Über zweihundert Reisen brachten Kaiser Franz Joseph in seinem langen Leben weit über die Grenzen seines Reiches hinaus. Vom Treffen mit dem deutschen Kaiser im neuerblühten Seebad Abazzia nach Paris zur Weltausstellung oder nach Ägypten zur Eröffnung des Suezkanals inklusive traumatischem Hochseeerlebnis reichen die Destinationen. Die Autoren Andreas und Carola Augustin haben für diese ORF-III-Neuproduktion die Reisen des Kaisers aufwendig recherchiert, Gestalterin Isabel Gebhart hat die Szenen authentisch rekonstruiert. Die Briefe des Kaisers an seine Frau geben ein sehr privates Zeugnis von seiner Unternehmungslust. Nur für sie machte der pflichtversessene Asket eine Ausnahme und reiste ihr zum gemeinsamen jährlichen Urlaub in die diversen Kurbäder und bis an die Côte d'Azur nach. Dort betrat Franz Joseph übrigens das erste Mal in seinem Leben ein Spielkasino - mit überraschendem Ausgang: neugierige Menschentrauben umstellten den Monarchen, der daher nicht zum Spielen kam und rasch den Rückzug antrat. Dafür entschädigten ihn die gemeinsamen Spaziergänge und "déjeuners" mit der Kaiserin. Ungern an Bord der kaiserlichen Yacht, da der Kaiser sehr leicht seekrank wurde.
Wie seine Mutter Kaiserin Elisabeth verfiel auch Kronprinz Rudolf der Reiselust seiner Epoche. Passé waren mühsame Kutschenfahrten - die Zukunft gehörte der Eisenbahn und dem Dampfschiff. Ziele, die bis dahin außer Reichweite gewesen waren, rückten mit einem Mal verführerisch nahe. Ausgestattet mit einer üppigen Reisekassa fuhr Rudolf durch die Welt, von England bis Abazzia, von Ungarn bis in den Orient. Wo sich die Routen mit denen seiner Mutter kreuzten, blieb der Kontakt kurz und oberflächlich. Doch Rudolf war kein Bonvivant, der um der Dekadenz willen die exklusivsten Destinationen ansteuerte. Ihn trieb auch ein großer Bildungshunger und die Suche nach Verbündeten bei seinem Bestreben, die in seinen Augen verkommene Monarchie zu retten. Im vierten Teil dieser ORF-III-Produktionsreihe zeigen die Autoren Andreas und Carola Augustin sowie Regisseur Stefan Gavac den Thronfolger aus der Perspektive des interessierten Globetrotters.
Das wochentägliche Kulturmagazin "Kultur Heute" präsentiert neben den wichtigsten Ereignissen aus den Bundesländern die Top-Themen des Tages - von Hochkultur bis Subkultur.
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Die Dokumentarfilm-Serie METROKOSMOS porträtiert fünf europäische Städte aus der Perspektive der U-Bahn. Sie begleitet Menschen, die mit den Stationen und Zügen eng verbunden sind, sowie Reisende, die das Geschehen um sie kaum wahrnehmen. Die Serie bietet eine cineastische Reise durch den METROKOSMOS, die mit spannenden Themen, beeindruckender Kameraarbeit und mutigen Schnitt zum Staunen einlädt. Wir erfahren warum Prag eine so lebenswerte Stadt ist und wie sie sich im Spannungsfeld von Geschichte und Gegenwart, Ost und West ständig neu positioniert.
Vor 20 Millionen Jahren hat sich Korsika vom europäischen Festland getrennt. Seitdem ist Korsika eine Schatztruhe außergewöhnlicher Arten geworden. Bis jetzt sind 146 Pflanzen- und rund ein Dutzend Tierarten bekannt, die es nur auf dieser Insel gibt. Auf den ersten Blick erscheint Korsika als eine sanfte Mittelmeer-Insel mit tollen Sandstränden, doch gleich dahinter erheben sich mächtige Felswände. Korsika ist die gebirgigste Insel des Mittelmeeres. Bis in den Sommer sind die Gipfel der Gebirge mit Schnee bedeckt - ein rauer Lebensraum, der hohe Anforderungen an seine tierischen Bewohner stellt. Dieser Film begibt sich auf eine Reise von den höchsten Gipfeln Korsikas bis hin zur mediterranen Küste und entdeckt einzigartige Tiere, die es nur hier gibt, die in Europa selten geworden sind, oder die überraschend andere Verhaltensweisen als ihre Verwandten zeigen. Von fliegenden Schweinen bis zu spektakulären Massenkämpfen von Mufflons: Korsika ist eine Mittelmeer-Insel, die anders ist als erwartet! Ein Film von Heike Grebe und Michael Riegler
