TV Programm für Radio Bremen TV am 17.05.2022
Mojib Latif ist einer der bekanntesten Klimaforscher Deutschlands. Vor Kurzem hat er die Präsidentschaft der Akademie der Wissenschaften in Hamburg übernommen, zudem ist er Präsident der Deutschen Gesellschaft Club of Rome. Der langjährige Hochschullehrer und Meteorologe hat zahlreiche Schriften und Bücher veröffentlicht. Aktuell diskutiert er im Buch "Projekt Zukunft" mit Moderator und Naturschützer Dirk Steffens die Auswirkungen des Artensterbens, den Nutzen und Schaden der Landwirtschaft, den Zustand der Meere und die Machbarkeit des ökologischen Wandels in der Wirtschaft.
Ernie ist Rapunzel. Elmo und Julia spielen Rücken kratzen. Herry besingt seine Liebe zu Nasen. Außerdem erklärt Melina (6), was man tun muss, wenn man erste Hilfe leistet. Zeichentrick-Vogelkinder erzählen, was ihnen zum Thema "Mitleid" einfällt.
Katrin realisiert, dass Leo nie wieder aufwachen könnte, und erleidet eine Panikattacke. An Leos Bett holen sie die Erinnerungen ein und ihr wird klar: Sie kann auch im Koma zu Leo durchdringen. Kämpferisch beschließt sie, das zu nutzen, damit er wieder zu Bewusstsein kommt! Auch Sara ist von Leos Zustand hart getroffen. Simon kann sie auffangen. Es tut ihr gut, wieder Nähe zuzulassen. Nähe, die Simon als klares Zeichen für ihre Beziehung interpretiert. Britta ist aus Heimweh frühzeitig aus der Reha zurückgekehrt. Sie findet die Wohnung in großer Unordnung vor. Die Kinder haben keine Lust aufzuräumen. Carla mahnt, die Kinder mit Vertrauen zu motivieren, und Britta beschließt einen "Yes"-Abend! Merle hat die Idee, Bürger und Politiker durch eine Art Speed-Dating zusammenzubringen und startet mit der Organisation. Doch Dörte und Gunter sorgen sich, ob ihr der Stress gut tut. Franzis Sorge um David wächst. Aber als sie von Gunter hört, dass David nach Hamburg in die Klink gegangen ist, beruhigt sie sich.
Harte Arbeit, lange Tage und immer unter Zeitdruck. Von der staubigen Romantik des Bootsbaus mit Holz, Hobel und Pfeife im Mundwinkel ist nicht viel übrig. Für Leif Reincke und Lukas Feierabend genau das Richtige. In Wendtorf bei Kiel haben sie vor einem Jahr eine Halle bezogen und dort die Werft Bottsand Bootsbau gegründet: modern und cool. Die wohl jüngsten Bootsbauunternehmer an der Ostsee wollen mit alten Mustern brechen, vieles neu denken und anders machen. Mit nachhaltigen, umweltfreundlichen Verarbeitungstechniken, flachen Hierarchien und, im Bootsbau nicht immer selbstverständlich, mit Spaß. Ob den jungen Handwerkern das Lachen vergeht, zeigt sich zum Saisonbeginn im Frühjahr. Denn dann müssen in der Marina rund 800 Schiffe ins Wasser. Viele davon betreuen die Bootsbauer, sie müssen kranen, Masten stellen, Motoren checken. Und auch die Großprojekte aus der Wintersaison müssen noch rechtzeitig fertig werden. Das bedeutet Stress, und das ist bekanntlich ein zeitloser Begriff im Bootsbau.
Das Boulevardmagazin "Brisant" berichtet über die Highlights der aktuellen Nachrichten und Promi-Ereignisse. Kamilla Senjo oder Mareile Höppner moderieren die wichtigsten Themen des Tages.
