05:00
Am Ende des Jahres 2013 machte ein französisch-kamerunisches Team eine schier unglaubliche Entdeckung. Ein in Laboren entwickelter schmerzlindernder Wirkstoff existiert bereits in der Natur, und zwar in den Wurzeln eines Baumes, des Afrikanischen Pfirsichs. Die Völker im Norden Kameruns kennen diese Medizin seit jeher. Eine Tagesreise von Yaoundé entfernt liegt ein Tikari-Dorf. Dort trifft Bernard Fontanille den traditionellen Heiler Gaston Amoa. Dieser weiß sehr gut um die heilende Wirkung des Afrikanischen Pfirsichs, den er Ntwo'o nennt. Für die Tikari und die benachbarten Pygmäen ist der Baum von zentraler Bedeutung, da die Heilkräfte der Pflanze sich in ihrem beschwerlichen Alltag als sehr nützlich erweisen.
05:30
Haida Gwaii ist ein magischer Ort. Die Inselgruppe gehört zu Kanada und liegt im Nordpazifik nördlich von Vancouver Island. Auf den mehr als 200 Inseln zeigt sich die Kraft der Natur in Urwäldern und unberührten Stränden. Nachdem die traditionelle Medizin auf diesen Inseln vor der Küste British Columbias fast vollständig verschwunden war, lebt sie seit kurzer Zeit wieder auf, ebenso wie die Sprache und die Kultur des Volks der Haida. Der erfahrene französische Arzt Bernard Fontanille besucht diesen Teil Kanadas, um zu sehen, wie sich die Medizin hier entwickelt hat. Dabei trifft er Diane, eine alte Dame, die sich ihr ganzes Leben lang für die Gesundheit und das Wohlergehen ihres Volkes eingesetzt hat.
05:55
Andrei Ciobanu ist verzweifelt. Seit Monaten holt der Fischer aus dem kleinen Dorf Letea im Donaudelta kaum noch genügend Fische aus dem Wasser, um sich und seine Frau ernähren zu können. Die Gründe dafür sind vielfältig: industrieller Fischfang, zunehmender Tourismus und Umweltverschmutzung. Und jetzt im Frühjahr kehren auch noch die hungrigen Pelikane aus ihren afrikanischen Winterquartieren ins Delta zurück. Sie fressen nicht nur massenweise Fisch, sondern zerstören mit ihren scharfen Schnäbeln auch die Netze von Andrei und seinen Nachbarn. Die Fischer im Delta sehen sich als große Verlierer einer Entwicklung, die gleich nach dem Ende der kommunistischen Ära in Rumänien begonnen hatte: Privaten Tourismus gab es bis dahin nur wenig, und die Pelikane wurden von den Behörden gejagt, weil sie offiziell als Feinde der Fischerei galten. Heute ist dies vorbei, und Biologen wie der Vogelkundler Eugen Petrescu haben durchgesetzt, dass der Pelikan und andere Wasservögel im Donaudelta unter Schutz stehen. Das Ergebnis: Ihre Zahl hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Immer neue Kolonien sind entstanden. Die Tiere dehnen ihre Fangreviere aus und nehmen jedoch genau dadurch vielen Fischern ihre Lebensgrundlage. Während Umweltschützer und Wissenschaftler das Pelikan-Projekt als Erfolg für die Renaturierung des Donaudeltas feiern, geraten die verbliebenen Bewohner der umliegenden Dörfer zunehmend in Bedrängnis. Ein unlösbarer Konflikt, so scheint es - oder gibt es doch noch einen Ausweg?
06:40
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
06:50
(1): Kult-Sandwich aus den Townships Südafrikas: Gatsby (2): Nostalgiegeschmack: Yzelle, eine Südafrikanerin in Belgien (3): Ran an die Töpfe!