Griechenland ist die Heimat der antiken Götter von Artemis bis Zeus. Das alte Weltreich ist Standort beeindruckender Tempel, Klöster und Ruinen, Schauplatz mystischer Kultstätten, Lebensraum für eine vielfältige Flora und Fauna. Diese sagenumwobene Kulturlandschaft rund um den Geburtsort der Olympischen Spiele bildet die Kulisse für diese Dokumentation. In dem Garten der Götter leben weitgehend unbekannte, oft sagenhaft skurrile Tiere. Götterfiguren und ihre symbolhaften Lieblingstiere repräsentieren unterschiedliche Lebensräume. Die Reise beginnt im Mittelmeer und führt über Kulturlandschaften, Städte, Wälder und Höhlen hinauf zum Olymp - dem Sitz des Vaters aller Götter: Zeus. Großartige Landschaftsbilder in stimmungsvollen kulturhistorischen Kulissen und hochwertige Tieraufnahmen mit atemberaubenden Perspektiven stehen im Vordergrund. Ganz nebenbei wird die Bühne des Films zum eigentlichen Hauptdarsteller: die geschichtsträchtige und einzigartige Landschaft Griechenlands. Eine Dokumentation von Michael Schlamberger
Dunkel, rückständig und wild - ein Klischee, das Bulgarien oft zugeschrieben wird. Doch Europas wilder Osten ist alles andere als barbarisch und trist. Ob Schwarzmeerküste, hohe Berge, tiefe Schluchten oder fruchtbare Ebenen bis hin zur Donau - in dem dünn besiedelten Land hat sich eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt bis heute erhalten. An der Nahtstelle zwischen Europa und Asien streifen Wölfe und Bären durchs Gebirge, ziehen Schwarzstörche in Felsnischen ihre Jungen groß. Ziesel jagen einander in den weiten Ebenen und die Sümpfe der Donau bieten zahllosen Amphibien und Vögeln Platz zum Leben. Eine Dokumentation von Ernst Sasse
Im Südosten Europas liegt ein Land, vom Tourismus bis heute kaum berührt, das von weißen Bergspitzen und kristallblauen Wassern geprägt ist: Albanien. Im weit verzweigten Bunkersystem, einem "Erbe" aus der kommunistischen Zeit, haben mittlerweile seltene Fledermausarten ihren Lebensraum gefunden. Andernorts fließen die letzten gänzlich unregulierten Flüsse Europas - sie sind eine Spielwiese für alle Kreaturen, die das Leben am Wasser lieben: Pelikane, Echsen, Schlangen, Schmetterlinge und manchmal auch Bären sowie die letzten Balkan-Luchse. Diese Flüsse nähren Seen, darunter der weltbekannte Ohridsee, seit 1979 UNESCO-Welterbe. Er ist ein wahrer Methusalem: Für viele Millionen Jahre isoliert, hat er eine Reihe endemischer Lebensformen entwickelt, darunter zwei Forellen-Arten, die sonst nirgendwo auf der Welt überleben könnten. Eine Dokumentation von Barbara Puskás
Tierische Abenteuer am Bosporus Die Stadt trägt den Duft zweier Kontinente: Asien und Europa - geteilt durch den Bosporus, vereint durch die Menschen: Istanbul. Einst Sammelpunkt der Seidenstraßen, ist Istanbul auch für Wildtiere anziehend: als wichtiger Zwischenstopp für Zugvögel wie Störche, Bussarde und Schlangenadler auf der Nord-Süd-Route. Am Land- bzw. Wasserweg sorgen dagegen Wildschweine für Aufsehen, denn sie durchschwimmen sogar den Bosporus. Und von den vielen Straßenhunden der Stadt werden Wölfe angezogen, nicht ohne Folgen: In den Regionen rund um Istanbul paaren sich Wölfe mit verwilderten Hunden. Man spricht sogar schon vom Entstehen einer neuen Spezies, dem Wolfhund. Wolfhunde durchstreifen die Außenbezirke der Metropole, wo sie sich das Territorium mit Füchsen, Dachsen, Wildschweinen, migrierenden Wölfen, aber vor allem den Straßenhunden der Stadt streitig machen. Die Dokumentation von Kurt Mayer begleitet einen jungen Wolfhund auf seinem Weg nach und durch Istanbul. Angezogen vom abwechslungsreichen Rudelleben der städtischen Streuner sucht er Anschluss in der Stadt. Seine Reise bringt ihn durch die dunklen Gassen der Vororte, lässt ihn eine der Bosporus-Brücken überqueren, durch den geschichtsträchtigen Belgrader Wald im europäischen Norden der Stadt ziehen, bis er schließlich auf Störche trifft, die im Herbst mit ihren Jungen nach Süden ziehen und sich am Rande der Stadt eine Rast gönnen. Ein Film von Kurt Mayer
Der zweite Teil der Dokumentationsreihe "Auf den Schienen des Doppeladlers" widmet sich der Funktion der Bahn in den Kriegsjahren von 1914-1918, denn der Erste Weltkrieg ging auch als der große Eisenbahnkrieg in die Geschichte ein. Die Bahn formte das infrastrukturelle Rückgrat des Habsburgerreiches - in Friedenszeiten und erst recht bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Kein anderes Verkehrsmittel hätte so effizient für Truppentransport und Nachschub sorgen können, wie es die perfekt geölte Weltkriegsmaschinerie erforderte.
