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Am Tag vor Heiligabend wird die 80-jährige Rita Konrad von ihrer Enkeltochter Kirsten in die Sachsenklinik gebracht. Kirsten behauptet, ihre Großmutter habe für ein paar Minuten das Bewusstsein verloren. Die alte Dame hingegen fühlt sich eigentlich pudelwohl und kann sich an die Ohnmacht nicht erinnern. Chefarzt Dr. Roland Heilmann untersucht Rita gründlich und kann keine Anzeichen für eine Krankheit finden. Rita möchte allzu gerne entlassen werden und das Weihnachtsfest zu Hause mit ihrer Familie verbringen, doch Kirsten lässt das nicht zu. Anders als Rita Konrad haben Dr. Elena Eichhorn und Dr. Rolf Kaminski - jeder für sich - beschlossen, die Feiertage allein zu verbringen. Doch dann treffen sich die beiden zufällig im Kaminzimmer des gleichen Hotels. Sarah Marquardt wird spendabel. Sie hat für die ganze Belegschaft der Sachsenklinik kleine Geschenke besorgt, die sie freudestrahlend verteilt - verbunden mit der Auflage, diese nicht vor Heiligabend zu öffnen. Nicht alle halten sich daran und die Neugierigen erleben eine böse Überraschung.
Michael Muran hat zurzeit viel Stress als selbständiger Tischlermeister. Er und seine Frau Inka erwarten ihr erstes gemeinsames Kind. Beide freuen sich sehr auf das Baby, und Inka entschuldigt Michaels heftige Wutausbrüche in den letzten Monaten mit dem Druck, der auf ihm lastet. Doch dann verursacht Michael durch eine erneute Überreaktion einen Unfall, bei dem seine schwangere Frau verletzt wird. In der Sachsenklinik entschließt sich Inka zur Trennung - sie hat Angst, dass sie bei einem erneuten Ausraster von Michael ihr Kind tatsächlich verliert. Die behandelnde Ärztin Dr. Elena Eichhorn vermutet eine organische Ursache für Michaels Gemütszustand. Dabei wird sie stark an ihre eigene Familiengeschichte erinnert. Marie Stein taucht mitten in der Schulwoche bei ihrem Vater Martin in der Sachsenklinik auf. Sie hat es im Internat nicht mehr ausgehalten, war dort nur Außenseiterin. Martin schafft es, sie auf einem Leipziger Gymnasium unterzubringen. Doch auch dort machen die Probleme nicht Halt vor ihr. Um bei ihren neuen Mitschülerinnen zu punkten, behauptet sie, dass Jakob Heilmann ihr Freund sei. Ihr Plan scheint zu funktionieren, und auch Jakob spielt mit, bis es Martin mit seiner väterlichen Fürsorge etwas zu gut meint.
Der Ableger der Serie "In aller Freundschaft" dreht sich um den Alltag im Erfurter Johannes-Thal-Klinikum. Die Beziehungen zwischen den Ärzten stehen dabei ebenso im Mittelpunkt wie die Schicksale der Patienten.
In einem Waldstück des Zoogeländes hat ein Sturm zahlreiche Bäume umgekippt. Ein Traktor kann die Stämme nicht erreichen, also kommt in dem unzugänglichen Gelände ein Rückepferd zum Einsatz. Anschließend soll ein Elefant die langen Stämme in sein Gehege schleppen. Doch das ist für den kräftigen Dickhäuter offenbar viel schwieriger, als die Pfleger dachten. Recht leicht ist es hingegen, die Zucht der Mandrill-Affen einzustellen. Es gibt schon genug Exemplare dieser Affenart im Zoo, deshalb bekommen die Weibchen ein hormonhaltiges Implantat unter die Haut geschoben. Diese Art der Schwangerschaftsverhütung ist sehr sicher, aber für die Tierärztin aufwändig.
Das unglaubliche Ermittlerduo Jon Peterson und Nora Neubauer ermittelt gemeinsam im beschaulichen Husum. Während Peterson ein alter Hase im Geschäft ist, wurde seine junge Kollegin aus Berlin in die Provinz versetzt.
mit Sport
In der heutigen Folge der SR-Kochsendung "Mit Herz am Herd" haben Cliff Hämmerle und seine Küchenjungs und -mädels eine köstliche Liebes-Leckerei vorbereitet. Sternekoch Cliff zeigt wie einfach es ist, seine Liebste mit einem Waffelrezept, das "zu Herzen geht" - Waffeln in Herzform - zu überraschen. Gekrönt wird das Ganze mit einem Liebesapfel-Ragout, das so einfach wie köstlich ist. Lassen Sie sich überraschen!
