Anhand von Hintergrundberichten und Interviews informiert die seit 1990 bestehende Sendung über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland. Gespräche werden teils auf Schweizerdeutsch aufgezeichnet.
Spätausgabe
Zwischen Wut, Weltschmerz und Widerstand Konstantin Wecker hat über 600 Lieder geschrieben - voller Zärtlichkeit, Zorn und Zweifel. Seit Jahrzehnten ist er eine künstlerische Stimme gegen Krieg, Faschismus und soziale Kälte. Und doch bleibt er ein Suchender, ein Mensch zwischen den Stühlen, der seine politische Naivität nicht als Schwäche, sondern als Kraftquelle begreift. Ob Pazifismus im Zeitalter des globalen Zynismus noch eine Antwort sein kann? Wecker bleibt dabei: Die Hoffnung ist kein Ausweg, sondern ein Auftrag. Schwermut, Sucht und späte Erkenntnis In seinem neuen Buch «Der Liebe zuliebe» spricht er offen über Ängste, Drogen- und Alkoholsucht sowie Abstürze. Erst seit drei Jahren ist er trocken, nicht aus Reue, sondern aus Erkenntnis. Der exzessive, wilde Wecker ist milder geworden, aber nicht leiser. Auch wenn die Hände des 78-Jährigen das Klavierspielen nicht mehr zulassen, bleibt seine Kreativität ungebrochen. Bei «Gredig direkt» blickt Konstantin Wecker zurück - liebevoll auf den Vater, schmerzhaft auf die eigenen Abgründe, aber auch nach vorn - gelassener, dankbar und immer noch neugierig.
«Ich bin inhaftiert worden, weil ich Drogen importiert habe», erzählt Johnny ruhig, die Hände zwischen die Knie geklemmt. Er wird zu drei Jahren verurteilt - 18 Monate unbedingt, 18 Monate auf Bewährung. Die ersten 13 Monate seiner Inhaftierung verbringt er in Untersuchungshaft. Die restlichen fünf Monate verbüsst er in der offenen Justizvollzugsanstalt Witzwil. Die Anstalt betreibt einen der grössten Landwirtschaftsbetriebe der Schweiz. Johnny arbeitet wie die meisten Insassen auf dem Betrieb, der Viehzucht, Ackerbau und die Unterbringung von rund 100 Pferden umfasst. Die Pferde seien ein wichtiger Teil der Resozialisierung, betont Balz Bütikofer, Direktor der JVA. «NZZ Format» blickt hinter die Kulissen. Johnny sitzt seine Zeit im Gefängnis geduldig ab. Tagsüber arbeitet er mit den Pferden, in der Freizeit plant er seine Zukunft in der Freiheit. Wie wird diese Zukunft aussehen? Er hat nicht nur Drogen geschmuggelt, sondern auch selbst konsumiert. Die Versuchung, in die alte Szene zurückzufallen, ist auch finanziell verlockend. Welche Zukunft erwartet ihn, und wie wird der Abschied aus der «sicheren» Umgebung der JVA verlaufen? Ein Film von Michael Philipp
Schmelzende Gletscher, abnehmende Biodiversität, Aussterben der Arten - es ist an der Zeit, neu über Natur nachzudenken. Der mehrfach ausgezeichnete britische Bestsellerautor Robert Macfarlane macht das in seinen Büchern. Im neuesten Wurf begibt er sich auf Reisen. Von Ecuador über Südindien bis nach Québec begegnete er Flüssen, die er nicht mehr als Landschaftsobjekte, sondern als lebendige Wesen erlebte. In seinem neuen Buch nennt er sie sogar Co-Autoren. Und er fragt sich: Wie gerecht ist ein Rechtssystem, das sich nur am Menschen orientiert? Was, wenn hinter der ökologischen Krise in Tat und Wahrheit ein Weltbild steht, das den Menschen als Herrscher über die Natur, als Nutzer und Eigentümer versteht? Und was wäre zu tun, um dieses Denken zu überwinden? Was würde es wirklich bedeuten, wenn wir Flüsse, Berge und Wälder als Mit-Wesen verstünden, als Subjekte statt Objekte? Olivia Röllin spricht mit Robert MacFarlane über den Trost der Flüsse, die Grenzen menschlicher Herrschaft und die Vision eines neuen Gesellschaftsvertrags zwischen Mensch und Natur.
