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TV Programm für ARTE am 29.04.2025

Mit offenen Karten - Im Fokus 04:55

Mit offenen Karten - Im Fokus

Infomagazin

Mit offenen Augen 05:00

Mit offenen Augen

Infomagazin

Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

Durch das Jahr in der weltweiten Wildnis 05:15

Durch das Jahr in der weltweiten Wildnis: Januar - Februar: Das Jahr nimmt seinen Lauf

Natur und Umwelt

Fast überall auf der Erde ist der Jahresbeginn eine Zeit der Extreme, geprägt von winterlicher Eiseskälte oder glühender Sommerhitze. Während die Erde sich um die Sonne dreht, bestimmt die Neigung der Rotationsachse die Jahreszeiten auf der Nord- und der Südhalbkugel - eine leichte Schräglage mit erheblichen Folgen für alle Lebewesen! Im Januar irrt ein einsamer Eisbär durch die kälteste Region der Arktis, um unter unwirtlichsten Bedingungen Nahrung zu finden. Polarwinde sorgen auf der Nordhalbkugel für klirrende Kälte und die Rocky Mountains liegen unter einer dicken Schneedecke. Hier kämpft ein Virginia-Uhu ums Überleben - genau wie die winzige Wühlmaus, die er sich als Beute ausgesucht hat. Zu dieser Jahreszeit tummeln sich vor der Küste Kaliforniens junge Seeotter im eisigen Wasser. Andere Meeresbewohner fliehen vor der Kälte, wie zum Beispiel Hunderte Rundschwanzseekühen, die sich in den warmen Gewässern Floridas versammeln. Auch die Makaken in den verschneiten Bergen Japans suchen Zuflucht im Warmen: Stundenlang lassen sie es sich in heißen Thermalquellen gutgehen. Bei den Menschen ist das chinesische Neujahrsfest im Februar Anlass zu einer der weltweit größten Migrationsbewegungen: Millionen Menschen reisen zu ihren Angehörigen, um mit ihnen zu feiern. Unterdessen steht Äquatorialafrika unter Wasser. Die Regenzeit verwandelt die Landschaft und sämtliche Lebensformen, die sie beherbergt. In Sambia kalben die Nilpferde, und für eine junge Nilpferdmutter wird ein Flussufer zum Ort einer Tragödie. Für den Mistkäfer ist die Regenzeit ein Segen, denn er mag es nass und schlammig. Vor der Küste Indonesiens, wo zwei Ozeane aufeinandertreffen, versammeln sich drei Rochenarten. Die majestätischen Tiere finden hier Plankton und andere Nahrung in Hülle und Fülle. Weiter im Süden, in Australien, verwandelt sich das Landesinnere im Sommer in einen der heißesten und trockensten Orte der Erde. Während zahlreiche Tiere vor den Buschbränden flüchten, nutzt der Schwarzmilan die Gunst der Stunde, um im Flammeninferno auf Beutefang zu gehen. In den Regenwäldern des Amazonas suchen etwa neun Millionen Blattschneiderameisen nach Nahrung. Weiter nördlich findet auf demselben Kontinent eine andere, schillernde Parade statt: der Karneval von Rio, eines der größten Feste der Welt, das mit einer wahren Explosion von Lebensfreude und bunter Vielfalt die ersten beiden Monate des Jahres abschließt.

GEO Reportage 05:55

GEO Reportage: Puerto Rico: Ein Krankenhaus für Seekühe

Reportage

Die kleine Moana kam verwaist ins Seekuh-Krankenhaus zu Dr. Tony Mignucci. Das nur wenige Monate alte Seekalb wurde allein und hilflos an einem Strand gefunden, und es ist fraglich, ob es ohne Mutter überleben wird. Dr. Mignucci und sein Team vom "Manatee Conservation Center" in der Hauptstadt San Juan werden in jedem Fall alles tun, um Moana zu helfen. Seit über 30 Jahren kümmern sich haupt- und ehrenamtliche Retter hier um verletzte Meeresbewohner, die in der Regel Opfer von Motorbootunfällen geworden sind. Neben Seekühen gehören aber auch Pelikane und Schildkröten zu den Patienten. Einige von ihnen werden nie wieder in die Freiheit entlassen werden können, zu schwer und dauerhaft sind ihre Beeinträchtigungen. Aber wenn es dann doch gelingt nach all den Mühen, ist das für alle Helfer ein besonderer Moment. So wie bei Mabo und Tureygua, den beiden Seekühen, die in einer großangelegten Aktion wieder ausgewildert werden. Ob es dagegen Moana schaffen kann, ist noch ungewiss: Tag und Nacht wird das Jungtier beobachtet, in genauer Taktung mit Ersatzmilch versorgt. Dennoch verschlechtert sich ihr Zustand zusehends. Dr. Mignucci hat nun auch noch festgestellt, dass die kleine Seekuh an einer lebensgefährlichen Infektion leidet. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob der Einsatz des Teams in der Auffangstation am Ende Erfolg hat.

ARTE Journal Junior 06:40

ARTE Journal Junior

Kindermagazin

Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.

Küchen der Welt 06:50

Küchen der Welt: Florenz: Peposo

Essen und Trinken

(1): Toskanischer Pfeffereintopf: Peposo (2): Nostalgiegeschmack: Greta, eine Florentinerin in Spanien (3): Ran an die Töpfe!

