18:35
Wales ist ein kleines Land, das landschaftlich viel zu bieten hat: Es ist auf drei Seiten vom Meer umgeben und verfügt über mehrere Gebirgszüge mit tiefen, von Gletschern geformten Tälern, wie die Black Mountains und die Brecon Beacons im Süden oder das Snowdon-Massiv im Nordwesten. Von Denbigh in Nordwales bis zum südlich gelegenen Glamorgan-Tal erstreckt sich hügelige Heidelandschaft, die an der Westküste auf atemberaubende Klippen trifft. Die wilde Natur in diesen abwechslungsreichen Gegenden ist wunderschön und besticht durch ihre Artenvielfalt. Die Dokumentation erkundet das nächtliche Leben der Tierwelt in Wales rund um das Jahr. Mithilfe hochmoderner Kameratechnik wird eingefangen, was sich sommers wie winters zwischen Sonnenunter- und -aufgang in der Natur abspielt. Wärmebildkameras mit Teleobjektiv filmen den beeindruckenden Flug von 20.000 Staren und zeigen, wie Fledermäuse über einem See nach Insekten jagen. Andere hochsensible Geräte ermöglichen sogar Farbaufnahmen von Dachs, Igel, Kröte und Eule. Dank Infrarotlicht wird außerdem sichtbar, wie zahlreiche Kleine Hufeisennasen ihre Schlafplätze verlassen.
19:20
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
19:40
Im Herbst 2021 sind Ceyda und Aicha mitten in ihrer Ausbildung. Unterstützung von zu Hause bekommen sie nicht. Die Eltern sind krank und erwerbsunfähig. Die jungen Frauen haben mit ständigen finanziellen Sorgen, beengten Wohnverhältnissen, gesundheitlichen Problemen und einer Sozialgesetzgebung zu kämpfen, die es ihnen schwer macht, den Sprung aus ihren armutsbelasteten Verhältnissen zu schaffen. Mit hohem persönlichem Einsatz gelingt es ihnen dennoch, heute auf eigenen Beinen zu stehen. Die Sozialeinrichtung Lichtblick Hasenbergl in München hat sie dabei nicht nur finanziell unterstützt, sondern auch bei Behörden, familiären Problemen und psychischen Krisen geholfen. Beide sind inzwischen im Berufsleben angekommen: Ceyda übt ihren Traumberuf als Kommunikationsdesignerin bei einer Münchner Werbeagentur aus. Aicha arbeitet in der Finanzbranche als Versicherungsfachfrau. Doch trotz dieses Aufstiegs erleben sie: Armut hat nachhaltige Folgen. Ceyda pflegt, neben ihrer Arbeit, ihre kranke Mutter. Auch Aicha unterstützt weiter ihre Familie. Sie möchte, dass es ihre fünf jüngeren Geschwister leichter haben als sie. Der Lichtblick Hasenbergl in München und das Aelius Förderwerk in Nürnberg setzen sich für die Unterstützung von Jugendlichen aus benachteiligten Familien ein - für mehr Chancengleichheit in Deutschland. Welche Strategien sind entscheidend, um dem Kreislauf der Armut zu entkommen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen?
