Das Leben steckt voller Überraschungen: Eine Kröte entwickelt Superkräfte, Elefanten kommen ohne Stoßzähne auf die Welt, Blumen verlieren ihre Farben. Dies geschieht innerhalb weniger Generationen - viel schneller, als Darwin es in seiner Evolutionstheorie vorausgesagt hatte. Wie ist das möglich? Die Filmemacherin und Biologin Elena Sender und der Regisseur Luc Marescot gehen einem Phänomen auf die Spur, welches die Karten der Evolution neu mischt. Wilde Stiefmütterchen, die als Reaktion auf das Insektensterben kleinere Blüten produzieren und sich selbst bestäuben; Stichlinge, die sich in Echtzeit an ihre Umgebung anpassen; Schnecken, bei denen epigenetische Veränderungen an die Nachkommen vererbt werden: Anhand solch packender Beispiele illustriert der Film die jüngsten Forschungsergebnisse der Evolutionsbiologie. Die Forscher enthüllen verborgene Mechanismen der Evolution, wie springende Gene, phänotypische Plastizität oder Epigenetik. Prozesse, die es bestimmten Lebewesen ermöglichen, sich manchmal innerhalb weniger Tage ihrer Umwelt anzupassen. Diese Entdeckungen widerlegen Darwins Theorie nicht, ganz im Gegenteil: Sie ergänzen sie und zeigen, dass unsere Vorstellung von der Evolution selbst im Wandel ist. Durch eine ambitionierte visuelle Umsetzung mit spektakulären Naturaufnahmen und anschaulichen, innovativen Animationen macht die Dokumentation komplexe biologische Konzepte zugänglich. Zugleich hinterfragt sie unser Verhältnis zur Natur und gewährt einen faszinierenden Einblick in die Überlebensstrategie von Lebewesen zu einer Zeit, in der der vom Menschen verursachte Selektionsdruck das Leben in bislang ungekanntem Maß zur Anpassung zwingt.
Als die kleine australische Stadt Northam vor ein paar Jahren beschloss, ihre großen, leerstehenden Weizensilos von einem lokalen Künstler bemalen zu lassen, ahnte noch niemand, was für ein Erfolg dies werden würde. Plötzlich strömten Touristen und Besucher aus allen Teilen des Landes herbei, und der kleine, bis dahin verschlafene Ort war plötzlich in aller Munde. Kein Wunder, dass bereits ein Jahr später eine andere Stadt nachzog und ihre Silos ebenfalls mit Alltagsszenen gestalten ließ. Inzwischen gibt es schon 44 dieser Riesenkunstwerke, die meisten davon auf einer fast 200 Kilometer langen Route, dem Silo Art Trail, dem Silo-Kunst-Pfad. Auch die Stadt Goroke will jetzt dazugehören. Die abgelegene 300-Seelen-Gemeinde möchte sich als jüngster Ort der größten Freiluft-Galerie der Welt anschließen. Die Motive haben die Einwohnerinnen und Einwohner selbst ausgesucht: einen Eisvogel, genauer einen Kookaburra oder Jägerliest, und eine Australische Elster, die im Deutschen auch Flötenkrähenstar genannt wird. Als Künstler entschied sich die Stadt für Geoffrey Carran, der bekannt ist für seine lebensechten Vogelporträts. Ein solch großes Gemälde hat Geoffrey bisher noch nie gemalt, und so ist dieser Open-Air-Auftrag auch für ihn eine Herausforderung. Nicht nur die Größe der stillgelegten Weizensilos muss nämlich in Betracht gezogen werden, sondern auch die Komposition der Bilder ist wichtig. Schnell merkt Geoffrey, dass er mit den beiden Vögeln allein nicht auskommt. Und so will er nun noch einen dritten Vogel malen: einen Rosakakadu, der sich harmonisch zwischen die anderen beiden einfügt. Aber das ist nur eine von vielen Überraschungen und Unwägbarkeiten, die solch ein Projekt mit sich bringt - wenn Kunst auf Silos trifft.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
(1): Südafrikas würziger Auflauf: Bobotie (2): Nostalgiegeschmack: Dylan, ein Südafrikaner in Portugal (3): Ran an die Töpfe!
