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TV Programm für ARTE am 28.07.2024

Frans Hals - Maler des Lachens 05:05

Frans Hals - Maler des Lachens

Künstlerporträt

Frans Hals gehört neben Rembrandt und Vermeer zu den Schlüsselfiguren der niederländischen Kunst des 17. Jahrhunderts. Doch im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen, die eher düstere oder nachdenkliche Bilder malten, hatte sich der Haarlemer Künstler ganz der Freude verschrieben. Frans Hals malte Menschen, die ihre Lebenslust kaum verbergen können, und das in einer Zeit, in der es verpönt war, Zähne zu zeigen. Seine Gemälde sind bevölkert von Frauen, Männern und Kindern, die versonnen lächeln, verschmitzt grinsen oder ihre Fröhlichkeit geradezu herausbrüllen. Ein Novum in der Kunstgeschichte. Dabei gelang dem Maler das scheinbar Unmögliche: den kurzen Moment einzufangen, in dem ein ernster Gesichtsausdruck in ein Lächeln übergeht. Ein Bild in Bewegung, ein Schnappschuss in Öl. Und so wirkt der Maler auch in der heutigen Zeit überraschend aktuell. Die Bilder sind umso bemerkenswerter, da Frans Hals in seinem eigenen Leben wenig zu lachen hatte. Seine erste Frau starb früh, mehrere Kinder starben und er scheint an der Grenze zur Armut gelebt zu haben. Für den amerikanischen Autoren Benjamin Moser sind die Gemälde von Frans Hals "eine Schutzimpfung aus Freude in derzeit dunklen Zeiten". Was sagen die lebensbejahenden Bilder über das Verhältnis der damaligen Gesellschaft zum Lachen aus? Was verraten sie über die Bedeutung des Affekts für uns heute? Die Dokumentation begleitet die Kuratorinnen der Berliner Gemäldegalerie und ihre Kollegen vom Amsterdamer Rijksmuseum bei den Vorbereitungen und der Installation für eine große Frans-Hals-Ausstellung und erkundet die Rolle, die das Lachen in der Kunst von Frans Hals und in unserem Leben heute spielt.

Verbotenes Begehren 06:00

Verbotenes Begehren: Margarethe und Leonie

Dokumentation

Sigmund Freud, eine preußische Baronin und eine junge Wienerin, die sich nicht verbiegen lassen will, stehen im Mittelpunkt einer Spieldoku zu den Anfängen der queeren Geschichte in der Zwischenkriegszeit. Wien 1919: Sigmund Freud soll die junge Margarethe Csonka von ihrer Schwärmerei für eine skandalumwitterte preußische Baronin und Edelkurtisane "heilen". Er scheitert. Verfolgung, Stigmatisierung und Aufbruch - 100 Jahre queere Geschichte. Im ersten von zwei Filmen zur queeren Geschichte zeigt ARTE, wie sich im Wien und Berlin der 20er Jahre erstmals schwul-lesbisches Selbstbewusstsein entfaltet: "Die queere Kultur ist genau hier erfunden worden, aber hier gab es auch die bis heute schlimmsten Verfolgungen", sagt der Historiker Robert Beachy. Im Spannungsfeld von Repression und Aufbruchsstimmung bekämpfen Aktivisten wie der Berliner Sexualforscher Magnus Hirschfeld das Verbot gleichgeschlechtlicher Sexualität. Hirschfeld organisiert auch die ersten geschlechtsangleichenden Operationen der Geschichte: "Insofern ist er ein Vorläufer für die heutige Diskussion um die vielen verschiedenen Geschlechter", sagt Ralf Dose von der Magnus-Hirschfeld-Gesellschaft in Berlin. Mit der Machtübernahme der Nazis endet die kurze Illusion der Freiheit. Der NS-Staat verfolgt vor allem schwule Männer, aber auch lesbische Frauen, steckt sie ins KZ, kastriert oder ermordet sie. Margarethe Csonka gelingt die Flucht - in ein Leben, in dem sie sich nie wieder die Freiheit nehmen lassen wird zu lieben, wen sie will.

Tunesien - Eine Oase für die Zukunft 06:45

Tunesien - Eine Oase für die Zukunft

Dokumentation

Die Dokumentation führt in den Süden Tunesiens, in eine der trockensten Regionen der Welt. Dort, in den Dünen der Sahara, liegt der Palmenhain der Familie von Tahar Mna. Weil die Erträge immer geringer werden, fasst Tahar einen gewagten Plan: Wie einst seine Vorfahren will er mitten in der Wüste einen neuen Palmenhain anlegen. "Tunesien - Eine Oase für die Zukunft" erzählt, mit welchen Schwierigkeiten Tahar kämpfen muss, und zeichnet dabei auch das Porträt seiner Familie und der Dorfbewohner, die Tahar letztlich bei seinem Vorhaben unterstützen. Tahars Geschichte ist beispielhaft. Für seine neue Oase nutzt er überliefertes Wissen und passt es den Erfordernissen des Klimawandels an. Um in der als unfruchtbar geltenden Region mit ihrem dramatischen Wassermangel überleben zu können, muss er ständig auf das empfindliche ökologische Gleichgewicht achten. Deshalb setzt er auf Innovationen in der Agroforstwirtschaft. Die Herausforderung ist groß, denn Tahar muss den Palmenhain fruchtbar machen. Nur dann sichert er seiner Familie und seinen Nachkommen ein Auskommen für rund hundert Jahre.

