Wer in den 1950er- bis 1980er-Jahren in Deutschland mit Mode zu tun hatte, kam an der Kleinstadt Nordhorn im Nordwesten garantiert nicht vorbei. Dort waren gleich drei Textilunternehmen von internationaler Bedeutung ansässig: Rawe, Povel und Nino. Baumwoll- und Regenmäntel waren in den 1970er-Jahren in mehr als der Hälfte der Fälle aus Nino-Flex. Keine geringeren Namen wie Karl Lagerfeld und Wolfgang Joop, Uwe Seeler, Diana Rigg, Helmut Newton und viele andere Prominente haben ihre Spuren in Nordhorn hinterlassen. Zusammen beschäftigten die Textilunternehmen 12.000 Menschen; 80 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Jobs hingen von der Textilindustrie ab. Die Beschäftigten waren stolz, solange die Geschäfte gut liefen, und entsetzt, als die Ära zu Ende ging. Ende der 1980er-Jahre begann der erst schleichende, dann rapide Absturz der Textilstadt. Kleidung ließ sich plötzlich in Asien und Afrika billiger produzieren. Eine ganze Stadt hatte ihre Existenzgrundlage verloren. Industrieruinen und Frust prägten das Bild im äußersten Westen Niedersachsens. Davon ist heute nichts mehr zu spüren. Wie durch ein kleines Wirtschaftswunder steht Nordhorn bestens da. Beschäftigung, Bevölkerungswachstum, Lebensqualität: wie zu alten Zeiten. Die Ruinen sind verschwunden oder wurden zu imposanten Bauten mit neuer Bestimmung. In der Dokumentation aus der Reihe "Unsere Geschichte" erinnern sich Beschäftigte, Prominente, Kaufleute und Starfotografen der großen Modeblätter an die goldenen Jahre. Eine Vielzahl von historischen Film- und Fotoaufnahmen bringt den Glanz dieser Epoche zurück. Und es geht um den Strukturwandel, den Nordhorn geschafft hat und den andere Städte und Regionen in einseitiger, wirtschaftlicher Abhängigkeit vielleicht noch vor sich haben. Gefördert mit Mitteln der nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen.
Irland klagt über einen massiven Mangel an Landärzten. Dr. Sara Malik aus dem Sudan ist eine von 100 Medizinerinnen und Medizinern aus fernen Ländern, die die Versorgungslücken schließen sollen. Doch die Anpassung an das irische Gesundheitssystem ist anspruchsvoll. Die neuen Ärzte müssen zwei Jahre lang berufsbegleitend studieren und bekommen nur bei erfolgreichem Abschluss die ersehnte irische Kassenzulassung. Ein harter Alltag mit irischem Regenwetter, gälischem Englisch und jeder Menge Überstunden.
Die griechische Insel Samos in der östlichen Ägäis sieht aus, als hätte hier jemand die Urformel für die Schönheit griechischer Inseln entwickelt: begrünte Berge, einsame Buchten und idyllische Küstendörfer. Fast wirkt es, als würden sich Natur, Kultur und Mythos miteinander verbinden. Der berühmte Philosoph und Mathematiker Pythagoras wurde auf Griechenlands achtgrößter Insel geboren. Noch ist Samos vom Tourismus nicht überlaufen und so bewahren sich die Insulaner viel Ursprüngliches. Ostern ist das wichtigste Fest im griechisch-orthodoxen Kalender. In der Hafenstadt Karlovasi bekommt das besonders Adonis Servos zu spüren. Er ist Bäcker und steht kurz vor Ostern zusammen mit seiner Frau Eleni fast rund um die Uhr in der Backstube. Zum einen, um Tsoureki zu machen, das traditionelle süß-herbe Hefeteiggebäck. Aber auch, um seine Öfen für die Lammbraten seiner