TV Programm für NDR am 30.01.2023
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Sie sind Frauen, die beruflich erfolgreich sind und mitten im Leben stehen. Und doch tragen sie ein Geheimnis mit sich: Sie sind oder waren Alkoholikerinnen. So wie die Schauspielerin Mimi Fiedler, die Geschäftsfrau Sandra, die Journalistin Nathalie oder die dreifache Mutter Gaby. Immer mehr Frauen in Deutschland werden alkoholsüchtig. Ihr Alkoholkonsum nähert sich dem der Männer mehr und mehr an. Es sind nicht die gesellschaftlichen Außenseiterinnen, sondern 80 Prozent der Betroffenen sind Berufstätige und Mütter. Warum werden immer mehr erfolgreiche Frauen alkoholsüchtig? Alkoholismus ist in der Gesellschaft ein Randgruppenthema, Betroffene werden stigmatisiert. Doch diese Betroffenen sind oft erfolgreiche Businessfrauen, die trinken, ohne dass es jemand merkt. Wissenschaftsjournalistin Antje Büll trifft Frauen, die offen über dieses Tabuthema sprechen. "Tatort"-Schauspielerin Mimi Fiedler ist eine von ihnen: "Ich war nach außen die Schauspielerin und das Vorzeigemädel, das es geschafft hatte. Aber ich war 30 Jahre Trinkerin." Sie berichtet, wie sie heimlich auf den Hotelzimmern getrunken hat, von der Angst, die Texte zu vergessen, und über die Scham, süchtig zu sein. "Der Grund, warum ich öffentlich darüber spreche, ist einfach, um diese Krankheit zu entstigmatisieren", sagt sie. "Damit Menschen wissen, dass es nicht an ihnen liegt und dass es nicht mit dem Charakter zu tun hat, sondern eine Krankheit ist." Sandra Fricke ist erfolgreiche Managerin bei einer Möbelfirma. Sie ist durch beruflichen und privaten Stress von einem "Entspannungsglas" Wein langsam in die Abhängigkeit gerutscht. Sie hatte bereits einen Entzug hinter sich. D Durch Corona und Homeoffice wurde sie wieder rückfällig: "Es fehlte die Tagestruktur, die viel ausmacht. Und da kam der Wein wieder täglich in mein Leben." In einer Langzeittherapie versucht sie, vom Alkohol loszukommen. Je mehr Frauen in führende Positionen aufsteigen, desto mehr übernehmen sie auch den ungesunden Alkoholkonsum der Männer, zeigt die Statistik. Suchtforscher Professor Falk Kiefer aus Mannheim ist überzeugt: "Die Rollenerwartung gleicht sich an. Dazu gehört auch, wie man mit Suchtmitteln wie Alkohol umgeht." Er gehört zu den wenigen Wissenschaftlern, die sich in Deutschland überhaupt mit dem Thema Alkohol beschäftigen. Deutschland liegt laut WHO weltweit an Platz vier, was den Pro-Kopf-Verbrauch an reinem Alkohol betrifft. Während andere Länder mit Steuererhöhungen, Werbeeinschränkungen oder Preiserhöhungen den Alkoholkonsum reduzieren konnten, hat sich in Deutschland in den letzten 30 Jahren nicht viel getan. "Man muss den Politikern die Dringlichkeit, denke ich, noch mal vor Augen führen. Es wird zu viel in Deutschland getrunken. Und wir müssen auch an der Steuerschraube drehen." Die volkswirtschaftlichen Kosten für den Alkoholkonsum belaufen sich nach seinen Berechnungen auf 57 Milliarden Euro, weit mehr als beim Tabakkonsum. Doch das Thema Alkohol ist weder politisch noch gesellschaftlich in den Schlagzeilen. Das will auch Nathalie Stüben ändern. Die Journalistin war selbst jahrelang Alkoholikerin, trank regelmäßig bis zum Blackout. Doch bei der Arbeit funktionierte sie. So geht es vielen, ist sie überzeugt. "Wir haben das Bild im Kopf, dass es die Genusstrinker gibt und dann gibt's lange gar nichts. Und dann gibt es die, die morgens Wodka ins Müsli kippen. Uns fehlt ein Bewusstsein für diesen riesengroßen Graubereich", sagt sie. Dafür möchte sie vor allem jüngere Menschen mit ihrem Podcast und YouTube-Kanal sensibilisieren. Denn die meisten suchen zu spät Hilfe, ist sie überzeugt. Die Autorin Antje Büll trifft für diese "45 Min"-Dokumentation bemerkenswerte Frauen, die sich trauen, mit ihren Problemen und einem Tabu an die Öffentlichkeit zu gehen. Sie wollen das Problembewusstsein schärfen für ein großes gesellschaftliches Thema, das mehr Akzeptanz und Aufmerksamkeit benötigt. Außerdem spricht die Autorin mit Wissenschaftlern, Suchttherapeuten, Ökonomen, und Präventionsmedizinern darüber, was gerade erfolgreiche Frauen in die Sucht drängt und welche Lösungen es gibt.