GEO Reportage 07:40

GEO Reportage: Tapire, die Dschungel-Gärtner

Reportage

Einst bevölkerten sie die Wälder des ganzen amerikanischen Kontinents, heute leben sie nur noch in wenigen Regionen Mittel- und Südamerikas: Tapire. Die urzeitlich anmutenden Tiere mit ihrem markanten Rüssel sind vor allem durch menschengemachte Gefahren vom Aussterben bedroht. Biologen in Costa Rica und Nicaragua widmen ihre ganze Kraft dem Kampf ums Überleben der Spezies - mit Erfolg? Der Lebensraum der Tapire wird immer kleiner. Neben Rodungen haben auch Wilderer und große Highways dafür gesorgt, dass die Zahl der tapsigen Rüsseltiere in Mittel- und Südamerika drastisch zurückgeht. Aber Tierschützer in Costa Rica und Nicaragua kämpfen dagegen an. Im Zoo von Managua hat Dr. Eduardo Sacasa ein Zuchtprogramm ins Leben gerufen. 23 Tapire leben in seiner Obhut, zwei davon stehen nun erstmals vor ihrer Auswilderung - eine Sensation! Auch im Nachbarland Costa Rica nimmt die Tapirpopulation stetig ab. Wilderer haben es auf das Fleisch der Tiere abgesehen, außerdem ist das Schnellstraßennetz Panamericana eine Todesfalle für viele Tapire. Der junge Biologe Esteban Brenes-Mora ist Gründer der Nai Conservation, die sich der Erforschung und dem Schutz der hier noch wildlebenden Tapire verschrieben hat. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen Probleme analysieren, die im Miteinander von Mensch und Tier entstehen, und passende Lösungen finden. Dafür brauchen sie mehr Informationen, wie und wo die Tiere leben, wie nah sie den Menschen kommen und wie man gezielt Gefahren mindern kann. Mit Hilfe von GPS-Halsbändern für freilebende Tapire erhoffen sie sich die notwendigen Ergebnisse. In Nicaragua wie in Costa Rica steht viel auf dem Spiel - aber die Tierschützer in beiden Ländern scheinen ersten Erfolgen sehr nah zu sein.

ARTE Junior Das Magazin 08:10

ARTE Junior Das Magazin

Kindermagazin

42- Die Antwort auf fast alles 08:25

42- Die Antwort auf fast alles: Sind Aliens wie wir?

Infomagazin

Mehr als 300 Millionen Planeten in den uns bekannten Galaxien könnten lebensfreundlich sein. Einige davon sind gar nicht so weit entfernt. Nur 20 bis 30 Lichtjahre. Es ist also nur eine Frage der Zeit, bis wir Spuren von außerirdischem Leben finden. Aber wie sehen die Aliens dann aus? Eher wie Bakterien oder eher wie wir? Oder anders gefragt: Wie komplex sind sie? Der Planet K2-18b ist zwar etwas weiter entfernt, aber das James-Webb-Weltraumteleskop hat dort möglicherweise Spuren von DMS gefunden, einer schwefelhaltigen organischen Verbindung, die auf der Erde nur von Leben - vor allem von Phytoplankton - gebildet wird. Entwickeln sich dort komplexe Lebewesen? Auf der Erde sind komplexe Zellen, sogenannte eukaryotische Zellen, aus einer Symbiose von Bakterien und Archaeen entstanden. Symbiotische Beziehungen an sich sind in der Natur nicht selten, so leben Blattläuse und Ameisen in Symbiose. Nur entsteht aus einer solchen Symbiose in der Regel kein neues Lebewesen. Die eukaryotische Zelle hat sich nur ein einziges Mal entwickelt, obwohl Bakterien und Archaeen seit Milliarden von Jahren zusammenleben. Was hat auf der Erde dazu geführt, dass aus dieser einmaligen Symbiose komplexe Lebewesen entstanden sind? Und könnte sich dies auf einem anderen Planeten wiederholen?

Abenteuer Archäologie 08:55

Abenteuer Archäologie: Die Erbauer von Stonehenge

Archäologie

Im südafrikanischen uKhahlamba Drakensberg Park gibt es etwa 35.000 Felsmalereien. Nirgendwo sonst auf der Welt finden sich prähistorische Kunstwerke in solcher Dichte. Angefertigt wurden die Bilder, deren älteste Exemplare vor etwa 30.000 Jahren und die letzten im 19. Jahrhundert entstanden, von den San, einem Volk von Jägern und Sammlern. Heute lebt nur noch eine kleine Gruppe von San in der Wüste der Nachbarländer Namibia und Botsuana. Mit ihrem Verschwinden ist auch das Wissen um die Bedeutung dieser über Jahrtausende entstandenen Malereien verloren gegangen. Welche Geschichte erzählen die San-Malereien? Welche Botschaft hinterließen ihre Schöpfer auf den Felsen? Nach jahrelangen Forschungsarbeiten ist es Archäologen endlich gelungen, die Zeichnungen zu entschlüsseln. Eine Tierdarstellung sollte sich als entscheidend für das Verständnis dieser Kunst erweisen: die Elantilope. Diese war eine Kreatur des San-Gottes Cagn und spielte eine vergleichbare Rolle in deren Religion wie die Taube für die Christen. Daneben versuchten die Archäologen herauszufinden, was die verschiedenen Mischwesen - halb Tier, halb Mensch - symbolisieren. Es entstand die Hypothese, dass es sich um sakrale Darstellungen handeln muss, nicht um Alltagsszenen. Weitere Belege für diese Vermutung lieferten die Neurowissenschaften, ein Forschungsfeld, das noch nie in der Archäologie bemüht wurde: Unter Berücksichtigung von Erkenntnissen aus der Neuropsychologie kamen die Archäologen zu dem Schluss, dass die Felsbilder Trancetänze darstellen, die eines der wichtigsten Rituale der San-Religion waren. Die Zeichnungen führten die Forscher letztlich in die mystische Welt der ersten Geistheiler Südafrikas - der Schamanen.