Nach einem Motorradunfall wird Jens Rücker mit schweren Verletzungen in die Sachsenklinik eingeliefert. Sein Zustand ist kritisch, er hat eine schwere Hirnschädigung erlitten. Die Ärzte kämpfen um das Leben des jungen Mannes, können jedoch nur noch dessen Hirntod feststellen. Seine frisch angetraute Ehefrau Emma kann die schreckliche Wahrheit nicht akzeptieren. Unterdessen ist Herzpatient Nils Winter über seine Aussichten auf eine Herztransplantation pessimistisch. Lisa Schroth hat sich in ihn verliebt und versucht ihn aufzubauen. Sie spürt aber zugleich, dass Nils auf Distanz zu ihr geht. In der Klinik lernt Lisa schließlich Emma Rücker kennen. Die beiden tauschen sich über ihre unterschiedlichen Lebenslagen aus. Später hat Emma den Verdacht, dass die Ärzte sie zu einer Organspende gedrängt haben, weil Lisa die Tochter des Klinikleiters ist.
Der ehemalige Leukämie-Patient Malte Wenzel wird mit einem gebrochenen Sprunggelenk eingeliefert. Über das Wiedersehen mit seinem damaligen behandelnden Arzt Dr. Marc Lindner ist er dabei aber nicht erfreut. Die Chemo hat ihm zwar das Leben gerettet, aber Spuren hinterlassen, die damals nicht vorhersehbar waren. Und nun steht ihm ein weiterer Diagnostik-Marathon bevor. Assistenzarzt Tom Zondek ist der junge Mann sympathisch, aber er bekommt auch die besonderen Herausforderungen der Onkologie zu spüren. Dr. Matteo Moreau findet seinen OP, trotz eines angesetzten Eingriffs, leer vor. Ausgerechnet eine Patientin möchte sich lieber von einer anderen Koryphäe operieren lassen: Dr. Isabella Hertz. Zur Überraschung aller reagiert Matteo völlig zahm. Wer ist Isabella und welche Vergangenheit hat sie mit Matteo? Wolfgang Berger hat eine Ölspur auf dem Parkplatz des Klinikums gefunden. Er erteilt dem Besitzer des ältesten Autos Parkverbot: Dr. Matteo Moreau!
Kanupolo ist ein Sport für durchtrainierte Draufgänger wie Paul Schott. Als er bei einem Turnier auf dem Bodensee teilnimmt, feuern ihn die Kollegin Julia sowie Nele mit ihren Kindern Johanna, Niklas und dessen Freund Josh an. Doch die Begeisterung schlägt in Entsetzen um, als ein gegnerischer Spieler kopfüber tot in seinem Kajak treibt. Ausgerechnet Paul macht sich nun schlimme Vorwürfe, weil er den Gegner vorher hart attackiert hatte. Die Gerichtsmedizin verweist allerdings auf eine neue Spur: in der Trinkflasche des Toten wurde Gift gefunden, das den Gleichgewichtssinn manipuliert. Doch es fehlt das Motiv: Sollte wirklich Noahs Freund Josh den Mathelehrer wegen drohender schlechter Noten vergiften wollen? Außerdem treiben jede Menge tote Fische im Bodensee. Als Verursacher kann Nele bald den Solarmodulhersteller Yannik Sattmann ausmachen. Pikant, dass sich der engagierte Kanupolospieler im Club lautstark mit Arne Holtkamp streitet. Für Nele tut sich aber noch ein ganz anderer Abgrund auf. Ihre Tochter Johanna verabschiedet sich für ein Jahr nach Neuseeland. Niklas fiebert deshalb schon dem Leben als "Einzelkind" freudig entgegen.
180 Kilometer liebliche Natur, grandiose Ausblicke und Sauerstoff satt! Das erwartet die Radler*innen, die auf dem Ostseeküsten-Radweg von Lübeck-Travemünde bis nach Rostock unterwegs sind. Entlang dieses Weges leben und arbeiten interessante Menschen mit faszinierenden Geschichten. Dazu gehören zum Beispiel ein Grenzgänger auf dem Priwall, der mit seinem alten Drahtesel gleich nach dem Mauerfall durchs Ostseewasser schob: von der BRD in die DDR und zurück. Zwei Schuljungen aus Barendorf, die einer reisenden Bäckerin zur Hand gehen, die direkt am Ostseeküsten-Radweg frischen Kuchen backt. Ein Vollblut-Fahradrestaurator ohne Führerschein. Ein Fährbootkapitän auf dem Salzhaff, der Fußgänger*innen und Radfahrer*innen direkt im Wasser absetzt, weil es im Schilf keine Anlegestelle gibt. Umweltschützende, die auf schnittigen Lastenfahrrädern Fledermausnistkästen in den Wald liefern sind ebenso mit von der Partie wie eine Mofa fahrende Künstlerin in Kühlungsborn und ihr Nachbar, ein Becken-Beine-Po-Spezialist für Radler*innen. Und am Ziel Rostock sorgt ein Radwegewart für scherbenfreie Wege und schiebt losen Sand aus rutschigen Kurven. Dabei gibt es aber jede Menge Gesprächsbedarf.