Stadt Land Kunst 07:20

Stadt Land Kunst: Baskenland / Bahia / Kanada

Magazin

(1): Marie Darrieussecqs fantastisches Baskenland (2): Kakao: Das schwarze Gold von Bahia (3): Taiwan: Sheng-yous gedämpfte Brötchen mit Schweinefleisch (4): In Kanada: Fünf Töchter zum Preis von einer

Stadt Land Kunst 08:05

Stadt Land Kunst: Serge Rezvanis Südfrankreich / Japan / Irland

Magazin

(1): Südfrankreich: Serge Rezvani im Massif des Maures (2): Japan: Das Königreich Ryukyu (3): Griechenland: Emines Polenta-Gratin (4): Irland: Die Belagerung von Kinsale

Die vergessene Hauptstadt der Ming-Dynastie 08:55

Die vergessene Hauptstadt der Ming-Dynastie

Dokumentation

1975 entdeckte Jianying Wang in Fengyang, rund 900 Kilometer südlich von Peking, Spuren von Bauten, Formationen und Stadtmauern riesigen Ausmaßes. Bei zahlreichen Besuchen fertigte er Skizzen und Pläne der einst prächtigsten Kaiserstadt Chinas, Ming Zhongdu, an. Sie entstand unter der Herrschaft von Zhu Yuánzhang. Der Spross einer Bauernfamilie führte 1352 die chinesischen Rebellen gegen die Mongolen zum Sieg und wurde Kaiser. Mit der Gründung der Ming-Dynastie sorgte er für die Rückkehr einer chinesischen Familie auf den Kaiserthron. Als Demonstration der Macht und der Strahlkraft seines Reichs, ließ er eine prunkvolle Stadt von gigantischen Ausmaßen errichten. Über eine Million Menschen arbeiteten auf der Baustelle, für die der Kaiser alle Kräfte seines Reiches mobilisierte und Unsummen ausgab. Doch nach sechs Jahren pausenloser Arbeit ereilte die Stadt, die die erste Hauptstadt der Ming-Dynastie werden sollte, ein unrühmliches Schicksal: Sie wurde verlassen und unter die Obhut einer kleinen Gruppe von Eunuchen gestellt. Im Laufe der Zeit fiel sie dem Wetter und den Elementen zum Opfer, bis nur noch Ruinen von ihrem vergänglichen Glanz zeugten. Ohne die Aufmerksamkeit und Beharrlichkeit von Jinying Wang hätte sich daran auch heute, 600 Jahre nach ihrer Erbauung, nichts geändert. Erst nach 30-jähriger Vorarbeit erhielt er Fördermittel für seine archäologische Forschung. Seit fünf Jahren legen Ausgrabungen die Stadt frei. Auf mehreren Baustellen sind 70 Arbeiter, Archäologen und Techniker das ganze Jahr über im Einsatz, um die Geheimnisse von Ming Zhongdu zu lüften. Geomagnetische Prospektionen sowie geologische und chemische Analysen bringen neue Erkenntnisse ans Licht.

Inselwelt Philippinen 10:25

Inselwelt Philippinen: Schätze der Natur auf Bohol

Landschaftsbild

Auf Bohol, einer der schönsten Inseln der Philippinen leben seltene Tierarten wie der philippinische Koboldmaki, Javaneraffen oder Philippinen-Gleitflieger. Doch ihr Lebensraum, der tropische Wald wird vielerorts von der sich ausbreitenden Landwirtschaft bedroht.Nun wollen Einheimische die Natur zurückgewinnen und den bedrohten Arten eine sichere Heimat bieten. Einer von Ihnen ist Carlito Pizarras. Der ehemalige Jäger schoss früher auf philippinische Koboldmakis, um sie auszustopfen und zu verkaufen. Fast wären sie ausgestorben. Für die kleinen Primaten mit den riesigen Augen und Ohren hat der heutige Naturschützer ein Schutzgebiet aufgebaut. Im Rajah Sikatuna Landschaftsschutzgebiet finden bedrohte Tierarten noch einen ursprünglichen Lebensraum. Die Rangerin Marisol Elibeto überwacht den Tierbestand im Urwald, zählt Vögel und Säugetiere und kämpft für den Schutz der philippinischen Javaneraffen und der Philippinen-Gleitflieger. Viele der hier lebenden Arten sind endemisch. Inmitten der Chocolate Hills - einem Hügelland im Zentrum der Insel mit einzigartigen, runden Bergrücken - widmet sich der Landwirtschaftsexperte Eric Albaño dem Kakaoanbau. Statt weiteren Reisfeldern legt er mithilfe der Kakaobäume dichte Mischwälder an. Er hofft, damit auch dem Inselklima zu helfen.

Re: 11:25

Re:

Reportage

Was Europa bewegt

Küchen der Welt 11:55

Küchen der Welt: Chicago: Deep Dish Pizza

Essen und Trinken

(1): Der XXL-GENUSS aus Chicago: Deep Dish Pizza (2): Nostalgiegeschmack: Zandra von Chicago in die Niederlande (3): Ran an die Töpfe!

