TV Programm für ARTE am 03.06.2023
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Von den Ufern des Oberen Sees bis zu den Niagarafällen - die Großen Seen und ihre Umgebung beheimaten Millionen Lebewesen. Diese beeindruckende Region ist in steter Veränderung begriffen und zeugt von unserer Geschichte. Ein Viertel des weltweiten Süßwassers ist hier gespeichert.
Danach
2008 erschütterte die griechische Staatsschuldenkrise die ganze europäische Union. 15 Jahre später - nach dem das Land der EU-Vormundschaft unterstellt und drastische Sparmaßnahmen eingeführt wurden, läuft die wirtschaftliche Erholung nur schleppend. Dabei muss das Land mit zahlreichen weiteren Herausforderungen kämpfen: Korruption, ein ungenügender öffentlicher Dienst, Misstrauen gegenüber den politischen Eliten, die Migrationsfrage für diese strategisch gelegene Insel, die Rivalität mit der Türkei und die chinesische Übernahme der Infrastrukturen wie im Fall des Piräus-Hafen. "Mit offenen Karten" befasst sich mit Griechenland, der Wiege einer der ersten modernen Kulturen Europas, der Philosophie und der Demokratie. Das Land lebte lange unter fremder Herrschaft, bevor es den steinigen Weg zur Unabhängigkeit und zum Rechtsstaat einschlug. Dabei hat Griechenland durchaus Trümpfe zu bieten: Es ist eins der meistbesuchten Reiseziele in Europa und verfügt über Erdölvorkommen im Osten des Mittelmeeres, die ebenfalls zum Wandel beitragen könnten.
Als Kokainmillionär Pablo Escobar in den 80er Jahren begann, afrikanische Flusspferde zu seinem privaten Vergnügen zu halten, konnte noch niemand in Kolumbien ahnen, dass die Tiere bald eine Gefahr für das Ökosystem des gesamten Landes werden würden. Denn aus den vier Hippos, die nach dem Tod Escobars in die Freiheit entkamen, wurden inzwischen mehrere Hundert. Die tonnenschweren Kolosse, die in Südamerika keine natürlichen Feinde haben, breiten sich aus und verschmutzen mit ihren sauren Exkrementen das Wasser - was zur Verdrängung einheimischer Tierarten führt. Außerdem bedrohen sie die Fischer an den Flüssen. Auf der anderen Seite entdecken gerade arme Familien die Flusspferde als Geldquelle, denn immer mehr zahlungskräftige Touristen buchen geführte Ausflüge inklusive "Hippo-Watching". Isabel Romero etwa ernährt ihre Familie durch ihre Geschäftsidee als Naturführerin. Sie ist immer wieder von der urwüchsigen Kraft der Flusspferde fasziniert. Ganz im Gegensatz zur Tierärztin Gina Serna, die ständig nach neuen Wegen sucht, die Zahl der Tiere einzudämmen. Da sie nicht erschossen werden dürfen, will Gina nun ein Tier fangen und kastrieren. Eine aufwendige Operation unter freiem Himmel - und eine Weltpremiere dazu, denn eine OP wie diese gab es noch nie. Gina will es trotzdem versuchen - auch wenn Landsleute wie Isabel ihr dabei skeptisch über die Schulter schauen werden. Denn möglicherweise ist dies die wirksamste Methode, um den riesigen Invasoren zu begegnen.
Der Thora zufolge enthält die Bundeslade die beiden Steintafeln mit den zehn Geboten, die Mose von Gott erhalten hatte. Die vergoldete hölzerne Truhe ist das Symbol des Bundes - hebräisch B'rith -zwischen Gott und dem Volk Israel, das sie auf seinem Zug ins Gelobte Land stets mitführte. Im 10. Jahrhundert vor Christus beschloss König David, sie in einem Tempel seiner Hauptstadt Jerusalem, der Wiege der monotheistischen Religionen, aufzubewahren. Vier Jahrhunderte später belagerten die Babylonier die Stadt und zerstörten den Tempel. Seither war die Bundeslade spurlos verschwunden. Die verschollene Truhe mit ihren magischen Kräften befeuerte schon immer die Fantasie der Menschen und rief zahlreiche Schatzsucher auf den Plan. Aber gibt es Beweise für ihre Existenz? Ist die an der hebräischen Bibel orientierte Geschichtsschreibung verlässlich? Wann wurden diese Texte geschrieben? Von wem? Und zu welchem Zweck? Diese Fragen beschäftigen Archäologen und Theologen schon seit Jahrhunderten. Eine wenige Kilometer von Jerusalem entfernte Stätte könnte neue Antworten liefern. Der hebräischen Bibel zufolge war die Bundeslade vor ihrer Überführung nach Jerusalem auf der Anhöhe Kirjath-Jearim aufbewahrt worden. Heute steht hier ein katholisches Kloster. Es ist der einzige in der Bibel erwähnte Ort der gesamten Gegend, an dem bisher noch keine Ausgrabungen gemacht wurden. Ein französisch-israelisches Wissenschaftlerteam unter der Leitung des Archäologen Israel Finkelstein und des Theologen Thomas Römer macht sich auf, um dem Ausgrabungsort Kirjath-Jearim unter Einsatz modernster Technik seine Geheimnisse zu entlocken. Die spannende Forschungsmission führt die Forscher auf immer neue Spuren aus der Vergangenheit: archäologische Funde, die den biblischen Beschreibungen gegenübergestellt werden. Bei dem Versuch, die Geschichte der Bundeslade nachzuvollziehen, zeichnet sich eine noch viel größere Geschichte ab: die Entstehung der hebräischen Bibel.
