Das Magazin berichtet über Ereignisse und Menschen in Berlin und Brandenburg. Erzählt werden Geschichten über Land und Leute, aber auch die Einheimischen selbst kommen hier zu Wort.
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Chefarzt Dr. Roland Heilmann wird von Alexander Weber aufgefordert, die Liegezeiten der Patienten zu verkürzen. Er weigert sich zunächst. Doch nach einem Gespräch mit Martin Stein stellt Roland seine eigenen medizinischen Grundsätze infrage. Er entscheidet sich, neben Otto Stein auch eine andere Patientin mit Kniescheibenbruch, Tatjana Geiger, zu entlassen. Die junge Schneiderin wird am nächsten Tag als Notfall wieder eingeliefert. Sie schwebt in Lebensgefahr, weil eine Beinvenenthrombose zu einer Lungenembolie geführt hat. Als Alexander Weber Roland dann auch noch die alleinige Verantwortung für die vorzeitige Entlassung von Tatjana Geiger überlässt, handelt dieser kurzentschlossen. Dr. Philipp Brentano bekommt von Sarah Marquardt ein überraschendes Angebot. Sie schlägt ihm vor, Leiter der neuen Schwerpunktabteilung Endoprothetik zu werden. Für Philipp, der im Moment alle Kollegen an sich vorbei ziehen sieht, ist das der für sein Selbstbewusstsein dringend benötigte Karriereschub. Seiner Frau Arzu hatte er jedoch das Versprechen gegeben, kürzer zu treten und sich mehr um die Kinder zu kümmern, damit sie sich zur Pflegedienstleiterin weiterbilden kann. Philipp stößt deshalb bei Arzu auf Unverständnis, während Sarah Marquardt auf eine schnelle Entscheidung drängt.
Obstbauer Norbert Urban wird nach einem Unfall mit einem Polytrauma in die Sachsenklinik eingeliefert. Seine Frau Petra, die ihn in die Klinik begleitet, hat nur kleine Schnittwunden. Norberts OP dauert lange und ist kompliziert. Durch die großartige Teamarbeit von Dr. Roland Heilmann, Dr. Martin Stein und Dr. Lea Peters überlebt Norbert Urban die Operation. Petra Urban ist Lea unendlich dankbar. Doch unerwartet tritt bei Norbert Urban eine schwere Hirnblutung auf, die von den Ärzten nicht gestoppt werden kann. Lea muss Petra Urban die Nachricht vom Tode ihres Mannes überbringen. Petra bricht zusammen und will die Nachricht zunächst nicht wahrhaben. Petras Sohn aus erster Ehe, der zu ihr in die Klinik gekommen ist, versucht ihr Halt zu geben. Da er Jurist ist, verlangt sie von ihm, die Schuld der Ärzte an Norberts Tod, vor allem von Dr. Lea Peters, nachzuweisen. Nachdem Otto Stein seinen Schlaganfall und die Operation überstanden hat, erstellt er mit Charlotte eine "Löffelliste" mit Dingen, die sie in ihrem Leben unbedingt noch machen wollen. Charlottes scheinbar harmloser Wunsch nach einer Nachtwanderung mit Picknick beängstigt Otto, und so lässt er sich nur sehr zögerlich auf die Wanderung ein.
Das Magazin berichtet über Ereignisse und Menschen in Berlin und Brandenburg. Erzählt werden Geschichten über Land und Leute, aber auch die Einheimischen selbst kommen hier zu Wort.
80 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 erinnert Berlin mit einer zentralen Gedenkstunde an diese historische Zäsur. Die Präsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Cornelia Seibeld und Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner, erinnern in der gemeinsamen Veranstaltung an die Opfer des Nationalsozialismus. Unter den Gästen im Roten Rathauses sind neben Ehrenbürgern Berlins auch Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirche. Margot Friedländer ist ebenfalls eingeladen. Die 103-jährige Holocaust-Überlebende liest aus Ihren Memoiren. Das rbb Fernsehen überträgt die Veranstaltung live. Aus Anlass des 80. Jahrestags des Kriegsendes in Europa plant Berlin eine Gedenkwoche vom 2. bis 11. Mai. In der Stadt werden in der Zeit rund 100 Veranstaltungen mit Bezug zum Ende des Weltkriegs und der Befreiung vom Nationalsozialismus stattfinden. Der 8. Mai selbst, der Tag an dem 1945 der Zweite Weltkrieg in Europa offiziell endete, ist in Berlin in diesem Jahr ein gesetzlicher Feiertag.
