Vom 8. bis zum 16. Jahrhundert lebte in den peruanischen Anden am Rande des Amazonasgebiets ein Volk, dessen Spuren die Archäologen lange Zeit in Staunen versetzte: die Chachapoya. Sie galten als blutrünstige Krieger und praktizierten einen seltsamen Totenkult. In Kuélap, der größten Stadt der Chachapoya, wurden sowohl in der Festungsmauer als auch im Boden und in Häuserfundamenten zahlreiche Gebeine entdeckt. Bei Ausgrabungen an einem Gebäude stellte man fest, dass es voller Menschenknochen war. Handelte es sich bei dieser Stadt nun um eine Festung, wie man lange geglaubt hatte, oder um einen Friedhof auf über 3.000 Meter Höhe? Das war nicht die einzige offene Frage. Auch andere Funde gaben den Archäologen Rätsel auf: Was hat es mit den über das Tal blickenden Sarkophagen mit Menschenköpfen auf sich? Woher kamen sie? Wessen Gebeine wurden darin aufbewahrt? Noch beeindruckender sind die direkt an den Felsklippen gebauten Mausoleen aus Stein und Mörtel in mehreren Hundert Meter Höhe. Im Inneren dieser Mausoleen, die von den Lebenden offenbar häufig besucht wurden, stießen die Archäologen auf in Stoff gewickelte Gerippe. Waren die Chachapoya vom Tod besessen? Die anthropologische Forschung sowie die geduldige Arbeit der Archäologen haben ermittelt, welche Beziehung die Chachapoya zu den Toten unterhielten. Sie waren in Wirklichkeit alles andere als blutrünstig und morbid, sondern standen über 800 Jahre lang in einem seligen, innigen Verhältnis zu ihren Vorfahren. Das Schicksal der Lebenden war für sie eng mit dem der Toten verknüpft.
Jugendliche, die sich nicht mit ihrem Geburtsgeschlecht identifizieren und Hormone erhalten, um die geschlechtliche Entwicklung ihres Körpers zu ändern - in den Kliniken Europas ist das bereits Realität. In der Wissenschaft tobt jedoch eine Debatte, ob diese Hormontherapie den Betroffenen wirklich hilft. Die Professorin für Psychotherapie Celine Masson warnt, dass junge Menschen einen so frühen Eingriff später bereuen könnten. Vielleicht würden sich einige später doch mit ihrem Geburtsgeschlecht identifizieren. Die Eingriffe in die körperliche Entwicklung - durch Pubertätsblocker und gegengeschlechtliche Hormone - ließen sich dann aber nicht mehr rückgängig machen. Die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Sabine Maur dagegen hält sie für unverzichtbar, um das Leiden der Jugendlichen zu lindern. Denn das sei in vielen Fällen groß und gehe häufig bis hin zu Selbstmordgedanken. Mit der Pubertät beginnen sich die geschlechtsspezifischen Körpermerkmale stärker auszubilden. Lehnen Jugendliche diese an sich ab, wollen sie diese Entwicklung meist so früh wie möglich stoppen - denn nach Durchlaufen der Pubertät kann der Körper nur noch chirurgisch verändert werden. Maur ist sich sicher: Eine frühe Therapie kann Betroffenen helfen, später glücklicher zu leben. Psychologieprofessor Bertolt Meyer stellt sich der Debatte mit den beiden Positionen und versucht, sich eine eigene Meinung zu bilden. Und die fällt überraschend eindeutig aus.