Josephine Baker, Ikone der Befreiung 09:25

Josephine Baker, Ikone der Befreiung

Porträt

Hundert Jahre vor Beyoncé lebte Josephine Baker. Sie wuchs in armen Verhältnissen in Missouri auf, wurde in Frankreich zur berühmten Tänzerin und Sängerin, setzte sich im Zweiten Weltkrieg an der Seite von General de Gaulle für die Résistance ein und adoptierte zwölf Kinder aus verschiedenen Teilen der Welt. Ihr Leben klingt wie ein Roman. Doch das ist nur die eine Hälfte der Wahrheit und sich damit zu begnügen, würde ihr nicht gerecht. Wer Josephine Baker wirklich verstehen will, muss ihre Ursprünge kennen. Ihr unstillbares Verlangen, alles zu verändern, ist einer Kindheit geschuldet, in der Gewalt und harscher Rassismus Alltag waren. Als Josephine Baker zur Welt kam, lag die Sklaverei erst 40 Jahre zurück. Im Mittleren Westen der USA, wo Baker aufwuchs, wurden Schwarze immer noch behandelt wie Menschen zweiter Klasse. Sie wohnten in Elendsvierteln und wurden regelmäßig von Weißen angegriffen, die den Ausgang des Bürgerkriegs nicht verkraften konnten. Aus dieser Situation floh Josephine Baker. Doch jedes Mal, wenn sie in ihre Heimat zurückkehrte, holten sie Hass und Rassismus wieder ein. Ihre USA-Reisen waren leidvolle Erfahrungen, die sie nachhaltig prägten. Fortan und bis ans Ende ihres Lebens nutzte Josephine Baker ihre Berühmtheit, um für ihre Ideale zu kämpfen. Die Dokumentation zeigt die Entwicklung von der Tänzerin im Bananenröckchen zur politischen Figur, die 1963 beim Marsch auf Washington als einzige Frau an der Seite Martin Luther Kings das Wort ergriff. Es ist die Geschichte des politischen Erwachens des ersten schwarzen Superstars.

Naturparks in Portugal 10:20

Naturparks in Portugal: Peneda-Gerês

Natur und Umwelt

Der Parque Nacional da Peneda-Gerês ist der einzige Nationalpark Portugals. Er wurde 1971 gegründet, um die einzigartige Flora und Fauna auf der Iberischen Halbinsel zu schützen und zu erhalten. Ein knapp 700 Quadratkilometer großes Gebiet, das im äußersten Norden des Landes, an der Grenze zu Spanien liegt. Karge und felsige Gebirgskämme in den Hochebenen stehen im Kontrast zu großen Wäldern und üppiger Bodenvegetation in den tiefen Tälern, durchzogen von kristallklaren Gewässern. Der Park ist bekannt für seine Wälder, in denen Stiel- und Pyrenäen-Eichen wachsen. 200 Wirbeltiere und 170 Vogelarten sind im Nationalpark Peneda-Gerês beheimatet. Darunter auch die Garrano-Ponys, eine sehr alte Pferderasse, die es seit mindestens 20.000 Jahren in dieser Region Portugals gibt. Sie ist die einzige Pferderasse in Europa, die noch in freier Wildbahn lebt. Auch Raubtiere wie Wölfe und Steinadler sind in Peneda-Gerês wieder heimisch. Weil sie als Bedrohung für die im Park lebenden Nutztiere gesehen wurden, wurden sie gejagt und waren fast ausgestorben. Mittlerweile stehen sie unter Artenschutz. Urige kleine Dörfer mit terrassenförmigen Feldern gehören ebenfalls zum Landschaftsbild des Parks. Denn im Gegensatz zu anderen Nationalparks ist der Peneda-Gerês bewohnt. Rund 10.000 Menschen leben hier in Dörfern zusammen und versuchen im Einklang mit der Natur zu leben.

Phänomenale Natur 11:10

Phänomenale Natur: Torres del Paine: Wildes Patagonien

Dokumentation

Im Nationalpark Torres del Paine im äußersten Süden Chiles zeigt sich Patagonien von seiner schönsten Seite: Verschneite Gipfel und Gletscher wechseln sich ab mit endlos weiten Ebenen und klaren Seen. Der Pazifik sorgt für Regen über der weitläufigen Steppe. In dieser windumtosten Gegend leben wilde Lamas, Guanakos, Pumas, Füchse und Andenkondore. Durch Jagd und Viehzucht wurden die Tiere Mitte des letzten Jahrhunderts beinahe ausgerottet und auch ein Großteil der Grasflächen und Wälder ist zerstört worden. Seit Gründung des Nationalparks hat sich der Tierbestand erholt, die Bäume wachsen wieder, und im Schutz des neuen Laubwerks findet das Ökosystem zu seiner alten Vielfalt zurück. Allerdings sind andere Gefahren hinzugekommen: Trockenheit, Brände, die von unvorsichtigen Touristen aufgelöst werden, und die illegale Tötung von Pumas. An den Rändern des Parks erschießen Viehzüchter die Raubkatzen weiterhin, wenn diese ihre Herden angreifen. Wissenschaftler und Umweltschützer kämpfen mit neuen Mitteln für den Erhalt der Artenvielfalt und ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen Mensch und Natur.

