Was bedeutet es, unter einer Wasserkrise zu leiden? Der letzte Teil, "Auf dem Trockenen", beginnt in Gaza: Das Land ist nicht nur Zentrum der Nahostkonflikte, sondern leidet auch darunter, dass 97 Prozent aller Brunnen versalzen sind. Auch in Südafrika gestaltet sich der Zugang zu Trinkwasser immer schwieriger. NGOs müssen Trinkwasser importieren, Landwirte begehen aus Verzweiflung Suizid, in früheren Grüngebieten finden sich nur noch vertrocknete Tierkadaver. Und die Erderwärmung treibt die Trockenheit immer mehr voran. Doch wo geht das Wasser hin, wenn es von der Dürre vertrieben wird? Beeindruckende Zeitrafferbilder veranschaulichen den globalen Klimawandel, insbesondere anhand der immer heftiger wütenden Unwetter und Überschwemmungen in den Vereinigten Staaten. Unsere Wasserprobleme betreffen aber nicht nur die Oberfläche unserer Erde. Um der globalen Nachfrage nach Lebensmitteln und anderen Gütern gerecht zu werden, pumpen Industrien besorgniserregende Mengen aus unterirdischen Reserven ab. Mit den GRACE-Satelliten der NASA wird diese Übernutzung der Grundwasservorkommen analysiert, wie Forscher der Behörde erläutern. Und das steigende Bedürfnis an Wasser löst mehr als Umweltkatastrophen aus: Schon längst gibt es Dominoeffekte, die zu Hungersnöten, sozialen Unruhen und Flucht führen. Doch es gibt Hoffnung: Das Beispiel Israel zeigt, wie sorgsam mit Wasser umgegangen werden kann. Und zweifellos hat dieses durch seine Verknappung weltweit einen neuen Wert gewonnen. Die Dokumentationsreihe führt den untrennbaren Zusammenhang zwischen einer intakten Natur und der kostbaren Ressource Wasser vor Augen.
Die größten Exemplare des Arapaima, in Brasilien Pirarucú genannt, sind bis zu drei Meter lang und 200 Kilogramm schwer; die Art hat viele Millionen Jahre Evolution weitgehend unverändert überdauert. In weiten Teilen Brasiliens ist der Fisch heute ausgestorben oder akut bedroht. Ganz anders in den Fanggründen der Gemeinde Itapuru. In den rund 300 Seen, gelegen im eine Million Hektar großen Naturschutzgebiet Piagaçu-Purus, tummeln sich circa 20.000 Exemplare. Zu verdanken ist das Irailton Bastos da Silva. Er hat früher selbst als illegaler Fischer gearbeitet - und setzt sich heute für den Schutz der Arapaima-Bestände ein. Das Amazonasbecken ist ein gigantisches Labyrinth aus Flüssen, Seen und Kanälen - es ist das zweitgrößte Feuchtgebiet der Erde. Die Arapaima-Fischerei hat dort eine lange Tradition. Mittlerweile steht der Fisch in Brasilien jedoch unter Schutz, die Jagd auf ihn wurde 1996 komplett verboten. Die illegale Fischerei ging trotzdem weiter. Die vor Ort ansässigen Uferbewohner erhielten deshalb für bestimmte Gebiete eine Sondererlaubnis und wurden gleichzeitig im nachhaltigen Umgang mit der Fisch-Population geschult. Ein voller Erfolg: Wo vor zwei Jahrzehnten kaum mehr ein Fisch gesichtet wurde, werden heute jede Saison Hunderte Arapaimas gefangen. Auch in Itapuru steigen die Bestände seit Einführung des Schutzprogramms stetig. Heute bringt die Arapaima-Fischerei der 300-Seelen-Gemeinde um die 400.000 Reais im Jahr - umgerechnet rund 100.000 Euro. Ein wichtiger Ansporn für die Fischer, gut über die Fanggründe zu wachen.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
(1): Gâteau patate, die süße Seele von La Réunion (2): Kulinarische Mitbringsel (3): Ran an die Töpfe!