Die feierliche Einweihung des Pilotprojektes "Wasserkriminaldezernat Eins der Wasserschutzpolizei Berlin" - kurz WaPo Berlin - hat gerade begonnen, als schon der erste Einsatzbefehl die Rede der Polizeipräsidentin Alexandra Falkenbach unterbricht. Das neue Team der ersten Kriminalhauptkommissarin Jasmin Sayed wird zu einem Leichenfund am Wannsee gerufen. Fast gleichzeitig wird aus dem an der Spree liegenden Berliner Dom ein bedeutendes Exponat gestohlen. Besteht zwischen beiden Fällen ein Zusammenhang? Das gesamte WaPo-Team, das sich mit diesem Fall als überzeugende kriminalistische Einheit beweisen muss, ermittelt in alle Richtungen, bis es schließlich auf eine Spur aus der Vergangenheit stößt ...
mit Sport
Diesmal hat das "Mit Herz am Herd"-Team seine mobile Kochinsel auf dem Schlossberg in Homburg aufgestellt. Vor dem wunderschönen Panorama der Stadt Homburg kochen Cliff Hämmerle und seine Kochschüler Verena Sierra und Michel Koch eine Variation eines alten Rezepts aus Frankreich: Chicorée à l'Orange. Das Süße der Orange gepaart mit der leichten Bitternote des Chicorée in Verbindung mit einem schönen luftigen Pfannkuchen geben dem Gericht nicht nur eine große Geschmackstiefe sondern auch einen prominenten Platz bei den Lieblingsgerichten des saarländischen Sternekochs. Chicorée à l'Orange ist ein klassisches Winterrezept, da die Hochzeit dieses Gemüses in der dunklen Jahreszeit ist. Während Chicorée in Deutschland gerne als Salat gegessen wird, kennt man ihn in Frankreich und Belgien eher als Gemüse. Cliffs Tipps: Wenn man ein Keramikmesser beim Schneiden des Chicorées verwendet, oxidiert er nicht so schnell und lässt sich länger vorbereitet aufbewahren. Den aufgeschnittenen Chicorée mit Zitrone marinieren, auch dann behält er die Farbe länger. Das "Mit Herz am Herd"-Team - wünscht viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit!
Ein Baby wird in einer Wanne im Schilf des Wannsees gefunden - wie Moses. Wie kommt das Kind hierher? Die WaPo Berlin findet heraus, dass der Kleine aus einer vermögenden Familie stammt und entführt wurde. Doch bei der Lösegeldübergabe tauchen die Kidnapper nicht auf. Jasmin und ihr Team nehmen die Heppendorfs genauer unter die Lupe - und decken immer mehr Abgründe auf. Nach dem Fund eines Babys in einer Wanne auf dem Wannsee wird die WaPo Berlin alarmiert. Schnell finden die Ermittler heraus, dass es sich um Leo Heppendorf handelt. Seinem Großvater Klaus gehört eine traditionsreiche Berliner Schreibwaren-Firma. Die Kidnapper verlangen zwei Millionen Euro. Doch bei der Übergabe tauchen sie nicht auf. Geht es den Kidnappern wirklich ums Geld? Oder steckt hinter der Entführung Leos Vater? Er und Leos Mutter haben sich vor kurzem getrennt. Alles deutet darauf hin, dass er sie unter Druck setzen will. Auch stellt sich heraus, dass die Firma finanziell nicht so gut dasteht, wie Klaus behauptet. Mit Stellenstreichungen hat sich der herrische Firmenchef zudem einige Feinde gemacht. Ist die Entführung etwa eine Rache-Aktion eines früheren Angestellten? Als das Baby Leo zum zweiten Mal gekidnappt wird und mit ihm auch Mutter Sophie, steht Fahri extrem unter Druck. Denn er war für den Personenschutz der beiden eingeteilt. Nun ist es an der WaPo, die Entführer zu schnappen, bevor Mutter und Sohn etwas passiert...
