Der Naschmarkt und der Karlsplatz sind heute top-bürgerliche Adressen, die nur mehr wenig von dem einstigen Treiben verraten, das hier einst geherrscht hat. Früher floss hier der Wienfluss offen dahin, später wurde er aus hygienischen Gründen überwölbt, und der Markt darüber entstand. Das Freihausviertel, das auf einer noch existierenden Wienflussinsel entstanden war, bildete einen eigenen wirtschaftlichen und auch gesellschaftlichen Kosmos. Der dort errichtete Wohnkomplex brannte mehrmals ab und wurde gleichzeitig sukzessiv erweitert. Der Neubau Mitte 18. Jahrhundert umfasste Wohnungen für bis zu tausend Bewohner und war damit das größte Zinshaus der Stadt und ihrer Vorstädte. Hier gab es Märkte, Werkstätten, auch Weinschenken, Obstgärten und einen Pferdestall. So kleinbürgerlich das Leben im Freihausviertel geprägt war, so ärmlich war es auf der anderen Wientalseite in Mariahilf. Hier im sogenannten "Ratzenstadel" herrschte bittere Armut in teilweise heruntergekommenen Häusern. Am Wienfluss erwarb der wirtschaftliche Kompagnon von Emanuel Schikaneder ein Grundstück, um darauf ein Nachfolgetheater für das Freihaustheater zu errichten, bereits 1801 wurde es eröffnet. Gestalter Martin Vogg erzählt anlässlich der Neueröffnung des restaurierten Theaters an der Wien die Geschichte dieses Grätzels und dieses Theaterhauses.
Als der elektrische Strom ab den 1880er Jahren seine ersten zaghaften Schritte unternahm, machte sich wohl niemand ein Bild davon, welchen Siegeszug diese Erfindung bald antreten sollte. Schon auf der Wiener Weltausstellung 1873 erregten einige Elektrik-Exponate Aufsehen. Die Beleuchtung auf den Straßen und in den Wohnungen kam da noch selbstverständlich über das Gas. Doch vor rund hundert Jahren setzte die umfassende Elektrifizierung des Landes ein. Thronfolger Franz Ferdinand interessierte sich sehr für die neue Technik und ließ seinen Sitz in Artstetten damit ausstatten. 1907 entstand das Landes-Elektrizitätswerk des Erzherzogtums Österreich unter Enns, der Vorläufer des heutigen Energieversorgers EVN. Das Speicherkraftwerk Wienerbruck diente der Versorgung der Mariazellerbahn und der Stadt St. Pölten. Nach und nach schritt die Elektrifizierung Wiens und Niederösterreichs voran. Gestalter Martin Vogg erzählt in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion, wie der Strom vor hundert Jahren nach Österreich kam.
Das im Jahr 724 gegründete Benediktiner-Kloster Reichenau auf der gleichnamigen deutschen Bodensee-Insel war über Jahrhunderte ein bedeutendes religiöses, politisches, wissenschaftliches und künstlerisches Zentrum. Heuer wird das 1.300-jährige Bestehen gefeiert. Die TV-Dokumentation des ORF Vorarlberg zeigt goldene Reliquienschreine, unersetzliche UNESCO-Kulturerbe-Bücher und das Portrait von Inselbewohnern, deren Leben und Rhythmus immer noch im klösterlich-historischen Kontext Bestand hat. Eine lebendige Geschichte, die mit vielen Klischees zum Mittelalter aufräumt. R: Bernhard Stadler
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Während sich die europäischen Konsumentinnen und Konsumenten immer gesünder mit Rohstoffen aus dem globalen Süden ernähren, wird den ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieses Ernährungsverhaltens nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Was passiert mit der Umwelt und den Produzenten? Die meisten gesunden Lebensmittel werden über den halben Globus transportiert, bevor wir sie verzehren. Das Omega3-haltige Lachsbrötchen mit Avocado hat rund 13.000 Flugkilometer hinter sich, bevor es auf dem Frühstücksteller liegt. Die Avocado hat rund 400 Liter Wasser zum Wachsen gebraucht. In Israel wird bereits die Hälfte des verbrauchten Wassers für den Avocadoanbau aufgewendet.
