TV Programm für ARTE am 06.06.2023
"C'est la Ouate" ist ein Lied des französischen Komponisten Philippe Chany, das ursprünglich von der Pariser Sängerin Caroline Loeb im Jahr 1986 aufgenommen wurde. Das Lied wurde zu einem Hit und verbrachte 14 Wochen lang in den Top 10 in Deutschland. Das Lied ist eine Anti-Wonderwoman-Hymne, die Frauen dazu auffordert, ihre Faulheit und ihre Leistungsverweigerung zu feiern. Es richtet sich an Frauen, die nachtschwärmerisch leben und die Schwierigkeiten haben, ein befreites Leben zu führen. Der Refrain "C'est la Ouate" ist eine spielerische Umformulierung des französischen Ausdrucks "C'est la vie", was übersetzt so viel bedeutet wie "So ist das Leben". Mit dem Song wird auf humorvolle Weise darauf hingewiesen, dass es in Ordnung ist, wenn man es sich einfach mal gutgehen lässt und nicht immer perfekt sein muss. Das Lied beschreibt eine Frau, die sich nicht um Konventionen schert und nach ihren eigenen Regeln lebt. Sie geht gerne aus, feiert die Nacht und genießt ihr Leben. Dabei gibt sie sich bewusst der Faulheit hin und weigert sich, sich den gesellschaftlichen Erwartungen an eine "perfekte" Frau zu beugen.
Diesmal schildert Ferran in "Lesefieber", wie Gregor Samsa in Kafkas "Verwandlung" zum Käfer wird. Zach und Lena wollen wissen, ob man Bücher unbedingt zu Ende lesen muss, und Maureen und Anaïs denken sich eine Geschichte aus, in der ein Kind überall Geister sieht.
In der aktuellen Folge erzählt Anaïs die Geschichte der verliebten Zauberin aus George Sands Roman "Die kleine Fadette". In der von Tristan und Manon erdachten Geschichte geht es um ein kleines Mädchen und seinen Traum, auf dem Rücken einer Ente davonzufliegen.
Männer jagten, Frauen sammelten - als Haupternährer stand der Mann deshalb an der Spitze der Gesellschaft. Doch Forscher decken archäologische Irrtümer auf - und stellen die klassischen Rollenbilder von Mann und Frau infrage. Die Nachricht schlug Wellen: In der Wikingerstadt Birka entdeckten Archäologen um 1900 ein Grab mit Schwertern, Pferden, Pfeil und Bogen. Lange Zeit zweifelte niemand an der Identität dieses Wikingers, es war ein Krieger, keine Frage. Doch Forscher der Universität Stockholm deckten den Irrtum auf. Jüngst haben sie die Knochen mittels DNA-Analyse untersucht. Das Ergebnis: Das Grab gehört einer Frau. Wissenschaftliche Methoden aus der Forensik verhelfen Forschern weltweit zu neuen Erkenntnissen. In der chinesischen Provinz Henan graben Archäologen Siedlungsreste und Gräber aus. Mit Hilfe der Isotopenanalyse lassen sich Lebensstil, Essgewohnheit und sozialer Status der ehemaligen Siedler rekonstruieren. Vor der Agrarrevolution, dem Beginn von Ackerbau und Viehzucht im Übergang zur Bronzezeit, gab es keinen sozialen Unterschied zwischen Mann und Frau. Auch in Europa deuten Überreste von Kulturen aus der Urzeit darauf hin, dass es Geschlechterhierarchien nicht gab. Die megalithischen Tempel von Malta beherbergen Statuen von Frauen, sie sind Kult- und Fruchtbarkeitsfiguren. Oder die Höhlenmalereien von Altamira und Chauvet mit Jagdszenen aus der Steinzeit - viele davon stammen von Frauen. Die Dokumentation zeigt weltweit neue Funde, deckt wissenschaftliche Irrtümer auf und erzählt, durch welche kulturellen Entwicklungen es zur Benachteiligung von Frauen kam.