Die 17-jährige Barbara, eine attraktive junge Überlebenskünstlerin, die sich auf einem italienischen Bauernhof als Pferdepflegerin durchschlägt, erfährt erst nach dem Tod ihrer Mutter von ihren adeligen deutschen Verwandten. Julius von Tallien ist höchst erfreut über den Anruf seiner Nichte, von deren Existenz er nichts wusste, und lädt Barbara spontan auf den Familiensitz des uralten Hugenottengeschlechts ein. Für Barbara, die bislang in bescheidenen Verhältnissen lebte, ist es ein Schritt in eine prunkvolle Märchenwelt. Cousine Doris schließt das quirlige neue Familienmitglied, das frischen Wind in das alte Gemäuer bringt, sofort ins Herz. Allein die auf Konventionen bedachte Gattin Elisa und die ältere Tochter Marianne rümpfen die Nase. Sie befürchten, dass Barbara, die ihrer Mutter zum Verwechseln ähnlich sieht, in die Fußstapfen der temperamentvollen, rebellischen Frau treten könnte: Als 17-Jährige war sie wegen ihres skandalösen Verhältnisses zu einem 20 Jahre älteren, verheirateten Schauspieler von der standesbewussten Familie verstoßen worden. Den Erwartungen zum Trotz lebt Barbara sich bestens ein. Julius will das an seiner Schwester begangene Unrecht wieder gutmachen und verschafft seiner aufgeweckten Nichte eine Stelle in der familieneigenen Textilfabrik. Barbara verliebt sich in den charmanten, jungen Architekten Christian - das Glück ist zum Greifen nahe. Als sie jedoch erfährt, dass Christian verheiratet ist, gibt Barbara enttäuscht den Avancen von Mariannes Verlobtem Marco nach, der sie überredet, mit ihm durchzubrennen. Das traurige Schicksal der Mutter scheint sich zu wiederholen.
mit Sport
Der Erfurter Assistenzarzt Dr. Elias Bähr und Dr. Lea Peters aus der Sachsenklinik behandeln gemeinsam einen ungewöhnlichen Patienten im Johannes-Thal-Klinikum: Jost Helmer, der vor Angst komplett neben der Spur ist und sich einfach nicht beruhigen lässt. Nur Ben Ahlbeck kann ihn scheinbar besänftigen - allerdings hält ihn Jost für einen gewissen "David". Die zwei Assistenzärzte finden heraus, dass David der verstorbene Bruder von Jost ist. Leider vermuten die Ärzte, dass Jost an einer stark fortschreitenden Demenzerkrankung leidet. Um diese Verdachtsdiagnose zu erhärten, beziehungsweise in der Hoffnung, sie zu widerlegen, bittet Elias Ben die Rolle des Bruders weiterhin zu spielen. Ein Vorhaben, das stark an Bens ethischen Überzeugungen kratzt. Dr. Theresa Koshka hat ein Date mit dem Berliner Kollegen Dr. Noah Mattes. Doch statt sich wie verabredet außerhalb des Klinikums in Erfurt zu sehen, begleitet Noah einen Patienten im Rettungswagen direkt in die Notaufnahme - und damit direkt in Theresas Arme. Noah musste den Patienten wiederbeleben, doch kaum im JTK angekommen, bricht er selbst zusammen. Ausgerechnet Theresas Ex, Dr. Marc Lindner, soll den Berliner Facharzt behandeln! Theresa weißt nicht, was sie schlimmer findet: Dass die beiden aufeinandertreffen oder dass sie scheinbar kumpelhaft miteinander umgehen? Doch was steckt wirklich hinter dem Verhalten der beiden Männer und vor allem: Was steckt hinter Noahs Zusammenbruch? Während Rebecca an Wolfgang Berger appelliert, Julia endlich die Wahrheit zu sagen, ist Mikko überzeugt, von Dr. Matteo Moreaus Geist höchstpersönlich aufgesucht zu werden. Warum sonst sieht er ihn im JTK, wenn der Oberarzt doch eigentlich im Urlaub ist?
