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TV Programm für ARTE am 17.03.2025

Jetzt

Stadt Land Kunst 13:15

Stadt Land Kunst: Katalonien / Frankreich / Virginia

Magazin

(1): Katalonien: Nicolas de Staëls Suche nach Licht (2): Frankreich: Wo Glas auf Parfümkunst trifft (3): Zypern: Georgoullas Nudelauflauf (4): Virginia: 100 Bräute aus dem Alten Europa

Danach

Halbblut 14:00

Halbblut

Actionfilm

Ray Levoi, FBI-Agent indigener Abstammung, und sein hartgesottener Kollege Frank Coutelle sollen einen Mord im Reservat aufklären. Über den indigenen Reservatspolizisten Walter Krähen-Hengst lernt der dem Milieu der Weißen angepasste Ray das moderne Stammesleben kennen - und schätzen. Bei der Suche nach dem Täter stößt er auf eine großangelegte Verschwörung hoher Staatsbeamter. FBI-Agent Ray Levoi wird zusammen mit seinem Kollegen Frank Coutelle von Washington nach South Dakota geschickt, wo im Reservat von Pine Ridge ein Mord geschehen ist. Ray scheint für diesen Fall geradezu prädestiniert, denn in seinen Adern fließt indigenes Blut. Als Ratgeber und Ansprechpartner steht ihm vor Ort der indigene Polizist Walter Krähen-Hengst zur Seite. Ray, der sich bisher mit seinem indigenen Erbe nicht näher auseinandergesetzt hat, kann mit den Stammesstreitigkeiten zunächst wenig anfangen. Doch allmählich beginnt er zu begreifen, was das Leben im Reservat für die amerikanischen Ureinwohner bedeutet. Er versucht, ihr Verhalten, ihre Traditionen und ihre Sicht der Welt zu verstehen. Nach und nach entwickelt Ray Sympathie und Faszination für dieses ihm so fremde wie eigenartig vertraute Volk und kann sich schließlich der Auseinandersetzung mit seiner Vergangenheit nicht länger entziehen. In fantastischen Visionen holen ihn Kindheitserinnerungen ein. Bei der Aufklärung des rätselhaften Mordfalls entdeckt Ray nicht nur seine indigene Identität wieder, sondern stößt auch auf ein dichtes Geflecht aus Korruption und Kriminalität sowie auf eine Verschwörung, in die auch hochrangige Staatsbeamte verstrickt sind.

Der Waldrapp 16:10

Der Waldrapp: Zugvogel im Aufwind

Tiere

Im Schatten einer malerischen Burg im Süden Deutschlands leben skurrile Vögel, die wie Fabeltiere anmuten: Waldrappe. In einem künstlichen Nistplatz brütet in Burghausen die erste Kolonie der Ibisvögel in Mitteleuropa. Bis ins Mittelalter waren die gänsegroßen Tiere mit dem dunklen Gefieder weit verbreitet. Doch sie wurden gejagt und vor etwa 400 Jahren ausgerottet. Zwar überlebten einige wenige Tiere in Marokko und Syrien, doch erst in Zoos konnten sie in größerer Zahl erfolgreich gezüchtet werden. Naturschützer kamen auf die Idee, Waldrappe auszuwildern. Sie starteten ein aufwendiges Projekt. Denn die Nachkommen von Zoovögeln mussten von Menschen lernen, wohin sie ins Winterquartier fliegen müssen. Mit Ultraleichtfliegern wurde ihnen der Weg von Burghausen nach Italien gezeigt. Von allein kehrten die Vögel zurück und brüten seit 2011 erfolgreich an der Burgmauer der Kleinstadt. Corinna Esterer und Oliver Habel vom Waldrappteam beobachten in Burghausen die Brutkolonie. Denn noch ist die Zahl der Vögel klein und jedes Küken besonders wertvoll. Auf die jungen Waldrappe lauern viele Gefahren: Müll im Nest, Attacken von Feinden und Stromschlag. Von März bis November greifen die Vogelfreunde ein, wenn es nötig ist. Erstmals beobachtet eine Kamera am Nest hautnah die gesamte Brutzeit. Und nie zuvor gelang es, einem Waldrapp eine Kamera auf den Rücken zu schnallen und seinen Flug aus der Vogelperspektive zu erleben. Ein Jahr lang folgt der Film den Tieren von Deutschland bis nach Italien. Werden es die frei geborenen Waldrappe schaffen, wild zu leben wie einst ihre Ahnen?