Stadt Land Kunst 12:25

Stadt Land Kunst: Mexiko / Baskenland / Maine

Magazin

(1): Das junge, wilde Mexiko von Alfonso Cuarón (2): Die heiligen Wege des Baskenlandes (3): In Indien: Jatans Auberginenkaviar (4): In Maine: Ich will 'nen Holzfäller als Mann

Stadt Land Kunst 13:10

Stadt Land Kunst: Arne Næss' Norwegen / Frankreich / Vietnam

Magazin

(1): Norwegen: Arne Næss, der grüne Philosoph (2): Frankreich: Kabig, der Dufflecoat aus der Bretagne (3): Kanada: Timothys Poutine (4): Vietnam: Die Deutschen desertieren

Ipcress - streng geheim 14:00

Ipcress - streng geheim

Agentenfilm

London in den 60er Jahren, der britische Geheimdienst ist in Aufruhr: Der bedeutende Atomphysiker Dr. Radcliffe ist auf rätselhafte Weise verschwunden, der mit seinem Schutz beauftragte Agent ermordet aufgefunden worden. Der britische Spion Harry Palmer wird auf den Fall angesetzt. Sein Vorgesetzter, Colonel Ross, weist ihn einer kleinen Spionageabwehr-Einheit zu. Unter der Leitung von Major Dalby machen sich Palmer und sein neues Team, Kollege Jock Carswell und Kollegin Jean Courtney, an die Arbeit. Ihr Auftrag lautet, eine Person albanischer Herkunft namens Grantby sowie deren rechte Hand Housemartin zu finden; hinter ihnen vermutet Dalby die Entführer. Nach einigen Rückschlägen und gescheiterten Verfolgungsjagden findet Palmer ein Tonband mit der Beschriftung "Ipcress": Auf dem Band ist eine verstörende Geräuschkulisse zu hören. Weder Palmer noch seine Kollegen wissen zunächst, was es damit auf sich hat. Auf der Suche nach Antworten geraten sie immer tiefer in eine tödliche Schlinge aus Intrigen, Verrat und Verschwörung ... Regisseur Sidney J. Furie machte aus der Romanvorlage des britischen Schriftstellers Len Deighton einen wirkungsvollen Thriller, etwas leiser und mit weniger Action als die "James Bond"-Filme, die Produzent Harry Saltzman zur gleichen Zeit realisierte. Während James Bond in der Welt der Reichen und Schönen verkehrt, sitzt Harry Palmer in seinem Büro im regnerischen London. Er trinkt weder Martini noch ist er ein Frauenheld. Doch am Ende ist es auch in diesem Thriller der tödliche Strudel aus Verschwörung, Täuschung und Verrat, der den Zuschauer in seinen Bann zieht.

Abenteuer Spanien 16:00

Abenteuer Spanien: Die Mittelmeerküste

Landschaftsbild

Spaniens Mittelmeerküste zwischen Cadaqués und Torrevieja ist überraschend vielfältig. Ganz im Norden, an der Grenze zu Frankreich, fasziniert die Costa Brava mit bizarren Felsformationen und verschwiegenen Buchten. Die weißen Häuser des malerischen Städtchens Cadaqués schmiegen sich rund um die Kirche Santa Maria. In der azurblauen Bucht schaukeln Boote im Wind - ein Motiv, das schon den Maler Salvador Dalí zu einem Gemälde inspirierte. Die Fischer des Ortes kooperieren heute mit einem Team junger Meeresbiologen. Sie retten Weichkorallen aus den Netzen und bringen sie ins Meer zurück. Doch auch das Hinterland der Ostküste hat viel zu bieten. An den steilen Hängen des Priorats gedeiht seit Jahrhunderten Wein. Die Winzerin Sara Pérez lässt ihn in Amphoren reifen. Weiter südlich ist das Dorf Chulilla der Anlaufpunkt für Kletterer aus aller Welt. Die spektakuläre Schlucht des Flusses Turia mit ihren steil aufragenden, über 80 Meter hohen Felswänden ist ein Naturwunder und beliebtes Ziel für Kletterbegeisterte. Im nahen Valencia dreht sich alles um die Orange. Viele der Bauern haben auf Bioanbau umgestellt und gehen auch bei der Vermarktung neue Wege. Crowdfarming, eine innovative Vermarktungsmethode, ist das Stichwort: Die Kunden können einen Orangenbaum adoptieren und bekommen ihre Früchte ohne Zwischenhändler direkt zugeschickt. An der Mündung des Ebro ist das Land vollkommen flach. Bis zum Horizont erstrecken sich die Reisfelder. Hier und in den Salzlagunen bei Torrevieja rasten Tausende von Zugvögeln. Die hellen, feinen Sandstrände gaben der Costa Blanca ihren Namen.