Die Langohrziege Malenki aus dem Tierpark Berlin ist endlich Mutter geworden! Marc und Malina sind die beiden einzigen Jungtiere bei den indischen Langohrziegen in diesem Jahr. Umso wichtiger ist es, dass beide Ziegenkinder durchkommen. Doch Mama Malenki will nur Mädchen Malina ans Euter lassen. Sohn Marc braucht Hilfe! Auch bei den Langhälsen im Tierpark haben die Giraffen Andrea und Lotti jeweils ein Kind zur Welt gebracht: Max und Moritz heißen die zwei Knaben. Von Lausbubenstreichen ist hier aber noch keine Spur. Umso verspielter ist dagegen der knapp einjährige Elefantenbulle Dimas. Mittlerweile mit imposanten Stoßzähnen bestückt, beherrscht er die Anweisungen beim Training fast im Schlaf. Auch die elf Ferkel bei den Rotbunten Hausschweinen im Zoo sind mächtig gewachsen. Inzwischen ist es Mutter Stine zu viel, wenn alle bei ihr trinken wollen. Deshalb wurden die Ferkel von ihr getrennt. Abnabelungsprozesse freiwilliger Natur sind bei Familie Katta zu beobachten: Hier hat sich das Jungtier inzwischen vom Rücken der Mutter losgelöst. Beim eigenständigen Futterholen hapert es noch. Sonst alles beim Alten: Zickiges Weibchen jagt verängstigen Mann. Panda Bao Bao hat da ganz andere Sorgen, denn die sommerliche Hitze im Zoo Berlin macht dem alten chinesischen Bären zu schaffen. Bei den rund 130 Flamingos aus dem Tierpark sorgt die Sonne derweil für eine gute Stimmung beim Brüten. Um die rosafarbenen Vögel bei Brutlaune zu halten, gibt es zusätzlich genügend Futterpellets für den Magen und obendrein noch süßes Paprikapulver für den Farbstoff in den Federn. Außerdem: Neues vom sechs Wochen alten Kondor-Küken Maya aus dem Zoo. Ein unfreiwilliger Besuch von Reviertierpfleger Christian Aust im Orang-Utan-Gehege und Kienäppel mit Feigenmus für die Schimpansen. Ferner noch eine interessante Lektion darüber, dass Schildkröte nicht gleich Schildkröte ist.
Rita und das Krokodil: Blaubeeren
mit rbb24, Sport und Wetter
Wie ist die Wetterlage in Berlin und Brandenburg in den nächsten Tagen? Das Magazin informiert mit professionell gestalteten Wetterkarten über alle Trends.
Als eine der ältesten noch bestehenden Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen wird das Magazin bereits seit Dezember 1952 ausgestrahlt. Berichtet wird über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland.
Mitten in der Potsdamer Altstadt, hinter der prächtigen Fassade eines barocken Palais, liegt ein Ort, der wie kaum ein anderer für Gewalt und politische Verfolgung steht: Das Gefängnis in der Lindenstraße. NS-Justiz, sowjetischer Geheimdienst und die Stasi herrschten hier im Verborgenen. Entstanden nach dem Willen preußischer Regierungen diente das Gefängnis über 170 Jahre lang als Gerichts- und Gefängniskomplex. Im 20. Jahrhundert wurde es als Untersuchungsgefängnis genutzt: So wurde hier 1934 das Potsdamer NS-Erbgesundheitsgericht untergebrach und 3300 Zwangssterilisationen wurden hier verfügt. In den letzten Kriegsjahren diente das Gefängnis als Haftort für Angeklagte des Volksgerichtshofs, der in mindestens 55 Fällen zum Tode verurteilte. Nach 1945 übernahm die Rote Armee den Komplex. Standen zunächst die Verantwortlichen für die deutschen Kriegsverbrechen im Fokus der Verfolgung, waren es ab 1947 vor allem Gegner der neuen sowjetischen Nachkriegsordnung. Als 19-jähriger kommt Jochen Stern hier unter katastrophalen Bedingungen in Untersuchungshaft - der Vorwurf: Spionage. Er wird zu 25 Jahren Strafarbeitslager ohne Rechtsbeistand verurteilt. 1952 ging die Haftanstalt in die Hände der DDR-Staatssicherheit über. Unter dem Namen "Lindenhotel" bekannt, verbüßten hier fast 7000 Menschen ihre Untersuchungshaft. Viele aufgrund des Versuchs, die DDR zu verlassen: Wie Marita Rösler, die mit ihrem einjährigen Sohn ihrem Mann in den Westen folgen wollte. Sie wird bei einem Fluchtversuch gefasst und sieht ihr Kind erst nach mehr als zwei Jahren wieder. Bis heute belastet diese Zeit die Beziehung zu ihrem Sohn. 1989, nach der friedlichen Revolution, wird die Haftanstalt von einem "Haus des Terrors" zu einem "Haus der Demokratie". Hier wird über die politische Wende diskutiert und die erste freie Volkskammerwahl organisiert. Heute steht die "Gedenkstätte Lindenstraße" als Symbol für die Geschichte der politischen Verfolgung und Gewalt, aber auch für den Sieg der Demokratie.
