Als der Attentäter Bogdan Zerajic 1910 auf den habsburgischen Statthalter in Bosnien schoss, hätte er bereits damals jenen Weltenbrand auslösen können, der genau vier Jahre später losbrach, ebenfalls bei einem Anschlag in Sarajewo, auf den Thronfolger Franz Ferdinand. Doch Zerajic verfehlte sein Ziel und richtete sich selbst. Auch in anderen Regionen der Vielvölkermonarchie rumorte es, etwa bei den Tschechen, die ihr nationales Selbstbewusstsein entdeckten. Mit dramatischen Szenen von diesen Hotspots erzählt diese Folge die bewegten Jahrzehnte, in denen die ethnischen Bruchlinien im Habsburgerstaat immer stärker hervortraten. Der Rückzug des Osmanischen Reichs vom Balkan begünstigte vor allem Russland, das sich vom jahrhundertalten Verbündeten Österreichs - auch wegen einer ungeschickten habsburgischen Ost-Politik - zu seinem erbitterten strategischen Gegner wandelte. So wurde eine wichtige Weiche zum Ersten Weltkrieg gestellt. Die Nationalstaaten, in denen wir heute leben, sind eine Folge der damaligen Entwicklung. R: Florian Riedelsperger
Als die Monarchie in Österreich auf ihr Ende zugeht, wird auch ein ganzer Berufsstand arbeitslos: Diener und Mägde braucht man kaum noch, nicht mehr am Hof und auch nicht in den zahllosen Haushalten, denen das Geld längst ausgegangen ist. Viele hadern mit dieser Umstellung, manche sind umgekehrt froh, die verhasste Buckelei hinter sich lassen zu können. Die neue demokratische Gesellschaft lässt sich nicht mehr die Zeitung bügeln oder in den Morgenmantel helfen. Aber sie ist sozial deutlich mobiler als die alte und eröffnet Chancen und Karrieren. Aus Bediensteten werden in der Folge Dienstleister, und die rechtlose Arbeitermasse organisiert sich erstmals politisch. Hunderte Attentate auf gekrönte Häupter und andere Staatsvertreter dominieren die Schlagzeilen. Eine filmische Reise zurück in eine Zeit großer Umbrüche, erzählt anhand der Wiener Dienstmagd Cäcilie Zwicker und des Vorarlberger Dieners Meinhard Hämmerle. R: Susanne Pleisnitzer
Es sind nur noch wenige Jahre bis zum Ersten Weltkrieg - doch die Welt tanzt. Unterhaltung, Konsum und Sport ziehen die Menschen in einen Rausch, in dem alles möglich erscheint - nur nicht der kollektive Untergang. Der Wiener Kaufmann Emil Storch begründet den ersten umfassenden Versandhandel - ein früher Jeff-Bezos. Doch die pulsierende Euphorie erweist sich als Sackgasse. Storch übernimmt sich und verliert in der Nachkriegsinflation alles. Ähnlich tragisch das Schicksal der risikofreudigen Rennradpionieren Cenzi Flendrovsky, die die Menschen für den Radsport begeistert, aber bereits mit achtundzwanzig Jahren den Folgen eines Radunfalls erliegt. Vor dem ersten Weltkrieg erlebt die Welt erstmals die Segnungen einer globalisierten Überflussgesellschaft. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs erwischt die österreichische Friedensgesellschaft auf dem falschen Fuß. Aus Überfluss wird Mangel, die Friedensdividende ist schnell geschmolzen. Krieg und Wohlstand schließen einander, auch damals schon, aus. R: Marleen Paeschke
Satirisches Gag-Feuerwerk rund um Andrea Händler, Sigrid Hauser und Elke Winkens. Mit: Bettina Soriat, Reinhard Novak, Thomas Maurer, Werner Sobotka, Viktor Gernot, Florian Scheuba, Christoph Fälbl, Sigrid Hauser, Andrea Händler, Sigrid Hauser, Elke Winkens, uva. Österreich 1997
Erinnern Sie sich noch an Publikumsliebling Pierre Brice aus den Winnetou-Filmen? Oder an Karl Lagerfeld, den deutschen Modeschöpfer, der jahrzehntelang das Pariser Modehaus Chanel geführt hat? Jetzt sind seine exklusiven Fotografien bei "Was schätzen Sie..?" zu sehen. Ein Familienmitglied von Pierre Brice bringt eine Uhr aus seinem Nachlass ein, ferner prüfen Expertinnen und Experten historische Zauberkästen und Gemälde auf Herkunft und Wert. Viele spannende Objekte, die viele Geschichten erzählen, in dieser Ausgabe bei Karl Hohenlohe.
