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TV Programm für ARTE am 28.06.2025

Generation Zukunft - Mein freiwilliges Jahr für die Natur 05:00

Generation Zukunft - Mein freiwilliges Jahr für die Natur: Aufbruch

Reportage

Janina aus Bad Kreuznach ist voller Vorfreude, als sie nach der Schule in die Bretagne reist, um verletzte Seevögel zu pflegen. Doch der Abschied von ihren Eltern fällt ihr schwer, und sie fragt sich, wie es ihr wohl ohne sie ergehen wird. Joshua aus Augsburg, überzeugter Vegetarier, zieht es nach Frankreich auf einen Bauernhof, der Bio-Fleisch produziert - sehr zum Unbehagen seiner Mutter. Tim, der leidenschaftliche Stormchaser, hat sich für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) in einem Walderlebniszentrum bei Bingen entschieden. Doch anstatt mehr über das Wetter und die Auswirkungen des Klimawandels zu lernen, soll er nun Kindergruppen durch den Wald führen - eine ganz neue Herausforderung. Svenja verlässt ihre Familie in Recklinghausen, um sich auf der Nordseeinsel Amrum ein Jahr lang für den Umweltschutz einzusetzen. Und Laurine aus Nantes reist in das kleine Dorf Pfitzingen, um auf einem Schulbauernhof zu arbeiten - mit nur wenigen Deutschkenntnissen und ihrer Katze im Gepäck. Die Jugendlichen brechen voller Erwartungen in ihr neues Leben auf. Doch schon die ersten Tage ihrer FÖJ-Abenteuer stellen sie vor Herausforderungen, die sie nicht erwartet haben. Werden sie sich mit ihren neuen Aufgaben und dem Leben fernab ihrer Heimat zurechtfinden? Der Start ihrer Reise ist ein erster Schritt in eine Welt der Verantwortung und Selbstfindung.

Tattoo: Trend oder Tradition? 05:25

Tattoo: Trend oder Tradition?

Mode

Seit jeher lassen sich Menschen überall auf der Welt tätowieren. Was treibt sie an, den eigenen Körper mit oft schmerzhaften Eingriffen zu verändern? Tradition, Mode, Zugehörigkeit - aber auch Stigmatisierung - können eine Rolle spielen. Zunächst vermeintlich vor allem von Kriminellen und Seeleuten getragen, hat das Tattoo in Europa vielleicht gerade deshalb heute Kultstatus. Die Dokumentation zeigt die rätselhaften Tätowierungen der Gletschermumie Ötzi und die erstaunlichen Pilger-Tattoos im Christentum. Die Fäden laufen immer wieder in der Hafenstadt Hamburg zusammen - auf der Reeperbahn. Hier wirkte der Urvater des modernen Tätowierens, Christian Warlich, von der Zeit der Weimarer Republik über den Zweiten Weltkrieg bis in die 1960er Jahre. Seine Motive werden bis heute gestochen. Ein Stiefenkel kann sich noch gut an die alten Geschichten erinnern und der Kunsthistoriker Ole Wittmann hat das einst verschollen geglaubte Geheimnis um Warlichs Tattoo-Entfernungstinktur wiederentdeckt. Gezeigt wird auch, was es in Japan mit der Tätowiertradition auf sich hat und warum Tattoos hier immer noch sehr umstritten sind. In der Altstadt von Jerusalem führt Wassim Razzouk eine Familientradition fort, die mehr als 500 Jahre zurückreicht. Und in Amsterdam geben sich die Red Hot Chili Peppers, Lady Gaga und andere große Namen der Musikszene beim Startätowierer Henk Schiffmacher die Klinke in die Hand. Dabei wäre Henk lieber Pirat geworden ...