Weltweit gibt es über drei Milliarden Smartphone-Nutzer - die meisten verbringen immer mehr Zeit mit sozialen Netzwerken. Was aber passiert dabei in unserem Gehirn, wenn ein Leben ohne Apps für manche fast schon unmöglich erscheint? Eine Schlüsselrolle hierbei spielt ganz offenbar Dopamin, ein Neurotransmitter. Er hat entscheidenden Einfluss auf unsere Motivation, unser Lernen und unsere Gewohnheiten. In Paris, Philadelphia, Amsterdam oder auch Berlin versuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu verstehen, was genau beim Umgang mit diesen Apps geschieht. Dopamin wirkt anscheinend auf das Belohnungssystem im Gehirn - und kann im Extremfall sogar zu Zwanghaftigkeit führen, zu einem Streben nach immer mehr Likes oder Herzen. Bleiben sie aus, gibt es Frust, manchmal sogar psychische Probleme. Inzwischen warnen Whistleblower wie Frances Haugen, eine ehemalige Facebook-Mitarbeiterin, vor den Gefahren der scheinbar allmächtig gewordenen sozialen Netzwerke. Denn auch Tech-Unternehmen haben eigene wissenschaftliche Forschungslabore, die auf undurchsichtige Weise experimentieren. Die ARTE-Dokumentation zeigt, mit welchen Tricks diese Firmen arbeiten - und wie es möglich sein kann, den permanenten Aufforderungen des Smartphones zu entkommen. Denn es gibt Auswege aus der "Dopamin-Falle": Das Wichtigste ist, seinen eigenen Umgang mit Apps kritisch zu hinterfragen und die Mechanismen zu kennen, denen User ausgesetzt sind. Der Film erklärt auf spielerische und humorvolle Weise die vielschichtige Mensch-App-Beziehung und auch, wie es gelingen kann, wieder mehr Kontrolle im eigenen Alltag zurückzugewinnen.
Fühlen und denken Männer anders als Frauen? Noch immer hält sich das Klischee, dass Männer eher technikbegeistert oder durchsetzungsstark seien, Frauen hingegen besonders fürsorglich. Doch lässt sich das wissenschaftlich beweisen? Beeinflussen Hormone wie Testosteron und Oxytocin die Gehirne und damit das Verhalten von Frauen und Männern unterschiedlich? Die Dokumentation überprüft gängige Stereotype und fragt, wieso falsche Vereinfachungen sich so hartnäckig in den Köpfen halten. Noch immer wird mit dem Hormon Testosteron erklärt, warum Männer risikofreudiger seien und Frauen sich mit Führungspositionen angeblich schwertun. In den letzten Jahren haben Forscherinnen und Forscher in interdisziplinären Studien verblüffende neue Erkenntnisse gewonnen. Geschlechtsspezifische Trennlinien lassen sich längst nicht so klar ziehen wie lange gedacht. Hormone sind komplexer und diverser als weithin angenommen.
Neu auf ARTE: "42 - Die Antwort auf fast alles" ist die neue Wissensserie von ARTE, die durch große und kleine Fragen der Menschheit navigiert, originell, assoziativ, um die Ecke gedacht und getragen von einer prägnanten Stimme: Nora Tschirner macht sich Gedanken, sammelt Informationen, ordnet Material und gibt uns den Durchblick.
"Kurzschluss - Das Magazin" zeigt die neuesten Kurzfilme aus aller Welt - und wirft einen Blick hinter die Kulissen: mit Porträts, Drehberichten, aktuellen Festival- und Filmtipps und vielen spannenden Interviews.
Wie kann man seine eigene gewaltvolle Vergangenheit erinnern, verstehen? Abdi, der in Somalia geborene Nachbar des Filmemachers Douwe, hat so ein Leben, das gezeichnet ist von Gewalt und Kriminalität. Gemeinsam gehen die beiden noch einmal in Abdis Geschichte. Die Greenscreen-Technik ist das Mittel der Wahl, um sich auf eine Reise durch die Zeit zu machen. Der Film ist eine kollaborative Erinnerungsreise, in der alle Mittel offengelegt werden, alle Fragen gestellt werden dürfen, alle Narben gesehen werden.
In der Nacht vom 3. auf den 4. Juni findet in Paris die "Nuit blanche" statt: teilnehmende Museen und Künstlerateliers öffnen ihre Türen bis in die Morgenstunden für Besucher. ARTE nimmt dies zum Anlass für eine Best-of-Sondersendung der Webserie "Atelier A." Jede Folge dieses wöchentlichen Formats stellt in acht Minuten Künstler in ihren Ateliers vor: ihr Werk, ihre Inspirationsquellen, ihre Techniken. Die Serie wird unter der Beteiligung der französischen Verwertungsgesellschaft ADAGP für arte.tv produziert. Die Folgen werden jeweils während einer Arbeitssession aufgezeichnet, um den Schaffensprozess aus nächster Nähe zu zeigen. Anhand dieser Beispiele wird deutlich, welch große Vielfalt an Verfahren und Themen bildende Künstler abdecken. Die Maler, Bildhauer, Performancekünstler, Grafiker, Fotografen, Comiczeichner und Designer überraschen das Publikum jedes Mal aufs Neue mit ihrem Einfallsreichtum und ihrem individuellen Blick auf die Welt. Die Webserie läuft seit über zwölf Jahren mit großem Erfolg. In diesem Frühjahr erscheint die 400. Folge - und die ADAGP feiert ihr 70-jähriges Bestehen. Dieses doppelte Jubiläum und die "Nuit blanche" bieten einen exzellenten Rahmen für eine 90-minütige Sondersendung.