Phänomenale Natur 11:50

Phänomenale Natur: Nationalpark Canaima: Venezuelas Tafelberge

Dokumentation

Im Südosten Venezuelas liegt der Nationalpark Canaima. Die Landschaft, bestehend aus riesigen Flächen tropischen Regenwalds, trockeneren Savannen und mächtigen Sandstein-Tafelbergen, den sogenannten Tepuis, beherbergt eine einzigartige Tier- und Pflanzenvielfalt. Die Hochplateaus der Tafelberge sind durch steile Felswände vom Rest des Dschungels abgeschottet und bilden eine Art steinerne Mondlandschaft. Die hier beheimateten Lebewesen - darunter insektenfressende Pflanzen und besondere Kröten - haben beeindruckende Strategien entwickelt, um den extremen Niederschlägen und Temperaturen standzuhalten. Zudem ist das Hochland einer so starken Erosion ausgesetzt, dass im Boden Quarzkristalle sichtbar werden. Das Biosphärenreservat Canaima gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. In seinem üppigen Regenwald tummeln sich seltene Arten wie die Anakonda, die Boa constrictor, der Gelbgebänderte Baumsteiger oder der Südamerikanische Riesenotter. Diese Vielfalt wird jedoch durch den zunehmenden Tourismus, illegale Goldminen und die Nutzung durch die stetig steigende Bevölkerung gefährdet. Forschungsgruppen reisen in die abgelegenen Gebiete, um den Bestand neuer Arten zu erfassen, die Biotope zu erkunden und deren Schutz zu verbessern. Gemeinsam mit der lokalen Bevölkerung erproben die Forschenden neue, schonendere landwirtschaftliche Methoden.

Phänomenale Natur 12:35

Phänomenale Natur: Pantanal: Brasiliens unbekannte Wildnis

Dokumentation

Das von Flussläufen und Sümpfen durchzogene Pantanal ist das größte Binnenfeuchtgebiet der Welt. Auf seiner weitläufigen, vom Menschen nur dünn besiedelten Fläche leben zahlreiche Tierarten wie Jaguare, Tapire, Kaimane, Riesenotter, Ameisenbären, Capybaras und Hyazinth-Aras. Jede Spezies hat in diesem Biotop eine regulierende und regenerative Funktion. Sollte eine von ihnen aussterben oder verdrängt werden, droht ein ganzes Ökosystem zugrunde zu gehen. Seit Jahrzehnten versuchen Forschende, lokale Behörden und die internationale Gemeinschaft davon zu überzeugen, dieses fragile Gleichgewicht zu bewahren. Sie beobachten die Entwicklung der Tierpopulationen, insbesondere die der Raubtiere an der Spitze der Nahrungskette. Im Herzen des Pantanal leben unter anderem die größten Jaguare Südamerikas. Mit über 5.000 Exemplaren regulieren sie den Bestand ihrer Beute und sorgen untereinander für die nötige genetische Vielfalt. Biologenteams beobachten die Raubkatzen mit Hilfe von Kameras mit Bewegungsmeldern und helfen den Viehzüchtern, geeignete Schutzmaßnahmen für ihr Vieh zu ergreifen. Außerdem forsten die Forschenden abgeholzte Gebiete wieder auf, errichten Nistplätze für Aras und setzen sich für die Einrichtung von Auffangstationen ein. Im Kampf gegen die Waldbrände, die immer häufiger große Teile dieses einzigartigen Gebiets zerstören, setzen sie auf endemische Pflanzen sowie auf eine bessere Regulierung von Landwirtschaft und Viehzucht. Dafür wird eine Ausweitung der Wildtier-Schutzzonen angestrebt, die sich derzeit auf 300.000 Hektar beschränken - und damit auf lediglich zwei Prozent der Gesamtfläche des riesigen Pantanal-Gebiets.