(1): Ostende: In der Heimat von Arno (2): Kuba: Punto Cubano, Poesie der kleinen Leute (3): Frankreich: Brunos Foie Gras mit Früchtebrot (4): Kanada: Streik für einen Toten
(1): Jack London und der Lockruf Polynesiens (2): Toskana: Die Maremma, der Wilde Westen Italiens (3): Kroatien: Majas Nudeln mit Kohl (4): Deutschland: Als die Alliierten zum Gefecht bliesen
An den steilen Hängen der beeindruckenden Fjordlandschaft südlich des Polarkreises wachsen mediterrane Kräuter und in den Bergen wird noch traditionelle Almwirtschaft betrieben - ohne Strom und Mobilfunk-Empfang. Der Hardangerfjord ist Norwegens Obstgarten. Dank des milden Klimas gedeihen hier Äpfel, die zu Cidre verarbeitet werden. An Mittsommer am 21. Juni wird der längste Tag des Jahres gefeiert. Die Norweger zelebrieren das Fest allerdings etwas später, am Vorabend des 24. Juni, dem Geburtstag von Johannes dem Täufer. Daher heißt dieser Tag in Norwegen "Sankt Hans" und wird mit großen Feuern gefeiert. Das größte brennt in der kleinen Küstenstadt Ålesund. Um die 40 Meter hoch ist dort der hölzerne Turm, den Jugendliche aus dem Ort aufbauen. Die ganze Stadt ist dabei, wenn er in Flammen aufgeht. Von der Küste geht es ins Dovrefjell-Gebirge. Hoch oben in den Bergen liegt sogar im Sommer Schnee. Genau das richtige Klima für den Polarfuchs, der um diese Zeit seine Jungen großzieht. Der Klimawandel bedroht den Lebensraum des geschützten Tieres, ein Auswilderungsprogramm hilft, sein Überleben zu sichern. Der Sommer ist ein kurzes Aufatmen vor dem langen Winter. Ein ganzes Land blüht auf. Mittsommer in Norwegen, das sind Tage, an denen die Sonne nie wirklich untergeht. Die Mitternachtssonne taucht spektakuläre Landschaften in ein magisches Licht und die Norweger feiern das Leben.
In der zweiten Folge "Nördlich vom Polarkreis" ist die Landschaft schon viel rauer als im Süden. Die Inselkette Lofoten ragt mit spitzen Felsen aus dem Meer. "Insel der Götter" nannten sie die Wikinger. Hier kann man vier Jahreszeiten erleben - an einem Tag! Eine genaue Wettervorhersage, so gut wie unmöglich. Traditionell leben die Menschen hier vom Fischfang. Kleine Fischerdörfer mit ihren roten Holzhütten erzählen noch heute vom harten Alltag der Kabeljaufischer auf Lofoten. Der Golfstrom sorgt für ein mildes Klima. Das Wasser ist sauber und fischreich. Davon profitieren auch Wale, die man hier das ganze Jahr über beobachten kann. Eine neue Einkommensquelle sind Algen, die es an der Küste reichlich gibt. Zwei junge Frauen ernten sie in der Strömung und servieren sie in einem Inselrestaurant. Auf den kargen Felseninseln wächst nicht viel. Genügsame Schafe finden trotzdem genug und liefern Wolle, aus denen die berühmten "Norwegerpullover" gestrickt werden. Wirklich dunkel wird es in diesen Mittsommernächten nie. Die Mitternachtssonne lädt die Spieler auf dem Golfplatz von Bodø zu einer nächtlichen Golfpartie ein. Auf dem Festland, nahe der Grenze zu Schweden, ist der Sommer die Zeit, den Winter vorzubereiten. Schlittenhunde dürfen auch im Sommer nicht faulenzen und trainieren für die Wintertouren. Mittsommer nördlich vom Polarkreis: lange Tage, helle Nächte. Schlafen kann man im Winter noch genug.