Muskelmania 06:10

Muskelmania: Der Siegeszug des Krafttrainings

Dokumentation

Arnold Schwarzenegger katapultiert den Bodybuilding-Sport mit Kraft und Charisma vom Underground-Training auf die Weltbühne. Doch angefangen hat es lange vorher: Beim Zirkus und der Kirmes wussten nicht nur Männer, sondern auch Frauen mit ihrer beeindruckenden Stärke das Publikum zu faszinieren. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben Eugen Sandow und andere Bodybuilder bei ihren Auftritten alle Blicke auf sich gezogen. Ihre gestählten Körper bewegten die Menschen dazu, ihnen nachzueifern: Ein lohnendes Geschäftsmodell: Um zahlungsfreudige Kundschaft anzulocken, entwickelten sie Kurse, stellten Trainingsgeräte her, eröffneten Fitnessstudios. Aus den Bühnenattraktionen werden im Laufe der Zeit wahre Meister des durchtrainierten Körpers, so wie Jack LaLanne, der "Godfather of Fitness" genannt wurde. Auch in Sachen Selbstvermarktung konnte ihm kaum jemand das Wasser reichen. Joseph Pilates, dessen Methode heutzutage zu den kommerziell erfolgreichsten zählt, unterrichtete in seinem New-Yorker-Studio anfangs mit sehr eigenwilligen Methoden und Geräten. In ihrem Beitrag blickt die deutsch-französische Regisseurin Bärbel Merseburger-Sill zurück in eine Zeit, in der sich fitte, starke Körper von einer Sensation hin zu einem Ideal für jede und jeden entwickeln. Dabei verwebt der Film moderne Geschichten aus der Welt des Kraftsports mit Rückblicken auf legendäre Pioniere und Momente der Körperkultur des 20. Jahrhunderts. Ein Siegeszug, der zeigt, dass starke Muskeln mehr sind als attraktive Hingucker!

GEO Reportage 06:55

GEO Reportage: Europas Urwälder, ein Schatz der Natur

Reportage

In der Wildnis ist Martin Mikolas in seinem Element. Der slowakische Waldökologe und Naturschützer macht Crossläufe durch unwegsames Gelände, campiert unter freiem Himmel, kennt jede Fährte, jeden Vogel. Seine Leidenschaft hat er zum Beruf gemacht: Er leitet wissenschaftliche Expeditionen in die letzten Urwälder Europas. Die Forscher wollen verstehen, wie diese einzigartigen Ökosysteme überdauern konnten. Lassen sich aus den letzten Urwäldern Lehren für die heutigen Wirtschaftswälder ziehen? Martins aktuelles Expeditionsziel: ein schwer zugänglicher Buchenwald in den Albanischen Alpen. In der abgelegenen Region gibt es keine Straßen, keinen Strom, keinen Netzempfang. Dafür verwaiste steinerne Dörfer, ungezähmte Wildbäche und Bären. Martins Team muss stundenlang wandern, um den Urwald zu erreichen, auf dem Rücken die wissenschaftliche Ausrüstung, Zelte und Essen für eine Woche. Fit und nervenstark müssen die Beteiligten sein. An steilen Hängen vermessen sie Bäume, nehmen Bodenproben und Bohrkerne aus Stämmen. Der Lohn ihrer Mühen wird später in Prag ermittelt, am Fachbereich für Waldökologie der Universität. Dort lagern bereits Zehntausende Bohrkerne aus den letzten Primärwäldern Europas und offenbaren, wie Bäume in der Vergangenheit Veränderungen standhalten konnten - ein Urwaldarchiv, das auch Antworten auf den Klimawandel liefern könnte.

GEO Reportage 07:30

GEO Reportage: Kalifornien: Die Lowrider-Ladys von L.A.