(1): Andalusien: María Sánchez, Feministin vom Lande (2): Puerto Rico: Rebellischer Reggaeton (3): Zypern: Androullas Schweinefleisch mit Bulgur (4): La Roque-sur-Pernes: Eine neue Heimat für die Banater Schwaben
(1): Togo: Die subversive Literatur von Sami Tchak (2): New York: Zufluchtsort der bedrohten Sprachen (3): Madeira: Nelsons Hühnersuppe (4): Japan: Die Leidenschaft des Karaoke
Er ist ein Symbol für die lokalen kulinarischen und kulturellen Traditionen in Porto: der Mercado do Bolhão. Wunderschön restauriert und 2022 nach vierjähriger Renovierung wiedereröffnet, ist er nach wie vor als "Frauenmarkt" bekannt. Seit 1914 bieten die 70 Stände lokale Schätze, die von Verkäuferinnen angeboten werden: Dona Bininha verkauft frische Sardinen und andere Fische, so wie sie es schon als Kind tat. Dona Lindinha bietet erstklassige Fleischstücke und Kutteln für Gerichte wie Tripas à moda do Porto an, und Maria verkauft Steckrüben und Gemüse an die Kunden, die die lokalen Suppenküchen betreiben. Eine dieser Kundinnen ist Dona Rosa, die die berühmte grüne Steckrübensuppe zubereitet. Die junge Sofia hingegen verkörpert die neue Generation der Markthändler. Sie hat sich auf Trockenfrüchte und Nüsse spezialisiert. Rui, ein junger Architekt, kennt die Bedeutung des Marktes für die Menschen in Porto und die Überlegungen rund um die Renovierung der Halle. Sardinen stehen im Zentrum kulinarischer Innovationen einheimischer Köche. In Espinho pflegt Batata, ein Sardinenfischer mit seinem Team noch immer das traditionelle Xávega-Fischen, bei dem ein riesiges Netz ausgelegt wird. In Vila Nova de Gaia backt Gerardo Broa de Avintes, ein historisches, sehr geschätztes Brot, das mit drei verschiedenen Mehlsorten hergestellt wird. Und in São Pedro da Cova baut Ana Maria süße, saftige Feigen an. Für den Mercado do Bolhão heute ist der Massentourismus in Porto eine Herausforderung. Doch seine Beziehung zu den einheimischen Kunden ist nach wie vor fest verankert.
Roms kulinarisches Herz schlägt im Mercato Trionfale, dem größten Lebensmittelzentrum der Stadt mit 273 Ständen. Im eleganten Viertel Prati, direkt hinter den Mauern des Vatikans gelegen, ist der neu gebaute Markt tief in seinen historischen Ursprüngen verwurzelt. Die farbenfrohen Gänge des Marktes sind nach Produkten und Herkunft unterteilt: Grün für Obst und Gemüse vom Bauern, Blau für Fisch und Rot für Fleisch. Loredana, eine beliebte Verkäuferin, setzt eine jahrzehntelange Tradition fort, Artischocken zu verkaufen - ein Grundnahrungsmittel der römischen Küche und des jüdischen Ghettos aus dem 16. Jahrhundert. Chefkoch Davide, der in einer Kochschule in der Nähe der Via Appia unterrichtet, teilt mit seinen Schülern die Geheimnisse der Carciofi alla Giudia. In Castel di Guido baut Sandro eine Vielzahl von Gemüse an, wobei er im Mai seinen Schwerpunkt auf Zucchini und ihre Blüten legt. Einer seiner Kunden betreibt ein Bistro in der Nähe des Marktes und verwandelt die Blüten in einfache, aber köstliche Gerichte. Flavio "Olaf", bekannt als "der Wikinger", verkauft exquisiten gesalzenen und getrockneten Kabeljau, wobei er den Kunden Tipps zur besten Zubereitung gibt. Beppe, ein Käsehersteller aus Piemont, setzt sich für den Pecorino Romano ein - einen salzigen Schafsmilchkäse, der schon vor 2700 Jahren von den römischen Legionären verwendet wurde. Und natürlich dürfen saisonale Köstlichkeiten nicht fehlen: Danilos wilde Erdbeeren aus Nemi oder die ikonische römische Spezialität, die Porchetta - Spanferkel, über Feuerholz gegrillt - aus Ariccia.
