Mit 33 Jahren ist Heretu Tetahiotupa der markanteste Vertreter eines kulturellen Revivals. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst viel über die Tattoos und die Kultur seiner Heimat, die Marquesa-Inseln, zu erfahren. Zudem wurde er zum Direktor der wichtigsten Kunst- und Kulturfestivals der Inseln ernannt. Auf den Spuren der Zeichen reist er nach Europa und begegnet in einem Berliner Archiv bislang unbekannter Kunst seiner Ahnen. 1897 reiste der deutsche Forscher Karl von den Steinen inmitten einer kolonialen Katastrophe und eines Massensterbens auf die Marquesas. Was er damals in sechs Monaten sammelte, stellt heute die Grundlage für eine wiedererwachte marquesanische Identität dar. Ein Großteil der Funde wurde erschlossen und nach 150 Jahren erstmals vom deutschen Marquesas-Spezialisten Michael Koch übersetzt. Er stellt infrage, ob der Schlüssel zum damaligen Wissenskosmos wirklich überlebt hat. Sind die heutigen Tattoo-Interpretationen lediglich ein raffiniertes Mittel in einem Streit um politische Macht auf den Inseln? Durch Bücher gelangten die kulturellen Tattoos sogar bis ins bayerische Villach und bescherten der Tattoo-Künstlerin Manu Kelley ein Erweckungserlebnis. Inzwischen gilt die gebürtige Schwäbin als eine der renommiertesten Patutiki-Künstlerinnen Europas. Doch wo liegt die Grenze zwischen Kunst, Kultur und kultureller Aneignung? Diese Frage erforscht das französische Wissenschaftler-Ehepaar Pierre und Marie-Noëlle Ottino-Garanger seit über 40 Jahren. Sie versuchen, mit den Mitteln westlicher Wissenschaft das Universum mündlich überlieferter Traditionen zu kartieren. Was ist belegbar? Wo beginnt Interpretation? Und wer besitzt die Autorität, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden? Beinahe wären die Zeichen ausgelöscht worden. Doch jetzt sind sie zurück - und haben mehr Macht denn je.
Die Angst vor Parasiten hat durchaus ihre Berechtigung, denn Parasiten können dem Menschen und auch den Tieren erheblichen Schaden zufügen. Deshalb schützen wir uns vor Infektionen, die von Würmern, Zecken, Stechmücken und anderen Parasiten übertragen werden. Vor lauter Abscheu wird aber häufig übersehen, welche außergewöhnlichen Fähigkeiten Parasiten haben: Sie sind wahre Meister der Manipulation. Sie schaffen es, unbemerkt in ihre Wirte einzudringen, sie zu kontrollieren und fernzusteuern. Hinter diesem scheinbar heimtückischen Verhalten steckt ein besonderes Lebensprinzip, das sich im Laufe der Evolution enorm bewährt hat. Die Evolutionsbiologin Susanne Foitzik von der Universität Mainz ist davon überzeugt, dass Parasiten die Evolution aller Arten vorantreiben, indem sie ihre Wirte zwingen, immer wieder neue Resistenzen zu entwickeln. Davon profitiert auch der Mensch. Der Zellbiologe und Parasitologe Markus Engstler von der Universität Würzburg sieht das genauso. Er betont aber, wie wichtig es ist, die Ausbreitung schädlicher Parasitenarten wie zum Beispiel der Tsetsefliege einzudämmen. Die US-amerikanische Meeresbiologin Dana Morton erforscht die Artenvielfalt in marinen Algenwäldern und hat herausgefunden, dass Parasiten auch in den Ökosystemen eine Schlüsselrolle spielen. Laut dem Parasitologen Richard Lucius von der Humboldt-Universität Berlin könnten der Klimawandel und das globale Artensterben den Parasiten jedoch schon bald zum Verhängnis werden. Dies würde wiederum das natürliche Gleichgewicht gefährlich ins Wanken bringen. Lohnt es sich also doch, die ewig bekämpften Parasiten zu retten?
Fast alles, was wir essen, kommt heute aus Ackerbau und Viehzucht. Felder, Weiden und Ställe bedecken den größten Teil der Landfläche der Erde. Eine Welt ohne Landwirtschaft können wir uns kaum vorstellen. Doch vielleicht müssen wir trotzdem nach Alternativen suchen. Denn Landwirtschaft ist einer der größten Treiber für eine Multikrise. Eine Kombination von Artensterben, Klimawandel, Bodendegradation und wachsender Weltbevölkerung, die ohne revolutionäre Veränderungen der Landwirtschaft kaum zu stoppen ist. Könnte zelluläre Landwirtschaft ein Teil dieser Revolution werden? Lebensmittel, die nicht aus Pflanzen oder Tieren stammen, sondern aus großen biotechnologischen Anlagen? Also Bioreaktoren, eine Art Hightech-Braukessel, in denen lebende Zellen sich unter optimalen Bedingungen rasant vermehren. Für Fleisch gehen diese Verfahren gerade in die großtechnische Anwendung, für Milchprodukte und Fisch steht das kurz bevor. Noch größeres Potenzial sehen Forscherinnen und Forscher bei pflanzlichen Zellen. Diese lassen sich einfacher vermehren als tierische Zellen - und das kann prinzipiell jede Pflanzenart. Im Labormaßstab funktioniert schon die Produktion von Beerenmus, Kaffee oder sogar Holz. Müssen wir uns an den Gedanken gewöhnen, dass unser Essen in Zukunft komplett aus Bioreaktoren kommt? So schnell wahrscheinlich nicht, denn die Technik ist teuer, kompliziert - und im Fall von Fleisch - energieaufwendig. Für Produkte mit mieser Ökobilanz wie Avocados oder Kaffee könnte es sich aber lohnen. Sollten wir post-landwirtschaftlichen Revolution eine Chance geben, auch wenn dadurch nur ein Teil der Ställe und Äcker überflüssig wird?