Reportage

Der kultige Motorsport ist vor allem Hobby der "Chicanos", wie sich die Bevölkerung mit mexikanischen Wurzeln selbst nennt. Während andere Autos immer höher gelegt wurden, legten sie ihre Karosserien derart tief, dass sie den Asphalt zu berühren scheinen. Hydraulikmotoren von Müll-Lastern waren die Inspiration der ersten Lowrider, ihre Wagen auch in schiefe Lagen zu bringen oder sogar springen zu lassen. Die "First Class Ladies" gehören zu den ersten Frauenclubs in der Szene. Die sechs Mitglieder wollen das Image der Lowrider aufpolieren, denn die tätowierte Menge mit den schrägen Autos ist vielen suspekt. Der Club will Gutes tun und sammelt Spenden für die Obdachlosen von L.A. Gladys Ramos hingegen geht ihren ganz eigenen Weg. Die 43-Jährige hat es auch satt, sich von Männern Vorschriften machen zu lassen. Sie will das "Hoppen" unbedingt lernen, auch wenn das nicht einfach wird. Die 28-jährige Jazmin Lopez ist noch viel provokanter: Die Mutter zweier Kinder lässt bereits ihren Wagen beachtlich hochspringen. Es kracht und knarzt dabei - nicht selten fliegen durch die Wucht des Hüpfens Teile durch die Luft. Ein schräger Freizeitspaß, bei dem immer wieder auch mal Batterien explodieren oder Autos brennen können.

GEO Reportage 08:25

GEO Reportage: Spanien: Die Tradition der Menschentürme

Reportage

Mehrere Hundert Mitglieder starke Teams lassen sich oft zu halsbrecherischen Höchstleistungen hinreißen. Denn gewinnen wird das Team, das die höchsten und schwierigsten Formationen schafft. Eine besonders wichtige Rolle beim Errichten der bis zu zwölf Meter hohen Castells kommt den beteiligten Kindern zu: Erst wenn sie bis zur Spitze klettern und den Turm krönen, gilt er als Erfolg. Eines von ihnen ist Sofía. Die siebenjährige Katalanin zählt zu den besten Kindern ihres Teams, der Colla Vella dels Xiquets de Valls. Dreimal pro Woche trainiert Sofía in der unweit von Tarragona gelegenen Kleinstadt Valls mit den anderen Kindern das Besteigen der Menschentürme. Besonders leichtgewichtige und akrobatische Mädchen übernehmen den riskanten Job - jede unkontrollierte Bewegung kann das Gleichgewicht stören und den Turm zum Einsturz bringen. Zum Zeitpunkt der Reportage trainieren Sofía und die Turmbauer aus Valls besonders hart. Denn die Colla Vella, die älteste Colla Kataloniens, möchte nach zehn Jahren, die es auf dem zweiten Rang verbringen musste, endlich wieder den Titel der besten Colla erringen. Wird es den Turmbauern gelingen, den Titelverteidiger, die Castellers de Vilafranca, vom Thron zu stoßen? Die Hoffnungen liegen auf Sofía und ihren mutigen Kolleginnen.

Stadt Land Kunst Spezial 09:15

Stadt Land Kunst Spezial: Indonesien

Magazin

(1): Bali: Zuflucht von Walter Spies (2): Ein Bad in Bali (3): Insel Run - der Krieg um die Muskatnuss

Stadt Land Kunst Spezial 09:55

Stadt Land Kunst Spezial: Norwegen

Magazin

(1): Wassmos Frauen auf den Lofoten (2): Auf den Spuren des heiligen Olav in Norwegen (3): Die Jagd ist eröffnet

Zu Tisch 10:40

Zu Tisch: Tal der Rosen, Bulgarien

Essen und Trinken

In der Erntezeit im Mai und Juni sind Boris und Keti Katsarski mit Familie und Nachbarn frühmorgens auf dem Feld und pflücken die über Nacht erblühten Rosen. Die Blätter werden in der Destillerie zu Rosenöl und Rosenwasser weiterverarbeitet. Es ist die wertvolle Basis für Parfüms, medizinische und kosmetische Produkte. Keti nutzt die Rosenblätter für süße Speisen und Getränke in der Küche: Rosenkonfitüre und Palatschinken mit Rosenblättern. Erfrischendes Rosenwasser stellt sie einfach in der Espressomaschine her. Zusammen mit ihrer Nachbarin bereitet sie das würzige Hefegebäck Banitsa zu. Gefüllt mit Sauerampfer und selbst gemachtem Ziegenkäse. Sohn Iwan versucht sich an einem Schopski-Auflauf mit Käse im Tontopf. Zum einjährigen Hochzeitstag gibt es gefüllte Paprika - und anschließend wird getanzt.