Entwicklungszusammenarbeit hatte im Laufe der Geschichte viele Gesichter: Ihre Wurzeln liegen in der Kolonialzeit, doch seitdem hat sich vieles getan. Aus Entwicklungshilfe wurde Entwicklungszusammenarbeit, neue Werte werden hochgehalten: Transparenz, Teilhabe und Augenhöhe. Doch wie glaubwürdig ist das? Der Marshallplan, eines der größten und einflussreichsten Entwicklungsprojekte des 20. Jahrhunderts, war mehr als nur Solidarität: ein Bollwerk gegen den Kommunismus. Heute bietet China mit seiner "neuen Seidenstraße" seine eigene Definition von Entwicklungszusammenarbeit: Infrastruktur gegen Zugang zu Rohstoffen und Absatzmärkten. Ist das bei westlichen Gebern genauso? Belastet durch ihre koloniale Vergangenheit, haben diese obendrein einen entscheidenden Image-Nachteil. In dieser Folge möchten wir herausfinden, ob die westliche Entwicklungszusammenarbeit Kolonialismus im neuen Gewand ist oder ob die Menschen in Entwicklungsländern wirklich nachhaltig davon profitieren. Dr. Boniface Mabanza, Experte für Entwicklungspolitik, sagt, dass durch die moderne Entwicklungspolitik des Westens alte Abhängigkeitsstrukturen am Leben gehalten werden. Prof. Jörg Faust, Direktor des Deutschen Evaluierungsinstituts für Entwicklungszusammenarbeit, sieht dies anders - westliche Entwicklungszusammenarbeit sei ein aufrichtiger Beitrag zur Entwicklung ärmerer Teile der Welt in Richtung Wohlstand, aber auch Demokratie und Menschenrechte. Es bleibt die Frage: Wer entscheidet, was Hilfe ist und wem sie letztendlich dient? Wer hilft hier eigentlich wem?
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
Bis ins 17. Jahrhundert war der Waldrapp in Europa verbreitet, doch weil das Fleisch als Delikatesse galt, wurde er gejagt und letztlich ausgerottet. Es gibt ihn bei uns nur noch im Zoo. Der Biologe Johannes Fritz hat es sich mit seinem Team zur Aufgabe gemacht, den Waldrapp in Bayern wieder anzusiedeln. An der mächtigen Wehrmauer von Burghausen haben er und sein Team spezielle Nistplattformen errichtet und eine Brutkolonie aufgebaut. Nur hier gibt es noch Vogel-Elternpaare, die ihr Wissen an ihre Jungen weitergeben können. Das Auswildern von Waldrappen ist besonders schwierig, weil sie Zugvögel sind und somit den Weg ins warme italienische Winterquartier kennen müssen. Johannes Fritz bringt den Tieren die Flugroute in einem aufwendigen Training bei, an dessen Ende die Vögel einem Leichtflugzeug gen Süden folgen sollen. Damit sie das tun, werden die Küken von menschlichen Müttern aufgezogen und stark auf sie ausgerichtet. Über ein halbes Jahr lang sind Corinna, Anne, Lara und Pablo rund um die Uhr bei ihren Ziehkindern, zwischen den Jungvögeln und den Menschen entsteht eine innige Beziehung. Die menschengeprägten Vögel folgen ihren Ziehmüttern überall hin. Am Ende steht der gemeinsame Flug über die Alpen - die Ziehmütter im Leichtflugzeug, die Vogelkinder hinterher. Und wenn sie diesen Weg einmal geflogen sind, dann kennen sie ihn und können ihn an ihre eigenen Küken weitergeben. Aber auf dem Weg über die Alpen lauern viele Gefahren. Die "Schule fürs Leben" für kleine Waldrappe. "GEO Reportage" hat das Team ein Jahr lang begleitet.
