18:45
Das Zusammenleben auf engem Raum bringt Stress mit sich, aber auch viele Vorteile. Kolonien sind Städte der Tierwelt. In dieser Folge geht es um deren Funktion. Eine Kolonie von Papageitauchern auf den Hebriden ist Hauptschauplatz der Beobachtungen. Nur in der Brutzeit leben diese Vögel an Land. Zu Tausenden bauen sie eng beieinander ihre Bruthöhlen, in denen jedes Paar ein einzelnes Ei legt - geschützt vor Feinden und der Witterung.
19:30
Sven Schulze, CDU-Spitzenkandidat Sachsen-Anhalt, zu Gast bei Marc Steinhäuser
20:00
Als eine der ältesten noch bestehenden Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen wird das Magazin bereits seit Dezember 1952 ausgestrahlt. Berichtet wird über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland.
20:15
Hans Calmeyer, deutscher Rechtsanwalt und NS-Beamter, rettete während der deutschen Besatzung der Niederlande (1940-1945) durch die Anerkennung gefälschter Abstammungsnachweise Tausende niederländische Juden vor der Deportation in Konzentrationslager. Gleichzeitig hat er als "Rassereferent" der nationalsozialistischen Verwaltung in Den Haag zahlreiche andere Anträge abgelehnt und Menschen der Judenverfolgung preisgeben. Die Dokumentation beleuchtet den moralischen Konflikt zwischen systemischer Macht und individueller Menschlichkeit während der NS-Zeit in den besetzten Niederlanden.
21:00
Der geborene Tiroler Robert Bernardis war als Oberstleutnant des Generalstabs in Berlin der einzige österreichische Offizier, der beim Hitlerattentat am 20. Juli 1944 eine Schlüsselrolle spielte. Bernardis ist an der Konzeption der Aufstandspläne beteiligt, vor allem im Wehrkreis Wien, wo Carl Szokoll und Heinrich Kodre zu den wichtigsten Verbindungsoffizieren für die Aktion "Walküre" werden. Nach dem gescheiterten Attentat wird Bernardis am 8. August 1944 in Berlin Plötzensee hingerichtet.
21:45
Queen Elizabeth war 13, als England in den Krieg mit Nazideutschland trat. Die Schrecken des Krieges prägten sie. Experten sind sich sicher: Die eiserne Disziplin der Queen hat ihre Wurzeln in jenen Jahren. Bei Kriegsende diente die einst schüchterne Prinzessin als Lastwagenfahrerin in der Armee. Bei der Siegesfeier mischte sie sich heimlich mit ihrer Schwester unters Volk. Wie andere Jugendliche ihrer Altersklasse lebte die Thronfolgerin damals auf dem Land, während die Eltern in London die Stellung hielten. In Windsor wurde sie Zeugin, wie eine Rakete der Deutschen das Schloss nur knapp verfehlte.
22:30
Im Sommer 1940 befand sich Europa im Krieg. In Großbritannien hatte Churchill die Macht übernommen und inmitten des fieberhaften Geredes über eine "dritte Kolonne" von Spionen die Entscheidung getroffen, britische Staatsbürger aus Deutschland, Österreich und Italien zu verhaften. Viele von ihnen waren völlig unschuldige Männer - einige sogar jüdische Flüchtlinge, die vor der Verfolgung durch die Nazis flohen. Diese Politik endete in einer der tragischsten Episoden an der Heimatfront, bevor sie abgeschafft und zu einer Fußnote in der Geschichte des Zweiten Weltkriegs erklärt wurde. Der Film spricht mit einem der letzten Überlebenden und erzählt anhand von ungesehenen Briefen und Archiven die Geschichte von Churchills "Vergessenem Krieg".
23:15
X, Z oder der Hitlergruß: Einst harmlose Symbole werden zu Propagandawaffen, stehen nun für Hass und Gewalt. "Terra X History" folgt den Spuren von fünf Symbolen der Macht.
23:55
Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine steht die Bundeswehr im Fokus des Interesses. Zuvor prägten auch Distanz oder Gleichgültigkeit das Verhältnis der Deutschen zu ihrer Armee. Bis 1989 galt Westdeutschland als Frontstaat des Kalten Krieges. Die Bundeswehr war akzeptiert, trotz friedensbewegter Bürger, die gegen Militär und Rüstung protestierten. Nach der Wiedervereinigung erschien die Landesverteidigung kaum noch notwendig.