Ikonen der Kunstgeschichte, neu interpretiert: In der Reihe "Inspired" treffen zwei Kulturschaffende auf bekannte Klassiker der Kunst und lassen sich zu einem eigenen Werk inspirieren. In Folge drei begegnen sich Künstlerin Johanna Keimeyer und Tänzer*in Pascal Schmidt. Ihre Herausforderung und Inspirationsquelle: "Der Wanderer über dem Nebelmeer" von Caspar David Friedrich. Gemeinsam besuchen Keimeyer und Schmidt die Hamburger Kunsthalle, tauschen sich über das berühmte Gemälde aus und arbeiten dann jeweils an einem neuen Werk. Die Berliner Künstlerin Johanna Keimeyer bezeichnet sich als Experiential Artist und kreiert unterschiedlichste Werke: Rauminstallationen, Skulpturen, Videos oder Fotos. In ihrer Reihe "Iconic Portraits" stellt sie selbst berühmte Persönlichkeiten dar, Ikonen wie David Bowie, Andy Warhol oder Karl Lagerfeld. "Inspired" begleitet sie beim Entstehungsprozess ihrer neuen Installation: von der Ideenfindung über die Suche nach Materialen bis hin zum Aufbau. Pascal Schmidt ist in Nepal geboren und lebt in Hamburg. Sie hat u.a. beim Bundesjugendballett und beim Hamburg Ballett John Neumeier getanzt und ist Mitglied beim Künstler*innen-Kollektiv House of Brownies. "Inspired" zeigt sie bei der Arbeit an einer neuen Musik, beim Austausch mit Kostümbildner*innen und im Tanzsaal bei den Proben. Im "Finale" präsentieren sich Johanna Keimeyer und Pascal Schmidt gegenseitig ihre neuen Werke, inspiriert von Caspar David Friedrich.
Am Tag der Beerdigung seiner Frau will Patrick sich das Leben nehmen. Doch plötzlich taucht Malte bei ihm auf, sein bester Freund aus Jugendzeiten, den er seit über 30 Jahren nicht mehr gesehen hat. Während Malte offenbar nahtlos an die alte Freundschaft anknüpfen will, bleibt Patrick zunächst distanziert und macht dem unerwarteten Besucher Vorwürfe wegen dessen damaligem Verschwinden aus dem kleinen Ort und aus seinem Leben. Er fragt sich, was Malte von ihm will, und warum er ausgerechnet jetzt wieder da ist. Im Verlauf eines Tages und einer Nacht, die sie im Haus von Patricks Eltern, dem Schauplatz ihrer Jugend, verbringen, kommt heraus, dass Malte keineswegs zufällig wieder aufgetaucht ist. Es werden Dinge ausgesprochen, die bisher ungesagt geblieben waren. Am nächsten Morgen sehen beide Männer ihre Leben in völlig neuem Licht. Und nichts ist mehr, wie es war.