Abenteuer Spanien 16:55

Abenteuer Spanien: Wildes Andalusien

Landschaftsbild

Der Parque Nacional de Doñana, ein UNESCO-Weltnaturerbe, erstreckt sich über rund 540 Quadratkilometer an der Costa de la Luz. Er zählt zu den vielseitigsten Feuchtgebieten Europas und umfasst Marschland, Lagunen, Kork- und Pinienwälder, unberührte Strände und ist Heimat der Marismeño-Pferde. Die Saca de las Yeguas, ein beeindruckendes Schauspiel mit über 500-jähriger Tradition, ist tief in der andalusischen Geschichte verwurzelt. Die Reiterin Carmen Reales Ramos nimmt am alljährlichen Auszug der Marismeño-Stuten teil. Sie ist eine von 20 Frauen unter 200 Männern, die 1.200 Tiere auf den Pferdemarkt von Almonte zum Verkauf bringen. Am südlichsten Zipfel Spaniens liegt Tarifa, eine Stadt, die seit Jahrtausenden für ihre Thunfischfang-Tradition bekannt ist. Daniel Mackintosh ist einer der Fischer, der das "rote Gold" aus dem Meer holt - und zwar nachhaltig. Die Wüste von Tabernas ist ein eindrucksvolles Beispiel für die extreme Trockenheit Andalusiens, eine der trockensten Region Europas. Vor etwa zwölf Millionen Jahren bedeckte das Mittelmeer dieses Gebiet und hinterließ deutliche Spuren. Mit sinkendem Meeresspiegel lagerten sich Sand, Ton und Schlamm ab. Sonne, Wind und Regen formten eine einzigartige Landschaft. Zu Füßen der Sierra Nevada liegt Granada mit seinem unverwechselbaren arabischen Flair und der Alhambra mit den zauberhaften Gärten des Weltkulturerbes. "Wildes Andalusien" endet am Parque Natural del Cabo de Gata-Níjar im Osten Spaniens. Er liegt am südöstlichsten Zipfel der Provinz Almería, die Küste geprägt von Steilhängen, kleinen Buchten und Stränden. Ein paradiesischer Ort mit kristallklarem Wasser, vulkanischen Felsformationen und Heimat von Mario Sanz Cruz, einem der letzten Leuchtturmwärter Spaniens.

Unterwegs auf Europas Pilgerwegen 17:50

Unterwegs auf Europas Pilgerwegen: Zum Klosterberg Mont-Saint-Michel

Tourismus

Im Norden Frankreichs führt ein Pilgerweg von der Stadt Rouen zum Mont-Saint-Michel: einem Felsen im Atlantik, auf dem ein Kloster thront, das über Jahrhunderte eines der wichtigsten Pilgerzentren der christlichen Welt war. Seit dem 8. Jahrhundert preisen Gläubige hier den Erzengel Michael. Heute ist die historische Route von Rouen beinahe vergessen. Nur langsam wird sie von modernen Pilgern wiederentdeckt. Der Pilgerweg verläuft quer durch das Hinterland der Normandie. Traditionell stark durch die Landwirtschaft genutzt, verleiht sie der Region ihren ländlichen Charakter. Perrine Hervé-Gruyer betreibt hier mit ihrem Mann einen Gemüseanbau, der für viele die Zukunft ist - Permakultur. Ihr Bauernhof war der erste seiner Art in Frankreich und ist Vorbild für viele weitere. Auf den satten Wiesen des Pays d'Auge grasen Normannische Rinder. Ihre fette Milch ist bei Käsemachern wie Jérôme Spruytte begehrt: Aus ihr lässt er von Hand einen der ältesten Käse Frankreichs entstehen: den Pont-l'Evêque.

Faszination Europa 18:35

Faszination Europa: Majestätische Berge

Doku-Reihe

Europas Berge sind mehr als nur imposante Landschaften - sie sind Heimat einer faszinierenden und bizarren Tierwelt. Von majestätischen Adlern und prähistorisch anmutenden Moschusochsen bis hin zu blinden Salamandern, die nur alle paar Jahre etwas fressen: "Europa - Bergwelten", erzählt von Benno Fürmann, entführt uns dorthin, wo die Luft dünner und die Natur unberechenbarer wird. Steinadler segeln mühelos in Höhen von bis zu 4.000 Metern über die Gipfel, während sich unter ihnen Gamsböcke erbitterte Wettkämpfe liefern. In ihrer Aufregung bemerken sie nicht die Bedrohung, die von oben kommt - denn der Adler hat es auf das kleine Kitz abgesehen. Moschusochsen dagegen müssen sich nicht vor Fressfeinden fürchten - ihr größter Feind ist die Natur selbst. Peitschende Winde und eisige Temperaturen haben ihre norwegische Heimat fest im Griff. Zwar ist den Tieren Resilienz in die Wiege gelegt, doch ein Schneesturm kann zum Todesurteil für ein Jungtier werden, wenn es den Anschluss an die Herde verliert. Im sonnenverwöhnten Teil Europas, auf dem Felsen von Gibraltar, sorgt der Nachwuchs ebenfalls für Aufregung. Berberaffen sind die einzigen freilebenden Affen Europas und haben sich an die Nähe zum Menschen gewöhnt. Auf der dicht besiedelten Halbinsel sind die sozialen Primaten mehr mit sich selbst als mit ihren menschlichen Nachbarn beschäftigt, denn um das Neugeborene entbrennt ein wilder Streit. Mit modernster Kameratechnik und berührenden Bildern ist dieser Film eine Ode an die Anpassungsfähigkeit und Widerstandskraft der Bergbewohner Europas.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Re: 19:40

Re:

