In Sachsen-Anhalt kommt nicht so schnell Langeweile auf. Dies verdeutlichen die Beiträge aus den Rubriken "Wir für Sie", "Sportevent der Woche" oder auch die "Freizeitchecker".
Alles was die thüringer Bevölkerung interessiert, bewegt oder aufregt, gibt es hier zu sehen. Das Regionalmagazin ist zudem topaktuell und lässt auch Menschen vor Ort zu Wort kommen.
Der Berliner Ralf Keul (Rolf Herricht), beliebter Unterhaltungskünstler, bekannt von Bühne, Funk und Fernsehen, hat Sorgen. Als seine Frau Doris (Annekathrin Bürger) noch im zarten Mädchenalter war, pachteten ihre Eltern (Agnes Kraus, Hans Klering) für sie - sehr weitsichtig - ein Grundstück an der Ostsee. Doch nun muss dieses Grundstück schnellstens bebaut werden. Ansonsten, so droht der Bürgermeister des Badeortes (Peter Kalisch), wird das Land anderweitig vergeben. Zum Glück polstert ein Lottogewinn Keuls Finanzen auf. Platte, Radio, Bildschirm und Theater bringen zwar nicht gerade wenig ein, aber nicht genug für ein reetgedecktes Einfamilienhäuschen an der See. Doch selbst dem allseits bekannten, erfolgsgewohnten Keul bleibt die leidige Suche nach Handwerkern und entsprechenden Materialien nicht erspart. Wenn es ihm auch noch gelingt, die Damen der Baustoffversorgung zu becircen - mit den Maurern gibt es schon Schwierigkeiten. Bald sieht es auch mit dem Geld nicht mehr so rosig aus. Schweren Herzens muss Rolf Keul seine Münzsammlung an den umtriebigen Architekten, Herrn Paul (Hannjo Hasse), verkaufen, um Handwerker, Material und die kostenintensiven Fahrten vom Bau- zum Wohnort und zurück finanzieren zu können. Doch am Ende, nach körperlichen Strapazen, beruflichem Ärger und überstandener Ehekrise, steht das Häuschen. Frau und Töchter sind begeistert, und - gemessen an dem sich plötzlich zuhauf an der Ostsee einstellenden Besuch - merkt Keul, wie viele liebe Freunde und Kollegen er doch hat ...
Die Reihe porträtiert Menschen, die sich nach christlichem Leitbild für andere engagieren oder schon Außergewöhnliches durchlebt haben. Begleitet werden sie dabei bei ihrem ganz gewöhnlichen Alltag.
Heiden glauben an viele Götter, und sie berufen sich auf die Religionen alter Kulturen wie zum Beispiel die nordische Götterwelt. Auf der Suche nach Sinn und Orientierung interessiert sich eine wachsende Zahl von Menschen für diese alten Mythen und Riten. Sie sehen im Neuheidentum eine Alternative zur modernen, auf Konsum ausgerichteten Lebensweise. Eine Religion, die sie als naturverbundener, geheimnisvoller und sinnlicher empfinden als etwa das Angebot der klassischen Kirchen. Auch Voenix, der mit bürgerlichem Namen Thomas Vömel heißt, war das Christentum zu hierarchisch. Am Heidentum fasziniert ihn die Freiheit: Ein Glaube, der auskommt ohne feste Strukturen oder eine starre Lehre, in dem man seine spirituellen Bedürfnisse individuell leben kann und gleichzeitig die Natur und Traditionen der Vorfahren achtet.
Ein Patient mit Wahnvorstellungen hält die Station auf Trab. Dämonen und andere Stimmen tyrannisieren den jungen Mann und befehlen ihm loszumarschieren, um die Welt zu retten. Eine Herausforderung für das gesamte Team, das am Ende die Polizei zur Hilfe rufen muss und sich entscheidet, den Patienten zu fixieren, um ihn mit Medikamenten versorgen zu können. Fraglich nur, ob das zuständige Gericht der Zwangsmaßnahme zustimmt.