Im Juli 2021 sorgte die israelische Spyware "Pegasus" für weltweites Aufsehen. Ausgelöst wird der Skandal durch die Enthüllungen des journalistischen Netzwerks "Forbidden Stories" in Kooperation mit 16 internationalen Medienpartnern. Ihre gemeinsamen Recherchen, die ein Jahr lang unter strengster Geheimhaltung durchgeführt wurden, decken in nie dagewesener Weise die Fehlentwicklungen und Auswüchse von Pegasus auf. Es handelt sich um eine der mächtigsten je entwickelten Spionage-Softwares der Welt, die von dem israelischen Unternehmen NSO Group entwickelt wurde. Die Spyware kann unbemerkt auf Smartphones zugreifen, ihren Nutzern übers Mikro zuhören und sie über die Kamera sogar beobachten. Laut Aussagen des Unternehmens wird die Software allein an Regierungen vertrieben, um sie bei der Bekämpfung von Kriminalität und Terrorismus zu unterstützen. Doch die Recherchen des Mediennetzwerks haben ein Spionagesystem aufgedeckt, mit dem mehr als 65 Länder die Smartphones von Journalisten, Anwälten, Menschenrechtsaktivisten, Staatschefs und politischen Gegnern auf der ganzen Welt ausspähten. Die Autorin des Dokumentarfilms hat die Journalistinnen und Journalisten des Pegasus-Projekts über Monate während ihrer Recherchen begleitet. Sie prangern autoritäre Entwicklungen in vielen Staaten sowie Eingriffe in die Privatsphäre der gehackten Personen an.
Ist es sinnvoll, alle Wahrheiten auszusprechen? Diese Frage drängt sich auf, wenn man das Werk von Oliver Stone betrachtet, einem engagierten und dezidiert politischen Filmemacher, der in seiner mit drei Oscars gekrönten Karriere unermüdlich die Lügen der USA aufgedeckt hat: zum einen die Lügen des Staates, der die Scheinheiligkeit der amerikanischen Demokratie und ihre Machtgier zu vertuschen sucht, zum anderen die Lügen des Liberalismus und seines Versprechens von Wohlstand für alle. Und schließlich geht es ihm auch um die Lügen des Showbiz und dessen Verherrlichung von Oberflächlichkeit und Konsum. Die Suche nach der Wahrheit durchzieht Stones gesamtes Werk von Filmen der 1980er wie "Platoon", "Geboren am 4. Juli", "Salvador" und "Wall Street" über die 1990er Jahre mit "JFK - Tatort Dallas", "Natural Born Killers" und "Snowden" aus dem Jahr 2016. In den beiden erstgenannten, teilweise autobiografischen Filmen "Platoon" und "Geboren am 4. Juli" verarbeitete der Regisseur seine Erinnerungen an den Vietnamkrieg, an dem er als 20-jähriger Freiwilliger teilnahm. Vietnam war für den jungen Stone - wie auch für sein Land - Trauma und Erkenntnis zugleich: eine tiefe Wunde, die ihn prägte und zu den Filmen inspirierte, in denen die USA zum Hauptdarsteller wurden. Sein Wille, trotz aller Schwierigkeiten und Kritik beharrlich die Schattenseiten Amerikas zu zeigen, brachte Stone seine größten Erfolge, aber auch Misserfolge, den Ruf eines Verschwörungstheoretikers und schließlich die Verbannung aus Hollywood ein. Vor allem sein jüngeres dokumentarisches Werk hat immer wieder für Schlagzeilen gesorgt und ihn zu einer umstrittenen Persönlichkeit auch außerhalb der USA gemacht.
Vor der Corona-Pandemie beschäftigten sich nur wenige Forschende weltweit mit Langeweile. Erst während des Lockdowns kam die Wissenschaft in Schwung. Als alle zu Hause bleiben mussten, wurde deutlich, wie sehr Menschen unter Langeweile leiden können und welche Auswirkungen dies haben kann. Die Reaktionen reichten von Frustration über Wut bis hin zu Ohnmacht. Dafür ist jedoch nicht die Langeweile verantwortlich, sagt der kanadische Forscher James Danckert. Langeweile sei weder gut noch schlecht, sondern ein Signal, dem wir gut zuhören sollten. Sie zeigt uns, dass wir uns in einer Situation befinden, die nicht gut für uns ist und in der wir etwas ändern sollten. Wer sich an seine Schulzeit erinnert, weiß, dass das manchmal leichter gesagt als getan ist. Aber auch hierfür haben Forschende Tipps parat. Über diesen unerträglichen Zustand, wenn wir uns nicht mehr konzentrieren können und die Zeit quälend langsam verrinnt, ist noch überraschend wenig bekannt. Warum fühlt sich Langeweile so schrecklich an? Und was passiert im Körper? Dies sind Fragen, auf die die Forschenden nach und nach Antworten finden. So hat beispielsweise der französische Neurowissenschaftler Thomas Andrillon entdeckt, wie Langeweile die Gedanken wandern lassen kann. Das kann überraschende Auswirkungen haben.
