04:00
Einblicke ins österreichische Filmgeschehen bietet auch die 12. Folge von Trailer.AT. Gerade im Horrorfilm WELCOME HOME BABY in den heimischen Kinos zu sehen, führt uns Gerhard Liebmann in die Welt des virtuellen Studios im HQ7 in Wien und beschreibt seine Sicht auf den Beruf des Schauspielers. Während aktuell Filme wie NEO NUGGETS, DOWNHILL SKIERS - AIN'T NO MOUNTAIN STEEP ENOUGH oder MOTHER'S BABY gerade in den Kinos laufen, sind wir bereits bei ganz aktuellen Dreharbeiten dabei. In der Gruselkomödie BODY FARM schauen die Regisseure Michael Fuith und Manuel Johns, ob sie Leichen wieder zum Leben erwecken können. Unterschiedlich begeistert von dieser Aussicht sind ihre Protagonistinnen u.a. gespielt von Sebastian Bezzel, Birgit Minichmayr und Máeve Metelka. Mit dem Tod setzt sich auch die autobiografisch inspirierte, historische Filmgeschichte EKLIPSE von Regisseur Manuel Wetscher und Koautor Bernhard Jarosch auseinander. Auf einer Alm in Tirol ringen zwei Zwölfjährige um ihre Freundschaft und mit Geheimnissen, die sie umgeben. Weniger geheimnisvoll und im wahrsten Sinne des Wortes erdiger geht es im neuen Dokumentarfilm ATMOSPHERE vom renommierten Regisseur Erwin Wagenhofer zu. Er begleitet Menschen, die einen wertschätzenden und zukunftweisenden Umgang mit unserem Planeten pflegen.
04:30
Mit "16mm - Spezialitäten aus dem Fernseharchiv" ist es ORFIII gelungen, besondere Leckerbissen in einem eigenen Format aufzubereiten. In 45 Minuten zeigt "16mm - Spezialitäten aus dem Fernseharchiv" den Zeitgeist vor rund 45 Jahren.
05:15
Der berühmte Wintersportort Sankt Anton am Arlberg zeigt sich auch im Sommer von seiner eindrucksvollen Seite. Die für Landleben produzierte Dokumentationen von Christian Papke taucht ein in das alpine Leben jenseits der Skisaison und stellt Menschen vor, die diese Region mit Hingabe, Tradition und viel Herzblut prägen. Im Zentrum stehen bäuerliche Arbeit, Naturverbundenheit und altes Handwerk - wie jenes von Schellenschmied Walter Scherl, dem letzten seiner Art in Österreich. Gemeinsam mit seinem Sohn Bernd führt er eine über 300 Jahre alte Schmiede in Schnann bei Stanz. Die Dokumentation zeigt auch das dörfliche Leben, etwa beim Stelzentanz der Volkstumsgruppe D'Arlberger oder beim Ausrücken der Musikkapelle St. Jakob am Arlberg, deren Klänge weit über die Berghänge hallen. Und sie begleitet zwei Wegewarte, Markus Steinmüller und Markus Kathrein, die rund um Sankt Anton Wanderwege und Rastplätze instand halten - oft unsichtbar, aber unentbehrlich.
06:00
Malerisch in die Voralpen gebettet, lädt Kirchberg am Wechsel zum Träumen ein. Die hügelige, stark bewaldete Gegend gibt einen Vorgeschmack auf die Alpen und ist ideal für jeden, der eine Auszeit aus der eng getakteten städtischen Zivilisation nehmen möchte. Auch auf die Menschen, für die das hier der Lebensmittelpunkt ist, wirkt dieser Ort erhaben. Diese Erfahrung machen auch die Nonnen des hiesigen Dominikanerinnenklosters. Das ehemalige Augustiner-Chorfrauenstift wird seit zwanzig Jahren von ihnen wieder mit geistlichem Leben erfüllt. So ist dieser Ort wieder zu einem Zentrum der Volksfrömmigkeit und der Traditionspflege in der Gegend geworden. Regisseur Harald Staudach zeigt in dieser ORF III Heimat Österreich Neuproduktion, wie sich das typische Leben in Kirchberg abspielt und warum die Leute hier darauf schwören.