Eine fußballbegeisterte Lehrerin, ein Gesundheitstrainer, eine Personaltrainerin, ein Kaufmann für Tourismus und Freizeit und ein Geschichtsstudent, der beim Kneipenquizzen begeistert mitmacht: Diese Kandidatinnen und Kandidaten gehen diesmal in den Wettstreit um die "Leuchte des Nordens". Wer wird die meisten Fragen richtig beantworten können, gut schätzen und die erspielten Punkte in der Risikorunde strategisch klug setzen? Es wird wieder einmal spannend, an wen Jörg Pilawa den Pokal überreichen wird. Dies und viel Wissenswertes rund um den Norden in der "NDR Quizshow".
Auf dem Reiterhof am Sonnenhang kümmert sich Pferdecoach Isabelle Banek um den aggressiven und ängstlichen Wallach Victor, der seine Besitzerin Britta nicht mehr aufsteigen lässt. Victor ist ebenso angespannt und nervös wie Britta. Wie gelingt es Isabelle Banek, dem Pferd seine Ängste zu nehmen? Der Heideterrier Rufus hat den Eignungstest bestanden und kann auf die Polizeihundeschule in Bleckede gehen. Vielleicht wird eines Tages ein Sprengstoffspürhund aus ihm. Das ist jedenfalls Herrchen Sielaffs Ziel. An diesem Tag stehen Ausdauertraining und Kondition auf dem Trainingsplan. Aber Rufus darf auch schon das erste Mal Sprengstoff in einem Kino erschnüffeln. Auf der Kamelfarm von Gabriele und Jörg Heidicke war die ganze Nacht Geschrei. Neuzugang Batu hat schreckliches Heimweh und braucht noch ein bisschen Eingewöhnungszeit. Dabei nimmt die Herde ihn eigentlich freundlich auf. Sogar der Chef, Deckhengst Khalif, scheint Batu zu akzeptieren. Frischling Frida ist inzwischen ganz schön gewachsen. Die hellen Streifen in ihrem Fell werden immer weniger. Sie hat inzwischen schon viel gelernt und hört schon fast auf Immo Ortlepps Kommando. Auch Hirsch Harry soll sich an ein Halsband gewöhnen, damit Immo ihm irgendwann ein Halfter anlegen kann. Das Halsband ist ok, aber dass Heidschnucke Dörte ihm sein Futter streitig machen will, sieht der Junghirsch überhaupt nicht gern. In der Rostocker Forschungsstation Marine Science Center tummeln sich acht Seehunde und ein Seebär. Hier werden die sensorischen und kognitiven Fähigkeiten der Meeressäuger erforscht. Doktorandin Jenny und Biologin Yvonne üben mit den Robben Bill und Moe. Tiertrainer German Alsonso schaut im Weltvogelpark Walsrode in der Aufzuchtstation bei den kleinen Enten vorbei. Sie sind erst einige Tage alt, aber schon groß genug, um am Fußballtraining teilzunehmen.
