Sie sind die neuen Stars im Milchregal: Pflanzendrinks. Sie gelten als beliebte Alternative zur Kuhmilch. Gesünder soll die neue "Milch" sein und besser für die Umwelt. Aber stimmt das? Die Verkaufszahlen steigen stetig. Der Umsatz hat sich seit 2017 sogar verdoppelt. Angesagt ist die neue "Milch" vor allem bei jungen umweltbewussten Menschen. Reis, Kokos, Soja, Hafer, Mandeln, Hasel- und Cashewnüsse, sogar Erbsen und Lupinen - aus all diesen Naturprodukten wird die pflanzliche "Milch" hergestellt. Doch die Produzenten dürfen ihre Hafer- oder Reiserzeugnisse nicht "Milch" nennen, denn dieser Begriff ist durch EU-Recht geschützt und nur dem Produkt vorbehalten, das wirklich von einer Kuh stammt. Pflanzenmilch dagegen wird als makellose Alternative angepriesen. Trügerisch, denn für nur ein Glas Mandelmilch werden in der Herstellung 74 Liter Wasser benötigt. Die Mandeln kommen größtenteils aus Kalifornien, das unter massivem Wassermangel leidet. Stehen die Pflanzendrinks zu Recht im Ruf, die Umwelt zu schützen? Oder sind sie doch nur ein trendiges Lifestyle-Produkt?
Während sich die europäischen Konsumentinnen und Konsumenten immer gesünder mit Rohstoffen aus dem globalen Süden ernähren, wird den ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen dieses Ernährungsverhaltens nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt. Was passiert mit der Umwelt und den Produzenten? Die meisten gesunden Lebensmittel werden über den halben Globus transportiert, bevor wir sie verzehren. Das Omega3-haltige Lachsbrötchen mit Avocado hat rund 13.000 Flugkilometer hinter sich, bevor es auf dem Frühstücksteller liegt. Die Avocado hat rund 400 Liter Wasser zum Wachsen gebraucht. In Israel wird bereits die Hälfte des verbrauchten Wassers für den Avocadoanbau aufgewendet.
Maden-Burger gefällig? Oder Heuschrecken-Ciabatta? Mancher traut seinen Ohren nicht, wenn er unsere schöne Essenszukunft vernimmt. Insekten gelten als Proteinquelle von morgen und als fleischlose Alternative. Aber werden wir bald Larven und Engerlinge im Essen haben, ohne es zu wissen? Oder wird demnächst alles, wo heute Fleisch drinnen ist, bald aus dem Insektarium kommen? Die ORFIII Themenmontag Neuproduktion hat den Trend zum Insekten-Essen von allen Seiten beleuchtet. Ernährungsforscher halten viel von den Möglichkeiten, die sich so zur Eindämmung unserer Fleischeslust ergeben. Und wer Schnecken, Austern und Froschschenkel ist, dem würde ja auch vor einer Grille nicht grausen, oder? Und doch gilt es für viele, bei dem Gedanken daran einen inneren Ekel zu überwinden. Und die Industrie? Fährt darauf ab und will uns möglichst rasch auf "Made in Austria" konvertieren.
Das mehrfach ausgezeichnete Format richtet sich an ethnische Minderheiten und global Interessierte und verfolgt das Ziel, die Integration in Österreich zu fördern und die kulturelle Vielfalt aufzuzeigen.
In der immer rationaler werdenden westlichen Welt sind viele Menschen auf der Suche nach transzendentalen Bezügen. Berichtet wird über Aktivitäten von Glaubensgemeinschaften sowie kirchenpolitische Vorgänge.
ORF III überträgt alle wichtigen News vom Tag, dazu Interviews, Analysen, Live-Schaltungen, Reportagen und alle wichtigen Pressekonferenzen und Updates live!