Stary Kleparz, Krakaus ältester Lebensmittelmarkt, bietet lokale Traditionen und Aromen. Hier rührt Bartosz seinen Topf mit dampfendem Bigos - einem reichhaltigen Eintopf aus Kohl und Fleisch. Maria faltet die Piroggen von Hand und hält damit ein Rezept am Leben, das über Generationen weitergegeben wurde. Aber die Geschichte der Krakauer Lebensmittel endet nicht in der Stadt. Die Region Podhale liegt in den Karpaten in der Nähe des Tatra-Gebirges. Dort hütet Hirte Krysztof seine Herde und stellt Oscypek, einen traditionellen geräucherten Ziegenkäse, nach uralten Methoden her. Anna und Michal ernten Lavendel, um ihn in einen duftenden Essig zu verwandeln, während Szczepan im Dorf Piaski Wielkie eine altehrwürdige Technik zum Räuchern von Würsten anwendet - ein Verfahren, das jedem Bissen seinen unverwechselbaren Geschmack verleiht. Ganz in der Nähe, im Ojców-Nationalpark, züchten Agnieszka und ihre Mutter Forellen im kühlen Gebirgswasser und räuchern sie vor Ort. Auf Irinas Bauernhof werden Pflaumen getrocknet und über Holzfeuer leicht geräuchert - so entsteht eine einzigartige Delikatesse. Zurück in Krakau duftet es auf den Straßen nach Obwarzanek - den ikonischen, mit Sesam überzogenen Brotkringeln, die warm an den Ständen der Stadt verkauft werden. Für Naschkatzen gibt es Paczki - frittierte Krapfen, die mit Marmelade gefüllt sind. Die Krakauer Gastronomieszene rund um den Stary Kleparz bietet ein Mosaik aus saisonalen Zutaten, historischen Rezepten und Menschen, die die Traditionen am Leben erhalten, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land.
Was Europa bewegt
(1): Katalanisches Ratatouille: die Samfaina (2): Nostalgiegeschmack: Marjorie, eine Katalanin in Australien (3): Ran an die Töpfe!
(1): Peru: Virgilio Martínez, neue Küche mit Tradition (2): Istanbul: Anadolu Rock, der Sound der Freiheit (3): Österreich: Walters Topfenknödel (4): Banyuls-sur-Mer: Fotos aus der Tiefe
(1): Spanien: Guillermo del Toro im Labyrinth der Franco-Diktatur (2): Deutschland: Nackt in Berlin (3): Usbekistan: Barchinoys Nudeln mit Pferdefleisch (4): Japan: Eine Katze mit Geschichte
Nach einer enttäuschenden Erfahrung im Vergnügungspark wünscht sich der 13-jährige Josh Baskin, endlich größer zu werden. Ein Wahrsageautomat druckt auf mysteriöse Weise ein Bestätigungsticket seines Wunsches aus und der Junge wacht am nächsten Morgen im Körper eines 30-jährigen Mannes auf. Dank der Hilfe seines Freunds Billy schafft Josh es, von zu Hause wegzulaufen und sich auf den Weg nach New York zu machen, um dort eine ähnliche Maschine zu finden und den Wunsch zu revidieren. In New York passt er sich aber hervorragend an das Erwachsenenleben an und vergisst, dass er eigentlich nach Hause zurückkehren wollte. Josh Baskin ist ein verspielter Teenager, der seine Tage vor dem Computer und mit seinem Freund Billy verbringt. An einem Abend im Vergnügungspark, wo er auf seine Schulkameradin Cynthia trifft, wird ihm der Eintritt zu einer Attraktion verweigert: Josh ist zu klein. Enttäuscht schlendert er allein durch den Park und entdeckt einen Wahrsageautomat namens Zoltar, dem man seine Wünsche äußern kann. Dem Geist Zoltar schreit Josh zu, dass er endlich groß sein möchte. In der gleichen Nacht tobt ein Sturm in der Nachbarschaft. Als Josh aufwacht, steckt er im Körper eines 30-jährigen Mannes. Der Versuch, seiner Mutter die Situation zu erklären, bringt Josh fast den Tod. Zum Glück kann er aber Billy überzeugen, dank dessen Hilfe er mit genug Kleidung und gestohlenem Geld nach New York fahren kann. Dort findet Josh zunächst eine Unterkunft in einem schäbigen Hotel. Hier will er so lange bleiben, bis er eine Zoltar-Maschine findet und seinen Wunsch rückgängig machen kann. Seine Leidenschaft für Informatik und Billys wacher Geist ermöglichen es Josh, schnell eine Arbeit in einem Spielzeugunternehmen zu finden. Das Wohlwollen seines Chefs, in der Seele auch Kind geblieben, zieht den Neid seines Kollegen Paul auf sich, aber auch die Zuneigung von Susan, die nach außen als strenge Geschäftsfrau auftritt. Das Erwachsenenleben ist für Josh ein Erfolg. Er verzichtet irgendwann auf Billys Hilfe und vertagt die Rückkehr zu seinen Eltern ... Tom Hanks spielt mit viel Feingefühl und Komik die Entdeckung der Erwachsenenwelt aus kindlichen Augen.
