Die Eishockey-Nationalmannschaft der Sowjetunion war seinerzeit eine der besten der Welt. Sie bestand nahezu vollständig aus Spielern des ZSKA, dem Eishockey-Klub der Roten Armee. Von jung auf diszipliniert und ausgezeichnet durch eine Spielweise, bei der Teamwork und das "Funktionieren im Kollektiv" im Mittelpunkt standen, galt sie mitten im Kalten Krieg als Beweis für die Überlegenheit des sozialistischen Systems. Als Teil der Propaganda war es die einzige Aufgabe des Teams, den Westen zu besiegen. Slawa Fetissow, der Kapitän, war einer der ersten, die im Zuge der Perestroika von Vereinen der NHL mit dem Versprechen auf Wohlstand und Freiheit in die USA geholt wurden - ein Wechsel, für den er in der Heimat zum politischen Feind deklariert wurde. Doch der Neuanfang im Westen war steinig: Die Spielweise der sowjetischen Athleten schien im amerikanischen System der Stars und Individualisten nicht zu funktionieren. Der von Werner Herzog und Jerry Weintraub koproduzierte Film spiegelt anhand der Geschichte des sowjetischen Eishockey-Teams die soziale, kulturelle und ideologische Entwicklung des Landes - von der Nachkriegszeit über Gorbatschow bis hin zu Putin und Sotschi - und beschreibt eindrucksvoll den Kampf zwischen Kommunismus und Kapitalismus, Kollektivität und Individualität, der in allen Lebensbereichen zu spüren war. Unumstrittener Mittelpunkt ist die charismatische Eishockeylegende Slawa Fetissow, dessen unglaubliche Biografie vom strahlenden Helden des Sports über den geächteten Landesverräter bis hin zum russischen Sportminister und engen Vertrauten Putins reicht. Mit intimen Interviews und spektakulärem Archivmaterial lässt Regisseur Gabe Polsky die Zeit des Kalten Krieges wieder aufleben.
Großbritannien, 1987: Bei den Juniormeisterschaften im Salsa liegt dem 13-jährigen Bruce die Welt zu Füßen. Das Tanzparkett ist seine Bühne, der Salsa seine Passion... bis ein Ereignis ihm jedes Selbstbewusstsein raubt und sein Leben in neue, weit weniger spannende Bahnen lenkt. 25 Jahre später fristet Bruce ein trostloses Dasein als ebenso beleibter wie unauffälliger Angestellter. Als eine neue Chefin, die umwerfende Amerikanerin Julia, in sein Leben tritt, ist Bruce überwältigt. Doch wie soll er die Aufmerksamkeit einer derart schönen Frau auf sich lenken? Zu allem Überfluss wird sie auch von seinem aalglatten Kollegen Drew umgarnt, der keine Gelegenheit auslässt, Bruce lächerlich zu machen. Da helfen nur noch die pure Leidenschaft und viel Herz - "Corazón" eben! Seine Schwester Sam und sein früherer Mentor Ron müssen scharfe Geschütze auffahren, um das heiße Latino-Feuer in Bruce wieder zu entfachen. Neben Nick Frost ("The World's End", "Paul - Ein Alien auf der Flucht", "Shaun Of The Dead") in der Rolle des ungeahnt wendigen Salsa-Stars Bruce, auf dessen Idee der Film auch basiert, sind in dieser temperamentvollen und leichtfüßigen Komödie unter anderem Rashida Jones ("Celeste & Jesse", "The Social Network"), Chris O?Dowd ("Thor - The Dark Kingdom", "Brautalarm") und Olivia Colman ("Hot Fuzz - Zwei Abgewichste Profis", "Die Eiserne Lady") mit von der Partie.
1 Silberner Bär, Berlin Nominiert für den Goldenen Bären, Berlin Michel Poiccard stiehlt in Marseille einen amerikanischen Wagen. Das schnelle Auto, die Aussicht, bald in Paris zu sein, wo er seine Freundin Patricia, eine Amerikanierin, treffen will, versetzen ihn in Hochstimmung: er singt, hält Selbstgespräche. Im Handschuhfach findet er einen Revolver. Er zielt auf vorbeifahrende Autos und auf die Sonne. Vor lauter Zufriedenheit und Freiheitsgefühl übersieht er eine Straßenkontrolle. Um die Verfolger abzuhängen, biegt er in einen Waldweg ein. Einer der Polizisten findet ihn dort, Michel erschießt ihn. In Paris hält er sich mit zwielichten Geschäften über Wasser und betrügt sogar Freunde, um mit Patricia nach Italien fliehen zu können. Doch die Geschichte wird immer verworrener und die Flucht gelingt nicht. Godards Erstlingsfilm wurde bald schon zum Kultfilm und die Nouvelle Vague trat ihren Siegeszug um die Welt an.