Was im Libanon begann, endet in Marokko: die zehnteilige Reise entlang am südlichen Mittelmeer. In dieser Folge zeigt Sineb El Masrar ihrem Kollegen Jaafar Abdul Karim das Land ihrer Vorfahren. Denn ihre Wurzeln liegen in Marokko, genauer in Tanger. Gemeinsam erfreuen sich die beiden an den Gerüchen des Souks, wo es nach Gewürzen und Weihrauch riecht und besuchen die Altstadt von Tanger. Danach reist El Masrar einige Tage allein weiter und besucht Salima Kadaoui, die seit 2013 Hayat leitet. Die Organisation kümmert sich um Straßentiere in Not. Weiter geht es nach Al Hoceïma. Hier ist sie mit Abdelhamid Raiss verabredet, der sich seit Kindestagen für die Geschichte der spanisch geprägten Stadt begeistert. In Chefchaouen, der "blauen" Stadt, lauscht Sineb El Masrar Hadra-Sängerinnen, die sich mühsam das Recht erkämpft haben, öffentlich singen zu dürfen. Sie machten den weiblichen Sufi-Gesang über die Grenzen Marokkos weltberühmt. Und Marokko setzt auch bei anderen Dingen auf Fortschritt: Das Königreich strebt die Energiewende an. Bis 2030 will es seinen Strom zu mehr als 50 Prozent aus erneuerbaren Energien gewinnen. Noch ist das rein marokkanische E-Auto ein Entwicklungsprojekt. Doch die Maschinenbauerin Kawtar Benabdelaziz sieht die Zukunft in der E-Mobilität. Zurück in Tanger erinnern sich El Masrar und Abdul Karim an ihre Reise am Mittelmeer und sind sich einig: Rund um das Mittelmeer brodelt ein Schmelztiegel der Kulturen - ein großartiger, unverwechselbarer Mix aus europäischen, arabischen und afrikanischen Zutaten. Und gerade in dieser Diversität liegt der Reichtum der Region.
Was Europa bewegt
(1): Arbroath Smokie: Schottlands rauchiger Stolz (2): Nostalgiegeschmack: Guy, ein Schotte in Paris (3): Ran an die Töpfe!
(1): Westjütland: Stine Pilgaard im Land der kurzen Sätze (2): Cevennen: Im Land der wehrhaften Bergleute (3): Japan: Keikos leckere Auberginen (4): Indonesien: Ein revolutionärer Wissenschaftler
(1): Griechenland: Das doppelgesichtige Athen von Makis Malafekas (2): Neukaledonien: Mit Cricket zur Emanzipation (3): Italien: Marias Gnocchi mit Tomatensoße (4): Vietnam: Der König der Hochstapler
Nach dem Trojanischen Krieg möchte der griechische Held Odysseus so schnell wie möglich zu seiner Frau Penelope heimkehren. Doch die Götter haben andere Pläne mit ihm - und so ist er gezwungen, über die Meere zu irren und zahlreiche Abenteuer zu bestehen ... "Die Fahrten des Odysseus" ist ein Klassiker der Filmgeschichte. Die Verfilmung des berühmten Heldenepos von Homer hat nichts an Faszination eingebüßt. Die klassischen Spezialeffekte wirken kaum veraltet. Eine hervorragende Mischung aus Abenteuer und Fantasy. Seit zehn Jahren irrt Odysseus über die Meere. Eines Tages strandet er, ausgehungert und ohne Erinnerung an seine Vergangenheit, auf der Insel Scheria im Reich des Phäaken-Königs Alkinoos, dessen Tochter Nausikaa sich in ihn verliebt. Kurz vor der Hochzeit erlangt Odysseus sein Gedächtnis wieder und erzählt seinen Gastgebern von seinen Abenteuern. Er berichtet von den Sirenen, vom einäugigen Riesen Polyphem, von seinem unfreiwilligen Aufenthalt bei der Zauberin Circe. Er erinnert sich auch an seine Ehefrau Penelope und setzt seine Reise in die Heimat fort. Dort angekommen muss er mit den aufdringlichen Freiern seiner Frau abrechnen, die sich in den Jahren seiner Abwesenheit in seinem Haus breitgemacht haben ... Eines der berühmtesten Epen der Antike, Homers "Odyssee", diente dem italienischen Regisseur Mario Camerini als Vorlage für seinen spannenden, farbenprächtigen Monumentalfilm über die Abenteuer des bekannten Helden aus der griechischen Sagenwelt.
