18:00
18:15
Der Kieler Hafen ist ein wichtiges maritimes Tor nach Skandinavien und ins Baltikum. Er fungiert als Drehscheibe für Kreuzfahrtschiffe, Fähren und Frachter: Täglich werden hier Passagiere, Container, Lebensmittel - und auf der Förde manchmal sogar ganze Kriegsschiffe - bewegt. Viel Raum für Fehler gibt es dabei nicht. Wenn hier etwas nicht funktioniert oder Abläufe sich verzögern, dann hängen daran schnell Tausende Kreuzfahrtpassagiere oder Waren, die in anderen Ländern längst erwartet werden. Doch genau dafür gibt es die Logistiker von der Förde. Sie arbeiten hinter den Kulissen, das ganze Jahr über, rund um die Uhr - mit viel Erfahrung, starken Nerven und großem Gerät. Millimeterarbeit auf der Förde Lotse Philipp Crotogino ist dafür verantwortlich, dass auch die ganz großen Kreuzfahrtschiffe sicher durch die Kieler Förde kommen. Besonders das Anlegen in der engen Innenförde ist mit den mehr als 300 Meter langen Schiffen Millimeterarbeit. Der Lotse muss den Kapitän beraten und dabei ruhig bleiben - auch, wenn die Zeit drängt. Denn die Kreuzfahrtschiffe müssen zur Hochsaison meist noch am selben Tag wieder ablegen, mit Tausenden neuer Gäste an Bord. Papierumschlagsplatz Kiel Während die meisten Kreuzfahrtschiffe den Ostseekai in der Kieler Innenstadt ansteuern, steht auf der anderen Seite der Förde die Fracht im Fokus. Am Ostuferhafen stapeln sich Papierrollen aus Schweden, die in der ganzen Welt für Verpackungen von Parfüms und Elektrogeräten genutzt werden sollen. Robert Dubiela hat hier erst seine vierte Schicht als Vorarbeiter. Sein Handy klingelt ununterbrochen, denn immer wieder gibt es Probleme, die er lösen muss: Wo ist ein wichtiger Container hin? Und wer kann schnell beim Leinen losmachen unterstützen? Spezialauftrag für die Kieler Schlepper Konzentration ist auch auf dem Wasser gefragt. Das Schlepper-Team aus Kiel hat einen Spezialauftrag bekommen. Sie sollen die ausgemusterte Fregatte "Karlsruhe" nach Wartungsarbeiten in Flensburg zurück nach Kiel bringen. 3.700 Tonnen Fregatte hängen dafür nur mit einem schmalen Drahtseil befestigt an dem Schlepper von Kapitän Torsten Wimmer, der hochkonzentriert am Steuer steht: "Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht verreißen. Sonst landet die Fregatte irgendwo, aber sicher nicht in Kiel." Menschen, die Tag und Nacht dafür arbeiten, dass an und auf der Förde alles im Fluss bleibt. Wie funktioniert ein Hafen, der Güter und Passagiere umschlägt? Und was treibt die Menschen hinter den Kulissen der Drehscheibe Kieler Hafen an?
18:45
Gast DAS! Rote Sofa: Jo Hiller, Moderator In kaum einem anderen Land sind Brot und Brötchen so beliebt wie in Deutschland. Dabei werben viele Bäckereien mit ihrem Handwerk. Tatsächlich verkaufen viele unter blumigen Namen wie "Vital" und "Fitness" Industrieware. NDR Moderator Jo Hiller geht diesen und anderen Machenschaften seit vielen Jahren auf den Grund. Und er stellt unangenehme Fragen, zum Beispiel: Welche Label und Zertifikate taugen eigentlich etwas? Neben Recherchen und Moderation entspannt der 51-Jährige beim Kiten, erklimmt Berge und macht Musik. Ein Multitalent mit guter Laune.