Tierische Freibeuter der Meere 11:05

Tierische Freibeuter der Meere: Gemeinsam sind sie stark

Tiere

Im Wettstreit der Arten gilt es, clever zu sein und seine Kräfte zu einen! In Alaska gehen Wale gemeinsam auf die Jagd. Fred Sharpe leitet die "Alaska Whale Foundation". In der Meerenge von Chatham erforscht er mit seinem Team aus Biologen und Bioakustikern die kollektiven Jagdtechniken der Buckelwale, zum Beispiel die Taktik der "Blasenfalle". So will er herausfinden, wie die Tiere untereinander kommunizieren und sich "absprechen". Buckel- und Schwertwale setzen in Norwegen auf Teamarbeit: Sie tauchen gemeinsam ab, umzingeln die Heringsschwärme und praktizieren eine ganz neue Art des "Unterwasser-Boxens". In den Fjorden von Skjervøy im Norden Norwegens machen sich der Biologe Andreas Heide und sein Team mit ihrem Segelschiff Barba jedes Jahr zu Winterbeginn auf die Spur der Schwert- und Buckelwale, um ihr Jagdverhalten zu studieren. Wenn sich dreitausend Buckelwale und zweitausend Schwertwale dieselben Jagdgründe teilen, sind Strategie und Stärke gefragt.

Tierische Freibeuter der Meere 12:00

Tierische Freibeuter der Meere: Beutezüge hinter feindlichen Linien

Tiere

Schwertwale, die absichtlich stranden und Vögel, die über 20 Meter tief tauchen - manche Tiere verlassen zum Beutefang sogar ihr gewohntes Element. In der Bucht von Puerto Madryn in Argentinien erklärt Jorge Cazenave eine besondere Jagdtechnik der Orcas: Sie lassen sich an Land gleiten, um Robben zu erbeuten. Luftbilder geben Aufschluss darüber, wie ein Clan seinen Jungtieren diese Strategie beibringt. In der südafrikanischen Küstenstadt Lamberts Bay untersucht die Meeresbiologin Lorien Pichegru das Jagdverhalten von Kaptölpeln, die bis zu zwanzig Meter tief tauchen, um Sardinenschwärme zu erreichen. Tatsächlich beruht diese Beutefangtechnik auf der Zusammenarbeit zweier Arten: Vögel und Delfine jagen gemeinsam.

Tierische Freibeuter der Meere 12:50

Tierische Freibeuter der Meere: Anpassen oder untergehen

Tiere

Möwen stürzen sich auf Blauwale und Hyänen jagen Seehunde - diese Phänomene sind neu, könnten aber zur Normalität werden. Der Klimawandel und die Veränderungen der Ökosysteme bringen heute Tierarten zusammen, die einander noch nie begegnet sind. Um zu überleben, erfinden viele Raubtiere zusätzliche Jagdstrategien! Im argentinischen Golfo Nuovo beobachtet Mariano Sironi seit über 20 Jahren die Räuber-Beute-Beziehung zwischen Möwen und Blauwalen. Warum werden die Ozeanriesen und ihre Jungen in letzter Zeit immer wieder Opfer der aggressiven Seevögel? An der Skeleton Coast in Namibia erforscht die Biologin Ingrid Wissel seit zwei Jahrzehnten die dortigen Seehundrudel. So wurde sie Zeugin eines sehr langen und seltenen Prozesses: Hyänen, Schakale und Seehunde - drei Tierarten, die sich in den letzten tausend Jahren nie begegnet sind - treffen jetzt aufeinander und entwickeln Jagd- und Verteidigungsstrategien.

