05:00
Die Heilwirkung von Bienenprodukten ist schon seit langem bekannt und wurde bereits auf ägyptischen Papyrusrollen sowie von Hippokrates und Avicenna beschrieben. Die Bienenheilkunde - oder Apitherapie - ist wie die Pflanzenheilkunde fest in vielen Traditionen verankert. In Rumänien wird die Apitherapie europaweit noch am häufigsten gepflegt. In Focsani wird Bernard Fontanille von Dr. Eugen Stefan empfangen. Der Arzt und leidenschaftliche Imker behandelt seine Patienten, indem er sie von seinen Bienen stechen lässt. Bei der Suche nach dem Ursprung dieser traditionellen Heilmethode trifft Bernard Fontanille außerdem auf die Heilerin Illinca, die mitten in den Karpaten lebt.
05:25
Die Mapuche, oder "Menschen der Erde", sind die größte indigene Minderheit im Andenstaat Chile. Die Machis sind ein integraler Bestandteil dieses sehr ursprünglichen Volkes. Diese Heiler sind zumeist Frauen. Sie behandeln Körper und Geist und kümmern sich außerdem um den Erhalt der Riten des Volkes. In Araucanía, dem Land der Mapuche, begibt sich der französische Arzt Bernard Fontanille auf die Suche nach dieser traditionellen Heilkunst, die nicht mit dem modernen Gesundheitssystem des Landes konkurriert. Die Machi Rosa Barbosa war bereit, ihm die heilenden Kräfte der Erde, des Meeres und der Berge zu zeigen.
05:55
Als die kleine australische Stadt Northam vor ein paar Jahren beschloss, ihre großen, leerstehenden Weizensilos von einem lokalen Künstler bemalen zu lassen, ahnte noch niemand, was für ein Erfolg dies werden würde. Plötzlich strömten Touristen und Besucher aus allen Teilen des Landes herbei, und der kleine, bis dahin verschlafene Ort war plötzlich in aller Munde. Kein Wunder, dass bereits ein Jahr später eine andere Stadt nachzog und ihre Silos ebenfalls mit Alltagsszenen gestalten ließ. Inzwischen gibt es schon 44 dieser Riesenkunstwerke, die meisten davon auf einer fast 200 Kilometer langen Route, dem Silo Art Trail, dem Silo-Kunst-Pfad. Auch die Stadt Goroke will jetzt dazugehören. Die abgelegene 300-Seelen-Gemeinde möchte sich als jüngster Ort der größten Freiluft-Galerie der Welt anschließen. Die Motive haben die Einwohnerinnen und Einwohner selbst ausgesucht: einen Eisvogel, genauer einen Kookaburra oder Jägerliest, und eine Australische Elster, die im Deutschen auch Flötenkrähenstar genannt wird. Als Künstler entschied sich die Stadt für Geoffrey Carran, der bekannt ist für seine lebensechten Vogelporträts. Ein solch großes Gemälde hat Geoffrey bisher noch nie gemalt, und so ist dieser Open-Air-Auftrag auch für ihn eine Herausforderung. Nicht nur die Größe der stillgelegten Weizensilos muss nämlich in Betracht gezogen werden, sondern auch die Komposition der Bilder ist wichtig. Schnell merkt Geoffrey, dass er mit den beiden Vögeln allein nicht auskommt. Und so will er nun noch einen dritten Vogel malen: einen Rosakakadu, der sich harmonisch zwischen die anderen beiden einfügt. Aber das ist nur eine von vielen Überraschungen und Unwägbarkeiten, die solch ein Projekt mit sich bringt - wenn Kunst auf Silos trifft.
06:40
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
06:45
(1): Mauritius und sein maritimer Schatz: Vindaye de poisson (2): Nostalgiegeschmack: Janita, eine Mauritierin in Belgien (3): Ran an die Töpfe!