07:20
(1): Mexiko: Die strahlenden Farben des Luis Barragán (2): Unbeugsame Schotten auf der Halbinsel Knoydart (3): Zypern: Chrisos Krapfen (4): Montauban: Indianer in der Stadt
08:05
(1): Kalkutta: Abir Mukherjee erteilt die Lizenz zum Töten (2): Spanien: Die Wächterinnen von Al-Andalus (3): Malaysia: Jacks roher Fisch (4): Trondheim: Nazi-Utopia
08:55
In dieser Folge geht es in das nördliche Québec. Der boreale Nadelwald ist das am weitesten verbreitete Ökosystem unseres Planeten und in Kanada bedeckt er fast 60 Prozent der Landfläche. Hier liegt ein Viertel der letzten Primärwälder der Welt. In diesem von Gewässern und Feuchtgebieten geprägten Gebiet lebt noch heute ein Großteil der indigenen Völker Kanadas. Sie versuchen, das Land ihrer Vorfahren vor der Gier der Bergbau- und vor allem der in Québec sehr mächtigen Holzindustrie zu bewahren. Die First Nations stehen beim Schutz der ökologischen und kulturellen Biodiversität ihrer Wälder an vorderster Front. Unterstützt werden sie dabei von lokalen Partnern aus der Wissenschaft. Die Rettung des Karibus, ihres Totemtiers, und damit der Stopp der Abholzung der Urwälder ist ihr wichtigstes Ziel.
09:45
In dieser Folge geht es in die westlichen Prärien Kanadas. Ursprünglich erstreckte sich das natürliche Grasland über etwa 600.000 Quadratkilometer. Heute sind davon nur noch 80.000 Quadratkilometer übrig. In nur 50 Jahren wurden in Kanada 50 Millionen Hektar Prärie in Ackerland umgewandelt. Die verbliebenen Flächen werden nun durch die Förderung fossiler Brennstoffe wie Öl und Schiefergas immer weiter reduziert, weshalb das Grasland heute zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen der Welt zählt. Das Grasland ist auch der traditionelle Lebensraum der Präriebisons, die im 19. Jahrhundert fast ausgerottet wurden. Mittlerweile werden sie in einigen Reservaten der First Nations allmählich wieder angesiedelt - zum Nutzen der einzigartigen Flora und Fauna.
10:40
In Brasilien lebt der Jaguarexperte Leandro Silveira mit seiner Frau, der Tierärztin Anah Jácomo, und ihrem 16-jährigen Sohn Tiago mit 70 wilden Tieren zusammen. Davon sind 20 Jaguare. Im Cerrado, einer einzigartigen brasilianischen Savannenlandschaft, direkt am Nationalpark Emas, haben sie das Institut IOP gegründet. Jetzt setzen sie sich dort für die Erforschung und den Schutz der Jaguare ein. Der Cerrado ist mit mehr als zwei Millionen Quadratkilometern fast sechsmal so groß wie Deutschland. Aber nur noch ein geringer Teil ist als Ökosystem intakt und muss dringend geschützt werden. Bis zu 12.000 heimische Pflanzen- und Tierarten sind in dieser Savanne zu finden. Leandro ist in großer Sorge. Weil sich seine Frau und Tiago mit Corona infiziert haben, muss er sich allein um Institut und Tiere kümmern. Die beiden sind deshalb in der Stadt. Vor allem die Tierkinder rauben ihm Schlaf und Nerven: Alle zwei Stunden brauchen sie die Flasche - ob Ameisenbär, Jaguarjunges oder Affenbaby. Plötzlich steht auch noch der Nationalpark in Flammen und der Brand ist nur 40 Kilometer entfernt. Eigentlich wollten Mitarbeiter des Nationalparks Emas eine Brandschneise legen, die größere Brände verhindern sollte, aber das Feuer geriet komplett außer Kontrolle. Die Löschtrupps des Nationalparks sind schlecht ausgerüstet und unterbesetzt, die Helfer schlafen kaum und sind nach zwei Tagen pausenlosen Einsatzes am Ende ihrer Kräfte. Und noch immer breitet das Feuer sich weiter aus. Leandro ist machtlos. Zu allem Überfluss stirbt in der zweiten Feuernacht einer seiner Jaguare - wie sich später herausstellt, an einem Herzproblem.
11:55
(1): Mauritius und sein maritimer Schatz: Vindaye de poisson (2): Nostalgiegeschmack: Janita, eine Mauritierin in Belgien (3): Ran an die Töpfe!
