18:45
Nicht jeder Streit muss weltbewegend sein, aber oft fühlt er sich so an. Auch, wenn es nur um die Frage geht, ob Ananas auf die Pizza darf. Schon verlieren wir die Fassung und gehen in den Angriffs- oder Fluchtmodus. Warum ist das so? Die Forschung zeigt, dass wir gar nicht anders können: Streit stresst uns. Schon der kleinste Widerspruch kann unser Streitzentrum im Gehirn in Alarmbereitschaft versetzen, weiß Tali Sharot, Neurowissenschaftlerin an der University of London. Allerdings ist das nicht nur schlecht: "Gefühle im Streit sind ein Kompass, um zu erkennen, was uns wirklich wichtig ist", erklärt Psychologe Rune Miram von der Universität der Bundeswehr in München. Denn hinter kleinen Streitigkeiten im Alltag stecken oft tiefergehende Probleme. Um genau diese zu lösen, betont Hugo Mercier, Kognitionswissenschaftler am Pariser École normale supérieure, dass Streit für uns Menschen schon immer wichtig war. Denn nur so konnten wir Regeln für das Zusammenleben in der Gemeinschaft festlegen. Und ist auch die Demokratie am Ende nicht vor allem ein Regelwerk, um konstruktiv streiten zu können? Caja Thimm, Medienwissenschaftlerin an der Uni Bonn, warnt deshalb vor den Gefahren, wenn unsere Streitkultur, besonders im Internet, immer weiter verroht - wenn wir nur noch in den Austausch kommen, um uns gegenseitig zu beleidigen. Eine gute Lösung für die drängenden Fragen der Gegenwart finden wir eher, wenn wir viele Perspektiven und Argumente kennen. Herausfinden können wir das allerdings nur, wenn wir miteinander streiten. Und zwar richtig.
19:15
20:00
Als eine der ältesten noch bestehenden Nachrichtensendungen im deutschen Fernsehen wird das Magazin bereits seit Dezember 1952 ausgestrahlt. Berichtet wird über das aktuelle Geschehen im In- und Ausland.
20:15
Den einfallsreichen Vietnamesen ist nichts unmöglich: einen ganzen Blumenmarkt auf einem einzigen Moped balancieren, drei Schweine, 100 lebende Hühner oder eine ganze Familie! Sie schaffen einfach alles. Und noch mehr. Gute 40 Jahre nach Kriegsende ist das einst geteilte Land mitten im Aufbruch, quicklebendig, pulsierend und sympathisch chaotisch wie kaum ein anderes in Südostasien. Nichts hat all die Träume der Vietnamesen mehr beflügelt als der Reunification Express. Der Zug fährt zehn Mal am Tag von Nord nach Süd und wieder zurück, von der Hauptstadt Hanoi hinunter in die zweite große Metropole: Ho Chi Minh City, dem früheren Saigon. Der Film begleitet Passagiere und Zugpersonal bei ihren kleinen und großen Abenteuern auf der langen Reise durch ein faszinierendes Land. Dabei lernt das Filmteam Vang Seo kennen. Der Reisbauer ist schon 80 Jahre alt, aber bestellt wie eh und je seine Felder auf den Reisterrassen von Ha Giang in Vietnams hohem Norden. Die Gegend ist so urtümlich, weil sie noch kaum erschlossen ist. Und sie ist atemberaubend schön, vor allem im Herbst, wenn die satten grünen Felder im Licht der tief stehenden Sonne erleuchten. Hier lebt auch die 18-jährige Thi Luyen in einem Bergdorf. Sie ist gerade zum ersten Mal Mutter geworden. Jetzt zieht sie als Hebamme über die Dörfer, um anderen jungen Frauen beizustehen, damit sie in der Abgeschiedenheit der Bergwelt ihr Kind gesund auf die Welt bringen. In Hanoi erlebt das Team den kolonialen Charme der vietnamesischen Hauptstadt und vor allem reichliches Essen. Überall dampft und brodelt es, die Dumplings von Madame Chung, die Krabben von Herrn Nguyen, eine Pho, die fette Nudelsuppe von Frau Lien, alles Streetfood wie von einem anderen Stern. Knapp 2.000 Kilometer ist die Reise Richtung Süden lang, eine Ruckelpartie, die allein zwei Tage und Nächte dauert. In den beengten Abteilen kommt man seinen Mitreisenden schneller nahe als man denkt. Wer lieber die Weite mag, lässt sich vom atemberaubenden Ausblick aus den Fenstern des Zuges begeistern: vorbei an den Lotusfeldern südlich von Hanoi, zur Linken die Küste mit Stränden, Palmen, blauem Wasser, zur Rechten die Berge, Wälder, die Höhlenwelten von Vietnams Zentralmassiv. Der Zug fährt an der wunderschönen Zitadelle von Hue vorbei, am geschichtsträchtigen Strand von Da Nang, wo damals die ersten US-amerikanischen Bodentruppen landeten. Der Zug macht Halt in Hoi An, der Stadt, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Hier trifft das Filmteam einen älteren Herrn, der wunderschöne, traditionelle Laternen herstellt und damit Gassen und Plätze in ein warmes unverwechselbares Licht taucht. Welch ein magisches Erlebnis, bevor schließlich die grellen Lichter von Ho Chi Minh am Horizont erscheinen.