"Die Wilden" in den Menschenzoos 13:20

"Die Wilden" in den Menschenzoos

Dokumentarfilm

Zwischen 1810 und 1940 haben Menschen in ganz Europa, den USA und in Japan andere Menschen aus fernen Ländern als "primitive Wilde" ausgestellt. Über ein Jahrhundert lang wurden in Welt- oder Kolonialausstellungen, Zoos, im Zirkus oder in nachgebauten Dörfern von Ureinwohnern knapp 35.000 Personen vor mehr als anderthalb Milliarden Besuchern präsentiert. Mit Hilfe von bisher unveröffentlichtem Archivmaterial zeigt der Dokumentarfilm, wie durch die Menschenzoos der Rassismus populär und alltäglich wurde. Die Besucher kamen, um immer exotischere, immer furchterregendere Wilde zu sehen, die entsprechend in Szene gesetzt wurden. Kinder, Frauen und Männer wurden zur Schau gestellt, um eine Hierarchie der "Rassen" zu fördern und um die Kolonialisierung der Welt zu rechtfertigen. Zum ersten Mal ruft ein Dokumentarfilm jenes Stück vergessene Menschheitsgeschichte in Erinnerung und zeichnet das Schicksal von sechs solcher zur Schau gestellten Personen nach. Sie heißen Petite Capeline, Ureinwohnerin Feuerlands, Tambo, Aborigine aus Australien, Moliko, Kalina aus Französisch-Guayana, Ota Benga, Pygmäe aus dem Kongo, Jean Thiam, Wolof aus dem Senegal, und Marius Kaloie, Kanake aus Neukaledonien. Ihre Geschichte wurde dank der Arbeit von Historikern und mit Hilfe der Unterstützung ihrer Nachkommen rekonstruiert. Die Berichte über ihre Schicksale bilden das Phänomen der Völkerschauen in ihrem historischen Kontext ab: das Aufstreben und die Entwicklung der großen Kolonialmächte. Anhand von Analysen und Kommentaren sachkundiger Experten beleuchtet der Dokumentarfilm auch die Ursprünge des Rassismus am Übergang von einem angeblich wissenschaftlichen Rassismus (1850) zum Alltagsrassismus (1930).

Mission 14:55

Mission

Abenteuerfilm

Im südamerikanischen Urwald Mitte des 18. Jahrhunderts: Eine Gruppe von Eingeborenen bindet einen Priester an ein Holzkreuz und lässt dieses ins Wasser. Das Kreuz treibt flussabwärts und stürzt die imposanten Iguazú-Wasserfälle hinab. Dem Jesuitenpater Gabriel, der neu in die Region gesandt wird, könnte ein ähnliches Schicksal drohen. Doch dem idealistischen Mann gelingt es mit Hilfe seines Oboespiels, das Vertrauen der indigenen Guaraní zu gewinnen und sie in der Missionsstation San Miguel an den christlichen Glauben heranzuführen. Die Mission ist auch ein Zufluchtsort für den portugiesischen Sklavenhändler Rodrigo Mendoza, der seine Taten sühnen will. Als das Gebiet 1750 durch den Abschluss des Vertrags von Madrid von Spanien an Portugal übergeht, ist der Frieden der Mission und die Freiheit der Guaraní gefährdet. Im Bestreben, die drohende Sklaverei zu verhindern, bittet Gabriel den päpstlichen Abgesandten Altamirano, das Dorf zu besuchen. Dieser ist fasziniert von der Spiritualität und der Gastfreundschaft in der Mission, beschließt bei seiner Rückkehr aber die Einhaltung des Vertrags anzuordnen. Nachdem auch der päpstliche Schutz weggebrochen ist, müssen Gabriel und Mendoza die Mission allein gegen eine Übermacht von Soldaten schützen. Regisseur Roland Joffé besetzte die Indigenen mit Darstellern aus dem Stamm der Waunana, deren vorheriger Kontakt mit Weißen minimal gewesen war. Historisch relativ akkurat zeichnet der Film die Geschehnisse in den von Jesuiten errichteten Siedlungen nach.

Venedigs Magier der Glaskunst 16:55

Venedigs Magier der Glaskunst: Die Feuer von Murano

Dokumentation

Murano war über tausend Jahre ein Synonym für höchste Glaskunst. In der Bucht von Venedig wurden feinste Weingläser und prachtvolle Lüster für die königlichen Paläste in ganz Europa hergestellt. Die Glasmeister waren hier umworbene Magier ihrer Zunft. So umwehte den Namen Murano über Jahrhunderte ein ganz eigener Zauber. In den 60er Jahren begann der Niedergang, gegen chinesischen Glasimporte wurde Muranoglas als Kitsch abgestempelt. Adriano Berengo aus Murano kam eine rettende Idee: Der Sohn eines Tischlers kaufte eine Glasmanufaktur und überzeugte verschiedene Künstler und Künstlerinnen, mit dem fragilen Werkstoff Glas zu arbeiten. Das war nicht ganz einfach, denn am Ende des künstlerischen Prozesses müssen die Künstler die Kontrolle abgeben, die Glasmeister übernehmen. Doch das Konzept wurde zu einem großen Erfolg. Die Dokumentation lädt ein nach Murano. Dort wird gezeigt, wie die Künstler mit den Glasmeistern arbeiten, die ihre oft unmöglich erscheinenden Wünsche umsetzen sollen. Ai Weiwei konzipiert einen gigantischen Kronleuchter für die Kirche von San Giorgio Maggiore in Venedig. Auch Koen Vanmechelen, Laure Prouvost und Javier Pérez werden bei ihrer Arbeit begleitet. Und niemand zerstört Glasplatten auf so kunstvolle Weise wie der Schweizer Simon Berger. Adriano Berengo ist es gelungen, Tradition und Moderne in Murano zusammenzuführen und dem Glas sowie dem alten Handwerk eine unerwartete Zukunft zu geben.