19:30
Thema u.a.: * Globale: Wenn Literatur Grenzen sprengt
20:00
Die Nachrichten der ARD
20:15
Menschen öffnen die Tür zu ihrem ungewöhnlichen Zuhause. Auf einem persönlichen Rundgang erzählen sie dabei Details zu Ausbau, Einrichtung und Architektur und sprechen über ihre Lebensphilosophie. Wo wohnt es sich schöner? Auf einer alten Burg, in der bei jedem Schritt Geschichte lebendig wird, oder in einem ultramodern neu gestalteten Fabrikloft mit viel Platz und noch mehr Licht. Hoch auf die Burg Rheinstein führt nur ein steiler, kurviger Fußweg. Dafür hat man von oben den schönsten Blick auf den Rhein zwischen Bingen und Trechtingshausen. Die Geschichte der Burg reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück. Im 17. Jahrhundert verfiel die Burg, bis Prinz Friedrich Wilhelm Ludwig von Preußen sie 1823 erwarb und ganz im Sinne der Rheinromantik wiederaufbauen ließ. 1975 kaufte der österreichische Opernsänger Hermann Hecher Burg Rheinstein für 360.000 Euro und sanierte das Gebäude 30 Jahre lang. Heute wohnt sein Enkel mit Familie darin und verwandelte die einst kleinen dunklen Räume in einen großzügigen Küchen-, Wohn- und Essbereich. Durch Glasdächer entstand ein leichtes helles Wohngefühl. Im sächsischen Vogtland hat sich René Eckert in einer alten Instrumentenfabrik ein modernes Loft im Industriestil gebaut. Früher wurden hier Mundharmonikas und Teile für Akkordeons gefertigt. René entfernte alle Wände und arbeitete den industriellen Charme des Gebäudes wieder heraus. Ganz nachhaltig ging er dabei vor und betrieb Upcycling, wo es ging. Er führt hier ein Leben weitab vom Trubel der Welt, reduziert auf das Wesentliche. Ein 300 Jahre altes Haus in Diez an der Lahn, das schon einen Juwelier, ein Elektronikgeschäft und eine Autowerkstatt beherbergt hat, ist jetzt Astrids Zuhause. Gemeinsam mit ihrer Familie hat sie einen Anbau aus den 1960er-Jahren abgerissen, Decken freigelegt und Tapeten von den Wänden gekratzt. Die alten Schaufenster wurden so wieder hergestellt, wie sie vor 50 Jahren aussahen. Obwohl das Haus jetzt wie ein modernes offenes Loft wirkt, bleibt die Geschichte des Gebäudes spürbar. Und Arbeit bleibt auch immer zu tun, denn noch ist längst nicht alles fertig. Handwerker zu finden, die mit Lehm, Kalk, Schilf und Stroh bauen, ist nicht einfach.
21:00
Die Gartensaison ist vorbei, aber trotzdem gibt es ja immer etwas zu tun im Garten. Im Herbst und im Winter wird im Garten schon der Grundstein für die kommende Saison gelegt. Nach der Ernte können die Tomaten-, Gurken- und Paprikapflanzen raus aus dem Gewächshaus. Platz für Wintersalate, die in der kalten Jahreszeit unter Glas wachsen. Wenn die Hecke extrem in die Höhe geschossen ist, dann wird es jetzt mal Zeit, sie auf Stock zu setzen, also richtig zurückzuschneiden. Peter Rasch und sein Kollege Frank Wolglorz erklären, worauf es beim Schnitt der Obstbäume ankommt. Peter Rasch beantwortet Fragen von Zuschauer*innen. Und in der Rubrik "Zeig mir Deinen Garten" wird wieder mal ein Garten im Norden besucht, diesmal ist es der von Familie Hambörger aus Sande in Niedersachsen.
21:45
Die Nachrichten für den Norden: NDR Info liefert Nachrichten im Fernsehen, im Radio, im Web und als App.