Der Casino-Besitzer Donald Sinclair wählt für ein verrücktes Wettrennen willkürlich sechs Casino-Besucher aus. Wer von ihnen zuerst in New Mexico ankommt und das Schließfach öffnet, erhält die 2 Millionen Dollar. Die Auserwählten machen sich mit den teilweise ungewöhnlichsten Fortbewegungsmittel auf den Weg: ein Leihwagen, Taxis, Helikopter, Adolf Hitlers Mercedes, Busse, eine Heiluftballon, ein Pferd, ein Zug und sogar ein Rennwagen.
Was passiert, wenn ein eingefleischter Kapitalismusgegner buchstäblich an Säcke voller Kohle kommt, zeigt der für "Die Invasion der Barbaren" mit dem Oscar® ausgezeichneten Kanadier Denys Arcand. Nach einigen anfänglichen, nicht ausschlagbaren Annehmlichkeiten stellt sich für den Protagonisten Pierre-Paul bald die Frage: Wohin mit dem vielen Geld? Denn nicht nur die Mafia und das Finanzamt, sondern auch zwei gewiefte Polizisten haben ein verdächtig großes Interesse an seinem neuen Reichtum. Doch mithilfe eines gerade erst aus dem Knast entlassenen Finanzgenies, eines Offshore-Bankers und einer neuen, teuren Freundin gelingt es ihm, ein System auszutricksen, in dem alles nur auf Erfolg und Geld ausgerichtet ist. Wie von Arcand gewohnt, verbindet auch "Der unverhoffte Charme des Geldes" geschickt Gesellschaftskritik mit einer großen Portion Humor. Herausgekommen ist ein intelligentes Heist-Movie, das Spaß macht und am Ende auf berührende Weise zeigt, welche Werte wirklich wichtig sind.
Nominiert für den Goldenen Bären, Berlin Nominiert für 1 Europäischen Filmpreis Der oft zitierte "The Big Lebowski" ist ein Kultklassiker der mit dem Academy Award® ausgezeichneten Filmemacher Joel und Ethan Coen, der mit unvergesslichen Figuren und Szenen aufwartet. "Dude" Lebowski wird mit einem Mann gleichen Namens verwechselt und zusammen mit seinen Bowling-Kumpels in ein Netz aus Verbrechen und Geheimnissen hineingezogen. Und es ist nahezu unmöglich zu beschreiben, was dann passiert, außer dass es anders ist als alles, was die Männer bis dahin erlebt haben.
Nominiert für einen Golden Globe USA in den 60er Jahren: Die extrovertierte und sexuell freizügige Rachel Flax zieht nach einer weiteren gescheiterten Beziehung mit ihren Töchtern Kate und Charlotte an die Ostküste. Besonders für die 15-jährige Charlotte ist das Vagabundenleben und der Lebensstil ihrer Mutter ein Graus. Sie kann keine festen Bindungen eingehen, da sie nie lange genug an einem Fleck leben, zudem fühlt sie sich stark von der katholischen Kirche angezogen und will Nonne werden, obwohl die ganze Familie jüdisch ist. Und während Mrs. Flax in dem kleinwüchsigen Schuhverkäufer Lou endlich einen Mann findet, der etwas Stabilität in den wilden Frauen-Haushalt bringt, verliebt sich Charlotte zu allem Überfluss zum ersten Mal, was sie völlig aus der Bahn wirft...