Im Jahr 1900 wurde in der Österreichisch-Ungarischen Monarchie ein riesiges Alpenbahn-Bauprogramm gestartet - die Transalpina. Das Ziel: Triest als wichtiger Marinestützpunkt der Donaumonarchie sollte rasch ins österreichische Bahnnetz integriert werden. *** Ein ambitioniertes Vorhaben, denn innerhalb kürzester Zeit mussten dafür fünf Alpenbahnen gebaut werden. Teil 4 der Serie "Auf den Schienen des Doppeladlers" von Gernot Stadler und Björn Kölz begibt sich auf die Spuren dieses Mammut-projektes. *** Die "Transalpina - Neue Alpenbahnen" war Anfang des 20. Jahrhunderts ein riesiges Alpenbahn-Bauprogramm der k. u. k. Monarchie, mit dem gleichzeitig die Errichtung mehrerer Bahnstrecken in Angriff genommen wurde: die Pyhrnbahn, die Tauernbahn, die Karawankenbahn, die Wocheinerbahn und die Karstbahn. In erster Linie sollte der Ausbau die Integration des Seehafens Triest ins österreichische Bahnnetz fördern. Dahinter steht auch militärisches Kalkül, eine wichtige Alternativroute zur schon bestehenden privaten Südbahn zu bauen. Neben Pola war auch Triest ein wichtiger Marinestützpunkt der Donaumonarchie, man nannte die Hafenstadt auch "Klein Wien am Meer" - vieles in der Stadt erinnert heute noch an die Zeit, als Österreich am Meer lag. Von den damals errichteten fünf Alpenbahnen, konnte nur die Tauernbahn ihre Bedeutung als prosperierenden Nord-Süd-Alpentransversale halten. Die Tauernbahn gilt aufgrund der kühnen Trassenführung und zahlreicher Tunnel und Brücken im gebirgigen Gelände als herausragende Ingenieursleistung. Die Dokumentationsreihe "Auf den Schienen des Doppeladlers" ist eine Reise entlang der historischen Bahnstrecken der ehemaligen Donaumonarchie und entführt den Zuseher zu den bedeutendsten Orten und in die entlegensten Winkel des einstigen Habsburgerreiches, die durch die Eisenbahn verbunden waren und sind. Es waren die Eisenbahnen, die das weite Reich mit Leben erfüllten, Menschen und Waren zirkulieren ließen und so zum Florieren von Handel, Industrie und Fremdenverkehr entscheidend beitrugen. Eine Dokumentation von Gernot Stadler und Björn Kölz
Die wichtigsten Nachrichten des Tages aus dem In- und Ausland, kurz zusammengefasst und eingeordnet.
Nachrichten in Einfacher Sprache- das ist das Wichtigste vom Tag in kurzen Sätzen, mit einfachen Wörtern, ohne Fremdwörter und mit Untertitel.
Das wochentägliche Kulturmagazin "Kultur Heute" präsentiert neben den wichtigsten Ereignissen aus den Bundesländern die Top-Themen des Tages - von Hochkultur bis Subkultur.
Es ist nicht die Breite oder die Länge der Leitha, die sie als Gewässer so besonders macht, sondern ihre Geschichte: Teilte sie doch Habsburgs Reich in eine westlich-österreichische und östlich-ungarische Hälfte - in ein Cis- und ein Transleithanien. In der neuen Staffel der Erbe-Österreich-Reihe Wasserwege in Österreich reist Gestalterin Karin Schiller durch die Historie dieses Flusses, der durch Niederösterreich, das Burgenland und Ungarn fließt und dort in die Kleine Donau mündet. Die Fahrt führt über historische Orte wie Pottendorf, einst die Wiege der österreichischen Industrialisierung, den Ort Leithaprodersdorf, der schon zur Karolingerzeit bestanden hat, Schloss Seibersdorf mit dem Atomforschungszentrum, das Leithagebirge, wo Kalk abgebaut wurde, das Kloster Mannersdorf, die Spinnerei in Götzendorf, ferner Bruckneudorf, einst eine zentrale Militär- Schießstätte und der größte Militärkomplex der Monarchie, der Kaisersteinbruch, mit dessen Material das Wien der Ringstraßenzeit versorgt wurde, sowie Pachfurth und die Gemeinde Rohrau, dem Geburtsort Joseph Haydns.