In einer Tanzschule bricht die hübsche Sonja Schenker bewusstlos zusammen und wird ins Krankenhaus eingeliefert. Ihrem Tanzpartner Robert Jordan wird vorgeworfen, sie beim Tanzen gegen eine Säule geschleudert zu haben. Robert behauptet, Sonja zu lieben. Hat er aus Wut über ihre Zurückweisung die Beherrschung verloren? Julia und Johannes finden heraus, dass Sonjas Zusammenbruch die Folge einer Vergiftung ist. In ihrem Magen werden Spuren eines Pflanzengiftes in Verbindung mit Tomatensaft nachgewiesen. Wer wollte Sonja vergiften? Oder ist sie nur ein Zufallsopfer? Privat lebte Sonja sehr zurückgezogen, Tanzen war ihr einziges Hobby. In ihrem Rechner finden die Ermittler Hinweise, dass die junge Frau scheinbar frisch verliebt war - ihre Website zeigt sie auf einem Foto in den Armen eines gut aussehenden jungen Mannes. Wer ist der Unbekannte? Sein Name ist Marco Miletic. Noch vor kurzem arbeitete er als Tanzlehrer für die Tanzschule Schöneck. Warum hat der Betreiber der Tanzschule, Benjamin Schöneck, ihn vor einigen Wochen entlassen? Benjamin Schöneck reagiert seltsam verstört auf die Nachricht über die junge Beziehung zwischen Sonja Schenker und Marco Miletic. Birgit Schöneck, die ältere Schwester von Benjamin Schöneck, betreibt im Gebäude der Tanzschule eine Partnervermittlungsagentur. Sie behauptet, das junge Paar nicht einander vermittelt zu haben. Woher kannten sich Sonja und Marco? Das Motiv für die Tat scheint "enttäuschte Liebe" zu sein. Es stellt sich die Frage: Wer hat wen enttäuscht?
Eigentlich sollte es nur ein gemütliches Treffen unter alten Freunden werden. Um den angehenden Ruhestand des renommierten TV-Journalisten Paul zu feiern, haben sich Klaus, ein erfolgreicher Onkologe, und seine Frau, die Personalchefin Marlene, im Haus des Gymnasiallehrers Heiko und dessen Gattin, der Buchhändlerin Vera, eingefunden. Mit von der anfangs noch fröhlichen Partie ist auch Pauls Frau Christiane, eine ehemalige Stewardess. Mit Heiko verbindet sie eine lange und intensive Freundschaft, die weit zurückreicht. Drei Paare, sechs Freunde. Sie alle haben noch große Pläne: So möchte Heiko gemeinsam mit Paul endlich die lange geplante Harley-Tour durch die USA verwirklichen. Doch der ziert sich, denn ein Verlag hat ihm angeboten, ein Exposé für seine Memoiren zu schreiben. Außerdem hat sich Paul einem strikten Sparplan unterzogen, was wiederum Christiane auf die Palme bringt, die sich mit dem Gedanken trägt, wieder in ihren alten Job als Flugbegleiterin zurückzukehren. Doch die Bombe lässt an diesem Tag Klaus platzen: Er gesteht Marlene und den Anwesenden, dass er seit drei Jahren eine wesentlich jüngere Freundin hat, die nun ein Kind von ihm erwartet. Für Marlene, die während ihrer Ehe keine Kinder bekommen konnte, bricht eine Welt zusammen. Und so ist nach diesem folgenreichen Dinner nichts mehr, wie es vorher war. Verzweifelt und wütend beschließt Marlene, alles zu verkaufen und noch einmal von vorne anzufangen. Derweil treibt Neu-Rentner Paul mit seiner selbstmitleidigen Egozentrik einen Keil zwischen sich und Christiane. Und auch Vera muss die Weichen ihres Daseins neu stellen: Jahrelang betrog sie Heiko heimlich mit ihrem Antiquariats-Stammkunden Martin. Als bei ihrem Gatten jedoch ein bösartiger Hirntumor diagnostiziert wird, besinnt sie sich ihrer wahren Gefühle. Und auch wenn das Leben immer wieder unerwartete Haken schlägt: In Anbetracht der unabänderlichen Vergänglichkeit kommen die Freunde schließlich zu der Erkenntnis, dass die Zeit, die ihnen gemeinsam bleibt, das Wertvollste ist, was sie haben.