Traditionelle Tattoos der Marquesas-Inseln stehen heute im Zentrum eines eindrucksvollen kulturellen Revivals. Einst durch Kolonialismus und Missionierung beinahe ausgelöscht, erleben sie nun eine Renaissance - als Zeichen von Identität, Selbstbestimmung und kulturellem Erbe. Der 33-jährige Heretu Tetahiotupa ist einer der führenden Köpfe dieser Bewegung. Als frisch ernannter Direktor großer Kulturfestivals der Inselgruppe widmet er sein Leben der Erforschung der Patutiki-Tätowierungen - und begibt sich dabei auch auf Spurensuche nach Europa. In Berliner Archiven entdeckt er bisher unbekannte Kunstwerke seiner Vorfahren, gesammelt 1897 von dem deutschen Forscher Karl von den Steinen während einer sechsmonatigen Expedition. Diese Relikte werden heute erstmals wissenschaftlich erschlossen und bilden den Grundstein für das Wiedererwachen einer ganzen Kultur. Doch was bedeuten die Zeichen heute? Sind sie spirituelle Symbole, ein politisches Statement oder auch ein Mittel zur Abgrenzung in einer globalisierten Welt? Auch außerhalb der Südsee entfalten sie Wirkung: Die deutsche Tattoo-Künstlerin Manu Kelley entdeckte durch sie eine neue künstlerische Sprache - und zählt heute zu Europas führenden Patutiki-Künstlerinnen. Die Dokumentation folgt nicht nur Tattoo-Meistern und Kulturträgern, sondern begleitet auch ein französisches Forscher-Ehepaar, das seit Jahrzehnten versucht, die mündlich überlieferten Wissenssysteme der Marquesaner mit westlichen Methoden zu dokumentieren - immer im Spannungsfeld zwischen Wissenschaft, Interpretation und kultureller Aneignung. Eine eindrucksvolle Dokumentationsreihe über das Ringen um kulturelle Wahrheit, Identität und die Frage: Wer bestimmt, was überlebt - und was vergessen wird?
Die kanarische Insel La Gomera ist für ihre Götterspeise, den Palmhonig, bekannt. Er wird in den Sommermonaten aus dem Saft der Palmen gewonnen, die vor allem im grünen Norden der Insel in der Region Vallehermoso wachsen. Tanausú Chavez González steigt jeden Tag auf seine Palmen. Er erntet aus ihnen die Grundlage für den Palmhonig, den er weiterverarbeitet. Seine Nachbarin Rosa Maria Aguiar Rizo ist eine dankbare Abnehmerin, denn sie liebt Süßspeisen und verwendet den Palmhonig als Topping für Leche asada, eine Art süßen Eierstich, und als Zutat von Turrón gomero, eine Süßigkeit aus dem kanarischen Gofio-Mehl. Rosa führt den örtlichen Souvenirshop von Vallehermoso. Er ist ein beliebter Treffpunkt nicht nur für Touristen, sondern besonders für die Dorfbewohner, die hier ihre lokalen Produkte verkaufen können. Vor der Arbeit bereitet Rosa für ihre Großfamilie Potaje de Berros zu, einen gomerischen Eintopf aus Brunnenkresse, Gemüse und Schweinefleisch. Der Süden der Insel ist im Vergleich zum Norden karg und bietet den zahlreichen Ziegen Nahrung. Die Ziegenhirten haben eine eigene Sprache entwickelt, mit der sie sich über die vielen Schluchten und Täler hinweg verständigen können. Rosas Schwester Fidelia besitzt in der Nähe der Hauptstadt San Sebastián de La Gomera 200 Tiere und stellt geräucherten Ziegenkäse her, eine weitere Spezialität der Insel. Sie kocht gerne herzhafte Gerichte. Am Wochenende, wenn ihre Schwester sie mit der Großfamilie besucht, bereitet sie die gomerische Vorspeise Almogrote aus dem hauseigenen Käse zu. Als Hauptgericht gibt es einen Lammeintopf.
An der Südspitze Südamerikas verbindet die Magellanstraße den Pazifik mit dem Atlantik und trennt Feuerland vom restlichen Kontinent. Entlang der Meerenge treffen in Chile Gletscher, Berge und Ozeane aufeinander. Das kalte und nährstoffreiche Wasser des Südpolarmeers gelangt bis in diese Gegend. Westlich der Wasserstraße liegt der größte immergrüne Wald der Erde, östlich schließt sich die flache Steppe der Pampa an. Seit dem Rückzug der Gletscher vor rund 10.000 Jahren wachsen unter der Wasseroberfläche dichte Kelpwälder. Die Algen ordnen das Ökosystem, bieten Lebensraum und Nahrung und binden zugleich Kohlenstoff. Auf der Isla Magdalena lebt die größte Kolonie von Magellanpinguinen in Chile. In höher gelegenen Regionen der Mooswälder entsteht durch komplexe Wechselwirkungen neues Leben. Im 19. Jahrhundert entwickelte Charles Darwin bei der Beobachtung dieser üppigen Naturräume erste Ansätze seiner Evolutionstheorie. Seit den 2000er Jahren kehren Buckelwale in die Meerenge zurück. Doch der steigende Salzgehalt und die Erwärmung des Wassers gefährden ihre Nahrungsgrundlage: Krill und Garnelen. Gerade für Arten, die Extreme bevorzugen, spielt die Magellanstraße eine entscheidende Rolle. In der Bahía Inútil hat sich vor kurzem erneut eine Kolonie von Königspinguinen angesiedelt - mit Verhaltensweisen, die die Wissenschaft faszinieren.