Es war die letzte Schlacht des Zweiten Weltkrieges auf europäischem Boden. Ja, es war die letzte große Schlacht in Europa überhaupt. Sie begann am 16. April 1945 mit der sowjetischen Großoffensive an der Oder. Auf deutscher Seite wurde sie von einem zusammengewürfelten Haufen geführt. Ein letztes Aufgebot: kümmerliche Reste der Wehrmacht, eine auf wenige hundert Mann zusammengeschmolzene Waffen-SS, minderjährige Luftwaffenhelfer, alte Männer und kleine Jungs in Hitlers Volkssturm. Zahllose Zivilisten harrten in den Kellern, unter den Ruinen ihrer Häuser aus, suchten Schutz in Trümmern, irrten zwischen den Fronten umher. Frauen, Kinder, Alte; Nazis und Verfolgte. Niemals zuvor und niemals seither wurde eine Millionenmetropole so - Haus für Haus und Straße für Straße - verteidigt und erobert. Nie zuvor waren Frauen und Mädchen in so großer Zahl zur Beute ihrer Eroberer geworden. Was die Berliner in diesen Tagen durchmachten, trugen sie ein Leben lang mit sich. Die meisten blieben allein damit, sprachen kaum darüber. Und wenn sie es heute tun, dann ringen sie oft mit den Tränen. "Die prägendste Zeit in meinem Leben." - "Man wird es nicht los." - "Das vergisst du nicht." "Ich sehe noch wie heute vor mir ..." - keinen Satz hört man öfter, wenn man mit Überlebenden der letzten Kriegstage in Berlin spricht. Am 2. Mai 1945 kapitulierte Berlin, die Waffen schwiegen.
mit Sport
Die Hobbyfilmer besuchten den Berliner Zoo und durchstreiften das Havelland, sie filmten im legendären "Wintergarten"-Varieté und zur Kirchweihe in der Prignitz. Sie hielten die ersten Schwimmversuche der Tochter im städtischen Flussbad in Perleberg fest und hatten die Kamera bei der Hochzeitsreise im Paddelboot auf der Oder dabei. Doch bei aller Privatheit: die Politik ist allgegenwärtig in den Aufnahmen der Amateurfilmer: Beiläufig blitzt das NSDAP-Parteiabzeichen am Revers, auf jedem öffentlichen Gebäude, an jedem Ausflugsdampfer auf Havel oder Spree weht die Hakenkreuzfahne - und an beinahe jedem Wochenende gibt es irgendwo einen Nazi-Aufmarsch mit Marschmusik und Militärparade. Der erste Teil der Dokumentation von Jan Lorenzen "Berlin Brandenburg unterm Hakenkreuz" erzählt die Jahre von 1933 bis zum Kriegsbeginn 1939. Er erzählt von einem Land, das glaubte, glücklich zu sein, von Menschen, die sich ihrer Nähe zum NS-Regime noch nicht schämten, von Familien, die Ausflüge machten und Feste feierten und von einer nahenden Katastrophe nichts zu ahnen scheinen - und das, obwohl der Nationalsozialismus in fast allen Aufnahmen präsent ist und auch der Krieg sich in vielen Bildern ankündigt: In den paramilitärischen Spielen der HJ und der Pimpfe, in den Übungen, um die Zivilbevölkerung im Umgang mit Brandbomben zu schulen, oder in Volksfesten, wie dem 800-Stadtjubiläum von Perleberg, das unweigerlich in einer militärischen Parade endet. Bei aller scheinbaren Leichtigkeit entsteht das bedrückende Bild einer Gesellschaft auf dem Weg in einen Krieg, der alles verändern wird, durchdrungen vom Geist des Nationalsozialismus.