mit Sport
Dr. Niklas Ahrend und Ben Ahlbeck operieren gemeinsam Egon Garowski. Dem älteren Herren ist der Nachbarsjunge auf die Nase gefallen. Der einfache Eingriff wird jedoch zu einem Medizin-Krimi, als die Ärzte eine Entdeckung machen, die das Leben ihres Patienten von Grund auf verändert. Um Egon zu helfen, holt Niklas sich deswegen Unterstützung. Zu Bens Leidwesen niemand anderer als sein Vater: Prof. Dr. Richard Ahlbeck. Wird das Zusammentreffen der beiden reibungslos verlaufen? Und können die Ärzte Egon retten? Unterdessen hat Dr. Matteo Moreau Stationsdienst. Als plötzlich Wolfgang Bergers Sekretärin Maria Brücker zusammenbricht und zu ersticken droht, ist er sofort zur Stelle. Gemeinsam mit Julia Berger behandelt er die sympathische Frau anschließend. Doch die kann trotz ihrer Symptome nur an die Arbeit denken ... Wolfgang Berger sieht sich unterdessen an der Grenze zur Verzweiflung: Durch Maria Brückers krankheitsbedingten Ausfall muss er nun ganz allein einen Report fertigstellen, den er gemeinsam mit der Sachsenklinik ins Leben gerufen hat. Leider tut sich der kaufmännische Direktor mit der Bedienung des Computerprogrammes schwer. Deswegen spannt Berger kurzerhand den Assistenzarzt Elias Bähr ein - sehr zu dessen Leidwesen.
Im Kamelhaus gibt es einen Neuzugang: Vier Wochen alt mit dem klangvollen Namen "Samina", ein Dromedarmädchen. Immer an ihrer Seite Mutter Arabella. Neben der nahrhaften Muttermilch wird auch schon mal getestet, wie ein Baguette schmeckt. Ganz andere kulinarische Leckerbissen erwarten die Totenkopfäffchen: Mehlwürmer. Neben leckerem Futter richten die neugierigen und zutraulichen Äffchen ihre Blicke auch auf andere Dinge. Alles ist von Interesse. Den Namen verdanken die kleinen Primaten der Zeichnung im Gesicht. Die Weißfärbung erinnert an einen Totenkopf. Im Streichelzoo des Tierparks gibt es frischen Sand für alle Gehege. Der alte ist festgetrampelt. Eine Großaktion für die Pfleger und die Tiere. Große Freude auch bei den Nashörnern. Hier treibt ein kleiner Nashornjunge seit zwei Wochen sein Unwesen. Richtig mobil und frech ist der Kleine. Zurückhaltung gegenüber den Pflegern kennt er nicht. Auch seine Mutter Jhansi ist ganz entspannt, geradezu verschmust. Fototermine für die Neuzugänge im Zoo. In den letzten Tagen hat der Hoffotograf viel zu tun, die Liste seiner tierischen Models ist lang: das jüngste Ameisenbärbaby, zwei Warane, eine absolute Rarität, die Kanincheneule, der Sumatra-Uhu und Bewohner des Aquariums. Weitere Geschichten bei "Panda, Gorilla & Co.": Giraffenkind Susi verlebt ihren ersten Tag im Freien, Baribal-Bär Jesper zeigt seine Leidenschaft für's Buddeln, sehr zum Leidwesen der Pfleger, und bei den Coscoroba-Schwänen schlüpfen die ersten Küken.
Rita und das Krokodil: Im KIno
"DER TAG in Berlin & Brandenburg" ist das regionale Schaufenster im rbb Fernsehen und bietet täglich ab 18 Uhr in 90 Minuten einen Überblick über die Themen des Tages von Fläming bis Prignitz und aus Berlins Kiezen. Zudem werden Nachrichten, Wetter, Sport und berührende Alltagsgeschichten sowie viel Wissenswertes aus dem Studio und live von verschiedenen Orten in der Region präsentiert.
