Die Mauer ist am 5. Februar 2018 genauso lange weg, wie sie da war. Grund genug für die rbb-Reporter Anja Widell und Constantin Stüve den ehemaligen Grenzstreifen zu erkunden. Auf ihrem Weg rund um das frühere West-Berlin stoßen sie auf skurrile Geschichten, Erinnerungen und vor allem neues Leben. Der Grenzstreifen ist in den vergangenen 28 Jahren zu neuem Leben erwacht. Heute ist hier Radweg, Wohngebiet oder auch Touristenattraktion. Menschen haben sich den Unort zurückerobert, sie treiben Sport, pflanzen Gemüse, campen oder shoppen. Die rbb-Reporter Anja Widell und Constantin Stüve haben die Mauer selbst nicht mehr erlebt. Mit der Frage "Wo war denn eigentlich die Mauer?" folgen sie dem ehemaligen Grenzverlauf. Ihre Reise führt sie unter anderem in eine Bäckerei, die direkt auf dem ehemaligen Todesstreifen steht. Viele Nachbarn, die heute hier Kuchen essen, bringen ihre Erinnerungen an 28 Jahre getrenntes Leben auf beiden Seiten der Mauer mit. Am früheren Grenzübergang Heinrich-Heine-Straße überwuchern Neubauten die Mauernarben im Stadtbild. Kosten für die Eigentumswohnungen: Rund 5.000 Euro pro Quadratmeter. Mit ihrem Film zeigen die beiden rbb-Reporter, wie man heute - 28 Jahre nach dem Mauerfall - auf dem ehemaligen Grenzstreifen lebt, wie auch er dem stetigen Wandel Berlins unterliegt und wie viel Mauer-Erinnerungen im Alltag noch vorhanden sind.
Zum Jahresende 1963 war die politische Führung Westberlins unter dem Zeitdruck der dritten Weihnacht im Schatten der Mauer auf das begrenzte Angebot Ostberlins, Verwandtenbesuche im Ostteil zu ermöglichen, eingegangen. Trotz enormer politischer Vorbehalte wurde in nur sechs Verhandlungstagen zum ersten Mal eine Passierscheinübereinkunft improvisiert. Humanitäre Gründe überwogen dabei ideologische und Statusfragen. Ca. 700.000 Westberliner machten vom Abkommen Gebrauch. Am 5. Januar 1964 war dann vorerst wieder alles vorbei.
Fuchs und Elster: Der Zeichenwettbewerb
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Die Bornholmer Straße in Berlin ist etwa anderthalb Kilometer lang und verbindet die Ortsteile Prenzlauer Berg und Gesundbrunnen. Bekannt ist die Straße vor allem, weil dort an der Bösebrücke der erste Grenzübergang 1989 geöffnet wurde. Wo einst die Mauer war, blühen heute im Frühjahr Kirschbäume, und wo die Grenzanlagen standen, sind heute Wohnhäuser.
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Als eine der ältesten noch bestehenden Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen wird das Magazin bereits seit Dezember 1952 ausgestrahlt. Berichtet wird über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland.
Am 9. November 2024 feiert Berlin den 35. Jahrestag der friedlichen Revolution und des Falls der Mauer mit dem Fest für Freiheit. Ein Höhepunkt des Abends ist ab 20:15 Uhr das Konzert der "Band für Freiheit". Tausende Musiker:innen und Sänger:innen lassen die Freiheit entlang des ehemaligen innerstädtischen Mauerverlaufs hochleben. Gemeinsam und simultan spielen und singen sie "Freiheitssongs", die eine große Bedeutung für den historischen Moment des Mauerfalls und die Freiheit haben. Zuschauer:innen und Passanten sind aufgefordert auch spontan mitzumachen. Das rbbFernsehen bringt das Konzert zum Miterleben nach Hause. Mehrere Reporter:innen sind hautnah bei den Musizierenden und der Stimmung auf der Straße, bringen in Erfahrung warum Menschen mitmachen und transportieren so das Freiheits-Gefühl des Abends. Historische, einmalige Aufnahmen aus den rbb-Archiven rund um den Mauerfall am 9.November 1989 ergänzen die Übertragung live vom Brandenburger Tor.
