TV Programm für RBB am 26.01.2021
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ARD-Nachrichten aus dem In- und Ausland auf den Punkt gebracht. Die "Tagesschau" bietet die wichtigsten Nachrichten des Tages und zusätzliche Informationen in Text, Bild, Audio und Video sowie umfassende Berichte und Hintergründe zu aktuellen Themen und Entwicklungen.
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Wie sind die neusten Entwicklungen in der Corona-Pandemie? Gibt es Neues in Sachen Impfstoff oder Schnelltests? Wie ist die Stimmung in der Bevölkerung und was sagen die Experten? Alles was jetzt wichtig ist, erfahren Sie im rbb Fernsehen.
Der Müggelsee war nie ein elitärer Ort, anders als beim westlichen Pendant, dem Wannsee. Riesige Ausflugslokale entstehen an den Ufern. Das Müggelschlösschen für über 4000 Gäste, der Prinzengarten, die spätere Müggelseeperle, Müggelwerder mit Hotel und Gaststätte, Neu-Helgoland. Das Rübezahl bekommt seinen Namen durch einen breitschultrigen und vollbärtigen Wächter am Anlegesteg. Den Fabrikarbeitern aus Schlesien wird beim Anblick der Müggelberge und des vollbärtigen Wächters der Anlegestelle zum Teufelsmoor heimatlich ums Herz. Kurzerhand heißt es im Volksmund bald: Wir fahren zu Rübezahl. Die illustren Biergärten haben Platz für mehrere Tausend Gäste. Großfamilien mit schmalem Geldbeutel können dort ihren mitgebrachten Kaffee kochen. Man bringt alles mit und holt sich nur das heiße Wasser für den Kaffee. Auf dem See befördern Ausflugsschiffe die Berliner zu ihrem Ziel. Die Reederei Kutzker fährt seit 1910 über den Müggelsee. Heute in vierter Generation. In den Müggelbergen strömten die Besucher vor allem zum Müggelturm und zur größten Bismarckwarte Deutschlands. Unweit davon entwickelte sich schon seit 1913 eine berühmte Zeltstadt: Kuhle Wampe. Aus anfänglich knapp 20 Zelten wurden in den Jahren der Weltwirtschaftskrise fast 300. Insbesondere Arbeitslose versuchten am Müggelsee der Enge ihrer Mietskasernen und der Hoffnungslosigkeit zu entfliehen. Das Leben der Camper zeigt authentisch der Film "Kuhle Wampe oder wem gehört die Welt" nach einem Drehbuch von Bertolt Brecht. Der Müggelsee ist nicht nur eine bedeutende Berliner Naturoase, er ist ein soziales Biotop, in dem sich deutsche Zeitgeschichte spiegelt. Er hat immer die unterschiedlichsten Menschen angezogen: Erholungssuchende, Funktionäre mit Beziehungen, Handwerker mit finanziellen Mitteln und vor allem auch Künstler. Die wollten ihrem See auch immer etwas zurückgeben. So drehte Leander Hausmann 2013 die Low-Budget-Komödie "Haialarm am Müggelsee" über einen angeblichen Hai im größten Berliner See. Natürlich versuchen die Kommunalpolitiker, aus dieser Sensation einen PR-Effekt für ihre Region herauszuholen. Denn alle sind sich einig, der Müggelsee hat mehr Aufmerksamkeit verdient.
Nach dem Mauerfall rückten führende Neonazis aus dem Westen in die untergehende DDR ein. Sie trommelten für die braune Revolution und trafen auf fruchtbaren Boden. West-Neonazi Worch schwärmt noch heute von den "personellen Ressourcen" für die radikale Rechte. "Die Wiedervereinigung funktionierte nirgends so gut wie bei den Neonazis", beschreibt Ingo Hasselbach, einer der bekanntesten ostdeutschen Ex-Neonazis, die rechte Szene nach der Wende. Der Umsturz blieb aus. Aber rechte Einstellungen und rechte Gewalt sind in Ostdeutschland bis heute besonders präsent. Die AfD hat zwar alle Parlamente erobert, doch ihre größten Erfolge erringt sie durchweg in den neuen Bundesländern. Und die Gefahr, Opfer einer rechtsextremen Gewalttat zu werden, ist im Osten besonders groß. Woran liegt das? Die Suche nach Antworten führen Autorin Birgit Wärnke und Autor Julian Feldmann tief in die DDR-Vergangenheit. Denn dort hatten sich trotz antifaschistischer Staatsdoktrin rund 200 neonazistische Gruppen wie die "SS-Division Walter Krüger Wolgast" oder die "Lichtenberger Front" entwickeln können, berichtet Bernd Wagner, ehemaliger DDR-Kriminalpolizist. Wagner leitete die "AG Skinhead", ein geheimes Forschungsprojekt des DDR-Innenministeriums. Seine brisanten Erkenntnisse durfte er vor dem Mauerfall nicht veröffentlichen: 15.000 Rechtsradikale zählte er in der DDR. Auch zahlreiche Dokumente aus der Stasi-Unterlagenbehörde belegen neonazistische und rassistische Gewalttaten in der DDR. Obwohl es Neonazis offiziell gar nicht geben durfte. Der Zusammenbruch des Staates spielte den Rechten in die Hände. "Faschos waren allgegenwärtige Begleiter meiner Kindheit", sagt Hendrik Bolz. Der 1988 geborene Rapper "Testo" des Hip-Hop-Duos "Zugezogen Maskulin" wuchs in Stralsund auf. Mit einem Text über seine Jugendjahre löste Bolz 2019 eine Debatte über die sogenannten "Baseballschlägerjahre" aus. Das Erstarken der Neonazis nach der Wende wirkt bis heute nach und reicht bis weit in die Mitte der Gesellschaft: Erst die Erfolge der NPD, dann die Massendemos von Pegida, schließlich der flächendeckende Siegeszug der AfD. Die habe die "Sprach- und Alternativlosigkeit durchbrochen", sagt Hans-Christoph Berndt. Er ist Fraktionschef der AfD im Brandenburger Landtag. Der Nachfolger des rechtsextremen Andreas Kalbitz ist zudem auch Vorsitzender des Vereins "Zukunft Heimat", der vom Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft wird.
In "Nuhr im Ersten" seziert Dieter Nuhr politische Unzulänglichkeiten, thematische Abseitigkeiten und den verlässlichen Irrwitz des Alltags. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen aus Kabarett und Comedy geschieht dies auf anspruchsvoll-bissige, unterhaltsame und witzige Art und Weise. Denn Humor ist vor allem in Krisenzeiten ein wichtiger Begleiter.
Vorhang auf für Comedy mit dem populären Kabarettisten Wolfgang Trepper, der feststellen muss: Es wird alles schlimmer! "Nich mit mir" heißt dann auch das Soloprogramm von Wolfgang Trepper, mit dem er nun zu sehen ist: Laut, brachial und manchmal so zart, dass es kaum auszuhalten ist.