20:00
Als eine der ältesten noch bestehenden Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen wird das Magazin bereits seit Dezember 1952 ausgestrahlt. Berichtet wird über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland.
20:15
1972 war das Urknalljahr für den Umwelt- und Naturschutz: Der Club of Rome schockierte die Welt mit seinem bahnbrechenden Bericht "Zur Lage der Menschheit". In Stockholm fand die erste Umweltkonferenz der Vereinten Nationen statt. Und in Nordfriesland trafen sich führende Umweltschützende, um die Studie "Die Grenzen des Wachstums" in die Praxis umzusetzen. Mitten im Wirtschaftswahn der 1970er-Jahre forderte ein Haufen unerschrockener Menschen einen Nationalpark: den Nationalpark Wattenmeer. Was in Husum gefordert wurde, entsetzte große Teile der deutschen Bevölkerung: Ein derart radikaler Naturschutz würde "unser Land in die Armut treiben!". Die Debatte wurde hart und unerbittlich geführt. Werner Boyens erinnert sich: "Wir mussten dagegen sein, um überhaupt beachtet zu werden. Denn die Menschen, die hier lebten, wurden praktisch vergessen. Gut 50 Jahre später ist der Nationalpark Wattenmeer aus Deutschland nicht mehr wegzudenken. Er sichert Tausende Arbeitsplätze, ist Naherholungsgebiet für Einheimische, Magnet für Urlauber und vor allem eine starke Säule des Naturschutzes. NDR Autor Sven Jaax reist in die Zeit zurück, trifft sich mit den Kämpfern von damals und erzählt, was der Nationalpark heute leisten muss. Denn, ruhig ist es nicht geworden. Es braucht immer neue Wege, um das Wattenmeer zu schützen: vor uneinsichtigen Touristen, ignoranten Investoren oder Landwirten, die sich bis heute vom Naturschutz bedroht fühlen. "Unsere Geschichte" nimmt das spannende Jahr 1972 zum Anlass, um eine historische Reise anzutreten. Zu Menschen und Meilensteinen, die ganz Deutschland und nicht nur den Norden verändert haben. Eine Zeitreise zu erbitterten Kämpfen. Zu verbalen und physischen Attacken. Zu bitteren Niederlagen und zu einem Triumph für die Natur. Den entscheidenden Impuls gab eine Gruppe charismatischer Umweltschützender rund um den Verein Schutzstation Wattenmeer. Auf dem Deutschen Naturschutztag 1972 kam es zur Provokation: ein riesiger Nationalpark? Niemals! Getreu dem Motto "Gott schuf das Meer, der Friese schuf die Küste" sträubten sich Bauern, Fischer, Jäger, Wassersportler, Tourismusbetriebe und kommunale Verwaltungen gegen einen verordneten Naturschutz. Er kam dann doch, und gemeinsam schafften sie eine Erfolgsgeschichte.
21:00
Straßen voller Autos und rauchende Schornsteine - das sind in Nachkriegs-Deutschland Symbole des Fortschritts. Die Deutschen nehmen Smog und verschmutzte Flüsse billigend in Kauf. Hauptsache, die Wirtschaft wächst. Doch als Luft und Wasser immer schmutziger werden, lassen sich die Probleme nicht mehr ignorieren. "Der Himmel über der Ruhr muss wieder blau werden!", fordert Willy Brandt 1961 in seinem Wahlkampf. Seine sozial-liberale Regierung setzt zu Beginn der 70er Jahre ein Sofortprogramm für den Schutz von Luft und Wasser auf. Mit der Ölkrise wird dieser Politik ein schwerer Dämpfer verpasst: Während der Rezession treten die Interessen der Industrie erneut in den Vordergrund. 1983 überrascht Schwarz-Gelb unter Helmut Kohl mit einer ambitionierten Luftreinhaltepolitik - eine Reaktion auf den Wahlerfolg der Grünen, die zum ersten Mal in den Bundestag eingezogen sind. Mit neuen Regelungen ergreift die Politik Maßnahmen, die Deutschland in Europa zum Vorreiter für saubere Luft machen. In der DDR steht der Naturschutz schon in den 60ern in der Verfassung - doch das ist nur Fassade. Erich Honecker will über die Umweltpolitik die internationale Anerkennung der DDR vorantreiben. Zugleich leugnet die SED, dass gravierende Umweltprobleme überhaupt existieren. Dabei sind Smog, Waldsterben und Wasserverschmutzung an vielen Orten unübersehbar. Immer mehr Bürgerinnen und Bürger wollen die erschreckenden Zustände nicht länger hinnehmen. Ihre Demonstrationen und Baumpflanzaktionen werden zu einer