Eine warme Wohnung zu haben, erschien uns bis zu diesem Herbst als selbstverständlich. Doch vor der Zeit der Gasthermen und Ölheizungen war das Beheizen der Wiener Wohnungen eine logistische Großleistung. Viele erinnern sich noch an die Kohlehändler in den Souterrains, die erst in den siebziger Jahren verschwanden. Vor der Kohle war Holz der einzige vorhandene Brennstoff, und das bedeutete einen enormen Aufwand. Das Holz musste in den österreichischen Wäldern geschlägert, auf dem Wasserweg in die Stadt gebracht, hier gespalten, zersägt und getrocknet werden. Historiker schätzen, dass jeden Winter die Fläche der Inneren Stadt mit einem Stapel von einem Meter Höhe bedeckt war, um Wiens Wohnungen warm zu halten. Scheit für Scheit musste dann in die Wohnungen getragen werden, wo immer nur ein Raum beheizt wurde. Der Hausbrand verrußte die Luft nachhaltig, aber anders ging es nicht. R: Alexander Flatau, Lukas Ignaz Halder. Buch: Andreas und Carola Augustin. Gefördert vom FFW
Ein letztes Mal war Wien der Hotspot der Weltgeschichte, als sich hier die Weltmächte einfanden, um das napoleonische Chaos zu beenden. Kaum jemand interessiert sich mehr für die damaligen Vorgänge als der österreichische Schauspieler Harald Krassnitzer. Gemeinsam mit dem Generaldirektor des Österreichischen Staatsarchivs, Wolfgang Maderthaner, spielt er die Motive, Ideen und Widersprüchlichkeiten des Wiener Kongresses noch einmal durch und zeichnet den Weg des Bündnisses nach, welches für fast hundert Jahre Frieden in Europa sorgte.
Diese "Land der Berge"-Neuproduktion begleitet die Menschen, Tiere und Berge im Tuxer Tal im Wandel der Jahreszeiten. Der Glaube spielt hier eine wichtige Rolle - in Finkenberg, aber auch hoch oben am Berg, am Penken. Tradition und Moderne gehen dabei oft Hand in Hand. Im Frühjahr erwacht die Natur im Tal zum Leben, und im Sommer werden die Tiere - Rinder, Schafe und Pferde - auf die Almen aufgetrieben. Das Leben der Bergbauern ist auch heute noch hart, aber viele der Bäuerinnen und Bauern sehen genau darin ihre Erfüllung. Dann verfärben sich die Bäume und Wiesen langsam: Der Herbst zieht ins Land. Zeit für die Almbauern, ihre Tiere zurück ins Tal zu treiben. Der Winter steht vor der Türe: Winter im Tuxer Tal, das sind auch beschauliche Adventmärkte und weniger beschauliche Krampusläufe. Im Winter begibt sich diese Neuproduktion auf und unter das Eis des Hintertuxer Gletschers und offenbart etwas über seine Geschichte - und die Zukunft.
Am 29. September wählen die Österreicherinnen und Österreicher einen neuen Nationalrat. Schon vor der Entscheidung ist klar, dass die Bildung einer neuen Bundesregierung diesmal besonders herausfordernd werden wird. Die ORF-III-Information begleitet die Bildung der neuen Regierung mit vertiefenden Analysen, Diskussionen und Schaltgesprächen zu Taktik und Strategien in Regierungsverhandlungen, der Rolle des Bundespräsidenten und den großen inhaltlichen Hürden. Zusätzlich zur wochentäglichen Vormittagsstrecke begrüßen die ORF-III-Infomoderatorinnen und -Moderatoren zwei Mal pro Woche zu je einer Stunde zusätzlicher Berichterstattung in ORF III AKTUELL am Nachmittag.
Der Traunsee im oberösterreichischen Salzkammergut ist alljährlich Schauplatz eines traditionellen Brauches: Am sogenannten Liebstattsonntag treffen sich in Gmunden die Trachten- und Goldhaubenvereine, um den vierten Fastensonntag zu begehen. Gestalter Martin Vogg hat für diese ORF III Landleben-Produktion mehrere Menschen aus dieser Region begleitet und ihren Lebensalltag eingefangen. Verbundenheit mit der Heimat, Zusammengehörigkeit und ein ausgeprägter Sinn für Traditionen prägen das Leben der Leute hier.