Auch wer keinen "grünen Daumen" besitzt, darf ab sofort zu Hacke und Gießkanne greifen. Detaillierte Tipps zu Hecke, Beet und Co. verhelfen nicht nur Hobby-Gärtnern zur eigenen Grünoase.
Eine geschichtsträchtige Region. Eine europäische Region. Eine Region, die reich ist an landschaftlichen und kulturellen Schätzen wie auch an Bodenschätzen: Schlesien. Schlesien hat eine bewegte deutsch-polnische Geschichte. Voller Traditionen, voller Schmerz und für manche Heimatvertriebene auch voller Wehmut. Aber es steht eben auch für ein modernes Polen in einem zusammenwachsenden Europa. Das deutsch-polnische Filmemacherteam Peter Moers und Edward Porembny erkundet Schlesiens Schätze: eine Entdeckungsreise durch das Schlesien von heute.
Das Balkangebiet wird von einem Gauner heimgesucht, der "der Schut" genannt wird. Der Abenteuerer Kara Ben Nemsi will ihm das Handwerk legen, da ein alter Freund in die Hände der Banditen gefallen ist. Außerdem wird ein Mädchen aus der Gegend vermisst.
Die MDR-Talkshow aus Leipzig
Hinter den Kulissen geht es wieder heiß her. Denn diese Nachrichtensendung berichtet nicht nur über das Aktuellste aus aller Welt, sondern auch über regionale Themen des MDR-Gebiets.
Rennsportler wie Täve Schur oder Olaf Ludwig gingen hier ein und aus - in den Fahrradwerken in Chemnitz. Diamant - das verhieß Technik, mit der Siege eingefahren werden. Täve gewann unter anderem - als erster Deutscher - die Internationale Friedensfahrt. Gemeinsam mit den Ingenieuren entwickelten sie Fahrradteile, die den hohen Anforderungen der Straßenrennen gewachsen waren. Unter anderem eine Radgabel, die schlank, leicht und dennoch stabil war. "Typisch für Diamant ist, dass solche technologischen Entwicklungen dann auch auf die anderen Räder übertragen wurden." Ludwig Karsch hat sich darauf spezialisiert, alte Räder zu restaurieren. Inzwischen hat er sogar über 150 eigene Oldies. Für das sächsische Fahrzeugmuseum hat Ludwig Karsch ein Damenrad aus den 50er Jahren erworben, bei dem die gleiche Gabel eingebaut wurde. Der bequeme Sattel, ein geflickter Gepäckträger und der Kindersitz verraten: Dieses unverwüstliche Rad ist intensiv genutzt worden. "Die Besitzerin ist damit geschätzte 100.000 km gefahren. Und die Teile sind fast alle noch original", staunt Ludwig Karsch. Für "Echt"-Moderator Sven Voss begann die Diamant-Liebe eher zufällig: "Ein Freund schenkte mir ein altes Rennrad. Ich habe es wieder hergerichtet und dabei gemerkt, wie hervorragend das konstruiert und gebaut wurde. Leicht und schnittig. Mein erstes Diamant-Rad." Auch Konrad Hilliges liebt Diamant seit seiner Kindheit, er kennt die Rennräder von den Wettkämpfen in seiner Heimatstadt Gera. Heute bestimmt der 32-Jährige selbst über die Geschicke der Marke. Er arbeitet als Produktmanager für Diamant, überlegt im Team mit den Kollegen aus den Niederlanden und den USA, wie die Räder der neuen Saison aussehen werden. "Das bedeutet, Innovation und Geschichte zu verbinden. Und wir trauen uns oft, Komponenten überraschend einzusetzen. Momentan verbauen wir beispielsweise einen typischen MTB-Antrieb in einem Rad für die Stadt. Das funktioniert hervorragend. Ich bin mir sicher, dass andere das nachmachen werden." Diamant gehört inzwischen zur US-amerikanischen Firma Trek, aber im sächsischen Hartmannsdorf bauen weiterhin rund 600 Mitarbeiter Diamant-Räder. Sie schaffen über 1000 Stück am Tag, noch immer sehr viel in Handarbeit. Zudem werden in einer Spezial-Werkstatt Rennräder ganz nach individuellen Wünschen gebaut: besonders leicht, besonders ergonomisch, technisch raffiniert. Beispielsweise mit Bluetooth-gesteuerter Kettenschaltung. Solche Räder werden von semi-professionellen Radsportlern gefahren. Und die Mutterfirma ist auch Sponsor zweier Rennsport-Profiteams, der Frauen und der Männer. Mit seinem blauen Diamant-Oldie aus den 80er Jahren folgt Sven Voss den Spuren des Diamant-Kults. Er besucht die legendäre Radschmiede in Hartmannsdorf, trifft passionierte Rad-Sammler und Fahrrad-Händler. Was macht den Diamant-Kult aus? Wie sehen die Räder der Zukunft aus? Wie müssen zuverlässige sichere Räder sein?
