Kein Palais und keine Kirche sind so typisch für das Wiener Stadtbild wie das Zinshaus. Es war die Antwort auf die Wohnungsnot einer Zwei-Millionen-Metropole, die nicht nur proletarische Schichten aus dem Wiener Umland, sondern auch eine Vielzahl von Arbeitskräften aus den Kronländern anzog. So entstand das Zinshaus, oder in seiner radikaleren Ausformung, die Zinskaserne. Seit einer Reform von 1892 konzentrierte sich die Bautätigkeit auf Klein- und Kleinstwohnungen, sodass nach der Jahrhundertwende vier Fünftel aller Wiener Wohnungen aus einem Kabinett oder höchstens aus Zimmer, Küche, Kabinett bestanden. Das Mietrechtsgesetz von 1922, eine Adaption der Vorlage von 1917, die den Kündigungsschutz aufrechterhielt und die Mietobergrenze mit der Friedenskrone begrenzte, verbesserte zwar die Rechte der Mieter, machte jedoch den Bau weiterer Zinshäuser für die Investoren uninteressant und führte erst recht wieder zu einem Unterangebot und damit zu großer Wohnungsnot. Paul Peraus hat sich für diese Erbe Österreich Neuproduktion diesem Stück Wiener Sozialgeschichte angenommen.
Satirisches Gag-Feuerwerk rund um Andrea Händler, Sigrid Hauser und Elke Winkens. Mit: Bettina Soriat, Reinhard Novak, Thomas Maurer, Werner Sobotka, Viktor Gernot, Florian Scheuba, Christoph Fälbl, Sigrid Hauser, Andrea Händler, Sigrid Hauser, Elke Winkens, uva. Österreich 1997
Das wochentägliche Kulturmagazin "Kultur Heute" präsentiert neben den wichtigsten Ereignissen aus den Bundesländern die Top-Themen des Tages - von Hochkultur bis Subkultur.
Über Nordafrika, Spanien und Italien gelangten die feurigen Reiterpferde über Jahrhunderte nach Wien. Hier wurde die Spanische Hofreitschule gepflegt, erhalten und kultiviert, sodass sie heute Besucher und Begeisterte aus aller Welt anzieht. Ihren Namen erhielten die Lipizzaner durch das Gestüt Lipica im heutigen Slowenien, das 1580 gegründet worden war. 2020 feierte das Gestüt in Piber, das 1920 in Folge der Veränderungen durch den Ersten Weltkrieg entstand, sein 100. Jubiläum. Karl Hohenlohe besucht in dieser Folge die Spanische Hofreitschule, sowie das Gestüt und gratuliert herzlichst.
Kultur Heute Weekend präsentiert Themen und Beiträge aus Österreich in einer neuen Bildsprache und Erzählweise - für all jene, die sich auch im digitalen Universum zuhause fühlen. Der Begriff "Kultur" wird weit gefasst: Neben Musik, Serien oder Computerspielen wird auch über die Alltagskultur des Miteinanders, sowie die Kommunikation zwischen den Kulturen in einer pluralen Gesellschaft berichtet.
ORF III überträgt das Hochamt aus dem Wiener Stephansdom. Domdekan Rudolf Prokschi leitet die Feier. Zu hören sind Franz Schuberts Messe in C-Dur und der Grand Choeur dialogué von Eugène Gigout. Es musizieren Domorganist Konstantin Reymaier sowie die Wiener Dommusik und das Vokalensemble von St. Stephan unter der Leitung von Domkapellmeister Markus Landerer.
Donau, Wein, große Waldflächen und Weizenfelder im sprichwörtlich "weiten Land": Diese Bilder aus Niederösterreich sind bekannt. Aber zwischen Hochwechsel und Hochkar entfaltet sich darüber hinaus auch eine überraschend wilde Bergwelt - von tiefen Schluchten bis zu rauen Graten spiegelt sich die Vielfalt des gesamten Alpenbogens wider. Ein Streifzug durch diese für manche doch unbekannte Seite Niederösterreichs.