21:00
Simon Schott, Jahrgang 1917, kommt aus einem kleinen bayerischen Dorf. Er war immer schon musikalisch. Dass er heute - also im Jahr 1990 - ein berühmter Barpianist ist, wäre daher logisch. Aber sein Lebensweg war recht krumm und nicht viel hätte gefehlt und er hätte die Zeit des Nationalsozialismus nicht überlebt. Denn sein Todesurteil wegen Fahnenflucht stand bereits fest. In Frankreich hatte er sich aus dem Staub gemacht, d.h. er hatte die Wehrmacht unerlaubterweise verlassen, war dann aber doch erwischt und eingesperrt worden. Irgendwie konnte er sich jedoch davor retten, erschossen zu werden. Er blieb nach dem Krieg in Frankreich, genauer gesagt in Paris und spielte in einigen kleineren Bars als Pianist. Bis er eines Tages ein Engagement als Barpianist in "Harry's New York Bar" in Paris erhielt, dem Allerheiligsten in Sachen Bar auf dem europäischen Kontinent. Dort spielte er dann viele Jahre lang vor solchen Berühmtheiten wie Bogart, Hemingway, Sartre, Coco Chanel usw. Inzwischen ist er jedoch hoch geschätzter Barpianist im Hotel "Vier Jahreszeiten" in München. Der Film begleitet Simon Schott nach Paris, wo er nach vielen Jahren wieder einmal diese Bar besucht und viele, viele Anekdoten zum Besten gibt. Interessant sind vor allem seine Aussagen, wie er am Piano einen Abend gestaltet, dass er z. B. nie vorher weiß, was er als nächstes spielen wird und wie er es schafft, mehrere Tausend Melodien im Kopf zu behalten.
21:30
Es hat sie nicht gestört, dass sie seit 77 Jahren fast nicht auseinanderzuhalten sind. Anni und Bert sind nämlich eineiige Zwillinge. Aber die eine ist dann doch erfreut, wenn man sie beim Einkaufen nicht verwechselt und sie mit dem richtigen Vornamen anspricht. Aufgewachsen sind sie im böhmischen Karlsbad und waren schon dort als immer absolut identisch gekleidete junge und hübsche Frauen eine kleine Sensation. Nach dem Krieg und der Vertreibung aus der damaligen Tschechoslowakei trennten sich zwar für einige Jahre ihre Wege, aber die beiden blieben immer eng verbunden miteinander. Seit einiger Zeit wohnen sie wieder unter einem Dach, Bert mit ihrem Mann unten und Anni, seit vielen Jahren verwitwet, oben im ersten Stock. Wie schwierig es für das Umfeld gelegentlich war, mit diesen zwei sich so nahestehenden Schwestern auszukommen, zeigt die Erinnerung der Kinder der beiden. Sie sagen, sie lieben und schätzen ihre Geschwister, aber sie würden nie auf die Idee kommen, bei Schwierigkeiten zuerst einmal den Bruder oder die Schwester zu fragen, bevor sie die eigene Ehefrau oder den eigenen Ehemann befragen. Bei Anni und Bert war das aber genau so: Da konnte man als Ehemann schon manchmal das Gefühl bekommen, ausgegrenzt zu werden.