Die andalusische und die marokkanische Küste sind als Urlaubsparadies beliebt. Dennoch war bis vor wenigen Jahren weder der Wissenschaft noch der Öffentlichkeit bekannt, welch ein Naturparadies die Meerenge von Gibraltar, eine schmale Wasserstraße zwischen den Kontinenten Europa und Afrika, darstellt: Hier leben mehr Walarten auf engstem Raum als irgendwo sonst auf der Erde. Doch die Meerenge ist auch ein Nadelöhr des globalisierten Warenflusses mit einer weltweit einmaligen Dichte an Schiffsverkehr: Täglich durchqueren über 300 riesige Containerschiffe die Meerenge mit hohem Tempo. Die Wale werden gerammt, geraten in die Schrauben, werden durch Abwässer vergiftet oder verlieren ihre Nahrungsgrundlage durch Überfischung. "The Last Giants" überrascht mit erstaunlichen Fakten und faszinierenden Unterwasseraufnahmen von Walen und Delfinen. Zugleich erzählt der Film die Geschichte einer einzelnen Frau, der ehemaligen Schweizer Modeschöpferin Katharina Heyer, die sich seit über einem Jahrzehnt für das bedrohte Naturparadies vor Europas Küste einsetzt. Ihr großes Engagement gleicht dem Kampf von David gegen Goliath. "Wer kein Herz aus Stein hat, dem geht dieser Film nahe." (Quelle: Kino.de)
4 Oscars® 1 Golden Globe 3 Europäische Filmpreise Als Sohn des britischen Königs George V. gehört es zu Berties Pflichten, öffentlich zu sprechen. Für den zurückhaltend-besonnenen Mann eine Qual, denn seit seiner Jugend leidet er an einem schweren Stottern. Kein Arzt und kein Psychologe kann ihm helfen, weshalb sich Berties liebevoll sorgende Ehefrau Elizabeth an den exzentrischen Sprachtherapeuten Lionel Logue wendet. Mit seinem forschen Auftreten und den unkonventionellen Behandlungsmethoden stößt er seinen adligen Patienten zunächst vor den Kopf. Bald aber zeigen sich erste Erfolge. Nach dem Tod seines Vaters und der Abdankung seines Bruders Edward VIII., wegen dessen Liebe zur geschiedenen Bürgerlichen Wallis Simpson, wird Bertie unter dem Namen George VI. 1936 unerwartet zu Englands neuem König. Öffentliche Auftritte und Radioansprachen lassen sich fortan noch weniger umgehen als zuvor, und nicht zuletzt der drohende Krieg erhöht den Druck auf den schüchternen Regenten. Die Zusammenarbeit und wachsende Freundschaft mit Logue hilft Bertie dabei erheblich. Doch kurz vor der offiziellen Krönung stellt eine unerwartete Enthüllung das gegenseitige Vertrauen und damit auch Berties Kampf gegen das Stottern auf die Probe.
Der junge FBI-Agent Johnny Utah wird in die Surferszene von L.A. eingeschleust, wo er verdeckt zu einer Reihe von Banküberfällen ermitteln soll. Rasch knüpft er ein enges Band zu Bodhi, dem charismatischen Anführer einer Clique, die vermutlich etwas mit den Überfällen zu tun hat. Johnny jedoch identifiziert sich zunehmend mit dem Lebensstil der Gruppe und gerät in einen Gewissenskonflikt. Mit ihrem packenden, vielschichtigen Actionfilm, der in perfekt eingefangenen Bildern von Donald Peterman einer adrenalinsüchtigen Gruppe von Surfern um Patrick Swayze ("Dirty Dancing") folgt, landete die Regisseurin Kathryn Bigelow ("Near Dark") in den frühen 1990er Jahren einen Hit.
Zwischen Mitternacht und 1 Uhr nähert sich die Brigg Elizabeth Dane der kalifornischen Küste. Doch das Schiff läuft auf ein falsches Leuchtfeuer zu und zerschellt an den Klippen von Antonio Bay. 100 Jahre später, am 22. April 1979, feiert der kleine Küstenort sein Stadtjubiläum. Doch zwischen Mitternacht und 1 Uhr ziehen bedrohliche, dichte Dunstwolken auf. Etwas Grauenvolles kehrt heute aus dem Nebel zurück und versetzt die Bewohner von Antonio Bay in Angst und Schrecken. Drehort dieses Originals von John Carpenter war u.a. Bodega Bay, wo auch schon Hitchcock "Die Vögel" gedreht hatte. "Nicht einmal zehn Remakes könnten diesen großartigen Grusel-Klassiker überbieten. Der ultimative Horrorfilm." (Quelle: Film Threat)
