TV Programm für Classica TV am 21.01.2021
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Ester Hoppe , Christian Poltéra und Francesco Piemontesi interpretieren gemeinsam Schuberts 2. Piano Trio, Op. 100 (D. 929) anlässlich des internationalen Kammermusikfestivals 2019 in Bellinzona, Schweiz. Das Stück wurde im November 1827 verfasst und zählt zu den letzten Werken, die Schubert zu Lebzeiten vollendete. Es wurde erst 1828, kurz vor Schubert Tod, veröffentlicht, doch bereits im Januar desselben Jahres erstmals anlässlich der Verlobungsfeier von Schuberts Freund Josef von Spaun aufgeführt. Das zweite Thema der eröffnenden Bewegung basiert auf einem Thema des Trios aus Schuberts 18. Klaviersonate (D. 894). Die Schlüsselmelodie der zweiten Bewegung wurde außerdem als Titelmelodie in Stanley Kubricks Film "Barry London" (1975) verwendet.
Danach
Beethovens dritte Klaviersonate beginnt mit einer charakteristischen Figur, die im Bass widerhallt und in eine zweite Bewegung in g-Moll überfließt. Ihr Abschluss kommt überraschend, da sie in D-Dur zu beginnen scheint, bis sie schließlich unerwartet ihren Kurs ändert. Der langsame Satz in der zarten Tonart E-Dur führt zu einem C-Dur-Scherzo und die Sonate gipfelt schließlich, wie ihr Vorgänger, in einem virtuosen Schluss. Diese Performance ist Teil eines umfangreichen Konzerts von Daniel Barenboim, in dem der gefeierte argentinische Pianist meisterhaft den gesamten Zyklus der 32 Klaviersonaten interpretiert. Aufgenommen 1983 im Wiener Schloss Hetzendorf.
Die 13-teilige Serie Mozart on Tour folgt Wolfgang Amadeus Mozarts Spuren quer durch Europa. Als er österreichische Kaiser Leopold II 1790 nach Frankfurt reiste, um zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt zu werden, fuhr auch Mozart in die Messe-Stadt, in der Hoffnung, dass ihm die Ehre einer kaiserlichen Audienz oder eines Auftrags für die Krönungsfeier zuteilwürde. Das Ergebnis war niederschmetternd. Antonio Salieri erhielt den Auftrag für die Krönungsoper - für Mozart eine große Enttäuschung. Doch schließlich wurde er doch gebeten, ein Klavierkonzert zu komponieren und es in der Peripherie der Krönungszeremonien aufzuführen. Obwohl es damals so gut wie ignoriert wurde, entstand ein gebührend majestätisches Werk. Bei diesem Konzert wurde auch das 19. Klavierkonzert, KV 459, gespielt. In dieser Folge dirigiert David Zinman die Deutsche Kammerphilharmonie, Solist ist Radu Lupu. Die Aufnahme entstand im Kaisersaal der Münchner Residenz.
Elisabeth Leonskaja spielt Beethovens letzte Klaviersonaten (Op. 109, 110 & 111) bei einem Konzert das 2018 im Grand Auditorium der Calouste Gulbenkian Foundation Lissabons aufgenommen wurde. Beethovens letzte drei Sonaten gelten als Höhepunkt der klassisch-romantischen Sonatenform und ist zusätzlich das Lebewohl Beethovens an das Genre. Der Komponist läutete nicht nur auf ästhetischer und emotionaler Ebene das Zeitalter der Romantik ein, sondern revolutionierte außerdem das musikalische Verständnis der Sonatenform. Dank dieser drei Werke Beethovens war es Liszt später möglich, seine Klaviersonate in h-Moll zu komponieren. Leonskaja begann ihre Ausbildung am Moskauer Konservatorium 1964 und gewann bereits während ihrer Arbeit dort zahlreiche internationale Preise. 1978 verließ Leonskaja die Sowjetunion und lebt seitdem in Wien.