07:20
(1): Vietnam: Eine grüne Papaya bleibt unvergessen (2): Ich ringe, also bin ich ... Kanarier (3): Kroatien: Igors Hähnchen mit Gnocchi (4): Mehr Freiheit für die Schüler in der südfranzösischen Drôme
08:05
(1): Benin: Romuald Hazoumè und der Geist Afrikas (2): Tasmanien: Vom Überlebenskampf der Palawa (3): Norwegen: Olas Fischsuppe (4): Slowenien: Ein aufsehenerregender Prozess
08:55
Seine türkisblaue Farbe erinnert an die Karibik - und doch liegt er fernab von Meeren und Ozeanen im Herzen Armeniens: der Sewansee. Auf 1.900 Meter Höhe, am Südrand des Kleinen Kaukasus, erstreckt sich der See über eine Fläche, die mehr als doppelt so groß ist wie der Bodensee. Eingebettet in eine spektakuläre Hochgebirgslandschaft, nennen ihn die Armenier stolz "das armenische Meer". Der Sewansee steht sinnbildlich für die Natur, Geschichte und Kultur des Landes. An seinen Ufern finden sich stille Zeugen der Vergangenheit: eine über tausend Jahre alte Zyklopenfestung, Überrest des einstigen Königreichs Etiuni, und rund 900 Kreuzsteine - sogenannte Chatschkare - auf dem größten Friedhof seiner Art. Sie zeugen von der tief verwurzelten christlichen Tradition Armeniens - dem ersten Land der Welt, das das Christentum im Jahr 301 zur Staatsreligion erhob. Der Sewansee ist Lebensraum zahlreicher endemischer Arten, darunter die gepunktete Sewanforelle und die Armeniermöwe - die größte Population dieser Vogelart lebt am See. Als größtes Süßwasserreservoir der gesamten Kaukasusregion versorgt der Sewan rund drei Millionen Menschen mit Trinkwasser. Seit 1978 steht er mitsamt seiner Uferzone unter Schutz - als Nationalpark. Der Biologe Sasun Galstyan von der Nationalparkverwaltung blickt auf den See und bringt auf den Punkt, was viele hier denken: "Wir müssen alles tun, damit es ihm gut geht. Was ich fühle? Ich fühle die Ewigkeit, das Leben."
09:35
Im Süden Armeniens liegt der Arevik-Nationalpark. Nahezu unberührte Natur auf mehr als 340 Quadratkilometern. Es ist das größte Naturschutzgebiet des Landes. Die Gebirgstäler des Arevik-Nationalparks sind auch Heimat für etliche Tiere, die anderswo längst selten geworden sind. Einer, der das Gebiet in- und auswendig kennt, ist Ranger Mkrtich Boyajyan. Er kümmert sich um den Schutz der gefährdeten Bezoarziegen. Am südlichen Rand des Nationalparks liegt die Stadt Meghri, nur wenige Kilometer von der iranischen Grenze entfernt. Hier lebt Shahane Khachikyan mit ihrem kleinen Sohn. Meghri war einst die wichtigste armenische Stadt. Heute verirrt sich kaum noch ein Besucher hierher. Doch für Shahane gibt es kein schöneres Fleckchen Erde. Der Umweltschützer Gagik Sargsyan hat in dem kleinen Dorf Lichk seine Kindheit verbracht. Doch seine Heimat ist bedroht: Bald soll hier eine Kupfer- und Bleimine eröffnet werden. Gagik engagiert sich seit Jahren gegen das Projekt - aus Sorge um Mensch und Natur. Mitten in den Bergen des Nationalparks liegt das Dorf Kaler. Die Eheleute Serob und Warduhi Hovsepyan sind die einzigen ständigen Bewohner. Auf rund 2.000 Meter Höhe leben sie abgeschieden und im Einklang mit der Natur - Sommer wie Winter. Karen Aghababyan ist Schmetterlingsforscher. Für das jährliche Monitoring ist er im Nationalpark unterwegs. Im Frühsommer ist die Vielfalt und Farbenpracht der Wildblumen und Tagfalter beeindruckend. Rund 150 Arten soll es im Nationalpark Arevik geben. Doch Karen macht sich Sorgen um die fragilen Insekten. Ihr Lebensraum wird durch den Klimawandel zunehmend bedroht ...