Nicolas Chaléa und Nathan Rouleau waren nicht immer Fischer: Der Meeresbiologe und der Kaufmann leben aber leidenschaftlich gern am Meer und nun auch von ihm. Doch das wird immer komplizierter und verlangt den Männern immer ausgefeiltere Techniken und Strategien ab. Mit ihrem Boot, der "Sakana", sind sie sechs Tage die Woche auf See, oft mehr als 13 Stunden am Tag. Unberechenbar und launisch sei das Meer, sagen sie. Nie wisse man, wo der Fisch sei und nur mit viel Erfahrung, Können und Engelsgeduld können sie dem begehrten Seebarsch nachstellen. Beide stammen aus dem Bigoudenland, einer malerischen Gegend im Département Finistère, die viel Charakter und Tradition besitzt. Und die wird auch gelebt: Der Name des Bigoudenlandes bezieht sich auf den Kopfschmuck, die berühmten Spitzhauben, die die Frauen hier früher trugen. Sie krönten die spitzenverzierten Trachten bis ins 19. Jahrhundert - und diese Kunst lebt immer noch weiter. Ebenso wie die Musik. Bagads nennen sich die Musikensembles, bestehend aus Blasinstrumenten wie Bombarde und Dudelsack. Dazu kommen viele kleine Trommeln, ganz in der Art schottischer Pfeifenkapellen. Es gibt viel zu entdecken in der Bretagne, der rauen Schönheit am Atlantik.
Die Hauptroute der Seidenstraße führt zwischen den mongolischen Steppen und dem Hochland Tibets durch die Provinz Gansu in das eigentliche China, das China der Han-Chinesen. Der Zhangye-Danxia-Geopark im Zentrum der Provinz ist berühmt für seine geologischen Formationen, riesige Felsmassive in den wildesten Farben. Für Touristen aus der gesamten Volksrepublik ist der Nationalpark ein beliebtes Ziel. Wenn die Karawanen der Seidenstraße im Gebiet der Uiguren in Zentralasien ankamen, mussten sie immer noch gut tausend Kilometer ostwärts marschieren, um das historische China zu erreichen. Diesen Abschnitt der Seidenstraße nennt man den Hexi-Korridor. An der engsten Stelle des Hexi-Korridors befindet sich das Dorf Liqian. Am Dorfeingang steht eine beeindruckende Statue. Ein römischer Legionär grüßt einen chinesischen Soldaten mit den Gesten eines Karatekämpfers - das bringt die 2.000-jährige Geschichte der Seidenstraße auf den Punkt. Die Seidenstraße entstand, weil die Römer die Seide entdeckt hatten und dabei eine der größten Niederlagen ihrer Geschichte einstecken mussten. Im 1. Jahrhundert vor Christus neidete Crassus seinen beiden Triumvirats-Partnern Pompejus und Julius Cäsar den Ruhm. Er beschloss, in Kleinasien einzufallen. Aber in der Schlacht bei Carrhae 53 vor Christus wurde er von den Parthern vernichtend geschlagen. Die Sieger verbannten die Kriegsgefangenen ans andere Ende ihres Reichs. Südlich von Liqian liegt die ultramoderne Millionenstadt Lanzhou, die Hauptstadt der Provinz Gansu. Sie erstreckt sich über 30 Kilometer entlang des Gelben Flusses, dem Huang He, der Lebensader Nordchinas. Hier zieht es Alfred zuerst in den Tempel der drei Sterne, der dem Taoismus geweiht ist. Der Taoismus ist eine Mischung aus Philosophie, Ethik und Religion und hat viele Bereiche des täglichen Lebens in China beeinflusst, allen voran die Chinesische Medizin und das Architekturkonzept Feng-Shui. Die Grundsätze des Taoismus sind das Streben nach Harmonie und das Gleichgewicht der gegensätzlichen Prinzipien Yin und Yang. In Lanzhou trifft sich Alfred de Montesquiou noch mit dem Rocksänger Liu Kun. Als Sänger hat er weniger Skrupel seine Meinung zu sagen als die meisten seiner Landsleute. Abschließend besucht Alfred das Zaju-Theater, in dem ein Ausschnitt aus dem berühmten Drama "Xixiang Ji" aufgeführt wird. Das Stück erzählt von der schwierigen Liebe zwischen zwei jungen Menschen, die sich gegen alle äußeren Widrigkeiten durchzusetzen vermag. Die Geschichte spielt in der Tang-Dynastie vor rund 1.500 Jahren, in einer der glanzvollsten Perioden Chinas wie auch der Seidenstraße. Bis heute kennt jeder Chinese diesen besonders glorreichen Abschnitt der chinesischen Geschichte.