Kultur Heute Weekend präsentiert Themen und Beiträge aus Österreich in einer neuen Bildsprache und Erzählweise - für all jene, die sich auch im digitalen Universum zuhause fühlen. Der Begriff "Kultur" wird weit gefasst: Neben Musik, Serien oder Computerspielen wird auch über die Alltagskultur des Miteinanders, sowie die Kommunikation zwischen den Kulturen in einer pluralen Gesellschaft berichtet.
ORF III überträgt am Weißen Sonntag einen katholischen Gottesdienst aus Wien. Der zweite Sonntag der Osterzeit bildet den Abschluss der Osteroktav, die bis in die Gegenwart vereinzelt als "Weiße Woche" bezeichnet wird.
Zu den schönsten Orten, um den Frühling zu spüren, zählt die Wachau. Die jährliche Marillenblüte gilt als Spektakel, für das viele Menschen eigens dorthin reisen. Die Obstbauern beten für ein gutes Wetter in dieser sensiblen kurzen Zeit - hat doch schon immer wieder ein Frostrückschlag während der Blüte die Ernte im Sinn des Wortes verhagelt. Obstbauer in der Wachau zu sein, ist nicht immer so malerisch, wie es klingt. Es ist harte Arbeit auf zum Teil unwegsamem Gelände. Doch ist das Wetter den Marillenbäumen gut gesinnt, steht einer reichen Ernte meistens nichts mehr im Weg.
Anna Sacher ist dreiunddreißig und verwitwet mit drei Kindern. Das berühmte Hotel soll verkauft werden. Eine Frau darf den Betrieb nicht alleine weiterführen. Während Anna um ihre Existenz kämpft, verkehren in ihrem Haus zwei jungvermählte Paare, die österreichischen Adeligen von Traunstein und die Aderholds aus Berlin. Ihre Schicksale werden sich bald auf das heftigste überkreuzen. Am Heimweg von der Arbeit im Sacher verschwindet das junge Putzmädel Marie spurlos.
Mit der überraschenden Widerkehr des Putzmädels Marie nach Jahren der Gefangenschaft gerät die schillernde Welt von Constanze und Hans Georg von Traunstein vollends aus den Fugen. Was hat Maries Schicksal mit der Familie von Traunstein zu tun? Constanzes Fehltritt mit Maximilian Aderhold bringt Marthas Aderholds Ehe an den Rand des Scheiterns. Anna Sacher wird zur legendären Patronin des Sacher. Doch nach der Ermordung der Kaiserin Sisi stehen die Zeichen der Zeit auf Veränderung.
Das Wiener Kieberer-Original Schuh ist nicht gut drauf. Erst wird sein Partner im Dienst erschossen, dann bekommt er auch noch den Bremerhavener Austausch-Cop Thorsten zugeteilt. Schuh's Einstellung zu Dienst und Nebenverdienst ist für den Norddeutschen das Gegenteil von korrekter Dienstauffassung. Schuh zeigt dem Piefke vorrangig die ungemütlichen Seiten der Wiener Gemütlichkeit. Doch dann findet sich das ungleiche Paar mit einer mysteriösen Mordserie und einem scheinbar übermächtigen Gegner konfrontiert.
Josef Hader und Ursula Strauss in Nikolaus Leytners vielfach preisgekröntem Meisterwerk. Mehr als zehn Jahre lang hat Peter Grabowski alles versucht, um den Mord an seiner Tochter aufzuklären. Als die seelische Wunde endlich zu verheilen scheint, ermöglicht eine neuartige DNA-Analyse die Identifikation des Täters. Ulrich Lenz, inzwischen selbst Vater, wird verhaftet. Er hat nur einen Wunsch: ein persönliches Gespräch mit Peter Grabowski. Doch der ist nicht sicher ob er das will.