Der Jahrhundertring 1976 17:50

Der Jahrhundertring 1976: Sternstunden der Musik

Dokumentation

1976: Das hundertjährige Bestehen der Bayreuther Festspiele sollte mit einer neuen Inszenierung von Richard Wagners "Der Ring des Nibelungen" groß gefeiert werden. Doch schon im Vorfeld der Premiere spuckte Bayreuths Stammkundschaft Gift und Galle gegen die "brutale Vergewaltigung" des Wagnerschen Großwerks. Es kam zu Rangeleien und Schlägereien, Musiker verließen den Orchestergraben, weil sie mit der avancierten Interpretation durch den Dirigenten Pierre Boulez nicht einverstanden waren. Die konservative Presse wehrte sich gegen die politisch-kapitalismuskritische Deutung durch den erst 31-jährigen Fernseh- und Filmregisseur Patrice Chéreau. Der nahm Wagner beim Worte und inszenierte den "Ring" als Allegorie auf das industrielle Zeitalter in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Trotz aller Anfeindungen: Festspielleiter Wolfgang Wagner und das Regieteam hielten an dem Konzept fest. Der Film zeigt Ausschnitte von diesem im wahrsten Sinne monumentalen Opernereignis. Zeitzeugen blicken zurück und kommentieren das Geschehen auf und jenseits der Bühne. Der französische Regisseur Vincent Huguet erzählt von seiner Zusammenarbeit mit Patrice Chéreau, dessen Assistent er in späteren Jahren war; die junge Sängerin Anna Prohaska, der Wagner-Sänger Günther Groissböck und Regisseur Barrie Kosky haben sich mit dem "Jahrhundertring" auseinandergesetzt und sprechen über ihre Eindrücke.

Zu Tisch 18:40

Zu Tisch: Chios, Griechenland

Essen und Trinken

Das Harz des Mastix-Strauchs ist das "weiße Gold" der Ägäis-Insel Chios. Im Sommer werden die Rinden der baumähnlichen Pflanzen angeritzt, nach ein paar Tagen tritt das Harz aus. Hart geworden kann es eingesammelt werden. Danach muss man es mehrmals mühsam reinigen, bevor matt-weiße Tröpfchen übrig bleiben, deren Geschmack einmalig ist. Kalliopi Chlorus ist fast 80 Jahre alt, aber lässt sich nicht davon abbringen, bei der Mastix-Gewinnung kräftig mitzumischen. Sie windet sich gelenkig unter den zu Bäumen geschnittenen Sträuchern durch, hantiert mit großen Wassereimern am Hafen beim Waschen oder entfernt mit einem spitzen Messer winzige Verunreinigungen aus dem Mastix. Die Inselbewohner nutzen Mastix als Kaugummi, exportiert findet es als Medizin und Kleber für Maskenbildner Verwendung und neuerdings wird damit auch gekocht: Aus dem traditionell aus Blätterteig und Pudding zubereiteten Kuchen Galaktoboureko wird so ein Mastix-Boureko, auch Loukoumades kann man mit Mastix verfeinern oder den Rührkuchen Glikisma. Eine weitere Spezialität der Insel sind die kleinen Tomaten, die zum Trocknen aufgehängt werden. Die Pflanzen brauchen zum Wachsen kaum Wasser und die Früchte sind zuckersüß und bleiben auch getrocknet innen saftig. Sie werden für das Rührei Sfugato verwendet oder im Fischgericht Kollii plaki.

ARTE Journal 19:10

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Kadoua und die Elefanten 19:30

Kadoua und die Elefanten

Dokumentation

In Burkina Faso hofft eine Frau auf eine bessere Zukunft. Ihre Heimat ist auch die der großen grauen Landschaftsgärtner. Gemeinsam nutzen Mensch und Elefant ein Fleckchen Wildnis, in dem Schätze an den Zweigen wachsen: die kostbaren Karitéfrüchte! Im 1.000-Seelendorf Kollo im Süden von Burkina Faso sehnt sich Kadoua Yogo nach einer besseren Zukunft für ihre Familie. Vom Verkauf selbst gemachter Karitébutter - auch unter dem Namen Sheabutter bekannt - erhofft sich die 53-jährige Witwe, das Schulgeld ihrer Enkelkinder bezahlen zu können. Aber der Aufwand ist mühsam und der Erlös gering. Dabei wird das kostbare Fett in der Kosmetikindustrie teuer bezahlt. Die Herstellung der Karitébutter ist traditionell Sache der Frauen. Den Rohstoff liefern die Früchte der Karitébäume. Dass sie in der Region wachsen und gedeihen, verdankt Kadoua den großen grauen Landschaftsgärtnern des Landes: Über ihren Dung verteilen Elefanten die Pflanzensamen der Bäume. Besonders hoch ist die Dichte an Karitébäumen in einem nahe gelegenen Waldstreifen. Der sogenannte Elefantenkorridor ist ein Stückchen unberührte, aber ungeschützte Wildnis. Und so wird der Waldkorridor Jahr für Jahr kleiner, weil die Bäume Baumwollplantagen zum Opfer fallen. Mit dem Lebensraum der Elefanten verschwinden nicht nur die Dickhäuter, sondern langfristig auch Kadouas Lebensgrundlage. In ihrem Bemühen stehen Kadoua Verbündete zur Seite: eine Frauengruppe aus Kollo, eine Seifenmacherin aus der Provinzhauptstadt Pô, Ranger, die ihr Leben für den Schutz der Elefanten riskieren und der französische Naturschützer Olivier Behra.

What's Love Got to Do with It? 20:15

What's Love Got to Do with It?