der Keimzellen des friedlichen Widerstands. Nach der Wiedervereinigung zeigt sich das dramatische Ausmaß der Umweltschäden in den neuen Bundesländern. Doch wirtschaftliche Belange stehen wieder einmal an erster Stelle. Andere Industriestaaten überholen die Bundesrepublik mit ihren Nachhaltigkeitsstrategien. Immer häufiger drohen der Bundesregierung Sanktionsmaßnahmen der EU, weil sie Umweltschutzregelungen nicht umsetzt. Alois Glück, damals Staatssekretär im bayerischen Umweltministerium, bedauert die Versäumnisse: "Mit dem Rückblick muss ich sagen, dass wir, unsere Generation, dabei mächtig versagt hat auf Kosten jetzt der jungen Generation und der Nachkommen." Als 2005 mit Angela Merkel eine ehemalige Umweltministerin Kanzlerin wird, gilt sie rasch als "Klima-Kanzlerin". Doch ausgerechnet sie macht den Atom-Ausstieg zunächst wieder rückgängig- bis der GAU von Fukushima auch die promovierte Physikerin zur Abkehr von der Kernenergie bewegt. Deutschland bleibt ein ambivalentes Land, was Umweltschutz betrifft: mal wegweisend, mal Musterschüler, und dann doch wieder den Schlüsselindustrien treu. "Schwarz Rot Grün" beleuchtet die Entwicklung der deutschen Umweltpolitik vom Wirtschaftswunder bis heute - mit wichtigen Playern von damals, wie den ehemaligen Umweltministern Klaus Töpfer und Jürgen Trittin. Wir zeigen, wie BürgerInnen für "ihre" Umwelt kämpften, gegen erhebliche Widerstände von Politik und Wirtschaft. Und wie schließlich die neue Generation der Millennials die Politik erheblich unter Druck setzt, weil sie ihre zukünftige Existenzgrundlage in Gefahr sieht.
21:45
Der Chor des BR singt im Prinzregententheater in München unter der Leitung seines künstlerischen Leiters, Peter Dijkstra, das Requiem des französischen Komponisten Gabriel Fauré (1845-1924). Das Requiem für Sopran, Bariton, Chor, Orchester und Orgel ist wohl Faurés berühmtestes Werk. Es entstand 1888 in einer ersten Fassung mit fünf Sätzen und wenigen Solo-Instrumenten. In den folgenden Jahren nahm Fauré immer wieder Veränderungen vor, fügte zuerst je zwei Trompeten und Hörner hinzu, später noch die Sätze Offertorium und Libera me. In dieser zweiten siebensätzigen Fassung für Kammerorchester von 1893 ist es in unserer Aufnahme zu erleben. Anders als bei Requiems-Vertonungen anderer Komponisten verzichtete Fauré auf eine dramatische Ausdeutung weitgehend. Stattdessen verfolgt er einen intimen Ansatz und eine lyrische Gelassenheit, die dem Gläubigen einen lichten Blick aufs Paradies gewährt.
22:25
Sie heben das konservative Bild der Floristik aus den Angeln. Sie schaffen Werke von facettenreicher Opulenz, filigraner Schönheit und überraschendem Materialmix. Sie beschäftigen sich intensiv mit Farben, Textur, Kunstgeschichte, Mode und Design. Und setzen diese Inspiration in ihren Werken mit großer Leidenschaft und Fantasie in Installationen aus Blumen und Pflanzen um. Ob auf Bällen oder in Schlössern. Ob bei Luxusevents oder auf Hochzeiten. Sie alle sind Visionäre für florale Objekte. Fünf Persönlichkeiten, die in ihrem Fach in Europa zu den Besten gehören und die Trends der Zukunft mitgestalten. Die in dieser Folge im Zentrum stehende Floristikschule in Weihenstephan ist bekannt dafür, neue Wege zu gehen. Klassischer Trauerschmuck wird hier zum Kunstwerk, öffnet den Blick für einen neuen Umgang mit Urnen und Särgen. Die Schüler sollen lernen, Blumen aus ihrer konservativen Nische zu holen und fantasievoll eigene Visionen zu entwickeln. Das gelingt auch, indem interkulturelle Techniken, wie Ikebana eine große Rolle spielen. Am Ende des Jahres münden die neuen Erfahrungen in einer ungewöhnlichen Ausstellung: Kunst und Blumen werden in einer Symbiose als Einheit präsentiert. In Weihenstephan ist das Florale niemals langweilig.
22:50
Welche popkulturellen Hype-Themen treiben dich gerade um? Wir erzählen dir spannend den Schlüsselmoment, der alles ausgelöst oder verändert hat, erklären die Zusammenhänge und überraschen dich mit Details, die selbst du als Popkultur-Fan noch nicht kanntest.