Die Brüder Paul und Gerold Reilmann kommen aus Mecklenburg-Vorpommern und nennen sich Hunter Brothers. Sie sind Jäger und Jagdblogger und wollen das Image der Jagd verbessern. Wenn die beiden jungen Männer Wild erlegen, fotografieren sie sich anschließend mit ihrer Waffe und dem getöteten Tier. In ihren Filmen schießen sie mehrere Wildtiere hinteraneinander, die Aufnahmen stellen sie ins Internet. Auf einer Bezahlplattform können Interessierte ihre Filme kaufen und anschauen. Manche Filme wurden bislang über eine Millionen Mal aufgerufen. In den sozialen Medien werden die Fotos und Filme von anderen Jägerinnen und Jägern positiv bewertet, Jagdgegner lehnen die Arbeit der Brüder ab. Im Internet tauchen Hasskommentare auf. Das Jagdrevier der Brüder liegt in Vorpommern und ist im Familienbesitz. Auf dem mehr als 500 Hektar großen Gelände leben Rudel von Wildschweinen, Rot- und Damwild. Paul und Gerold Reilmann wollen den Wald und die Natur erhalten. Sie bejagen das Wild, denn es frisst junge Bäume. Das Fleisch der erlegten Tiere lassen sie bei einem Fleischer zu Wurst und Schinken verarbeiten, in ihrer Küche gibt es Wildbraten. Seitdem die Afrikanische Schweinpest auch in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen worden ist, müssen sie verstärkt Wildschweine jagen. Der Film zeigt die beiden Brüder auf der Jagd, bei einer Angeltour, am Schnittplatz und bei der Wildverarbeitung. "Die Nordreportage" beleuchtet das Für und Wider der Arbeit der Jagdblogger.
Marcel Fratzscher ist Mitglied des High-level Advisory Board der Vereinten Nationen zu den Nachhaltigen Entwicklungszielen , Mitglied im Deutsch-Französischen Rat der Wirtschaftsexperten der Regierungen von Deutschland und Frankreich, Mitherausgeber des "Journal of International Economics", Mitglied des Beirats des Bundeswirtschaftsministeriums und Mitglied des Kuratoriums der Hertie School of Governance. Er engagiert sich für Chancengleichheit von benachteiligten Kindern als Mitglied von Gremien der Kreuzberger Kinderstiftung, Deutschland Rundet Auf und der Welthungerhilfe.
ARD-Nachrichten aus dem In- und Ausland auf den Punkt gebracht. Die "Tagesschau" bietet die wichtigsten Nachrichten des Tages und zusätzliche Informationen in Text, Bild, Audio und Video sowie umfassende Berichte und Hintergründe zu aktuellen Themen und Entwicklungen.
"Visite" mit einer Überraschung: Die Sendungen am 23. Februar, 2. März und 9. März werden von Dr. Johannes Wimmer moderiert. Eine Urlaubsvertretung der besonderen Art!
"Panorama 3" ist das Politikmagazin im NDR Fernsehen. Reporterinnen und Reporter gehen in Norddeutschland unhaltbaren Zuständen auf den Grund, decken politische Fehlentwicklungen auf und dokumentieren die Folgen. "Panorama 3" bietet dazu Hintergründe, engagiert, pointiert und kritisch.
Kommissar Heinz Brammer hat das K1 in Hannover übernommen. Dort begegnet man ihm mit Misstrauen, was nicht verwunderlich ist: Wann hat man schon einen Dienststellenleiter mit Gitarre und Schlapphut sein Amt antreten sehen? Brammers erster Fall ist dubios. Eine ältere Frau wurde um Mitternacht in einem Park tot aufgefunden. Alles deutet auf Raubmord hin. Doch der Täter hat einen wertvollen Ring und ein Goldarmband übersehen. Es gibt aber auch Indizien, die auf ein Sexualvergehen hinweisen. Die Vermutung liegt nahe, dass hier etwas vertuscht werden soll. Drei Männer, die alle ein Motiv haben, werden verdächtigt. Einer hat angeblich ein Verhältnis mit der Frau gehabt. Ein anderer, der sich in finanziellen Schwierigkeiten befindet, hatte vermutlich Geld von ihr bekommen. Der dritte Verdächtige hatte einen handfesten Streit mit ihr. Aber der Täter kann auch eine zufällige Kneipenbekanntschaft gewesen sein.