In der nördlichen Hemisphäre entsteht Schnee durch atmosphärische Tiefdruckgebiete, die in Form riesiger Wolkenmassen vom westlichen Atlantik heranziehen. Er wird jeden Winter sehnlichst erwartet, da er für das Gleichgewicht der Ökosysteme in den Bergen von entscheidender Bedeutung ist. Viele Tier- und Pflanzenarten in Höhenlagen sind für ihr Überleben auf ihn angewiesen. Aber ist der Schnee angesichts der Erderwärmung zum Verschwinden verurteilt? In den Alpen und im Osten der USA ist die Lage eindeutig: Während die Temperaturen steigen, fällt immer weniger Schnee und die Schneeperiode wird tendenziell kürzer. Forschungsteams betrachten die Folgen für die an Schneelandschaften angepassten Arten. Der sich abzeichnende Schneemangel bedroht die Gebirgsflora und -fauna: Welche Zukunft haben das Murmeltier oder das Alpenglöckchen ohne wärmedämmende Schneedecke? Und welche Folgen hat der Klimawandel auf die Bäume in den nordamerikanischen Wäldern von New Hampshire, die ihres Frostschutzes beraubt sind? Der Rückgang des Schnees könnte noch viele weitere Auswirkungen haben. In Frankreich, einem der größten Skigebiete der Welt, müssen sich die Wintersportorte bereits mit einer zunehmend ungewissen Realität auseinandersetzen. Der Dokumentarfilm stellt die zahlreichen Bergbewohner in den Tälern und in freier Wildnis vor, die jeden Winter auf die Rückkehr des Schnees hoffen.
Finnland liegt am nordöstlichen Rand Europas und grenzt an die Ostsee. Das Land wird durch den geografischen und kulturellen Übergang zwischen Russland und Skandinavien beeinflusst, hat gleichwohl aber eine sehr eigene Identität. Die Entstehung der finnischen Identität ist auf die besondere Landschaft zurückzuführen, die von zwei zentralen Elementen bestimmt wird: dem Süßwasser der unzähligen Seen und dem kräftigen Grün der Wälder. Finnland ist das waldreichste Land Europas. Das Oberflächenrelief des Landes wurde von den Gletschern des Quartärs geformt, bei deren Rückgang sich auch die berühmten Harjus bildeten: Diese langgestreckten, wallartigen Erhebungen waren lange die einzigen begehbaren Wege zwischen den Seen und Sumpfgebieten. Großen Einfluss auf die finnische Landschaft haben auch Moore, die noch heute nahezu 15 Prozent der Landesfläche ausmachen. Vor allem in den Küstenregionen im Süden und Westen wurden viele Moore in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt.
Obwohl sich das nachtaktive Baumkänguru auch am Boden flink fortbewegt, verbringt es 99 Prozent seiner Zeit in den Baumkronen. Es kann bis zu sechs Meter weit zwischen den Ästen springen, wobei es seinen langen Schwanz zum Balancieren und Steuern einsetzt. Bei Gefahr kann er sich aus einer Höhe von 15 bis 18 Metern in die Tiefe fallen lassen, ohne sich zu verletzen. Der Dokumentarfilm begleitet eine Mutter und ihr Junges während der ersten zwei Lebensjahre. Das Baby kommt blind und nackt zur Welt und versteckt sich zunächst im Beutel der Mutter. Doch schon bald erkundet das Jungtier die höchsten Bäume Australiens. Baumkängurus ernähren sich von Blättern, Blumen und Früchten, die im Überfluss vorhanden sind. Die Tiere können aber recht wählerisch sein und nehmen für die besten Blätter auch mal einen langen Weg auf sich. Die Hurrikansaison bringt extreme Wetterbedingungen mit tagelangem Sturm und sintflutartigen Regenfällen in die Region. Doch die Kängurus suchen keinen Unterschlupf, sondern rollen sich in den Baumkronen zusammen und warten, bis der Himmel wieder aufklart. Die Mütter beschützen ihren Nachwuchs vor Fressfeinden wie Pythons, Dingos und verwilderten Haushunden. Die Dokumentation widmet sich aber nicht nur den Beuteltieren, sondern gibt auch Einblicke in die große Artenvielfalt ihres Lebensraums: von wandernden Fledermäusen über Pythons, die ihre Beute mit Infrarotstrahlen aufspüren, bis hin zu einer Vielzahl von Vogelarten. Die einen üben bis zu sieben Jahre, um mit ihren Tanzkünsten ein Weibchen zu verführen, andere beeindrucken, indem sie aus kleinen Zweigen einen mannshohen Turm bauen.