Die Straße von Dover ist rund 30 Kilometer breit und verbindet den Ärmelkanal mit der Nordsee. Der einstige Gletscherfluss zählt heute zu den meistbefahrenen Wasserstraßen der Welt - und ist zugleich Lebensraum für eine große Vielfalt an Tieren und Pflanzen. Unter der Wasseroberfläche bieten Felsformationen, sogenannte Ridens, stabile Ankerpunkte für Meeresbewohner. Während sich die Sandbänke mit den Gezeiten verschieben, finden Algen, Muscheln und Wirbellose auf den festen Untergründen Halt - und ziehen wiederum andere Arten an, wie etwa den für die Region typischen Hering. In der Bucht von Authie ruhen sich bei Ebbe Kegelrobben im Watt aus. Schutzmaßnahmen ermöglichen inzwischen ein friedliches Miteinander von Meeressäugern, Anwohnern und Touristen - die Robben sind nach jahrzehntelanger Abwesenheit in großer Zahl zurückgekehrt. Gleichzeitig sorgen Wanderdünen für eine sich stetig verändernde Küstenlinie. Die grünen Wiesen hoch oben auf den Kreidefelsenplateaus werden seit Jahrhunderten als Weideland genutzt. Tiere und Pflanzen haben sich an die nährstoffarmen Böden und die salzhaltige Gischt angepasst. Am Cap Gris-Nez beobachten Ornithologen den Vogelzug: Trauerenten, Ringelgänse und andere Meeresvögel fliegen über die Meerenge zwischen Kontinentaleuropa und Großbritannien. Nur an wenigen Orten in Nordeuropa lässt sich der Vogelzug so eindrucksvoll verfolgen. Die Natur ist hier in ständiger Bewegung. Die Dokumentation zeigt, wie in der Straße von Dover - zwischen zwei Meeren - neue Formen des Zusammenlebens entstehen.
Mit dem Zug geht es durch Thailands Westen, immer am Wasser entlang, das hier allgegenwärtig ist. Unter anderem überqueren wir die Brücke am Kwai, die ein Spielfilm weltberühmt gemacht hat. Die Reise beginnt in Mae Klong am Golf von Thailand, wo die Eisenbahn durch einen Markt fährt, der auf den Gleisen stattfindet. In Sekundenschnelle räumen die Verkäufer ihre Stände zusammen. Auch außerhalb der Stadt bestimmt Wasser das Bild. Es geht abwechselnd durch karge Salzfelder und üppige Natur. Seit Jahrhunderten nutzen die Menschen das Meerwasser zur Salzgewinnung. Zwischen den Palmen fühlen sich die Affen wohl. Von Bangkok fährt ein Zug in den Nordwesten auf der Strecke der sogenannten Todeseisenbahn. Die japanische Armee ließ sie im Zweiten Weltkrieg von Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern bauen. Weniger als ein Drittel ist noch intakt, und so wird die Reise zur Spurensuche. Neben der Gedenkstätte am Hellfire Pass kümmern sich Streckenforscher und ein buddhistischer Abt darum, dass die bewegende Weltgeschichte nicht in Vergessenheit gerät.
Hanami - die Zeit der Kirschblüte ist für Japaner die wohl schönste Zeit des Jahres. Entlang der Westküste Japans gibt es rund um die Großstädte Kanazawa und Toyama Strecken und Bahnhöfe, die von Kirschbäumen gesäumt sind. Kanazawa ist eine der wenigen Städte Japans mit einer erhaltenen Altstadt. Dort besuchen wir eine Geisha und stellen den Kenroku-Park vor, einen der berühmtesten in Japan. Die Noto Railway führt uns weiter nach Nanao mit seinem spektakulären Straßenfest. Zwölf Meter hohe Festwagen werden von Hunderten Menschen durch die Gassen gezogen. Von Toyama aus erkunden wir die Strecke entlang der Toyama Bay. Die Bucht ist über 1.000 Meter tief und die Heimat eines Leuchttintenfisches - er leuchtet grell blau und ist eine Delikatesse. In den 3.000 Meter hohen Bergen liegt zwischen Nationalparks das Weltkulturerbedorf Gokayama. Die Dokumentation zeigt die Kontraste zwischen Metropolen und Land, zwischen Tradition und Moderne.