Das Svetlanov Symphony Orchestra of Russian und Pianist Boris Berezowski werden in einem Konzertprogramm aus Werken von Aram Khachaturyan und Alexander Borodin von Dirigent Wladimir Werbitski geleitet. Aufgenommen Dezember 2016 in der Moskauer Tchaikovsky Concert Hall. Das Konzert ist eine Produktion der Moscow Philharmonic Society, die einst der in Sankt Petersburg geborene Komponist Dimitri Schostakowitsch selbst als eine extrem einflussreiche Instanz "in der Entwicklung des musikalischen Lebens [in Russland]" beschrieb. "Sie ist eine Art universitätsähnliche Institution, die von hunderten Musikfans und tausenden Musikern frequentiert wird", so Dimitri Schostakowitsch. Die Moscow Philharmonic Society wurde 1922 vom damaligen Kulturabgeordneten des Landes, Anatoli Lunatscharski, gegründet und ist inzwischen Russlands führende Instanz für Konzertorganisation.
Patrick Debrabandere dirigiert den Vox Mago Chor in einer Performance des Dettinger Te Deum (HWV 283), in einem Lobgesang von Georg Friederich Händel, komponiert 1743. Am 27. Juni 1743 gewannen die Britische Armee und ihre Verbündeten die Schlacht bei Dettingen gegen die französische Armee. Da anlässlich der Rückkehr des Königs ein Tag der öffentlichen Danksagung veranstaltet werden sollte, wurde Händel beauftragt, ein Te Deum zu komponieren. Die Solisten der Performance sind Bart Uvyn , Denzil Delaere , Helena Maes und Joris Stroobants . Aufgenommen 2018 in der Onze-Lieve-Vrouw-Kirche in Gent.
Dirigent Alain Altinoglu leitet die Philharmonia Zürich, den Zusatzchor des Opernhaus Zürich und die SoprAlti der Oper Zürich in einer Interpretation von Debussys Pelléas et Mélisande, einer Oper in fünf Akten, die auf dem französischen Libretto zu Maurice Maeterlincks Theaterstück basiert. Das Werk feierte seine Premiere 1902 in der Pariser Opéra Comique und dreht sich um ein kompliziertes Dreiecksverhältnis zwischen Liebenden. Prince Golaud trifft unverhofft auf Melisandé, eine mysteriöse junge Frau, deren Herkunft ihm unbekannt ist. Nach seiner Hochzeit begibt sich das Paar zum Schloss von Golauds Großvater, King Arkel. Dort kommt Melisandé Golauds jüngerem Halbbruder immer näher. In den Hauptrollen: Brindley Sherratt , Jacques Imbrailo (Pelléas), Kyle Ketelsen und Corinne Winters (Mélisande). Dmitri Tscherniakow führte Regie in dieser Aufnahme von 2016 aus dem Züricher Opernhaus.
Hector Berlioz (1803-1869): Symphonie fantastique op. 14. Berliner Philharmoniker; Leitung: Mariss Jansons. Die Europakonzerte der Berliner Philharmoniker sind ein Beitrag des renommierten Orchesters zur europäischen Vereinigung. Sie finden jedes Jahr am 1. Mai (der Wiederkehr des Gründungstages des Orchesters 1882) in einem anderen europäischen Ort statt; 2001 in der byzantinischen Kirche "Hagia Eirene" in Istanbul.
2011 hießen die Berliner Philharmoniker und ihr Musikdirektor Sir Simon Rattle das neue Jahr gemeinsam mit dem vielfach ausgezeichneten russischen Pianisten Jewgeni Kissin willkommen. Kissins musikalisches Talent, die emotionale Tiefe und poetische Qualität seiner Interpretationen, sowie seine außergewöhnliche Virtuosität machten ihn zu einem Spitzenreiter der heutigen Klassikszene. In diesem Konzert ist er der Starsolist in einer Interpretation von Griegs Klavierkonzert in a-Moll, Op. 16. Zusätzlich dazu spielen die Berliner Phillharmoniker Dvoráks Slawischen Tanz Nr. 1, Op. 46, Griegs SinfonischenTanz Nr. 2, Op. 64, eine orchestrierte Version von Alborada del Gracioso von Ravel, R. Strauss 'Salomes Tanzsalome, Auszüge aus Strawinskis Der Feuervogel und Brahms' Ungarischem Tanz Nr. 1.