10:20
Musikmanager Pétur Oddbergur Heimisson ist 35 Jahre alt und strickt seit seinem zwölften Lebensjahr. Mit großer Leidenschaft fertigt er den traditionellen Islandpullover mit seinen Jacquard-Mustern und aus einer Wolle, die nur von isländischen Schafen stammt. Um mehr über die Geschichte des Islandpullovers zu erfahren, begibt er sich auf eine Reise durch das Land, um dem Ursprung der Wolle, der einzigartigen Muster und der wundervollen Farben nachzugehen. Dabei entdeckt er, wie viel der legendäre Pullover mit den Wikingern, der atemberaubenden Landschaft und seinen Vorfahren zu tun hat. Und so verwundert es nicht, dass man in der Hauptstadt Reykjavík abends in den Cafés eine drollige Szenerie antrifft: Verheiratete Männer, Familienväter, Singles aller Berufsgruppen stricken beim Bier, manche begleitet von ihren Frauen. Sie bewegen sich auf den Spuren ihrer Vorfahren, denn Stricken war nicht nur unter Seeleuten, sondern auch unter Männern auf dem Land weit verbreitet. Die Freude, etwas Kreatives und zugleich Praktisches mit den eigenen Händen zu erschaffen, einer beruhigenden Tätigkeit nachzugehen und zeitgleich mit Freunden zu plaudern, sein Bier zu trinken oder fernzuschauen - das macht Stricken so einzigartig. Die Nachfrage nach dem Original führt das kleine Land und seine strickenden Hände an seine Grenzen. Woher die vielen Pullover nehmen, und wie vermeiden, dass auch hier die asiatischen Kopien den Markt erobern? Die Isländer hatten eine Idee ...
11:25
Was Europa bewegt
11:55
Bereits vor 11.000 Jahren begann der Mensch, Feigenbäume zu kultivieren - und damit lange vor dem Anbau von Weizen oder Gerste. Die samtige Frucht steht für mediterrane Lebensart und kulinarische Raffinesse. Auf Euböa pflegt die Familie Karava ihre Feigenhaine und trocknet die biologisch angebauten Früchte nach überlieferten Methoden. Faszinierend: Jede Feige entsteht durch eine spezielle Symbiose mit einer besonderen Wespenart, die als einziges Insekt die verborgene Blüte bestäuben kann. Lucie Fischer-Chapalain zeigt, wie vielseitig die Feige ist: Sie bereitet würzige Samosas mit Feigenfüllung zu und kreiert einen süß-salzigen Aufstrich. Eine Frucht, die Natur und Kultur verbindet - zeitlos und immer wieder neu interpretiert.