06:30
07:00
08:45
In kaum einer Gegend hat sich das Leben der Bergbauern so erhalten wie im Pongau. Seit den 1950er Jahren betreibt die Familie Gehwolf ihren Hof in der Wagrainer Hofmark. Josef Gehwolf hatte den Hof schon von seinem Vater übernommen und ist nun selbst schon über 40 Jahre lang der Hofbauer. Seit drei Jahren betreibt nun sein Sohn Josef Junior mit seiner jungen Familie den höfischen Betrieb zwischen Wagrain und Kleinarl auf 1010 Metern Seehöhe. Und seit über drei Jahrzehnten sind die Griesbauer-Gespanne aus der Gegend nicht mehr wegzudenken: Die Gehwolfs sind die einzigen in Wagrain, die vor Ort Pferdeschlittenfahrten anbieten. Hoch oben in den Bergen thront der Mönchsberghof der Familie Schaidreiter und gibt den Blick frei bis in den Kilometer weit entfernten Talschluss mit seinem malerischen Jägersee. Christine Schaidreiter ist vor allem für die Hausgäste verantwortlich, die dem Trend Zurück-In-Die-Natur folgen und freie Tage und Urlaube am Bauernhof verbringen, während Hans Schaidreiter, der den Hof von seinen Eltern übernahm, sich um den Hof kümmert. Unterstützung erfährt er durch seine Mutter Trude Schaidreiter, die sich freut, dass sie trotz ihres Alters noch mitarbeiten darf. Ein besonders starkes Miteinander der Generationen lebt auch die Familie Viehhauser am Kleinarler Schwabhof, der schon seit über 100 Jahren in Familienbesitz ist. Rupert Viehhauser ist Milchbauer und Viehzüchter. Weit über 100.000 Kilo Milch werden pro Jahr auf dem riesigen Gelände, das an die 70 Fußballfelder fassen könnte, produziert. R: Christian Papke
09:35
In den Lechtaler Alpen beginnend, zeigt diese "Land der Berge"-Produktion, wie der Herbst in die Landschaft einzieht. Über den Gipfeln und Wipfeln ist Ruhe eingekehrt, die Seen der Hochgebirge reflektieren die umliegende angezuckerte Bergwelt wie blank geputzte Spiegel. In dieser Jahreszeit gewinnt die Natur an Kontrasten und Konturen - Die duftenden Wälder erstrahlen in roten, gelben und grünen Nuancen. Im Tiroler Oberland werden nun, auf traditionelle Weise, die Erdäpfel geerntet. Auch in der weiteren Tierwelt herrscht emsiges Treiben. Eichhörnchen sammeln ihre Vorräte für den Winter und die vom Aussterben bedrohten Birkhühner picken genussvoll Vogelbeeren vom Baum, um sich Energie und Nährstoffe für die kalte Jahreszeit zu sichern. Produzent Hans Jöchler fängt in dieser neuen Dokumentation zahlreiche Momente der alpinen Natur und Kultur im stillen Herbst ein.
10:20
Diese "Land der Berge"-Neuproduktion begleitet Wandernde auf vier verschiedenen Etappen entlang des Kärntner Grenzwegs, einem Weitwanderweg, der vor rund 30 Jahren vom Österreichischen Alpenverein und Karl Preininger ins Leben gerufen wurde. In den sanften Nockbergen entdecken Jutta Haslmaier mit ihrem Sohn Niklas und dessen Freund Max gemeinsam mit Ranger Markus Böheim die stille Schönheit des Biosphärenparks. Weiter westlich wagt sich Bruno Hadlich auf seine erste Gletschertour am Ankogel - begleitet von Bergführer Alois Krenn. Im Nationalpark Hohe Tauern geht es hoch hinaus: Wiltrud Wiegele und Elisabeth Preininger überschreiten Klettergrate und Gletscher und erleben magische Momente in der Einsamkeit des Hochgebirges. In den Karnischen Alpen wandern Jutta und Roland Haslmaier an der Grenze zu Italien und begegnen auf der Valentinalm den Zwillingsschwestern Alexandra und Daniela Primus, die bis heute die fast vergessene Sprache Tischelbongerisch sprechen. Begleitet von spektakulären Bildern - zu Fuß und aus der Luft - zeigt die Doku, wie vielfältig, berührend und überraschend ein Weg entlang der Grenze sein kann.
