Am Vorabend des Tet-Festes starten die nordvietnamesischen Truppen und der Vietcong einige koordinierte Überraschungsangriffe auf große Städte und Militärbasen in ganz Südvietnam. Als die Kämpfe in den Straßen von Saigon wüten, richtet der Polizeichef vor laufender Kamera einen standrechtlich verurteilten Agenten des Vietcongs hin. Diese Bilder lassen die öffentliche Meinung kippen. In Hue massakrieren die Angreifer aus dem Norden noch zahlreiche Zivilisten, bevor sie den Rückzug antreten. Insgesamt ist die Tet-Offensive als verlustreichste militärische Niederlage des Nordens zu bewerten, besiegelt jedoch gleichzeitig die moralische Niederlage der USA.
Von Paris bis Prag und von Berlin bis Washington regt sich Widerstand. Wie alle jungen Amerikaner, die zum Wehrdienst eingezogen werden können, steht Tim O'Brien vor einer schwierigen Entscheidung. Auch in Nordvietnam sind es vor allem junge Menschen aus einfachen Verhältnissen, die in den Krieg ziehen, während die Söhne der Wohlhabenden im Ausland studieren. Der Historiker Huy Duc erinnert sich, wie in der offiziellen Propaganda die Anzahl der Todesopfer heruntergespielt wurde. Als Präsident Johnson Ende 1968 nicht mehr antritt, gewinnt Richard Nixon die Wahl, nachdem er die polizeiliche Niederschlagung der Friedensdemonstration in Chicago genehmigt und Frieden versprochen hatte.
Im Frühjahr 1969 sind von den über 500.000 US-Soldaten in Vietnam rund 40.000 tot. Die Moral der Truppen könnte kaum schlechter sein. Die Kriegsgefangenen Hal Kushner und Nguyen Tai berichten von den grauenvollen Haftbedingungen in Nord- beziehungsweise Südvietnam. Präsident Nixon seinerseits beginnt zwar mit dem versprochenen Rückzug, sendet im April 1970 aber trotzdem Truppen nach Kambodscha. Dadurch erlebt die Protestbewegung einen neuen Aufschwung, der durch den tragischen Tod von vier Studenten an der Universität Kent in Ohio noch beflügelt wird.
Nach dem schrittweisen Rückzug der US-Truppen versuchen die auf sich selbst gestellten südvietnamesischen Streitkräfte erfolglos, den Ho-Chi-Minh-Pfad in Laos zu unterbrechen. Sie erleiden riesige Verluste, und in Hanoi wie in Saigon beklagen Zeitzeugen diesen ebenso brutalen wie tragischen Bruderkrieg. Weltweit demonstrieren Menschen gegen die Luftangriffe, die Nixon als Reaktion auf die nordvietnamesische Offensive im Süden angeordnet hat. Der Fotograf Nick Ut berichtet über die Umstände, unter denen sein weltberühmtes Foto des durch Napalm verbrannten Mädchens entstand. Ende 1972 wird Nixon dank der Unterstützung der "großen schweigenden Mehrheit" haushoch wiedergewählt.
Während der Watergate-Skandal die USA erschüttert, verlässt nach der Unterzeichnung eines Abkommens zwischen Hanoi und Washington, das im Gegenzug zum Rückzug der USA die Freilassung amerikanischer Kriegsgefangener vorsieht, ein Großteil der US-Streitkräfte Vietnam. Im August 1974 tritt Nixon zurück, und Washington leistet immer weniger finanzielle Hilfe für das verarmte Südvietnam, das sich den Angriffen des Nordens zu erwehren versucht. Schlussendlich ergibt sich der Süden. Aber nach der Machtübernahme durch die Kommunisten werden die Besiegten unterdrückt und die Wirtschaft des Landes so zugrunde gerichtet, dass sich über 1,5 Millionen sogenannte Boatpeople entscheiden, das Land zu verlassen. Mehr als 40 Jahre nach Kriegsende fragen sich betroffene Vietnamesen und Amerikaner gleichermaßen, welchen Sinn dieser tragische Krieg hatte.