Kundschaft zur Verfügung zu stellen. Denn das Ostergericht passt oft nicht in normale Haushaltsöfen. Stress ohne Ende für Adonis, der seit Jahren eine Weltumsegelung plant, um dem Stress zu entfliehen. Ein paar Dörfer weiter wetteifern die Männer von Marathokambos um das spektakulärste Osterfeuerwerk. Der knallige Brauch geht auf den Beginn der griechischen Rebellion gegen die Herrschaft der Osmanen im Jahr 1821 zurück. Mittlerweile ist die Ballerei auf der Insel nicht mehr unumstritten, sie sorgt aber jedes Jahr für spektakuläre Bilder in den sozialen Medien. Nachhaltigkeit, heutzutage in aller Munde, ist auf Samos in vielen Bereichen schon lange selbstverständlich: Im Hafen von Marathokambos wird seit 1923 Olivenseife aus Resten der Olivenölproduktion hergestellt. Georgios Ksentouris leitet die Fabrik in vierter Generation. Er verkocht die Abfälle viele Stunden lang zu einer Art graugrünem "Pudding". Dieser wird dann in Formen geschichtet und monatelang getrocknet, bis er vollständig ausgehärtet ist. Samos liegt auf einer der Hauptfluchtrouten übers Mittelmeer, immer wieder stranden flüchtende Menschen unter dramatischen Umständen. Hier gibt es ein großes Aufnahmelager, in dem die Geflüchteten wie kaserniert leben. Ein Schweizer NGO-Projekt versucht, den Menschen mithilfe zur Selbsthilfe eine Perspektive zu geben. In der Skills Factory an der Küste stellen Geflüchtete all das selbst her, was sie am dringendsten brauchen: Kleidung, Nahrung und vieles mehr. Alexandra Stadler leitet das Projekt, der Friseur-Workshop ist ihr Aushängeschild. Geflüchtete lernen, wie die Profis Haare schneiden. Später können sie damit Geld verdienen. In der malerischen Bucht Agios Isidoros werkelt Vangelis Manoliadis einsam vor sich hin. Er baut Kaiki, traditionelle griechische Holzboote. An Aufträgen mangelt es nicht: Zehn Anfragen hatte er dieses Jahr, nur drei Schiffe schafft er. Gerade hat er die Spanten für einen Rumpf fertig bekommen. Der reiche Kunde aus Athen macht Druck, er will sein Boot unbedingt im Sommer ins Wasser bringen. Vangelis aber hat die Ruhe weg, wer kein Boot von der Stange will, muss bei der Einmannwerft eben ein bisschen mehr Geduld mitbringen.
"Tietjen campt - der Roadtrip" geht weiter: in diesem Best-of vom malerischen Bodensee bis zum traumhaften Gardasee. Für Camping-Enthusiastin Bettina Tietjen und ihre sechs prominenten Mitreisenden heißt es: Camper packen und los! Mit dabei: Comedylegende Ingolf Lück, No Angels-Sängerin Lucy Diakovska, Comedian und Dialekte-Profi Lukas Staier alias Cossu, Schauspielerin und Kabarettistin Gisa Flake, Schauspieler Oliver Mommsen und Moderatorin und Influencerin Lola Weippert. Wer fährt das Wohnmobil? Wie lebt es sich auf so engem Raum? Und wer geht eigentlich spülen? Die Prominenten meistern den Camper-Alltag, besuchen jeden Tag einen neuen Campingplatz und stürzen sich in gemeinsame Abenteuer. Von Luxus-Camping mitten in den Bergen, über Wildwasserrafting bis hin zu weiteren prominenten Überraschungsgästen: die zusammengewürfelte Reisegruppe erwartet neben dem Camperleben auch einige Abenteuer. Auf der mehr als 500 Kilometer langen Strecke geht es durch die beliebten Ferienregionen Vorarlberg, Südtirol, Dolomiten und Trentino bis zum Gardasee.
