Manche hatten das Ende der Monarchie in etwa so vorhergesehen, wie es dann auch kam. Bemerkenswerterweise kamen zwei der schärfsten Kritiker des Systems Habsburg aus der Familie selbst, nämlich die beiden Thronfolger Kronprinz Rudolf und Erzherzog Franz Ferdinand. Rudolf ließ seinem Ärger über vieles, was falsch lief im Reich, unter einem Pseudonym in der Presse freien Lauf. Franz Ferdinand nahm sich ebenso kein Blatt vor den Mund. Beide sahen, dass zentrale Positionen wie etwa die Armee nur mehr nach dynastischen Kriterien besetzt wurden. Um die fachliche Eignung ging es immer weniger. Auch entging ihnen nicht, wie hilflos die Monarchie der Sprengkraft des Nationalismus und der sozialen Frage gegenüberstand. Ihnen war klar, dass die Herrschaft untergehen musste, wenn sie nicht einige Stellhebel umlegte. Jonathan Vaughan und Bernhard Riener untersuchen in dieser ORFIII Erbe Österreich Produktion, welche Systemfehler im Herbst 1918 zum Ende der Monarchie führten.
Das Jahr 1873 war für Wien in mehrfacher Hinsicht ein markantes. Die Weltausstellung holte die weite Welt in die Kaiserstadt, endete aber durch den Ausbruch der Cholera-Epidemie in einem Desaster. Die erste Wiener Hochquellleitung, die im selben Jahr eröffnet wurde, hätte genau solche Massenerkrankungen verhindern sollen - frisches Wasser aus den Alpen statt verseuchter Hausbrunnen. Doch so schnell konnte die neue Errungenschaft ihre Wirkung nicht entfalten. Auch das Imperial, ein Kind der Weltausstellung, begeht heuer sein 150-jähriges Bestehen als Hotel. Die Dokumentation taucht ein in dieses bewegende Jahr, das alle Höhen und Tiefen einer Großstadt enthält. R: Isabel Gebhart, Buch: Andreas und Carola Augustin.
Fernsehen zum Gernsehen - wenn Kari und Christoph gemeinsam durch die Highlights von 65 Jahre TV-Geschichte führen, sprühen die Funken. Von großen Shows über Kabarett bis zu skurrilen Sportkommentaren - das ORF Archiv ist reich an Clips mit hohem Schau- und Erinnerungswert. Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz, ihrerseits schon Institutionen dieses Mediums, haben das Beste und Unterhaltsamste ausgegraben.
ORF Oberösterreich widmet sich mit dieser Produktion den Glöcklerläufen, die im oberösterreichischen Salzkammergut ihren Ursprung haben. Dieses Brauchtum wird bis heute gefeiert - jeweils am Abend der letzten Raunacht, also vom 5. auf 6. Jänner. An mehreren Schauplätzen gleichzeitig waren deshalb Kamerateams unterwegs, um dadurch bemerkenswerte regionalen Unterschiede dieses beliebten Brauchs hervorheben zu können.