Die Dokumentation gibt Einblicke in das Leben seltener Arten, die in einige unserer Wälder zurückgekehrt sind, wie Luchs, Auerhuhn oder Wolf. Sogar Bärenspuren werden immer wieder in den Wäldern am Alpenrand entdeckt. Kein Wald gleicht dem anderen. Je nach regionalem Klima und Bodenbeschaffenheit herrschen unterschiedliche Pflanzen vor, die ihrerseits großen Einfluss auf die Tierwelt haben. Im Frühjahr etwa ertönt im Inneren der Bäume ein merkwürdiges Rauschen und Gluckern. Die Sonne hat Zucker in den Wurzeln und Stämmen aktiviert. Als süßer Saft steigt er im Inneren der Bäume empor und versorgt Vögel, Insekten und viele andere Lebewesen mit wertvoller Energie. Die Dokumentation schildert die erstaunlichen Verbindungen zwischen den Lebewesen unserer heimischen Wälder und berichtet vom gewaltigen Netzwerk der kleinen und großen Arten. Denn unsere Wälder sind keineswegs nur das Reich der Bäume, sondern auch ein spannendes Netzwerk der Tiere.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Seit 2017 sind sie rechtlich als Religionsgemeinschaft in Deutschland anerkannt, bleiben aber umstritten: Jehovas Zeugen. Mit etwa 178.000 Mitgliedern zählt die deutsche Gemeinde zu den größten Europas. Aber wer sind sie und woran glauben sie? Ayisha und George sind Zeugen Jehovas, das junge Ehepaar wohnt und arbeitet in der riesigen deutschen Zentrale in Selters im Taunus - für ein "Taschengeld", dafür mit freier Kost und Unterkunft. Zu zweit teilen sie sich etwa 30 Quadratmeter: ein Zimmer, Kochnische, Bad. Mehr brauchen sie nicht, sagen sie. George arbeitet im hauseigenen Vertrieb, der den "Wachtturm" europaweit verschickt - Ayisha organisiert unter anderem Ausstellungen, die die Öffentlichkeit über Jehovas Zeugen informieren sollen. Während die evangelische und katholische Kirche mit massenhaften Austritten kämpfen, bleiben die Mitgliederzahlen bei Jehovas Zeugen nahezu konstant. Sie orientieren sich an strengen Regeln: Sie lehnen den Wehrdienst ab, beteiligen sich nicht an Wahlen, sind gegen Abtreibungen, Homosexualität und vorehelichen Sex, sie feiern keine Geburtstage und lehnen Bluttransfusionen ab. Für nahezu alle Dinge des Lebens finden sie eine Bibelstelle, die ihnen sagt, wie sie sich verhalten sollen. Auch gegenüber denen, die nicht mehr ihrer Kirche angehören wollen. Das geht bis zum völligen Kontaktabbruch, selbst dann, wenn es sich um engste Verwandte handelt. Die Reportage begleitet ein Jahr lang Zeugen Jehovas in ihrem vom Glauben geprägten Alltag. Das TV-Team ist das erste nach zehn Jahren, das wieder in der deutschen Zentrale von Jehovas Zeugen drehen dufte.