11:05
Die katholische Kirche hat viel zur Entstehung einiger Handwerksberufe beigetragen und ist auch heute noch ein wichtiger Auftraggeber für Handwerker, auch wenn sich diese Berufe im Wandel der Zeit stets weiterentwickelt haben. Drei davon stellt Helena Fröhlich in ihrer Dokumentation näher vor: Der Osttiroler Martin Berger arbeitet als gerüstloser Kirchturmdachdecker in rund 30 Metern Höhe. Der Zillertaler Orgelbauer Christian Erler restauriert, repariert und überholt Orgeln in ganz Österreich, und er baut sie auch selbst, gemeinsam mit seinem Sohn Pius. Und Natascha Mader führt die Innsbrucker Glasmalerei, die seit 1861 existiert. Weltweit gibt es mehr als 4000 Kathedralen und viele profane Gebäude mit Fenstern aus dem Innsbrucker Kunsthandwerksbetrieb.
11:35
Ob Küfer, Orgelbauer, Lehmbaupionier, Maßschuhmacherin, Keramikerin oder Restauratorin. Geschickte Handwerkerinnen und Handwerker erzeugen nicht nur formschöne, sondern auch solide Produkte, die lange leben. Und sie leisten Aufsehenerregendes. Eine Vorarlberger Orgelbaufirma baut die neue Riesenorgel im Stephansdom mit fast 8600 Pfeifen, ein Lehmbaupionier lotet die Grenzen des Werkstoffs aus, eine Maßschuhmacherin leitet die Schuhmacherwerkstätte bei den Salzburger Festspielen und trägt dazu bei, dass sich die Solistinnen und Solisten, die großen Stars, auf der Bühne wohl fühlen. Was fasziniert diese Menschen an ihrem Beruf, wie kamen sie dazu, worauf kommt es an? Ein Blick in Werkstätten, ein Rundgang auf Baustellen, ein Besuch bei den Orgelbauern im Stephansdom.
12:35
Einblicke ins österreichische Filmgeschehen bietet auch die 12. Folge von Trailer.AT. Gerade im Horrorfilm WELCOME HOME BABY in den heimischen Kinos zu sehen, führt uns Gerhard Liebmann in die Welt des virtuellen Studios im HQ7 in Wien und beschreibt seine Sicht auf den Beruf des Schauspielers. Während aktuell Filme wie NEO NUGGETS, DOWNHILL SKIERS - AIN'T NO MOUNTAIN STEEP ENOUGH oder MOTHER'S BABY gerade in den Kinos laufen, sind wir bereits bei ganz aktuellen Dreharbeiten dabei. In der Gruselkomödie BODY FARM schauen die Regisseure Michael Fuith und Manuel Johns, ob sie Leichen wieder zum Leben erwecken können. Unterschiedlich begeistert von dieser Aussicht sind ihre Protagonistinnen u.a. gespielt von Sebastian Bezzel, Birgit Minichmayr und Máeve Metelka. Mit dem Tod setzt sich auch die autobiografisch inspirierte, historische Filmgeschichte EKLIPSE von Regisseur Manuel Wetscher und Koautor Bernhard Jarosch auseinander. Auf einer Alm in Tirol ringen zwei Zwölfjährige um ihre Freundschaft und mit Geheimnissen, die sie umgeben. Weniger geheimnisvoll und im wahrsten Sinne des Wortes erdiger geht es im neuen Dokumentarfilm ATMOSPHERE vom renommierten Regisseur Erwin Wagenhofer zu. Er begleitet Menschen, die einen wertschätzenden und zukunftweisenden Umgang mit unserem Planeten pflegen.
13:10
Die für die Oper ausgebildete Sängerin Melanie verliebt sich in Freddy, den Schlagzeuger einer im gleichen Haus beheimateten Jazzkapelle. Für ihren Vater, den angesehenen Musikprofessor Cattori, eine höchst unerfreuliche Verbindung, zumal es der Band noch an lukrativen Engagements fehlt. Der Greißler Franz Huber will den jungen Musikern helfen, die Karriere ordentlich in Schwung zu bringen.