Das Foto wurde am 20. Mai 2022 in der Ukraine aufgenommen und von Präsident Wolodymyr Selenskyj auf seinem Instagram-Account geteilt. Tagtäglich bringt der Ukraine-Konflikt Bilder von Soldaten mit Tieren hervor, die dem Kriegsgeschehen hilflos ausgeliefert sind. "Mit offenen Augen" analysiert das Bild gemeinsam mit seinem Urheber, dem Fotografen Dogukan Keskinkiliç, sowie mit dem Historiker Éric Baratay, Spezialist für die Beziehungen zwischen Mensch und Tier.
Der Pariser Privatdetektiv Claude Chavasse findet im Auftrag eines eifersüchtigen britischen Ehemannes heraus, dass dessen attraktive Gattin ihn mit dem berüchtigten amerikanischen Playboy Frank Flannagan betrügt. Der Gehörnte kündigt an, den Nebenbuhler zu erschießen, doch Chavasses reizende Tochter Ariane wird Zeugin dieser Drohung. Ariane hat große Angst um Flannagan, denn die junge Musikerin studiert nicht nur Cello, sondern mit großer Leidenschaft auch heimlich die Ermittlungsakten ihres Vaters. Das Dossier Flannagan findet sie besonders prickelnd, und so setzt Ariane Himmel und Hölle in Bewegung, um diesen aufregenden Mann zu retten. Flannagan staunt nicht schlecht, als plötzlich eine koboldartige junge Dame in seine Hotelsuite platzt, um ihn vor dem schießwütigen Gatten seiner Geliebten zu warnen. Noch überraschter ist der Playboy darüber, dass die rätselhafte junge Frau praktisch alle Details seines Privatlebens genau kennt. Um dem abgebrühten Frauenheld zu imponieren, gibt Ariane vor, dass auch sie nicht an die wahre Liebe glaube und jede Menge Affären habe. Das wirkt: Zum ersten Mal verliebt Flannagan sich wirklich und platzt bald vor blinder Eifersucht. So beauftragt er seinerseits den bekannten Detektiv Chavasse damit, eine gewisse junge Dame, deren Namen er nicht einmal kennt, zu überprüfen ...
Der französische Journalist Alfred de Montesquiou ist seit Jahren im Nahen Osten als Reporter unterwegs - die Region begeistert ihn. Berufsbedingt hat er vor allem erfahren, welche Kriege und Krisen sich in dieser Region abspielen.
Die auf den ersten Blick lebensfeindlichen Landschaften, die weder Schatten noch Wasser kennen, beherbergen zahlreiche Meister der Anpassung - vom Apothekerskink, der sich wie ein Fisch durch den Sand bewegt, bis zur Kleinen Wüstenspringmaus mit ihren überlangen Beinen. Doch nicht nur die ausgeklügelten Überlebensmechanismen der tierischen Wüstenbewohner wecken bei internationalen Forschenden neues Interesse. Auch die Unterwasserwelt Katars gerät zunehmend in den Fokus der Wissenschaft. Am Meeresgrund finden sich neben besonders wärmeresistenten Korallenarten auch Perlmuscheln, die dem Golfstaat dank ihrem begehrten Inneren bereits vor langer Zeit zu Wohlstand verhalfen. Auch heute sind die Muscheln von hohem Wert, denn mit ihrer enormen Filterkapazität können sie die Wasserqualität im Persischen Golf verbessern - wenn die großflächige Wiederansiedlung gelingt, an der Forschende zielstrebig arbeiten. "Wildes Katar" ist das Porträt eines von Klimaveränderungen gezeichneten Landes, das zu einem veritablen Forschungslabor für die Zukunft wurde.