Ein alter Schmuggler und Hehler will seine blutjunge und schöne Frau dazu benutzen, die Pläne des neuen, ehrgeizigen Grenzpolizisten auszuhorchen. Mit traumwandlerischer Sicherheit zieht sie alle Register weiblicher Verführungskunst. Der geschickte Schachzug des Mannes scheint zu gelingen. Doch aus dem Spiel der jungen Frau wird Ernst. Sie verliebt sich in den vitalen Mann, der ihr ihre sexuelle Frustration und die versagten Mutterfreuden erst bewusst macht. Als ihr Mann die wahren Verhältnisse durchschaut und die junge Frau erkennen muss, dass ihr Liebhaber sie ebenfalls als Informantin missbraucht hat, ist die Katastrophe nicht mehr aufzuhalten.
Nach vielen Jahren in der Fremde kehrt Georg Bachler in sein Heimatdorf zurück. Dort leben rasch die alten Rivalitäten mit seinem Bruder Otto wieder auf, der sich mittlerweile zum Dorfkaiser aufgeschwungen hat. Ottos ehrgeizige Pläne sind dafür ebenso ein Anlass wie Georgs alte Liebe, Lisa, die Otto, keineswegs nur aus Liebe, zu heiraten hofft.
Katja lebt mit Ehemann Erik und Sohn Christopher in Leipzig in einer wie es scheint funktionierenden Beziehung. Beide Eltern, berufstätig und sehr karrierebewusst, haben übersehen, dass ihr Sohn mehr Zuwendung gebraucht hätte. Ein schwerer Asthma-Anfall ist ein unerwarteter Hilfeschrei. Während Katja sich sofort der Obsorge für den Sohn widmet, plant Erik weiter ungerührt seine Karriere. Katja fährt mit Christopher zur Kur in die Berge. Dort lernen sie Johannes, einen Grundbesitzer kennen, der sich ihrer annimmt. Plötzlich muss Katja erkennen, dass ihre Ehe seit längerer Zeit nur mehr ein Trümmerhaufen war.
Der Buchhändler und Privatdetektiv Wilsberg geht in dem Format, das auf den gleichnamigen Romanen von Jürgen Kehrer basiert, seinem kriminalistischen Spürsinn nach. Dabei mischt er sich immer wieder in die polizeilichen Ermittlungen ein.
Die Geburtstagsfeier von Steuerfahnder Matthias Lehnhoff nimmt nach einem Streit mit seiner Frau ein jähes Ende. Wilsberg und Ekki finden Lehnhoff kurz darauf tot in der Nähe der Gaststätte.Neben der Leiche kniet, mit Pistole in der Hand, Ehefrau Hanna. Für Kommissarin Anna Springer und ihren Kollegen Overbeck ist die Sache klar: Hanna Lehnhoff hat ihren Mann erschossen. Ekki ist von der Unschuld der Frau überzeugt, Alex erwirkt ihre Freilassung.Wilsberg versucht, die Wahrheit über Lehnhoffs Tod herauszufinden. Er fühlt Lehnhoffs Affäre, der Immobilienmaklerin Sonja Venlo, auf den Zahn und entdeckt in ihrem Büro Fotos von heruntergekommenen Immobilien, die an Migranten vermietet sind. Als herauskommt, dass Lehnhoff undercover fürs LKA tätig und angeblich an der bulgarischen Mafia dran war, deutet sich eine neue Dimension des Falles an.Tatsächlich stoßen Wilsberg und Ekki in Lehnhoffs Wohnung auf eine Liste mit ausländischen Namen. Einer dieser Namen - Hassan Gregorjev - fällt wenig später erneut. Er soll beim Telefonshop-Besitzer Thomas Osterkorn eine große Menge Smartphones bestellt, aber nie bezahlt haben.Overbeck ist derweil voll damit beschäftigt, eine Software zur Verbrechensprävention zu testen. Auch wenn Springer nichts davon hält - wenig später gelingt Overbeck ein Volltreffer. Mit 70-prozentiger Wahrscheinlichkeit hatte das Programm eine schwere Straftat in einem bestimmten Gebiet vorhergesagt, in dem im Morgengrauen tatsächlich eine Leiche gefunden wird: Thomas Osterkorn. Mit: Leonard Lansink (Georg Wilsberg), Oliver Korittke (Ekki Talkötter), Rita Russek (Kommissarin Springer), Roland Jankowsky (Overbeck), Ina Paule Klink (Alexandra Holtkamp), Teresa Weißbach (Laura) u.v.a. Regie: Thomas Kronthaler Deutschland 2018
Christian Thielemann zählt zu den gefragtesten Dirigenten unserer Zeit. Mit den Wiener Philharmonikern pflegt er eine besonders enge Beziehung, die ihn auch regelmäßig in den Wiener Musikverein führt. Barbara Rett hat den deutschen Pultstar zum Gespräch getroffen und mit ihm über den "Wiener Klang", die Bedeutung von Johannes Brahms und dessen perfekte Mischung von Natürlichkeit und Raffinesse gesprochen.