20:15
Kommissar Maigret reist zum Schloss der Gräfin von Saint-Fiacre, wo er seine Kindheit verbracht hat. Die alte Dame hat einen anonymen Drohbrief erhalten, der für den nächsten Tag, den Aschermittwoch, ihren Tod voraussagt. Maigret gibt sich als Antiquitätenhändler aus, doch viel kann ihm Monsieur Sabatier, der Sekretär der Gräfin, nicht mehr anbieten. Das Schloss ist nahezu ausgeräumt. Sabatier hat die alten Möbel und Kunstwerke im Auftrag der Gräfin verkauft, um den aufwendigen Lebensstil ihres Sohnes zu finanzieren. Am nächsten Morgen begibt sich die Gräfin zur Messe und bricht dort tot zusammen - ein Herzanfall, ein natürlicher Tod also? Maigret ist fest davon überzeugt, dass jemand nachgeholfen hat. Energisch betreibt er die Ermittlungen. Zunächst gibt es zwei Verdächtige. Sowohl Maurice, der leichtlebige Sohn der Gräfin, als auch Sabatier nutzten die Großzügigkeit der Gräfin schamlos aus. Doch da sind noch andere, die der weltfremden alten Dame übel mitgespielt haben. Kommissar Maigret lädt sie alle zu einem Abendessen ins Schloss ein, um ihnen ins Gewissen zu reden und den wahren Täter zu entlarven. Auf seine unnachahmlich persönliche Art löst Inspektor Maigret auch diesen Fall wieder mit unkonventionellen Methoden, natürlicher Autorität und profunder Menschenkenntnis. Der belgische Autor Georges Simenon (1903-1989) ließ seinen Inspektor Maigret von 1931 bis 1972 in 75 Romanen und 28 Erzählungen ermitteln. "L'Affaire Saint-Fiacre" ("Maigret und die Affäre Saint-Fiacre"), die Roman-Vorlage zu diesem Film, erschien 1932.
21:55
London: Als ein Politiker am Ufer der Themse verkündet, sich der Wasserverschmutzung anzunehmen, treibt im schlammigen Wasser eine Frauenleiche, nackt bis auf eine umgebundene Krawatte - der mysteriöse "Krawatten-Mörder" hat wieder zugeschlagen. Währenddessen verliert Richard Blaney, einst Offizier der britischen Luftwaffe und jetzt Barmann, seine Arbeit. Bald darauf ist auch noch die Polizei hinter ihm her, denn das strangulierte Opfer ist seine Ex-Frau Brenda. Gegen Blaney spricht gleich eine ganze Reihe von Indizien. Er taucht mit seiner Freundin Babs unter, die zu ihm hält, doch auch sie fällt wenig später dem "Krawatten-Mörder" zum Opfer. Ein hilfsbereit erscheinender Mann bietet Blaney an, ihn in seiner Wohnung zu verstecken - und liefert ihn sogleich an Scotland Yard aus. Aufgrund der erdrückenden Last von Indizien wird Blaney zu lebenslanger Haft verurteilt. Doch inzwischen weiß er, wer wirklich der Mörder ist, und schwört Rache. Blaney bricht aus dem Gefängnis aus und macht sich auf den Weg zum wahren Täter, der ihm allerdings eine Falle stellt ...
23:45
1862, Südstaaten der USA: Johnnie Gray hat zwei Leidenschaften - seine Lokomotive, die "General", und seine Freundin, Annabelle Lee. Als der Bürgerkrieg ausbricht, wird es Johnnie zunächst verweigert, an die Front zu gehen. Bei der Armee befindet man, er könne als Lokführer nützlicher sein. Von Annabelle und ihrer Familie wird dies als Feigheit interpretiert - sie brechen den Kontakt ab. Ein Jahr später sitzt Annabelle mit ihrem Vater in Johnnies Eisenbahn, als bei einem Zwischenstopp Nordstaatler den Zug entführen. Doch sie haben die Rechnung ohne den Lokführer gemacht: kein anderer als Johnnie höchstpersönlich. Bei dem Versuch, seine Lok und Annabelle zurückzuerobern, gerät er immer tiefer in Feindesland. Dabei stößt er auf die Angriffspläne des feindlichen Lagers. Diese Spionageleistung ermöglicht es ihm nicht nur, Annabelle und die "General" zu retten, sondern auch, einen Yankee-General gefangen zu nehmen. Bei seiner Rückkehr wird er als Held gefeiert und mit Liebe belohnt. Keaton sagte am Ende seines Lebens, dieser Film erfülle ihn mit mehr Stolz als jeder andere, weil er sich um größtmögliche historische Glaubwürdigkeit bemüht hatte. Tatsächlich dient der amerikanische Bürgerkrieg nicht als Hintergrund, sondern ist vollwertiger Teil der Handlung. Einzigartig improvisierte Gags und eine sparsam-schlichte, aber wirkungsvolle Regie haben den Film zu einem zeitlosen Meisterwerk gemacht, das Keatons Auffassung vom Genre Komödie gerecht wird: "Ein komischer Film muss genauso sorgfältig und genau zusammengesetzt werden wie die Zahnräder einer Uhr."