Reportage

Was Europa bewegt

Vietnam. Geburt einer Nation 20:15

Vietnam. Geburt einer Nation: Unabhängigkeit 1920 - 1954

Dokumentation

Was heute "Vietnam" heißt, war vor 100 Jahren kein unabhängiger Staat, sondern Teil von "Indochina", der südostasiatischen Perle des französischen Kolonialreichs, das Frankreich als Quelle für Rohstoffe und billige Arbeitskräfte dient. Doch die Werte "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" gelten nicht für Vietnamesen. Der Kaiser erfüllt nur eine symbolische Funktion und die Bürger haben kaum politische Rechte. Unter den jungen Menschen in Vietnam keimt der Wunsch nach Unabhängigkeit. Nachdem das Land die japanische Besetzung und eine verheerende Hungersnot überstand, ruft 1945 der kommunistische Führer Ho Chí Minh die Demokratische Republik Vietnams aus. Frankreich verteidigt sein Kolonialreich militärisch. Ein Krieg bricht aus, der das Land ins Chaos stürzt. Der Konflikt spaltet die Vietnamesen zwischen denen, die mit den französischen Kolonialherren zusammenarbeiten und denen, die den Widerstand, den Viet Minh, unterstützen. 1954 gipfelt der Krieg in einer historischen Schlacht um Ðien Biên Phu, bei der Frankreich besiegt wird. Der Sieg der Unabhängigkeitsbewegung wird zur Legende für Befreiungsbewegungen auf der ganzen Welt, bringt für Vietnam aber weder Frieden noch Einheit. Vietnamesische Zeitzeugen, darunter Guerillakämpfer und Mitglieder der mit Frankreich kollaborierenden, vietnamesischen Elite, erzählen von den Anfängen der Nation auf dem Weg zur Unabhängigkeit.

Vietnam. Geburt einer Nation 21:10

Vietnam. Geburt einer Nation: Teilung 1954 - 1962

Dokumentation

1954 endet die französische Kolonialherrschaft in Vietnam, doch das Land zahlt dafür einen hohen Preis. Bei Friedensverhandlungen in Genf beschließen die Großmächte des Kalten Krieges die vorübergehende Teilung Vietnams. Der Norden geht an die Kommunisten und ist ein Verbündeter der Sowjetunion; der Süden wird zum Verbündeten der USA. Die Vietnamesen haben 300 Tage Zeit, sich zu entscheiden, wo sie leben wollen: im kommunistischen Norden oder im kapitalistischen Süden. Es heißt, die Teilung sei nur vorübergehend, doch der "Bambusvorhang" besteht für die nächsten 20 Jahre und hat weitreichende Auswirkungen. Er trennt Familien und ist der Ursprung eines neuen Konflikts. Ho Chí Minh baut den Norden in den 1950er Jahren zu einem sozialistischen Staat um, doch die Menschen leiden unter den wirtschaftlichen Schwierigkeiten und sind frustriert über die Teilung des Landes, für das sie gekämpft haben. Südvietnam blüht unter der Führung von Ngô Ðình Diem und mit amerikanischer Unterstützung auf. In Saigon werden amerikanische Filme gedreht, Zeitungen und Konsumgüter lassen die Hauptstadt des Südens wie eine westliche Stadt aussehen, aber auf dem Land bahnt sich ein Konflikt an. Kommunistische Aktivisten in Südvietnam, der "Vietcong", wollen die Wiedervereinigung mit dem Norden und beginnen einen Aufstand. In der zweiten Folge sprechen Zeitzeugen - darunter eine Mitarbeiterin von Ho Chí Minh, ein Soldat der südvietnamesischen Armee, die vietnamesische Schauspielerin Kieu Chinh und die Schriftstellerin Le Ly Hayslip - über die Auswirkungen der Teilung auf alle Bereiche ihres Lebens.

Vietnam. Geburt einer Nation 22:05

Vietnam. Geburt einer Nation: Krieg 1963 - 1968

Dokumentation

In den 1960er Jahren wird Vietnam zum Brennpunkt des Kalten Krieges. Im Süden wächst der Widerstand der "Vietcong", und der Präsident Ngô Ðình Diem ist mit einer wachsenden Unbeliebtheit bei der größten religiösen Gruppe konfrontiert: den Buddhisten. Er wird in einem Militärputsch gestürzt und ermordet. Die USA beginnen stärker in den Konflikt einzugreifen und schicken Hunderttausende US-Soldaten zum Kämpfen nach Vietnam. Der Norden Vietnams wird durch seine kommunistischen Verbündeten, die Sowjetunion und China, militärisch unterstützt. Amerikanische Bombenangriffe auf Nordvietnam führen, anders als beabsichtigt, dazu, dass sich mehr Menschen der nordvietnamesischen Armee anschließen. Viele von ihnen werden in den Süden geschickt, sie ziehen zu Fuß über den Ho-Chi-Minh-Pfad durch den Dschungel, um den Aufstand des "Vietcong" zu unterstützen. Während Saigon, die Hauptstadt von Südvietnam, mit amerikanischem Geld aufblüht, eskaliert die Gewalt auf dem südvietnamesischen Land. Bilder von US-Piloten, die gefangen genommen werden, machen die Kommunisten zu David, der den amerikanischen Goliath bezwingt. Aufnahmen von Wäldern und Dörfern, zerstört durch Napalm und Agent Orange, gehen um die Welt und prägen das kollektive Gedächtnis. Die Tet-Offensive wird zum militärischen Gegenschlag Nordvietnams und überzeugt letztlich viele Amerikaner davon, dass es Zeit ist, den Krieg zu beenden.