14:45
Aus einem Wiener Museum wird das weltberühmte Gustav Klimt-Bild "Der Kuss" gestohlen. Für den verarmten Grafen Leopold ist das die Rettung, denn nun kann er die Versicherungssumme für das im Familienbesitz befindliche Kunstwerk lukrieren. Für die Modedesignerin Isabella entsteht damit definitiv ein Problem zu viel. Nicht nur liegt ihr Vater, der das Bild in der Tatnacht bewachen sollte, nun mit einem Herzinfarkt im Krankenhaus; er gesteht ihr auch noch, dass der gestohlene Klimt eine von ihm selbst angefertigte Fälschung ist. Dann geraten auch noch Leopold und Isabella aneinander, als jeder vom anderen glaubt er sei der Dieb. Der allerdings hat ganz andere Sorgen…
16:20
Kaum hat die junge Kriminalbeamtin Lisa Engel ihre erste selbständige Stelle beim Gendarmerieposten Mondsee angetreten, wird sie mit einem rätselhaften Unfall bei einem Jagdausflug konfrontiert: Hoch in den Bergen des Salzkammergutes wird der Jagdgehilfe Helmut Kampeiner von einer Kugel lebensgefährlich verletzt. Instinktiv spürt Lisa, dass hinter diesem "Unfall" mehr als bloß ein unglückseliger Zufall steckt.
18:00
Für den jungen Surflehrer Udo Lischka endet ein sexuelles Abenteuer tödlich. Eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter des Toten führt Lisa Engel auf die Spur von Martin Salzmann. Doch der hat für die Tatzeit ein Alibi. Coproduktion SAT 1/ORF
18:55
Die Tochter von Rudis großer Jugendliebe wurde tot unter einem Brückenpfeiler aufgefunden. Auf Rudis Bitte versucht Lisa, die Umstände ihres Todes zu klären. Auf eigene Faust, denn der Fall gehört nicht in ihren Zuständigkeitsbereich. Rasch sieht sie sich in lebensgefährliche Spiele verwickelt.
19:50
24 Nobelpreisträgerinnen und -träger flohen vor den Nationalsozialisten aus Österreich und Deutschland oder wurden von ihnen ihrer Lebensgrundlage beraubt und vertrieben. In den 1930er Jahren beginnt eine beispiellose Talentabwanderung. In der neuen Folge von Geschichte Heute spricht Zeitgeschichte Redakteurin Sabrina Peer mit Expertinnen und Experten über den gezielten Angriff des Nationalsozialismus auf die Universitäten, die Biografien der Opfer und was diese Vertreibung des Wissens später für Österreich bedeutete.
20:15
Die ORF-III-Dokumentation von Regisseurin Uli Jürgens rekonstruiert den Ablauf der Geschehnisse rund um den 10. November 1938. Anhand historischer Berichte lassen sich die dramatischen Stunden detailgenau nachverfolgen. Der Film beschreibt eingehend die Ereignisse, die damals an zahlreichen Orten in Österreich stattgefunden haben. Sie beleuchtet jedoch auch die Hintergründe, die zu den Gewaltausbrüchen geführt haben. Das Attentat des polnischen Juden Herschel Grynszpan auf den Legationssekretär der Deutschen Botschaft in Paris, Ernst von Rath, am 7. November 1938, bot den willkommenen Anlass loszuschlagen. Als scheinbar spontaner Ausbruch des "Volkszorns", wüteten NS-Truppen und Zivilbevölkerung gegen Synagogen, jüdische Geschäfte und Privatwohnungen. Tatsächlich war die Zerstörung des jüdischen Lebens und die Vertreibung dieser Bevölkerungsgruppe aber schon lange geplant.