Themen und Hintergründe
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u.a.: 1. Mai-Kundgebungen von DGB und IG-Metall
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Interessante Themen werden in den Dokumentationen präsentiert. Oft sind es auch emotionale Geschichten, die diese Rubrik so besonders und anspruchsvoll machen.
Interessante Themen werden in den Dokumentationen präsentiert. Oft sind es auch emotionale Geschichten, die diese Rubrik so besonders und anspruchsvoll machen.
"Die deutsche Bürokratie ist wirklich nicht nett zu Dir", sagt Yanileidy. Die kolumbianische Kinderkrankenschwester hat ihre beiden kleinen Kinder in Kolumbien zurückgelassen in der Hoffnung, als Pflegekraft in Deutschland ein besseres Leben führen zu können.
202.400 Kleinunternehmen wurden 2023 aufgegeben, 22 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Kosten explodieren, die Einkünfte bleiben schmal. Selbstständige sind in der Krise. Ohne kleine Läden aber drohen deutsche Städte zu Geistersiedlungen zu werden.
"Herkunft klebt wie Scheiße am Schuh", sagt Marlen Hobrack, aufgewachsen als Arbeiterkind in Bautzen. Dabei war es doch das Versprechen der alten Bundesrepublik: Man kann alles werden, wenn man sich nur ordentlich anstrengt. Doch das gilt nicht mehr. Ist die Klasse in Deutschland also von Geburt an festgeschrieben? Leben wir längst in einem Land, in dem Herkunft und familiärer Hintergrund stärker über Zukunftschancen entscheiden als individuelle Leistung und Einsatz? In Deutschland dauert es einer Studie zufolge sechs Generationen, um von Armut in die Mittelschicht aufzusteigen; in Dänemark geht das innerhalb von zwei Generationen.
Interessante Themen werden in den Dokumentationen präsentiert. Oft sind es auch emotionale Geschichten, die diese Rubrik so besonders und anspruchsvoll machen.
Die weiten Grasebenen Nordamerikas erstrecken sich über eine Million Quadratkilometer von Nebraska im Süden der USA bis nach Saskatchewan in Kanada. Große Bereiche sind heute Agrargebiet. Singvögel finden hier nur noch an wenigen Orten ideale Bedingungen für ihre Nistplätze. Ornithologe Trevor Herriot nimmt jedes Jahr in den wenigen verbliebenen Wildnis-Oasen Zählungen vor - mit erschreckendem Ergebnis: die Populationen der Singvogelarten der Prärie weisen den stärksten Rückgang in ganz Nordamerika auf.
Unsere Erde ist geprägt von einzigartigen, faszinierenden Landschaften, doch bleiben große Teile davon unzugänglich und verborgen. Erst der Blick aus der Vogelperspektive ermöglicht es, riesige Gebirgsketten, unbesiedelte Wälder oder endlose Wüsten nicht nur im großen Überblick zu erfassen, sondern ausgewählte Regionen auch verblüffend genau zu betrachten. Mal aus unglaublicher Nähe, mal aus großer Entfernung und mit enormem Weitblick eröffnen sich spektakuläre Ansichten.
Als eine der ältesten noch bestehenden Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen wird das Magazin bereits seit Dezember 1952 ausgestrahlt. Berichtet wird über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland.
Kaum jemand kennt die 1920 in Wien geborene Ruth Maier, deren Tagebücher und Briefe seit 2014 Teil des UNESCO-Weltdokumentenerbes sind. Ruth Maiers zu Papier gebrachte feinsinnige, analytische und akribische Beobachtungen ihrer Umgebung, aber auch der politischen Entwicklungen in Österreich vor und nach dem Einmarsch deutscher Truppen mitsamt der darauffolgenden Flucht, machen sie nicht von ungefähr zur "Anne Frank von Österreich".