00:40
In der Kaiserzeit angehimmelt, heute kritisch hinterfragt. Die Deutschen hatten stets ein besonderes Verhältnis zu ihren Soldaten. Was hat sich verändert, was ist geblieben?
01:25
Im Juni 1970 begann in der Saarbrücker Kongresshalle der aufsehenerregende Strafprozess um den Soldatenmord von Lebach. Vor dem Landgericht standen drei Angeklagte. Ihnen wurde vorgeworfen, in der Nacht vom 19. auf 20. Januar 1969 das Munitions-Depot der Bundeswehr in Lebach überfallen zu haben. Dabei wurden drei der fünf Wachsoldaten getötet. Die Ermittlungsbehörden gingen zunächst von einem politischen Hintergrund aus: Es waren bewegte Zeiten, bedingt durch die Studentenunruhen und die Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg. Dann meldete sich angeblich die Mafia mit einem Erpresserschreiben. Die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" brachte im April 1969 die entscheidende Wende...
02:10
Die Bundeswehr - eine moderne und demokratische Armee. So sieht sie sich selbst und so möchte sie auch wahrgenommen werden. Doch 2017 wurde der Offizier Franco A. verdächtigt, als Flüchtling getarnt, Anschläge auf Politiker geplant zu haben. Für die Bundeswehr besonders pikant: Franco A. war intern schon zuvor mit einer rassistischen Magisterarbeit aufgefallen. Der Fall löste eine hitzige Debatte über Rechtsextremismus und Wehrmachtstradition in der Bundeswehr aus. Er zeigt, wie sehr die Bundeswehr mit sich selbst und ihrem Erbe ringt. Aber warum ist das so? Und wie viel Wehrmacht steckt heute noch in der Bundeswehr?
02:55
Im Frühjahr 1969 sind von den über 500.000 US-Soldaten in Vietnam rund 40.000 tot. Die Moral der Truppen könnte kaum schlechter sein. Die Kriegsgefangenen Hal Kushner und Nguyen Tai berichten von den grauenvollen Haftbedingungen in Nord- beziehungsweise Südvietnam. Präsident Nixon seinerseits beginnt zwar mit dem versprochenen Rückzug, sendet im April 1970 aber trotzdem Truppen nach Kambodscha. Dadurch erlebt die Protestbewegung einen neuen Aufschwung, der durch den tragischen Tod von vier Studenten an der Universität Kent in Ohio noch beflügelt wird.
03:45
Nach dem schrittweisen Rückzug der US-Truppen versuchen die auf sich selbst gestellten südvietnamesischen Streitkräfte erfolglos, den Ho-Chi-Minh-Pfad in Laos zu unterbrechen. Sie erleiden riesige Verluste, und in Hanoi wie in Saigon beklagen Zeitzeugen diesen ebenso brutalen wie tragischen Bruderkrieg. Weltweit demonstrieren Menschen gegen die Luftangriffe, die Nixon als Reaktion auf die nordvietnamesische Offensive im Süden angeordnet hat. Der Fotograf Nick Ut berichtet über die Umstände, unter denen sein weltberühmtes Foto des durch Napalm verbrannten Mädchens entstand. Ende 1972 wird Nixon dank der Unterstützung der "großen schweigenden Mehrheit" haushoch wiedergewählt.
04:40
Während der Watergate-Skandal die USA erschüttert, verlässt nach der Unterzeichnung eines Abkommens zwischen Hanoi und Washington, das im Gegenzug zum Rückzug der USA die Freilassung amerikanischer Kriegsgefangener vorsieht, ein Großteil der US-Streitkräfte Vietnam. Im August 1974 tritt Nixon zurück, und Washington leistet immer weniger finanzielle Hilfe für das verarmte Südvietnam, das sich den Angriffen des Nordens zu erwehren versucht. Schlussendlich ergibt sich der Süden. Aber nach der Machtübernahme durch die Kommunisten werden die Besiegten unterdrückt und die Wirtschaft des Landes so zugrunde gerichtet, dass sich über 1,5 Millionen sogenannte Boatpeople entscheiden, das Land zu verlassen. Mehr als 40 Jahre nach Kriegsende fragen sich betroffene Vietnamesen und Amerikaner gleichermaßen, welchen Sinn dieser tragische Krieg hatte.