22:15
Sie kannten sich bereits seit Jahren, aber auf einem Spaziergang haben sie sich dann ihre Liebe füreinander eingestanden und beschlossen zusammenzubleiben. Nun sind sie seit mehr als 35 Jahren verheiratet und glücklich miteinander: Er von Beruf Lehrer, sie Mutter und Hausfrau. Gegenseitiges Vertrauen, Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und die Bereitschaft zum Verzicht zugunsten des anderen das war die Grundlage ihrer lebenslangen Beziehung. Beide vermitteln glaubhaft, glücklich zu sein, ein geglücktes Leben gelebt zu haben. Die drei Töchter von Lydwina und Adolf wollen jedoch anders leben als ihre Mutter. Die traditionelle Rollenverteilung, bei der es immerzu die Frauen sind, die Verzicht üben müssen, lehnen sie ab: Sie möchten sich selbst auch verwirklichen und legen daher großen Wert auf persönliche Freiräume. In der Spiegelung mit den Lebensplänen der Töchter kann Autor Eberhard Meyer die Beschaffenheit der Beziehung zwischen Lydwina und Adolf genauer herausarbeiten.
23:00
Mit ihren Hits "Let It Rain" und "Birmingham" wird Amanda Marshall international bekannt. In den 1990er-Jahren zählt sie zu den einflussreichsten Sängerinnen Kanadas. 1997 steht sie im Münchner Schlachthof auf der Bühne und zieht das Publikum mit eingängigen Pop-, Rock- und Soul-Songs, aber vor allem mit ihrer kraftvollen Stimme, in ihren Bann. Jahrzehntelang lagerten die Mitschnitte von Kultsendungen wie "Alabama in Concert", "Schlachthof in Concert" oder "Nachtwerk in Concert" in den Archiven des Bayerischen Rundfunks - sie waren der Soundtrack einer ganzen Generation. "Back on Stage" hebt diese musikalischen Schätze und holt sie zurück ins Fernsehen.
23:45
Die Krefelder Band M. Walking On The Water hat ihren ganz eigenen Sound. Stilistisch irgendwo zwischen Folk, Rock, Punk und Pop, instrumentell gern auch mal mit Akkordeon und Geige. M. Walking On The Water ist auch die erste Indie-Band, die es mit ihrer Musik in die deutschen Charts schafft. 1995 treten die Musiker in der Münchner Alabamahalle auf und stellen ihr neues, in den USA produziertes Album "La Louisianne" vor. Jahrzehntelang lagerten die Mitschnitte von Kultsendungen wie "Alabama in Concert", "Schlachthof in Concert" oder "Nachtwerk in Concert" in den Archiven des Bayerischen Rundfunks - sie waren der Soundtrack einer ganzen Generation. "Back on Stage" hebt diese musikalischen Schätze und holt sie zurück ins Fernsehen.
00:30
DW's The Day provides viewers with the background and analysis they need to understand the top stories of the last 24 hours. Join our Chief News Anchor Brent Goff as he puts the day's events into context and discusses them with experts and correspondents in the field.
01:00
Mit der Tagesschau vor 20 Jahren hat ARD-alpha eine "Daily", die in Fan-Kreisen längst Kultstatus besitzt. Täglich kann man 20 Jahre zurückblicken und die jüngste Zeitgeschichte noch einmal hautnah nachempfinden. Durch den Vergleich mit der aktuellen Tagesschau begibt sich der Zuseher gleichsam auf eine Zeitreise. Dies gilt einerseits für die behandelte Materie, andererseits aber auch für die mediale Aufbereitung des Nachrichten-Genres selbst. Besondere Ereignisse, die von Nachrichtensprecher-Legenden wie Karl-Heinz Köpcke oder Dagmar Berghoff präsentiert wurden, waren unter anderem das dramatische Terrorjahr 1977, die Wahlen von Papst Johannes Paul II. und US-Präsident Ronald Reagan oder die "Bonner Wende", die Ablösung der Bundesregierung von Kanzler Schmidt durch den späteren "Kanzler der Einheit" Helmut Kohl.