01:05
Der alleinstehende Privatdetektiv François Manéri ermittelt im Fall der verschwundenen Studentin Rachel Siprien. Da die junge Frau seit sechs Monaten unauffindbar ist, hat die Polizei den Fall bereits aufgegeben. François ist einverstanden, sich im Auftrag von Rachels Mutter eine Woche lang der Suche zu widmen, mehr nicht. Die Befragung von Rachels Stiefvater, der Nachbarn und des Ex-Freundes zeichnen das Bild einer geheimnisvollen und unberechenbaren jungen Frau. Die offenbar zwischen zwei Welten pendelte: jener ihres wohlhabenden Elternhauses und dem düsteren Milieu eines Swingerclubs. François verstrickt sich bald in ein Netz gefährlicher Bekanntschaften, wozu auch seine verheiratete Geliebte gehört. Die Auffindung von Rachels Leiche löst neue Fragen aus, und François sieht sich vor die Wahl gestellt: aufgeben oder weiterforschen ... Eine Schlüsselfigur könnte Rachels beste Freundin Clarisse sein, mit der François eine sexuelle Beziehung eingeht. Guillaume Niclouxs Thriller baut die Spannung langsam auf und zieht den Zuschauer in ein Rätselspiel um Lust und Macht.
02:45
Die Hohkönigsburg thront seit dem 12. Jahrhundert über der elsässischen Ebene und war Schauplatz zahlreicher Konflikte, welche die Region prägten. Nicht selten geriet sie ins Zentrum von Rivalitäten zwischen deutschen und französischen Herren, Königen und Kaisern. Die Geschichte der mittelalterlichen Burg hat allerdings deutlich mehr zu bieten als Machtkämpfe. Durch den Aufschwung von Landwirtschaft und Industrie erfuhr die elsässische Ebene einen starken Wandel. Am Fuße des Schlosses wurden Wälder abgeholzt, Flüsse kanalisiert und Wiesen ausgelaugt. Für die Region typische Tiere mussten um ihr Überleben kämpfen und die Natur vor den menschlichen Einflüssen zurückweichen. Der Weißstorch war in der Region einst allgegenwärtig, bis er durch den Verlust von Nistplätzen drohte, auszusterben. Seither konnten die Vögel dank zahlreicher Initiativen wieder angesiedelt werden. Auch Wildkatzen zählen mittlerweile zu den bedrohten Tierarten der Region. Der Grund hierfür ist die zunehmende Fragmentierung ihrer Lebensräume. Der Feldhamster war einst auf den europäischen Feldern weit verbreitet. Heute ist er aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft akut vom Aussterben bedroht. Die Hohkönigsburg lockt jedes Jahr Tausende Besucherinnen und Besucher an. Das Bauwerk aus dem Mittelalter erinnert an eine Zeit, in der Natur und Zivilisation im Einklang standen. Es wird deutlich, dass die Geschichte eines Gebietes eng an seine Bewohner geknüpft ist - seien diese Herrscher oder Wildtiere.
03:30
03:35
Beim Gipfeltreffen zwischen Wladimir Putin und Donald Trump in Anchorage, Alaska, trug der russische Außenminister Sergei Lawrow zur allgemeinen Überraschung einen Pullover mit dem Schriftzug "CCCP". Ob Sowjetnostalgie oder diplomatische Provokation - das Statement macht deutlich, dass die gesamte russische Machtelite der UdSSR nachtrauert.
03:45
Japan: Was erwartet die erste Premierministerin Japans? Und ist sie eine "eiserne Lady"? / Venezuela und Kolumbien: Kehrt die Monroe-Doktrin zurück, nach der die USA berechtigt sind, militärisch in der südlichen Hemisphäre zu intervenieren?