Das Leben in der Arktis ändert sich schneller als jemals zuvor. Auch bei den Eisbären der Hudson Bay in Kanada scheint nichts zu bleiben, wie es Jahrhunderte lang war - erst recht nicht das Meereis, wichtigstes Jagdrevier der grössten an Land lebenden Raubtiere der Erde. Die riesigen Eisflächen, auf denen die Bären normalerweise nach Robben jagen, schmelzen mit der rasanten Erwärmung des Klimas dahin. Doch was genau bedeutet das für die Eisbären? Forschende sprechen von einem alarmierenden Rückgang der Population. Doch Dennis Compayre gibt sich damit nicht zufrieden. Er will genau wissen, wie die Bären mit den extremen Veränderungen umgehen und bricht auf zu einer bislang einmaligen Reise. Seit Jahrzehnten beobachtet er die Bären der Hudson Bay, als langjähriger Eisbären-Scout kennt er die Tiere hier wie kein anderer, kann sie sogar individuell unterscheiden. Er ist einer der wenigen Menschen, der bis auf wenige Meter genau vorhersagen kann, wo die Bärenmütter im Winter ihre Jungen zur Welt bringen. Jetzt wagt Dennis eine aussergewöhnliche Expedition: Ein ganzes Jahr lang will er einer Eisbärenfamilie folgen. Von dem Moment an, in dem die Jungtiere erstmals einen Blick aus der schützenden Höhle wagen bis zum nächsten Frühjahr: Welche Herausforderungen haben die Tiere in der heutigen Zeit zu meistern? Wie reagieren sie auf das schwindende Eis in der Hudson Bay? Dennis macht sich Sorgen und besonders eine Frage treibt ihn an: Haben Eisbären überhaupt eine Chance in einer Welt ohne Eis? Noch scheint nicht alle Hoffnung verloren für die Eisbären der Hudson Bay: Ein Weibchen hat im Winter in seiner Höhle zwei gesunde Jungtiere zur Welt gebracht. Sehnlichst hat Dennis den Moment erwartet, wenn sich die Kleinen erstmals ins Freie wagen - um die riesige weisse Welt um sie herum zu entdecken, die so viele Gefahren für Eisbären birgt. Aufopferungsvoll kümmert die Mutter sich um die Kleinen, versorgt sie mit Muttermilch - ohne selbst zu fressen. Doch irgendwann kann sie nicht mehr warten. Und so beginnt die erste grosse und wohl gefährlichste Wanderung im Leben der jungen Bärenfamilie - in kleinen Schritten viele Kilometer weit in Richtung Hudson Bay. Bis vor wenigen Jahren bedeutete das Meereis dort Sicherheit für die Eisbären - garantiert fette Beute in Form von Ringelrobben. Heute jedoch stehen Eisbären auf buchstäblich dünnem Eis. Erstausstrahlung: 16. Oktober 2025
Zwischen Wut, Weltschmerz und Widerstand Konstantin Wecker hat über 600 Lieder geschrieben - voller Zärtlichkeit, Zorn und Zweifel. Seit Jahrzehnten ist er eine künstlerische Stimme gegen Krieg, Faschismus und soziale Kälte. Und doch bleibt er ein Suchender, ein Mensch zwischen den Stühlen, der seine politische Naivität nicht als Schwäche, sondern als Kraftquelle begreift. Ob Pazifismus im Zeitalter des globalen Zynismus noch eine Antwort sein kann? Wecker bleibt dabei: Die Hoffnung ist kein Ausweg, sondern ein Auftrag. Schwermut, Sucht und späte Erkenntnis In seinem neuen Buch «Der Liebe zuliebe» spricht er offen über Ängste, Drogen- und Alkoholsucht sowie Abstürze. Erst seit drei Jahren ist er trocken, nicht aus Reue, sondern aus Erkenntnis. Der exzessive, wilde Wecker ist milder geworden, aber nicht leiser. Auch wenn die Hände des 78-Jährigen das Klavierspielen nicht mehr zulassen, bleibt seine Kreativität ungebrochen. Bei «Gredig direkt» blickt Konstantin Wecker zurück - liebevoll auf den Vater, schmerzhaft auf die eigenen Abgründe, aber auch nach vorn - gelassener, dankbar und immer noch neugierig.
Christian aus Ottoberg TG hat seit kurzem eine neue Leidenschaft: das Rennvelo. Der 37-jährige Vater von drei Töchtern geniesst die Freiheit auf zwei Rädern - und am Herd. Seinen Gästen serviert er ein Safran-Ricotta-Risotto mit mediterranen Rindfleischspiessen und Basilikum-Butter.
Das internationale Rückversicherungsgeschäft ist anspruchsvoll. Swiss Re betreibt dieses bereits seit über 160 Jahren. Ein Kern: Die Risiken möglicher Schäden richtig einschätzen. Als Rückversicherer hat Swiss Re aber nicht Privatpersonen als Kundinnen und Kunden, sondern Erstversicherer, Unternehmen sowie Staaten und Regierungen. Seit gut einem Jahr leitet Andreas Berger den Konzern und soll ihn nach finanziell eher schwierigen Zeiten wieder auf Erfolgskurs bringen. Mit Andreas Berger spricht Reto Lipp im nächsten «Eco Talk».
Barbara Lüthi und Peter Düggeli reisen an die Brennpunkte - von der?mexikanischen Grenze in Arizona über die Strassen von?Los Angeles mit patrouillierender Nationalgarde bis hin zu den Abschiebegefängnissen in der Wüste. Sie sprechen mit?Migrantinnen, Unternehmern, Aktivistinnen und Trump-Wählern, beleuchten die wachsende Angst und den zivilgesellschaftlichen Widerstand in den Gemeinden und zeigen die?paradoxe Realität einer Wirtschaft, insbesondere in landwirtschaftlichen Gebieten, die dringend auf undokumentierte Arbeitskräfte angewiesen ist, die gleichzeitig vertrieben werden. Ein «Club» über die rechtlichen Grauzonen, historischen Zusammenhänge und die Grundsatzfrage:?Wer gehört in Trumps Amerika dazu?
Die Erdbeeren der polnischen Kaschubei gelten als besonders aromatisch. Familie Ptach baut sie auf zwei Hektaren an. Ernte, Verkauf und Verarbeitung bestimmen im Sommer ihr Leben. Sie geniessen die Früchte als Dessert und in herzhaften Gerichten wie Pfannkuchen mit einer scharfen Erdbeersauce.