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Auch wenn Rosa von Praunheim auf der von ihm ausgewählten Berliner Grabstätte zur Probe liegt und über sein Ende spricht, ist Rosa produktiv wie eh und je. Ein neuer Film - ein Dokudrama über den Schlagerstar Rex Gildo -, ein neuer Roman mit dem Titel "Hasenpupsiloch" ein Musical, gestaltet nach Motiven aus seinem Film "Die Bettwurst". 150 Filme hat Rosa von Praunheim gemacht und damit immer wieder die spießige bis homophobe Mehrheitsgesellschaft provoziert. Aber er schont auch die eigene Community nicht, indem er vielen Schwulen vorwirft, angepasste Leisetreter zu sein; indem er einige prominente Homosexuelle gegen ihren Willen outete, machte er sich viele Feinde. Für die jüngere Generation von LGBTIQ-Aktivistinnen und -aktivisten ist Rosa von Praunheim zwar noch als Figur aus der Frühphase der queeren Bewegung bekannt, als weißer Cis-Mann findet er aber dort kaum Gehör. Rosa will aber nicht streiten und theoretisieren, sondern sich vor allem kreativ ausleben. Mal selbstverliebt, mal wütend und kämpferisch, mal ängstlich - und immer mit eigenem Stil. Weggefährtinnen und Weggefährten wie der Zeichner Ralf König, die Produzentin Regina Ziegler und der New Yorker Publizist Brandon Judell würdigen den Künstler und Aktivisten Rosa von Praunheim, der sich selbst ein "Glückskind" nennt, weil er meistens das tun konnte, wozu er Lust hatte. Zum Tod von Rosa von Praunheim zeigt der rbb das Porträt "Glückskind".
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Rex Gildo war ein deutscher Star: Er sah blendend aus, konnte singen und tanzen, verkaufte 40 Millionen Schallplatten, wirkte in über 30 Filmen mit, und "Fiesta Mexicana" konnte jedes Kind mitsingen. Doch dass er und sein Manager/Entdecker/Ziehvater Fred Miekley über Jahrzehnte ein Liebespaar waren, wussten nur engste Vertraute. Um Pressegerüchten über sein Schwulsein zuvorzukommen, heiratete Gildo sogar seine eigene Cousine. Nach Miekleys Tod bekam Gildos Karriere tiefe Risse, er wurde tablettensüchtig und hatte Alkoholprobleme. Am 26.10.1999 stürzte er aus dem Fenster seiner Münchner Wohnung, er wurde 63 Jahre alt. Halb fiktional, halb dokumentarisch erzählt Rosa von Praunheim in seinem Film Rex Gildos Leben als die tragische Geschichte eines Unterhaltungskünstler, der sich in der repressiven Öffentlichkeit der 1950er und 60er Jahre zu einem Doppelleben gezwungen glaubte und auch später nie den Ausbruch aus seinem Versteck wagte. In den Spielszenen brillieren Newcomer Kilian Berger als junger Rex Gildo, Kai Schumann in der Rolle als älterer Rex und Ben Becker als Fred Miekley. In den dokumentarischen Szenen erzählen u.a. Schlagerstar Gitte Hænning oder Cindy Berger von ihrer Zeit mit Rex Gildo. Der rbb sendet diesen Film zum Tod Rosa von Praunheims.
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