12:25
(1): Vietnam: Eine grüne Papaya bleibt unvergessen (2): Ich ringe, also bin ich ... Kanarier (3): Kroatien: Igors Hähnchen mit Gnocchi (4): Mehr Freiheit für die Schüler in der südfranzösischen Drôme
13:10
(1): Benin: Romuald Hazoumè und der Geist Afrikas (2): Tasmanien: Vom Überlebenskampf der Palawa (3): Norwegen: Olas Fischsuppe (4): Slowenien: Ein aufsehenerregender Prozess
14:00
Zeitungsreporter und Ex-Trinker Steve Everett wird mit einer unerwarteten Mission an der US-Westküste betraut: Er soll über die Hinrichtung eines zum Tode verurteilten Mörders berichten. Da entdeckt Everett überraschend, dass der Mann unschuldig ist - und ihm bleibt nur ein Tag Zeit, um die Vollstreckung des Urteils zu verhindern. Steve Everett ist ein Zeitungsreporter alter Schule: als Profi unschlagbar, im persönlichen Umgang ein unverbesserlicher Querulant. Privat bekommt er seine Probleme nur schlecht in den Griff, und sein chaotisches Privatleben wirkt sich auf seinen Job aus: Die "New York Times" hat ihn gefeuert. So macht er an der US-Westküste bei der "Oakland Tribune" weiter - ohne aus seinen ewigen Seitensprüngen und Autoritätsproblemen zu lernen. Trotz der Protektion durch seinen Freund, den Chefredakteur Alan Mann, gerät Everett sofort mit dem Lokalredakteur Bob Findley aneinander - bis eine brisante Story sein ganzes Können fordert: Er soll über die Hinrichtung des verurteilten Mörders Frank Beechum berichten. Der vermeintliche Mörder hatte sich bereiterklärt, der Zeitung ein letztes Interview zu geben. Bei seiner Recherche stellt Everett fest, dass der Mann in der Todeszelle unschuldig ist. Ihm bleibt nicht einmal ein Tag, um die Vollstreckung des Urteils zu verhindern. Wie besessen jagt Everett nun den Beweisen nach, die die Hinrichtung aufschieben könnten. Er ist Beechums letzte Hoffnung. Everett hat mit sich selbst alle Hände voll zu tun, denn sein Selbstzerstörungstrieb und seine Umgebung machen es ihm nicht leicht, den Kopf über Wasser zu halten - aber er weiß, dass es im Fall Beechum um Existenzielles geht ...
16:10
Die Dokumentation nimmt die Zuschauer mit in die natürliche Lebenswelt des Waldiltis. Das wilde Frettchen ist kurzbeinig mit einem schlanken, länglichen, braunen Körper - ein unerbittlicher Jäger, der selbst ihm an Größe und Gewicht weit überlegene Wildkaninchen erlegen kann, auch wenn seine Ernährung hauptsächlich aus Fröschen, Wühlmäusen und Ratten besteht. Für gewöhnlich ist der Waldiltis ein misstrauischer Einzelgänger, doch während der Paarungszeit kann er bei seinem Paarungsritual überraschend anhänglich wirken. Der Lebensraum des diskreten nachtaktiven Zeitgenossen beläuft sich auf Wälder, vor allem aber an feuchten Orten wie Teichufern und Sümpfen. Seinen Bau gräbt er oft unter Baumwurzeln. Zwar ist er nur ein mittelmäßiger Kletterer, dafür aber ein umso besserer Schwimmer und Taucher. Um Feinde abzuwehren oder aus Selbstschutzgründen, ist er in der Lage, mithilfe seiner Analdrüsen ein stark riechendes Sekret abzusondern, das ihm den Namen "Stinkmarder" eingebracht hat. Gedreht wurde die Dokumentation mit Unterstützung von Förstern und Försterinnen, Naturforschern und Naturforscherinnen in Granada, Jaén, Málaga, Cádiz und Sevilla.
16:55
Die Stürme nehmen zu, die Insel ist den Elementen ausgeliefert. Die Bewohner reagieren, indem sie sich vom konsumorientierten Lebensstil abwenden und aufs Wesentliche besinnen. Der Film taucht ein in das einfache, naturnahe Leben auf der Insel Sein. Vor der Küste des Départements Finistère widersetzt sich eine von unbeugsamen Galliern bevölkerte Insel den Auswüchsen des modernen Lebens. Im Zweiten Weltkrieg engagierten sich ihre Bewohner besonders stark in der Résistance. Heute kämpfen sie an vorderster Front gegen den Klimawandel. "Wer Sein sieht, sieht sein Ende." Der alte Seefahrerspruch beschwört die Gefahren der Iroise-See, die karge Île-de-Sein, die im Meer verschollenen Seeleute ... Heute aber ist die bretonische Insel ein einzigartiger Lebensraum für Menschen, die der modernen Welt den Rücken kehren. Der Film erzählt von Wolken, Wind, Wasser und von den Inselbewohnern, die es jeden Tag mit den Elementen aufnehmen. Belohnt werden sie dafür mit einem Leben direkt am Puls der Natur, fernab vom Gedränge und Lärm der Stadt. Wer die Überfahrt bei stürmischem Wetter wagt, fragt sich, was diese Menschen dazu bewegt hat, hier ihren Anker auszuwerfen. In letzter Zeit nehmen Stürme und Überflutungsgefahr zu, die Insel droht zu versinken. Während die Städter langsam anfangen, sich des Klimawandels bewusst zu werden, ist er für die Bewohner von Sein längst Realität geworden.