01:15
"Jeder Mensch ein Künstler!" Dies berühmt-berüchtigte Motto von Joseph Beuys könnte auch von Bob Ross (1942-1995) stammen. Allein, der amerikanische Fernsehmaler hat - anders als Beuys - keine großen sozialen und politischen Revolutionen im Sinn. Bob Ross will "nur" die einzelnen Menschen glücklicher machen, und das heißt, zu potenten Malern, die ihre eigene Welt erschaffen. Er will uns zeigen: Ein kleiner Künstler steckt in jedem von uns, wir müssen ihn nur herauslassen. Und das geschieht, indem wir lernen, das Malen zu lernen und das Lernen dabei nicht als Mittel zum Zweck, sondern als Selbstzweck begreifen - Spaß dran finden. Bob Ross wurde 1942 in Daytona Beach, Florida, als Sohn eines Zimmermanns geboren. Er studierte an verschiedenen amerikanischen Colleges Malerei und entdeckte schließlich seine spezifische Malweise: die Nass-auf-Nass-Methode. Nachdem er diese Technik gründlich ausgebaut und etliche Hilfsmittel und Tricks erprobt hat, fing er an, auch anderen beizubringen, wie man damit schöne Landschaftsbilder kreieren kann. Er reiste seit 1981 quer durch die Vereinigten Staaten, um diese Technik vorzustellen. Zwei Jahre später produzierte er die ersten Malkurse im Fernsehen: "The Joy of Painting" wurde zu einem Riesenerfolg. Mit freundlich säuselnder Stimme macht Bob Ross seinen Zuschauern Mut, ihre eigene Kreativität zu entdecken. Schritt für Schritt macht er vor, wie sie ihre Leinwand im Nu mit "heiteren kleinen Wölkchen" oder "fröhlichen kleinen Bergen" und Hütten bereichern und so ihre eigene Welt schaffen können. Das kommt an, seit 1983 reißen die Ross-Serien gar nicht mehr ab. Sein Fernseh-Malkurs ist ein gigantisches Unternehmen, das Millionen von Ross-Schülern mit dem nötigen Malwerkzeug, Anleitungsbüchern und Videos ausstattet. Bob Ross starb 1995 mit gerade einmal 52 Jahren in New Smyrna Beach, Florida, an Krebs. Seine Fernsehshow aber lebt weiter. Inspiriert von Ross hat eine Freundin von ihm, Annette Kowalski, selbst eine Methode entwickelt, wie man Blumen malt.
01:45
Unter dem Sendungstitel werden verschiedene Formate zusammengefasst, die sich mit der Erde und dem Weltall befassen. Die mit elektronischer Musik hinterlegten Aufnahmen erlangten bereits Kultstatus.
02:45
Geschichtenerzählen und Astrophysik - das sind seine beiden großen Leidenschaften: Harald Lesch ist Professor für theoretische Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und unterrichtet Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie S.J. in München. Außerdem ist er Mitglied der Kommission "Astronomie in Unterricht und Lehramt". Seine Hauptforschungsgebiete sind kosmische Plasmaphysik, Schwarze Löcher und Neutronensterne. In der Sendereihe "alpha-Centauri" erklärt Professor Lesch die Grundzüge des Universums, untersucht ferne Galaxien und bringt uns unser Sonnensystem näher.
03:00
Unter dem Sendungstitel werden verschiedene Formate zusammengefasst, die sich mit der Erde und dem Weltall befassen. Die mit elektronischer Musik hinterlegten Aufnahmen erlangten bereits Kultstatus.
04:00
Geschichtenerzählen und Astrophysik - das sind seine beiden großen Leidenschaften: Harald Lesch ist Professor für theoretische Astrophysik an der Ludwig-Maximilians-Universität München und unterrichtet Naturphilosophie an der Hochschule für Philosophie S.J. in München. Außerdem ist er Mitglied der Kommission "Astronomie in Unterricht und Lehramt". Seine Hauptforschungsgebiete sind kosmische Plasmaphysik, Schwarze Löcher und Neutronensterne. In der Sendereihe "alpha-Centauri" erklärt Professor Lesch die Grundzüge des Universums, untersucht ferne Galaxien und bringt uns unser Sonnensystem näher.
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Unter dem Sendungstitel werden verschiedene Formate zusammengefasst, die sich mit der Erde und dem Weltall befassen. Die mit elektronischer Musik hinterlegten Aufnahmen erlangten bereits Kultstatus.
04:50