Wie ist die Wetterlage in Berlin und Brandenburg in den nächsten Tagen? Das Magazin informiert mit professionell gestalteten Wetterkarten über alle Trends.
Als eine der ältesten noch bestehenden Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen wird das Magazin bereits seit Dezember 1952 ausgestrahlt. Berichtet wird über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland.
Es gibt wohl kaum einen Ort, der mehr über das Verhältnis zwischen Polen und Deutschen erzählt als Wroclaw an der Oder und die bewegte Geschichte dieser Stadt. Fünf Flüsse und unzählige Kanäle sind die stummen Zeugen eines tiefgreifenden Wandels: Als Hauptstadt der preußischen Provinz Schlesiens ist Breslau lange eines der wichtigsten kulturellen Zentren des deutschen Reiches. Hier entsteht eine der größten jüdischen Gemeinden - prägend für die Stadt. Doch mit dem Nationalsozialismus endet die Geschichte des deutschen jüdischen Lebens in Breslau. Aleksander Gleichgewicht und seine Frau Bente Kahan setzen sich seit den 1990-er Jahren dafür ein, die Geschichte jüdischen Lebens in Wroclaw zu bewahren. Dabei entdecken sie immer wieder Verborgenes. Auch Alan Weiss ist auf der Suche: Der promovierte Literaturwissenschaftler geht auf den unzähligen verwahrlosten deutschen Friedhöfen den Geschichten derer nach, die hier begraben wurden. Mit seiner Initiative "Breslau von unten" legt er nicht nur die alten Grabsteine frei und restauriert sie, sondern erkundet die Lebenswege der ehemaligen deutschen Bewohner. In ihren Schicksalen entdeckt er Alltägliches, Tragisches und immer etwas Geheimnisvolles. Als Sigrid Schulze 1935 in Breslau geboren wird, sind die Nationalsozialisten bereits an der Macht. Mit zwölf Jahren muss Sigrid zusammen mit ihrer Mutter, wie alle Deutschen, Breslau verlassen. Potsdam wird ihre Heimat, hier geht Sigrid Schulze später zur Schule. Was ihnen und den anderen Vertriebenen in Schlesien widerfahren ist, gehört nicht zum kollektiven Erinnern in der DDR, sondern bleibt lange ein Tabu. Alan Weiss begibt sich anhand von Fotos und Unterlagen, die Sigrid Schulze bewahren konnte, auf Spurensuche in Wroclaw. Als aus Breslau 1945 Wroclaw wird, sollen hier vor allem Polen leben. Auch sie mussten ihre Heimat verlassen und stehen vor einer Trümmerwüste, in der sie heimisch werden sollen. Karolina Kuszyk, polnische Autorin und Übersetzerin, entdeckt die Geschichten dieser zwangsumgesiedelten Polen und ihren Umgang mit dem verborgenen Erbe der Deutschen. Lange Zeit sitzen die polnischen Bewohner quasi auf gepackten Koffern, denn die Angst unter ihnen ist groß, ob und wie lange dieser Ort polnisch bleiben würde. Heute präsentiert sich die ehemalige Hauptstadt Schlesiens und viertgrößte Stadt Polens stolz und geschichtsbewusst. Der Film sucht nach Spuren der jüdischen, polnischen, deutschen und schlesischen Geschichte Breslaus und erkundet alte und neue Geheimnisse in Wroclaw, der Stadt an der Oder.