Sie sind die neuen Stars im Milchregal: Pflanzendrinks. Sie gelten als beliebte Alternative zur Kuhmilch. Gesünder soll die neue "Milch" sein und besser für die Umwelt. Aber stimmt das? Die Verkaufszahlen steigen stetig. Der Umsatz hat sich seit 2017 sogar verdoppelt. Angesagt ist die neue "Milch" vor allem bei jungen umweltbewussten Menschen. Reis, Kokos, Soja, Hafer, Mandeln, Hasel- und Cashewnüsse, sogar Erbsen und Lupinen - aus all diesen Naturprodukten wird die pflanzliche "Milch" hergestellt. Doch die Produzenten dürfen ihre Hafer- oder Reiserzeugnisse nicht "Milch" nennen, denn dieser Begriff ist durch EU-Recht geschützt und nur dem Produkt vorbehalten, das wirklich von einer Kuh stammt. Pflanzenmilch dagegen wird als makellose Alternative angepriesen. Trügerisch, denn für nur ein Glas Mandelmilch werden in der Herstellung 74 Liter Wasser benötigt. Die Mandeln kommen größtenteils aus Kalifornien, das unter massivem Wassermangel leidet. Stehen die Pflanzendrinks zu Recht im Ruf, die Umwelt zu schützen? Oder sind sie doch nur ein trendiges Lifestyle-Produkt?
Was die Wienerinnen und Wiener heute als "Alte Donau" bezeichnen, war einst der wasserreichste Arm der Donau. Hier verlief früher der Schiffsverkehr. Nur mehr wenig erinnert an die Zeit, als die Donau in einem wilden, verzweigten Augebiet durch die Stadt floss und je nach Wasserstand ständig ihren Lauf änderte. Zum Schutz vor Hochwasser trennte die Gemeinde diesen Donauarm bei der umfassenden Donauregulierung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit dem Hubertusdamm ab. Die "Alte Donau" wurde zu einem stehenden Binnengewässer. Die Wiener Badekultur eroberte dieses neue Terrain rasch, unter anderem mit dem Gänsehäufel.
Weithin sichtbar ragt der fast 1900 Meter hohe Ötscher aus den Ybbstaler Alpen in Niederösterreich, umgeben von urtümlichen Wäldern mit bizarren Felsformationen, tiefen Schluchten, Wasserfällen und Höhlen, um die sich alte Sagen ranken. Während das angrenzende Mostviertel uraltes Bauernland ist, bekannt für sein gutes Obst, das auf vielen Höfen vor Ort verarbeitet und verkauft wird.
Tirol hat viele faszinierende Landschaften zu bieten und Menschen, die mit diesen Landschaften eng verbunden sind. Wir haben uns im ganzen Land auf die Suche gemacht. Drei landschaftliche Kostbarkeiten und drei ganz besondere Menschen haben wir dabei gefunden. Tauchen Sie im Gaistal ein in die Welt des Schriftstellers und Jägers Ludwig Ganghofer. Am atemberaubenden Seebensee haben sich die Liebenden seines Romans "Das Schweigen im Walde" zum ersten Mal getroffen. In der Kaiserklamm bei Brandenberg im Tiroler Unterland zeigen wir Ihnen Bilder der lebensgefährlichen Holzdrift, die ein ehemaliger Holzarbeiter noch selbst miterlebt hat. Und schauen Sie sich das ursprüngliche, das einfache Leben auf der Oberstaller Alm im hintersten Villgratental in Osttirol an. Regie: Katharina Kramer.
Ein Gipfel im Gombe-Nationalpark in Tansania trägt den Namen der bekannten Schimpansenforscherin Jane Godall, einer engen Freundin Hubert v. Goiserns. Der Sänger besuchte Godall in Gombe und bestieg mit ihr auch "Jane 'Peak". Fantastische Bilder mit Betrachtungen und Erzählungen von Hubert von Goisern und seinen Gesprächen mit J. Godall, mitunter begleitet von seiner Musik. Film von Lutz Maurer und Bruno Moravetz
Die Alpen: Touristenmagnet und Kulturraum mit atemberaubender Landschaft. Rund 100 Millionen Menschen besuchen jährlich die Berge und Täler dieser Gebirgswelt. Woher kommt ihre Begeisterung?
Für 14 Tage muss der Mechanikergeselle Anton ins Gefängnis. Das ist ihm natürlich peinlich, und so überredet er seine Schwester Antonia für die Zeit seiner Abwesenheit seine Rolle zu spielen. Mit: Walter Scheuer, Geza Standi, Sissy Löwinger, Hilde Rom, Peter Rapp, Karlheinz Wukow, Anneliese Tausz uvm. Inszenierung: Sissy Löwinger. Löwinger-Bühne (1981)
Die wichtigsten Nachrichten des Tages aus dem In- und Ausland, kurz zusammengefasst und eingeordnet.
Nachrichten in Einfacher Sprache- das ist das Wichtigste vom Tag in kurzen Sätzen, mit einfachen Wörtern, ohne Fremdwörter und mit Untertitel.