(1): Australien: Das ökologische Element in "Findet Nemo" (2): Bretagne: Der englische Touch von Dinard (3): Finnland: Sirlys Rentierfilet mit gerösteten Pastinaken (4): Nigeria: Ein Wissenschaftler verliert seinen Kopf
(1): Korsika: Jérôme Ferraris unverfälschtes Kindheitsparadies (2): Korsika, Insel des Maquis und der Hirten (3): Korsika: Marines Mini-Crêpes mit Käse (4): Auf Korsika: Verteidigung ist der beste Angriff
Roosevelt, Churchill und Stalin - drei Staatsmänner, die vor allem ein Ziel verband: Hitler-Deutschland militärisch zu besiegen. Denn ihre Vorstellungen darüber, wie die Neuordnung Europas aussehen sollte, waren zum Teil völlig gegensätzlich. Stalin dehnte seinen Einflussbereich unter großen Opfern seiner Roten Armee immer weiter aus. Das beunruhigte Churchill, der um jeden Preis den Rang des geschwächten British Empire in der Weltpolitik sichern wollte. Roosevelt setzte sich vor allem für die Gründung der Vereinten Nationen und eine stabile Nachkriegsordnung ein, sah sich aber gleichzeitig zu Geheimverhandlungen mit Stalin gezwungen, der beabsichtigt, einen Teil Europas zu annektieren. Hier prallen nicht nur drei völlig unterschiedliche Systeme aufeinander, sondern auch drei völlig unterschiedliche Charaktere: Roosevelt, der nach Bauchgefühl agiert, Churchill als sentimentaler Imperialist und Stalin als ein völlig gewissenloser Tyrann, dem Menschenleben nichts bedeuten. In der Öffentlichkeit wirkten sie einig - in ihren Diskussionen zu dritt schenkten sie sich nichts. Die erstaunlichsten Deals, die schärfsten Wortgefechte fanden immer ohne Kameras statt. Zum Glück waren einige Diplomaten wertvolle Zeitzeugen. Ihre Schilderungen werfen ein neues Licht auf die Konferenz von Jalta, deren Vereinbarungen zwar öffentlich gefeiert wurden, etwa demokratische Wahlen in den befreiten Ländern Osteuropas. Stalin allerdings sah sich an all das schon kurze Zeit später überhaupt nicht mehr gebunden.
Die Maginot-Linie ist ein Gigant: Tausende unterirdische Artilleriewerke, Kasematten und Unterstände, die sich mehr als 700 Kilometer entlang der französischen Grenze von Belgien bis zum Mittelmeer erstrecken. Einst Teil einer der größten Verteidigungslinien der Welt, sind heute viele der Anlagen verfallen, geplündert und vergessen. Nach dem Ersten Weltkrieg ist Frankreich ausgeblutet. Rund 1,4 Millionen Soldaten sind gefallen, weite Teile Nordfrankreichs sind verwüstet. Um das Land vor einem erneuten Angriff zu schützen, setzen Politiker und Militärs auf eine stark befestigte Verteidigungslinie. Durchgesetzt wird das Projekt vom Kriegsminister André Maginot, der zum Namensgeber der Linie wird. Der Bau verschlingt Milliarden, mehr als 20.000 Bauarbeiter sind im Einsatz. Die Maginot-Linie ist ein Meisterwerk der Ingenieurskunst. Die größten Artilleriewerke für bis zu 1.000 Soldaten sind fast wie unterirdische Städte, ausgestattet mit damals modernster Technik. Die Maginot-Linie wird als uneinnehmbar gefeiert, doch im Sommer 1940 kann sie den Angriff der deutschen Wehrmacht nicht aufhalten. Seitdem steht die Maginot-Linie auch für das Trauma der französischen Niederlage. Die Dokumentation führt in die geheimnisvolle Welt der Bunker. Mit Hilfe von eindrücklichem Archivmaterial, spektakulären Drohnenaufnahmen sowie Zeitzeugen, Historikerinnen und Historikern und Enthusiasten vor Ort, die sich für den Erhalt der Maginot-Linie engagieren, zeichnet sie das Bild eines ebenso faszinierenden wie umstrittenen Bauwerks.
Seit der Festnahme des Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu am 19. März 2025 brodelt es in der Türkei. Hunderttausende gehen auf die Straße, vor allem Studierende. Selbst in einstigen AKP-Hochburgen protestieren die Menschen, fordern eine unabhängige Justiz, Gerechtigkeit und mehr Demokratie. Die Polizei reagiert mit großer Härte. Wohin werden die Proteste führen?