Leon Bernsdorf (1992, Deutschland) interpretiert Epithalam zu Eduard Reményis Vermählungsfeier (S129) und Grand Duo concertant sur la Romance de 'Le Marin' (S128) im Halbfinale des 11. internationalen Franz Liszt Klavierwettbewerbs, veranstaltet 2017 im TivoliVredeburg, Utrecht. Der Wettbewerb präsentiert und unterstützt aktiv talentierte Pianisten aus aller Welt. Dadurch hat er sich als eine Veranstaltung etabliert, die vielen jungen Musikern berufliche Türen öffnet. Der internationale Franz Liszt Wettbewerb fand erstmals 1986 in der Niederlande statt und gilt seither als einer der bedeutendsten Klavierwettbewerbe der Welt.
Das Valerius Ensemble, bestehend aus Carola Ligt , Robert Windak , Eva Suslíková und René Geesing spielte am 23. April 2018 ein Konzert im Concordia in Enschede. Das Programm beinhaltete Mozarts Flötenquartett Nr.1, KV 285 und das Romanza aus Dohnányis Serenade Op. 10. Carolo Ligt spielt zudem ihre eigene Komposition Moods. Das Ensemble endet mit Thomas Mifunes Südamerikanischen Saitensprüngen von Joseph Haydn.
In diesem wunderbaren Konzert aus der Kirche der schweizer Stadt Verbier vereinen der griechische Violinspieler Leonidas Kavakos und die chinesische Pianistin Yuja Wang ihre musikalischen Kräfte in einer Interpretation dreier Sonaten von Johannes Brahms. Leonidas Kavakos wurde 1985 durch seine Teilnahme und Erstplatzierung beim prestigevollen International Jean Sibelius Violin-Wettebwerb bekannt. Gemeinsam mit Yuja Wang, die selbst im jungen Alter bereits eine erfahrene Musikerin ist, schafft er ein eindrucksvolles Konzert der Kammermusik. Teil des Programmes sind Brahms 1. Sonate für Klavier und Geige, in G-Dur, Op. 78, auch die "Regensonate" genannt, 2. Sonate für Klavier und Geige in A-Moll, Op. 100, die"Thuner Sonate", die ein musikalisches Porträt des schweizerischen Thunersee malt. Das Konzert endet mit einem feurigen Abschluss: Brahms 3. Sonate für Klavier und Geige in d-Dur, Op. 108.
In dieser Sammlung bezaubernder Choreografien von George Balanchine zahlt das New York City Ballet seinem Mitbegründer Tribut, der das Ensemble 1948 gemeinsam mit Lincoln Kirstein ins Leben rief. Darunter: das "Walpurgisnacht Ballett", das Balanchine 1975 für eine Produktion des französischen Théâtre National de l'Opéra von Goethes Faust entwarf, "Sonatine", mit dem 1975 das New York City Ballet Ravel Festival eröffnet wurde, "La Valse", basierend auf Kompositionen von Maurice Ravel und schließlich "Symphony in C ". Letzteres choreografierte Balanchine in nur zwei Wochen für das Pariser Opernballett im Jahre 1947, wo er damals als Gast-Ballettmeister tätig war. Diese Aufnahme entstand 2016 im Théâtre du Châtelet, Paris.
Gidon Kremers Wiederkehr zu J. S. Bachs Partiten ist ein außergewöhnliches Ereignis. Kremers erste Aufnahmen dieser Werke wurde vor nahezu einem Vierteljahrhundert veröffentlicht. In dieser Aufnahme von 2006 stellte sich Gidon Kremer erneut einer der wohl größten Herausforderungen eines jeden Pianisten: Bachs "Sonaten und Partiten für Violine solo" (BWV 1001-1006), die Kremer selbst als das "Himalaya-Gebirge" der Geigenmusik bezeichnet. Mit diesen Musikstücken ist es Bach gelungen, das technische Potential der Geige als Soloinstrument zu manifestieren. Die Partiten dienten später als Ausgangsform für etliche Solo-Violinstücke ganzer Generationen von Komponisten. Die Performance zeigt deutlich Kremers einzigartigen Sinn für Spontaneität und seine Bereitschaft, Risiken einzugehen. Dennoch ist stets der Sinn für Struktur des einmaligen Künstlers zu spüren, der sowohl der polyfonen Bandbreite der Kompositionen, als auch deren Nebeneinanderstellung von tänzerischen Elementen und innewohnender Tiefgründigkeit gerecht wird.