Während der Dreharbeiten für ihr Abschlussprojekt beobachten fünf Filmstudenten eine mysteriöse Feuerkugel, die am Himmel entlang schießt und dann weit entfernt am Horizont einschlägt. In der Überzeugung, dass es sich um einen Meteoriten handelt, machen sie sich auf den Weg zum vermuteten Einschlagspunkt, um das Phänomen mit ihren Kameras zu dokumentieren. In einem abgelegenen Waldgebiet finden sie eine verbrannte Einschlagschneise. Da es bereits zu dunkel zum Filmen ist, richten sie sich für die Nacht ein. Am nächsten Morgen müssen sie feststellen, dass einer von ihnen fehlt. Auf der Suche nach dem Vermissten stoßen sie erst auf eine Blutspur und machen dann einen grauenhaften Fund: die zerfetzten Überreste ihres Freundes. Als die Studenten in Panik zum Wagen zurück wollen, verirren sie sich und geraten dabei immer tiefer in die Wildnis. Schon bald merken sie, dass sie dort nicht allein sind - denn etwas macht Jagd auf sie. Etwas, das nicht von dieser Welt ist. Das Deadline Magazin schrieb: "UFO kombiniert BLAIR WITCH PROJECT mit KRIEG DER WELTEN" "Spannend, unheimlich und sehr glaubwürdig." (Quelle: filmbesprechungen.wordpress)
1 Europäischer Filmpreis Nominiert für 3 Oscars® Nominiert für 2 Golden Globes Delft, 1665: Die 17-jährige Griet zieht als Magd in das kinderreiche Haus des niederländischen Malers Johannes Vermeer und seiner Frau Catharina. Obwohl sie Welten, Bildung und sozialer Stand trennen, fühlt sich Vermeer zu Griet hingezogen. Schon bald sieht sich Griet nicht nur der Faszination für den Künstler und zugleich ihren Gefühlen für den Metzgersohn Pieter ausgesetzt, sondern auch den Nachstellungen von Vermeers Patron Van Ruijven und den Intrigen seiner Schwiegermutter Maria Thins. Als Letztere erkennen, wie sie aus der Beziehung zwischen Magd und Meister Profit schöpfen können, erhält Vermeer den Auftrag, Griet zu porträtieren. Es wird eines der großartigsten Gemälde, das je geschaffen wurde - für das Künstler und Muse jedoch einen hohen Preis bezahlen müssen. Scarlett Johansson und Colin Firth in der Verfilmung des gleichnamigen, millionenfach verkauften Romans von Tracy Chevalier. Regiedebütant Peter Webber schuf einen berührenden, elektrisierenden und hochspannenden Historienthriller über Macht und Erotik, der die (erfundene) Geschichte des anonymen Mädchens aus dem Gemälde des holländischen Meisters Johannes Vermeer erzählt.
Die aristokratische Streberin Nell und der großmäulige Football-Star Woody sind ohne Frage die gegensätzlichsten Typen an der High School. Als Nachbarn aufgewachsen, kennen sie sich schon seit Ewigkeiten und pflegen mindestens genauso lang eine leidenschaftliche, tief empfundene Verachtung füreinander. Umso größer ist der Schock für die beiden Streithähne, als sich ein Aztekengott den Spaß erlaubt, ihren Geist jeweils in den Körper des anderen zu verpflanzen. Doch schnell erkennen die Erzfeinde, dass dieser Rollentausch die einmalige Gelegenheit bietet, das Leben des anderen zu zerstören.
Goldene Palme, Cannes 1 Europäischer Filmpreis Daniel Blake ist ein geradliniger Durchschnittsengländer, der seine Steuern zahlt und das Leben so nimmt, wie es kommt. Doch eines Tages macht ihm seine Gesundheit einen Strich durch die Rechnung, und er ist auf staatliche Hilfe angewiesen. Auf dem Amt kreuzt sich sein Weg mit der alleinerziehenden Mutter Katie und ihren beiden Kindern. Sie raufen sich zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen und erfahren neben den ständigen Seitenhieben der Behörden auch viel Solidarität - von ehemaligen Kollegen, von ehrenamtlichen Helfern der Tafel, sogar von Daniels schrägem Nachbar. Doch die bürokratischen Klippen des sogenannten Sozialstaates sind tückisch. Da wird Ohnmacht zur Wut - und so leicht geben Daniel und Katie ihre Träume und Hoffnungen nicht auf. Mit "Riff Raff" brachte er schon früh das Kinopublikum zum Weinen, in "Angels Share - Ein Schluck für die Engel" gab er sich rau und authentisch, mit "The Wind that Shakes the Barley" setzte er irischen Landarbeitern ein Denkmal und gewann 2006 in Cannes damit die Goldenen Palme. Bis heute hat er nichts von seiner Präzision, seinem Engagement und seiner Lust am Filmemachen eingebüßt! Auch mit 80 Jahren wird Meisterregisseur Ken Loach nicht müde, sich in seinen kurzweiligen Spielfilmen für die Rechte der Underdogs zu engagieren und sich dabei immer ganz nah an den realen Umständen zu orientieren. Lakonisch und mit einer Prise Humor nimmt er in seinen neuen Film ICH, DANIEL BLAKE den Sozialstaat ins Visier. Dafür wurde er in Cannes mit der Goldenen Palme für den Besten Film und in Locarno und San Sebastian mit dem Publikumspreis ausgezeichnet. Unaufgeregt und hochemotional erzählt er von den Ungerechtigkeiten im System - nicht nur in Großbritannien, sondern überall in Europa.