21:05
Rund 5.000 österreichische Jüdinnen und Juden flohen zu Beginn des Zweiten Weltkrieges vor dem NS-Terror nach China, in die Stadt Shanghai. Die Menschen brachten Hoffnung und Optimismus mit in die fremdartige Metropole und ließen eine blühende Exil-Kultur entstehen. In "Little Vienna" traf man sich in Wiener Kaffeehäusern, man lauschte Konzerten, besuchte Theater- und Kabarettvorstellungen. Ein durchaus angenehmes Leben - bis der Krieg auch Shanghai erreichte und die Emigranten in einer Art Ghetto zusammendrängte. Armut, Hunger und Not prägten diese Jahre. Nach Kriegsende kamen nur wenige "Shanghaier" nach Österreich zurück. Die Fernsehdokumentation von Regisseurin Uli Jürgens zeichnet ihre Fluchtwege nach. Und sie erzählt anhand von berührenden persönlichen Details aus den Lebensgeschichten der Familie Landau, des Impresarios Hans Jabloner, des Regiepaares Louise und Jakob Fleck und des Shanghaier Puppentheaterdirektors Arthur Gottlein, wie es den Menschen in der chinesischen Metropole erging. Zwei Zeitzeuginnen, die sich nach 70 Jahren wiedertreffen, lassen gemeinsame Erinnerungen aufleben. Präsentiert wird "Flucht vor Hitler - Die Wiener in China" von Danielle Spera.
21:55
Die ORF-III-Produktion widmet sich einem Ehepaar, das die österreichische Nachkriegszeit durch ihre einzigartigen Chansons und ihren treffsicheren Humor prägte. Sie waren Großkünstler der Kleinkunst: Mehr als vierzig Jahre lang bildeten Hugo Wiener und Cissy Kraner so etwas wie das Traumpaar des österreichischen Kabaretts. Der Komponist und Textdichter Hugo Wiener hat seiner Frau eine ganze Reihe unsterblicher Brettl-Evergreens auf den Leib geschrieben: "Aber der Novak lässt mich nicht verkommen", "Ich wünsch mir zum Geburtstag einen Vorderzahn" und "Ich kann den Novotny nicht leiden" gelten bis heute als unhinterfragter Bestandteil des österreichischen Kleinkunst-Kanons. "Es war nie mein Traum, im Kabarett Karriere zu machen", erklärte Cissy Kraner einmal, "es hat sich einfach so ergeben." Eigentlich hat die Diseuse mit der unverwechselbar markanten Stimme klassischen Gesang studiert. Im Jahr 1938 ging die damals 20-jährige Wienerin als Mitglied der Revuebühne "Femina" auf Gastspielreise nach Südamerika. Auf der Reise nach Bogotá lernte sie den Mann ihres Lebens kennen: den Kabarettautor Hugo Wiener, der vor den Nazis nach Kolumbien geflohen war. Die Dramaturgin Karin Sedlak, Autorin des Cissy-Kraner-Stücks "Alles für'n Hugo", charakterisiert die unterschiedlichen Temperamente der Eheleute so: "Cissy Kraner war energisch und willensstark, Hugo Wiener war viel introvertierter und sensibler als sie. Die beiden waren so unterschiedlich, wie man nur sein kann, aber sie haben perfekt zusammengepasst und sich ideal ergänzt, wie ein Puzzleteil den anderen." Nach harten Jahren im Exil kehrten Hugo Wiener und Cissy Kraner 1948 nach Wien zurück. Von 1950 an waren die beiden Eheleute feste Ensemblemitglieder im "Simpl" in der Wollzeile - wo sie ein neues Kapitel der österreichischen Kabarettgeschichte aufgeschlagen haben.