Die Inseln vor Schwedens Westküste sehen aus, als seien sie von Riesenhand wahllos ins Meer geworfen. Die Küste von Göteborg bis zur Grenze Norwegens ist eine beeindruckende Landschaft. Segler schätzen das Revier wegen der vielen kleinen Buchten und Fjorde, in denen man sicher Anker werfen kann. Naturbegeisterte lieben die eigenartigen Felsformationen, die den Schären im Westen eine ganz besondere Atmosphäre geben. Die Küste ist karg, Wälder findet man in Meeresnähe kaum. Johanna Granat schaut am liebsten aus der Vogelperspektive auf ihr Zuhause. Sie will unbedingt Pilotin werden. Ihre Lieblingsstrecke für die Flugstunden führt sie von Göteborg nach Norden. In einem Flugzeug über die Inseln zu fliegen, das bedeutet für sie absolute Freiheit. Pia Hansson und ihr Mann Mikael leben ihren Traum dagegen nicht in der Luft, sondern auf einer kleinen Insel, auf Väderöarna. Früher war Väderöarna eine Lotsenstation; hier lebten fünf Familien in absoluter Abgeschiedenheit. Vor einigen Jahren haben Pia und Mikael eines der Häuser gekauft und zu einem kleinen Hotel umgebaut. Seitdem es sogar Duschen und Toiletten gibt, kommen ihre Gäste das ganze Jahr über. Aber bitte nicht zu viele. Denn vor allem Pia liebt die Ruhe auf ihrer Insel, wenn sie stundenlang auf ihrem Lieblingsfelsen sitzt, die Möwen und das Meer betrachtet. Dass es auf Väderöarna kaum Vegetation gibt, macht Pia und Mikael nichts aus. Etwas weiter nördlich im Örtchen Grebbestad hat Ola Dahlman sein berufliches Auskommen mit dem gefunden, was im Meer wächst: dem Seetang. Davon gibt es reichlich, und Ola backt damit Tang-Knäckebrot. Vor ein paar Jahren hat er seine Geschäftsidee in die Tat umgesetzt, inzwischen wird sein würziges Knäckebrot bis in die Hauptstadt Stockholm verkauft. Tang-Knäcke enthält besonders viele Vitamine, ist reich an Mineralien und Spurenelementen. Ola taucht einmal in der Woche vor der Küste und holt bis zu 100 Kilo Tang ins Boot. Dann muss das Seegras einen Tag lang trocknen, bevor es gemahlen wird und verbacken werden kann. Auch rund um die Insel Ursholmen wächst der Seetang. Hier ist es allerdings verboten, die Pflanzen abzuschneiden, denn Ursholmen liegt im Nationalpark Kosterhavet nahe der norwegischen Grenze. Tero Härkönen ist hier im Einsatz. Der Meeresbiologe ist eine Kapazität unter den Seehundforschern. 1.000 Tiere leben im Nationalpark, Tero beobachtet sie den ganzen Sommer. Er will wissen, warum vor Jahren mehr als 10.000 Seehunde in der Ostsee an einem Virus starben. Bislang hat sich der Bestand nicht vollständig erholt. Rund um Ursholmen finden sich inzwischen aber wieder reichlich Seehunde. Vor allem die vielen Jungtiere machen Tero Härkönen zuversichtlich.
Werner Hülsmann nennt sich selbst zwinkernd den "Baby Schimmerlos" von Osnabrück. Alles, was ein bisschen Rang und Namen hat oder zu Besuch ist, findet Werners Aufmerksamkeit. Seit 30 Jahren schreibt er "Werners Cocktail", eine wöchentliche Kolumne, wer was mit wem wo gemacht hat. Der studierte Geisteswissenschaftler hat sich eine Nische gesucht, er berichtet aus dem gelben Bereich über leichte Themen, verschwurbelt, voller Ironie. Werner Hülsmann ist der letzte Kulturredakteur der "Osnabrücker Nachrichten", einem Anzeigenblatt, das jede Woche 100.000-fach kostenlos in den Briefkästen liegt. Wenn Anna Petersen im Rock mit Block und blonder Mähne über den Acker stakt, nimmt nicht jeder Bauer sie sofort ernst. Doch Anna kennt sich aus. Anna ist ein Landkind. In Bienenbüttel geboren, schrieb sie über den Bienenbütteler Bürgerbus ihre Bachelorarbeit, berichtet aus Bienenbüttel für die "Landeszeitung für die Lüneburger Heide". Die junge Frau zieht es nicht in die Stadt, ihr Ort ist die Provinz. Anna Petersen ist ein Schreibtalent, ihre Reportagen rühren an, werden ausgezeichnet. Die Journalistin glaubt fest an die Lokalzeitung, weil sie näher an der Leserschaft dran ist als jedes andere Medium. Auch in Zukunft. Und sei es online. Thomas Willmann arbeitet schon über 25 Jahre als Sportreporter für die "Schweriner Volkszeitung". Ihn interessiert Lokalsport, die Leidenschaft, mit der sich Menschen in ihren Vereinen für Urkunden und Pokale ertüchtigen. Seine Hauptarbeitszeit ist das Wochenende. Willmann, der sich Tom nennt, ist der von der "SVZ". Tom kennt jeden und alle kennen Tom. Doch die Zeiten ändern sich, der Verlag baut um. Tom muss jetzt auch online berichten, digital storytelling. Künftig soll er Videos und Posts von unterwegs absetzen auf Facebook. Tom muss umlernen und sich ein Smartphone zulegen. Werner Hülsmann, Anna Petersen und Thomas Willmann schreiben exklusiv für die, die sich und ihre lokalen Belange im weltweiten Netz kaum finden. Für ihre Leser*innen. Doch die Zeiten sind im radikalen Wandel und das Berufsbild ändert sich. Der rasant wachsende Onlinejournalismus stellt die Reporter*innen vor neue Aufgaben. Wenn ihr Berufsstand nicht aussterben soll, müssen sie sich neu erfinden. Der Film begleitet drei von ihnen auf dem schwierigen Weg, das Neue zu wagen ohne das Alte zu verlieren.