Als der fünfzigjährige Georg seinen Job als Musikkritiker bei einer Wiener Zeitung verliert, verheimlicht er das seiner Frau Johanna, die ein Kind von ihm will, und startet sowohl einen Rachefeldzug gegen seinen ehemaligen Chef, als auch die Restauration einer Achterbahn am Wurstelprater mit dem ebenfalls arbeitslosen, ehemaligen Mitschüler Erich. Hergestellt in Zusammenarbeit mit dem ORF Film/Fernseh-Abkommen
Für den deutschen Startenor Jonas Kaufmann ist Wien viel mehr als nur die "Stadt der Musik." Nach seiner akustischen Reise durch alle Facetten der Wiener Musik, die der Sänger in seiner CD "Mein Wien" unternommen hat, führt er in diesem Konzertfilm seine Fans an jene Orte, welche die Donaumetropole in seinen Augen wirklich einzigartig machen. Höhepunkte seines Auftrittes im Wiener Konzerthaus, bei dem er mit Rachel Willis-Sørensen Evergreens der Wiener Musikgeschichte zum Besten gab, werden in dieser Dokumentation von zahlreichen Geschichten und Anekdoten umarmt, die Jonas Kaufmann mit der Stadt an der Donau verbinden. Dirigent Jochen Rieder Mit Jonas Kaufmann, Rachel Willis-Sørensen Wiener Konzerthaus 2019, Prager Philharmoniker Ein Film von Thomas Voigt & Wolfgang Wunderlich. Konzertregie Elisabeth Malzer
Gemeinsam mit Armin Assinger blickt Denise Seifert zurück auf die Zeit der wilden 70er und schrillen 80er-Jahre. In dieser Folge erleben wir die Olympia Gold-Abfahrt von Franz Klammer noch einmal LIVE, wie sie noch nie zuvor im Fernsehen gezeigt wurde. Wir erfahren, wie eine durschichtige Bluse der TV-Show "Wünsch dir was" für einen Skandal sorgte und warum man in den 70ern noch ungestraft "oben ohne" fahren durfte. Dabei wirft Armin Assinger auch einen Blick zurück auf seine ganz persönlichen Erlebnisse aus dieser Zeit.
Anna Sacher ist dreiunddreißig und verwitwet mit drei Kindern. Das berühmte Hotel soll verkauft werden. Eine Frau darf den Betrieb nicht alleine weiterführen. Während Anna um ihre Existenz kämpft, verkehren in ihrem Haus zwei jungvermählte Paare, die österreichischen Adeligen von Traunstein und die Aderholds aus Berlin. Ihre Schicksale werden sich bald auf das heftigste überkreuzen. Am Heimweg von der Arbeit im Sacher verschwindet das junge Putzmädel Marie spurlos.
Mit der überraschenden Widerkehr des Putzmädels Marie nach Jahren der Gefangenschaft gerät die schillernde Welt von Constanze und Hans Georg von Traunstein vollends aus den Fugen. Was hat Maries Schicksal mit der Familie von Traunstein zu tun? Constanzes Fehltritt mit Maximilian Aderhold bringt Marthas Aderholds Ehe an den Rand des Scheiterns. Anna Sacher wird zur legendären Patronin des Sacher. Doch nach der Ermordung der Kaiserin Sisi stehen die Zeichen der Zeit auf Veränderung.