Der zweite Teil der Dokumentation "Berlin Brandenburg unterm Hakenkreuz " von Jan Lorenzen erzählt vom Alltag in Berlin und Brandenburg, der zwischen 1939 und 1945 immer mehr zum Kriegsalltag wurde. Bilder voller Gegensätze: Während Leutnant Edgar Forsberg aus Berlin-Halensee seine Kamera mit an die Front nimmt und im polnischen Besatzungsgebiet beobachtet, wie die jüdische Bevölkerung drangsaliert und deportiert wird, choreografiert Hanns Burscher aus Berlin-Schöneberg seine Familie für eine slapstickartige Weihnachtsinszenierung. Während im Brandenburgischen die ersten Zwangsarbeiter aus Frankreich bei der Ernte helfen, werden in Berlin die Luftschutzübungen intensiviert. Während in Stalingrad die 6.Armee unter General Paulus ihrem Untergang entgegensieht, inszeniert der Kameramann Bruno Mondi auf dem Potsdamer Studiogelände eine Schneeballschlacht mit ein paar Freunden - wohl ein Farbfilmtest für den nächsten NS-Durchhaltefilm, bei dem er wieder hinter der Kamera stehen wird. Das Grauen, dass Berlin und Brandenburg während des Krieges erreicht, zeigen die privaten Filmaufnahmen nicht. Bombenangriffe und deren Folgen zu dokumentieren, ist strengstens verboten und kann als Wehrkraftzersetzung oder Spionage mit dem Tode bestraft werden. Ab 1943 wird es für die Amateurfilmer zudem fast unmöglich, an Farbfilmrollen zu kommen. Die letzten bekannten Aufnahmen entstehen im März oder April 1945 an der Oder bei Hohenwutzen, kurz vor dem Angriff der Roten Armee, der den Untergang des Nationalsozialismus besiegeln wird.
"WILLY - Verrat am Kanzler" taucht ein in die undurchsichtige Welt der Spionage und politischen Intrigen des Kalten Krieges. Anfang der 1970er Jahre entschlüsselt der BND eine alte, geheime Nachricht an einen Ostagenten im Westen. Die Message, Glückwünsche zur Geburt des Sohnes, führt in die Nähe des Kanzlers: Brandts Referent Günter Guillaume gerät ins Visier. Am 24. April 1974 wird er zusammen mit seiner Frau als Spion der DDR festgenommen. Das Ende einer Agentenkarriere. Die Zeitreise von "WILLY - Verrat am Kanzler" beginnt am Ende des Zweiten Weltkriegs: Günter Guillaume und Willy Brandt versuchen ein neues, ein besseres Deutschland aufzubauen, in der DDR und in der BRD. Doch im Osten ist die Bevölkerung unzufrieden. Hunderttausende fliehen in den Westen - dies nutzt die Staatssicherheit, um Spione einzuschleusen, darunter auch Guillaume. Er macht Karriere in der SPD. 1972 erschüttert ein Machtkampf die BRD. Der Grund ist die neue Ostpolitik des Kanzlers und eine zunehmende Wut der Opposition. Neuwahlen stehen an. Im Team für Brandts Wahlkampf ist auch Guillaume. Sechs Wochen ist Brandt mit ihm im Sonderzug auf "Willy wählen"-Tour unterwegs, absolviert bis zu acht Auftritte am Tag, schläft zu wenig, raucht und trinkt zu viel. Er bleibt Kanzler, aber im April 1974 platzt die Bombe, der Spion im Kanzleramt fliegt auf. Brandt gerät unter Druck. Die DDR-Regierung ist in Panik, denn ein Sturz des Kanzlers könnte fatal für die Beziehung der beiden deutschen Länder sein. Und dann taucht eine brisante Liste auf: Namen vermeintlicher Geliebter Brandts. Die Grenzen zwischen politischem Intrigenspiel und persönlichem Drama verschwimmen. "WILLY - Verrat am Kanzler" von Jan Peter und Sandra Naumann zeigt eine Welt, in der die Vergangenheit mit der Gegenwart verschmilzt, verwoben mit Archivausschnitten der damaligen Berichterstattung. Erinnert, erzählt und reflektiert durch Protagonistinnen wie die Journalistin und Vertraute Brandts Heli Ihlefeld, DDR-Spionin Lilli Pöttrich, Autorin & Podcasterin Yasmine M'Barek, Journalistin Eva-Maria Lemke sowie Historikerin & Bestsellerautorin Katja Hoyer. Eine nie zuvor dargestellte Perspektive auf die historischen Ereignisse dieser Ära - das erste Mal ausschließlich aus der Sicht von Frauen erzählt.