Königin Klara herrscht nicht nur über ihr Reich, sondern auch über die zwölf Monate. Diese wohnen an einem magischen Ort, den noch nie ein Mensch betreten hat, denn man kann ihn nur mit Zauberkraft erreichen. Über die verfügt auch die Königin. Sie muss jeden Monat die Jahresuhr weiterstellen, um die Monate durch das Jahr zu führen. Seit einigen Wochen wird die Königin immer schwächer und ihre Zauberkraft schwindet. Die Monate haben eine schlimme Befürchtung: Versucht der Frostige Fürst, dessen dunkle Mächte nur im Schaltjahr erstarken, die Königin zu zerstören und damit den Fortgang des Jahres zu verhindern? Schnelles Handeln ist geboten, denn es ist der 29. Februar, und die Königin muss um Punkt 18 Uhr die Jahresuhr auf März stellen. Schafft sie es nicht, wird es für immer Februar bleiben - dunkel, eisig und unfreundlich. Das wäre eine Katastrophe für das ganze Königreich, für die Menschen, die Natur und auch die Monate. Nur ein ganz besonderer Trank kann die Königin jetzt noch retten. Das Rezept ist jedoch verschlüsselt und nur Menschen können die Zutaten beschaffen. Und so machen sich der Koch Valentin und das "Hühnermädchen" Luise auf die gefährliche Suche.
Rotkäppchen wird von der Mutter in den Wald geschickt zur Großmutter, die krank im Bett liegt. "Aber pass auf und geh nicht vom Weg ab!", hatte ihr die Mutter noch gesagt. Folgsam wie immer hatte Rotkäppchen auch diesmal versprochen, sich genau an die Gebote der Mutter zu halten. Aber es war so schön im Wald, die Sonne schien, die Blumen dufteten. Wie würde sich die Großmutter über einen bunten Blumenstrauß freuen! Einen ganzen Arm voll pflückt Rotkäppchen für die kranke Großmutter und beachtet dabei gar nicht mehr, was rund herum geschieht. Aber der Wolf lauert hinter dem Gebüsch und beobachtet genau, was Rotkäppchen macht. Schon lange hat er auf dieses kleine zarte Ding gewartet. Geschwind läuft er zur Großmutter, frisst sie und legt sich in ihr Bett. Als nun Rotkäppchen kommt und sich voller Sorge nach dem Befinden der Großmutter erkundigen will, verschwindet es auch im Handumdrehen im Wolfsbauch. Vollgefressen und müde schläft der grausame Räuber im Bett der Großmutter ein, schnarcht, dass die Bäume wackeln. Doch das Häschen, Rotkäppchens bester Freund, holt Hilfe.
mit Wetter
Der Waldarbeiter und Holzfäller Ondra ist stark und mutig. So mutig, dass er immer wieder leichtsinnig wird. Furcht kennt Ondra nicht. Deshalb beschließt sein Vater, ihn in die weite Welt zu schicken. Dort wird er schon das Fürchten lernen, glaubt der Vater. Gleich zu Beginn der Reise lernt Ondra den Abenteurer Ferko kennen. Ferko will unbedingt reich werden, ist aber längst nicht so mutig wie Ondra. Als die Beiden ein verzaubertes Schloss entdecken, schnuppern sie wahre Abenteuerluft. Doch dann erstarrt Ferko zu Stein. Ondra muss die wunderschöne Prinzessin im Schloss alleine befreien. Alles halb so schlimm, wäre da nicht ein böser Zauberer.