Der 4. November '89 ist ein grauer Tag, Nieselregen über Ostberlin. Am Alexanderplatz haben sich eine halbe Million Menschen versammelt, um der Führung der DDR zu sagen: Wir sind das Volk! Die Demonstranten fordern freie Wahlen und das Ende der Diktatur der SED. Hunderttausendfache Hoffnung, Selbstbewusstsein, Anspruch auf Veränderung. Noch Wochen zuvor wäre die Demonstration als staatsfeindliche Zusammenrottung eingestuft worden. Es ist ein diszipliniertes Aufbegehren, eine "friedliche Revolution". Der Film begleitet den Politiker Gregor Gysi, dessen politische Karriere in jenen Tagen im Herbst 1989 begann, der sich vom eloquenten Anwalt zum Politstar wandelte. Er war am 4. November einer der Redner vor den rund 500.000 Menschen auf dem Alex. Im Dezember wird er Parteivorsitzender der SED-PDS. Seine Schwester, Gabriele Gysi, lebt da schon seit langem jenseits der Mauer in Bochum. Für die Journalistin Annette Leo ist der 4. November ein Einschnitt: Sie möchte an ihrem Traum vom Sozialismus festhalten, doch die Ignoranz der Genossen erscheint ihr wie Verrat - und einige der Demonstranten sind ihr nicht geheuer. Sie verlässt die Partei und beginnt für eine veränderte DDR zu kämpfen. Ihr Sohn, Maxim Leo, ist neunzehn und erlebt die unglaublichste Zeit seines Lebens auf den Dächern von Berlin. Mit der Zuversicht der Jugend schaut er der DDR beim Untergehen zu. Das Ehepaar Ekke und Wilfriede Maaß sind eine Institution im Prenzlauer Berg. In ihrer Wohnung treffen sich die Unangepassten und Subversiven. Für sie ist die Welt größer, als der eingezäunte Schrebergarten DDR, aus dem sie raus wollen. Die Begleitmusik zum Untergang der Titanic DDR spielen die Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel und Steffen Mensching, mit ihren Clownsfiguren Weh und Meh. Hofnarren, denen nichts heilig ist. Mit Humor kämpfen sie gegen die Unerträglichkeiten im Land, verkünden Letztes aus der DaDaeR. Die Dokumentation von Gabriele Denecke erzählt Geschichten aus dem Jahr 1989, von einem Jahr des Aufbruchs und des Umbruchs. Nach den letzten Republikfluchten, den Wahlfälschungen, dem Lavieren und dem Rücktritt der Regierung, steht die Mauer im Herbst, nach 28 langen Jahren, plötzlich offen. Was bedeuten diese Tage im Herbst und dieses Jahr im Leben jedes Einzelnen. Wie hat das Jahr 1989 sie verändert, wie ihren Blick auf das Land DDR und auf sich selbst beeinflusst?
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9. November 1989: Günther Schabowski verkündet, dass alle DDR-Bürger ab sofort die Reisefreiheit erhalten. Harald Schäfer, Leiter des Grenzübergangs Bornholmer Straße, erfährt dies durch eine Fernsehübertragung in der Kantine. Schäfer ist befremdet, denn er ist überzeugt von seinem Staat, der DDR. Und er fragt sich, was aus Schabowskis Mitteilung folgt. Als diensthabender Oberleutnant braucht Schäfer Anweisungen für die weiteren Grenzkontrollen. Doch während sich immer mehr Ausreisewillige vor dem Schlagbaum sammeln, tauchen sämtliche Vorgesetzte Schäfers und sogar die zuständigen Ministerien ab. Schäfer erhält keine Antworten. Die immer kafkaeskeren Situationen bringen seine Überzeugungen ins Wanken. Als die Stimmung am Schlagbaum in einen Gewaltausbruch zu eskalieren droht, fällt Schäfer auf eigene Faust die mutige Entscheidung, den Grenzübergang zu öffnen.
Der letzte Sommer vor dem Mauerfall auf der kleinen Ostseeinsel Hiddensee. Jenseits des staatlich organisierten Tourismus wurde die abgeschiedene Insel alljährlich zu einer Art Künstlerkolonie und zum Sehnsuchtsort für Aussteiger und Alternative. Durch die Nähe zu Dänemark war sie zugleich Ausgangspunkt für die Flucht über die Ostsee. Nach dem Unfall-Tod seiner Freundin flüchtet Edgar Bendler, genannt Ed, vor dem Leben nach Hiddensee. Er heuert als Saisonkraft in der Ausflugsgaststätte "Zum Klausner" an und lernt dort Kruso kennen, der ihn sofort in seinen Bann zieht. Kruso, der eigentlich Alexander Krusowitsch heißt, ist der heimliche Steuermann der eingeschworenen Mannschaft im "Klausner" und ihr Guru. Seine Mission ist es, den Republikflüchtlingen und Systemüberdrüssigen seine Idee einer inneren Freiheit nahezubringen und sie vor dem Tod in der Ostsee zu bewahren. Kruso weiht Ed in die Rituale zur Rettung der sogenannten "Schiffbrüchigen" ein. In drei Nächten will er sie zu den "Wurzeln der Freiheit" führen. Doch als immer mehr DDR-Bürger über Ungarn gen Westen flüchten, wird auch der "Klausner" leerer. Aus der schützenden Arche wird ein sinkendes Schiff.
Berichte von ARD, SFB und N3 vor 20 Jahren
Berichte von ARD, SFB und N3 vor 20 Jahren
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