Die Festtage der Wiener kann man am Teller ablesen. Ob nach den Fastenzeiten, zu Martini oder um den Jahreswechsel - es sind vor allem Fleischgerichte, die in Wien die Feiertage bereichern. Nicht nur Festtagsbraten in allen Varianten haben lange Tradition, auch ein Sonntag mag in Wien zu einem Festtag werden, sei es durchs Wiener Schnitzel, den Tafelspitz oder einfach einer Semmel mit Wiener Beinschinken. Es geht ums Fleisch. Wie nirgendwo sonst gibt es eine so ausgeprägte Vielfalt in der Fleisch-Zubereitung, wie sie die Wiener Küche herausgebracht hat. Es wird hier nicht nur gebraten, sondern auch gedünstet, gesotten, paniert, gesurt oder zum berühmten Beinschinken gepökelt. Das Handwerk des Fleischermeisters ist untrennbar mit der weltweit beliebten Wiener Küche verbunden, nach der Philosophie "von Kopf bis Schwanz" werden alle Teile des Tieres verwertet. Die Wiener Fleischer beherrschen eine einzigartige Fertigkeit das Rindfleisch zu zerteilen und erzielen damit eine weltweite Alleinstellung - die Rindfleischgerichte gehören zum kulinarische Erbe Österreichs. Alexander und Nadeschda Schukoff begeben sich in diesem international preisgekrönten Film auf die Spurensuche nach Ursprüngen der Wiener Festtagsschmankerl und erzählen über Ernährungstrends im Laufe der Geschichte. Und blicken bei der Zubereitung nicht nur den Köchen sondern auch den Fleischermeistern über die Schulter und offenbaren manche Zubereitungsgeheimnisse der Speisen. Auch die Kirche und vor allem die Klöster schreiben seit Jahrhunderten am Kochbuch der Wiener mit. Der Erfindungsgeist der Mönche bereicherte die Wiener Küche zu den Fastenzeiten wie auch zu den Festtagen. Anekdoten zum Schmunzeln würzen die Gespräche mit Wirten, Historikern, Geistlichen und Kochbuchautoren, diese verraten fast in Vergessenheit geratene Traditionen aber untermauern auch eine Abkehr vom täglichen Verzehr von Billigfleisch. (Doku 2022)
Der Winter in Karlstein bei Bad Reichenhall beginnt eigentlich mit dem Klöpfln. Kinder gehen als Hirten verkleidet von Haus zu Haus und singen. Auch das Böllerschießen ist ein alter Brauch. Zwischen Weihnachten und Neujahr wird im Reichenhaller Talkessel viermal geschossen. Die Kranzlstoaner Böllerschützen sind traditionell in Karlstein beim Seppenbauern beim Schießen. Ebenso gehört die Christmette in Karlstein auf dem Pankratz, auf den die Einheimischen mit Fackeln zu Fuß gehen, zu den Höhepunkten. Für Christa Eberlein ist vor Weihnachten besonders viel zu tun. Denn sie hat die Schafswolle wiederentdeckt. Auch der Bildhauer Bruno Karbacher arbeitet kurz vor Weihnachten noch an einer zweihundert Jahre alten Krippenfigur. (2007)
"Die Menschen hier sind den Nullpunkt gewöhnt", erzählt Pfarrer Karlheinz Baumgartner aus Steeg über die Bewohner der Ortschaft Kaisers oben im Lechtal. So wunderschön und malerisch sich die Berglandschaft im Sommer präsentiert, so hart und unwirtlich kann sie in den langen Wintermonaten sein. Die kleine Ortschaft Boden liegt am Ende des Bschlaber-Tals unterhalb des Hahntennjochs. Hier lebt die Bäuerin Rosi Friedl mit ihrem Lebensgefährten Arthur. Die beiden bewirtschaften einen kleinen Hof mit Tiroler Grauvieh und ein paar Hühnern. Arthur ist im Sommer Hirte und Rosi vermietet noch zusätzlich Zimmer. Sie sind die Letzten im Ort, die noch eine Landwirtschaft mit Milchkühen betreiben und versorgen sich fast vollständig selbst. In Kaisers, der höchstgelegenen Gemeinde im Lechtal, lebt Stefan Köll mit seiner Freundin und seinem Bruder. Auch er betreibt eine Landwirtschaft mit Hochlandrindern, die er nicht melken muss. Zusätzlich ist er Waldaufseher und arbeitet bei der Gemeinde. Ein sportlicher fleißiger Mann, der Neues mit Althergebrachtem kombiniert, um auch hier oben in der heutigen Zeit komfortabel leben zu können. Alles ist hier etwas anstrengender und aufwendiger als im Tal. So muss der Jäger Markus das Heu zur Wildfütterung mühevoll mit der Seilwinde hinaufziehen. Was im Tal einfach so abgeladen wird, muss hier mehrmals in die Hand oder auf die Schulter genommen werden, bis es am rechten Platz ist. Doch die Gelassenheit und Ruhe, mit der hier alles passiert, sind ein deutliches Zeichen für die Zufriedenheit der Leute hier oben. (Doku 2013)
Land der Berge zeigt in dieser Produktion in atemberaubenden Luftaufnahmen die faszinierende Winterlandschaft der Südtiroler Dolomiten und Bergregionen Osttirols. In den verschneiten Felswänden kämpfen Steinbock und Gämse ums Überleben im harten Winter. Und im Tal steht am Beginn jeden neuen Jahres der Wechsel vom Weihnachtsbrauchtum in die Fasnachtszeit an. Zu den prominenten Tiroler Fasnachtsbräuchen gehört alle vier bis fünf Jahre der sogenannte Mullerlauf in Thaur, eine Art Perchtenlauf. In den MARTHA-Dörfern (Mühlau, Arzl, Rum, Thaur, Absam), die auch als Ursprung für diesen Brauch gelten, ist das Mullen oder Matschgern ein früher Höhepunkt im Jahreskreis. Im Jänner und Februar spricht das ganze Dorf nur mehr von Fasnacht. Seien es die Peitschenschneller, die jungen Muller oder irgendeine andere Gruppe, es ist immer was los.