Das wochentägliche Kulturmagazin "Kultur Heute" präsentiert neben den wichtigsten Ereignissen aus den Bundesländern die Top-Themen des Tages - von Hochkultur bis Subkultur.
Eine warme Wohnung zu haben, erschien uns bis zu diesem Herbst als selbstverständlich. Doch vor der Zeit der Gasthermen und Ölheizungen war das Beheizen der Wiener Wohnungen eine logistische Großleistung. Viele erinnern sich noch an die Kohlehändler in den Souterrains, die erst in den siebziger Jahren verschwanden. Vor der Kohle war Holz der einzige vorhandene Brennstoff, und das bedeutete einen enormen Aufwand. Das Holz musste in den österreichischen Wäldern geschlägert, auf dem Wasserweg in die Stadt gebracht, hier gespalten, zersägt und getrocknet werden. Historiker schätzen, dass jeden Winter die Fläche der Inneren Stadt mit einem Stapel von einem Meter Höhe bedeckt war, um Wiens Wohnungen warm zu halten. Scheit für Scheit musste dann in die Wohnungen getragen werden, wo immer nur ein Raum beheizt wurde. Der Hausbrand verrußte die Luft nachhaltig, aber anders ging es nicht. R: Alexander Flatau, Lukas Ignaz Halder. Buch: Andreas und Carola Augustin. Gefördert vom FFW
Der Naschmarkt und der Karlsplatz sind heute top-bürgerliche Adressen, die nur mehr wenig von dem einstigen Treiben verraten, das hier einst geherrscht hat. Früher floss hier der Wienfluss offen dahin, später wurde er aus hygienischen Gründen überwölbt, und der Markt darüber entstand. Das Freihausviertel, das auf einer noch existierenden Wienflussinsel entstanden war, bildete einen eigenen wirtschaftlichen und auch gesellschaftlichen Kosmos. Der dort errichtete Wohnkomplex brannte mehrmals ab und wurde gleichzeitig sukzessiv erweitert. Der Neubau Mitte 18. Jahrhundert umfasste Wohnungen für bis zu tausend Bewohner und war damit das größte Zinshaus der Stadt und ihrer Vorstädte. Hier gab es Märkte, Werkstätten, auch Weinschenken, Obstgärten und einen Pferdestall. So kleinbürgerlich das Leben im Freihausviertel geprägt war, so ärmlich war es auf der anderen Wientalseite in Mariahilf. Hier im sogenannten "Ratzenstadel" herrschte bittere Armut in teilweise heruntergekommenen Häusern. Am Wienfluss erwarb der wirtschaftliche Kompagnon von Emanuel Schikaneder ein Grundstück, um darauf ein Nachfolgetheater für das Freihaustheater zu errichten, bereits 1801 wurde es eröffnet. Gestalter Martin Vogg erzählt anlässlich der Neueröffnung des restaurierten Theaters an der Wien die Geschichte dieses Grätzels und dieses Theaterhauses.
Als der elektrische Strom ab den 1880er Jahren seine ersten zaghaften Schritte unternahm, machte sich wohl niemand ein Bild davon, welchen Siegeszug diese Erfindung bald antreten sollte. Schon auf der Wiener Weltausstellung 1873 erregten einige Elektrik-Exponate Aufsehen. Die Beleuchtung auf den Straßen und in den Wohnungen kam da noch selbstverständlich über das Gas. Doch vor rund hundert Jahren setzte die umfassende Elektrifizierung des Landes ein. Thronfolger Franz Ferdinand interessierte sich sehr für die neue Technik und ließ seinen Sitz in Artstetten damit ausstatten. 1907 entstand das Landes-Elektrizitätswerk des Erzherzogtums Österreich unter Enns, der Vorläufer des heutigen Energieversorgers EVN. Das Speicherkraftwerk Wienerbruck diente der Versorgung der Mariazellerbahn und der Stadt St. Pölten. Nach und nach schritt die Elektrifizierung Wiens und Niederösterreichs voran. Gestalter Martin Vogg erzählt in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion, wie der Strom vor hundert Jahren nach Österreich kam.