Zwischen sagenumwobenen Burgruinen, üppigen Klöstern und renovierten Höhenburgen - von der Wachau ins Mostviertel wurde alten Gemäuern immer wieder neues Leben eingehaucht. * Hier treffen dunkle Sagen von Raubrittern auf tausendjährige Frömmigkeit und besinnliche Renaissancemusik auf rauschhafte Mittelalterfeste - die Burgen und Schlösser im westlichen Niederösterreich bezeugen die Vielfalt unserer heutigen Faszination für das Mittelalter. * Stift Göttweig in Furth bei Krems blickt auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück und ist bis heute ein wichtiges geistliches Zentrum. Als Teil der "Kulturlandschaft Wachau" ist das Stift am Rand des Dunkelsteinerwaldes UNESCO-Weltkulturerbe. Der Film bietet Einblicke in die historischen Prunkräume und das Leben in der Klostergemeinschaft der Benediktinermönche. Danach taucht der Film in die Wachau ein, wo unweit von Krems die Burgruine Dürnstein über der Donau thront. Erbaut wurde sie von den Kuenringern im 12. Jahrhundert. Bekanntheit erlangte Dürnstein, weil hier der englische König Richard Löwenherz auf der Rückreise vom dritten Kreuzzug gefangen gehalten wurde. Zerstört wurde die Burg in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges, als die Schweden die Toranlage der Burg in die Luft sprengten. Heute ist das Gelände das Betätigungsfeld des gelernten Rechtsanwalts Gottfried Thiery, der den steilen Burgweingarten am Fuße der Ruine betreibt und ein ehemaliges Kloster zu einem Beherbergungsbetrieb umgebaut hat. Auch die Burgruine Aggstein nur wenige Kilometer flussaufwärts war einst im Besitz der Kuenringer. Um die auf zwei Felsen errichtete Burg ranken sich dunkle Sagen. Mittels einer eisernen Kette, die über die Donau gespannt wurde, soll Hadmar III. von Kuenring Handelsschiffe gekapert haben. Dem späteren Burgherren Jörg Scheck von Wald wird nachgesagt, Gefangene besonders grausam hingerichtet zu haben. Ausgesetzt auf einer Steinplatte, die wie ein Balkon aus der Burg ragte, mussten sie selbst zwischen Verhungern oder dem Sprung in den Tod abwägen. Die Märchenerzählerin Dena Seidl führt durch die Burg und klärt über die wahren Hintergründe diesen schaurigen Geschichten auf. Die Geschichte der Schallaburg begann vor rund 1000 Jahren, als sich Sieghard Graf von Schala eine Wohnburg mit Wehrcharakter errichten ließ. Unter Hans Wilhelm von Losenstein erfolgte der Ausbau zu einem Renaissanceschloss. Heute ist das Schloss im öffentlichen Besitz und ein weit über die Grenzen des Landes hinaus bekanntes Ausstellungszentrum. Der Geschäftsführer und Historiker Peter Fritz zeigt die historischen Gemäuer und den einzigartigen Arkadenhof, den 1600 majestätische Terrakotten-Figuren zieren. Weiter südlich im Mostviertel hat sich der Unternehmer Erich Podstatny einen Jugendtraum erfüllt. 2010 übernahm er die damals weitgehend verfallene Höhenburg Plankenstein und baute sie als klassische Ritterburg wieder auf. In der Mittelaltercommunity ist die Burg äußerst beliebt. 1975 hat der damals 22-jährige Wirtschaftsmathematiker Stefan Zapotocky die völlig verfallene Weissenburg im Pielachtal aus dem 13. Jahrhundert gemeinsam mit seiner Schwester erworben. In jahrzehntelanger Arbeit hat die Familie die bis zu 4 Meter tief verschüttete Burgruine freigelegt und in großen Teilen wiederaufgebaut. Heute dreht sich auf der Burg alles um Musik. Eine Dokumentation von Valentin Badura
Von der Ritterburg bis zum Friedenszentrum - die Burgen und Schlösser im Südburgenland zeugen auf charmante Art und Weise von der bewegten Geschichte im südöstlichen Grenzland Österreichs. * Lebensfreude und das Miteinander prägen heute die südburgenländischen Burgen und Schlösser. In einem Land, das jahrhundertelang umkämpft war, tummeln sich heute Opernstars und Möchtegern-Ritter, Friedensvermittler und Hochzeitsverkünder rund um die einstigen Wehrbauten. * Die Schlossherren und -damen, die die Geschicke der prunkvollen Bauwerke im Südburgenland lenken, haben sich dem Schönen verschrieben, der unbändigen Lebenslust und dem gemeinschaftlichen Blick in die Zukunft. Einer von ihnen ist Gilbert Lang - ein waschechter Südburgenländer - der als Standesbeamter der Gemeinde Güssing so manche Liebestrunkenen mit bedächtiger Hand in den Hafen der Ehe führt, und das auf der wohl schönsten Location des Landes - der Burg Güssing, die er mit Leidenschaft verwaltet. Hier gibt er Einblicke in die Familiengeschichte der Batthyánys, jenem bedeutenden ungarischen Adelsgeschlecht, das die Geschichte des Südburgenlandes und seiner Wehrbauten am entscheidendsten geprägt hat. Auch Werner Glösl aus Stadtschlaining ist durch und durch Südburgenländer. Er ist verantwortlich für die Burg Schlaining, deren imposanter Burggraben ihm schon als Kind als Abenteuerspielplatz gedient hat. Kaum eine andere Burg der Region zeugt optisch derart von ihrer ursprünglichen Bestimmung als Wehranlage - umso konsequenter ist es, dass sich hier das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung befindet. So tummeln sich auf dem Burgareal immer wieder Schülerinnen und Schüler, die sensibilisiert werden für einen friedvollen Umgang miteinander. Wesentlich ruppiger geht's auf Burg Lockenhaus zu. Die Ritterburg ist Schauplatz deftiger Rittersmahlzeiten und mittelalterlicher Wettkämpfe. Und der Zeremonienmeister