12:25
(1): Das ländliche Brasilien in den Worten von Itamar Vieira Junior (2): Sankt Moritz: Wintersport und Glamour (3): Neuseeland: Hares Forelle mit Gemüse (4): Noisy-le-Sec auf den Kopf gestellt
13:10
(1): Hawaii: Charlie Chan, der politisch korrekte Detektiv (2): In Honolulu: Das Hawaiihemd, ein modischer Evergreen (3): Hawaii: Uas Rindfleisch mit Süßkartoffelpüree (4): Das absolute Muss: Die (gar nicht so) leichten Mädchen von Honolulu
14:00
Robin Hood und seine geliebte Lady Marian treffen sich in England nach 20 Jahren wieder. Während der alternde Robin immer noch als Kämpfer und Jäger lebt, ist Marian inzwischen Nonne geworden. Inmitten von Kampfhandlungen werden ihre Solidarität, Loyalität und nicht zuletzt ihre Liebe füreinander auf die Probe gestellt. Ein romantischer Abenteuerfilm mit Audrey Hepburn und Sean Connery in den Hauptrollen. Der alternde Robin Hood und sein Komplize Little John kämpfen für König Richard in der Normandie. Der König befiehlt, eine Festung einzunehmen, doch Robin Hood weigert sich. Denn in der Burg leben Frauen und Kinder, und sie wird lediglich von einem alten, halb blinden Herrn bewacht. König Richard veranlasst wütend, dass der Angriff ausgeführt wird, und verurteilt Robin und John zum Tode. Doch beim Überfall auf die Burg wird Richard von einem Pfeil getroffen - und zu seiner Verwunderung hilft ihm ausgerechnet Robin! Diese Loyalität beeindruckt den sterbenden König zutiefst und er lässt seine Anklagen fallen. Nun kehrt Robin Hood nach 20-jähriger Abwesenheit nach England zurück. Dort muss er sich mit seiner zur Legende gewordenen Vergangenheit auseinandersetzen, und auch seine große Liebe Marian, die inzwischen Nonne geworden ist, trifft er wieder. Als sie durch eine Verkettung von Umständen auf königlichen Erlass hinter Gitter gebracht werden soll, stellt sich Robin Hood ein letztes Mal seinen alten Gegenspielern. Ein US-amerikanischer Abenteuerfilm mit großartigen Hauptdarstellern in historischen Kostümen - Audrey Hepburn und Sean Connery.
15:45
Die große Popularität von J.R.R. Tolkiens Universum ist zeitlos und weltweit verbreitet. Generationen von Leserinnen und Lesern wurden davon beeinflusst und geprägt. Tolkien legte den Grundstein für das Fantasy-Genre in der Literatur. Seine Auseinandersetzung mit Sprachen, Legenden und Mythen haben sein Werk fraglos bereichert. Doch inwieweit haben persönliche Erlebnisse, Schicksalsschläge, politische Krisen und Weltkriege Tolkiens Fantasie und Literatur beeinflusst? Tolkien wird in Südafrika geboren, zieht als Kind nach England, ist mit zwölf Jahren schon Vollwaise und erlebt zwei Weltkriege. Im Ersten Weltkrieg dient er als Signaloffizier an der Somme, in einer der grausamsten Schlachten der Geschichte. Im Zweiten Weltkrieg kämpfen seine Söhne in britischer Uniform gegen Hitlers Deutschland. Dass er Bilbo Beutlin, einen seiner kleinen, aber klugen Helden, sehnsüchtig davon träumen lässt, die Berge noch einmal zu sehen, hat auch einen biografischen Hintergrund: Die größte Reise seines Lebens führt den jungen Tolkien 1911 in die Schweiz. Der Film ist eine Spurensuche. Ein Team von "Tolkienisten" entschlüsselt die wahren Begebenheiten hinter dem Mythos. Erzählt wird der Film von Elisabeth Günter, der deutschen Synchronstimme der Elbin Arwen aus "Der Herr der Ringe", und Philipp Moog, Synchronsprecher des Elben Legolas, ist als Tolkien zu hören.