Grönland ist die größte Insel der Erde, und abgesehen von der Antarktis wohnen nirgendwo so wenige Menschen pro Quadratmeter wie hier. Ein mächtiger Eisschild bedeckt mehr als 80 Prozent der Fläche, rund zehn Prozent der weltweiten Süßwasserressourcen lagern hier. Nur die Küsten sind bewohnt. Es ist eine Welt der Extreme. Der Meeresbiologe Uli Kunz reist in den Osten Grönlands, um einen ganz besonderen Bewohner der Arktis zu studieren: den Eishai, auch Grönlandhai genannt. Kein anderes Wirbeltier kann so alt werden - über 500 Jahre. In seinem eisigen Lebensraum führt der Hai ein Leben in Zeitlupe. Während die Inuit den gewaltigen Fisch seit langem kennen, weiß die Wissenschaft kaum etwas über ihn. Die Welt unter dem Eis wirkt lebensfeindlich, doch überall gibt es etwas zu entdecken. Uli Kunz besucht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem sehr speziellen Forschungscamp: Mitten auf dem grönländischen Eisschild haben sie ihre Zelte aufgeschlagen, um den Klimawandel und die Eisschmelze im Detail zu erforschen. Denn die Welt am Polarkreis verändert sich, Anzeichen dafür sind überall zu finden. Grönland ist eine Art Fieberthermometer für den Klimawandel - und für die Frage, wie sich die Natur an die Veränderungen anpassen kann. Uli Kunz führt durch diesen besonderen Lebensraum und erkundet die Phänomene der Arktis: Wie kommen die mystischen Polarlichter zustande? Wie schützen sich Pflanzen und Tiere vor dem Erfrieren? Und was hat es mit den merkwürdigen Säulen auf sich, die im Ikka-Fjord aus dem Meeresboden wachsen?
In den dichten Wäldern der Karpaten ist der Europäische Braunbär Teil eines ausgeklügelten, aber fragilen Ökosystems. Aus vielen anderen Regionen Europas ist das beeindruckende Raubtier bereits verschwunden, doch in den Karpaten findet sich der größte Bestand des Kontinents. Das Zusammenleben von Mensch und Bär hat sich hier recht harmonisch eingespielt. Am Rande der Arktis muss der majestätische Eisbär miterleben, wie sein Jagdgebiet, das Packeis, zunehmend dem Klimawandel zum Opfer fällt. Dennoch bereiten sich die Tiere alljährlich auf die Winterruhe vor. In Kamtschatka im äußersten Osten Sibiriens verlassen die Grizzlybären Anfang März den schützenden Bau. Die Weibchen werden von ihren Jungtieren begleitet, die im Dezember zur Welt gekommen sind. Hungrig warten sie auf die Ankunft der Lachse, die in den Flüssen stromaufwärts an ihre Laichorte zurückwandern, wo sie nach der Eiablage sterben. Im Norden Kanadas spürt Pierre Mann nicht nur Amerikanischen Schwarzbären auf, sondern auch den legendären, äußerst seltenen Kermodebär, der in seiner Heimat - dem gemäßigten Regenwald British Columbias - auch "Spirit Bear" (Geisterbär) genannt wird. In der Mythologie der indianischen Ureinwohner dient das Tier als Vermittler zwischen der Welt der Lebenden und dem Jenseits.