In den 1970er und 1980er Jahren arbeiten mehr als 25.000 DDR-Bürger in der Sowjetunion. Sie verlegen die bis dahin größte Erdgasleitung der Welt. Für sie ist es das Abenteuer ihres Lebens. Ihre Trassen überqueren die großen und mächtigen Flüsse Dnepr und Dnestr. Erstmals erleben die Arbeiterinnen und Arbeiter aus der Deutschen Demokratischen Republik in der Sowjetunion einen Hauch von Freiheit, den sie in der DDR nicht spüren. Viel Geld verdienen sie an der Trasse, doch ebenso viel haben sie auszuhalten. Sie sind Gefahren ausgesetzt, Kargheit, wilder Natur und Einsamkeit. Zudem werden sie von ihrem Staat auch im wilden Osten überwacht. Von all dem erzählt der Film "Jahrhundertbauwerk Trasse", der auf einer zweiten Ebene das Erdgasröhren-Projekt auch politisch und weltgeschichtlich analysiert. Denn was im Ostblock vor allem als sozialistisches Fortschrittsprojekt betrachtet wird, ist auch für den Westen ein Jahrhundertbauwerk. Seit den 1960er Jahren gibt es Versuche, vom sowjetischen Rohstoffreichtum zu profitieren. Das daraus resultierende Erdgasröhren-Geschäft von 1970 ist nicht weniger als der größte West-Ost-Handelsvertrag der Nachkriegsgeschichte. Westeuropa liefert Rohre und gibt Kredite. Der Osten baut und liefert Gas. Allen Widrigkeiten des Kalten Krieges, den internationalen Spannungen und amerikanischen Embargos trotzend werden die Trassen fertiggestellt und sind lange ein fester Bestandteil der westeuropäischen Energieversorgung. Sind sie am Ende sogar beteiligt am Fall der Mauer? Der Film wagt eine These.
Die Mongolei zählt zu den zehn rohstoffreichsten Ländern der Welt. Im Boden lagern unglaubliche Reichtümer: Kohle, Kupfer, Zink, seltene Erden und auch Gold. Viel Gold! Die größte Lagerstätte in der Mongolei haben einst DDR-Geologen erkundet - und ein Vorkommen von mehr als 40 Tonnen Gold entdeckt. Die Dokumentation begleitet den Geologen Frieder Hacker aus Freiberg und seine mongolische Frau Solongo. Auf den Spuren dieser geheimen Expedition reisen die beiden noch einmal in die Mongolei. Hier haben sie zwischen 1985 und 1989 gemeinsam mit ihren Kollegen im Auftrag der DDR-Regierung nach Gold gesucht. Fünf Jahre haben sie in Boroo verbracht, mit ihren zwei Kindern in einem Wohnwagen gelebt und in Hitze und eisiger Kälte ausgeharrt. Zeitweise waren fast 80 DDR-Fachleute im Auftrag der Staatsmacht auf Schatzsuche. Bereits in den 1960er Jahren hatte die DDR eine erste Geologentruppe gen Osten geschickt, um nach Rohstoffen zu suchen, die für die heimische Wirtschaft dringend benötigt wurden. Harte Pionierarbeit, manchmal unter Einsatz des Lebens. Die Dokumentation erzählt mit Landschaftsaufnahmen, Archiv-Fundstücken und abenteuerlichen Geschichten der Expeditionsteilnehmer von einem der spektakulärsten Rohstoffprojekte der DDR. Von Lagerromantik und kräftezehrender Arbeit im Gelände. Von Einsatz, Hoffnung und Enttäuschungen. Aber auch von den tiefen Freundschaften, die bei der Suche nach Bodenschätzen zwischen Mongolen und DDR-Fachkräften entstanden sind. Die Früchte ihrer Arbeit haben allerdings andere geerntet.