(1): Lawren Harris, so jung wie Kanada (2): Die taiwanesische Göttin Mazu (3): Das Elsass: Oliviers Gugelhupf (4): Polynesien: Häuser auf Stelzen inmitten des Ozeans
(1): Das kaledonische Exil der unverbesserlichen Louise Michel (2): Ibiza kämpft mit dem Wassermangel (3): Indonesien: Titins Frühlingsrollen mit Hühnchen und Garnelen (4): England: Ein Flitzer, der es in sich hat
Der amerikanische Thriller in bester Film-noir-Manier erzählt von mysteriösen Todesfällen: Männer kommen kurz nach ihrer Eheschließung um, und immer wieder ist es dieselbe trauernde Witwe, die kurz nach der Testamentseröffnung verschwindet. Der FBI-Agentin Alexandra Barnes gelingt es, die "schwarze Witwe" auf Hawaii aufzuspüren, als diese gerade ihr nächstes Opfer in die Falle lockt. Ein Psychoduell beginnt ... Die attraktive Catharine Petersen heiratet reiche Männer - und kurz nach der Eheschließung sind sie sanft entschlafen. Welch ein Zufall, dass sie der trauernden Witwe immer ein kleines Vermögen hinterlassen. Sechs solchen mysteriösen Todesfällen will die FBI-Agentin Alexandra Barnes auf den Grund gehen. Ihre Ermittlungen beginnen in Seattle, wo Catharine einen reichen Kunstsammler beerdigt hat, und führen sie weiter nach Hawaii. Dort gelingt es der Agentin, Catharine persönlich kennenzulernen. Zwischen den beiden Frauen entwickelt sich eine intensive Freundschaft und es scheint, als würde auch Alexandra in die Fänge der unheilvollen Catharine geraten. Diese ist gerade dabei, ihr nächstes Opfer in die Falle zu locken: Paul Nuytten, einen reichen Hotelbesitzer. Alexandra Barnes warnt Paul vergeblich vor seiner neuen Gattin. Er verweist auf die Vereinbarung, dass sein Vermögen im Falle seines Todes an ein Institut für Krebsforschung gehen soll. Der gutgläubige Paul weiß freilich nicht, dass es in seinem Bundesstaat die gesetzliche Möglichkeit gibt, testamentarisch verfügte Spenden an gemeinnützige Einrichtungen im Nachhinein umzulenken. Als Paul tot aufgefunden wird, gelingt es Catharine, den Verdacht auf Alexandra zu lenken, die des Mordes angeklagt wird. Im Gefängnis kommt es zum Showdown, als die Schwester eines früheren Opfers auftaucht. Kann Alexandra mit ihrer Hilfe ihre Unschuld beweisen?
Malèna ist die hinreißendste und unwiderstehlichste Schönheit in Castelcuto, einer verschlafenen Stadt an der sonnigen sizilianischen Küste. Sie ist noch nicht lange hier, und da ihr Mann im Krieg ist, wird jeder Gang durch das Städtchen zu einem Spektakel, begleitet von den lüsternen Blicken der Männer und dem verärgerten Gerede ihrer neidischen Ehefrauen. Eine Armee von dünnen Teenagern auf Fahrrädern folgt ihr überallhin, nur um ihre archetypische Schönheit anzustarren. Unter diesen Jungen ist Renato Amoroso, ein fantasievoller 13-Jähriger, den seine Begierde in ungeahnte Höhen der obsessiven Fantasie treibt. Von seinen Träumen angeheizt, wird Renato zu Malènas heimlichem Schatten, ein Spion der Liebe, der jede ihrer sinnlichen Bewegungen genau verfolgt. Die kleinsten Momente in ihrem Leben werden mit der aufgeladenen Erotik eines Jungen wahrgenommen. Selbst als seine Eltern versuchen, sein "sündiges", "ungesundes" Verhalten zu unterbinden - indem sie seine Fenster vernageln, ihn zu einem Priester, dann zu einem Exorzisten und schließlich zu einer Prostituierten bringen -, hält Renato seine konzentrierte, voyeuristische Wache über Malèna aufrecht. Er beobachtet sogar, wie ihr Schicksal eine dunkle Wendung nimmt, nachdem Malènas Mann im Krieg gestorben ist. Als junge Witwe ist sie Ziel und Opfer der aufgestauten Lust, Eifersucht und Wut der Stadt - das Auge eines emotionalen erotischen Sturms, der über Castelcuto hinwegfegt: Malèna wird von ihrem Vater verstoßen, vor Gericht gezerrt, vom Lebensunterhalt abgeschnitten und mittellos zurückgelassen. Renato seinerseits erfährt die sozialen Auswirkungen des provinziellen Lebens. Als alles verloren scheint, findet er den Mut zu handeln, Verantwortung zu übernehmen - und hilft Malèna damit auf ganz unerwartete Weise.