Essen als Medizin: In der Fortsetzung dieses einzigartigen Fernsehformats wird Menschen geholfen, die an ihren massiven Gesundheitsproblemen fast verzweifeln. Die "Docs" Matthias Riedl, Silja Schäfer und Jörn Klasen, alle erfahrene Medizinerinnen und Mediziner, wollen mit gezielten Ernährungsstrategien Symptome deutlich verbessern und Krankheiten sogar heilen. In dieser neuen Folge "Die Ernährungs-Docs" kommt Sabine B. an Bord der "Hausboot-Praxis". Ihre Erkrankung bezeichnet sie als "Wundertüte", unter so vielen unterschiedlichen Symptomen leidet sie. Die sozialpsychiatrische Betreuerin hat Fibromyalgie, wörtlich übersetzt: Faser-Muskel-Schmerz, der chronisch ist und dazu unheilbar. Wandernde Schmerzen in nahezu allen Bereichen des Körpers, Verdauungsprobleme, Schlafstörungen und Ängste sind ständige Begleiter der Hamburgerin. Ernährungsmediziner Jörn Klasen stellt mittels eines wissenschaftlichen Fragebogens zum Wohlbefinden fest: "Sie haben acht von 25 Punkten. Man kann eigentlich sagen: Viel schlechter geht es nicht". Trotzdem macht er Sabine B. Mut und möchte ihr mithilfe einer Ernährungsumstellung den Startschuss in ein neues Leben ermöglichen. Erster Schritt: Saftfasten, um den Körper von innen heraus zu reinigen. Danach soll die 58-Jährige den Fokus auf Omega-3-haltige Lebensmittel wie fetten Fisch und Lein- oder Rapsöl setzen. Wie wird Sabine B. mit der Umstellung klarkommen? Aus den Augen, aus dem Sinn, nach diesem Motto hat Frank S. die letzten Jahre verbracht. Eine gefährliche Einstellung, wenn es um die eigene Gesundheit geht, denn der 42-Jährige aus Grönwohld in Schleswig-Holstein ist seit zwölf Jahren Typ 2-Diabetiker und hat in den letzten zwei Jahren seinen Blutzucker nicht mehr gemessen. Nun sind seine Werte außer Kontrolle, die Gefahr, einen Herzinfarkt, Schlaganfall, Schäden an Netzhaut, Nieren und Nerven zu bekommen, schwebt wie ein Damoklesschwert über ihm. Sein Übergewicht fungiert als eine Art Turbo für den Diabetes. Auch Diabetologe Matthias Riedl ist zunächst sprachlos: "Ein Blutzuckerwert von 400 kann Sie in eine akute Notsituation bringen". WasteWatcher Frank ist einsichtig, möchte eine Veränderung und die Perspektive einer gesunden Zukunft. Doch dazu muss dringend etwas passieren, ganz besonders in seinem Speiseplan: Fritteusen- und Fertiggerichte werden durch eine antidiabetische Ernährung ersetzt. Zuckerfreie Lebensmittel, viel Fisch und Vollkornprodukte, daran muss er sich erst einmal gewöhnen. Damit zusätzliche Kilo purzeln, hat der Ernährungs-Doc seinen Schützling kurzerhand zum Boxtraining angemeldet. Wird Frank S. seine guten Vorsätze einhalten? Hashimoto! Als Jan B. zum ersten Mal von seiner Diagnose erfährt, kann er zunächst gar nichts damit anfangen. Doch die Autoimmunkrankheit ist Ursache für seine chronische Müdigkeit, Gefühlsschwankungen und Gewichtszunahme. Dazu gesellen sich Gelenk- und Muskelschmerzen und Verdauungsprobleme. Die unheilbare Krankheit gefährdet Privat-und Berufsleben des 54-jährigen Trainers für Fahrsicherheit. Es steht viel auf dem Spiel, doch Internistin Silja Schäfer macht Jan B. Mut: "Unsere Aufgabe wird es sein, die chronische Entzündung zu mindern und das Immunsystem zu stärken. Die Schilddrüse ist quasi ein Motor für viele wichtige Funktionen im Körper". Und mit Motoren kennt sich der Fahrtrainer aus Glinde bei Hamburg gut aus. Beim Blick auf sein Ernährungsprotokoll fällt schnell auf: zu wenig Gemüse, zu viel weißes Brot, Zucker und Kuhmilch, die wahren Energieräuber. Um seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren, soll er künftig Intervallfasten machen, nur zwei Mal am Tag essen. Dazu gluten- und zuckerfreie Lebensmittel. Zusätzlich zur antientzündlichen Ernährung empfiehlt Ernährungs-Doc Silja Schäfer viel Entspannung mit einem Yogakurs. So soll Jan B. Stress einfacher abperlen lassen und ausgeglichener werden. Doch wird er die Empfehlungen beherzigen und die Umstellung seiner Ernährungsweise problemlos schaffen?