22:00
Eine packende Insidergeschichte über eine sektenartige Gemeinschaft. "Es gibt kein unheilbar", verspricht der Bruno Gröning-Freundeskreis. Die Glaubensgemeinschaft zieht Zehntausende Menschen an, die auf den "göttlichen Heilstrom" hoffen - selbst bei schweren Krankheiten wie Krebs. Den NDR Autoren Edith Dietrich und Herbert Kordes ist es gelungen, ins Innere des Freundeskreises vorzudringen. Was suchen Menschen in der Gemeinschaft? Und wie gefährlich wird es, wenn sie der Lehre Bruno Grönings mehr vertrauen als dem eigenen Arzt? Der Bruno Gröning-Freundeskreis hat in Deutschland mehr Mitglieder als Scientology - und ist öffentlich doch kaum bekannt. In mehr knapp 700 Gröning-Gemeinschaften, darunter mehr als 70 in Norddeutschland, treffen sich die Anhänger des 1959 verstorbenen "Wunderheilers" Bruno Gröning. Nach dem Zweiten Weltkrieg strömten Tausende Anhänger Bruno Grönings zu öffentlichen Massenheilungen. Schenken Sie mir ihr Leiden! Ich nehme es!, versprach er. Ein großer Kropf am Hals des Heilers sollte dabei helfen, den "göttlichen Heilstrom" zu kanalisieren - und Krankheiten fremder Menschen aufzunehmen. Bis heute glauben die Gröning-Anhänger an dieses Versprechen. In Gottesdienst ähnlichen "Einstellungs-Sitzungen" berichten sie einander davon, wie Alltagsbeschwerden, Sorgen, aber auch schwerste Krankheiten geheilt werden können. Hufeisen und Armbänder aus Aluminiumfolie sollen dabei helfen, den Heilstrom aufzunehmen. Eine eigens eingerichtete, sogenannte "Medizinisch-Wissenschaftliche Fachgruppe" hat nach Angaben des Freundeskreises rund 18.000 angebliche Heilungsberichte dokumentiert. Harmlose Spinnerei oder gefährliche Gehirnwäsche? Die NDR Reporter Edith Dietrich und Herbert Kordes gehen dieser Frage nach. Sie sprechen mit ehemaligen Mitgliedern des Freundeskreises, die davon berichten, dass das Vertrauen auf Grönings Heilsversprechen tödlich enden kann. Ein Aussteiger erzählt, wie eine Freundin an einer zu spät erkannten Krebserkrankung verstarb: "Ich hätte mir gewünscht, dass jemand von den Verantwortlichkeiten vom Bruno Gröning-Freundeskreis gekommen wäre zu dieser Freundin und gesagt hätte: Jetzt geh aber mal zum Arzt, lass dich untersuchen", sagt er. Die Schwester einer Anhängerin berichtet von deren qualvollem Tod im Jahr 2023. Sie habe eine medizinische Behandlung im Vertrauen auf Bruno Gröning bis zuletzt abgelehnt. Ihre starken Schmerzen - von den Gröning-Anhängern "Regelungen" genannt - habe sie als ein Zeichen beginnender Heilung angesehen. Eine weitere Frau berichtet im Interview von Gruppendruck, den sie als Kind im Freundeskreis erlebte: "Mir wurde immer suggeriert, dass ich es selbst in der Hand hätte, wie es mir gesundheitlich geht. Und wenn ich mich dem verschließe, dann sei ich eben selber schuld an meinen Allergien und dem Asthma", sagt sie. Freundeskreis-Leiter Dieter Häusler bestreitet im Interview, dass die Gemeinschaft ihren Mitgliedern davon abrät, bei Krankheiten einen Arzt aufzusuchen. "Ich sage immer wieder ganz bewusst, wo ich irgendwo auftauche, habt Vertrauen zu eurem Arzt, bleibt in ärztlicher Betreuung", sagt er. Die ihm von den Reportern geschilderten Todesfälle bedaure er: "Es tut mir für jeden Einzelnen, der sowas erlebt, extrem leid. Aber ich weiß nicht, wie ich das verhindern kann." Kritiker werfen dem Freundeskreis eine "Heilutopie" vor, weil mit den Versprechen unrealistische Erwartungen geweckt werden. "Beim geistigen Weg klingt das alles so wunderbar. Aber es ist eben gefährlich, weil dann notwendige medizinische Maßnahmen ausgelassen werden oder nicht in Anspruch genommen werden", sagt Michael Utsch von der der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin. Reporterin Edith Dietrich wird selbst Mitglied im Freundeskreis und macht ihre ganz eigenen Erfahrungen mit der Gemeinschaft.