Norddeutschland ist ein Agrargigant. Allein in Niedersachsen wird etwa die Hälfte aller in Deutschland geernteten Kartoffeln angebaut, jeder dritte Apfel und etwa 70 Prozent aller in Deutschland geernteten Heidelbeeren. Vieles, was in den Supermärkten angeboten wird, stammt von Feldern in der Nachbarschaft, geerntet in sorgfältiger Handarbeit und von Hightech-Maschinen. Ackern fürs Essen ist ein hartes Geschäft und das Image der Landwirtschaft nicht das Beste. Zu Unrecht, denn Deutschland hat nachweislich eine der höchsten Lebensmittelqualitäten weltweit. Und dass auch konventionelle Bauern sich für die die Umwelt einsetzen, zeigen Nützlinge anstelle von Chemie in Gewächshäusern oder die an den Rändern der Felder angelegten Schutzstreifen. Es ist viel in Bewegung. Von März bis September 2020 waren Vanessa Kossen und Arne Jessen auf ausgedehnten Spargel-, Weizen- und Erdbeerfeldern unterwegs, schauten sich schwimmendes Basilikum an, erfuhren, dass Gurken Mädchen sind und Champignons in Regalen gedeihen. Dabei sind beeindruckende Bilder entstanden: von der Einzelbiene, die Apfelblüten bestäubt, bis hin zu großen Luftaufnahmen, die die gewaltigen Ausmaße der Äcker aus der Vogelperspektive zeigt. So hat man die Landwirtschaft noch nie gesehen: Ein Vollernter holt sechs Tonnen Bohnen in nur einer Stunde vom Feld, ein 32 Hektar großes Weizenfeld wird komplett innerhalb von drei Stunden abgemäht, pro Tag bringt allein eine Pflanzmaschine bis zu einer Million Eisbergsalatpflänzchen in den Boden: Das sind kaum vorstellbare Dimensionen. Dahinter stehen norddeutsche Landwirte, die jedes Jahr erneut mit Kälteeinbrüchen, Rekordhitze, zu viel oder zu wenig Regen kämpfen müssen. Und als wäre das nicht genug, kam 2020 dazu noch Corona. Tausende Erntehelfer*innen konnten nicht einreisen, Felder nicht bestellt und Spargel nicht gestochen werden. Werden die Landwirte in Norddeutschland in der Lage sein, auch in diesem Jahr die gewohnten Mengen zu ernten, um die Versorgung zu garantieren, alles zu stabilen Preisen? Oder wird Corona den Ruin bedeuten? 2020 stellt die Landwirte vor große Herausforderungen. Vanessa Kossen und Arne Jessen waren beim Abenteuer Ernte 2020 dabei, bei den Landwirten, die mit Herzblut, Risikobereitschaft und Liebe zum Produkt Gemüse, Obst und Getreide anbauen. Dinge, die man tagtäglich in den Supermärkten kaufen kann.
Mit dem Fahrrad durch ganz Niedersachsen. NDR Reporter Peter Jagla radelt mehr als 450 Kilometer entlang des Weser-Harz-Heide-Radfernweges. Im ersten Teil der abwechslungsreichen Tour ist er für die Sendung "Nordtour unterwegs" mit Rad-Enthusiast Thomas Kempernolte von Hann. Münden bis Hornburg unterwegs. Gemeinsam besuchen sie entlang des Weges gleich in Hann. Münden Dr. Wolfs Wunderkammer, ein Museum für Geschichte, Kunst und Kurioses mit 2000 Objekten, die aus der Zeit gefallen scheinen. Dem Weltall ein bisschen näher kommen die Radfahrer auf dem Planetenweg Göttingen. Auf dem Weg machen sie Halt an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze und entdecken atemberaubende Landschaften und mysteriöse Gestalten. An der Rhumequelle, einer der größten Quellen Deutschlands, treffen sie auf eine Wassernixe, bevor Peter und Thomas auf der Bergetappe einmal quer durch den Harz kräftig in die Pedale treten müssen, Reifenpanne inklusive. Der Weser-Harz-Heide-Radfernweg führt auch entlang historischer Städte. Die Kaiserpfalz in Goslar kennen viele Menschen, die Kaiserpfalz Werla ist hingegen weniger bekannt. Die spannende Radtour führt die Zuschauerinnen und Zuschauer an unterschiedlichste Orte, stellt interessante Menschen vor und animiert zum Nachfahren.