Die Dokumentation wirft einen Blick auf die heutige Kleinstadt St. Valentin in Niederösterreich, in der einst rund 5000 Panzer für Hitlers Weltkrieg angefertigt wurden - von Arbeitern, unter denen tausende Zwangsarbeiter und zahlreiche Häftlinge des Konzentrationslagers Mauthausen waren. Der zynische Codename "Spielwarenfabrik" wurde für die Planung des Panzerwerkes ausgewählt, das 1940 gebaut wurde. Aus dem beschaulichen Bauerndorf machte die NS-Herrschaft eine Drehscheibe der Rüstungsindustrie des Deutschen Reichs, die vor allem gegen Kriegsende eine zentrale Rolle in der Schlagkraft der deutschen Armee einnahm.
1956 beschließen die USA eine neue Waffe im Kalten Krieg gegen die Sowjetunion: Sie wollen Jazz Musiker wie Louis Armstrong, Duke Ellington, Dizzy Gillespie und Dave Brubeck und ihre gemischten Bands als Kulturbotschafter in die Welt schicken, um allen zu beweisen, dass es Rassentrennung in den USA nicht gibt und reine Propaganda der Sowjets ist.
Im Jahr 1925 verließ die junge schwarze Varieté-Tänzerin Josephine Baker die USA und machte sich auf den Weg nach Europa. Sie entfloh der Rassentrennung und versuchte ihr Glück in Paris. In nur einer Nacht wurde sie zum Liebling der französischen Metropole. Ihr "Danse sauvage" sorgte für Furore auf dem alten Kontinent. Eine Dokumentation über Bakers politisches Erwachen.
"Morbus K" ist eine der seltenen Geschichten aus dem Zweiten Weltkrieg, die jahrzehntelang im Dunkeln blieb und selbst in Italien noch immer eine vergessene Geschichte von Heldenmut ist.
In den letzten Kriegsmonaten kamen die Retter: Sie fuhren unter der Flagge des Roten Kreuzes quer durch das zerstörte Deutschland, leichte Beute für Jagdflugzeuge. Am 17. April 1945 erreichten die Busse auch Theresienstadt und retteten allen 500 dänischen Juden das Leben. Treibende Kraft hinter der Mission war der Schwede Graf Bernadotte, ein Neffe des Königs und hoher Funktionär des Roten Kreuzes.
Tilmann Bünz rekonstruiert in der phoenix-Dokumentation zwei Lebenswege, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Dabei zeigt er neues, bisher unveröffentlichtes Material vom Aufstand im Warschauer Ghetto, das erst im Winter 2022 auf einer Filmrolle entdeckt wurde. Die Fotos stammen aus dem Nachlass eines polnischen Feuerwehrmannes. Ein Novum und ein gänzlich anderer Blick. Denn bisher prägte die SS selbst das Bild vom Ghetto, da nur sie Fotos besaß, die den weltweit einzigen Aufstand gegen die Besatzer zeigen.
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Geschichte verpackt vor und hinter strahlenden Fassaden - doch Weimar ist auch die Stadt der Gegensätze zwischen Prunk und Plattenbau, zwischen Museum und Moderne. Wie lebt es sich darin? Wie in einer Puppenstube, erzählt Luzia Ernst.
Kaum zum Stellvertreter Christi auf Erden gewählt, empfing Papst Pius XII. im Jahr 1939 Abgesandte Hitlers zu Geheimverhandlungen. Der Diktator brauchte die katholische Kirche an seiner Seite. Für diese Reportage wurde in den erst 2020 geöffneten Archiven des Vatikans recherchiert. Die dabei gefundenen Dokumente gaben Antworten wie nie zuvor: Sie gelten als Sensation, und sie waren ein Schock - so empfand es der US-Historiker David I. Kertzer. Wie tief war Antisemitismus auch in der Kirche und selbst im Vatikan verankert? Wie nie zuvor können nach der Öffnung des Geheimarchives für die Wissenschaft diese und weitere Fragen beantwortet werden.
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