ist Manuel Komosny, bekennender Mittelalterfan, der das wilde, und doch so liebevolle Treiben auf der Burg lenkt. Und er weiß von so manchem Mysterium der charakteristischen starken Mauern zu erzählen, sodass es einem einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Im Herbst bricht der Horror alljährlich über die Burg herein - dann, wenn Graf Dracula bei einem Theaterevent, das seinesgleichen sucht, das Bauwerk heimsucht. Einer, der sich in das Südburgenland verliebt hat, ist Professor Heinz Schinner aus Wien. Der erfolgreiche Versicherungsmakler hat 2008 Schloss Rotenturm in Rotenturm an der Pinka erworben und aus der völlig desaströsen Ruine mit einem gesunden Hang zum Perfektionismus ein wahres Schmuckstück gemacht - nicht zuletzt auch für seine Tochter und Enkeltochter. Auch Alexandra Rieger hat im Südburgenland eine neue Heimat gefunden. Die Sopranistin wurde vom international bedeutenden Opernsänger Dietmar Kerschbaum nach Neuhaus am Klausenbach gelotst, wo sie sich um die Geschicke von Schloss Tabor kümmert. Kerschbaum, der seine Wurzeln in dieser idyllischen Abgeschiedenheit im Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowenien hat, hat aus dem ehemaligen Gutshof der Batthyánys einen Schauplatz der Hochkultur gemacht - das alljährliche Opernfestival hat sich längst zu einem Fixpunkt für internationale Opernfans gemausert. Für den reibungslosen Ablauf sorgt Alexandra Rieger. Eine Dokumentation von Alfred Ninaus und Fritz Aigner
In dieser Ausgabe von erLesen empfäng Moderator Heinz Sichrovsky die Bestseller-Autorin Hera Lind. Ihr neuer Roman "Um jeden Preis" beschreibt das wahre Schicksal einer geflüchteten Familie im 2. Weltkrieg, die nach ihrer Verschleppung nach Sibirien im Gulag ums Überleben kämpft. Der Italiener Roberto Saviano deckt die Machenschaffen der Mafia auf. In seinem neuen Buch "Treue" beschreibt er die oft tragischen Schicksale der Frauen in der Mafia. Und: Anna Weidenholzer hat einen Erzählband veröffentlicht, der mit gefühlvoller Sprache Alltägliches beschreibt. Er trägt den Titel "Hier treibt mein Kartoffelherz".
Es ist nicht die Breite oder die Länge der Leitha, die sie als Gewässer so besonders macht, sondern ihre Geschichte: Teilte sie doch Habsburgs Reich in eine westlich-österreichische und östlich-ungarische Hälfte - in ein Cis- und ein Transleithanien. In der neuen Staffel der Erbe-Österreich-Reihe Wasserwege in Österreich reist Gestalterin Karin Schiller durch die Historie dieses Flusses, der durch Niederösterreich, das Burgenland und Ungarn fließt und dort in die Kleine Donau mündet. Die Fahrt führt über historische Orte wie Pottendorf, einst die Wiege der österreichischen Industrialisierung, den Ort Leithaprodersdorf, der schon zur Karolingerzeit bestanden hat, Schloss Seibersdorf mit dem Atomforschungszentrum, das Leithagebirge, wo Kalk abgebaut wurde, das Kloster Mannersdorf, die Spinnerei in Götzendorf, ferner Bruckneudorf, einst eine zentrale Militär- Schießstätte und der größte Militärkomplex der Monarchie, der Kaisersteinbruch, mit dessen Material das Wien der Ringstraßenzeit versorgt wurde, sowie Pachfurth und die Gemeinde Rohrau, dem Geburtsort Joseph Haydns.
Zwischen sagenumwobenen Burgruinen, üppigen Klöstern und renovierten Höhenburgen - von der Wachau ins Mostviertel wurde alten Gemäuern immer wieder neues Leben eingehaucht. * Hier treffen dunkle Sagen von Raubrittern auf tausendjährige Frömmigkeit und besinnliche Renaissancemusik auf rauschhafte Mittelalterfeste - die Burgen und Schlösser im westlichen Niederösterreich bezeugen die Vielfalt unserer heutigen Faszination für das Mittelalter. * Stift Göttweig in Furth bei Krems blickt auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück und ist bis heute ein wichtiges geistliches Zentrum. Als Teil der "Kulturlandschaft Wachau" ist das Stift am Rand des Dunkelsteinerwaldes UNESCO-Weltkulturerbe. Der Film bietet Einblicke in die historischen Prunkräume und das Leben in der Klostergemeinschaft der Benediktinermönche. Danach taucht der Film in die Wachau ein, wo unweit von Krems die Burgruine Dürnstein über der Donau thront. Erbaut wurde sie von den Kuenringern im 12. Jahrhundert. Bekanntheit erlangte Dürnstein, weil hier der englische König Richard Löwenherz auf der Rückreise vom dritten Kreuzzug gefangen gehalten wurde. Zerstört wurde die Burg in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges, als die Schweden die Toranlage der Burg in die Luft sprengten. Heute ist das Gelände das Betätigungsfeld des gelernten Rechtsanwalts Gottfried Thiery, der den steilen Burgweingarten am Fuße der Ruine betreibt und ein ehemaliges Kloster zu einem Beherbergungsbetrieb umgebaut hat. Auch die Burgruine Aggstein nur wenige Kilometer flussaufwärts war einst im Besitz der Kuenringer. Um die auf zwei Felsen errichtete Burg ranken sich dunkle Sagen. Mittels einer eisernen Kette, die über die Donau gespannt wurde, soll Hadmar III. von Kuenring Handelsschiffe gekapert haben. Dem späteren Burgherren Jörg Scheck von Wald wird nachgesagt, Gefangene besonders grausam hingerichtet zu haben. Ausgesetzt auf einer Steinplatte, die wie ein Balkon aus der Burg ragte, mussten sie selbst zwischen Verhungern oder dem Sprung in den Tod abwägen. Die Märchenerzählerin Dena Seidl führt durch die Burg und klärt über die wahren Hintergründe diesen schaurigen Geschichten auf. Die Geschichte der Schallaburg begann vor rund 1000 Jahren, als sich Sieghard Graf von Schala eine Wohnburg mit Wehrcharakter errichten ließ. Unter Hans Wilhelm von Losenstein erfolgte der Ausbau zu einem Renaissanceschloss. Heute ist das Schloss im öffentlichen Besitz und ein weit über die Grenzen des Landes hinaus bekanntes Ausstellungszentrum. Der Geschäftsführer und Historiker Peter Fritz zeigt die historischen Gemäuer und den einzigartigen Arkadenhof, den 1600 majestätische Terrakotten-Figuren zieren. Weiter südlich im Mostviertel hat sich der Unternehmer Erich Podstatny einen Jugendtraum erfüllt. 