Vietnam. Geburt einer Nation 22:55

Vietnam. Geburt einer Nation: Wiedervereinigung 1968 - heute

Dokumentation

Die wachsende Anti-Kriegs-Bewegung in den USA und die immer weiter steigende Zahl an Opfern unter den amerikanischen Soldaten zwingen US-Präsidenten Richard Nixon zum Rückzug aus Vietnam. 1973 wird ein Friedensabkommen unterzeichnet und die US-Truppen verlassen das Land. Doch in Vietnam ist der Krieg nicht vorbei. Die Armeen von Nord- und Südvietnam bereiten sich auf einen letzten großen Akt vor. Im April 1975 nehmen die Truppen Nordvietnams Saigon ein, der südvietnamesische Präsident kapituliert. Nach drei Jahrzehnten Krieg findet Vietnam unter einer kommunistischen Führung Frieden und Wiedervereinigung. Doch die Wunden des Krieges sind tief und es herrscht Hass und Misstrauen zwischen den "Gewinnern" und "Verlierern". In dem von einem US-Handelsembargo isolierten und durch den Krieg verwüsteten Land sieht der Frieden anders aus als erhofft. Menschen, sogenannte "Boat-People", fliehen per Boot oder gehen als Gastarbeiter ins sozialistische Europa, während dort der Sozialismus kurz vor dem Untergang steht. In der letzten Folge lassen Protagonisten beider Seiten den Fall von Saigon noch mal Revue passieren, Zeitzeugen, die verzweifelt einen Ausweg suchten und sich als Boat-People in Lebensgefahr begaben. 50 Jahre nach Kriegsende könnte diese multiperspektivische Serie eine Diskussion zwischen den beiden ehemaligen Konfliktparteien anstoßen, die bis heute noch nicht stattgefunden hat.

Tracks East 23:50

Tracks East: Siegeszug der Fake News?

Reportagereihe

Die öffentliche Meinung beeinflussen, Verwirrung stiften und Gegner schwächen - Autokraten und Populisten nutzen Fake News und Desinformationen zur Stärkung ihrer Macht. Das ungarische Modell der illiberalen Demokratie ist für autokratische Politiker weltweit zum Vorbild geworden. Viktor Orban nutzt Desinformation gezielt, um Anhänger zu mobilisieren und politische Gegner zu verunglimpfen. "Tracks East" begleitet eine Forscherin, die die Desinformationen in Ungarn untersucht. Ihre Tätigkeit belastet zum Teil die Beziehungen in ihrem privaten Umfeld. Als der Rechtspopulist C?lin Georgescu die erste Runde der Präsidentenwahl in Rumänien gewann, war die Überraschung groß. Kurz darauf wurde die Wahl annulliert, da es mit ausländischer Unterstützung Wahlmanipulationen in den sozialen Netzwerken gegeben haben soll. Im März wurde Georgescu von der Wiederholung der Wahl ausgeschlossen. Das sorgt in Rumänien für große Diskussionen. Der Vlogger und Streamer Alex Zl?vogg beleuchtet den Fall für "Tracks East". Der Journalist Misha Komendovsky arbeitete jahrelang für den Auslandssender "Voice of America". Mit der Einstellung des Angebots, das in über 48 Sprachen verbreitet wurde, werde es künftig mehr Raum geben für russische und chinesische Desinformation, befürchtet Komendovsky.

Nachbarschaftsgeschichten: Paris / Berlin 00:25

Nachbarschaftsgeschichten: Paris / Berlin: Verfeindete Geschwister

Stadtbild

Zwischen 1650 und 1789 spielen Paris und Berlin nicht in der gleichen Liga. Während Paris mit 350.000 Einwohnern die größte Stadt der Welt ist, kann in Berlin die Ausdehnung der Stadt gar nicht schnell genug voran gehen. Die erste Folge zeigt anhand der architektonischen Gestaltung, wie die großen französischen Könige den Grundstein für das moderne Paris gelegt haben und dadurch maßgeblich Einfluss auf das vergleichsweise provinzielle Berlin ausgeübt haben. Paris ist die erste Hauptstadt, die ihre Stadtmauern einreißt. Dort wird das Konzept des königlichen Platzes erfunden und der mittelalterlichen Stadtform der Rücken gekehrt. Gleichzeitig steigt Berlin nicht ohne Schwierigkeiten zum Zentrum eines kleinen Königreichs auf und gewinnt schließlich während der Regentschaft Friedrichs II. an Bedeutung. Der frankophile Friedrich der Große verschafft seinem Land einen Platz im europäischen Machtgefüge. Er lässt sich vom französischen Beispiel inspirieren, um seiner Hauptstadt eine besondere städtebauliche Handschrift zu geben. Doch bis zur Französischen Revolution ist Paris Berlin stets einen Schritt voraus. Die unter Ludwig XVI. errichteten großzügigen Torbögen an den Außengrenzen der Stadt sind für Berlin zweifellos Vorbild für den Bau eines nationalen Symbols im Jahr 1788: des Brandenburger Tors. Diese Folge beschäftigt sich mit den großen Figuren des Absolutismus: Ludwig XIV., der mit königlichen Plätzen seine Macht in Paris zum Ausdruck bringt; Ludwig XV., dessen umstrittene Persönlichkeit sich in der nicht vollendeten Place Royale widerspiegelt; und Ludwig XVI., der als Erster Paris verschönern will. Auf deutscher Seite schafft Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches, die Grundlagen für die spätere Blüte Berlins. Sein Sohn Friedrich III. tauscht das Kurfürstentum gegen den Königstitel. Ihm folgt der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I., unter dem Preußen zur Militärmacht aufsteigt. In Berlin entsteht der Königsplatz, der spätere Platz der Republik. Unter Friedrich dem Großen wird das Land schließlich endgültig zu einer wichtigen Macht in Europa.

Nachbarschaftsgeschichten: Paris / Berlin 01:15

Nachbarschaftsgeschichten: Paris / Berlin: Auf in die Moderne!