Der zweite Teil der "Nordtour unterwegs"-Sendung führt auf dem Weser-Harz-Heide-Radfernweg von Hornburg über Braunschweig bis nach Lüneburg. Unterwegs ist NDR Reporter Peter Jagla mit Thomas Kempernolte, der den gesamten Weg kartografiert und eine kostenlose App produziert hat. Gemeinsam erkunden sie, was man links und rechts des Radweges erleben kann und entdecken die auf dem Weg liegenden Städte auf unterschiedliche Weise. Auf Lessings Spuren sind sie unterwegs zwischen Wolfenbüttel und Braunschweig, wo sie das Rad schließlich gegen ein Floß eintauschen. Die ehemalige Hansestadt zeigt ihre ganze Pracht vom Wasser aus auf einer Oker-Tour, die man wunderbar mit einem Kaffeegedeck verbinden kann. Gestärkt geht es über den Tankumsee weiter nach Norden. Entlang des Radweges hält das Duo Jagla/Kempernolte bei einem Segelflugverein und schaut sich Teile des Weges in einem Motorsegler aus der Luft an. Wie eine moderne Frauen-WG im Kloster ausschaut und tonnenschwere Containerschiffe in einem Aufzug mehrere Meter hochgehoben werden, das sind weitere Geheimnisse, die für die Zuschauerinnen und Zuschauer gelüftet werden.
50 Jahre auf der Bühne - ein würdiger Anlass für Sänger Stefan Gwildis, mit einer Jubiläumstournee und dem neuen Album "Das war doch grad´ erst eben" musikalisch zurückzublicken. Bei seinem Besuch bei "DAS!" wird der Hamburger Jung nicht nur live auftreten, sondern auch von seinem Leben erzählen, in dem er schon so vieles gewesen ist: Sackschlepper, Sonnenbankaufsteller, Gelegenheits-Weihnachtsmann, Lyrik-Rezitator, Entertainer und - noch immer - Deutschlands bekannteste männliche Soulstimme.
Im hohen Norden ist immer etwas los. Die Moderatoren besuchen interessante Persönlichkeiten, stellen Verbraucher-Vergleichstests vor und liefern Neuigkeiten aus der Region.
Die Nachrichten der ARD
Moderator Kai Pflaume präsentiert die größten TV-Momente aus einem Dreivierteljahrhundert ARD-Geschichte. Mit dabei sind u. a. Günther Jauch, Barbara Schöneberger, Ingo Zamperoni, Iris Berben, Maria Furtwängler, Miroslav Nemec, Ulrike Folkerts, Jan Josef Liefers, Dietmar Bär, Charles Brauer, Ulrich Wickert, Jens Riewa, Dagmar Berghoff, Esther Sedlaczek, Alexander Bommes, Lea Wagner, Lothar Matthäus, Bastian Schweinsteiger, Sepp Maier, Dieter Hallervorden, Carolin Kebekus, Jürgen von der Lippe, Paola Felix, die ESC-Gewinnerin von 1982 Nicole, Hinnerk Schönemann, Jana Klinge und Weltstar Patrick Duffy aus der legendären Kultserie "Dallas". In Einspielern erinnern sich zusätzlich Florian Silbereisen, Katarina Witt, Torsten Sträter, Marie-Luise Marjan sowie Ernie und Bert aus der "Sesamstraße" an ihre ganz persönlichen Momente aus 75 Jahren ARD. Moderator Kai Pflaume: "Wir möchten zeigen, wie sich die ARD entwickelt hat und große TV-Momente noch mal in Erinnerung rufen. Aber wir möchten mit der Show auch herausstellen, dass Das Erste auch über alle Altersklassen hinweg für moderne und auch innovative Unterhaltung steht." Es wird auch ein Abend voller Spannung: Das Publikum hatte vorab im großen ARD Online-Voting die Wahl über die Lieblinge und größten Momente aus 75 Jahren. Die Gewinner präsentiert Kai Pflaume in der Show: Wer ist aus Sicht des Publikums der beliebteste Tatort-Ermittler aller Zeiten? Welchen legendären Show-Klassiker aus 75 Jahren ARD wünscht sich das Publikum zurück? Was ist die beliebteste