Japan - Der Teemeister 16:55

Japan - Der Teemeister

Land und Leute

Der japanischen Region Shizuoka wird nachgesagt, dass dort die besten Grüntees des Landes hergestellt werden. Am Fuße des Berges Fuji bewirtschaftet Eichi Honda, genannt Mohei, die Teefelder seiner Familie. Gemeinsam mit seinem Vater hat er das Dämpfen der Teeblätter perfektioniert; so können sie ihr Aroma und ihre heilende Wirkung voll entfalten. Der 36-Jährige studierte zunächst Wirtschaftswissenschaften in Tokio, doch die Liebe zur Natur zog ihn zurück nach Hause und nun lebt er voll und ganz für die Teekultur. Seine Experimentierfreude macht nicht einmal halt vor dem Sado, einem traditionellen japanischen Teeritual, das nur von wenigen Teeproduzenten praktiziert wird. Doch Mohei ist sich bewusst, dass die Zukunft des Tees keinesfalls rosig aussieht. Traditionen wie das Sado gelten als altmodisch und dienen nur noch als Touristenattraktion. Die meisten Japanerinnen und Japaner trinken industriell hergestellten Tee aus Plastikflaschen. Damit verliert die traditionelle Teekunst, die aus der buddhistischen Zen-Kultur hervorging, mehr und mehr an Bedeutung. Doch Mohei ist überzeugt, dass die spirituellen und heilenden Kräfte des Tees gerade für die moderne Gesellschaft unverzichtbar sind, und will sie seinen Landsleuten wieder nahebringen. Um sich herum hat er eine kleine Truppe junger Teemeister geschart, die seine Überzeugungen teilen und ihn in seinem Vorhaben unterstützen. Nachdem Mohei bereits Zeremonien über das Internet oder auf freiem Feld abgehalten hat, bereitet er sich nun auf die ultimative Herausforderung vor: seinen Tee in Tokio zu verkaufen.

Durch das Jahr in der weltweiten Wildnis 17:50

Durch das Jahr in der weltweiten Wildnis: Januar - Februar: Das Jahr nimmt seinen Lauf

Natur und Umwelt

Fast überall auf der Erde ist der Jahresbeginn eine Zeit der Extreme, geprägt von winterlicher Eiseskälte oder glühender Sommerhitze. Während die Erde sich um die Sonne dreht, bestimmt die Neigung der Rotationsachse die Jahreszeiten auf der Nord- und der Südhalbkugel - eine leichte Schräglage mit erheblichen Folgen für alle Lebewesen! Im Januar irrt ein einsamer Eisbär durch die kälteste Region der Arktis, um unter unwirtlichsten Bedingungen Nahrung zu finden. Polarwinde sorgen auf der Nordhalbkugel für klirrende Kälte und die Rocky Mountains liegen unter einer dicken Schneedecke. Hier kämpft ein Virginia-Uhu ums Überleben - genau wie die winzige Wühlmaus, die er sich als Beute ausgesucht hat. Zu dieser Jahreszeit tummeln sich vor der Küste Kaliforniens junge Seeotter im eisigen Wasser. Andere Meeresbewohner fliehen vor der Kälte, wie zum Beispiel Hunderte Rundschwanzseekühen, die sich in den warmen Gewässern Floridas versammeln. Auch die Makaken in den verschneiten Bergen Japans suchen Zuflucht im Warmen: Stundenlang lassen sie es sich in heißen Thermalquellen gutgehen. Bei den Menschen ist das chinesische Neujahrsfest im Februar Anlass zu einer der weltweit größten Migrationsbewegungen: Millionen Menschen reisen zu ihren Angehörigen, um mit ihnen zu feiern. Unterdessen steht Äquatorialafrika unter Wasser. Die Regenzeit verwandelt die Landschaft und sämtliche Lebensformen, die sie beherbergt. In Sambia kalben die Nilpferde, und für eine junge Nilpferdmutter wird ein Flussufer zum Ort einer Tragödie. Für den Mistkäfer ist die Regenzeit ein Segen, denn er mag es nass und schlammig. Vor der Küste Indonesiens, wo zwei Ozeane aufeinandertreffen, versammeln sich drei Rochenarten. Die majestätischen Tiere finden hier Plankton und andere Nahrung in Hülle und Fülle. Weiter im Süden, in Australien, verwandelt sich das Landesinnere im Sommer in einen der heißesten und trockensten Orte der Erde. Während zahlreiche Tiere vor den Buschbränden flüchten, nutzt der Schwarzmilan die Gunst der Stunde, um im Flammeninferno auf Beutefang zu gehen. In den Regenwäldern des Amazonas suchen etwa neun Millionen Blattschneiderameisen nach Nahrung. Weiter nördlich findet auf demselben Kontinent eine andere, schillernde Parade statt: der Karneval von Rio, eines der größten Feste der Welt, das mit einer wahren Explosion von Lebensfreude und bunter Vielfalt die ersten beiden Monate des Jahres abschließt.