Das im Jahr 724 gegründete Benediktiner-Kloster Reichenau auf der gleichnamigen deutschen Bodensee-Insel war über Jahrhunderte ein bedeutendes religiöses, politisches, wissenschaftliches und künstlerisches Zentrum. Heuer wird das 1.300-jährige Bestehen gefeiert. Die TV-Dokumentation des ORF Vorarlberg zeigt goldene Reliquienschreine, unersetzliche UNESCO-Kulturerbe-Bücher und das Portrait von Inselbewohnern, deren Leben und Rhythmus immer noch im klösterlich-historischen Kontext Bestand hat. Eine lebendige Geschichte, die mit vielen Klischees zum Mittelalter aufräumt. R: Bernhard Stadler
Roda Roda, mit bürgerlichen Namen Sandor Friedrich Rosenfeld, wurde 1872 im heutigen Tschechien geboren. Der Schriftsteller und Publizist hinterließ ein umfassendes Werk aus humoristischen bzw. satirischen Erzählungen, in welchen er liebevoll die Schwächen und Kuriositäten der Donaumonarchie parodierte. 1. Der Preuss: Der General ist sehr beunruhigt, für das Manöver wurde ihm Besuch aus Preußen angekündigt. Der Preuße wird mit Roda bekanntgemacht. 2. Terpsichore: Bettina die Ehefrau von Martin glaubt, dass er sie betrügt und verpasst ihm, als er vormacht nach Vöcklabruck reisen zu müssen einen Denkzettel. 3. Gräflicher Besuch: Im Mittelpunkt steht eine verarmte gräfliche Familie, der Vater ist verstorben, die Mutter muss zwei Töchter und einen Sohn alleine durchbringen. 4. Memere: Mutter und Tochter machen immer gemeinsam Urlaub im schönen Abbazia und verbringen jede freie Minute gemeinsam, sehr zum Leidwesen der anwesenden Kavaliere. DarstellerInnen: Peter Weck (Roda), Uwe Friedrichsen (Preuße), Karin Kienzer (Ehefrau), Erwin Strahl (Ehemann), Lotte Ledl (Mutter); Heinrich Schweiger (erhoffter Freier), Susanne Altschul (Mutter), Cecile Nordegg (Tochter). Regie: Hermann Leitner
Eine warme Wohnung zu haben, erschien uns bis zu diesem Herbst als selbstverständlich. Doch vor der Zeit der Gasthermen und Ölheizungen war das Beheizen der Wiener Wohnungen eine logistische Großleistung. Viele erinnern sich noch an die Kohlehändler in den Souterrains, die erst in den siebziger Jahren verschwanden. Vor der Kohle war Holz der einzige vorhandene Brennstoff, und das bedeutete einen enormen Aufwand. Das Holz musste in den österreichischen Wäldern geschlägert, auf dem Wasserweg in die Stadt gebracht, hier gespalten, zersägt und getrocknet werden. Historiker schätzen, dass jeden Winter die Fläche der Inneren Stadt mit einem Stapel von einem Meter Höhe bedeckt war, um Wiens Wohnungen warm zu halten. Scheit für Scheit musste dann in die Wohnungen getragen werden, wo immer nur ein Raum beheizt wurde. Der Hausbrand verrußte die Luft nachhaltig, aber anders ging es nicht. R: Alexander Flatau, Lukas Ignaz Halder. Buch: Andreas und Carola Augustin. Gefördert vom FFW
Der Naschmarkt und der Karlsplatz sind heute top-bürgerliche Adressen, die nur mehr wenig von dem einstigen Treiben verraten, das hier einst geherrscht hat. Früher floss hier der Wienfluss offen dahin, später wurde er aus hygienischen Gründen überwölbt, und der Markt darüber entstand. Das Freihausviertel, das auf einer noch existierenden Wienflussinsel entstanden war, bildete einen eigenen wirtschaftlichen und auch gesellschaftlichen Kosmos. Der dort errichtete Wohnkomplex brannte mehrmals ab und wurde gleichzeitig sukzessiv erweitert. Der Neubau Mitte 18. Jahrhundert umfasste Wohnungen für bis zu tausend Bewohner und war damit das größte Zinshaus der Stadt und ihrer Vorstädte. Hier gab es Märkte, Werkstätten, auch Weinschenken, Obstgärten und einen Pferdestall. So kleinbürgerlich das Leben im Freihausviertel geprägt war, so ärmlich war es auf der anderen Wientalseite in Mariahilf. Hier im sogenannten "Ratzenstadel" herrschte bittere Armut in teilweise heruntergekommenen Häusern. Am Wienfluss erwarb der wirtschaftliche Kompagnon von Emanuel Schikaneder ein Grundstück, um darauf ein Nachfolgetheater für das Freihaustheater zu errichten, bereits 1801 wurde es eröffnet. Gestalter Martin Vogg erzählt anlässlich der Neueröffnung des restaurierten Theaters an der Wien die Geschichte dieses Grätzels und dieses Theaterhauses.