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Mit der Tagesschau vor 20 Jahren hat ARD-alpha eine "Daily", die in Fan-Kreisen längst Kultstatus besitzt. Täglich kann man 20 Jahre zurückblicken und die jüngste Zeitgeschichte noch einmal hautnah nachempfinden. Durch den Vergleich mit der aktuellen Tagesschau begibt sich der Zuseher gleichsam auf eine Zeitreise. Dies gilt einerseits für die behandelte Materie, andererseits aber auch für die mediale Aufbereitung des Nachrichten-Genres selbst. Besondere Ereignisse, die von Nachrichtensprecher-Legenden wie Karl-Heinz Köpcke oder Dagmar Berghoff präsentiert wurden, waren unter anderem das dramatische Terrorjahr 1977, die Wahlen von Papst Johannes Paul II. und US-Präsident Ronald Reagan oder die "Bonner Wende", die Ablösung der Bundesregierung von Kanzler Schmidt durch den späteren "Kanzler der Einheit" Helmut Kohl.
02:35
"Jeder Mensch ein Künstler!" Dies berühmt-berüchtigte Motto von Joseph Beuys könnte auch von Bob Ross (1942-1995) stammen. Allein, der amerikanische Fernsehmaler hat - anders als Beuys - keine großen sozialen und politischen Revolutionen im Sinn. Bob Ross will "nur" die einzelnen Menschen glücklicher machen, und das heißt, zu potenten Malern, die ihre eigene Welt erschaffen. Er will uns zeigen: Ein kleiner Künstler steckt in jedem von uns, wir müssen ihn nur herauslassen. Und das geschieht, indem wir lernen, das Malen zu lernen und das Lernen dabei nicht als Mittel zum Zweck, sondern als Selbstzweck begreifen - Spaß dran finden. Bob Ross wurde 1942 in Daytona Beach, Florida, als Sohn eines Zimmermanns geboren. Er studierte an verschiedenen amerikanischen Colleges Malerei und entdeckte schließlich seine spezifische Malweise: die Nass-auf-Nass-Methode. Nachdem er diese Technik gründlich ausgebaut und etliche Hilfsmittel und Tricks erprobt hat, fing er an, auch anderen beizubringen, wie man damit schöne Landschaftsbilder kreieren kann. Er reiste seit 1981 quer durch die Vereinigten Staaten, um diese Technik vorzustellen. Zwei Jahre später produzierte er die ersten Malkurse im Fernsehen: "The Joy of Painting" wurde zu einem Riesenerfolg. Mit freundlich säuselnder Stimme macht Bob Ross seinen Zuschauern Mut, ihre eigene Kreativität zu entdecken. Schritt für Schritt macht er vor, wie sie ihre Leinwand im Nu mit "heiteren kleinen Wölkchen" oder "fröhlichen kleinen Bergen" und Hütten bereichern und so ihre eigene Welt schaffen können. Das kommt an, seit 1983 reißen die Ross-Serien gar nicht mehr ab. Sein Fernseh-Malkurs ist ein gigantisches Unternehmen, das Millionen von Ross-Schülern mit dem nötigen Malwerkzeug, Anleitungsbüchern und Videos ausstattet. Bob Ross starb 1995 mit gerade einmal 52 Jahren in New Smyrna Beach, Florida, an Krebs. Seine Fernsehshow aber lebt weiter. Inspiriert von Ross hat eine Freundin von ihm, Annette Kowalski, selbst eine Methode entwickelt, wie man Blumen malt.
03:05
Der Film zeigt den italienischen Astronauten Luca Parmitano bei der ESA-Vorbereitung auf seinen Astronauteneinsatz, zeigt ihn beim Start im russischen Baikonur und begleitet ihn in seinem ALLtag auf der ISS.
04:05
Geschichtenerzählen und Astrophysik - das sind seine beiden großen Leidenschaften: Harald Lesch ist Professor für theoretische Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und unterrichtet Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie S.J. in München. Außerdem ist er Mitglied der Kommission "Astronomie in Unterricht und Lehramt". Seine Hauptforschungsgebiete sind kosmische Plasmaphysik, Schwarze Löcher und Neutronensterne. In der Sendereihe "alpha-Centauri" erklärt Professor Lesch die Grundzüge des Universums, untersucht ferne Galaxien und bringt uns unser Sonnensystem näher.
04:20
Unter dem Sendungstitel werden verschiedene Formate zusammengefasst, die sich mit der Erde und dem Weltall befassen. Die mit elektronischer Musik hinterlegten Aufnahmen erlangten bereits Kultstatus.