Reich an Wasser 18:35

Reich an Wasser: Everglades in den USA

Landschaftsbild

Nur etwa 30 Kilometer von den Traumstränden Miamis entfernt beginnen die Everglades - eines der größten Feuchtgebiete der Erde. Nach der Trockenzeit verwandeln Regenfälle das karge Land jedes Jahr in eine riesige Wasserfläche, aus der zahllose Bauminseln herausragen. Dieses sagenumwobene Marschland ist in Wirklichkeit ein träge fließender Wasserlauf, der auch als "River of Grass" bekannt ist. Der Grasfluss strömt gemächlich südwärts und mündet in die Mangrovenwälder an der Atlantikküste. Die Landschaft, die sich mit den Jahreszeiten stetig wandelt, ist ein Paradies für eine vielfältige Tierwelt - von winzigen Fischen bis hin zu großen Raubtieren wie Alligatoren und Schwarzbären. Obwohl das Feuchtgebiet für den Menschen lebensfeindlich erscheint, ist es seit Jahrhunderten das Stammesgebiet amerikanischer Ureinwohner. Einige von ihnen, darunter die Mikasuki, leben auch heute noch im Einklang mit der Natur. In der Regenzeit nutzten ihre Vorfahren Boote, um die Bauminseln zu erreichen und dort Zuflucht zu finden. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts veränderten Deiche und Kanäle den natürlichen Wasserlauf der Everglades. Diese von den Behörden ergriffenen Maßnahmen sollten Überschwemmungen verhindern und landwirtschaftliche Flächen erschließen, richteten jedoch großen Schaden am empfindlichen Ökosystem an. Vor rund zwanzig Jahren begann eines der weltweit größten Renaturierungsprojekte, um die Everglades zu retten und die Fehler der Vergangenheit zu korrigieren. Schritt für Schritt findet das Wasser seinen natürlichen Lauf zurück. Die Dokumentation zeigt eindrucksvoll die Anstrengungen von Naturschutzinitiativen und bietet faszinierende Einblicke in die Arbeit amerikanischer Ureinwohner und Forschender, die die beeindruckende Vielfalt dieses empfindlichen, aber zugleich widerstandsfähigen Lebensraums erhalten wollen.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Re: 19:40