Seit Oktober 2022 leben drei russische Kriegsflüchtlinge im Kinderzimmer eines Münchner Filmemachers: sein Freund Dima, 41 Jahre alt und zwei seiner Freunde, Denis und Andrey, 36 und 34 Jahre alt, plus Hugo, der Hund. Monatelang hatten sie darüber nachgedacht, Russland den Rücken zu kehren. Als dann am 21. September die Mobilmachung verkündet wurde, verließen sie fluchtartig das Land. Alle drei lehnen Putin strikt ab, alle drei wollen auf keinen Fall an Kampfhandlungen gegen die Ukraine teilnehmen. Sie waren zuversichtlich, in Deutschland aufgenommen zu werden. Doch die Hoffnungen, die das deutsche Innenministerium russischen Kriegsverweigerern den ganzen Sommer 2022 gemachte hatte, erfüllten sich nicht. Fieberhaft suchen die Freunde nun nach einem Ausweg. Denis ist Koch, Andrey Graphikdesigner. Zwei Fachkräfte, die in Deutschland dringend gebraucht werden. Und tatsächlich - nach sechs Wochen haben beide Arbeitsverträge in der Tasche. Aber der Kampf um Visa beginnt jetzt erst. Ein Arbeitsvisum für Deutschland kann man nur außerhalb der Europäischen Union beantragen. Andrey und Denis sind optimistisch. Am schwierigsten hat es Dima. Er ist Freiberufler und arbeitete in Moskau als Journalist und Produktionsleiter für internationale Filmprojekte. Ein schwieriges Profil für die deutsche Visa-Vergabe. Drei Monate später besucht der Filmemacher seine Freunde in Eriwan. Sie mussten nach dem Ende ihres Touristenvisums aus Europa ausreisen und entschieden sich dazu, vorübergehend in der armenischen Hauptstadt zu leben. Alles hat sich ganz anders entwickelt, als von ihnen erhofft.
Ende 2019 erschien im Internet ein Video von einem grausamen Mord. Die zwei Jahre alte Aufnahme zeigte zwei russischsprachige Männer in Militäruniform, die einen Mann erst erbarmungslos folterten und anschließend hinrichteten. Das Opfer war ein junger syrischer Familienvater namens Mohammed, der sich geweigert hatte, der Armee von Bachar El-Assad beizutreten. Mit der Unterstützung von Denis Korotkow, einem ehemaligen Polizisten und mittlerweile gefragten Ermittler der unabhängigen russischen Zeitung "Nowaja Gazeta", führte der Bruder des Opfers einen langen Kampf um die Wahrheit. Schließlich konnten die beiden beweisen, dass hinter dem schrecklichen Verbrechen eine bislang geheime Miliz steckte, die im Auftrag des russischen Präsidenten handelt. In "Die Wagner-Gruppe - Russlands geheime Söldner" erzählt das Duo exklusiv von seinen Recherchen, bei denen es herausfand, dass die Miliz 2014 in der Ukraine gegründet wurde, sich rasch ausdehnte und ihre Tätigkeiten schließlich auf Syrien erweiterte. Es erläutert anschließend die bislang unbekannten Verbindungen zwischen der Wagner-Gruppe und der russischen Regierung. Destabilisierungsmanöver, Folter, Mord und Vergewaltigung gehen auf das Konto der paramilitärischen Organisation - und das alles im Auftrag des Kremls an gerade den Orten, wo die russische Regierung wirtschaftliche oder geopolitische Interessen pflegt.