Im Hinterland der türkischen Schwarzmeerküste gedeihen auf fruchtbaren Böden und im feuchtwarmen Klima Haselnüsse, die zu den besten der Welt zählen. Die Sorte "Giresun oily" ist besonders aromatisch und wird wegen ihres hohen Ölgehalts geschätzt. Im August ist Erntezeit. Jetzt schüttelt Haselnussbauer Özer Akbasli mit seinen Helfern die Nüsse von den Bäumen. Frau Gönül mit Freundin Nurcan haben es eilig, regionale Köstlichkeiten zubereiten: Deftige Schwarzkohlsuppe mit Reis und Mais als Einlagen, gefüllte Schwarzkohlröllchen, eingelegte Milchlinge mit Zwiebeln geschmort, und knuspriges Pide mit Spinat und Schafskäse. Denn zur Erntezeit freuen sich viele Familien, ihre Verwandten aus dem Ausland zu begrüßen. So auch Nurcan, ihre Schwester kommt aus Deutschland zu Besuch. Endlich sitzen alle gemeinsam am Tisch und trinken Schwarztee der Region. Auch er zählt zu den besten weltweit. Dazu gibt es Kuymak - ein Käsefondue aus Maismehl, Butter und Käse - und saftige Köfte. Die Haselnussernte bringt die Familien wieder zusammen. Die schönste Zeit des Jahres.
Im Nordosten des südamerikanischen Kontinents liegt ein tropischer Regenwald, dessen Geheimnisse noch weniger erforscht sind als die des Amazonas. Guyana beeindruckt nicht nur durch die unberührte Schönheit des Landes, sondern auch durch die atemberaubende Vielfalt seiner Tierwelt. Im Schatten des Blätterdachs durchstreift der Jaguar den Dschungel. Ein junges Männchen steht vor der Herausforderung, sein eigenes Territorium zu finden. Seine Wanderung führt entlang des majestätischen Essequibo, einem der längsten Flüsse Südamerikas. Guyana bietet dem jungen Raubtier eine beeindruckende Auswahl an Lebensräumen, die es zu erkunden gilt. Das verborgene Paradies im Regenwald ist Heimat für eine erstaunliche Artenvielfalt. Sein jugendlicher Übermut wird dem Jaguar harte Lektionen bescheren. Begegnungen mit Kaimanen, Arapaima-Fischen und Riesenottern werden seine Reise prägen und nicht nur die Schönheit, sondern auch die Gefahren seines neuen Lebensraums verdeutlichen. Auch die Harpyie, einer der größten Greifvögel der Welt, macht hier Jagd auf Beute. Gefahren, Überraschungen und faszinierende Begegnungen warten auf den Jaguar in einem der letzten unberührten Naturparadiese unserer Erde.