Im Jahr 1865, kurz nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg, sind viele konföderierte Soldaten in Gefangenenlagern interniert. Als zwei Mitglieder der berüchtigten Riggs-Bande ins Lager gebracht werden, offenbart einer von ihnen Informationen über einen geplanten Angriff auf Fort Yuma. Das Fort beherbergt große Goldreserven und ist Ziel eines heimtückischen Plans: Major Sanders will das Fort mit Hilfe von Outlaws belagern und das Gold erbeuten - koste es, was es wolle. Um das Fort rechtzeitig zu warnen, wird der widerspenstige, aber loyale Lieutenant Gary Tampeko ausgewählt, begleitet von Captain Lefevre und Sergeant Pitt. Die Reise durch das gefährliche Grenzland ist geprägt von Misstrauen, Verrat und der ständigen Bedrohung durch Riggs' Männer. In der Siedlung Alamosa trifft Tampeko auf die Saloon-Sängerin Connie, deren Hilfe sich als wertvoll erweist. Als Sergeant Pitt erschossen wird, erkennt Tampeko, dass auch in den eigenen Reihen Gefahr lauert. Die Mission wird zur Zerreißprobe, als Tampeko schwer verletzt wird und nur dank des alten Goldgräbers Sam überlebt. Tampekos Reise führt durch eine Prärie voller Täuschung und Gewalt, in der er nicht nur um das Gold, sondern auch um seine Ehre und das Leben seiner Kameraden kämpft. Regisseur Giorgio Ferroni inszeniert den Western mit Anleihen an klassische US-Kavalleriefilme und setzt dabei auf die typische Härte des Italowesterns. Giuliano Gemma überzeugt als charismatischer Antiheld, dessen schwieriger Weg von Loyalität und Überlebenswillen geprägt ist.
1867 im Wilden Westen: Die Kleinstadt Snake Valley gleicht einem brodelnden Hexenkessel, in dem Korruption und Gewalt regieren. Vor zwei Jahren verschwand in der Nähe ein großer Teil des 5. Scharfschützenbataillons der Nordstaaten spurlos - die offizielle Untersuchung führte zu keinem Ergebnis. Als Privatdetektiv Alan Pinkerton nun einen Erpresserbrief erhält, in dem behauptet wird, dass einer der Soldaten noch lebt, sucht er seinen Freund Rocco auf. Rocco alias "Sugar Colt" ist ein legendärer Schütze, der jedoch seinen Revolver an den Nagel gehängt hat. Nach dem Krieg hat er sich als Selbstverteidigungstrainer für Frauen ein ruhiges Leben aufgebaut. Detektiv Pinkerton bittet ihn, dem Brief nachzugehen und in Snake Valley nach den Vermissten zu suchen. Doch Rocco lehnt den Auftrag zunächst ab - bis Pinkerton kurz darauf vor seinen Augen erschossen wird. Als Arzt getarnt macht Rocco sich auf den Weg und dringt in die verruchte Gemeinde ein. Im Saloon sucht er nach Verbündeten, die ihm helfen könnten, das Geheimnis zu lüften - und trifft auf den ehemaligen Colonel Haberbrook, der die Stadt mit eiserner Hand regiert. Geschickt nutzt Rocco die Vorzüge seiner Verkleidung aus, um mit Hilfe von Narkosegas Informationen zu sammeln. Doch je tiefer er in den Sumpf aus Verrat eindringt, desto gefährlicher wird sein Doppelspiel - bis seine Tarnung tatsächlich auffliegt ... Franco Giraldi verbindet klassische Western-Motive mit spannenden Krimi-Elementen, untermalt von der Musik des Oscarpreisträgers Luis Bacalov. Hauptdarsteller Jack Betts überzeugt als gewitzter Einzelgänger voller Charisma.
In Aix-en-Provence steht das Landhaus der Familie des Malers Paul Cézanne, die Bastide du Jas de Bouffan. Die Dokumentation erzählt, wie Cézanne in der Bastide nach einem neuen Ausdruck in der Malerei suchte. Allein und ungestört kann er an diesem Ort und in der Umgebung einen Stil entwickeln, der über den Impressionismus hinausweist und ihn zum "Vater der Moderne" machen sollte. In der Bastide entstanden einige seiner Werke, die später berühmt werden sollten. Lange Zeit musste Cézanne mit der Ablehnung durch Publikum und Kollegen leben. Seine Stillleben galten als lächerlich - sehen so Äpfel und Birnen aus? Bei all der Ablehnung wurde die Bastide als Rückzugsort für Cézanne immer wichtiger. Durch das Haus blieb er auch mit seinem Vater in Verbindung, der ihn zwar finanziell unterstützte, die Malerei als Beruf aber ablehnte. Cézanne nutzte das Landhaus über vier Jahrzehnte, 1859 bis 1899. Zeit seines Lebens reiste Paul Cézanne zwischen Paris, wo er sich Anerkennung erhoffte, und Aix-en-Provence hin und her. Auch das Fischerdorf L'Estaque am Golf von Marseille wird einer seiner Rückzugsorte sein. Als die Berliner Nationalgalerie im Jahr 1897 noch vor den französischen Museen ein erstes Werk Cézannes ankauft, erfährt er späten Ruhm. 1906 starb der Maler in seiner Geburtsstadt Aix-en-Provence. Anhand exemplarisch ausgewählter Gemälde sowie zahlreicher originaler schwarz-weiß Fotografien des Künstlers wird das Werk Cézannes verständlich. Einst um Anerkennung ringend und von inneren Zweifeln getrieben, sind die Gemälde Paul Cézannes heute Publikumsmagneten.