Als die "Neue Synagoge" 1866 eingeweiht wurde, kam selbst der preußische Ministerpräsident und spätere Reichskanzler Bismarck und war beeindruckt vom Bau mit der goldenen Kuppel. Diese Synagoge erinnerte - ganz bewusst - an die spanische Alhambra. Ein Wunder der Baukunst und - der Politik. Die "Neue Synagoge" war ein sichtbares Zeichen der Toleranz und Akzeptanz gegenüber Juden und gleichzeitig eine Provokation für Antisemiten: Sie war ein Symbol für das Selbstbewusstsein der jüdischen Gemeinschaft. Die Hoffnung, in der deutschen Gesellschaft angekommen zu sein, trug über sechs Jahrzehnte und zerbrach endgültig in der Pogromnacht am 9. November 1938. Ein preußischer Polizeibeamter rettete die "Neue Synagoge" damals vor dem Feuer. Doch 1943 wurden große Teile des Gebäudes in einer Bombennacht zerstört. Erst in den 1990er Jahren wurde die Synagoge als "Centrum Judaicum" mit restaurierter Fassade und neugebauter Kuppel wieder aufgebaut, doch ohne ihr Herzstück - die große Hauptsynagoge. Hinter den verglasten, konservierten Ruinenteilen verbergen sich noch immer rätselhafte, geheimnisvolle, auch unbekannte Geschichten, über die unter anderem der langjährige Direktor des Centrum Judaicum, Hermann Simon, und Ruth Winkelmann, ehemalige Schülerin der nahegelegenen Mädchenschule, berichten. Der Film erzählt von einer bis heute in vielen Teilen verschwundenen Kunstsammlung, von entdeckten Inschriften von NS-Gefangenen, von einer heimlichen Bar Mizwa unter den Augen der Nazis und von der Chuzpe ostdeutscher Juden und weitsichtiger SED-Genossen, die den vollständigen Abriss der Synagoge verhinderten. Die Schönheit dieses faszinierenden Baus ist heute nur noch zu erahnen und wird - exklusiv für diesen Film - durch einzigartige Animationen und Fotos- wieder erlebbar.
mit Sport
Vor 80 Jahren erreichte die Rote Armee auf ihrem Vormarsch nach Westen das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Auschwitz, 27. Januar 1945. Ein Wort und ein Datum stehen für die Untat, die ihren Anfang in Ausgrenzung und Entrechtung nahm und in millionenfachem Mord endete. Auschwitz bezeichnet nicht einen Ort in Polen. Es ist näher, als man glaubt. Es ist draußen vor der Tür. Dieser Film erzählt die Geschichte einer Brandenburger Familie. Sie wurde auseinandergerissen, an unterschiedlichen Orten ausgebeutet, solange man in ihr nützliche Arbeitskräfte sah, auf unterschiedlichen Wegen deportiert und an verschiedenen Orten ermordet. Glambeck im Löwenberger Land ist ein typisches, hübsches Brandenburger Dorf, mit einer Kirche und einem Storch auf dem Kirchdach. Hier lebte Rosa Labe mit ihren Kindern. Früh verwitwet, führte sie einen Kolonialwarenladen. Ihr Sohn Paul arbeitete bei einem Bauern als Knecht, Dora und Theo gingen in die Dorfschule. Eine Schulfreundin erinnert sich, wie am Abend des 9. November 1938 die Habseligkeiten der Familie Labe auf dem Dorfplatz brannten. Schritt für Schritt kann man das an ihr verübte Verbrechen rekonstruieren. Beginnt man zu suchen, öffnet sich der Blick in den Abgrund: Es gibt Akten. Verwaltungsakt und Gewaltakt gehen Hand in Hand. Und Beschreibungen Überlebender. Parallele Leidensgeschichten. Der Film folgt den Schritten der Vernichtung, vom scheinbar Harmlosen zum nicht mehr Fassbaren. So führt auch von Glambeck, einem Ort mit Kirche und Klapperstorch, der Weg an die Orte des Holocaust. Auschwitz. Aber auch Kaunas und Treblinka. Ebenso Bielefeld, Berlin-Grunewald, Neuendorf im Sande und ein Ort mit dem Märchennamen Schniebinchen. Auschwitz ist überall.