Mit dem Frühling kehrt das Leben zurück auf den Bauernhof: Schneeglöckchen, zartgrüne Eichenknospen und Kirschblüten künden vom Neubeginn der Natur. Das Schaf Patch hat die Lämmer Larry und Flora zur Welt gebracht, die bereits über die grünen Felder tollen. Die Muttersau Grace sieht zu, wie ein neuer Freier namens Handsome Hugo auf den Hof kommt. Doch der Eber hat nur Augen für eine ihrer Nachbarinnen. Dem Hereford-Kalb Molly fällt es schwer, eine Adoptivmutter zu finden. Wenn das Jungtier, das noch mit der Flasche gefüttert wird, einen Platz in der Herde finden will, muss es von den anderen Tieren akzeptiert werden. In einem Brutstall hat sich Leithenne Sally ein gemütliches Nest gebaut. Allerdings schlüpft nur ein Küken, Little Frankie. Während die Dachse nach dem Einbruch der Nacht unweit des Hofs nach Regenwürmern suchen, veranstalten die Hasen auf den Feldern wahre Boxkämpfe: Weibchen treten gegen Männchen an, um deren Kraft zu beurteilen und so den besten Partner für die Paarungszeit zu finden. Auch am Flussufer ist der Frühling zu spüren: Eine Singdrossel füttert ihre Jungen, zwischen den Brennnesseln entbrennt ein Streit zwischen männlichen Fasanen. Lola, das British-White-Kalb ist mit ihrer guten Laune für jeden Spaß zu haben. Im Bienenstock erwachen die Bienen aus dem Winterschlaf, um die ersten Blumen anzufliegen. Auf den Feldern wird neue Saat ausgebracht, was den Rotmilan anlockt. Mit den wärmeren Temperaturen erblühen Hunderte Englische Hasenglöckchen auf dem Hof und bedecken das Unterholz mit einem blauen Teppich.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Im sonnigen Andalusien nimmt die Energiewende derzeit eine konfliktreiche Wendung. In dieser Region, die im europäischen Grünen Deal eine Schlüsselrolle spielt, entstehen riesige Solarparks, die landwirtschaftliche Flächen und die Artenvielfalt bedrohen. Juan Segura, Besitzer einer Öko-Ferienunterkunft, erfährt das am eigenen Leib. Vor seiner grünen Oase wurde ein 150 Hektar großer Photovoltaikpark errichtet, der seine Gäste abschreckt und sein Geschäft gefährdet. Er klagt über mangelnde Abstimmung und setzt sich für eine Entwicklung ein, die die Menschen und ihre Belange berücksichtigt. Pilar Vasquez, Bürgermeisterin von Caniles, erlebte eine ähnliche Enttäuschung. Nach ihrer anfänglichen Begeisterung angesichts der 96 Millionen Euro, die für einen 700 Hektar großen Solarpark zugesagt worden waren, lehnte sie das Projekt ab. Zu hoch war der Preis für die Bewohner: 150 Landwirte hätten enteignet werden müssen. Nun plädiert sie für Anlagen, die sich harmonischer in die örtlichen Gegebenheiten und deren Erfordernisse einfügen. Eine weitere besorgniserregende, doch oft unterschätzte Folge der Installationen sieht der Ornithologe Francisco Valera im fortschreitenden Rückgang endemischer Arten. Seine Forschungen geben ihm Recht: Die Lichtreflexe der Module verstören die Vögel, und die massive Verbauung der Landschaftsflächen verringert ihren natürlichen Lebensraum. Francisco Valera setzt sich nun für einen umweltverträglicheren Bau von Solarparks ein. Kein Wunder, dass die von Europa geförderte grüne Revolution für die Bevölkerung Andalusiens zum Zankapfel wird. Juan, Pilar und Francisco erkennen zwar die Notwendigkeit der Energiewende an, sind jedoch alle drei der Meinung, dass sie nicht auf Kosten der Einwohner und der Umwelt gehen darf.
Der Wildjäger Sean Mercer arbeitet in der ostafrikanischen Stadt Arusha, in der heutigen Vereinigten Republik Tansania, für einen Jagdbetrieb. Die Firma erhält Aufträge von Zoos und Tiergärten in Europa und Amerika, fängt wilde Tiere ein und schickt sie dann um die Welt. Bei der gefährlichen Tätigkeit erhält Sean Unterstützung von Kurt, einem ehemaligen deutschen Rennfahrer, Pockets, einem Taxifahrer aus New York, und anderen Abenteurern aus aller Welt, die in Afrika nach Erfolg und Nervenkitzel suchen. Der Alltag der Truppe wird jäh durcheinandergebracht, als Sean eines Nachts nach einem intensiven Trinkgelage in sein Zimmer stolpert und in seinem Bett die italienische Fotografin Anna Maria "Dallas" D'Allesandro vorfindet. Die schöne und selbstbewusste Frau wurde von einem Zoo beauftragt, die Arbeit der Männer zu dokumentieren. Sean ist davon gar nicht begeistert. Er bezweifelt, dass eine Frau aus der europäischen Großstadt dem gefährlichen Jagdalltag gewachsen ist. Außerdem bringt sie die Arbeitsmoral der Männer gehörig durcheinander. Doch nach Startschwierigkeiten gelingt es Dallas, den Wildjäger von sich zu überzeugen. Western-Spezialist Howard Hawks drehte das Safari-Abenteuer mit technisch und visuell überzeugenden, atemberaubenden Jagdszenen und rauem Kneipenhumor.