Revision im Finanzamt Münster. Diesmal sind es aber die Finanzbeamten selbst, die überprüft werden. Ein ganz normaler Vorgang: Als dann aber nicht nur Unregelmäßigkeiten im Betriebsablauf, sondern auch noch der (angebliche) Selbstmord einer Kollegin dazukommt, wähnt Ekki den Finanzamtsleiter Koch als Übeltäter. Hat der doch dafür gesorgt, dass übereifrige Kollegen aus dem Verkehr gezogen und damit quasi "mundtot" gemacht werden. Einige Steuerprüfer sind nämlich Münsteraner Großverdienern zu sehr auf die Pelle gerückt. Das sieht das Großkapital gar nicht gerne. Dass im Finanzamt Münster etwas oberfaul ist, vermutet derweil auch Wilsberg, als er durch einen geplatzten Deal mit der Stadt seinen Kredit nicht mehr ablösen kann. Sein Antiquariat soll gepfändet werden. Auf der Suche nach einem neuen Kreditgeber glaubt Wilsberg, einem großspurigen Betrug auf die Schliche gekommen zu sein, in den Ekkis tote Kollegin verstrickt war. Alles Unsinn, sagt Alex, die sich gerade beruflich mit Münsters High Society umgibt. Der vermeintliche Selbstmord entpuppt sich schnell als kaltblütiger Mord. Aber was wollte der Täter vertuschen? Und was hat eine vermisste Steuerakte mit dem Mord zu tun? Das Netz der Intrigen verdichtet sich - Wilsberg stößt auf dubiose private Mäzene der Stadt Münster, Steuerbetrug und faule Kredite in Millionenhöhe. Und alles scheint mit dem Tod der jungen Finanzbeamtin zu tun zu haben. Mit: Leonard Lansink (Georg Wilsberg), Oliver Korittke (Ekki Talkötter), Rita Russek (Kommissarin Anna Springer), Ina Paule Klink (Alex Holtkamp), Roland Jankowsky (Overbeck) u.v.a. Regie: Martin Enlen. Deutschland 2013
Nils Erdel, ein spleeniger Verschwörungstheoretiker, ist davon überzeugt, dass Bielefeld, die freundliche Stadt am Teutoburger Wald, gar nicht existiert. Beseelt von der Idee, den ultimativen Beweis ihrer Nichtexistenz zu liefern, macht er sich auf den Weg in die vermeintliche Stadt. Seitdem wird er von einem Mann verfolgt, vor dem Wilsberg ihn beschützen soll. Erdel hat Todesangst. Deutschland 2011 Mit: Leonard Lansink (Georg Wilsberg), Oliver Korittke (Ekki Talkötter), Ina Paule Klink (Alex Holtkamp), Rita Russek (Kommissarin Springer), Roland Jankowsky (Overbeck), Heinrich Schafmeister (Manni Höch), Marion Mitterhammer (Miriam Zubert), Alwara Höfels (Karola), Fjodor Olev (Dominik), Robert Gallinowski (Frank Albers), Daniel Roesner (Nils Erdel), Hanno Friedrich (Philipp Assmann), Frank Voß (Dr. Ludwig Köhn) uvm. Regie: Hans-Günther Bücking.
