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"Keine Bretter für die Laube, für das Auto keine Schraube, für den Arsch kein Klopapier - aber Kosmonauten haben wir." Ein politischer Witz made in GDR, wie er bis zuletzt Hochkonjunktur hatte. 1977 startet der Bundesnachrichtendienst in Pullach eine sehr spezielle Geheimoperation. Agenten des BND sollen streng konspirativ die Welt der Witze im Arbeiter- und Bauernstaat erfassen und auswerten. Die erste Witze-Akte erreicht am 11.11.1977 Bundeskanzler Helmut Schmidt mit dem Vermerk "VS-Vertraulich". Man wählt den karnevalistischen Bezug, für den scheinbar unernsten Gegenstand nachrichtendienstlicher Ermittlungstätigkeit. Jahrzehntelang ist die Operation "DDR-Witz" ein Staatsgeheimnis der alten Bundesrepublik. Erst 2009 werden die Witz-Akten frei gegeben. Regisseur Lew Hohmann schaut hinein und rekonstruiert nahezu lückenlos den Witze-Flow Richtung Pullach. Einer der Lieferanten ist die Hauptstelle für Befragungswesen des BND. Sie wird tätig in den Notaufnahmelagern der BRD, wo Flüchtlinge und Übersiedler bei einer Tasse Kaffee auch nach politischen Witzen befragt werden. Daneben gibt es auch sogenannte "Zugbefrager", zumeist Frauen mittleren Alters, die als Reisende getarnt, ein Schwätzchen mit anderen Reisenden halten. Zum anderen werden aber auch Bundesbürger, die entweder Besuch aus der DDR bekommen oder selbst dort zu Besuch waren, auf DDR-Witze abgeklopft. In seinem Begleitbrief an Kanzler Kohl schreibt BND-Chef Wieck im November 1986: "Gleichwohl offenbart der politische Witz in totalitären Systemen mitunter Missstände und Gegenströmungen zur gelenkten öffentlichen Meinung drastischer und unmittelbarer, als ausgefeilte Analysen dies vermögen." Die letzte Witze-Kladde wird am 11.11.1989, zwei Tage nach dem Mauerfall, ordnungsgemäß im Bonner Kanzleramt abgegeben. Der Film schaut hinter die Kulissen der professionellen Witze-Sammler aus dem Westen und nicht weniger neugierig und direkt hinein in die Witze-Küchen der DDR. Tragisches und Witziges. Aufgestöbert und erzählt an Originalschauplätzen in Pullach und im "Osten". Mit hochkarätigen Protagonisten.
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Etero (Eka Chavleishvili) ist Ende vierzig und betreibt eine kleine Drogerie in einem Dorf in Georgien. Und sie ist Single, in ihrem Alter in der patriarchalisch geprägten Provinz eine Seltenheit, weshalb sie von der Dorfgemeinschaft gleichsam belächelt und bemitleidet wird. Doch sie ist zufrieden mit ihrem selbstbestimmten Leben. Die wohlmeinenden Ratschläge oder Lästereien aus der Nachbarschaft lässt sie nicht an sich heran. Dann aber weckt ein Beinahe-Absturz in eine Schlucht beim Brombeerensammeln in ihr eine Sehnsucht nach Veränderung. Sie stürzt sich in eine heftige Affäre mit Murman (Temiko Chinchinadze), dem Lieferanten ihres Ladens, obwohl der verheiratet ist, und entdeckt mit 49 Jahren ganz neu ihre Sinnlichkeit und Sexualität. Leidenschaftlich verlieben sie sich und Etero steht nun vor der Entscheidung, eine Beziehung einzugehen oder an ihrer Unabhängigkeit festzuhalten.
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Ein Dorf im Süden Tschechiens, der mährischen Toskana. Der trockene Sommer vertieft den Konflikt zwischen zwei Familienclans, die von dominanten Vätern geführt werden. Josef (Martin Pechlát) zwingt seine Familie zu einer alternativen Lebensweise in Harmonie und führt den Kampf gegen die örtliche Landwirtschaft, mit der Viktor (Marek Daniel) viel Geld verdient. Josefs Familie leidet darunter, dass er den Kindern den Zugang zu Computern, Mobiltelefonen und dem Internet verbietet. Doch um den Lebensunterhalt für die Familie zu sichern, muss seine Frau Eva (Magdaléna Borová) in Viktors Agrarbetrieb arbeiten. Viktor will mit seinem Land vor allem Profit erzielen. Die Folgen für die Umwelt sind ihm egal. In den Sommerferien kommt Viktors Sohn Míra (Tomás Sean Psenicka), der seit über einem Jahr bei seiner Mutter in Prag lebt, nach Hause. Viktor möchte Míra in die Leitung des Agrarunternehmens einbeziehen, aber Míra weigert sich, weil er mit dem Konzept seines Vaters nicht einverstanden ist. Stattdessen freundet er sich mit Josefs Tochter Zofka (Dorota Slajerová) an, aber ihre Beziehung ist turbulent, vor allem als die beiden Teenager beginnen, sich gegen ihre herrschsüchtigen Väter aufzulehnen. Viktor versucht, Míra davon zu überzeugen, sich nicht mit Zofka zu treffen, während Josef es nicht gerne sieht, wenn Zofka sich von seinem Einfluss löst. Als Míra und Zofka beschließen, gemeinsam aus dem Dorf wegzulaufen, scheint dies die beste Lösung für ihre Situation zu sein.
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Menschen. Ideen. Erfindungen.
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Topaktuell und stets gut recherchiert gibt es hier das Neueste und Spannendste aus Sachsen zu sehen. Die Beiträge zeigen, wie vielseitig und lebhaft dieses Bundesland tatsächlich ist.
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In Sachsen-Anhalt kommt nicht so schnell Langeweile auf. Dies verdeutlichen die Beiträge aus den Rubriken "Wir für Sie", "Sportevent der Woche" oder auch die "Freizeitchecker".