Re:: Georgien und der europäische Traum

Reportage

Für viele Georgier ist Salome Surabischwili immer noch die einzige legitime Präsidentin und zur inoffiziellen Anführerin der pro-europäischen Bewegung geworden. Sie hat sich offen gegen die Regierungspartei Georgischer Traum gestellt und erkennt, wie die Opposition, das Wahlergebnis nicht an. Auch das EU-Parlament verurteilt die Wahlen als weder frei noch fair. Der Protest auf den Straßen wird vor allem von engagierten Bürgerinnen und Bürgern getragen. Eine von ihnen ist Irma, eine Lehrerin vom Land. Sie sieht sich als Europäerin und teilt den Wunsch der Mehrheit der Georgier nach einem EU-Beitritt und die Sorge vor zunehmendem Einfluss Russlands. Irma demonstriert unermüdlich und hat über soziale Medien mit ihrer direkten Art eine gewisse Bekanntheit erreicht. Auch für die junge Journalistin Nino hat sich das politische Klima dramatisch verändert. Sie wuchs in einem Land auf, das sich Europa anzunähern schien. Doch nachdem Sicherheitskräfte ihre Kollegen auf Protesten brutal zusammengeschlagen haben, macht sie sich ernsthafte Sorgen um die Zukunft Georgiens. Eine bekannte Journalistin wurde bereits verhaftet, ihr drohen bis zu sieben Jahre Haft. Doch es gibt auch andere Stimmen, die den aktuellen Regierungskurs für den einzig richtigen halten. Wie der Security-Chef Sado, dem traditionelle Familienwerte wichtig sind. Fakt ist: Mit der Regierungspartei Georgischer Traum rückt Georgien zunehmend von Europa ab und steuert Richtung Autokratie. Regierung gegen Bevölkerung, Präsidentin gegen Regierung, Europa oder Russland - die Zukunft des Landes ist ungewiss.

Masken 20:15

Masken

Kriminalfilm

Christian Legagneur, von seinen Fans liebevoll als "bester Moderator Frankreichs" gefeiert, moderiert eine rührselige TV-Show, in der die Träume und Sehnsüchte älterer Menschen ins Rampenlicht gerückt werden. Doch hinter der charmanten Fassade des Medienstars verbirgt sich ein gnadenloser Narzisst. Auf der Suche nach einem Autor für seine Biografie nimmt er den jungen Journalisten Roland Wolf in seinem eleganten Landhaus auf. Roland hat jedoch eigene Motive: Er vermutet, dass Legagneur in das Verschwinden seiner Schwester verwickelt ist, die mit Legagneurs Tochter befreundet war. Während Roland tiefer in das Leben des Moderators eintaucht, enthüllen sich immer mehr Abgründe. Legagneurs scheinbar perfekte Welt bröckelt, und Roland entdeckt ein Geflecht aus Täuschung, Machtmissbrauch und dunklen Geheimnissen. "Masken" ist ein Meisterwerk der subtilen Spannung, das die schillernde, aber manipulative Welt des Fernsehens hinterfragt. Mit kluger Gesellschaftskritik und messerscharfem Humor zeichnet Regisseur Claude Chabrol ein Porträt der Selbstinszenierung und des Narzissmus.

Thelma & Louise 21:50

Thelma & Louise

Film/Kino/TV

Thelma und Louise - zwei Namen, die sich einprägten und als Synonym für Freiheit, Lebensfreude und unerschütterliche Freundschaft in die Popkultur eingingen. Noch 20 Jahre nach seinem Kinostart bezeichnete die US-Presse "Thelma & Louise" als den "größten Film aller Zeiten zum Thema Frauen", und auch mehr als 30 Jahre später läuft der Film auf den größten Festivals - so auch 2024 bei den Filmfestspielen in Cannes. Seine Energie, Vitalität und Komik sind ungebrochen, seine Treffsicherheit bleibt schwer zu toppen. Thelma und Louise, gespielt von Geena Davis und Susan Sarandon, wollen mal raus. Sie wollen für ein paar Tage ausbrechen aus einem unterwürfigen Alltag, setzen sie sich ins Cabrio und fahren einfach los. Die Spritztour wird zur Reise ihres Lebens. Beim ersten Stopp in einer Bar tötet Louise den Mann, der Thelma auf dem Parkplatz vergewaltigen will. Aus dem Feelgood-Trip wird eine Flucht durch den Mittleren Westen der USA, ja, eine Coming-of-Age-Story. Die Geschichte zweier Freundinnen auf der Flucht vor männlicher Gewalt, vor einer Gesellschaft, die sie nicht schützt, hat bis heute nichts von ihrer Kraft verloren. Die Dokumentation erzählt, wie dieser "feministische Western" entstand und warum der Film sofort Kult wurde. Auch die beiden Hauptdarstellerinnen wurden zu gefeierten Feminismus-Ikonen. Ihre sofortige Verehrung als Heldinnen verweist wohl auch auf eine Leerstelle auf der Leinwand: Derartige Protagonistinnen hatte es bis dahin nicht gegeben. Der Film über zwei Frauen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, bringt durch seinen Wortwitz und Situationskomik das Publikum zum Lachen. Ein Kassenschlager, der zugleich zum Meilenstein für ein neues starkes Frauenbild im Kino wurde - das gelingt selten.