Lustspiel von Georg Willert Gleich zwei weibliche Wesen verschlägt das Schicksal auf den Hof eines leidenschaftlichen Weiberfeindes. Aber der Bauer hat doch ein gutes Herz. Mit einigem Widerstreben nimmt er Julia, die Tochter eines Freundes, und deren Kind bei sich auf. Der Vater dieses Kindes ließ Julia sitzen und verschwand nach Australien. Nun erwachen im alten Hagestolz erstmals zarte Gefühle für eine Frau. Eine Produktion der Löwingerbühne
Die wichtigsten Nachrichten des Tages aus dem In- und Ausland, kurz zusammengefasst und eingeordnet.
Nachrichten in Einfacher Sprache- das ist das Wichtigste vom Tag in kurzen Sätzen, mit einfachen Wörtern, ohne Fremdwörter und mit Untertitel.
Das wochentägliche Kulturmagazin "Kultur Heute" präsentiert neben den wichtigsten Ereignissen aus den Bundesländern die Top-Themen des Tages - von Hochkultur bis Subkultur.
Evelyn Frank fängt in den bayerischen Bergen noch einmal neu an: Nach einer steilen Karriere im Rotlichtmilieu hat die Berlinerin im Zeugenschutz des BKA eine neue Identität erhalten. Sie hat als Kronzeugin gegen ihren Mann und gegen dessen Geschäftspartner ausgesagt und heißt fortan Eva Bernhardt. Einzig über den unklaren Verbleib von 15 Millionen Euro, die aus den Geschäftsbüchern ihres Mannes fehlen, kann Eva nichts Sachdienliches sagen. Dass die ehemalige Berliner Bordellbesitzerin mit allen Wassern gewaschen ist, wissen die jungen Zeugenschutz-Beamten Ines Meder und Holger Nolting. Sie begleiten Evas Persönlichkeitswechsel und den Umzug nach Bayern und sind gewarnt. Ines ist dennoch angezogen von der weltgewandten Eva. Aber sie weiß, dass die faszinierende Frau in ihrem alten Leben überall "Die Eiskönigin" genannt wurde, also bleibt sie aufmerksam. Eva findet erstaunlich schnell und leicht in ihr neues Leben, sie ist verblüffend wandelbar und anpassungsfähig. Holger findet das für eine "ehemalige Professionelle" nicht überraschend, doch Ines ist skeptisch. Ihr entgeht nicht, dass Eva Maximilian Weidinger, den gemütlichen Betreiber eines Ausflugslokals, um den Finger wickelt. Und als Eva Ines in der Öffentlichkeit als ihre Tochter ausgibt, was eine klare Abweichung vom Plan der Zeugenschützerin darstellt, ist das ein Regelverstoß, der Ines spüren lässt, dass sie zunehmend die Kontrolle verliert. Mit: Iris Berben (Eva Bernhardt), Melika Foroutan (Ines Meder), Florian Panzner, (Holger Nolting), Bernd Tauber (Grossmann), Alexander Held (Tom Brandauer), Peter Weiß (Maximilian Weidinger) u.v.a. Regie: Christiane Balthasar. Deutschland 2012 Maximilian Weidinger: Peter Weiß
Bewegendes Drama nach dem gleichnamigen Erfolgsroman des österreichischen Bestsellerautors Johannes Mario Simmel: Publikumsmagnet Iris Berben (Platin-Romy für ihr Lebenswerk 2018) beeindruckt in der Rolle des gefeierten Filmstars Sylvia Moran, deren nach außen hin perfekte Fassade zusehends zu bröckeln beginnt. Filmdiva Sylvia Moran steht am Zenit ihrer Karriere, als ihr auf einer Benefizgala ein unverzeihlicher Fauxpas passiert. In einem unbedachten Moment lässt sie sich hinter der Bühne zu einer abfälligen Bemerkung über benachteiligte Kinder hinreißen, die ihr bald teuer zu stehen kommt. Zur selben Zeit erkrankt ihre Tochter Nele an Meningitis und droht, bleibende Gehirnschäden davonzutragen. Dennoch schafft es Sylvia nicht, sich mit der Krankheit auseinanderzusetzen und flüchtet sich überfordert in ihre Arbeit.