Obwohl wir Menschen Bären als Kuscheltier oder Gummibären lieben, ist das Aufeinandertreffen mit den echten Tieren oft gefährlich. In Transsilvanien gibt es so viele Bären wie nirgendwo sonst in Europa. Hier kommen sie dem Menschen immer öfter gefährlich nah und werden zu sogenannten Problembären, wenn sie in der Nachbarschaft auf Nahrungssuche sind. Es ist Frühling. In den rumänischen Karpaten haben im Schutz einer Höhle drei kleine Braunbären das Licht der Welt erblickt. Die Dokumentation begleitet die Jungen in ihrem ersten Lebensjahr. An der Seite ihrer Mutter erkunden sie spielerisch die weitgehend unberührte Natur Transsilvaniens. Als sie alt genug sind, nimmt ihre Mutter sie mit in die Welt der Menschen. In diesem Moment ändert sich alles für sie. Die Suche der Bären nach Nahrung und einem geeigneten Lebensraum zeigt, mit welchen Herausforderungen Bären im heutigen Rumänien zu kämpfen haben. Ebenfalls beleuchtet die Dokumentation, wie Einheimische ihren ganz eigenen Weg gefunden haben, mit Bären in der Nachbarschaft zu leben. So wird das ambivalente Verhältnis der Rumänen zum größten Landraubtier Mittel- und Osteuropas deutlich: Da ist der Schäfer Petre Clem, für den der Bär Konkurrent und Teil der Natur zugleich ist. Trotzdem muss er seine Schafe vor Übergriffen verteidigen. Die Aktivistin Laura Niculescu glaubt an eine Koexistenz von Menschen und Bären und wird nicht müde, die Bevölkerung aufzuklären, wie man sich in Gegenwart der Tiere verhält. Und Ranger Bogdan Sulica von Rumäniens größter Naturschutzorganisation Carpathia weiß: Menschen und Bären geht es am besten, wenn sie einander aus dem Weg gehen. Die Dokumentation zeigt beeindruckend ungeschönt die Konflikte, macht aber auch Hoffnung, dass eine friedliche Koexistenz möglich ist, wenn sich alle Seiten bemühen.
In der Natur wird getäuscht, gestohlen und manipuliert. Und manchmal sogar gemordet. All das bleibt vollkommen straffrei: Etwa drei Viertel aller bekannten Tierarten leben parasitisch. Sie täuschen andere Lebewesen und nutzen sie für ihr eigenes Überleben - und das mit erstaunlicher Raffinesse. Die Dokumentation gibt diesen Organismen eine Stimme: Aus der Perspektive einer Zecke werden mit einem Augenzwinkern Einblicke in die Strategien und Lebensweisen parasitischer Spezies gewährt. Teils humorvoll, teils spannend wie ein Mafiaepos, dabei aber immer wissenschaftlich fundiert, zeigt die Dokumentation die brillanten - und geradezu beängstigenden - Strategien dieser Meister der Infiltration. Jede Spezies spielt ihre Rolle in einem geheimen Netzwerk aus Manipulation und Überlebenskampf. Die Dokumentation wirft einen ungewohnten Blick auf die Kehrseite der hübschen Fassade der Natur, in der Übergriffe an der Tagesordnung sind.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Was Europa bewegt
Die Arktis war, solange wir denken können, mit menschenfeindlicher Kälte verbunden. Aber das Klima verändert sich und mit ihm die nördliche Polarregion, die jenseits des Breitengrades 66,5 Grad Nord beginnt. Inzwischen sagen Klimamodelle, dass die arktischen Sommer bereits zwischen 2040 und 2050 eisfrei sein könnten. Eisbärin Misha kann auf Spitzbergen ihre Tochter Flocke noch immer aufziehen. Aber auf dem schrumpfenden Eis wird die Jagd nach Beute immer schwieriger. Misha ist von Forscherinnen und Forschern mit GPS-Trackern ausgerüstet worden, die den langen Weg der Eisbärin auf Nahrungssuche zu dokumentieren helfen. Klimaforscher Dustin Whalen protokolliert in Nordkanada seit zwei Jahrzehnten die unaufhaltsame Schmelze des Permafrosts, der die Tundra über Jahrtausende in sich zusammengehalten hat. Meeresbiologin Sofia Ribeiro untersucht die Folgen des Eisschwundes auf die Meeresfauna vor Nordwest-Grönland. Der winterlichen Eisbrücke zwischen Kanada und Grönland droht der Zusammenbruch. Überall in der Arktis wird nach Rohstoffen gefahndet, die künftig noch leichter abgebaut werden können. Russlands Raubbau an der Natur, wie in Norilsk, soll sich nicht wiederholen. Trotz allem: Noch zählt die Arktis zu den wildesten und anmutigsten Regionen der Erde.