Thelma & Louise 23:55

Thelma & Louise: Ein feministischer Western

Dokumentarfilm

Thelma und Louise - zwei Namen, die sich einprägten und als Synonym für Freiheit, Lebensfreude und unerschütterliche Freundschaft in die Popkultur eingingen. Noch 20 Jahre nach seinem Kinostart bezeichnete die US-Presse "Thelma & Louise" als den "größten Film aller Zeiten zum Thema Frauen", und auch mehr als 30 Jahre später läuft der Film auf den größten Festivals - so auch 2024 bei den Filmfestspielen in Cannes. Seine Energie, Vitalität und Komik sind ungebrochen, seine Treffsicherheit bleibt schwer zu toppen. Thelma und Louise, gespielt von Geena Davis und Susan Sarandon, wollen mal raus. Sie wollen für ein paar Tage ausbrechen aus einem unterwürfigen Alltag, setzen sie sich ins Cabrio und fahren einfach los. Die Spritztour wird zur Reise ihres Lebens. Beim ersten Stopp in einer Bar tötet Louise den Mann, der Thelma auf dem Parkplatz vergewaltigen will. Aus dem Feelgood-Trip wird eine Flucht durch den Mittleren Westen der USA, ja, eine Coming-of-Age-Story. Die Geschichte zweier Freundinnen auf der Flucht vor männlicher Gewalt, vor einer Gesellschaft, die sie nicht schützt, hat bis heute nichts von ihrer Kraft verloren. Die Dokumentation erzählt, wie dieser "feministische Western" entstand und warum der Film sofort Kult wurde. Auch die beiden Hauptdarstellerinnen wurden zu gefeierten Feminismus-Ikonen. Ihre sofortige Verehrung als Heldinnen verweist wohl auch auf eine Leerstelle auf der Leinwand: Derartige Protagonistinnen hatte es bis dahin nicht gegeben. Der Film über zwei Frauen, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, bringt durch seinen Wortwitz und Situationskomik das Publikum zum Lachen. Ein Kassenschlager, der zugleich zum Meilenstein für ein neues starkes Frauenbild im Kino wurde - das gelingt selten.

Dirty Lands 00:50

Dirty Lands

Dokumentarfilm

Wie lebt man weiter, wenn man dem Krieg ins Auge gesehen hat? Wie schnell heilen die Wunden, die an das schreckliche Geschehen erinnern? Wie verarbeitet man die Erfahrung eines so erbarmungslosen und regellosen Konflikts wie dem der kurdischen Peschmerga im Irak gegen den sogenannten Islamischen Staat? Hallo Ramshty war einer der Aktivisten, die von einem Tag auf den anderen alles stehen und liegen ließen, um zu den Waffen zu greifen und allen Gefahren zu trotzen. Als passionierter Ingenieur entschied er sich, Minenräumer zu werden, um die Frontlinie von tödlichen Sprengkörpern zu befreien. Als er bei einem Einsatz auf eine Mine trat, hätte das beinahe sein Leben gekostet. Letztlich büßte er lediglich seinen linken Arm ein, der durch die Explosion gleich unterhalb der Schulter abgetrennt wurde. Auch wenn Hallo Ramshty keine weiteren körperlichen Schäden davongetragen hat, veränderte sich sein Leben nach dem Unfall völlig. Er wurde mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) diagnostiziert, die mit psychischen und psychosomatischen Symptomen einhergeht: Ramshty wird von Alpträumen geplagt und erlebt Flashbacks. Immer wieder wird er an die schrecklichen Ereignisse erinnert, wenn er mit der Sprengung einer der zahlreichen Minen beschäftigt ist. Seit Kriegsende sind diese nämlich noch immer an der ehemaligen Frontlinie zu finden. Wagemutig widmet sich Ramshty weiterhin der Beseitigung von Sprengkörpern, doch dafür muss er mitunter auch das Gesetz brechen sowie Polizei und Militär ausweichen, die mit dem Verhindern solcher als gefährlich und verantwortungslos geltenden Initiativen beauftragt sind. "Dirty Lands" von Ala Hoshyar dokumentiert den Alltag des Aktivisten Ramshty und inszeniert den ehemaligen Peschmerga-Kämpfer dabei als Gegenpol zu den amerikanischen Helden aus Kathryn Bigelows mehrfach preisgekröntem Film "The Hurt Locker" (2008).