Als der elektrische Strom ab den 1880er Jahren seine ersten zaghaften Schritte unternahm, machte sich wohl niemand ein Bild davon, welchen Siegeszug diese Erfindung bald antreten sollte. Schon auf der Wiener Weltausstellung 1873 erregten einige Elektrik-Exponate Aufsehen. Die Beleuchtung auf den Straßen und in den Wohnungen kam da noch selbstverständlich über das Gas. Doch vor rund hundert Jahren setzte die umfassende Elektrifizierung des Landes ein. Thronfolger Franz Ferdinand interessierte sich sehr für die neue Technik und ließ seinen Sitz in Artstetten damit ausstatten. 1907 entstand das Landes-Elektrizitätswerk des Erzherzogtums Österreich unter Enns, der Vorläufer des heutigen Energieversorgers EVN. Das Speicherkraftwerk Wienerbruck diente der Versorgung der Mariazellerbahn und der Stadt St. Pölten. Nach und nach schritt die Elektrifizierung Wiens und Niederösterreichs voran. Gestalter Martin Vogg erzählt in dieser ORFIII Erbe Österreich Neuproduktion, wie der Strom vor hundert Jahren nach Österreich kam.
Eine warme Wohnung zu haben, erschien uns bis zu diesem Herbst als selbstverständlich. Doch vor der Zeit der Gasthermen und Ölheizungen war das Beheizen der Wiener Wohnungen eine logistische Großleistung. Viele erinnern sich noch an die Kohlehändler in den Souterrains, die erst in den siebziger Jahren verschwanden. Vor der Kohle war Holz der einzige vorhandene Brennstoff, und das bedeutete einen enormen Aufwand. Das Holz musste in den österreichischen Wäldern geschlägert, auf dem Wasserweg in die Stadt gebracht, hier gespalten, zersägt und getrocknet werden. Historiker schätzen, dass jeden Winter die Fläche der Inneren Stadt mit einem Stapel von einem Meter Höhe bedeckt war, um Wiens Wohnungen warm zu halten. Scheit für Scheit musste dann in die Wohnungen getragen werden, wo immer nur ein Raum beheizt wurde. Der Hausbrand verrußte die Luft nachhaltig, aber anders ging es nicht. R: Alexander Flatau, Lukas Ignaz Halder. Buch: Andreas und Carola Augustin. Gefördert vom FFW
Der Naschmarkt und der Karlsplatz sind heute top-bürgerliche Adressen, die nur mehr wenig von dem einstigen Treiben verraten, das hier einst geherrscht hat. Früher floss hier der Wienfluss offen dahin, später wurde er aus hygienischen Gründen überwölbt, und der Markt darüber entstand. Das Freihausviertel, das auf einer noch existierenden Wienflussinsel entstanden war, bildete einen eigenen wirtschaftlichen und auch gesellschaftlichen Kosmos. Der dort errichtete Wohnkomplex brannte mehrmals ab und wurde gleichzeitig sukzessiv erweitert. Der Neubau Mitte 18. Jahrhundert umfasste Wohnungen für bis zu tausend Bewohner und war damit das größte Zinshaus der Stadt und ihrer Vorstädte. Hier gab es Märkte, Werkstätten, auch Weinschenken, Obstgärten und einen Pferdestall. So kleinbürgerlich das Leben im Freihausviertel geprägt war, so ärmlich war es auf der anderen Wientalseite in Mariahilf. Hier im sogenannten "Ratzenstadel" herrschte bittere Armut in teilweise heruntergekommenen Häusern. Am Wienfluss erwarb der wirtschaftliche Kompagnon von Emanuel Schikaneder ein Grundstück, um darauf ein Nachfolgetheater für das Freihaustheater zu errichten, bereits 1801 wurde es eröffnet. Gestalter Martin Vogg erzählt anlässlich der Neueröffnung des restaurierten Theaters an der Wien die Geschichte dieses Grätzels und dieses Theaterhauses.