Kinder-Sendung in der Geschichte der ARD? Wer ist der größte Komiker oder die größte Komikerin? Wer der größte Talkmaster oder die größte Talkmasterin? Und welche Serie aus 75 Jahren ARD sieht das Publikum auf Platz 1? Ebenso präsentiert Kai Pflaume die emotionalsten Sportschau-Momente und klärt die Frage: Welche tagesschau-Meldung hat das Publikum am meisten bewegt? * Große Auftritte der Stars Sarah Connor überrascht mit einem Melodien-Medley beliebter ARD-Sendungen, und Sängerin Nicole tritt im ESC-Quiz, u. a. gegen Barbara Schöneberger und Günther Jauch, an. "Palim Palim": Dieter Hallervorden gibt den berühmten Sketch aus "Nonstop Nonsens" zum Besten, den Kabarettist Torsten Sträter als "Weltkulturerbe" bezeichnet. "Hut ab, Knopf ab, Kopf ab - Sketchup!": Iris Berben schlüpft noch einmal in ihre Lieblingsrolle aus der Comedy-Sendung. Und die legendären Tatort-Ermittler Miroslav Nemec, Dietmar Bär und Jan Josef Liefers haben eine besondere musikalische Überraschung vorbereitet. * Persönliche Anekdoten der Stars Dieter Hallervorden: "Ich bin ein sehr politischer Mensch. Mir hat die Satire viel Spaß gemacht, auch um politische Nachhilfe zu geben." Ulrich Wickert: "Der Teleprompter wurde früher immer von einer Kollegin gedreht. Und die schlief einmal ein." Und zur Zusammenarbeit mit dem Show-Kollegen: "Für jede Überziehung sagte Jürgen von der Lippe, er schickt mir eine Flasche Rotwein, weil ich ja warten musste. Das hat er auch gemacht." Barbara Schöneberger über ihr größtes Idol: "Loriot ist der einzige Mensch, von dem ich mir je ein Autogramm geholt habe." Günther Jauch: "Ich habe beim Radio angefangen und war zehn Jahre lang dort. Ich bin quasi ein Kind der ARD." Für den musikalischen Rahmen der Jubiläumsshow sorgt die NDR Bigband. Es tanzt das "75 Jahre"-Fernsehballett.
In einer rasanten Jubiläumsdokumentation blickt "tagesschau"-Anchor Susanne Daubner auf ein Dreivierteljahrhundert öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland zurück - ein Wiedersehen mit großen Stars wie Maren Kroymann, Lars Eidinger oder Reinhold Beckmann, Fernsehmomenten für die Ewigkeit, Sporthöhepunkten und journalistischen Highlights. Susanne Daubner präsentiert dabei exklusive Einblicke hinter die Kulissen der ARD. Wie funktioniert die "tagesschau"? Wie berichtet das Hauptstadtstudio von der großen Politik in Berlin? Und: Wie fing das eigentlich alles an mit der "Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland"? Nach den Erfahrungen im Nazireich sollten die Deutschen nie wieder von einem Regierungssender mit Propaganda beschallt werden. Daher gründeten die Alliierten unabhängige Rundfunksender in ihren Besatzungszonen. 1950 schlossen sich diese Sender zur ARD zusammen. Soweit die Fakten. Der Vorsitzende der Historischen Kommission der ARD Hans Sarkowicz erzählt in dieser Dokumentation die Anekdoten dazu: Wie alles beginnt - in einem ehemaligen Weltkriegsbunker auf dem Hamburger Heiligengeistfeld. Anfangs gilt es, dem Publikum erst einmal den Gebrauch der neuen Medien schmackhaft zu machen. Dies geschieht auch in TV-Sendungen, in denen die richtige Sitzhaltung vor dem technischen Wunderwerk "Fernsehapparat" erklärt wird. Teilweise genauso skurril geht es auch in der politischen Berichterstattung zu. So zeigen sich Politiker der Bundesrepublik nicht immer begeistert von kritischen Fragen der