Ein Falke so groß wie ein Pferd 02:05

Ein Falke so groß wie ein Pferd

Dokumentarfilm

Lydia, eine 47-jährige Transfrau, hieß früher Sergej und war Ornithologe an der Moskauer Akademie der Wissenschaften. Seit ihr die Akademie gekündigt hat, berät sie Unternehmen, um Vogelschlag auf Flughäfen zu vermeiden. Sie lebt in Schtscherbinka, einem vorgelagerten Moskauer Stadtteil. Ihre Frau Wassilissa dressiert Pferde für die berittene Polizei in Moskau. Lydias Leben ist eine einzige große Inszenierung, in der sie ihrer Vorstellungskraft und ihren Fantasien freien Lauf lässt. In einem eigenhändig erbauten Holzhaus will sie mit ihren Freunden und Nachbarn ein Remake von David Lynchs berühmter Serie drehen: "Twin Peaks in Schtscherbinka". Sie identifiziert sich jeden Tag etwas mehr mit ihrer Figur in diesem Film, dessen Rollen sie sich selbst und den anderen auf den Leib geschrieben hat. Sasha Kulak begleitet Lydia in ihrem Alltag und filmt eine Art Making-of dieses Remakes, parallel dazu zeigt sie die exzentrische, fantasievolle Welt, die die Transfrau sich erschaffen hat. Aber das alles ist noch nicht genug für Lydia, die ein verrücktes Projekt angeht: Sie will eine Silikonpuppe anfertigen, die aussieht wie Lara Flynn Boyle, die Hauptdarstellerin in der Originalserie. Für Lydia verkörpert die Puppe weibliche Perfektion - eine Allegorie der Schönheit. Mit dem Film über Lydia porträtiert die Regisseurin Sasha Kulak einen unglaublich freien Menschen in einer der oppressivsten Gesellschaften überhaupt. Die Fantasiewelt, die Lydia der sie umgebenden Realität überstülpt, scheint keine Grenzen zu kennen. Ihr Bewusstsein verirrt sich in Gefilden, die sich mit Sprache schwer beschreiben lassen. Kulak stößt sich mit Lydia an einer Frage, die ihr Verständnis eines Dokumentarfilms auf den Kopf stellt: Wie bildet man die Realität einer Welt ab, in der nichts real zu sein scheint? Die Stimme der Regisseurin begleitet dieses seltene Filmerlebnis, in dessen Verlauf die Realität ständig neu verhandelt wird.

Mit offenen Karten - Im Fokus 03:20

Mit offenen Karten - Im Fokus

Infomagazin

Mit offenen Augen 03:25

Mit offenen Augen: Fußballer auf dem Laufsteg

Infomagazin

Jules Koundé, Verteidiger der französischen Fußballnational-Elf, kommt im Trainingslager Clairefontaine an. Wie immer warten davor schon die Fotografen - und interessieren sich für allem für sein Outfit. Schon seit Monaten wetteifern "Les Bleus" in Sachen Mode. Dabei gilt: Je exzentrischer, desto besser. Wer ist der bestangezogene Kicker?

28 Minuten 03:35

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.