2010 übernahm er die damals weitgehend verfallene Höhenburg Plankenstein und baute sie als klassische Ritterburg wieder auf. In der Mittelaltercommunity ist die Burg äußerst beliebt. 1975 hat der damals 22-jährige Wirtschaftsmathematiker Stefan Zapotocky die völlig verfallene Weissenburg im Pielachtal aus dem 13. Jahrhundert gemeinsam mit seiner Schwester erworben. In jahrzehntelanger Arbeit hat die Familie die bis zu 4 Meter tief verschüttete Burgruine freigelegt und in großen Teilen wiederaufgebaut. Heute dreht sich auf der Burg alles um Musik. Eine Dokumentation von Valentin Badura
Von der Ritterburg bis zum Friedenszentrum - die Burgen und Schlösser im Südburgenland zeugen auf charmante Art und Weise von der bewegten Geschichte im südöstlichen Grenzland Österreichs. * Lebensfreude und das Miteinander prägen heute die südburgenländischen Burgen und Schlösser. In einem Land, das jahrhundertelang umkämpft war, tummeln sich heute Opernstars und Möchtegern-Ritter, Friedensvermittler und Hochzeitsverkünder rund um die einstigen Wehrbauten. * Die Schlossherren und -damen, die die Geschicke der prunkvollen Bauwerke im Südburgenland lenken, haben sich dem Schönen verschrieben, der unbändigen Lebenslust und dem gemeinschaftlichen Blick in die Zukunft. Einer von ihnen ist Gilbert Lang - ein waschechter Südburgenländer - der als Standesbeamter der Gemeinde Güssing so manche Liebestrunkenen mit bedächtiger Hand in den Hafen der Ehe führt, und das auf der wohl schönsten Location des Landes - der Burg Güssing, die er mit Leidenschaft verwaltet. Hier gibt er Einblicke in die Familiengeschichte der Batthyánys, jenem bedeutenden ungarischen Adelsgeschlecht, das die Geschichte des Südburgenlandes und seiner Wehrbauten am entscheidendsten geprägt hat. Auch Werner Glösl aus Stadtschlaining ist durch und durch Südburgenländer. Er ist verantwortlich für die Burg Schlaining, deren imposanter Burggraben ihm schon als Kind als Abenteuerspielplatz gedient hat. Kaum eine andere Burg der Region zeugt optisch derart von ihrer ursprünglichen Bestimmung als Wehranlage - umso konsequenter ist es, dass sich hier das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung befindet. So tummeln sich auf dem Burgareal immer wieder Schülerinnen und Schüler, die sensibilisiert werden für einen friedvollen Umgang miteinander. Wesentlich ruppiger geht's auf Burg Lockenhaus zu. Die Ritterburg ist Schauplatz deftiger Rittersmahlzeiten und mittelalterlicher Wettkämpfe. Und der Zeremonienmeister ist Manuel Komosny, bekennender Mittelalterfan, der das wilde, und doch so liebevolle Treiben auf der Burg lenkt. Und er weiß von so manchem Mysterium der charakteristischen starken Mauern zu erzählen, sodass es einem einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Im Herbst bricht der Horror alljährlich über die Burg herein - dann, wenn Graf Dracula bei einem Theaterevent, das seinesgleichen sucht, das Bauwerk heimsucht. Einer, der sich in das Südburgenland verliebt hat, ist Professor Heinz Schinner aus Wien. Der erfolgreiche Versicherungsmakler hat 2008 Schloss Rotenturm in Rotenturm an der Pinka erworben und aus der völlig desaströsen Ruine mit einem gesunden Hang zum Perfektionismus ein wahres Schmuckstück gemacht - nicht zuletzt auch für seine Tochter und Enkeltochter. Auch Alexandra Rieger hat im Südburgenland eine neue Heimat gefunden. Die Sopranistin wurde vom international bedeutenden Opernsänger Dietmar Kerschbaum nach Neuhaus am Klausenbach gelotst, wo sie sich um die Geschicke von Schloss Tabor kümmert. Kerschbaum, der seine Wurzeln in dieser idyllischen Abgeschiedenheit im Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowenien hat, hat aus dem ehemaligen Gutshof der Batthyánys einen Schauplatz der Hochkultur gemacht - das alljährliche Opernfestival hat sich längst zu einem Fixpunkt für internationale Opernfans gemausert. Für den reibungslosen Ablauf sorgt Alexandra Rieger. Eine Dokumentation von Alfred Ninaus und Fritz Aigner
In dieser Ausgabe von erLesen empfäng Moderator Heinz Sichrovsky die Bestseller-Autorin Hera Lind. Ihr neuer Roman "Um jeden Preis" beschreibt das wahre Schicksal einer geflüchteten Familie im 2. Weltkrieg, die nach ihrer Verschleppung nach Sibirien im Gulag ums Überleben kämpft. Der Italiener Roberto Saviano deckt die Machenschaffen der Mafia auf. In seinem neuen Buch "Treue" beschreibt er die oft tragischen Schicksale der Frauen in der Mafia. Und: Anna Weidenholzer hat einen Erzählband veröffentlicht, der mit gefühlvoller Sprache Alltägliches beschreibt. Er trägt den Titel "Hier treibt mein Kartoffelherz".