17:20
Seit ewigen Zeiten bilden die tropischen Wälder Afrikas die Lebensgrundlage des Stamms der Baka, die halbnomadisch als Jäger und Sammler leben. Bis heute sind sie Teil eines Ökosystems, das sie mit allem Notwendigen versorgt. Zu den wichtigsten Nahrungsmitteln im tropischen Regenwald im Zentrum Kameruns zählt der Honig, mit dem die Baka ihren Zuckerbedarf decken. Für die Baka ist Honig essenziell, nicht nur als Nahrungsmittel, sondern schon immer auch als Medizin. Das Volk verlässt sich bis heute auf Naturheilmittel. Guy gehört zu den wenigen, die eine der ältesten Praktiken der Baka beherrschen: Er ist Honigjäger. Guy ist bei seinem Vater in die Lehre gegangen und hat dessen Wissen so verinnerlicht, dass er es meisterhaft versteht, den wilden Bienenvölkern, die getarnt in Erdkuhlen und Baumwipfeln nisten, ihren süßen Vorrat abzujagen. Guy riskiert Kopf und Kragen, um an den Honig zu gelangen. Lange lebten die Baka im Schutz der Wälder, völlig isoliert von der Außenwelt. In der Natur fanden sie nicht nur, was sie zum täglichen Leben brauchten, sondern auch ihre spirituelle Heimat. Durch Abholzung und Brandrodung im großen Stil werden die Pygmäen jedoch zunehmend aus ihrem angestammten Territorium verdrängt. Diese Veränderungen zwingen die Baka dazu, sesshaft zu werden. Heute leben sie entlang der neu angelegten Pisten, verzweifelt darum bemüht, ihre Lebensweise und ihre Kultur zu bewahren. Guy liebt den Wald, und Bienen zu züchten empfindet er als wider die Natur. Schon seine Vorfahren waren angesehene Honigjäger, und er setzt diese Tradition fort in der Hoffnung, dass die Wälder eines Tages wieder den Baka gehören werden.
17:50
Über einen Zeitraum von drei Jahren versucht Ben Masters mit Hilfe spezieller Kamerafallen das Verhalten der überaus scheuen Katzen auf ihren Streifzügen durch das dichte Unterholz im Buschland einzufangen. Ben trifft sich mit Wildtier-Experten, die seit Jahrzehnten den Ozelot wissenschaftlich erforschen und mit Artenschutzprojekten versuchen, die texanischen Bestände zu erhalten. Doch nicht nur Wissenschaftler und Mitarbeiter des U.S. Fish and Wildlife Service arbeiten daran, die bedrohte Katzenart zu retten. Der Ozelot ist heute vor allem auf den großen Ranches zu Hause, die meist in Privatbesitz sind. Um die schwindenden Ozelot-Bestände aufzufrischen, denken Naturschützer und Farmer über die Ansiedlung von Tieren nach, die aus Regionen mit stabilen oder sogar wachsenden Ozelot-Populationen stammen. Ben Masters besucht dazu Wildbiologen in Tamaulipas in Mexiko. In der Ozelot-Forschung sind wissenschaftlich fundierte Daten nötig, um Strategien zur Arterhaltung der Katze entwickeln zu können. Dafür wurden einige der wildlebenden Tiere in Texas eingefangen und mit Halsbandsendern versehen. Die so gewonnen Daten sind entscheidend für das Wildtiermanagement der Farmen und der Schutzgebiete. In Texas gibt es heute weniger als 120 Tiere. Einen Ozelot hautnah abzulichten ist ein großer Glücksfall. Die Kamerafallen von Ben Masters und seinem Team helfen, das Verhalten der Tiere zu dokumentieren: Aus nächster Nähe kann man miterleben, wie eine waschechte texanische Ozelot-Mutter ihren Nachwuchs in freier Wildbahn großzieht.
18:35
San Diego ist ein wahrer Schmelztiegel der Natur - eine Oase für zahllose Arten und Lebewesen. Zwischen Küste und Wüste, Bergen und Wäldern, Canyons, Flüssen und Gezeitenzonen tummelt sich die artenreichste Natur weit und breit - und das, obwohl das Ökosystem in den vergangenen 100 Jahren entscheidend vom Menschen verändert wurde. Der Mensch hat San Diego neu gestaltet, um das Leben angenehmer und planbarer zu machen - zumindest für seine eigene Spezies. Doch selbst in einer Welt aus Asphalt, Stauseen, Hochhäusern und Vororten findet das Leben seinen Weg: So bilden künstlich angelegte Stauseen heute einen neuen Lebensraum für Wasservögel, die es hier zuvor nicht gab. Renntaucher vollführen faszinierende Balzrituale. Die Parks von San Diego sind das weitläufige Zuhause Kalifornischer Erdhörnchen, der Ziesel. Am vom Menschen so geliebten Strand gibt es einen kleinen Abschnitt, der mit einer Betonmauer vor der Brandung geschützt ist. Eigentlich für Kinder gedacht, lockt er heute Seehunde an, die hier ihre Jungen zur Welt bringen. Auch in der Luft ist viel los: Kolibris versammeln sich in den Hausgärten San Diegos an speziellen Futterstellen. Die Dokumentation erzählt die bemerkenswerte Geschichte der Tierwelt in der artenreichsten Region Amerikas - einer Landschaft, die vom Menschen künstlich verändert wurde. Sie bietet faszinierende Einblicke in das geheime Leben der Wildtiere, die sich an eine neue Welt anpassen müssen, in der der Mensch bestimmt, wie "Natur" auszusehen hat.