Die Station 67 in der Medizinischen Hochschule Hannover ist Deutschlands größte Kinderintensivstation. Fast alle Kinder hier sind lebensbedrohlich erkrankt. Dieser Gesundheitszustand ist quasi ein Eintrittskriterium, um überhaupt einen Platz zu bekommen. Der NDR Journalist Tobias Hartmann hat ein Jahr lang die Ärztinnen und Ärzte sowie die Pflegerinnen, Pfleger und Krankenschwestern bei ihrer täglichen Arbeit begleitet. Wie schafft man das, hier zu arbeiten? Auf einer Station, wo es täglich um Leben und Tod geht? Wo das Sterben genauso dazugehört wie das Leben der kleinen Patienten zu retten. Im Laufe der Dreharbeiten kann der Filmemacher hautnah beobachten, wie der allgemeine Pflegenotstand auch hier auf der Station 67 dramatische Auswirkungen hat. Ein komplettes Zimmer mit vier Betten muss geschlossen werden, obwohl genügend Ärzte da sind. Was fehlt, sind ausreichend Krankenschwestern und Krankenpfleger. So kommt es zu der absurden Situation, dass sie fast täglich anderen Kliniken mitteilen müssen, dass sie leider kein Bett frei haben. "Wir haben in diesem Jahr schon mehrere Kinder verloren, weil wir sie nicht aus anderen Kliniken übernehmen konnten", so der leitende Oberarzt Dr. Michael Sasse. 417 Kinder, so viele Kinder mussten sie im Jahr 2017 insgesamt ablehnen. Die Ärzte und das Pflegepersonal geben einen tiefen Einblick in ihr Seelenleben und sprechen offen darüber, wie sie mit Ängsten und Überforderung umgehen. In einem speziellen Krisenbegleiterkurs trainieren sie, wie sie Eltern in einem Gespräch beibringen, dass ihr Kind sterben wird. Auch bei diesem Kurs war die Kamera dabei und dokumentiert eindrücklich, dass es selbst erfahrenen Oberärzten schwerfällt, die Wörter "Tod" oder "Sterben" offen auszusprechen. Aber der Film erzählt auch die vielen glücklichen Geschichten, die sich auf der Station täglich abspielen. Zum Beispiel die von der einjährigen Florentine, die nach mehreren Wochen, in denen sie nur liegen durfte, endlich wieder zum Schmusen und Toben auf den Arm ihrer Eltern darf. Oder die vom fünfjährigen Davy, der nach einer Hirnblutung und vielen Tagen im künstlichen Koma endlich wieder zu sprechen beginnt. 98 Prozent der Kinder verlassen die Station im Jahr fast vollkommen gesund. "Insofern ist das eine total segensreiche Arbeit. Und für mich persönlich gibt's keinen besseren Beruf", so Dr. Michael Sasse. Die Dokumentation erzählt die Geschichte einer außergewöhnlichen Station, die nur dadurch so gut funktioniert, weil hier auch außergewöhnliche Menschen arbeiten, die fast täglich an ihre Grenzen gehen.