17:50
An schönen Junitagen offenbaren sich die Fjorde und Berge Nordnorwegens im atemberaubenden Licht der Mitternachtssonne. Die Nordlandsbahn durchquert auch bei nordisch-rauem Wetter die helle Nacht und hangelt sich entlang der Ufer von Fjorden und Flüssen hinauf zum Polarkreis. Sie überwindet die karge Hochebene Saltfjellet mit dem Gletscher Svartisen, um pünktlich zum Mittsommerfest den Saltstraumen, den stärksten Gezeitenstrom Norwegens, zu erreichen. Entlang der Zugstrecke von Trondheim nach Bodø kämpften die Wikinger, ließen die Nazis spektakuläre Brücken und Tunnel bauen, und züchten die Samen, die Ureinwohner im nördlichen Skandinavien, bis heute Rentiere. Eine wasserreich-wilde Landschaft, in der Weltklasse-Kanuten wie ambitionierte Maler eine Herausforderung sehen und unzählige Elche genauso wie der seltene Polarfuchs leben.
18:35
Ein Viertel des niederländischen Lebensraums ist der Nordsee abgetrotzt, große Teile des Landes liegen unterhalb des Meeresspiegels. Die Bedrohungen durch den Klimawandel sind hier allgegenwärtig. Die Dokumentation begleitet Menschen, die einen "Plan B" für die Zukunft haben. In Utrecht, der "Fahrrad-Hauptstadt" des Landes, hat man städtische Mobilität längst neu gedacht. Ein riesiges Netz aus Fahrradstraßen, Brücken und Unterführungen durchzieht die Stadt. Fahrradwege-Planer Johan Diepens entwickelt nun sichere Kreisverkehre für Drahtesel. Wenn überhaupt noch Auto, dann so, wie es Sylvia Frints und ihr Team von der Universität Eindhoven jüngst gebaut haben. Ihr Elektro-Flitzer wurde fast komplett aus wiederverwertetem Kunststoff hergestellt. Der Clou: Der Wagen speichert CO2 aus der Umwelt, während er fährt. Architekt Marco Vermeulen aus Rotterdam will weg von Beton und Stahl. Diese CO2-intensive Bauweise gehört seiner Meinung nach der Vergangenheit an. Er konzipiert städtische Gebäude aus bio-basierten Materialen. Zum Beispiel den höchsten Holz-Wolkenkratzer der Welt. Küstenschutz der Zukunft: Das Land lässt bewusst Lücken in den Dünen, baggert sie stellenweise sogar auf. Dario Duijves, der Dünenförster, muss den Anwohnern nun erklären, dass diese Maßnahme für die Vegetation auf den Dünen überlebenswichtig ist. Landwirt John Huiberts wagt sich tatsächlich an die "heilige Kuh" der niederländischen Landwirtschaft: Tulpen. Er hat es geschafft, Tulpenzwiebeln ganz ökologisch zu produzieren. Seine "Bio-Tulpen" erobern nun den Markt.