19:20
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
19:40
"Ja, ich bin schon mal körperlich angegriffen worden, und natürlich kriegt man auch Drohungen", sagt Birgitt Thiesmann von der Tierschutz-Stiftung "Vier Pfoten", "das gehört in diesem Geschäft einfach dazu." Birgitt war über 20 Jahre Reporterin für die "Bravo", nach einer Reportage über den illegalen Welpen-Handel in Europa fing sie bei "Vier Pfoten" an. Seither kämpft sie gegen die kriminellen Händler. Experten schätzen, dass mit den jungen Hunden in Europa jährlich rund eine Milliarde Euro verdient werden. Damit ist der illegale Welpen-Handel ähnlich lukrativ wie der kriminelle Handel mit Drogen, Waffen oder Frauen. "Dabei sind die Welpen meist todkrank. Sie werden nicht geimpft und entwurmt, viele von ihnen sterben direkt nach dem Verkauf", sagt Birgitt, die den Kontakt zu vielen betrogenen und schockierten Käufern hält. Regelmäßig folgt sie den Routen der kriminellen Welpen-Händler quer durch den Kontinent. In Prag trifft sie eine Aussteigerin. Die Frau war eine sogenannte "Vermehrerin" - Tierschützer sprechen bei den kriminellen "Welpenfabriken" nie von einer "Zucht". Birgitt erhofft sich neue Insider-Informationen und wird nicht enttäuscht: Sie erfährt von einer weiteren, bisher unbekannten "Vermehrerstation" in der Nähe von Prag. "Das hat überhaupt nichts mit verantwortungsvoller Zucht zu tun", sagt Birgitt. Die Folgen kann sie überall in Europa sehen: überfüllte Tierheime in Deutschland und verhaltensauffällige Welpen in den Zwingern belgischer Hundehändler. Immerhin: Regelmäßig gelingen Birgitt und ihren Mitstreitern kleinere Erfolge. Sie gibt sich bei zwielichtigen Händlern als interessierte Welpen-Käuferin aus - und holt anschließend Amtsveterinäre und die Polizei dazu, um offensichtlich nach Deutschland eingeschmuggelte Welpen beschlagnahmen zu lassen.
20:15
Maria Morales hetzt an diesem Abend mal wieder von einem Job zum nächsten. Erst schuftet sie als Tellerwäscherin in einer Pizzeria, dann muss sie zur Putzkolonne im Flughafen. Auf dem Heimweg nimmt sie eine Kollegin mit. Als ihr Auto stehenbleibt, beobachtet sie einen Vorfall vor einer Kneipe, der mehr in ihrem Leben in Gang setzt, als sie in diesem Moment ahnen kann: Maria wird Zeugin, wie die Polizistin Layla Rekabi ihren Kollegen Tommy Bockhorn brutal zusammenschlägt. Layla hatte bereits darauf gewartet, dass Tommy sich wieder danebenbenimmt und war vorbereitet auf die Polizeifeier gekommen - mit einem Gummiknüppel. Vor der Anwältin Annabelle Martinelli pocht Layla auf ihre Unschuld, denn Tommy habe sie jahrelang belästigt. Doch Laylas Beziehung zu Tommy scheint komplexer gewesen zu sein, als es zunächst den Anschein hat. Und die Kollegen bei der Polizei zeichnen ein anderes Bild von Layla. Sie sei schon öfter bei Einsätzen gewalttätig geworden, zuletzt gegen einen gesuchten Straftäter namens Ayman Darwich. Ihre Kollegen Mike, Abdel und Tommy hatten Layla gedeckt - auch, weil sie einen illegalen Deal mit ihm am Laufen haben, der nicht auffliegen darf. Laylas Fall scheint eine harte Nuss für Annabelle Martinelli zu werden. Doch dann erfährt die Anwältin von Maria Morales' zufälliger Zeugenschaft. Sie ist der Joker, der Layla vor Gericht entlasten könnte. Leider hat Maria ganz andere Probleme: Sie hat keine Arbeitsgenehmigung und ihre Aufenthaltsgenehmigung läuft auch bald ab. Annabelle bietet ihre Hilfe an und ahnt noch nicht, wie sehr die Frauen und ihre Geschichten bereits verbunden sind.