Horst Fahrenbrink, ein schmieriger Mandant von Alex, wird nach einem gemeinsamen Termin in seinem Wagen tot aufgefunden. Alex bleibt daraufhin spurlos verschwunden. Während Overbeck der festen Überzeugung ist, dass Alex sich auf der Flucht befindet, nachdem sie ihren Mandanten getötet hat, weil der ihr an die Wäsche wollte, glauben Wilsberg und Ekki an eine Entführung und machen sich auf die Suche. Mit: Leonard Lansink (Georg Wilsberg), Oliver Korittke (Ekki Talkötter), Rita Russek (Kommissarin Springer), Ina Paule Klink (Alex Holtkamp), Roland Jankowsky (Overbeck), Sabine Orléans (Diana Markowitz), Michael Rotschopf (Peter Krupp), Vittorio Alfieri (Grabowski), Michael Schenk (Russ), Alexander Schubert (Ochs), Arved Birnbaum (Horst Fahrenbrink), Andreas Merker (Lüdtke) u.v.a. Regie: Dominic Müller. Deutschland 2012.
Ekki hat endlich eine ernsthafte Beziehung und ist kurz davor, mit seiner eifersüchtigen Freundin Silke zusammenzuziehen. Doch gerade jetzt, wo Ekki in festen Händen ist, wird er in einer Kneipe von der schönen Charlotte angeflirtet: Ekki ist bereit für einen Seitensprung. Doch als er von der Toilette zurückkommt, ist Charlotte verschwunden... Mit: Leonard Lansink (Georg Wilsberg), Oliver Korittke (Ekki Talkötter), Rita Russek (Kommissarin Springer), Ina Paule Klink (Alex Holtkamp), Roland Jankowsky (Overbeck), Nadja Becker (Silke Sesdendrup), Roman Knizka (Jan Faber), Wilfried Hochholdinger (Kommissar Greinert), Xenia Assenza (Yasmin), Nele Kiper (Charlotte), Felix Vörtler (Herman Buzerius), Claudio Caiolo (Franco), Vittorio Alfieri (Grabowski), Marko Dyrlich (Keule), Martin May (Björn Kempe), Guido Renner (Alfred), Stefan Weinert (Nachtweyh), Peter Fieseler (Polizist), Andreas Merker (Streifenpolizist Lüdtke) u.v.a. Regie: Dominic Müller. Deutschland 2012
Richard Breiderhoff ist angeklagt, seine Frau Anke Füsting getötet zu haben. Alex vertritt Nikola Füsting, die Schwester der Toten und Besitzerin eines Gestüts, als Nebenklägerin vor Gericht. Als Nikola ihre Anwältin Alex bittet, den wertvollen Samen des Zuchthengstes "Stolz von Bielefeld" zum Landgestüt Warendorf zu bringen, wird Alex auf der Fahrt dorthin überfallen, und die Kühlbox mit dem Samen wird gestohlen. Unterdessen hat Anna Springer ein Blind-Date mit ihrer Internetbekanntschaft Karsten. Die beiden verstehen sich ausgezeichnet und landen noch am selben Abend im Bett. Als Anna herausfindet, dass Karsten der Bruder von Richard Breiderhoff ist, und sie ihn wütend damit konfrontiert, nimmt Karsten Anna in seine Gewalt und hält sie fortan in einem Keller gefangen… Mit: Leonard Lansink (Georg Wilsberg), Oliver Korittke (Ekki Talkötter), Rita Russek (Kommissarin Anna Springer), Ina Paule Klink (Alex Holtkamp), Roland Jankowsky (Overbeck), Susanna Simon (Nikola Füsting), Peter Davor (Karsten Breiderhoff), Hannes Wegener (Richard Breiderhoff), Patrick Heyn (Thomas Luttermann), Jessica Kosmalla (Dr. Ursula Schniepelmühlen), Julia Kelz (Leonie Hülsken), Anke Kubin (Gabi Rademacher), Beate Prahl (Miriam Osthues), Madeleine Niesche (Gerichtsmedizinerin) uvm. Regie: Michael Schneider. Deutschland 2013