Babak wird tot aufgefunden - offiziell ein Unfall, in Wahrheit ein Mord durch die Revolutionsgarde unter Katibis Regie. Während die Genfer Atomgespräche weiterlaufen, ringt Alexandra Weiss um Asyl für den Ingenieur Sanjabi. Doch ein Diplomatenkollege bremst sie: Die Schweizer Neutralität kennt klare Grenzen, persönliche Rettungsaktionen sind nicht vorgesehen. Inhaltlich verbeißen sich die Delegationen in Zahlen und Schwellenwerte: Cohen moniert die Vielzahl iranischer Zentrifugen, Israel drängt auf Schließungen. Die EU signalisiert Bereitschaft zum Ölkauf, doch Mahdavi verlangt dafür Unterstützung für die iranische Nuklearindustrie. Unter zunehmendem privaten Druck drängt Cohen auf einen Vorentwurf, doch die hohe Urananreicherungskapazität in den iranischen Anlagen erschwert jeden Kompromiss. Alexandra Weiss sucht den Ausweg über Fachwissen statt Machtspiele: Professor Koonitz und Sanjabi sollen eine realistische Obergrenze der Zentrifugen für den zivilen Bedarf berechnen - ein letztes Zeitfenster, bevor Sanjabi in den Iran zurückreisen soll. Bei einem heimlichen Treffen muss er Weiss' Angebot einer Scheinehe ablehnen, ein klärendes Gespräch wird durch Katibi unterbrochen, der nun Sanjabis endgültige Rückführung ankündigt. Parallel hat der israelische Geheimdienst das Konferenzhotel verwanzt. Als die Verhandlungen in die entscheidende Phase gehen, kippt die Lage: Aus Druck wird Drohung, aus Drohung ein Mordauftrag: Sanjabi soll ausgeschaltet werden.
Der israelische Geheimdienst scheitert daran, den Ingenieur Sanjabi auszuschalten - doch Katibi drängt weiter auf seine Rückführung in den Iran. Mit blauem Auge erscheint Sanjabi schließlich in Genf und wird sofort in eine heikle Debatte um Zahlen gezogen: Wie viele Zentrifugen sind für den zivilen Bedarf wirklich notwendig? Während die EU die Forschung nur unter Aufsicht der Internationalen Atomenergiebehörde zulassen will, signalisiert Russlands Botschafter Markov Zustimmung zu einem Kompromiss: eine Begrenzung des iranischen Atomprogramms im Austausch gegen Sanktionslockerungen. Aufgrund des verschlechterten Zustands ihrer Mutter drängt Cohen weiterhin auf eine schnelle Unterzeichnung der Vorvereinbarung. Weiss bremst - und schlägt eine Leitplanke vor: ein Abkommen mit einer Frist von 15 Jahren, das Transparenz schafft und eine nächste Verhandlungsrunde erzwingt. Während der israelische Geheimdienst das Konferenzhotel abhört und das sich nähernde Ende der Verhandlungen mitbekommt, wächst der Druck. Zugleich recherchiert CNN-Journalist Antony Reyes in Teheran zu Sanjabis Vergangenheit in Haft und seinen Verbindungen zur Opposition. Ein geplantes TV-Interview nutzt Weiss geschickt, um Mahdavi zu bewegen, Sanjabi bis zum Ende der Gespräche in Genf zu halten. Doch Reyes wird im Iran verhaftet. Kurz darauf sorgt eine weitere Nachricht für Aufruhr in Genf: Der israelische Premierminister enthüllt präzise Vertragsdetails in der Öffentlichkeit. Woher hat er die Informationen?
Kurz vor der Unterzeichnung gerät das Abkommen ins Wanken: In Teheran wird der CNN-Journalist Antony Reyes entführt und es gibt einen Maulwurf - die Gespräche in Genf werden gestoppt. Um die Verhandlungen und ihren Freund Antony zu retten, schlägt Weiss einen Gefangenenaustausch vor. Im Gegenzug fordert Mahdavi vier iranische Gefangene und eine Milliarde US-Dollar. Auch in Washington erhöht sich der Druck: Staatssekretärin Cohen drängt auf eine Freigabe durch das Finanzministerium, doch Porters Analyse kommt zu dem Schluss, den Deal abzulehnen. Cohens Ultimatum ist unmissverständlich: Er soll eine Neubewertung schreiben, sonst enthüllt sie seine inoffiziellen Kontakte zu Israel. In Genf scheint das Sicherheitsteam alle Schlupflöcher für Lauschangriffe geschlossen zu haben, und doch findet der israelische Geheimdienst andere Wege. Als durchsickert, dass der Ingenieur Sanjabi zum Flughafen gebracht werden soll, schlägt die Stunde der Vermittlerin: Alexandra Weiss koordiniert mit den Sicherheitskräften eine riskante Ausweichroute, um Katibis Truppe zu umgehen. Es beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, jede Minute zählt. Wird es Sanjabi gelingen, aus den Fängen der iranischen Revolutionsgarde und des israelischen Geheimdienstes zu fliehen? Und finden die USA und der Iran trotz Erpressung, Spionage und wachsender Nervosität doch noch zu einer Einigung?