22:45
Themen u.a.:|* "Das Dorf Ding": Im ostfriesischen Timmel spielt ein ganzes Dorf Theater|* Wie tickt Russland? Inneneinsichten von Korrespondent Michael Thumann|* Künstler Jonathan Meese und Mutter Brigitte über Chaos und Aufräumen|* Kristine Bilkau mit ihrem Roman "Halbinsel" bei "Der Norden liest" in Husum
23:15
Adam lebt mit seiner Familie in einem kleinen Küstenort und fährt jeden Morgen mit seinem Vater zum Fischen hinaus. Eines Tages erhält er ein Stipendium für die renommierte Al-Azhar-Universität in Kairo - das Machtzentrum des sunnitischen Islam in Ägypten. Die Universität ist eine klosterähnliche Anlage, in der alles einer strengen Ordnung folgt. Die Studenten tragen weiße Kaftane und rot-weiße Azhari-Feze und eilen diszipliniert durch die Gänge. Im Grunde ist dieser Ort eine große Koranschule, in der künftige Imame ausgebildet werden; der Großimam, ihr Oberhaupt, ist die höchste Autorität im sunnitischen Islam. Ein Student namens Zizo nimmt Adam unter seine Fittiche, zeigt ihm die Gepflogenheiten der Al-Azhar-Universität und führt ihn in das Leben der Stadt ein. Kurz nach Adams Ankunft stirbt der Großimam, woraufhin ein politischer Machtkampf um seine Nachfolge entbrennt. Der Präsident favorisiert einen bestimmten Großimam, da dieser nicht nur über religiöse, sondern auch über immense politische Macht in Ägypten verfügt. Der Geheimdienst setzt alles daran, die gewünschte Person ins Amt zu hieven. Und so wird der unschuldige Neuankömmling Adam als Informant für den ägyptischen Geheimdienst rekrutiert, was ihn nicht nur zwischen die Fronten der religiösen und politischen Eliten des Landes, sondern sogar in Lebensgefahr bringt.
01:10
Drei Generationen kommen über die Feiertage zusammen und vollziehen ein jahreszeitliches Ritual aus Traditionen, Gesprächen und Hausarbeit nach. Zwischen Mahlzeiten am Tisch, Anekdoten, Fernsehsendungen und, ja, Saunagängen gibt es keine Geheimnisse oder Traumata zu enthüllen, sondern vor allem Gesten zu beobachten und Stille zu deuten.
03:15
Im hohen Norden ist immer etwas los. Die Moderatoren besuchen interessante Persönlichkeiten, stellen Verbraucher-Vergleichstests vor und liefern Neuigkeiten aus der Region.
03:45
In kurzweiligen Beiträgen erfahren die Zuschauer hier alles Wissenswerte über das Bundesland im hohen Norden. Themen aus Politik, Kultur, Sport und Heimatkunde werden behandelt.
04:15
Bereits seit dem Jahr 1985 informieren die Moderatoren über das Neueste aus der Hansestadt. Dabei werden sowohl politische und sportliche als auch kulturelle Themen berücksichtigt.
04:45
* Globale: Wenn Literatur Grenzen sprengt