Ex-Bordellbesitzerin Evelyn findet sich in ihrem neuen Leben des Zeugenschutzes erstaunlich gut als Eva Bernhardt zurecht. Die Beamtin Ines Meder wird jedoch skeptisch, als Eva öfter gegen Regeln verstößt.
Sie zählen zu den vielversprechenden Newcomern des heimischen Kabaretts: Isabell Pannagl und Veronika Rosa Rivo, zusammen Rosabell. Zwei die sich nie gesucht, aber doch gefunden haben. Und zwei Künstlerinnen, die gerade noch gefehlt haben! In einer hitverdächtigen Mischung aus Wiener Soul, Wohnzimmer-Punk und Waschkuchloperette plaudern und singen sich die jungen Künstlerinnen aus, hanteln sich durch die unterschiedlichsten Nähkästchen Fettnäpfchen - und lassen keine Pointe aus. Als Vorgruppe von Künstlerinnen wie Martina Schwarzmann oder den Kernölamazonen haben sie das Publikum in Sekundeneile überzeugt, jetzt präsentieren sie bei "Kabarett im Turm" ihr zweites Programm. Gesang trifft Kabarett, Musik küsst Schmäh - eine Mischung, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte.
Er ist nicht nur ein Sonntagskind, nein, er ist auch ein Muttertagskind: geboren an diesem speziellen Sonntag im Mai. Mehr geht nicht. Das ist der Sonntag der Sonntage! Seidls deshalb sehr entspannt-optimistische Betrachtungsweise der Gesellschaft steht aber stets auf dem Prüfstand seiner Frau Andrea. Und seiner Schwiegereltern, die das Leben immer ein bisschen komplizierter machen, als es ohnehin schon ist.
Roda Roda, mit bürgerlichen Namen Sandor Friedrich Rosenfeld, wurde 1872 in Drnowitz, im heutigen Tschechien, geboren. Der Schriftsteller und Publizist hinterließ ein umfassendes Werk aus humoristischen Erzählungen, in welchen er liebevoll die Schwächen und Kuriositäten der Donaumonarchie parodierte. Diese Folge zeigt vier amüsante Geschichten: "Johann Kiefer", "Die Versicherung", "Die Rettung des Frl. Rechenberg" und "Das Zimmer in der Bognergasse" von Roda Roda. DarstellerInnen: Peter Weck, Heinz Petters, Fritz Eckhardt, Albert Rueprecht, Rose Renee Roth, Lotte Ledl, Erwin Steinhauer, Christoph Waltz, Barbara Wussow, Peter Faerber, Erni Mangold, Erika Mottl, Erich Padalewski. Regie: Hermann Leitner. (Österreich 1989)
Eine warme Wohnung zu haben, erschien uns bis zu diesem Herbst als selbstverständlich. Doch vor der Zeit der Gasthermen und Ölheizungen war das Beheizen der Wiener Wohnungen eine logistische Großleistung. Viele erinnern sich noch an die Kohlehändler in den Souterrains, die erst in den siebziger Jahren verschwanden. Vor der Kohle war Holz der einzige vorhandene Brennstoff, und das bedeutete einen enormen Aufwand. Das Holz musste in den österreichischen Wäldern geschlägert, auf dem Wasserweg in die Stadt gebracht, hier gespalten, zersägt und getrocknet werden. Historiker schätzen, dass jeden Winter die Fläche der Inneren Stadt mit einem Stapel von einem Meter Höhe bedeckt war, um Wiens Wohnungen warm zu halten. Scheit für Scheit musste dann in die Wohnungen getragen werden, wo immer nur ein Raum beheizt wurde. Der Hausbrand verrußte die Luft nachhaltig, aber anders ging es nicht. R: Alexander Flatau, Lukas Ignaz Halder. Buch: Andreas und Carola Augustin. Gefördert vom FFW