Amy Silva wacht nachts auf und stellt fest, dass sich die Crew bereitmacht, eine Interkontinentalrakete mit atomarem Sprengkopf abzufeuern. Schockiert und verwirrt versucht die Kommissarin einzugreifen. Dann stellt sich allerdings heraus, dass es sich nur um eine Übung handelt ... Amy Silva stellt Elliot Glover, der zugibt, dass Craig Burke ihn erpresst hat. Sie droht ihm, die Sache dem Captain zu melden. Doch aufgrund ihres Verhaltens während der Übung ist ihr Ruf ruiniert. Als Elliot Glover später Newsome erzählt, Amy Silva habe psychische Probleme, die ihre Arbeit beeinträchtigten, befiehlt der Captain der Kommissarin, ihre Ermittlungen einzustellen und in der Kajüte zu bleiben. Kirsten Longacre wird vom MI5 zum Verhör geholt, bleibt aber misstrauisch gegenüber den Beamten, von denen sie glaubt, dass sie Jade Antoniak überwacht haben. Sie ist fassungslos, als ein Hinweis auf einen potenziellen MI5-Agenten, der das Friedenslager infiltriert hat, zur Festnahme des Mannes führt. Als Jade Antoniaks SIM-Karte im Haus des Agenten gefunden wird, ist er als Täter im Blick der Kommissarin. Aber die schockierende Entdeckung, dass es sich bei dem Agenten nicht um einen Angestellten des MI5 handelt, sondern um den Geheimdienstoffizier einer fremden Macht, ändert die Gefahrenlage. Als ein Laptop im Haus des Agenten entdeckt wird, stellt sich heraus, dass er verschlüsselt mit einem U-Boot der Royal Navy kommunizierte. Da die Kommunikation am Tag vor der Patrouille der "Vigil" abbricht, könnte ein fremder Agent an Bord sein ... Amy erfährt, dass der Sohn der Köchin Jackie Hamilton unter verdächtigen Umständen aus dem Gefängnis entlassen wurde. Die Kommissarin durchsucht daraufhin Jackies Koje und findet erschreckende Hinweise, dass sie Craig Burke vergiftet haben könnte. Amy begibt sich auf die Suche nach ihr. Doch als sie Jackie findet, ist sie bereits tot ...
Da Jackie Hamilton an einem Nervengift gestorben ist, hat Newsome keine andere Wahl, als das Boot zu sperren. Dies scheint ein Angriff auf die Nation zu sein. Amy Silva entdeckt, dass der Reaktorunfall einige Tage zuvor ein Sabotageakt war. Nach der Befragung von Jackie Hamiltons Kollegen scheint es jedoch sehr unwahrscheinlich, dass sie die Täterin im Mordfall Craig Burke war. An Land folgt Kommissarin Kirsten Longacre einer Ahnung zu dem russischen Agenten und entdeckt eine Verbindung zum Friedenscamper Ben Oakley. Das Team findet Jade Antoniaks Laptop versteckt in seinem Wohnwagen - und einen Ordner voller Fotos. Eines fehlt allerdings: das Foto, das Jade Antoniak von Ingles und seinem Partner gemacht hat. Jemand hat das Foto gelöscht. Könnte es ein Bild des russischen Agenten auf der "Vigil" sein? Amy Silva findet derweil am Tatort einen Zettel: Jackie Hamilton wurde auf dem U-Boot bedroht. Ben Oakley erzählt dem Parlamentarier Patrick Cruden, er habe fotografische Beweise dafür, dass die Russen einen Spion in Dunloch haben. Ben Oakley ist bereit, das Foto öffentlich zu machen, wenn er diplomatische Immunität erhält. Kirsten Longacre spürt Patrick Cruden auf und enthüllt, dass Ben Oakley an Jade Antoniaks Tod beteiligt war. Patrick Cruden verrät der Kommissarin den Aufenthaltsort des Aktivisten: das chinesische Konsulat.
Kommissarin Amy Silva ist gefangen. Mit ihrer Taschenlampe macht sie auf sich aufmerksam und wird von Prentice wahrgenommen. An Land verhaftet Kommissarin Kirsten Longacre Ben Oakley, kurz bevor er die chinesische Botschaft betritt. Sie drängt ihn dazu, ihr das Foto von Ingles und dem Navy-Spion zu zeigen. Als die Kommissarin das Foto sieht, erkennt sie den Täter sofort. Doch da die Kommunikation zur "Vigil" abgebrochen ist, kann sie ihrer Kollegin diese wichtige Information nicht geben. Der Täter befindet sich auf dem U-Boot und versucht, es an die Wasseroberfläche zu bringen. Er öffnet ein Rumpfventil, wodurch Wasser in das U-Boot strömt. Die Besatzung versucht, es zu schließen, aber das Ventil ist verschmutzt und die "Vigil" droht in wenigen Minuten zu sinken. Prentice rettet Amy Silva aus dem Torpedorohr. Zusammen machen sie sich auf die Suche nach dem Täter. Eine tödliche Verfolgungsjagd an Bord beginnt ...