Der Musikantenstadl ist ein Fixstern der österreichischen Fernsehunterhaltung. Über 180 reguläre Folgen, Sondersendungen, Auslandsreisen und die Silvesterstadl Shows begeisterten die Fans in Österreich und den deutschsprachigen Nachbarländern über mehrere Jahrzehnte. Der Musikantenstadl füllte die größten Konzerthallen und versammelte jedes Mal ein Millionenpublikum vor dem Fernseher. Die Dokumentation beschreibt die Erfolgsgeschichte des Stadls, die untrennbar mit dem Gründer und Erfinder, Karl Moik, verbunden ist. Er schaffte es Volkstümliche Musik, Blasmusik Orchester sowie deutschen und internationalen Schlager in seinen Sendungen zu einem "Bunten Abend" zu verbinden. Vor allem in den Anfängen wurde die Sendung von Vertretern der traditionellen Volksmusik stark kritisiert. Die Kommerzialisierung der Musik und ein Ausverkauf der heimischen Werte wurden ihr vorgeworfen. Doch Karl Moik verfolgte unbeirrt sein Unterhaltungskonzept und wurde selbst zum gefeierten Fernsehstar. Unterstützung hatte er dabei in den ersten 10 Jahren vom "Urviech der Nation", dem Hias, der mit seinen komödiantischen Einlagen schnell zum Liebling des Publikums wurde. Die Dokumentation beleuchtet auch die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche in Österreich und Europa der 80er Jahre. Der Eiserne Vorhang fiel, die heimische Innenpolitik wurde von Skandalen erschüttert, neue technologische Erfindungen und eine rasante Urbanisierung stellten die Menschen vor immer neue Herausforderungen. Und so fanden viele Zuseherinnen und Zuseher Trost in der heilen Welt des Musikantenstadls. Treue Fans folgten ihm auch auf Reisen rund um den Globus. Bereits in den 80er Jahren wurde der Stadl nach Moskau eingeladen. Kurz nach dem Fall der Berliner Mauer gastierte er in der DDR. Weitere Auslandsreisen folgten, Karl Moik präsentierte den Stadl in Kanada, den USA, Australien, Südafrika, Dubai und sogar in der Verbotenen Stadt in Peking.
Wenn Hans Rosenthal und andere Superstars der Fernsehunterhaltung in den 1970er und 80er-Jahren am Programm standen, versammelten sich ganze Generationen vor der Mattscheibe. Die aufwändig produzierten Fernseh-Shows der televisionären Blütejahre waren und sind ein Stück Kulturgeschichte. Sendungsklassiker wie "Dalli-Dalli" "Am laufenden Band" und "Wetten, dass" spiegeln aber auch die gesellschaftlichen und politischen Umbrüche der Zeit wider: von der sorglosen Konsumbegeisterung der Wirtschaftswunderzeit über die Fortschritts-Skepsis der 1980er bis zur "Spaßgesellschaft" der 1990er-Jahre - die diversen Show-Formate waren immer auch ein Spiegel der Gesellschaft, in der sie entstanden. Das Aufkommen des Privatfernsehens und der Siegeszug der digitalen Medien brachten ab den 1990er-Jahren dann auch auf dem Gebiet des Showbusiness eine Differenzierung und Zersplitterung des Angebots. Die Zeiten, da einzelne Formate die halbe Nation vor dem Bildschirm zu versammeln vermochten, sind ein für alle Mal vorbei. Im zweiten Teil der ORF-III-Neuproduktion blickt Günter Kaindlstorfer auf die 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahre zurück - auf Showmaster wie Hans-Joachim Kulenkampff, Rudi Carrell, Hans Rosenthal und Thomas Gottschalk. Zeitzeuginnen und Fernsehfachleute wie Chris Lohner, Günter Tolar, Dirk Stermann, Alexander Hofer, Harald Sicheritz, Hosea Ratschiller und Vera Russwurm erinnern sich an alte Zeiten und analysieren ausgewählte Show-Ausschnitte.
