Mühlhausen ist die einzige ehemalige Reichsstadt mit fast vollständig erhaltener mittelalterlicher Substanz im deutschen Osten. Ihr Bürgertum - selbstbewusst und freiheitsliebend. Nicht erst seit den Bauerkriegen pflegen die Mühlhäuser eine besondere Form von Gemeinschaft. Die erfährt, wer zum Beispiel in der Buchhandlung von Familie Strecker mal eben nur ein Buch kauft und sich plötzlich in einem der öffentlichen Wohnzimmer der Stadt bei Kaffee und Kuchen wiederfindet. Dieses Mühlhäuser Lebensgefühl zog das Ehepaar Hertz aus den Vereinigten Staaten in die Thüringer Provinz. In nur zehn Jahren hat das Paar hier vier alte Häuser saniert und dazu beigetragen, dass sich Mühlhausen wunderbar verwandelt. Welch ein Kraftakt das war, zeigt ein Blick in die Vergangenheit: unbefestigte Straßen, verschimmelte Fachwerkhäuser, elende Rinnsale, rauchende Schlote - so sah Mühlhausen teils noch vor 30 Jahren aus. Festgehalten zur Wende für das Magazin "Stern" vom Fotografen Michael Kerstgens, der die Verwandlung der Stadt bis heute verfolgt. Eine Verwandlung an der auch die Spezialfirma für Denkmalpflege der Familie Huschenbeth einen großen Anteil hat. Längst kehren junge Mühlhäuser, die es zunächst in die Ferne zog, wieder zurück. Christoph Reimann und Ann-Kristin Zabel schmieden als Stadtentwickler und Chefin der Wirtschaftsförderung an einer smarten, klimaneutralen und lebenswerten Zukunft. Traditionen zukunftsfähig machen, will auch Erzieherin Daniela Breitenstein, die in einer der zahlreichen Kirmesgemeinden der Stadt die jahrhundertealte Tradition der Mühlhäuser Stadtkirmes weiterführt.
anschl.: das MDR-Wetter
Günther Krause und Peter-Michael Diestel - zwei Männer, die kurz nach der friedlichen Revolution, in der Wendezeit der Abwicklung und des Neustarts, mitmischten. Der eine war der letzte DDR-Innenminister, der andere handelte für die Ostdeutschen die Wiedervereinigung aus. Immer wieder kreuzten sich dabei ihre Wege. Der Film begleitet die Lebenswege der beiden seit 1990. Der Absturz des Günther Krause wird genau nachgezeichnet. Seine Karriere als Bundesminister hält nicht lange. Putzfrauen-, Geländewagen-, Flug- oder Umzugsaffäre zählen zu den Stationen seiner bewegten politischen Laufbahn. Auch als Unternehmer ist Günther Krause wenig erfolgreich. Mit seinen Firmen fällt er vor allem durch verschwundene Gelder, Veruntreuung und Betrug auf. Seinen absoluten persönlichen Tiefpunkt hat er im Jahr 2018, als er über ein Jahr lang in einer unbezahlten Villa in Mecklenburg wohnt - und schließlich aus dem Haus geklagt wird. Der Rechtsanwalt Peter-Michael Diestel ist erfolgreich in zahlreichen Prozessen, bei denen er vor allem durch seine prominenten ostdeutschen Mandanten immer wieder in der Öffentlichkeit steht. Dabei hat er auch juristisch ständig mit Krause zu tun. Mal als Ankläger, als Krause dem Fußballverein Hansa Rostock, dessen Präsident Diestel damals ist, Geld schuldet. Mal als sein Anwalt, als Krause über ein Jahr lang den Kaufpreis für ein Einfamilienhaus schuldig bleibt. Das historische Material zeichnet die Lebenswege zweier bemerkenswerter Karrieren in den Wendejahren nach und zeigt, wie aus einem Gewinner ein Verlierer, aus einem Verlierer ein Gewinner und aus erbitterten Rivalen Freunde werden.
Rasend schnell verbreiten sich die Thesen Luthers im Land. Auch der junge Pfarrer Thomas Müntzer (Wolfgang Stumpf) ist davon begeistert. Zu jener Zeit lernt er als Beichtvater in einem Nonnenkloster Ottilie von Gersen (Margarete Taudte) kennen, seine spätere Frau. 1523 tritt er in Allstedt (heute im Landkreis Mansfeld-Südharz) eine Pfarrstelle an. Wie überall sind auch hier die Bauern mit ihrer Situation unzufrieden. Thomas Müntzer mischt sich ein, als der Bauer Hans Buss (Heinz Gies) verhaftet werden soll, der nur seine Schwester Bärbel (Ruth Maria Kubitschek) verteidigt hat. Der Graf von Mansfeld (Gerhard Bienert) hört erstmals den Namen Thomas Müntzer. Wenig später hält Müntzer vor begeisterten Massen eine Predigt in Deutsch. Die Bauern zerstören, von seinen Worten aufgewiegelt, Heiligenbilder, brennen eine Kirche nieder und greifen die Soldaten des Mansfelder Grafen an. Die Rädelsführer werden verhaftet. Müntzer folgt nicht länger Luther, der einen Aufruhr ablehnt, er sieht einen Kampf als unumgänglich. Als Symbol für das Bündnis, das Thomas Müntzer künftig anführen wird, näht seine schwangere Frau eine Fahne mit einem Regenbogen. Kurz darauf wird Müntzer vom Kurfürsten Johann von Sachsen (Friedrich Richter) aufgesucht. Die neugierigen Fürsten möchten, dass er ihnen predigt. Als Müntzer in seiner Predigt jedoch die Fürsten heftig ermahnt, den Bauern nachzugeben, reisen sie ab und bestrafen die verhafteten Bauern. Müntzer flieht mit dem Schwabenhannes (Wolf Kaiser), einem schwäbischen Bauern, aus Thüringen nach Süddeutschland. Doch von Heimweh geplagt, eilt Müntzer zurück, als ihn Heinrich Pfeiffer (Martin Flörchinger) nach Mühlhausen ruft. Hier kommt es erneut zu Kämpfen, bei denen viele Bauern sterben. Die Fürsten sind bereit, die Aufständischen zu begnadigen, wenn sie ihnen ihren Anführer ausliefern. In Frankenhausen kommt es zur entscheidenden Schlacht.
Als "Stadion der Hunderttausend" ließ der in Leipzig geborene ehemalige DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht das Zentralstadion 1955/56 errichten: seinerzeit die größte deutsche Sportarena. Sie wurde aus den Bomben-Trümmern Leipzigs gebaut. Mit Loren karrte man das Erbe des Krieges auf den sumpfigen Baugrund. 23 Meter hoch geriet der Zuschauerwall und war mit seinen steilen Treppen der Schrecken aller Sportlerinnen und Sportler, die hier beinhartes Ausdauertraining absolvieren mussten. Große Sportgeschichte, große Namen - der Film blickt in Vergangenheit und Gegenwart des eindrucksvollen Stadions.
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