Am 18. Oktober 2019 kommt es in Chile zu Massenprotesten der Bevölkerung. Die Erhöhung der Metro-Preise treibt über eine Million Menschen auf die Straßen der Hauptstadt Santiago. Vor allem Jugendliche und Frauen wollen das noch aus der Zeit der Pinochet-Diktatur stammende System zu Fall bringen und fordern eine demokratischere und gerechtere Gesellschaft. Ein halbes Jahrhundert zuvor hatte der junge Regisseur Patricio Guzmán zunächst in "Das erste Jahr" die Anfänge der sozialistischen Regierung Salvador Allendes und dann in dem Dreiteiler "Der Kampf um Chile" das Abdriften seines Landes in die Diktatur dokumentiert. Als Achtzigjähriger kehrte der Filmemacher aus dem französischen Exil zurück in seine Heimat und filmte begeistert, aber auch mit Sorge den Aufstand "ohne Anführer und ohne Ideologie". Was hat nach Jahrzehnten des ungezügelten Neoliberalismus ein ganzes Land wachgerüttelt? Patricio Guzmán, der miterlebte, wie der Militärputsch 1973 die Hoffnungen seiner Generation zerstörte, gewährt hautnah Einblick in den chilenischen Volksaufstand: vom brutalen Vorgehen des Staatspräsidenten Sebastián Piñera gegen die Protestierenden über die Arbeit der Versammlung, die eine neue - inzwischen per Referendum abgelehnte - Verfassung ausarbeiten sollte, bis hin zur Wahl seines jungen, linksgerichteten Nachfolgers Gabriel Boric. Beeindruckende Aufnahmen, vor allem aus der Luft, zeugen von der Gewalt, aber auch vom kreativen Elan der Demonstrationen. Sie werden ergänzt von den Berichten eines Dutzends Frauen, die bei der Revolte an vorderster Front standen.
Emil Nolde (1867-1956), einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Expressionismus, verkörpert ein Dilemma: Einerseits galt er im Nationalsozialismus als "entarteter" Künstler, wurde zeitweise mit einem Berufsverbot belegt und nach 1945 als Opfer des Dritten Reichs anerkannt. Andererseits war der Maler seit 1934 Mitglied der NSDAP und vertrat die antisemitischen Ideologien des NS-Regimes. In seinen Briefen und Schriften positionierte er sich als antijüdischer Vorkämpfer einer neuen deutschen Kunst und entwickelte einen "Entjudungsplan", der eine Territorialstaatenlösung vorsah. Die bisherige Nolde-Erzählung als ausschließlich verfemter Künstler ist nicht länger haltbar. Nolde selbst hat diesen Mythos kreiert: Vor seinem Tod vernichtete er verfängliche Notizen und Dokumente. Außerdem erfand er eine Legende, die sich über viele Jahrzehnte fortschrieb: die angeblich heimlich im Versteck entstandenen "Ungemalten Bilder". Die Dokumentation "Kunst und Kalkül" spürt dem Leben und Werk des Künstlers nach. Sie deckt den Mythos auf und macht den ganzen Nolde ausfindig: seine nationalsozialistische Gesinnung, aber auch die Themen seiner Bilder und seine Arbeitsweise. Im Rahmen eines mehrjährigen Forschungsprojekts wurde die Rolle Noldes im Dritten Reich erstmals eingehend untersucht und vorgestellt. Die Expertinnen und Experten des Projekts geben ihre Antworten auf grundlegende Fragen. Denn: Wie sollte mit Künstlerinnen und Künstlern umgegangen werden, die eine solch schwierige Biografie aufweisen? Und: Was sind die Maßstäbe für eine Bewertung von Kunst?
(1): Cabri Massalé, Ziegenfleisch-Curry mit Garam Masala (2): Nostalgiegeschmack: Audrey, von Réunion nach Berlin (3): Ran an die Töpfe
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.