Österreich im Frühjahr 1945. Trotz der herannahenden Befreiung durch die Alliierten aus Ost und West finden in den letzten Kriegstagen in Ober- und Niederösterreich noch vereinzelt heftige Abwehrkämpfe statt, obwohl der Großteil der Bevölkerung sich nach Frieden sehnt. Im Zentralraum Linz - Amstetten - Steyr leben die Menschen mit den Zerstörungen der Bombenangriffe, die auf Infrastruktur und Rüstungsindustrie der Region abzielten. KZ-Häftlinge werden auf kilometerlange Todesmärsche getrieben, während noch junge Burschen und alte Männer für den Kriegsdienst rekrutiert werden. Gleichzeitig erschießen oder erhängen noch immer vom Endsieg überzeugte Nazis, Deserteure der Deutschen Armee. Während des Vormarsches der Alliierten aus Ost und West retten sich zahlreiche Soldaten über die Enns oder die Donau in die amerikanische Zone, in der Hoffnung, der russischen Gefangenschaft zu entgehen. Amerikanische Soldaten befreiten die Gefangenen der Konzentrationslager. Am 8. Mai wird die Demarkationslinie zwischen russischer und amerikanischer Armee vorwiegend an Enns und Donau die Grenze zwischen Ost und West. Steyr und das Mühlviertel waren vorläufig geteilt. Das vorherrschende Chaos stellte die Besatzungsmächte und die ernannten österreichischen Politiker vor große Herausforderungen.
Kurz vor Kriegsende 1945 bricht über Attnang-Puchheim einer der verheerendsten Bombenangriffe im österreichischen Raum herein. Die ORF-III-Neuproduktion "An einem Tag im April - Attnang-Puchheim im Bombenhagel" kehrt zu den Originalschauplätzen zurück und berichtet eindringlich über Ziele, Hintergründe und Folgen des schweren Bombardements. Zeitzeugen-Interviews bringen die dramatischen Ereignisse dem Publikum näher und geben Einblick in das kollektive Trauma, das jener Tag hinterlassen hat. Ein spannender Lokalaugenschein, der historische Fakten mit ganz persönlichen Erinnerungen von Zeitzeugen verbindet und neue, erstaunliche Erkenntnisse zutage fördert.
Anfang Mai 1945 kommt Adolf Eichmann mit Teilen seines berüchtigten "Einsatzkommando Eichmann" ins Salzkammergut. Vom Chef des Reichssicherheitshauptamtes Ernst Kaltenbrunner bekommt er dort seinen letzten Befehl. Er verschanzt sich auf einer Alm im Gebirge. Später konnte Eichmann ins Ausland flüchten. Kurz vor seiner Gefangennahme in Argentinien gab er dem Journalisten Willem Sassen mehrere Interviews. Unter anderem erzählte Eichmann über seine letzten Kriegstage. Die Tonbänder wurden bisher in der Zeitgeschichte wenig beachtet. Detailgenau beschreibt Eichmann seine letzten Stationen in Budapest und Prag. Schlussendlich gelangte er ins Salzkammergut. Diese sogenannten "Sassen-Protokolle" bilden die Grundlage der Fernsehdokumentation. Eichmann nennt dort konkrete Orte, Namen, Fakten und Ereignisse. Im Zuge umfangreicher Recherchen konnten zahlreiche Zeitzeugen und Personen gefunden werden, die Eichmanns Aussagen bestätigen.
Das Wienerlied lebt! Das beweisen zahlreiche Künstlerinnen und Künstler, die das Genre in den vergangenen Jahrzehnten gepflegt und neu belebt haben. Augenzeuge davon kann man im Traditionsheurigen Hengl-Haselbrunner werden - und genau hier lädt Wienerlied-Ikone Agnes Palmisano verschiedene Gäste zum Musizieren. Fendrich, Mendt und Ambros sind Ihnen ein Begriff? Von HOVACEK haben Sie noch nie gehört? Dann ist es jetzt an der Zeit diese Bildungslücke zu schließen. Denn Hovacek hat maßgeblich zur Entwicklung des österreichischen Pop beigetragen und ist die große Unbekannte hinter allen großen Namen des Austro-Pop. Ohne ihn wäre die österreichische Musiklandschaft nicht das, was sie heute ist. Lange bevor andere Künstler bekannt wurden, war Hovacek der verkannte Ausnahmekünstler ein Archetyp für abgehobene Wiener Song Poesie-Proleten mit Hang zu bitterbösem Humor und bissigem Schmäh.
Andi Vitasek zieht seinen kabarettistischen Hut vor der Legende Otto Grünmandl. Er schlüpft in die Figur und die Rollen des 2000 verstorbenen Tiroler Erzkomödianten und offenbart ein Schatzkästlein absurden Humors.