Stardirigent Christian Thielemann und die Wiener Philharmoniker geben im Goldenen Saal des Musikvereins ein Konzert-Highlight ganz im Zeichen von Johannes Brahms. Mit Augustin Hadelich und Gautier Capuçon sind die Solopartien im "Doppelkonzert" für Violine und Violoncello hochkarätig besetzt. Außerdem steht ein weiteres Spätwerk des Komponisten auf dem Programm: die berühmte, hochromantische 4. Sinfonie. Musikverein Wien 2025
Frohen Mutes will Herzensbrecher Toni (Fritz Wepper) ein Ferienhaus am Wolfgangsee beziehen. Dank Doppelbelegung sind er und seine aktuelle Flamme jedoch gezwungen, sich die Herberge mit der selbstbewussten Autorin Julia (Gila von Weitershausen) und deren Vater zu teilen. Obwohl zwischen Toni und Julia ordentlich die Fetzen fliegen, steht für beide schnell fest: Gegensätze ziehen sich an. Promiarzt Toni Bucher liegt die Damenwelt zu Füßen: Stets ist der charmante Mittsechziger umringt von jungen, attraktiven Schönheiten, die um seine Gunst buhlen. Als Toni mit seiner neuesten Eroberung am Wolfgangsee Urlaub machen will, staunt er jedoch nicht schlecht: Die angemietete Villa wurde doppelt belegt! Auch die arrivierte Kochbuchautorin Julia und ihr Vater wollen sich dort erholen. Nur widerwillig einigen sich Toni und Julia darauf, die Villa gemeinsam zu nutzen - und das, obwohl sie sich so gar nicht riechen können. Doch nach und nach finden die beiden Streithähne Gefallen aneinander.
"Österreich ist frei" - so kann es am 15.05.1955 der Außenminister Leopold Figl endlich verkünden. Zehn Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stimmen die Alliierten dem Ende der Besatzung zu, Österreich erhält seine volle Unabhängigkeit zurück. Der Staatsvertrag und der Tag seiner Verkündung nehmen einen ganz speziellen Platz im kollektiven Gedächtnis Österreichs ein. ORF III hat sich auf die Suche nach Zeitzeuginnen und Zeitzeugen jenes wichtigen Ereignisses gemacht, um so einen neuen, spannenden Blick auf die Zeitspanne zu werfen, an dem Österreich seine Souveränität wiedererlangte.
Am 15. Mai 1955 war es so weit. Die Außenminister Molotow für die Sowjetunion, John Foster Dulles für die USA, Harold Macmillan für Großbritannien, Antoine Pinay für Frankreich und Leopold Figl für Österreich unterzeichneten im Oberen Belvedere in Wien den Staatsvertrag. "Mit dem Dank an den Allmächtigen wollen wir die Unterschrift setzen und mit Freude rufen wir aus: Österreich ist frei!". Diese berühmten Worte sagte Figl noch im Marmorsaal, bevor er und die Außenminister der vier Alliierten sich auf dem Balkon des Schlosses den im Park des Belvedere wartenden Menschen zeigten. Die neue ORF-III-Dokumentation wirft einen Blick auf die Hintergründe und Mythen der Zeremonie im Belvedere. Wer kam als erster der Länderdelegationen mit seiner Limousine an und verstellte den anderen die Auffahrt? Was wurde beim Staatsbankett serviert und wie viele Pannen gab es im Ablauf der Staatsvertagsfeierlichkeiten?
Leopold Figl, der erste Bundeskanzler der Zweiten Republik, Außenminister und späterer Landeshauptmann von Niederösterreich hat nach 1945 wesentlich zur Entwicklung des Österreichbewusstseins und der nationalen Identität beigetragen. Mit seinem berühmten Satz "Österreich ist frei!" nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages im Schloss Belvedere sicherte er sich den verdienten und bleibenden Platz in den österreichischen Geschichtsbüchern. Das zehnjährige Jubiläum zur Unterzeichnung des Staatsvertrages hat er nicht mehr erlebt, denn eine Woche davor, am 9. Mai 1965, verstarb Figl, der wie kaum ein anderer österreichischer Politiker in der öffentlichen Erinnerung bis heute präsent geblieben ist. Eine Dokumentation von Wolfgang Winkler (2017).