Im Sommer 1988 reiste Bundeskanzler Helmut Kohl für drei Tage zu einem Besuch nach Gotha, Erfurt, Weimar und Dresden. Der nahezu unbekannte Kurztrip war ein ungewöhnlicher Deal, der beim Besuch Honeckers 1987 in Bonn vereinbart wurde. Als Honecker zusagte, hatte Kohl drei Bedingungen: Die Presse dürfe nichts erfahren. Ihm sollten Begegnungen mit DDR-Offiziellen erspart bleiben. Und er wünschte sich, nicht von der Staatssicherheit belagert zu werden. Beim Grenzübertritt waren die DDR-Grenzer zwar vorbereitet, doch mehr wusste niemand: Die Staatssicherheit hatte kaum Informationen, was Kohl unternehmen wollte. Um offiziell Kohls Sicherheit zu gewährleisten, hatte man Kohl Honeckers Leibwächter zur Seite gestellt. Kohls Berater Wolfgang Bergsdorf erinnert sich, wie Kohl durch die DDR-Fußgängerzonen flanierte. Dort verteilte Kohl Autogramme und nahm Ausreisewünsche entgegen. Während DDR-Geheimdienstler vergeblich auf den Kanzler warteten, ließ er sich mit DDR-Bürgern fotografieren. Die Stasi-Protokolle hinterlassen ein Bild der potemkinschen Wirklichkeit der DDR-Herrschaft. Kohl müsse sich den Menschen aufdrängen, wurde berichtet. Da die Menschen von Kohl kaum Notiz genommen hätten, sei die Reise für Kohl eine große Enttäuschung gewesen, frohlockte Honecker. Die Dokumentation blättert die unbekannte Reise Kohls mit ihren absurden Momenten auf und zeigt den Zustand der DDR kurz vor der Selbstauflösung. Auch sein langjähriger Fahrer Eckhard Seeber berichtet, wie der Bundeskanzler im Stil eines Geheimdiplomaten die Chance nutzte und er mit großer Freude die Stasi narrte.
Kaum eine Figur der jüngeren deutschen Zeitgeschichte polarisiert so wie der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder. Dabei wurde viel über ihn gesprochen, wenig mit ihm. Das ändert sich mit diesem Film. Reporter Lucas Stratmann hat nach aufwendigen Vorgesprächen die Möglichkeit bekommen, den Kanzler a.D. exklusiv für ein paar Monate mit einem Kamerateam zu begleiten. Hat der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine seine Freundschaft zu Wladimir Putin geändert? Und welche Rolle hat Schröder im März 2022 bei den Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gespielt? Privataufnahmen aus der Zeit geben exklusive Einblicke in die Treffen in Istanbul und Moskau. Die NDR-Dokumentation "Außer Dienst" ist Porträt eines Altpolitikers und Schlagabtausch zugleich. Der Film ist der Versuch einer Annäherung an einen früheren Staatsmann, der sich mit Deutschland entfremdet hat. Ist alles gesagt? Oder gibt es neue Erkenntnisse?