Die eigene Gesundheit ist den Menschen wichtig. Groß ist die Sorge, sich ungesund zu ernähren. Supermärkte und Discounter bieten zunehmend Wasser angereichert mit Nährstoffen und Vitaminen wie Vitamin C, D oder B an. Die Werbeversprechen klingen verlockend: Sie sollen z. B. das Immunsystem unterstützen oder gegen Müdigkeit helfen. Doch was ist dran an den Versprechen? Und ist es wirklich ratsam, regelmäßig zu solchen Getränken zu greifen? "Markt" will's wissen!
NDR Fernsehkoch Tarik Rose und Ernährungs-Doc Matthias Riedl präsentieren diesmal Küchenklassiker und deftige Hausmannskost. Passt das zu einer gesunden Ernährung? Ja, denn oft bedarf es nur weniger Tricks und Kniffe, um aus einer kalorienreichen Mahlzeit ein gesundes und zugleich leckeres Essen zu machen. Für eine kräftige und wärmende Suppe benötigt man beispielsweise weder Fleisch, Sahne oder Butter. Das Gemüse macht die Brühe aus! Für eine Minestrone voller Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe haben sich der Spitzenkoch und der Ernährungsexperte Pastinaken, Petersilienwurzeln, Fenchel, Möhren und Sellerie ausgesucht. Diese Gemüsesorten sind besonders aromatisch. Dazu kommen noch passierte Tomaten und orientalische Gewürzmischungen. Darin steckt viel Geschmack und so manche ernährungsmedizinische Überraschung: Chili regt die Durchblutung an, Kreuzkümmel hilft bei Magen- und Darmbeschwerden und Kurkuma lindert Entzündungen. Im zweiten Gang kommen Senfeier auf die Teller. Solange man dabei auf die fettreiche Soße verzichtet, ein rundum gesunder Genuss. In jedem Ei stecken etwa neun Gramm gut verwertbares Eiweiß. Hinzu kommen wichtige Mineralstoffe. Tarik Rose verwendet für die Soße Brühe und saure Sahne. Sie hat nicht nur moderate Fettwerte, sondern einen perfekten Mineralstoffmix für Knochen und gesunde Zähne. Auch Senf kann in Sachen Gesundheit punkten. Der Scharfmacher unterstützt den Verdauungstrakt und hilft bei der Linderung von Erkältungskrankheiten und Entzündungen. Geschmacklich getoppt wird der Küchenklassiker mit einem Senfkorn-Chutney und Spinat. Zum Abschluss gibt es einen norddeutschen Klassiker: Labskaus. Bekannt ist die traditionelle Seemannskost als deftiger Brei aus Pökelfleisch, Kartoffeln, Zwiebeln und Roter Bete. In der Küche von Tarik Rose und Matthias Riedl wird das salzhaltige Pökelfleisch durch gebratene Hüftsteaks ersetzt. Außerdem werden die Zutaten nicht durch den Fleischwolf gedreht, sondern separat angerichtet. Ein klassisches Labskaus ist das nicht, aber eine gesunde und äußerst leckere Variante.