"Ich habe mich wirklich in die Trompete verliebt. So wie man sich in einen Menschen verliebt: Man mag einfach alles an der Person. Und ich mag alles an der Trompete." Lucienne Renaudin Vary ist eine leidenschaftliche und charismatische Botschafterin ihres Instruments. Mit acht Jahren begann sie Trompete zu spielen, mit elf nahm sie an internationalen Wettbewerben teil, und mit 15 Jahren begann sie ihr Studium am Pariser Konservatorium - in klassischer und Jazz-Trompete. Heute zählt die 26-jährige Französin zu den führenden Trompeterinnen ihrer Generation und ist sowohl in der Klassik- als auch in der Jazzszene international gefragt. Die NDR/ARTE-Produktion "Lucienne Renaudin Vary und die Trompete" begleitet die Musikerin nicht nur bei einem beeindruckenden Konzert im Hamburger Michel, sondern auch bei ihrer Suche nach neuen Ausdrucksmöglichkeiten: Gemeinsam mit dem Schweizer Instrumentenbauer Fabian Bächi arbeitet sie an einer Erweiterung ihrer Trompete - mit einem vierten Ventil, das tiefere Töne ermöglicht. Bächi erzählt: "Sie wollte immer Basstrompete spielen, aber das Instrument war einfach zu groß. Jetzt bauen wir es passend für sie um." Im Zentrum steht ihr Auftritt beim Schleswig-Holstein Musikfestival in der Hauptkirche St. Michaelis in Hamburg. Dort zeigt Lucienne Renaudin Vary die ganze Bandbreite ihres Spiels: mit zwei Barockkonzerten von Antonio Vivaldi und Alessandro Marcello demonstriert sie Virtuosität und technische Präzision, während sie mit drei Stücken von Astor Piazzolla ihren warmen, lyrischen Ton und ihr besonderes Gespür für musikalische Emotionen unter Beweis stellt. Ein facettenreiches Porträt einer außergewöhnlichen Künstlerin - zwischen barocker Brillanz, argentinischem Tango und innovativer Klangforschung.
Der französische Teil des Baskenlands liegt in der Region Aquitanien und erstreckt sich entlang der Atlantikküste und der spanischen Grenze. Zahlreiche Regenfälle lassen die Landschaft am Fuß der Pyrenäen in kräftigem Grün erstrahlen - ein ideales Klima für Gorria-Chilischoten. Der Legende nach soll ein Seemann von Christoph Kolumbus die Chili-Samen aus Mexiko mit ins Baskenland gebracht haben. Seit 1650 werden sie hier angebaut und von Mitte August bis in den November hinein geerntet. Die Familie von Thierry Hiriart baut die Schoten schon seit vielen Generationen an und besitzt heute etwa 20.000 Pflanzen. Die Schoten werden zwei bis drei Wochen lang getrocknet, kommen dann für zwei Tage in einen Ofen und werden schließlich zu einem Chilipulver gemahlen, das bei Gourmetköchen über die Landesgrenzen hinweg bekannt ist: das Piment d'Espelette, benannt nach dem Dorf Espelette. Seit 2000 hat es eine geschützte Herkunftsbezeichnung. Es ist milder als Cayennepfeffer, duftet nach reifen Tomaten und Paprika und besitzt eine dezente Grillnote. Sogar in Schokolade, Käse und Marmelade wird es verwendet - vor allem aber in der baskischen Küche. Thierrys Frau Marie-Laure verwendet statt Pfeffer lieber ihr Espelette-Chili zum Würzen ihrer Gerichte wie die Piperade, ein baskisches Omelett mit gebackenen Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch und Paprika, sowie für Chilindrón, ein Lammgericht. Auch ihre drei kleinen Kinder sind die milde Schärfe schon gewöhnt. Ihre Freundin Maritxu Amestoy verwendet das Chilipulver gerne auf ihren Grünkohlchips. Für ein gemeinsames Abendessen backen die Frauen gemeinsam einen baskischen Kuchen mit Cremefüllung für den Nachtisch.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Mitten im Herzen von Sevilla, abgeschirmt vom Lärm der touristischen Altstadt, liegt ein besonderer Ort: Rompemoldes - ein Modellprojekt für junge Kreative, an dem sich Avantgarde und Tradition begegnen. Hier arbeiten 20 Kunsthandwerkerinnen und Kunsthandwerker, die von gedeckelten Mieten profitieren. Unten befinden sich die Werkstätten, oben die Wohnungen. Ob Streichinstrumente, Designerschmuck oder die Restaurierung jahrhundertealter Kunstobjekte - jedes Handwerk erzählt seine eigene Geschichte. Im Mittelpunkt der Dokumentation stehen Pablo, ein Geigenbauer, Maite, eine Restauratorin, Ilaria, eine Schmuckdesignerin aus Italien, und Carlos, ein Restaurator und Costalero. In Rompemoldes teilen sie nicht nur Räume, sondern auch Werte: Kreativität, Nachhaltigkeit und eine tiefe Verbundenheit mit ihrer Stadt. Gemeinsam gewähren sie einen seltenen Einblick in ein Sevilla, das man so kaum noch zu sehen bekommt - authentisch, lebendig und jenseits der Postkartenklischees. Doch dieses kreative Sevilla ist bedroht. Wie viele europäische Städte leidet auch Sevilla unter dem wachsenden Massentourismus. Immer mehr Wohnungen werden in Ferienunterkünfte umgewandelt, die Mieten steigen, und traditionelle Handwerksbetriebe verschwinden zunehmend aus der Altstadt. Orte wie Rompemoldes sind heute die Ausnahme - und vielleicht ein Modell für die Zukunft. Die Dokumentation erzählt nicht nur von besonderen Menschen und ihrem Schaffen, sondern wirft auch einen nachdenklichen Blick auf den Wandel einer Stadt, die ihren Weg zwischen Tradition und den Herausforderungen der globalisierten Welt sucht.