19:20
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
19:40
Rund 3.000 junge Französinnen und Franzosen entscheiden sich jedes Jahr für ein Medizinstudium in Rumänien. Trotz hoher Studiengebühren sehen die französischen Studierenden darin eine zweite Chance - das dortige System sieht weder ein wettbewerbsartiges Auswahlverfahren noch einen Numerus clausus vor. Die Rückkehr nach Frankreich für die Ausbildung zum Facharzt gestaltet sich jedoch als schwierig. Letztes Jahr gelang nur circa hundert Auslandsabsolventen die Aufnahme ins französische System. Manon ist 24 Jahre alt und befindet sich im vierten Studienjahr an der Grigore T. Popa Universität für Medizin und Pharmazie in Ia?i, der drittgrößten Stadt des Landes. 2010 haben sich 75 Studierende an der dortigen medizinischen Fakultät eingeschrieben. Inzwischen sind es 1.300 - trotz der Studiengebühren in Höhe von 7.500 Euro pro Jahr. Ihnen wird vorgeworfen, ihren Abschluss zu kaufen. Manon verteidigt die in Europa anerkannte anspruchsvolle Ausbildung. Rumänien "exportiert" im europäischen Ländervergleich inzwischen die meisten Ärzte. Den westeuropäischen Ländern kommt das zugute, Rumänien selbst leidet darunter. In zehn Jahren haben mehr als 25.000 Mediziner das Land verlassen und die 19 Millionen Menschen in Rumänien sehen sich mit dem schwächsten medizinischen Versorgungsnetz in ganz Europa konfrontiert. Die renommierte Kardiologin Mariana Florea praktizierte selbst auch im Ausland, bevor sie nach Rumänien zurückkehrte. Heute versucht sie, ihre Studierenden zu motivieren, im Land zu bleiben. Die Landärztin Solène Noret wurde im französischen Saint-André-d'Apchon unabdingbar: 14.000 Menschen in der Region haben keinen Hausarzt. Ohne ihre rumänische Ausbildung hätte sie nicht als Ärztin arbeiten können. In Frankreich hat sie inzwischen ihr Glück gefunden und hilft heute denjenigen, die zuvor keinen direkten Zugang zu medizinischer Versorgung hatten. Für mehr als sechs Millionen Französinnen und Franzosen fehlt eine Arztpraxis in erreichbarer Nähe - Noret plädiert deshalb für die vereinfachte Anerkennung ausländischer Abschlüsse.
20:15
Die große Popularität von J.R.R. Tolkiens Universum ist zeitlos und weltweit verbreitet. Generationen von Leserinnen und Lesern wurden davon beeinflusst und geprägt. Tolkien legte den Grundstein für das Fantasy-Genre in der Literatur. Seine Auseinandersetzung mit Sprachen, Legenden und Mythen haben sein Werk fraglos bereichert. Doch inwieweit haben persönliche Erlebnisse, Schicksalsschläge, politische Krisen und Weltkriege Tolkiens Fantasie und Literatur beeinflusst? Tolkien wird in Südafrika geboren, zieht als Kind nach England, ist mit zwölf Jahren schon Vollwaise und erlebt zwei Weltkriege. Im Ersten Weltkrieg dient er als Signaloffizier an der Somme, in einer der grausamsten Schlachten der Geschichte. Im Zweiten Weltkrieg kämpfen seine Söhne in britischer Uniform gegen Hitlers Deutschland. Dass er Bilbo Beutlin, einen seiner kleinen, aber klugen Helden, sehnsüchtig davon träumen lässt, die Berge noch einmal zu sehen, hat auch einen biografischen Hintergrund: Die größte Reise seines Lebens führt den jungen Tolkien 1911 in die Schweiz. Der Film ist eine Spurensuche. Ein Team von "Tolkienisten" entschlüsselt die wahren Begebenheiten hinter dem Mythos. Erzählt wird der Film von Elisabeth Günter, der deutschen Synchronstimme der Elbin Arwen aus "Der Herr der Ringe", und Philipp Moog, Synchronsprecher des Elben Legolas, ist als Tolkien zu hören.
21:45
Das erste Covid-Silvester: Oscar verbringt den Abend im Krankenhaus, wo er ununterbrochen Patienten versorgen muss. Von Ana ist er inzwischen getrennt, versucht aber, mit Geburtstagswünschen den Kontakt aufrechtzuerhalten. Trotz der Ansteckungsgefahr geht er auf die Party seiner Freunde, die ihn mit einer Bekannten verkuppeln wollen. Auf dem Heimweg begegnet er einem Jugendlichen, der dringend seine Hilfe benötigt. Während Oscar sich um ihn kümmert, entspinnt sich ein Gespräch über junge Liebe und Zukunftspläne. Oscar wird klar, wie sehr er noch an Ana hängt. Voller Zweifel beginnt er, seinen Lebensweg infrage zu stellen ...
22:30
Seit Beginn der Pandemie lebt Ana in Lyon mit ihrem neuen Partner. Zu Oscar, der weiterhin in Madrid lebt, hat sie keinen Kontakt, doch sie denkt trotz des Ortswechsels und ihres randvollen Alltags oft an ihn. Zusammen mit einer Freundin führt sie ein kleines Catering-Unternehmen und muss gerade an Silvester viel arbeiten. Ihre beiden Schwestern und ihre Mutter sind zu Besuch, doch die Stimmung zum Jahreswechsel ist gedrückt. Die Mutter trauert um den verstorbenen Vater, während Ana zwischen dem Wunsch, ihrer Familie beizustehen, und ihrem beruflichen Engagement hin- und hergerissen ist. Ihrer Mutter erzählt sie, wie unsicher und verloren sie sich fühlt. Etwas Essenzielles fehlt in ihrem Leben. Doch gerade jetzt kündigt sich eine große Veränderung an ...