2005 wird Angela Merkel Bundeskanzlerin: Die erste Frau in diesem Amt, die erste Ostdeutsche und mit 51 Jahren auch noch die jüngste. Frauenpower!? Merkels Regierungsstil: Moderat, pragmatisch, bloß nicht polarisieren. Dem bleibt sie bis zum Ende ihrer Amtszeit treu. Die Raute als Zeichen der Ruhe. Heute steht ihre Kanzlerschaft im Schatten der aktuellen Entwicklungen und Probleme: Klimakrise, Russland, Flüchtlingsfrage. Gerade im Licht dieser Entwicklungen ist der Blick auf die Merkel-Jahre interessant: Warum handelte Angela Merkel so, wie sie es tat? Und wie kann das zum besseren Verständnis der gegenwärtigen Situation beitragen? Die Dokumentation "Angela Merkel - Schicksalsjahre einer Kanzlerin" blickt auf Merkels Kanzlerschaft, eine Zeit, die bis heute prägend ist. Dabei geht es auch um Versagen und Schuld, um Verantwortung und Erfolg - und um Haltung. Zu Wort kommen unter anderem die Podcasterin und Kommunikationsexpertin Samira El Ouassil, der Erfinder der Interviewreihe "Jung und Naiv" Tilo Jung, die Publizistin Marina Weisband, die Journalistin und Merkel-Biografin Evelyn Roll, der langjährige Zeit-Korrespondent Christoph Dieckmann, die irische Journalistin und Expertin für internationale Beziehungen Judy Dempsey, die deutsche Klimaschutzaktivistin, Carla Reemtsma, der ehemalige CDU-Politiker Roland Koch sowie enge Wegbegleiter:innen wie Annegret Kramp-Karrenbauer und Thomas de Maizière.
Mit stoischer Gelassenheit und Beharrlichkeit prägte Olaf Scholz Deutschlands Politik, mit technokratischer Präzision führte er das Land durch bewegte Zeiten. Egal ob Krise, oder Kritik, Olaf Scholz gab sich gelassen. Bis zu dem Abend, an dem er durch die Entlassung seines Finanzministers die Ampel-Koalition platzen ließ... Darauf folgte ein kurzer, heftiger Wahlkampf, an dessen Ende Scholz, der Überraschungssieger von 2021, abgewählt wurde und die SPD ihr schlechteste Bundestagswahlergebnis aller Zeiten einfuhr. Der Abschied vom Kanzleramt nach einer Karriere mit Höhenflügen und Abstürzen. Wer war der neunte Kanzler der Bundesrepublik? Wer steckt hinter diesem Hanseaten, hinter dem "Scholzomaten", der Gefühlsregungen allenfalls über ein "schlumpfiges Grinsen" (Markus Söder) mitteilt? Es wird Zeit, den Mann, der laut Umfragen die unbeliebteste Regierung in der Geschichte der Bundesrepublik führte, genauer unter die Lupe zu nehmen. Auffällig unauffällig hat sich Olaf Scholz an die Spitze der deutschen Politik gearbeitet: vom Innensenator in Hamburg zum SPD-Generalsekretär unter Bundeskanzler Gerhard Schröder und schließlich vom Ersten Bürgermeister Hamburgs zum Bundeskanzler. Der fast prototypische Aufstieg eines Politikers in der Bundesrepublik - männlich, westdeutsch, weiß. Der gelernte Jurist ist in der Politik seit Schülertagen. Als Juso-Vize fordert er noch die "Überwindung der kapitalistischen Ökonomie". Scholz startet seine Karriere als kantiger Idealist - und wird ein politischer Pragmatiker. Wie hat der nüchterne "Mann ohne Eigenschaften" das eigentlich geschafft? Dieser Frage widmet sich die Doku aus dem bekannten Format "Schicksalsjahre", das bereits mit Serien über Royals und Regierende, zuletzt über US-Präsident Donald Trump und Kanzlerin Angela Merkel, große Erfolge feierte. Der Film beleuchtet die Wegmarken in Scholz' Werdegang, seine Schicksalsjahre und -momente. Zu Wort kommen unter anderen die Autorin und Podcasterin Yasmine M'Barek, die ehemalige Bundesvorsitzende der Grünen Ricarda Lang, der Experte für Sicherheits- und Verteidigungspolitik Carlo Masala, die Politik-Influencerin Lilly Blaudszun, Hamburgs Kultursenator und Scholz-Weggefährte Carsten Brosda (SPD), Bundesminister der Justiz und Bundesminister für Digitales und Verkehr Volker Wissing (parteilos, ehemals FDP) sowie Unions-Kanzlerkandidat 2021 Armin Laschet (CDU).