Die meisten Menschen kennen ihn als Schlitzohr, als wortgewandten Filmpartner von Bud Spencer: Terence Hill, der mit bürgerlichem Namen Mario Matteo Girotti heißt. Das Filmduo hat mit seinen Actionkomödien einen Mythos erschaffen, der bis heute Millionen von Menschen weltweit begeistert. Aber der Privatmensch Terence Hill steht in starkem Kontrast zu den Rollen, die er verkörpert - bescheiden, öffentlichkeitsscheu und geprägt von festen, christlichen Werten. Dennoch hat er ein rastloses Leben geführt, ganz wie seine Figuren: Oft war ungewiss, woher sie kommen und wohin sie gehen. Hill ist ein Kosmopolit und besitzt dazu passend, den italienischen, den deutschen und den amerikanischen Pass. Er ist ein Mensch, der die Natur und Einsamkeit liebt und ein Pazifist, der Waffen und Gewalt sein ganzes Leben lang verabscheut hat. Sein filmisches Werk umfasst weit mehr als die 17 Filme mit Bud Spencer: Er stand in vielen weiteren Produktionen vor der Kamera. Das Porträt "Terence Hill: Pazifist und Cowboy" kehrt an die wichtigsten Stationen und Orte seines Lebens zurück, die den Menschen und Künstler geprägt haben. Rom, Lommatzsch, Gubbio, die Wüste von Tabernas in Spanien und Stockbridge in Massachusetts sind Schlüsselorte. Aus Erzählungen von Freunden, Kollegen und Wegbegleitern entsteht ein facettenreiches Mosaik, das sich zu einem erstaunlichen, überraschenden und beeindruckenden Bild des Menschen Terence Hill verdichtet.
Eine junge Mutter läuft mit ihren Kindern über eine Bergwiese, sie retten ein Schaf vor dem Ertrinken. Ein Mädchen pflegt seine greise Oma, so zärtlich, dass man weinen möchte. Ein anderes übt sich als Lehrerin, authentisch im Ton, die Puppen als gelehrsame Schülerinnen vor sich. Die Väter sind meist abwesend. Als Bauarbeiter oder Handwerker teilen sie nur selten den Alltag mit ihren Familien. In El Eco, einem entlegenen Dorf im mexikanischen Hochland, besteht das Leben aus dem Elementarsten. Kindsein bedeutet hier vom ersten Tag an Intensität und Erfahrung: Natur, Tiere, Menschen, Liebe, Nähe, Krankheit, Tod. Und Bildung - zumindest für die junge Generation. Tatiana Huezo (Buch und Regie) hat sich als einfühlsam-poetische Dokumentarfilmerin einen Namen gemacht. In "Das Echo" verwebt sie zahlreiche Gesichter und Gesten zu einem Kaleidoskop der Bescheidenheit. Fast beiläufig sichtbar wird auch das Care-Arbeits-Matriarchat in einem Land, das für unzählige Entführungen von Frauen und Mädchen berüchtigt ist. Ein zarter Film, der die Rauheit der Landschaft sowie die Anmut der Tiere und Menschen gleichermaßen feiert.