23:20
Ana, inzwischen Mutter eines vier Monate alten Babys, ist in Madrid, um ihre Familie zu besuchen. Dort trifft sie auf Oscar, der seine Überraschung über diese grundlegende Veränderung in ihrem Leben nicht verbergen kann. Doch was angesichts der Umstände ein versöhnliches Wiedersehen hätte sein können, endet im Streit. Gekränkt sucht Oscar Trost bei seiner Ex Vero. Ana hingegen ringt mit ihrer Rolle als Mutter und leidet unter ihrer angespannten Beziehung zu Manu. Sie will zurück nach Madrid, doch für ihn kommt das nicht infrage ...
00:10
Ana und Oscar, die inzwischen beide wieder in Madrid leben, haben es trotz aller Konflikte und Spannungen geschafft, eine freundschaftliche Beziehung aufzubauen. Ana führt ihr eigenes Restaurant und fühlt sich beruflich angekommen. Zusammen mit Oscar, der ihre Trennung im Grunde nie verwunden hat, besucht sie den gemeinsamen Freund Guille in einer Entzugsklinik. Dort wartet allerdings eine böse Überraschung auf die beiden ... Auf dem Heimweg vertraut Oscar sich Ana an und spricht offen wie selten über seine Zweifel und Ängste. Es fällt ihm weiterhin schwer, Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen. Ana hingegen blickt hoffnungsvoll nach vorn und ist ansteckend optimistisch. Bekommt ihre Liebesbeziehung eine neue - letzte - Chance?
00:50
Zehn Jahre nach ihrer ersten Begegnung, nach etlichen schönen Momenten und herben Tiefschlägen sind sich Ana und Oscar wieder nähergekommen - heimlich, denn Ana ist nach wie vor in einer Beziehung mit Manu, dem Vater ihres Kindes. Sie treffen sich in einem anonymen Madrider Hotel. In einem langen Gespräch über Vergangenes und verpasste Chancen werden beide sentimental. Besonders Oscar trauert ihrer gemeinsamen Zeit nach. Ana fragt sich, warum sie damals überhaupt ihre Beziehung beendet haben. Können sie nach so langer Zeit wieder als Paar zueinanderfinden - oder hat sie das Leben endgültig auf getrennte Bahnen gelenkt?
01:40
Die am Pazifik gelegene Provinz British Columbia zeichnet sich durch die große Vielfalt ihrer Waldökosysteme aus. Hier erstreckt sich einer der weltweit größten Regenwälder in gemäßigten Breiten. Die heimischen Bäume, darunter die Rote Zeder, halten Weltrekorde in punkto Höhe und Umfang. Angesichts der Gier der großen Holzkonzerne nach diesen wirtschaftlich sehr profitablen Baumbeständen mobilisieren sich die indigenen Gemeinschaften für die Erhaltung der natürlichen Ressource. Gleichzeitig setzen sie sich dafür ein, dass sich die dezimierten Wildlachspopulationen wieder erholen. Doch der Klimawandel bringt neue Bedrohungen mit sich.
02:35
Um das Leben der Fledermäuse besser zu verstehen, begibt sich Laurent Tillon vom französischen Forstamt ONF ("Office national des forêts") auf abenteuerliche Expeditionen: Er schleicht in Höhlen, erklimmt Baumkronen in 30 Metern Höhe und durchstreift mit Kopflampe und Ultraschallsensor die nächtlichen Wälder. Tillon ist fasziniert von den kleinen, nachtaktiven und hochkommunikativen Säugetieren. Er beobachtet sie im Spätherbst während ihres Winterschlafs und im Frühling, wenn sie wieder erwachen. Dabei entgeht dem erfahrenen Forscher kein Detail. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen gelang es ihm, die Tiere unbemerkt in ihren Kolonien zu filmen und somit bisher unbekannte soziale Verhaltensweisen aufzudecken. Die Dokumentation begleitet Tillon bei seiner Arbeit und lädt das Publikum ein, die Welt aus der Perspektive der Fledermäuse zu entdecken, die voller überraschender Geschichten steckt.
03:30
03:35
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
03:45
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.