Ádám Fischer dirigiert das Orchester und den Chor von La Monnaie bei einer Darbietung von Antonín Dvoráks (1841-1904) Rusalka, einer Märchenoper in drei Akten. Rusalka ist die neunte Oper des Komponisten und gehört auch heute noch zum Standardrepertoire tschechischer Opernhäuser. Die Hauptrollen übernehmen Myrtò Papatanasiu , Pavel Cernoch , Annalena Persson , Willard White (Vodník, der Wassermann) und Renée Morloc (Jezibaba, die Hexe). Eine Rusalka ist ein weiblicher Wassergeist aus der slawischen Mythologie, der in einem See oder Fluss lebt. Rusalka, eine Wassernymphe, möchte zum Menschen werden, um von einem Prinzen geliebt zu werden. Damit ihr Wunsch in Erfüllung gehen kann, muss Rusalka ihre Stimme aufgeben und sich der ewigen Verdammnis stellen, falls ihre Liebe scheitert. Regisseur Stefan Herheim zeigt dieses lyrische Märchen, das 2016 in der Brüsseler La Monnaie aufgezeichnet wurde, auf meisterhafte Art. In dieser allseits gefeierten Interpretation nehmen die Märchenelemente manchmal erschreckend realistische Züge an, sodass man diese zauberhafte Produktion als psychoanalytische Studie männlicher Fantasien und weiblicher Archetypen verstehen könnte.
Dirigent Pierre Boulez leitet das Cleveland Symphony Orchestra in einer Performance des Adagios von Mahlers 10. Sinfonie und des Liederzyklus Des Knaben Wunderhorn. Die Solisten der Performance von 2010 aus der Severance Hall in Cleveland sind Magdalena Kozená und Christian Gerhaher . Des Knaben Wunderhorn ist eines der außergewöhnlichsten Werke unter Mahlers Orchesterkompositionen: das Stück, das in den 1890ern geschrieben wurde gilt als Vorreiter seines Genres. Der Songzyklus diente außerdem als Inspiration für einige seiner Sinfonien.
Olivier Latry, der aktuelle Titularorganist der Großen Orgel von Notre-Dame, führt die Zuschauer mit seinem Instrument auf eine Reise durch Landschaften, die Geschichte und unglaubliche Abenteuer, deren das Instrument Zeuge war oder in denen es die Hauptrolle spielte, aber hauptsächlich musikalischer Art. Zwischen der ursprünglich religiösen Funktion und dem Interesse von Komponisten aller Epochen, war die große Orgel von Cavaillé-Coll Gegenstand jeglicher Trends und zeugt von absoluter Modernität ... Latry gilt als einer der größten Organisten seiner Generation, sowohl in Frankreich als auch international. Er selbst betrachtet sich als Botschafter französischer Musik vom 17. bis zum 20. Jahrhundert sowie als Verfechter der Kunst der Improvisation. Im Film werden folgende Stücke gespielt: Pierre Cochereaus Boléro, Louis Viernes "Carillon de Westminster" und Scherzo aus Sinfonie Nr. 2, Alexandre Guilmants Sonate Nr. 1, Charles-Marie Widors "Symphony Gothique", Marcel Dupres "Cortège, Litanie" and J. S. Bachs Passacaglia und Fuge.
Das Casco Phil, The Chamber Music Orchestra of Belgium, spielt unter Dirigent Benjamin Haemhouts Schostakowitschs Kammersinfonie op. 110a. Das Werk ist eine Bearbeitung von Schostakowitschs in nur drei Tagen (12. bis 14. Juli 1960) komponiertem 8. Streicherquartett durch Rudolf Barschai. Das Werk bedient sich bei Schostakowitschs Stücken wie der 1. und 5. Sinfonie sowie einem jüdischen Motiv aus dem 2. Klaviertrio. Zudem enthält es Melodien aus dem 1. Cellokonzert und der Oper "Lady MacBeth". Aufgezeichnet im Elisabeth Center in Antwerpen, Belgien.