Mit einem an Jacques Tati und Buster Keaton geschulten Blick erzählt der Filmemacher Elia Suleiman von den Absurditäten seines Daseins als Palästinenser im Exil, von einem Gefühl der Fremdheit in der Welt. Die namenlose Hauptfigur E.S., gespielt vom Regisseur selbst, reist in seine Heimatstadt Nazareth, wo er nach dem Tod seiner Eltern Abschied vom Haus seiner Kindheit nimmt. Wehmütig registriert E.S., wie sich seine Heimat durch die israelische Besatzung, fundamentalistische Muslime und allzu besitzergreifende Nachbarn in etwas verwandelt hat, das ihm fremd geworden ist. Zurück in seiner Wohnung in Paris, wo er an einem neuen Filmprojekt arbeitet und sich gerne vom Straßenleben der Modemetropole ablenken lässt, ist das Gefühl der Unbehaustheit geblieben, besonders am französischen Nationalfeiertag mit seinen Militärparaden und Flugzeugstaffeln am Himmel. Aber was heißt es, "fremd" zu sein, wenn ein französischer Filmproduzent dem von E.S. eingereichten Drehbuch bescheinigt, es sei nicht palästinensisch genug? Was heißt es, Palästinenser zu sein? Um das herauszufinden, reist E.S. nach New York zu anderen Emigranten aus Palästina. Dort findet der sonst so schweigsame E.S. zwar keine Lösung, aber zumindest seine Sprache wieder ... In Elia Suleimans viertem Langspielfilm geht es einmal mehr mit den Mitteln der Komödie um das Lebensgefühl der Palästinenser - diesmal allerdings in der Diaspora. Doch weil E.S., die Hauptfigur, die Heimat überallhin mitnimmt, erscheinen New York und Paris auf ihre Weise genauso fremd, absurd und seltsam wie Nazareth.
Der Beitrag folgt Taubenschwärmen in den Metropolen London und New York, um mehr über das Verhalten der Tiere zu erfahren. Obwohl Tauben seit Jahrtausenden mit den Menschen leben, gibt es noch viel über dieses bemerkenswerte und resiliente Tier zu lernen. Mitten in der Weltstadt London gewöhnt Jungtaube Nelson sich allmählich an ihr urbanes Biotop und beginnt, von den anderen Tauben zu lernen. Die Konkurrenz ist hart. Bald ist Nelson selbstbewusst genug, um auf eigene Faust loszuziehen. Er lernt neue Tricks, wie man überall in der Stadt an Futter kommt, sogar in der Londoner U-Bahn. Am anderen Ufer des Atlantiks haben die New Yorker Taubengangs ihre eigenen Methoden, um sich satt zu fressen. Stadttauben haben jede Menge Überlebensstrategien, nicht zuletzt können sie bei Gefahr fast senkrecht abheben. Überhaupt sind sie meisterhafte Flugkünstler. In London folgen die Tauben heute den grauen Eichhörnchen und picken jeden Krümel auf, den die Nager unterwegs verlieren, müssen sich aber gleichzeitig vor den ganz in der Nähe lauernden Wanderfalken hüten. Im Hyde Park bewachen Mantelmöwen den Wasserrand. Die New Yorker Tauben sind perfekt an das Großstadtleben gewöhnt. Sogar ihre Schlafgewohnheiten haben sie angepasst, damit sie mitten in der Nacht in der grellen Beleuchtung des Time Squares die Essensreste der Touristen oder Straßenmusikanten nicht verpassen.
Größen wie Godzilla oder Kreaturen wie King Kong - könnten solche Riesenmonster tatsächlich auf der Erde leben und unsere Städte zerstören? Professor Schnauzbart hat dazu eine klare Antwort. Die physikalischen Grundlagen der Erde machen den Bestien einen Strich durch die Rechnung, sodass man nicht mal Raketen bräuchte, um mit ihnen fertig zu werden - aber wie genau soll das funktionieren?
Aufnahmen eines Tunnels unter einer Synagoge versetzen Verschwörungsfanatiker in helle Aufregung. Die Aufnahme eines Streits um den Ausbau einer Synagoge genügt - schon stürzen sich Menschen im Internet auf die schaurigsten Verschwörungstheorien zu Menschenhandel und Kinderopfern. Wie lässt sich das Phänomen des Verschwörungswahns erklären?
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.