Das wochentägliche Kulturmagazin "Kultur Heute" präsentiert neben den wichtigsten Ereignissen aus den Bundesländern die Top-Themen des Tages - von Hochkultur bis Subkultur.
Es ist nicht die Breite oder die Länge der Leitha, die sie als Gewässer so besonders macht, sondern ihre Geschichte: Teilte sie doch Habsburgs Reich in eine westlich-österreichische und östlich-ungarische Hälfte - in ein Cis- und ein Transleithanien. In der neuen Staffel der Erbe-Österreich-Reihe Wasserwege in Österreich reist Gestalterin Karin Schiller durch die Historie dieses Flusses, der durch Niederösterreich, das Burgenland und Ungarn fließt und dort in die Kleine Donau mündet. Die Fahrt führt über historische Orte wie Pottendorf, einst die Wiege der österreichischen Industrialisierung, den Ort Leithaprodersdorf, der schon zur Karolingerzeit bestanden hat, Schloss Seibersdorf mit dem Atomforschungszentrum, das Leithagebirge, wo Kalk abgebaut wurde, das Kloster Mannersdorf, die Spinnerei in Götzendorf, ferner Bruckneudorf, einst eine zentrale Militär- Schießstätte und der größte Militärkomplex der Monarchie, der Kaisersteinbruch, mit dessen Material das Wien der Ringstraßenzeit versorgt wurde, sowie Pachfurth und die Gemeinde Rohrau, dem Geburtsort Joseph Haydns.
Zwischen sagenumwobenen Burgruinen, üppigen Klöstern und renovierten Höhenburgen - von der Wachau ins Mostviertel wurde alten Gemäuern immer wieder neues Leben eingehaucht. * Hier treffen dunkle Sagen von Raubrittern auf tausendjährige Frömmigkeit und besinnliche Renaissancemusik auf rauschhafte Mittelalterfeste - die Burgen und Schlösser im westlichen Niederösterreich bezeugen die Vielfalt unserer heutigen Faszination für das Mittelalter. * Stift Göttweig in Furth bei Krems blickt auf eine fast tausendjährige Geschichte zurück und ist bis heute ein wichtiges geistliches Zentrum. Als Teil der "Kulturlandschaft Wachau" ist das Stift am Rand des Dunkelsteinerwaldes UNESCO-Weltkulturerbe. Der Film bietet Einblicke in die historischen Prunkräume und das Leben in der Klostergemeinschaft der Benediktinermönche. Danach taucht der Film in die Wachau ein, wo unweit von Krems die Burgruine Dürnstein über der Donau thront. Erbaut wurde sie von den Kuenringern im 12. Jahrhundert. Bekanntheit erlangte Dürnstein, weil hier der englische König Richard Löwenherz auf der Rückreise vom dritten Kreuzzug gefangen gehalten wurde. Zerstört wurde die Burg in der Endphase des Dreißigjährigen Krieges, als die Schweden die Toranlage der Burg in die Luft sprengten. Heute ist das Gelände das Betätigungsfeld des gelernten Rechtsanwalts Gottfried Thiery, der den steilen Burgweingarten am Fuße der Ruine betreibt und ein ehemaliges Kloster zu einem Beherbergungsbetrieb umgebaut hat. Auch die Burgruine Aggstein nur wenige Kilometer flussaufwärts war einst im Besitz der Kuenringer. Um die auf zwei Felsen errichtete Burg ranken sich dunkle Sagen. Mittels einer eisernen Kette, die über die Donau gespannt wurde, soll Hadmar III. von Kuenring Handelsschiffe gekapert haben. Dem späteren Burgherren Jörg Scheck von Wald wird nachgesagt, Gefangene besonders grausam hingerichtet zu haben. Ausgesetzt auf einer Steinplatte, die wie ein Balkon aus der Burg ragte, mussten sie selbst zwischen Verhungern oder dem Sprung in den Tod abwägen. Die Märchenerzählerin Dena Seidl führt durch die Burg und klärt über die wahren Hintergründe diesen schaurigen Geschichten auf. Die Geschichte der Schallaburg begann vor rund 1000 Jahren, als sich Sieghard Graf von Schala eine Wohnburg mit Wehrcharakter errichten ließ. Unter Hans Wilhelm von Losenstein erfolgte der Ausbau zu einem Renaissanceschloss. Heute ist das Schloss im öffentlichen Besitz und ein weit über die Grenzen des Landes hinaus bekanntes Ausstellungszentrum. Der Geschäftsführer und Historiker Peter Fritz zeigt die historischen Gemäuer und den einzigartigen Arkadenhof, den 1600 majestätische Terrakotten-Figuren zieren. Weiter südlich im Mostviertel hat sich der Unternehmer Erich Podstatny einen Jugendtraum erfüllt. 