Stadtbild

Im Jahr 1806 nimmt die deutsch-französische Geschichte eine dramatische Wendung, als die napoleonischen Truppen die preußische Hauptstadt besetzen - es ist die erste Konfrontation von Paris und Berlin. In Preußen wird die Ankunft Napoleons anfänglich begeistert erwartet, doch die Hoffnungen werden schnell enttäuscht. Die französische Besatzung Berlins - Napoleon logiert in den einstigen Gemächern von Friedrich Wilhelm III. im Schloss Charlottenburg - sorgt für ein Erstarken des preußischen Nationalstolzes. Dies sollte sich verheerend auf die Geschichte beider Länder auswirken. Im Jahr 1812 wurde Friedrich Wilhelm zunächst auf Druck Frankreichs hin Verbündeter im sich abzeichnenden Krieg Napoleons gegen Russland. Im Zuge der Befreiungskriege nimmt die preußische Armee dann im März 1814 an der Eroberung von Paris teil. Napoleon wird am 12. April zur Abdankung gezwungen. Die Quadriga, die der französische Kaiser im Jahr 1806 nach Paris hatte bringen lassen, kehrt in einem regelrechten Triumphzug auf das Brandenburger Tor zurück. Zwischen den beiden nunmehr verfeindeten Städten entbrennt ein wahrer Wettstreit um Modernität. Berlin entwickelt sich weiter dank Karl Friedrich Schinkel, der die preußische Hauptstadt mit einem eigenen klassizistischen Baustil prägt. Im Kreuzberger Viktoriapark erinnert sein Nationaldenkmal noch heute an die Befreiungskriege gegen die Franzosen. Nach dem Vorbild der Antike schuf er das neue Berlin, unter anderem mit Bauten wie dem Konzerthaus am Gendarmenmarkt oder dem Alten Museum. Im Laufe der Industriellen Revolution wird die Stadt zum Zentrum der Eisenbahn- und Metallindustrie. Ab 1840 setzt eine Periode des rasanten wirtschaftlichen und demografischen Wachstums ein. Mitte des 19. Jahrhunderts macht Paris mit der Neugestaltung der Stadt durch Haussmann eine tiefgehende Wandlung durch. 14 Jahre besteht die riesige Baustelle, die Paris, das erstmals mehr als eine Million Einwohner zählt, zur "Hauptstadt des 19. Jahrhunderts" macht. Die Umgestaltung von Paris mit großen Avenuen beeinflusst wiederum die stadtplanerische Neugestaltung von Berlin: James Hobrecht entwickelt 1862 für Berlin den ersten perspektivischen Bebauungsplan, der Haussmanns große Avenuen zum Vorbild nimmt und der rasanten Ausdehnung Berlins im späten 19. Jahrhundert gerecht wird.

Nachbarschaftsgeschichten: Paris / Berlin 02:10

Nachbarschaftsgeschichten: Paris / Berlin: Gegenüber

Stadtbild

Die Belagerung von Paris, die vom 19. September 1870 bis zum 28. Januar 1871 dauerte, führte zur Niederlage der neubegründeten Dritten Französischen Republik und zur Gründung des Deutschen Kaiserreichs. In nur knapp sechs Monaten haben Preußen und seine Verbündeten Frankreich besiegt. In Paris beginnt mit den Revolten der Kommune 1870 ein Bürgerkrieg, in dessen Verlauf bei einem gewaltigen Brand, ausgehend von den Tuilerien, ganze Teile der Innenstadt in Flammen aufgehen und einige ihrer schönsten Bauwerke zerstört werden. So das Palais des Tuileries, das frühere Stadtschloss, ungefähr 500 Meter von der königlichen Residenz des Louvre entfernt. Es brannte vollständig aus und wurde später abgerissen. Am 18. Januar 1871 wird im Schloss von Versailles der preußische König zum Kaiser Wilhelm I. ausgerufen. Berlin wird die Hauptstadt des neuen deutschen Kaiserreichs: Am 2. September, dem sogenannten Sedantag, des Jahres 1873 wird eines der bekanntesten Wahrzeichen Berlins, die Siegessäule, auf dem damaligen Königsplatz vor dem Reichstagsgebäude eingeweiht. Das Nationaldenkmal sollte an die preußisch-deutschen Siege gegen Dänemark, Österreich und Frankreich erinnern. Die Nazis haben die Siegessäule dann auf ihren heutigen Platz, den Großen Stern, umgesiedelt. Während Paris noch am Boden liegt, steigt Berlin von der preußischen Hauptstadt zur Hauptstadt des Deutschen Kaiserreichs auf. Der Berliner Dom wird durch Karl Friedrich Schinkel klassizistisch umgebaut. Der Neubau des Doms, von Kaiser Wilhelm II. genehmigt und 1905 eingeweiht, ist mit einer lichten Höhe von 114 Metern höher als der Pariser Invalidendom. Mitten in Berlin, auf einer Insel in der Spree, entsteht einer der herausragenden Museumskomplexe Europas: die Museumsinsel. Reichskanzler Otto von Bismarck beginnt mit dem Bau des Kurfürstendamms nach dem Vorbild der Champs-Elysées. Nachdem der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71 das Land erschöpft zurückgelassen hatte, erholt sich Frankreich wieder. In Paris werden viele der zerstörten Bauwerke wie beispielsweise das Hôtel de Ville wieder aufgebaut. Die Opéra Garnier wird zum neuen Musentempel der Pariser Bourgeoisie. In Paris finden wieder Weltausstellungen statt, auf denen ein internationales Publikum industrielles Know-how und wissenschaftlichen Erfindergeist bestaunen kann: Die Luxus- und Autoindustrie floriert in der französischen Hauptstadt. Berlin hingegen setzt auf Industriezweige wie Chemie und Elektrizität. Mies van der Rohe konstruiert die erste Glasfassade überhaupt. Dann beginnt der Erste Weltkrieg. Das Deutsche Kaiserreich wird besiegt und ist am Ende, der Kaiser dankt ab. Berlin erlebt im Januar 1919 schwere Unruhen, den sogenannten Spartakusaufstand. Während Berlin sein Stadtgebiet weiter ausdehnt, gelingt es Paris nicht, sich über die 1840 von Adolphe Thiers errichtete 34,5 Kilometer lange Mauer hinaus zu erweitern, die zum Schutz vor den preußischen Truppen errichtet wurde. An dieser Stadtgrenze von Paris hat sich bis heute nichts geändert.