Der zweite Teil beleuchtet ein anderes Verbrechen: Im Sommer 2018 werden an einer Landstraße in der Zentralafrikanischen Republik die Leichen von drei russischen Journalisten gefunden. Kirill Radtschenko, Alexander Rastorgujew und Orchan Dschemal recherchierten über die Wagner-Gruppe und deren Verstrickung in den dortigen Gold- und Diamantabbau. Sie starben zwei Tage nach ihrer Ankunft in der in der Hauptstadt Bangui - in einem Raubüberfall, so die offizielle Version der beiden Regierungen. In Moskau sind der Vater und der Bruder von Kirill Radtschenko davon überzeugt, dass die Arbeit der Journalisten den Machthabern beider Länder ein Dorn im Auge war und die drei Männer deswegen getötet wurden. Russische Oppositionelle im Exil und UNO-Experten versuchen sich mit den Familien der Opfer an der Aufklärung des Verbrechens. Eine russische Bürgerermittlerin, die Gelder von dem russischen Geschäftsmann und Oppositionellen Michail Chodorkowski erhält, legt in dieser Dokumentation erstmals die Elemente dar, die auf eine Verwicklung der Wagner-Gruppe in den dreifachen Mord hindeuten. Die Folge erläutert außerdem die Strategie von Jewgeni Prigoschin in Zentralafrika und zeigt, inwiefern sich die russische Regierung der Wagner-Gruppe bediente, um die afrikanischen Machthaber zu beeinflussen. Außerdem wird deutlich, wie Prigoschin nach seinem Bekenntnis zur Gründung der paramilitärischen Organisation zum Symbol für die Radikalisierung des russischen Regimes im Ukrainekrieg wurde und warum Wladimir Putin auf die Unterstützung der Wagner-Gruppe nicht mehr verzichten kann.
Am 24. Februar 2022 befiehlt der russische Präsident Wladimir Putin seiner Armee die Invasion der Ukraine. Er eskaliert damit einen Konflikt, der schon seit Jahrzehnten schwelt. Aber ist es wirklich überraschend? Der Dokumentarfilm untersucht, warum es zu diesem Krieg gekommen ist, warum er nicht verhindert wurde beziehungsweise verhindert werden konnte. Als im November 2013 die sogenannte Revolution der Würde auf dem Euromaidan in Kiew startet und sich der ukrainische Präsident Janukowitsch weigert, das EU-Assoziierungsabkommen zu unterschreiben, beginnt im Donbass der Krieg. Ist der Krieg also die russische Antwort auf die Demokratiebestrebungen der Ukraine, die auf dem Maidan in Kiew begannen? Die Filmemacherin Alina Gorlova hat die Geschehnisse in ihrem Land seither in ihren Dokumentarfilmen sichtbar gemacht. Zusammen mit Alina Gorlova schaut der Dokumentarfilm auf die vergangenen zehn Jahre in der Ukraine - in das Tagebuch eines angekündigten Krieges. Verwoben mit den Perspektiven aus der Weltpolitik und der diplomatischen Dynamik, analysiert der Film die Ereignisse in der Ukraine bis zum 24. Februar 2022. Dem Tag, an dem russische Truppen das ganze Land überfallen. Der Dokumentarfilm erzählt eine Geschichte über Verschwörung, Korruption, den andauernden Machtkampf zwischen den USA, Russland und der EU und unserer Energiekrise, die in diesen Tagen die Menschen auf der ganzen Welt trifft.