2010 übernahm er die damals weitgehend verfallene Höhenburg Plankenstein und baute sie als klassische Ritterburg wieder auf. In der Mittelaltercommunity ist die Burg äußerst beliebt. 1975 hat der damals 22-jährige Wirtschaftsmathematiker Stefan Zapotocky die völlig verfallene Weissenburg im Pielachtal aus dem 13. Jahrhundert gemeinsam mit seiner Schwester erworben. In jahrzehntelanger Arbeit hat die Familie die bis zu 4 Meter tief verschüttete Burgruine freigelegt und in großen Teilen wiederaufgebaut. Heute dreht sich auf der Burg alles um Musik. Eine Dokumentation von Valentin Badura
Von der Ritterburg bis zum Friedenszentrum - die Burgen und Schlösser im Südburgenland zeugen auf charmante Art und Weise von der bewegten Geschichte im südöstlichen Grenzland Österreichs. * Lebensfreude und das Miteinander prägen heute die südburgenländischen Burgen und Schlösser. In einem Land, das jahrhundertelang umkämpft war, tummeln sich heute Opernstars und Möchtegern-Ritter, Friedensvermittler und Hochzeitsverkünder rund um die einstigen Wehrbauten. * Die Schlossherren und -damen, die die Geschicke der prunkvollen Bauwerke im Südburgenland lenken, haben sich dem Schönen verschrieben, der unbändigen Lebenslust und dem gemeinschaftlichen Blick in die Zukunft. Einer von ihnen ist Gilbert Lang - ein waschechter Südburgenländer - der als Standesbeamter der Gemeinde Güssing so manche Liebestrunkenen mit bedächtiger Hand in den Hafen der Ehe führt, und das auf der wohl schönsten Location des Landes - der Burg Güssing, die er mit Leidenschaft verwaltet. Hier gibt er Einblicke in die Familiengeschichte der Batthyánys, jenem bedeutenden ungarischen Adelsgeschlecht, das die Geschichte des Südburgenlandes und seiner Wehrbauten am entscheidendsten geprägt hat. Auch Werner Glösl aus Stadtschlaining ist durch und durch Südburgenländer. Er ist verantwortlich für die Burg Schlaining, deren imposanter Burggraben ihm schon als Kind als Abenteuerspielplatz gedient hat. Kaum eine andere Burg der Region zeugt optisch derart von ihrer ursprünglichen Bestimmung als Wehranlage - umso konsequenter ist es, dass sich hier das Österreichische Studienzentrum für Frieden und Konfliktlösung befindet. So tummeln sich auf dem Burgareal immer wieder Schülerinnen und Schüler, die sensibilisiert werden für einen friedvollen Umgang miteinander. Wesentlich ruppiger geht's auf Burg Lockenhaus zu. Die Ritterburg ist Schauplatz deftiger Rittersmahlzeiten und mittelalterlicher Wettkämpfe. Und der Zeremonienmeister ist Manuel Komosny, bekennender Mittelalterfan, der das wilde, und doch so liebevolle Treiben auf der Burg lenkt. Und er weiß von so manchem Mysterium der charakteristischen starken Mauern zu erzählen, sodass es einem einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Im Herbst bricht der Horror alljährlich über die Burg herein - dann, wenn Graf Dracula bei einem Theaterevent, das seinesgleichen sucht, das Bauwerk heimsucht. Einer, der sich in das Südburgenland verliebt hat, ist Professor Heinz Schinner aus Wien. Der erfolgreiche Versicherungsmakler hat 2008 Schloss Rotenturm in Rotenturm an der Pinka erworben und aus der völlig desaströsen Ruine mit einem gesunden Hang zum Perfektionismus ein wahres Schmuckstück gemacht - nicht zuletzt auch für seine Tochter und Enkeltochter. Auch Alexandra Rieger hat im Südburgenland eine neue Heimat gefunden. Die Sopranistin wurde vom international bedeutenden Opernsänger Dietmar Kerschbaum nach Neuhaus am Klausenbach gelotst, wo sie sich um die Geschicke von Schloss Tabor kümmert. Kerschbaum, der seine Wurzeln in dieser idyllischen Abgeschiedenheit im Dreiländereck Österreich-Ungarn-Slowenien hat, hat aus dem ehemaligen Gutshof der Batthyánys einen Schauplatz der Hochkultur gemacht - das alljährliche Opernfestival hat sich längst zu einem Fixpunkt für internationale Opernfans gemausert. Für den reibungslosen Ablauf sorgt Alexandra Rieger. Eine Dokumentation von Alfred Ninaus und Fritz Aigner