21:45
Nenas berühmtester Song "99 Luftballons", der die Ängste und Hoffnungen zur Zeit des Kalten Krieges reflektiert, entwickelte sich schnell zu einer Hymne der Friedens- und Jugendbewegung. Neben der Betrachtung von "99 Luftballons" als kulturellem Phänomen beleuchtet die Dokumentation Nena als Künstlerin, Mutter und Inspiration für viele Wegbegleiter und Fans. Entlang ihrer Songs und zeitgeschichtlicher Eckpunkte zeichnet die Dokumentation die entscheidenden Lebensetappen Nenas nach. Sie war nicht nur das Gesicht der Neuen Deutschen Welle, sondern musste sich auch in einer männerdominierten Musikbranche behaupten. Darüber hinaus ist sie Mutter und Familienmensch. Ihr Welthit "99 Luftballons" öffnet die Tür zu einem interessanten Nena-Kosmos. Der Song wurde zum Siegeszug, Nena wurde zur Botschafterin und zum Megastar. Nena, deren Musik über Jahrzehnte hinweg Menschen berührt hat, steht noch immer auf der Bühne und feiert als Künstlerin zahlreiche Comebacks. Und: Nena macht einfach immer ihr Ding.
22:35
Die Setlist umfasst neben neuen Stücken vom Album "Wild God" auch Publikumslieblinge wie "Red Right Hand", "The Mercy Seat" und "The Weeping Song". Die Musik bewegt sich dabei zwischen orchestraler Wucht, düsterer Dringlichkeit und Momenten stiller, zerbrechlicher Intimität. Die Bandbesetzung wurde durch zwei renommierte Musiker erweitert: Colin Greenwood, bekannt als Bassist von Radiohead, und Larry Mullins, der unter anderem für seine Arbeit mit Swans bekannt ist, verstärken das Line-up und tragen maßgeblich zum aktuellen Sound der Band bei. Zusammen mit den langjährigen Mitgliedern formen sie eine Einheit, die den typischen, intensiven Klang der Bad Seeds auf der Bühne weiterentwickelt und neue Impulse setzt. Nick Cave zieht seine Energie aus dem direkten Kontakt zum Publikum, das ihn mit ausgestreckten Händen empfängt und aktiv in die Performance eingebunden wird. Die Bühnenpräsenz und Interaktion machen das Konzert zu einem intensiven Erlebnis, das Nähe und Leidenschaft vermittelt. Den Abschluss des Abends bildet eine reduzierte, eindringliche Version von "Into My Arms". Nick Cave und lädt das Publikum zum gemeinsamen Gesang ein - ein ruhiger und persönlicher Moment, der das Konzert und die Tour stimmungsvoll abrundet. Das Konzert dokumentiert eindrucksvoll, dass Nick Cave & The Bad Seeds auch nach vielen Jahren auf der Bühne ihre künstlerische Strahlkraft bewahrt haben und weiterhin mit musikalischer Qualität und Bühnenpräsenz überzeugen. Das gesamte Konzert ist auf arte.tv verfügbar.