Nachbarschaftsgeschichten: Paris / Berlin 03:05

Nachbarschaftsgeschichten: Paris / Berlin: Erschütterung

Stadtbild

Das Ende des Kaiserreichs und die Ausrufung der Republik durch den SPD-Politiker Philipp Scheidemann am 9. November 1918 verändern auch die architektonischen Formen und Linien im Nachkriegs-Berlin. Der Expressionismus in der Architektur entsteht, wofür Erich Mendelsohns Einsteinturm im Wissenschaftspark in Potsdam ein berühmtes Beispiel ist. In der Stadt von morgen entstehen moderne, dezentrale Wohnsiedlungen mit viel Grünfläche - das genaue Gegenteil der Mietskasernen der Industriestadt Berlin in der Mitte des 19. Jahrhunderts: 1925 wurde in Berlin-Britz die sogenannte Hufeisensiedlung nach Plänen des Architekten Bruno Taut gebaut. Auch in Paris, das nun knapp drei Millionen Einwohner hat, sind talentierte junge Architekten am Werk: Le Corbusier entwirft sein visionäres Konzept für die moderne Stadt des 20. Jahrhunderts. Robert Mallet-Stevens baut zeitgemäße neue Wohnhäuser für die französische Hauptstadt. Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten kommt es am 10. Mai 1933 auf dem Opernplatz in Berlin zur Bücherverbrennung. Intellektuelle, Schriftsteller, Künstler gehören nicht zur sogenannten Volksgemeinschaft der Nazis. Die Moderne der 20er Jahre findet ein jähes Ende, Bruno Taut ist bereits auf dem Weg ins Exil, zuerst nach Japan, dann in die Türkei. Walter Gropius flieht in die USA, genauso wie Mies van der Rohe. Ernst Sagebiel wird einer der größten Architekten des Dritten Reichs. Er erhält den Auftrag für den Entwurf des neuen Flughafens Berlin-Tempelhof ebenso wie für das neue Reichsluftfahrtministerium in der Wilhelmstraße. Mit dem Bau des Stadions für die Olympischen Spiele 1936 gibt Berlin der gesamten Welt einen Vorgeschmack auf die monumentale Ästhetik der nationalsozialistischen Architektur, in der das totalitäre Regime seinen Machtanspruch zum Ausdruck bringt. Die Cité de la Muette in Drancy, in den 30er Jahren von Eugène Beaudoin, Marcel Lods und Vladimir Bodiansky als moderne, kollektive Wohnanlage gebaut, wird unter dem Vichy-Regime grausam instrumentalisiert: Sie wird in ein Sammellager umgewandelt, von wo aus etwa 70.000 Juden mit Zügen der SNCF in die Todeslager im Osten geschickt werden. Kurz nach der Niederlage Frankreichs besuchte Hitler am 23. Juni 1940 Paris. Morgens um 6.00 Uhr ließ er sich durch die Stadt fahren. Er ordnete an, anstelle von Berlin eine Hauptstadt zu errichten, die die französische in allem größenmäßig überträfe - die zukünftige Welthauptstadt Germania. Paris sollte in den Schatten gestellt werden, war aber in vielem Vorbild: Albert Speer entwarf die Pläne für das gigantomanische Projekt. 1945 wird Berlin, insbesondere auch die historische Altstadt, unter dem Bombenhagel der Alliierten zerstört. In der Nachkriegszeit spiegeln sich in der geteilten deutschen Hauptstadt zwei stadtplanerische Konzepte wider. Ostberlin wird von der Stalinallee, der heutigen Frankfurter Allee, durchzogen. Sie hat ihr Vorbild in der sozialistischen Architektur Moskaus, aber auch in Paris in der Avenue Foch. Das beschädigte Berliner Stadtschloss wird 1950 gesprengt. Im Westteil der Stadt entsteht das südliche Hansaviertel mit seinen locker über einen Park verstreuten Gebäuden - ein Sinnbild und Modell der Demokratie. In Paris legt die Periphérique, die in den 60er Jahren ausgebaute Stadtumgehung, die Grenzen der Hauptstadt fest. Nach dem Mauerfall wird eine riesige, relativ dünn besiedelte Stadt mit sehr heterogener Architektur und Bebauung wieder vereint - sie verwandelt sich zu einer der größten Baustellen Europas. Der Palast der Republik, genannt "Honeckers Lampenladen", wird abgerissen, und das rekonstruierte Berliner Stadtschloss soll wieder Zentrum des neuen Berlins werden.

28 Minuten 04:00

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Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.