Hinter den Kulissen geht es wieder heiß her. Denn diese Nachrichtensendung berichtet nicht nur über das Aktuellste aus aller Welt, sondern auch über regionale Themen des MDR-Gebiets.
Seit 1994 berichtet das vom Mitteldeutschen Rundfunk produzierte Boulevardmagazin über Prominente, die neueste Mode aus Paris und der Welt oder aktuelle Geschehnisse in den europäischen Königshäusern.
Die Wetterschau für Mitteldeutschland
Die Pilzsammlerin Bozena (Kito) trifft auf die Wilde Frau (Maja), deren lange Haare sich in einem Dornenbusch verheddert haben. Bozena hilft ihr und als Belohnung will die Wilde Frau Bozena einfache Laubblätter schenken. Bozena nimmt aus Höflichkeit an, ohne zu wissen, was es mit den Blättern tatsächlich auf sich hat.
Alles was die thüringer Bevölkerung interessiert, bewegt oder aufregt, gibt es hier zu sehen. Das Regionalmagazin ist zudem topaktuell und lässt auch Menschen vor Ort zu Wort kommen.
anschl.: das MDR-Wetter
Im Januar 2017 wollen zwei junge Männer kurz ihren Vater besuchen. Dabei machen sie eine grausige Entdeckung: Der Rentner wurde umgebracht. Kurz danach wird einhundert Kilometer entfernt ein Drogendealer erstochen. Nichts führt anfangs beide Fälle zusammen. Als dann in der Nähe des zweiten Tatorts ein Ladendieb festgenommen wird, ändert das alles. Spuren des Ladendiebes werden an beiden Tatorten gefunden. Wie zwei Mordkommissionen die Verbrechen schließlich aufklären können, erzählen die Ermittler selbst.
Es ist ein besonders aktives Fleckchen Erde: Das böhmisch-sächsische Bäderland. Zwischen Alpen und Island gibt es kaum einen anderen Ort mit solch ausgeprägten nachvulkanischen Aktivitäten. Nordöstlich von Bayern, wo Deutschland und Tschechien aufeinandertreffen, gab es vor 30 Millionen Jahren viele Vulkane. Ein Teil der Region gehörte einst sogar zu den größten Vulkankomplexen in Mitteleuropa. Noch heute wird der Landstrich von kleinen Erdbeben erschüttert und eben diese geologische Besonderheit bringt wahre Schätze der Natur hervor: seltene Erden und Gesteine, aber auch heiße und kalten Heilquellen, wertvolles Mineralmoor, Edelgase und Kohlensäure. Die Menschen in Nordwestböhmen und im südlichen Sachsen wissen diese Reichtümer seit Langem zu schätzen. Deswegen reihen sich hier Kurorte und Heilbäder wie an einer Perlenschnur auf. Bad Elster, Bad Brambach, Jáchymov (St. Joachimsthal), Lázne Kynzvart (Bad Königswart), Karlovy Vary (Karlsbad), Frantiskovy Lázne (Franzensbad), Mariánské Lázne (Marienbad) - sie alle locken mit einem unverfälschten Fluidum alter Badeorte jährlich 100.000e Gäste an.