Biografie

Nutbush, eine kleine Siedlung in Tennessee: Anna Mae Bullock alias Tina Turner wächst zunächst bei ihrer Großmutter auf. Nach deren Tod zieht sie zu ihrer Mutter und ihrer älteren Schwester nach St. Louis, wo sie in einem Club den Sänger und Songschreiber Ike Turner kennenlernt. Dieser engagiert sie als Sängerin für seine Band und bespielt mit ihr die kleinen Bühnen Missouris. Die beiden werden ein Paar, bekommen einen Sohn und heiraten in Mexiko. Als sie mit der Ike & Tina Turner Show einen Riesenerfolg in den USA landen, scheint das Glück perfekt. Doch Warnungen aus dem Umfeld vor Ikes dunkler Seite bewahrheiten sich mehr und mehr: Bereits kurz nach der Hochzeit zeigt der erfolgsversessene, egozentrische Mann sein wahres Gesicht - er nimmt Drogen, verprügelt und vergewaltigt seine Frau, was sie über mehrere Jahre hinweg erträgt. Erst als Ike sie nach einem Streit bis zur Unkenntlichkeit zusammenschlägt, beschließt sie, ihn endgültig zu verlassen. Nach der Scheidung und dem Ende von "Ike & Tina" muss die gezeichnete Sängerin wieder von vorne anfangen. Zunächst tritt sie für eine Hotelkette auf, was unwürdig erscheint für das Ausnahmetalent der Sängerin. Bei einem ihrer Auftritte wird sie von einem Musikmanager wiederentdeckt, der mit ihr den bahnbrechenden Hit "What's Love Got to Do with It" herausbringt - Tinas letzte Abrechnung mit ihrem Ex-Mann Ike Turner.

Tina Turner - My Songs. My Life 22:05

Tina Turner - My Songs. My Life

Musikerinnenporträt

Als am 24. Mai 2023 die Nachricht von Tina Turners Tod durch die Medien geht, steht die Welt gefühlt für einen Moment still. Bereits zu Lebzeiten zur größten Rockikone und unsterblichen Legende geadelt, macht erst ihr Ableben so richtig deutlich: Kaum ein Weltstar hat eine so tiefgreifende Spur in den Herzen der Menschen und in der Musikgeschichte hinterlassen. "Meine geliebte Königin. Ich liebe Dich unendlich. Ich bin so dankbar für Deine Inspiration. Du bist Stärke und Unverwüstlichkeit. Du bist der Inbegriff von Kraft und Leidenschaft", postet Beyoncé und Alicia Keys schreibt: "Die Lieder, die Du gesungen hast, haben uns Mut gemacht, aus uns herauszutreten und ganz wir selbst zu sein." Die Dokumentation von Schyda Vasseghi spürt dem schier grenzenlosen Einfluss einer Ausnahmekünstlerin nach und folgt den Pfaden, die sie einer neuen Generation von Black Artists nicht nur in Sachen Empowerment, sondern auch in Sachen Style, Look und Performance geebnet hat. Kim Holmes vom Alvin Ailey American Dance Theater in New York lässt gemeinsam mit ihren Schülerinnen und Schülern Tina Turners Choreographien zeitgemäß wiederauferstehen. Nona Hendryx, eine der legendären Sängerinnen, die den 70er-Jahre-Hit "Lady Marmalade" zum Leben erweckt hat, erinnert an Begegnungen mit Tina - ebenso wie MTV-Moderator Steve Blame und Musikproduzent Martyn Ware. Ausgewählte Tina-Turner-Songs legen dazu die Timeline eines bewegten Lebens. In Verbindung mit mitreißendem Archivmaterial und weiteren persönlichen Einblicken würdigt die Dokumentation die Karriere einer solitären Soulstimme.

Tina Turner 23:00

Tina Turner: Live in Rio 1988

Konzert/Musik

In ihrer mehrere Jahrzehnte andauernden Karriere wurde Tina Turner zu einer der wegweisenden Pop- und Rock-Sängerinnen unserer Zeit. Am 24. Mai 2023 verstarb die exzellente Performerin und legendäre Rock-Ikone im Alter von 83 Jahren. Es war in Rio de Janeiro, wo Tina Turner im Januar 1988 zum ersten Mal Rekorde brach, als sie vor über 180.000 Menschen den bis dato weltweit größten Auftritt als Solokünstlerin hatte. ARTE präsentiert den dazugehörigen, von Roberto Talma gedrehten Konzertfilm, in dem Tina Turner einige ihrer Welthits wie "What's Love Got to Do with It?", "Let's Stay Together" oder "We Don't Need Another Hero" performt.

Debussy: "La Mer" & Sibelius: Violinkonzert 00:15

Debussy: "La Mer" & Sibelius: Violinkonzert: Julia Fischer, Alain Altinoglu, hr-Sinfonieorchester

Klassische Musik

Alain Altinoglu ist seit der Saison 2021/22 Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters Frankfurt und profiliert sich dort unter anderem mit Musik aus dem französischen Kulturkreis. Claude Debussys symphonische Skizzen "La Mer" sind ein Hauptwerk des musikalischen Impressionismus. Drei Orchesterskizzen wie aus dem Aquarellkasten, in denen es weniger um klingende Naturbilder geht als vielmehr um Entmaterialisierung und um die Auflösung jeder festen Form. Da verflüssigt sich alles, wird zu Wasser, Welle, Wind. Umso plastischer tönt die Natur allerdings im Violinkonzert von Jean Sibelius, zumindest nach dem Verständnis der Solistin Julia Fischer. Man könne hier die skandinavische Landschaft spüren, den Wind hören, das Eis - die Geigerin imaginiert das populäre Konzert ganz deutlich als Klangbild aus dem hohen Norden. Mit Sibelius' "Okeaniden" wird das Konzert eröffnet. Es handelt von den Töchtern des Meeresgottes Okeanos aus der griechischen Mythologie. Der Originaltitel "Aallottaret" verweist auf weibliche Wasserwesen, die es in nordischen Erzählungen auftauchen. Sibelius komponierte eine funkelnde Wassermusik, die in einer gigantischen Orchesterwoge von alles fortspülender Kraft kulminiert. Programm: Nature & Earth Jean Sibelius - Die Okeaniden Jean Sibelius - Violinkonzert Claude Debussy - La Mer