Leon Schwarzbaum, geboren 1921 in Hamburg/Altona, aufgewachsen im polnischen Bedzin, überlebte als Einziger seiner großen Familie den Holocaust. Er war in Auschwitz, dort Zwangsarbeiter bei Siemens, wurde nach Buchenwald und nach Sachsenhausen/Haselhorst deportiert, überlebte zwei Todesmärsche und wurde im Mai 1945 von den Amerikanern bei Schwerin befreit. Er blieb in Deutschland. Aber erst im hohen Alter von fast 90 Jahren spricht er öffentlich über seine Erlebnisse, über sein Überleben im Land der Täter. Mit dem Regisseur Hans-Erich Viet beginnt er ein "Roadmovie" über mehrere Jahre. Sie fahren nach Auschwitz, nach Gleiwitz, an die Stätten der nationalsozialistischen Verbrechen. Aber auch zu seinem Elternhaus nach Bedzin. Er steht an den Bahngleisen, an denen er im Juni 1943 von den Eltern, Freunden und Verwandten getrennt wurde. Fast alle wurden am selben Tag im 60 km entfernten Auschwitz ermordet. Er muss noch ein paar Wochen im Ghetto von Bedzin bleiben, der junge Mann muss für die Deutschen aufräumen. Anfang August 1943 wird er mit den restlichen Juden von Bedzin auch nach Auschwitz deportiert. Der Tätowierer gibt ihm den lebensrettenden Rat: Du musst sehen, dass du eine einfache Arbeit bekommst, sonst bist du bald tot. Schwarzbaum wird Läufer des Lagerältesten, danach Zwangsarbeiter bei Siemens im Außenlager Bobrek. Es folgt eine Odyssee von Verlegungen und Todesmärschen, die er wie durch ein Wunder überlebt. Der Film reist mit Schwarzbaum zu diesen Stätten. Schwarzbaum will unbedingt den Menschen zeigen und erzählen, was passiert ist. Durch das Unterwegs-Sein gerät er auch in das Umfeld des letzten SS-Auschwitz-Prozesses gegen Reinhold Hanning nach Detmold. Er sagt als Zeuge und Nebenkläger aus, appelliert an den Angeklagten: "Wir stehen als 95-Jährige bald auch vor dem letzten Richter, reden Sie über Ihre Erlebnisse, so wie ich von meinen berichte!" Er erhält keine Antwort. Schwarzbaum wird in Talkshows von Markus Lanz eingeladen. Er besucht Strafgefangene in einer JVA in der Nähe von Riesa. Die Insassen sind fasziniert von dem ruhigen, höflichen alten Mann, verstehen wie es ist, eingesperrt zu sein. "Können Sie den Deutschen vergeben?", fragen ihn polnische Schüler. Er sagt: "Nein, das kann ich nicht, das könnten nur die Toten." Leon Schwarzbaum ist am 13.März 2022 in Potsdam im Alter von 101 Jahren gerstorben.
Elie Wiesel, Auschwitz-Überlebender und späterer Friedensnobelpreisträger, hat ein Problem, das hieraus folgt, so formuliert: "Wie kann man eine Geschichte erzählen, die man nicht erzählen kann, die man aber erzählen muss?" Die Ratlosigkeit bleibt Jahrzehnte später bei denen, die sich dem Thema annähern. Die Dokumentation basiert auf Berichten von vier Überlebenden. Sie erzählen vom Leben und Sterben in Auschwitz-Birkenau, von der Entmenschlichung durch die KZ-Wärter und die Zustände, von Lebenswillen bis Todesangst, von Kälte, Hunger und eigener Verrohung. Vom Auschwitz-Alltag. Die Erzählungen werden ergänzt durch Reflexionen über das Leben in Konzentrations- und Vernichtungslagern - in Auschwitz und anderswo. Reflexionen von Menschen, die ihre Lagererfahrung schriftstellerisch "verarbeitet" haben - von Ruth Klüger bis Paul Celan.
Laura Widmer ist Anfang Zwanzig und studiert in Mönchengladbach. Sie kommt aus Grüningen, einem Dorf bei Riedlingen in Oberschwaben. Dort wohnt auch ihre Oma, Brigitte Holstein. Als Kind hat Laura immer freitags bei ihr gegessen. Schäufele mit sauren Bohnen, Spätzle und Kartoffelsalat hat sie besonders geliebt. Das möchte sie jetzt selber zubereiten. Ihre Kochkünste sind aber nicht besonders, und so ein traditionelles Rezept findet man nicht im Internet. Von ihrer Oma in der oberschwäbischen Heimat lässt sie sich das Rezept erklären. Nun versucht Laura, dem Original möglichst nahe zu kommen. Nicht ganz einfach, denn in ihrer WG-Küche fehlen zig Geräte. Regionale Spezialitäten wie Schäufele gibt es vermutlich auch nicht bei jedem Metzger in NRW zu kaufen. Aber sie will es unbedingt hinkriegen. Sie lädt ihre Oma ein und serviert ihr zum ersten Mal ihr selbstgekochtes Schäufele.
Das Magazin berichtet über Ereignisse und Menschen in Berlin und Brandenburg. Erzählt werden Geschichten über Land und Leute, aber auch die Einheimischen selbst kommen hier zu Wort.
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