anschl.: das MDR-Wetter
dazwischen ca. 21.35 - 21.44 Tagesthemen (ARD, vt/st/AD) mit Wetter Moderation: Jessy Wellmer ca. 22:50:00: Zusammenfassungen von den Spielen: FV Illertissen - 1. FC Magdeburg / SpVgg Greuther Fürth - 1. FC Kaiserslautern / SC Paderborn 07 - Bayer 04 Leverkusen / 1. FSV Mainz 05 - VfB Stuttgart / 1. FC Union Berlin - DSC Arminia Bielefeld / SV Darmstadt 98 - FC Schalke 04 / Fortuna Düsseldorf - SC Freiburg
Circa 58.000 Menschen sitzen derzeit in deutschen Gefängnissen. Über die Hälfte von ihnen wird nach der Entlassung wieder rückfällig. Diese Statistik lässt Zweifel am Strafvollzug aufkommen. Der Journalist Frank Seibert will wissen: Läuft etwas grundlegend schief in deutschen Gefängnissen? Er trifft sich mit Kriminellen und Opfern, Gefängnisforschern und JVA-Bediensteten. Er stellt sich der Frage, wie Täter besser resozialisiert werden können. Um zu verstehen, was Gefängnis mit Menschen macht, geht Frank Seibert freiwillig in den Knast. Für einige Stunden fällt eine Zellentür hinter ihm zu. Isolation und der plötzliche Kontrollverlust verändern alles, sagt er nach seiner "Entlassung". Was bringt das Einsperren? Der Jurist und ehemalige Leiter einer sächsischen Justizvollzugsanstalt Thomas Galli, sagt: Gar nichts! Er würde 90% der Menschen, die hinter Gitter sind, unter Auflagen freilassen. Gefängnis ist soziale Ausgrenzung und obendrein teuer, mit 200 Euro pro Gefangenen am Tag. In Summe kostet es die Steuerzahler über 10 Millionen Euro - jeden Tag. Das Geld würde Thomas Galli lieber in Sozialarbeit und Therapie für die Straffälligen stecken. René Müller arbeitet seit über 20 Jahren als Beamter im Gefängnis und widerspricht. Das Wegsperren von Straffälligen dient der allgemeinen Sicherheit, der Abschreckung und dem Gerechtigkeitsgefühl. Frank Seibert geht der Frage nach: Wer hat recht? Um dies zu beantworten, trifft er sich mit Gefängnisforscherin Kristin Drenkhahn, die die Wirkung des sozialen Knast-Klimas auf die Resozialisierung untersucht. Der ehemalige Gefangene Thomas, der versucht hat, eine Frau zu töten, beschreibt dieses Klima aus einer sehr persönlichen Erfahrung heraus. Knast verändert - die meisten Knackis jedoch nicht zum Guten, so sein Fazit. Die Neurowissenschaftlerin Simone Kühn vom Max-Planck-Institut Berlin und der Psychiater Johannes Fuß von der Uni Duisburg/Essen untersuchen die Verhaltensweisen und damit einhergehende Hirnveränderungen von Gefangenen. Das weltweit erste Forschungsprojekt, das der Frage nachgeht, ob hinter Gittern so viel Monotonie und Reizarmut herrscht, dass sich dadurch bestimmte Hirnregionen verkleinern oder gar inaktiv werden. Macht Gefängnis also eher krank, statt fit für das Leben danach? In Norwegen stellte sich der damalige Justizminister diese Frage bereits in den späten 1980er-Jahren, als dort die Rückfallquoten ebenfalls bedenklich hoch waren. Um sie zu beantworten, gründete er eine Expertengruppe. Der Jurist Are Høidal gehörte ihr an. Frank Seibert trifft Høidal in einem Gefängnis in der Nähe von Stavanger. Dieses Gefängnis arbeitet nach dem sogenannten norwegischen Normalitätsprinzip. Das heißt: Alle Kriminelle werden mit Respekt und Freundlichkeit behandelt. Die Gefangenen, die kooperieren - und das sind die meisten, dürfen nach kurzer Zeit in eine Wohnsiedlung ziehen. Sie leben hier in kleinen Gemeinschaften, ohne Gitter. Es gibt zudem ein Ferienhaus für Angehörige, einen Laden, ein Kulturhaus, einen Sportplatz und viel Waldfläche. Die norwegische Idee funktioniert. Die Rückfallquote sank um 50%. Frank Seibert will wissen, was von diesen Ideen auch in Deutschland funktionieren könnte und findet erste Ansätze in Sachsen, wo es bereits Versuche für Haft ohne Gefängnisse gibt.