22:45
In der ORF-III-Produktion geht es um einen der bekanntesten Komponisten und Sänger des Wiener Liedes und des deutschen Schlagers: Hermann Leopoldi. Er nannte sich selbst einen "Klavierhumoristen" und schrieb in der Zeit der 1920er bis 1950er Jahre unzählige Evergreens, die unvergessen geblieben sind. Über Witz und Satire hinaus spiegeln sich in seinen Liedern auch die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche seiner Zeit. Sein Leben und seine Karriere zeichnen ein Sittenbild von der Donaumonarchie über die Zwischenkriegszeit, die Nazi Diktatur, bis zur Nachkriegsdemokratie. Nach seinen musikalischen Lehr- und Wanderjahren durch die Städte und Länder der Donaumonarchie etabliert er sich in Wien und gründet hier 1922 gemeinsam mit seinem Bruder Ferdinand und dem Conférencier Fritz Wiesenthal das legendäre Kabarett "Leopoldi Wiesenthal". Engagements in Berlin und Tourneen durch Europa folgen. Beinahe über Nacht endet seine Karriere 1938. Er wird von den Nationalsozialisten zuerst ins KZ Dachau gesperrt und dann nach Buchenwald überstellt. Selbst hier komponiert er, um den Terror der SS zu überleben. Nach neun Monaten in KZs gelangt er mittels eines von seiner Frau besorgten Affidavits nach New York. Dort findet er in den deutschsprachigen Exil Cafés eine neue Bühne. Hier lernt er auch seine spätere Bühnen- und Lebenspartnerin Helly Möslein kennen. Mit ebenfalls emigrierten Textdichtern passt er sein Repertoire an das englischsprachige Publikum an und feiert rasch große Erfolge. Nach Kriegsende und auf Einladung des damaligen Unterrichtsministers Hurdes sowie des Wiener Kulturstadtrates Matejka kehren Leopoldi und Möslein 1947 nach Wien zurück. Leopoldi kann dort weitermachen, wo er 1938 jäh unterbrochen worden ist. Bars, Varietés, Vergnügungslokale reißen sich um ihn, er unternimmt gemeinsam mit Möslein Tourneen durch Österreich, Deutschland und die Schweiz und wird zum ersten Nachkriegsstar des deutschen Schlagers.
23:35
Sofort nach Hitlers Machtergreifung im März 1933 setzte die erste große Fluchtbewegung aus Deutschland ein. Künstler, Schriftsteller, Wissenschaftler, Journalisten, darunter viele aus Österreich, verlassen das Land in alle Richtungen. Weil sie Juden, politische Gegner des NS-Regimes oder beides waren. Sie flüchteten meist über die nahen Grenzen, nach Wien, Prag oder Paris. Die nächste Fluchtwelle setzte der Bürgerkrieg in Österreich im Februar 1934 in Gang, vor allem aus Wien, denn wer hier in einem engen Arbeitsverhältnis zur Sozialdemokratie gestanden war, hatte praktisch keine Chance mehr, Aufträge zu erhalten. Dazu kam die ständige Bedrohung durch den immer stärker werdenden aggressiven Antisemitismus, die "kalte" Vertreibung von Juden aus staatlichen Positionen und der Aufschwung der illegalen Nationalsozialisten in Österreich. Die massenhafte Emigration von hoch angesehenen und international vernetzten Wissenschaftlern, Künstlern und Architekten war nicht mehr aufzuhalten. 1938, nach dem "Anschluss" an das Deutsche Reich, wurden über 200.000 Juden in Österreich von einem Tag auf den anderen vogelfrei. Als die Vertreibung nicht schnell genug vor sich ging, sorgten die Novemberpogrome auf grausame Weise für zusätzlichen Druck. Jeder der die horrende Fluchtsteuer bezahlen und ein Aufnahmeland finden konnte, verließ so schnell wie möglich das Land. Wenn nicht anders möglich, illegal, was hoch riskant war. 150.000 schafften es, trotz schwierigster Bedingungen, denn keine Flüchtlingskonvention schützte sie, und die Quotenbestimmungen waren eng. Der Film "Der Riss der Zeit" erzählt von jenen, die die wissenschaftliche und kulturelle Elite Österreichs gebildet hatten und nun, oft unter großen Gefahren, zumeist für immer ins Exil gingen. Etwa 15.000 Menschen umfasste das kreative Potential, das durch ihren kulturellen und wissenschaftlichen Transfer ihren Asylländern einen enormen Aufschwung verschaffte, vor allem den USA, aber auch einigen Ländern Lateinamerikas. Helene Maimann hat dieser Vertreibung und ihren Folgen nachgespürt und darüber auch mit der Psychoanalytikern Elisabeth Brainin, dem Filmhistoriker Christian Cargnelli, dem Wissenschaftshistoriker Friedrich Stadler, der Kunsthistorikerin Sabine Plakolm und dem Soziologen Christian Fleck gesprochen.