Der elfjährige Kevin wohnt mit seinen Eltern in einem Vorort von London. Eines Nachts wird Kevin aus dem Schlaf gerissen, als sechs wundersame Wesen, die "Time Bandits", durch ein Zeitloch auf die Erde stürzen und genau auf seinem Schlafzimmerteppich landen. Der Junge erfährt, dass die "Time Bandits" dem Obersten Wesen eine Karte entwendet haben, auf der alle Zeitlöcher eingetragen sind, durch die man in unterschiedliche Epochen springen kann. Doch nun ist ihnen das Oberste Wesen auf den Fersen und sie haben sich auf ihrer Reise durch Raum und Zeit verirrt - mitten in Kevins Kinderzimmer. Nachdem Kevin seine anfängliche Furcht vor den "Time Bandits" überwunden hat, schließt er sich begeistert der Reise quer durch die Zeiten an: Vom Schlachtfeld Napoleons gelangen die sieben Abenteurer in den mittelalterlichen Sherwood Forest, wo sie auf Robin Hood stoßen. Im antiken Griechenland wird Kevin in den Kampf Agamemnons gegen den Minotaurus verwickelt. Als die Abenteurer den Untergang der "Titanic" nicht verhindern können, springen sie vom sinkenden Schiff in ein Fantasieland. Dort werden sie im Schloss des Bösen gefangen gesetzt. Ein fantastischer Kampf zwischen Zeit und Raum entbrennt, aus dem sie nur noch das Oberste Wesen retten kann ...
Australien in einer nahen Zukunft: Die öffentliche Ordnung zerfällt durch Rohstoffknappheit und daraus resultierende Gewalt. So werden die Straßen von skrupellosen Motorradbanden beherrscht, die Angst und Schrecken verbreiten. Polizist Max Rockatansky kämpft als Mitglied der "Main Force Patrol" gegen das aufkommende Chaos, doch nach einem brutalen Angriff auf seine Familie verwandelt sich der Gesetzeshüter in einen Einzelkämpfer auf erbarmungslosem Rachefeldzug. George Millers Spielfilmdebüt "Mad Max" überzeugt durch seine kompromisslose Atmosphäre mit spektakulären Stunts und markierte den Beginn einer legendären Filmreihe, die das Actionkino revolutionierte. In einer dystopischen Zukunft in Australien zerfällt die öffentliche Ordnung durch Rohstoffknappheit und zunehmende Gewalt. Die Straßen werden von skrupellosen Motorradbanden beherrscht, die mit brutaler Willkür Angst und Schrecken verbreiten. Max Rockatansky, ein engagierter Polizist der "Main Force Patrol", kämpft mit seinen Kollegen darum, das letzte bisschen Recht und Ordnung zu verteidigen. Als "Nightrider", das berüchtigte Oberhaupt der "Höllenjockeys", bei einer Verfolgungsjagd mit Max ums Leben kommt, schwört der neue Kopf der Bande, "Toecutter", blutige Rache. Max gerät zunehmend unter Druck: Die Angriffe und Raubzüge der Gang werden allumfassend und zunehmend persönlicher; sein Partner Goose wird Opfer eines Brandanschlags und verbrennt bei lebendigem Leibe. Max möchte zunächst den Dienst quittieren, doch als seine eigene Familie ins Visier der "Höllenjockeys" gerät, entschließt er sich, gegen die Bande in die Offensive zu gehen. Aus dem idealistischen Gesetzeshüter wird ein Getriebener, der sich in einem gnadenlosen Rachefeldzug gegen die Gang stellt. Regisseur George Miller setzt in "Mad Max" auf konsequent knappe Erzählung und ungeschönte Action: Die rasanten Verfolgungsjagden und Stunts treiben das Tempo des Films voran, während reduzierte Dialoge Raum für Spannung lassen. Mel Gibson überzeugt in der Hauptrolle mit seinem stoischen Spiel und verleiht dem Rachefeldzug von Max glaubwürdige Eindringlichkeit. So begründete "Mad Max" ohne Schnörkel seinen Status als wegweisender Actionklassiker.
"Mad Max" erschien Ende der 1970er Jahre erstmals auf der Leinwand. Das Endzeitpunk-Turbodrama über einen Cop auf Rachefeldzug wurde zu einem unerwarteten Erfolg. Die Filme der fünfteiligen Reihe, die innerhalb eines halben Jahrhunderts entstand, wurden teilweise echte Kassenschlager. Die Saga definierte das Actionkino neu und brachte neue Stars hervor: Mel Gibson und George Miller, einen der bedeutendsten Regisseure der heutigen Zeit. Doch die Filme über einen gebrochenen Helden in einer postapokalyptischen Welt hatten einen schweren Start: Der erste Teil entstand dank des Wagemuts einiger ahnungsloser Stuntmen als Low-Budget-Produktion in einem Land, das in der damaligen Kinowelt keine Rolle spielte. Kein Wunder, dass "Mad Max" zunächst als sinnlos brutaler Trashfilm abgetan wurde. Doch die Zeit und der Erfolg der folgenden Teile gaben der Filmreihe recht: Heute wird die epische und actiongeladene Dystopie als Meisterwerk des Kinos und der Popkultur gefeiert. Von den USA über Italien bis nach Japan hinterließen die Filme ihre Einflüsse, brachten eine eigene Formensprache hervor, waren stilprägend und fingen dabei stets auch die Ängste und Hoffnungen ihrer Zeit ein. Die Dokumentation blickt mit seltenen Archivaufnahmen und außergewöhnlichen grafischen Elementen auf die Schöpfungsgeschichte dieses modernen Mythos zurück.