Ein Elefant irrt sich gewaltig 01:30

Ein Elefant irrt sich gewaltig

Komödie

Warum steht Familienvater Étienne plötzlich im Bademantel auf einem Fenstersims und blickt auf die Dächer von Paris? Eigentlich ist der Mittvierziger glücklich mit seiner Frau Marthe verheiratet, die beiden führen seit vielen Jahren ein ruhiges und zufriedenes Leben. Aber Étiennes Welt gerät durcheinander, als er sich Hals über Kopf in eine unbekannte Frau in einem roten Kleid verliebt. Auch seine drei besten Freunde, mit denen er sich häufig zum Tennisspielen trifft, haben Geheimnisse: Simon, ein erfolgreicher Mediziner, leidet unter der Kontrollsucht seiner Mutter. Automechaniker Daniel versucht erfolglos, seine Homosexualität vor seinen Freunden zu verstecken. Und Charmeur Bouly wird aus heiterem Himmel von seiner Frau samt Kindern verlassen. Als Étienne der unbekannten Frau noch mal begegnet, stürzt er sich in eine abenteuerliche Affäre ...

Naturparks in Portugal 03:15

Naturparks in Portugal: Ria Formosa

Natur und Umwelt

Im Jahr 1755 erbebte der Atlantik vor der portugiesischen Küste. Eine Flutwelle traf auch die Südküste und formte dabei das Sumpfgebiet zu einer Lagune. Knapp 60 Kilometer ist die Sandalgarve lang, ein Küstenstreifen von der Stadt Faro bis zur spanischen Grenze. Ihr Herzstück: der Parque Natural da Ria Formosa. Der Naturpark ist eines der größten Lagunenschutzgebiete Europas, begrenzt zum offenen Atlantik durch fünf Naturinseln. Bei Ebbe: ein Watt mit einem Mosaik aus Sandbänken, Brack- und Süßwasserlagunen und Salzwiesen. Im Jahr 2010 wurde die Ria Formosa zu einem der sieben Naturwunder Portugals gewählt. Ein einzigartiges und wichtiges Ökosystem für die Flora und Fauna. Als IBA - "Important Bird Area" - eingestuft, zieht das Lagunensystem jährlich mehr als 20.000 Vögel zur Brut und Rast an. Außerdem besitzt der Naturpark international eine der größten Seepferdchenpopulationen. Mehr als die Hälfte aller Fischarten des Atlantiks sollen in der Lagune laichen. Daher rührt auch die wirtschaftliche Bedeutung des Naturparks. Aufgrund der Vielfalt an Fischen und Meeresfrüchten, denen die geschützte Lagune einen idealen Lebensraum bietet, betreiben Wattsammler hier Muschel- und Austernfarmen, Fischer fangen in der Lagune Tintenfische und auf dem offenen Meer Seezungen, Makrelen, Brassen und vieles mehr. Einzigartig auch die fünf vorgelagerten Inseln mit ihren kilometerlangen Sandstränden: so zum Beispiel die Ilha da Culatra, auf der ein Fischerdorf ohne Autos und Straßen liegt. Oder die Ilha Deserta, eine der abgelegensten und einsamsten Inseln an der Algarve.

360° Reportage 04:05

360° Reportage: Percheron, das Kraftpaket mit einer Pferdestärke

Reportage

Hector ist ein dreijähriger Percheron-Hengst, der auf dem Gestüt "Centre de Valorisation du Haras national du Pin" zu einem universell einsetzbaren Arbeitspferd ausgebildet werden soll. Das Gestüt, einst von Ludwig XIV. errichtet, um seiner Armee den Nachschub an Reittieren zu sichern, hat eine immense Erfahrung mit Pferden. Mit Percherons allerdings beschäftigen sich die Trainer und Ausbilder noch nicht so lange - galten diese Pferde doch über viele Jahrhunderte hinweg als schwerfällige Arbeitstiere der Landbevölkerung. Erst in den letzten Jahren erlebte die Rasse eine Renaissance. Ein verändertes Umweltbewusstsein lässt viele Menschen auf dem Land wieder auf diese ausdauernden und gutmütigen Kraftpakete zurückgreifen. So helfen Percherons bei der Feldbestellung, der Ernte, der Waldrodung und auch im Weinanbau. Züchter und Ausbilder haben zudem weitere Einsatzmöglichkeiten der Tiere entdeckt: Die Pferde sind heute im Polizeidienst oder ziehen romantische Hochzeitskutschen. Wie und wo Hector eines Tages eingesetzt wird, ist noch nicht klar, in wenigen Monaten soll er verkauft werden - deshalb bereitet sein Gestüt ihn auf alle Aufgaben vor, die von einem modernen Percheron erwartet werden.