Sie waren dabei. Sie haben viel gesehen. Sie haben darüber berichtet. Journalistinnen und Journalisten erzählen in dieser neuen TV-Dokumentation für ORF-III über "historische" Momente in Politik, Gesellschaft und Sport, was hinter den Kommentaren und Schlagzeilen wirklich passierte. Ein Blick hinter die Kulissen mit neuen Perspektiven. Was wirklich wahr war. Zum 80. Jahrestag der Gründung der Republik Österreich hören wir Stimmen, die in den vergangenen Jahrzehnten die Geschehnisse des Landes begleitet und dokumentiert haben: den Journalistinnen und Journalisten von Tages- und Wochenzeitungen. Zeitgeschichte in der Erinnerung von professionellen Beobachtern, die Geschichten über Ereignisse schrieben (und schreiben), die Geschichte machten. Die Dokumentation rückt jene Menschen ins Rampenlicht, die die Nachrichtenlandschaft geprägt haben und beleuchtet ihre Sicht und ihren oft nicht geringen Einfluss auf entscheidende Momente in Politik, Gesellschaft und Sport. Meilensteine der Geschichte seit der Wiedergründung der Republik im Frühjahr 1945 werden in Erzählungen dieser professionellen Zeitzeuginnen und Zeitzeugen gespiegelt. Besonders in den Anfängen der Zweiten Republik war die Rolle der Presse entscheidend, um den Bürgerinnen und Bürgern ein Bewusstsein für demokratische Prozesse zu vermitteln und das Vertrauen in staatliche Institutionen aufzubauen. Die unabhängige Presse spielte eine Schlüsselrolle, Transparenz und Verantwortlichkeit zu fördern. Sie sorgte dafür, dass Missstände aufgedeckt und Debatten angestoßen wurden. Diese Funktion der Presse als "vierte Gewalt" ist für eine demokratische Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Ohne freie Presse, gibt es kein freies Land. Mit: Oskar Bronner, Anneliese Rohrer, Hans Mahr, Helga Rabl-Stadler u.a.
West und Ost können sich über das weitere Schicksal Österreichs im Sommer 1945 nicht einigen. Österreich wird damit zum vierfach geteilten Land. Jede Besatzungsmacht verfolgt in ihrer Zone ihre eigene Politik: Bei Amerikanern und Briten ist es zunächst eine strikte Politik der "Non-Fraternization", des "Verbrüderungsverbots" und damit einer Politik der Sieger gegenüber Besiegten. Das Fernziel ist zwar die Wiedererrichtung eines freien Österreichs, doch im Moment machen die West-Alliierten kaum einen Unterschied zwischen dem bisherigen Naziregime und der Bevölkerung. In der Sowjetzone wieder werden die großen Industrieanlagen besetzt und ihre Maschinen demontiert. Und doch formieren sich in allen Landesteilen politische Gruppen, die ohne Kontakt miteinander dasselbe Ziel ansteuern: ein geeintes Österreich, ein selbstständiges, auf eigenen Füßen stehendes Österreich, ein demokratisches Österreich.
In Potsdam beraten die Staatsmänner der drei großen Siegermächte, Truman, Churchill und Stalin, darüber, ob Österreich Reparationen zahlen soll. In Wien konfiszieren Beutekommandos der Sowjets die Geldbestände der Banken, und die Quartiermeister der Amerikaner beschlagnahmen die Nationalbank. Im Schleichhandel kostet ein Kilo Butter 1.200 Reichsmark, und die Westmächte überlegen sich, ob sie ihre Sektoren in der hungernden Stadt Wien überhaupt in Besitz nehmen sollen, um für das Schicksal der dort lebenden Bevölkerung nicht verantwortlich zu sein. Die Regierung Renner ringt vergeblich um ihre Anerkennung. Die Österreicher merken erst nach und nach, wie es um sie bestellt ist. Als sie es merken, beginnen sie hart um ihre Interessen zu ringen, und aus allen Landesteilen eilen sie der provisorischen Regierung in Wien zu Hilfe. In einer 48 Stunden dauernden Länderkonferenz einigen sich Vertreter aus allen Bundesländern und treten gemeinsam den alliierten Mächten gegenüber, mit der Aufforderung, der Befreiung nun auch die Freiheit folgen zu lassen.