Er ist Moderator, Schauspieler und Entertainer. Sein Name ist untrennbar mit dem österreichischen Fernsehen verbunden: Peter Rapp. Mit "Spotlight" präsentierte er von 1969 an Stars der internationalen und österreichischen Musikszene von Abba bis Waterloo dem Fernsehpublikum. Aus der Sendung "Die große Chance" ist so mancher Star der heimischen Szene, wie etwa Andy Borg hervorgegangen. In den 1980er und 1990er Jahren war Peter Rapp Gastgeber nahezu jeder großen Hauptabendshow des ORF. Mit seiner unvergleichlichen Eloquenz und seinem Markenzeichen, dem "Henriquatre", auch "Bart der Könige", ist er bis heute der König der Entertainer und der Publikumsliebling schlechthin. Seine Lebensgeschichte ist dabei genauso turbulent, wie seine Fernsehgeschichte. Peter Rapp wird 1944, im letzten Kriegsjahr des Zweiten Weltkrieges, in Wien geboren. Die bescheidenen Verhältnisse seines Elternhauses zwingen den jungen Rapp sich schon in Kindheitstagen in den Straßen des Wiens der Nachkriegszeit zu bewähren. Darin sieht er - nach eigener Aussage - auch den Grund, dass er, obwohl seines Gesangstalents wegen als Sängerknabe aufgenommen, diese bald wieder verlassen musste. In der Dokumentation von Georg Schütz kommen langjährige Wegbegleiter und Wegbegleiterinnen aus der Fernseh- und Musikbranche zu Wort, mit denen er zwei Leidenschaften gemeinsam hat: die Liebe zur Musik und die Leidenschaft Fernsehen.
Arminio Rothstein alias Clown Habakuk war der bunteste aller Fernsehvögel und prägte das ORF-Kinderprogramm wie kein anderer. Er schenkte unzähligen Puppen das Leben - etwa dem Kasperl, Toby und Tobias, dem bösen Zauberer Tintifax oder der frechen Gans Mimi. Aber wer war dieser Mann hinter der Clownmaske wirklich? Kaum jemand weiß, dass sich Arminio in seiner Jugend jahrelang vor den Nazis in einem Keller am Wiener Franz-Josefs-Kai verstecken musste. Mithilfe von ausgewählten Archivmaterialien aus den Jahren 1960 bis 1994 wird das gesamte künstlerische Schaffen von Arminio Rothstein dokumentiert. Neben seiner Frau Christine kommen dabei prominente Wegbegleiter wie Thomas Brezina oder Edith Rolles als Interviewpartner zu Wort. Regisseur Christian Hager hat sich auf die Spuren von Arminio Rothstein begeben und zeigt auch die weniger bekannten Seiten des österreichischen Ausnahmekünstlers auf.
Der 70er im Titel des nagelneuen Resetarits-Programms ist doppeldeutig: einerseits ist dieser runde Geburtstag von ihm erreicht und somit ist es Zeit, Bilanz zu ziehen. Andrerseits und vornehmlich geht es ihm aber um die 70er Jahre. Was ist seither verloren gegangen, was wurde dazu gewonnen? Eine ebenso pointierter, wie philosophischer Abend.
Auf dem Jakobsweg ist das Paar Weinzettl & Rudle unterwegs; nach einigen Tagen, aber nur wenigen Kilometern machen sie Rast und kommen prompt ins Streiten. Sie erinnern sich an so manche partnerschaftlich prägende Szene ihrer gemeinsame Zeit. Selten konnten Mann und Frau so über sich und ihre Vorurteile lachen wie bei diesen beiden, die sowohl im Leben als auch auf der Bühne ein Paar sind.
Seit vielen Jahren ist der Steirer eine feste Größe der heimischen Kabarettszene. Nicht nur mit seinen ausgeklügelt witzigen Soloprogrammen, sondern auch als Schreiber für Kollegen. Neuerdings als "Was gibt es Neues"-Rater bekannt geworden, macht der musikalische Satiriker auch vor Tabuthemen nicht halt und versteht es gleichzeitig zum Brüllen komische Nummern darzubieten.
Satirisches Gag-Feuerwerk rund um Andrea Händler, Sigrid Hauser und Elke Winkens. Mit: Bettina Soriat, Reinhard Novak, Thomas Maurer, Werner Sobotka, Viktor Gernot, Florian Scheuba, Christoph Fälbl, Sigrid Hauser, Andrea Händler, Sigrid Hauser, Elke Winkens, uva. Österreich 1995
Otto Schenk präsentiert in der Rolle eines Hutmachers "alte Hüte", also gute, alte Sketches, die ewig jung bleiben.