Es sind zwei Menschen, wie sie ungleicher nicht sein konnten: Hier der General, der seine Karriere in Partei und Militär gemacht hatte und schließlich zum mächtigsten Mann Polens aufgestiegen war; dort der Werftarbeiter, der die Mächtigen herausforderte und Anführer der ersten unabhängigen und freien Gewerkschaft in einem sozialistischen Land wurde. Im Winter 1981 eskalierte die Lage und der Militär- und Staatschef General Wojciech Jaruzelski wusste keinen anderen Ausweg, um den wachsenden Einfluss der Gewerkschaft Solidarnosc unter seinem Führer Lech Walesa einzudämmen, als am 13. Dezember das Kriegsrecht zu verhängen. 40 Jahre später blickt der Film zurück auf die Biografien der beiden ungleichen Männer, die über ein Jahrzehnt hinweg eng miteinander verwoben waren - bis der gelernte Elektriker Walesa im Dezember 1990 General Jaruzelski im Amt des Staatspräsidenten nachfolgte. Die Dokumentation erzählt die Geschichte vom Kampf zweier Rivalen und lässt enge Vertraute und Zeitzeugen zu Wort kommen, so auch den Gewerkschaftsführer und Friedensnobelpreisträger Lech Walesa selbst sowie Jaruzelskis Pressesprecher Jerzy Urban und Stanislaw Ciosek, der im Auftrag von Jaruzelski mit Walesa in der Zeit seiner Internierung politische Verhandlungen führte. Mit Hilfe von Archivmaterial und Interviews lässt die Dokumentation die bewegte Zeit im Polen der 80er Jahre wieder aufleben und ermöglicht so einen Einblick in dieses wichtige Kapitel europäischer Zeitgeschichte.
Jede Woche untersucht "Mit offenen Karten" die politischen Kräfteverhältnisse in der ganzen Welt anhand detaillierter geografischer Karten.
Alexandres Frau, eine Marinesoldatin, hat ihm bis zu ihrer Rückkehr von einer U-Boot-Mission ein Ultimatum gestellt: Entweder er hat bis dahin einen Job gefunden, der ihm finanzielle Unabhängigkeit garantiert, oder es ist aus. In der Kita trifft Alexandre auf Arcimboldo, sein überdrehtes Alter Ego und ein Lebenskünstler, der mit seiner Ich-AG "personalisierte Dienstleistungen" anbietet und ein wenig wie die Fee in diesem Märchen wirkt. Alexandre findet eine Anstellung in einem Start-up, wenngleich er die Aufgabenstellung nicht ganz verstanden hat. Das Unternehmen namens The Box kultiviert eine gewisse Form von Selbstbestimmung - so kann er sein eigenes Gehalt festlegen -, erwartet aber die Verfügbarkeit 24/7 und verfolgt eine strikte Kein-Kind-Politik ... Um die Existenz seiner Kinder und der zwei Alfreds zu verbergen, muss Alexandre zahlreiche Verrenkungen machen - mit tatkräftiger Unterstützung Arcimboldos. Dabei entdeckt er, dass die gefürchtete Séverine, die ständig am Rande eines Nervenzusammenbruchs zu stehen scheint, tatsächlich die Mutter von Suzie ist, einer Praktikantin im Unternehmen, und dass auch andere Kollegen sorgfältig verbergen, dass sie Kinder haben. Auf Anregung von Suzie beschließen sie, die wöchentliche Konferenzschaltung zu nutzen, um sich als Eltern zu outen und die Kontrolle über ihr Leben zurückzugewinnen ...
"Stadt Land Kunst - Inspirationen" heißt die neue tägliche Sondersendung von "Stadt Land Kunst". Die Moderatorin Linda Lorin stellt uns von Montag bis Freitag immer zwei Künstler, Literaten oder auch Musiker zu einem Thema vor und öffnet uns die Türen zu ihrem Universum. Wie bei "Stadt Land Kunst" geht es dabei immer um die Verbindung von Kunst und besonderen Orten, von kreativem Schaffen und Reisen.
Während 1979 noch die Disco-Diven regieren, präsentiert Nina Hagen, die 1976 wegen antisozialer Tendenzen aus der DDR ausgebürgert wurde, der breiten Öffentlichkeit ein anderes Bild. Ihr Look ist außergewöhnlich ... ihre Stimme sucht ihresgleichen. Nina Hagen klingt wie nichts, was zuvor dagewesen war. Ihr Song "African Reggae" ist eine feministische und freigeistige Hymne mit deutschem Text, in der Reggae aus Jamaika auf englischen Punk-Rock trifft. Ein Hit, auf den sich Deutschland und Frankreich einigen können: Auf beiden Seiten der Grenze erzielt die Platte Goldstatus.