ARD-Journalisten. Legendär etwa wird ein Interview von Friedrich Nowottny mit Willy Brandt 1971. Nowottny entlockt dem schlecht gelaunten Bundeskanzler in knapp zwei Minuten genau vier Worte: "Ja. Doch. Nein. Ja". Vor allem das Erste Deutsche Fernsehen bestimmt bald die öffentlichen Debatten. Nicht nur politisch. Auch gesellschaftlich begleitet die ARD den Wandel. So wird das Kinderfernsehen zum Spiegelbild der Zeit. "Sesamstraße", "Die Sendung mit der Maus" bis hin zum "Checker Tobi" gehören zum Erinnerungsschatz ganzer Generationen. Doch die ARD ist nicht immer die Speerspitze des gesellschaftlichen Fortschritts. Auch das zeigt die Dokumentation, für die ein Autorenteam um Headautor Frank Diederichs tief in die Archive gestiegen ist. Vor allem das Verhältnis zum weiblichen Teil der bundesrepublikanischen Gesellschaft ist nicht gerade ein Ruhmesblatt der ARD-Geschichte. Sei es, dass Frauen in Sendungen wie "Der 7. Sinn" noch in den 70er Jahren die Fähigkeit zum Autofahren abgesprochen wird, oder die Sportberichterstattung: 50 Jahre dauert es, bis die erste Frau die ARD-"Sportschau" moderieren darf. Auch das Verhältnis zum Osten Deutschlands ist nicht immer spannungsfrei. Vielen Menschen in der DDR gilt die ARD jahrzehntelang als das Schaufenster zum Westen. Bei den Machthabern im zweiten deutschen Staat ist die ARD dagegen eher unbeliebt. Nach der Wende entstehen neue Bruchlinien. Die ARD baut neue Landesrundfunkanstalten in den "Neuen Ländern" auf. Doch schnell kommt der Vorwurf der Westdominanz auf. "75 Jahre. Fürs Erste!" ist ein Parforceritt durch die Geschichte der ARD. Erzählt mit leichter Hand, gelingt es dem Autorenteam, nostalgische Gefühle zu wecken und gleichzeitig einen kritischen Blick auf die Geschichte der alten Tante ARD zu werfen. Und wer würde besser passen als Susanne Daubner, die als Sprecherin der ehrwürdigen "tagesschau" zum TikTok-Star mit hohem Bekanntheitsgrad bei jungen Menschen wurde. Und nach diesem Blick in die Zukunft geht es zurück in die angeschlossenen Funkhäuser. Oder auf den Replay-Button der ARD Mediathek.
Der große Showmaster Rudi Carrell verabschiedete mit der letzten Sendung am 31. Dezember 1979 das Format "Am laufenden Band". Zu Gast waren Dirch Passer, Bueno de Mesquita, Edith Hancke, Roberto Blanco, Geschwister Hull (ein Tanzpaar), Horst Jankowski, Paul Kuhn, Cedric Dumont, Horst Fischer, Dieter Reith, Günter Fuhlisch, Werner Müller, Heinz Schönberger, Felix Dvorak und Thomas Woitkewitsch.
Geplante Themen: * Christopher Street Day in Hannover * Vorerst letzte Priesterweihe im Bistum Osnabrück * Thema der Woche: GIGAntisch
Im hohen Norden ist immer etwas los. Die Moderatoren besuchen interessante Persönlichkeiten, stellen Verbraucher-Vergleichstests vor und liefern Neuigkeiten aus der Region.
Geplante Themen u. a. : * Neues Herz, neues Leben: Tag der Organspende * Pfingstzeltlager in Rellingen: Junge Feuerwehrleute üben den Ernstfall * VfL Lübeck Schwartau letzter Spieltag * Empfänger unbekannt - Theater Premiere am Landestheater Rendsburg * Rezept für Bohnen mit Steinpilzen: Neues aus der Küche von Dirk Luther
Bereits seit dem Jahr 1985 informieren die Moderatoren über das Neueste aus der Hansestadt. Dabei werden sowohl politische und sportliche als auch kulturelle Themen berücksichtigt.
Thema u. a. : * Spuren lesen im Schlamm: Das Watt und der Klimawandel