"Wenn ihr nicht brav seid, kommt ihr nach Waldheim.", Jahrhundertelang wurde Kindern damit gedroht, wenn sie etwas angestellt hatten. Und auch die Älteren erinnern sich mit Schaudern an den Namen Waldheim: Sie denken an Gefängnis, Zuchthaus, Strafanstalt, Knast. Schon im 18. Jahrhundert hatte Waldheim prominente Insassen. Der Bekannteste: Karl May. Vier Jahre lang saß der angehende Schriftsteller wegen wiederholter Hochstapelei und kleinerer Diebstählen ein. Die JVA Waldheim ist das älteste noch aktive Gefängnis Deutschlands an seinem Ursprungsort. Das sächsische Waldheim hat rund 9.000 Einwohner und die JVA ist einer der größten Arbeitgeber im Ort. Das Besondere ist die Lage, denn der Knast liegt mitten im Ortskern. Die Anlage mit eigener Kirche war zunächst Burg, dann Augustinerkloster, später Jagdschloss und wurde 1716 unter August dem Starken zum sächsischen Zucht-, Armen- und Waisenhaus. Durch alle Zeiten hindurch war die Strafanstalt ein gefürchteter Ort - hier wurden Verbrecher, aber gern auch den jeweils Mächtigen unliebsame Personen weggesperrt. In der Nazizeit waren hier mehr als 2.000 Menschen inhaftiert, mehr als die Hälfte aus politischen Gründen. Waldheimer Familien öffnen für den Film erstmals ihre Fotoalben und erzählen von ihren Vorfahren, die im Dritten Reich auf beiden Seiten standen: als Gefangene oder als Teil des Wachpersonals. Die auf dem Gefängnisgelände ansässige "Heil- und Pflegeanstalt Waldheim" schickte ihre Patienten in die Euthanasie-Tötungsanstalten der Nazis - Ein Fakt, der heute in der Stadt noch weitgehend unbeachtet ist. Anhand von Patientenakten beleuchtet der Film auch diese Verbrechen und verfolgt das Schicksal des Anstaltsleiters, der für seine Taten später hingerichtet wurde. Traurige Berühmtheit erfuhren Ort und Gefängnis 1950, als in skandalösen Schnellverfahren unter Missachtung juristischer Grundregeln knapp 3.500 vermeintliche Kriegs- und Naziverbrecher zu hohen Strafen verurteilt wurden. Der Ausgang der "Waldheimer Prozesse" stand im Voraus fest. Und obwohl es auch einige Nazitäter gab - die übergroße Mehrheit der Verurteilten war unschuldig. Später war Waldheim auch immer wieder Verwahrort für politisch Andersdenkende. Zeitzeugen erzählen von ihrer Haftzeit in den 1960er-Jahren.
Sie wurden von syrischen Folterknechten in einer Haftanstalt misshandelt. Jahre später schildern die Opfer, was ihnen angetan wurde. Sie sind Zeugen im weltweit ersten Prozess gegen zwei ehemalige syrische Geheimdienstmitarbeiter wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Die syrische Reporterin Luna Watfa beobachtet die Verhandlung. Seit ihrer Flucht lebt sie in Koblenz. Den beiden Angeklagten wird vorgeworfen, in einem Gefängnis gearbeitet zu haben, in dem tausende Regimekritiker gefoltert und hingerichtet wurden. Das Gericht will klären, wieviel Verantwortung sie für die Taten haben. Luna war selbst in dem berüchtigten Gefängnis des syrischen Geheimdienstes inhaftiert, in dem die Taten begangen wurden, und wurde dort misshandelt. Der Film folgt dem Prozess mit ausgezeichneten Zugängen zu den Beteiligten und erzählt aus der einzigartigen Perspektive Lunas als Reporterin und gleichzeitig Betroffene. Sie will vor allem wissen, was Gerechtigkeit für alle Beteiligten bedeutet.