Nach dem völligen Zusammenbruch der Gesellschaft ist Australien zu einer schier endlosen, gefährlichen Wüste geworden, in der nur die Stärksten überleben. Benzin ist das neue Gold. Max Rockatansky, einst Gesetzeshüter, nun von seiner Vergangenheit gezeichnet und als Einzelkämpfer unterwegs, fährt mit seinem mächtigen Interceptor durch das Ödland. Die ständige Bedrohung durch marodierende Banden zwingt ihn zu einem Leben auf der Flucht. Als Max es eines Tages schafft, einen Tragschrauber-Piloten zu überwältigen, erfährt er von einer befestigten Raffinerie, in der eine kleine Gruppe Überlebender verzweifelt um ihre Existenz kämpft. Die Siedler werden von den motorisierten Horden des skrupellosen "Humungus" belagert, der mit seinen Kriegern das letzte Benzin an sich reißen will. Max gelingt es, Zugang zur Festung zu erhalten, und wird bald zum Schlüssel in einem gefährlichen Plan: Die Siedler wollen mit seiner Hilfe einen Ausbruch wagen und sich eine neue Zukunft erkämpfen. Im Tausch gegen Nahrung und Treibstoff bietet Max seine Unterstützung an und plant gemeinsam mit den Siedlern den Diebstahl eines mächtigen Sattelschleppers. Inmitten gnadenloser Verfolgungsjagden muss Max entscheiden, ob er weiter nur für sich selbst kämpft - oder sich ein weiteres Mal auf die Seite von Recht und Selbstbestimmung stellt. George Miller nutzt die australische Wüste als eindrucksvolle Kulisse für eine düstere, optisch überwältigende Zukunftsvision. Die sparsame Dialogführung lässt Raum für visuelles Erzählen und verleiht der postapokalyptischen Welt eine ganz eigene, zeitlose Atmosphäre.
Beim neunten Kulturforum in Sankt Petersburg im Jahr 2021 gestaltete ein Ensemble junger Musikerinnen und Musiker aus Deutschland, Frankreich und Russland das feierliche Abschlusskonzert. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Konzert im Konzerthaus Berlin veranstaltet. Die Organisation übernahm "Young Euro Classic" in Zusammenarbeit mit dem "Bundesjugendorchester", dem "Orchestre Français des Jeunes" und dem Sankt Petersburger Konservatorium "N.A. Rimski-Korsakow". Auf dem Programm standen folgende Werke: - Gabriel Urbain Fauré (1845-1924) - "Pelléas et Mélisande" Suite für Orchester, op. 80 N 142b (1898) - Sergej Prokofjew (1891-1953) - Erstes Violinkonzert D-Dur, op. 19 (1923) - Ludwig van Beethoven (1770-1827) - Symphonie Nr. 7 A-Dur, op. 92 (1816)
Unser Verhältnis zur Natur ist gestört. Wir erfreuen uns an der Natur und staunen über Naturwunder, und doch ist angesichts von Klimawandel und Umweltzerstörung der Einfluss des Menschen selbst in "unberührter" Natur nachweisbar. Wie konnte es so weit kommen? Diese Reihe sucht Antworten auf diese Frage in der Kunst. Denn die Kunst unserer Ahnen ist ein einzigartiges Zeugnis für die Vorstellungswelten der Menschen aller Länder und Epochen, auch gegenüber der Natur. Die Filme begeben sich auf eine bildstarke Reise rund um die Welt und zeigen, wie sich das Verhältnis der Menschen zur Natur über die Jahrhunderte immer wieder verändert hat. Frühe Höhlenmalereien zeigen, wie eng die prähistorischen Jäger und Sammler in der Natur lebten und wie sie das schon vor mehr als 12.000 Jahren auf Höhlenwänden festgehalten haben. Animistische Masken veranschaulichen, wie Mensch und Tier als Einheit empfunden wurden. Sesshaftigkeit und Landwirtschaft brachten schließlich eine große Veränderung mit sich, und mit aufkommenden städtischen Siedlungen begann das Ringen des Menschen um seinen Platz in der Natur. Die großen Religionen gaben Antworten auf Sinnfragen und stellten zum ersten Mal den Menschen über die Natur. Die Dokumentation zeigt herausragende Kunstwerke und reist vom arktischen Norwegen über die Dschungel von Guatemala bis zur heiligen Stadt Varanasi in Indien. Kommentiert von einer Reihe prominenter Denker und Autoren wie Steven Pinker, Chetan Bhatt und Melanie Challenger sucht sie in der Kunst Antworten auf Fragen, die unsere Zukunft auf diesem Planeten betreffen.