Barry Lyndon 13:45

Barry Lyndon

Drama

Deserteur, Glücksspieler, aristokratischer Emporkömmling - der bürgerliche Ire Redmond Barry hat viele Gesichter und lebt viele Leben. Doch dem schnellen Aufstieg folgt schon bald der tiefe Fall ... Stanley Kubricks opulentes Epos zeigt die tragische Geschichte eines jungen Mannes, der sich durch seine Liebestrunkenheit in eine desolate Situation manövriert und vom romantischen Schwärmer zum ignoranten Ehemann entwickelt. Der vierfach oscarprämierte Kultfilm versteht sich als Hommage an die Schönheit barocker Malerei und Musik. Ein visuelles Meisterwerk über die Unbarmherzigkeit von Ehrgeiz und gesellschaftlichem Wandel. Eine unglückliche Liebe wird Redmond Barry zum Verhängnis: Der irische Provinzler verliebt sich unsterblich in seine Cousine und erschießt im Duell seinen Konkurrenten. Ohne zu ahnen, dass das Duell fingiert war und sein feiger Nebenbuhler wohlauf ist, flieht er und verpflichtet sich während des Siebenjährigen Krieges völlig mittellos bei der englischen Armee. Alsbald hat er genug vom rauen Soldatenleben und desertiert. Mit falschen Papieren unterwegs nach Holland wird er von dem preußischen Offizier Potzdorf zwangsrekrutiert. Von ihm erhält er den Auftrag, als Spion den Chevalier de Balibari auszuhorchen. Doch Redmond widersetzt sich dem Befehl und verdingt sich lieber als Meister des Glücksspiels. Am Spieltisch lernt er die schöne und reiche Lady Lyndon kennen, die er bald heiratet. Der Gentleman nennt sich von nun an Barry Lyndon, vergnügt sich mit Prostituierten und versucht, sich einen Adelstitel zu erkaufen. Nur den gemeinsam gezeugten Sohn liebt er abgöttisch, ganz im Gegensatz zu seinem Stiefsohn Lord Bullingdon. Als Barry wegen seines unbeherrschten Temperaments nacheinander seine Freunde, Macht und Reichtum und schließlich seinen Sohn verliert, ist es der Hass des Stiefsohns, der seinen Abstieg endgültig besiegelt. Stanley Kubrick inszeniert diese tragische Geschichte mit atemberaubender visueller Präzision. Ryan O'Neal brilliert als Barry Lyndon und zeigt die Wandlung vom romantischen Schwärmer zum ignoranten Emporkömmling. Hardy Krüger überzeugt als preußischer Offizier Potzdorf in einer seiner größten Rollen. "Barry Lyndon" ist nicht nur ein Drama über menschliche Schwächen, sondern auch eine Hommage an die Kunst des 18. Jahrhunderts.

Krieg und Show - Die Schlacht am Little Bighorn 16:45

Krieg und Show - Die Schlacht am Little Bighorn

Dokumentation

Die Kriege gegen die Ureinwohner der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert wurden intensiv von der Presse begleitet. Ganz im Sinne moderner Fake-News war die Darstellung nicht immer wahrheitsgetreu. Zeitungen und später Show-Darbietungen wie "Buffalo Bill's Wild West" schufen ihr eigenes Bild der ikonischen Schlacht am Little Bighorn River - ein Bild, das durch Film und Fernsehen im 20. Jahrhundert tradiert wurde und mit frei erfundenen Details über ihre Lebensweise heute noch unsere Wahrnehmung der Ureinwohner prägt. Ihnen wurde diese Schlacht gleichsam aufgezwungen. Dennoch waren sie siegreich gegenüber der US-Kavallerie, deren ruhmsüchtiger Kommandeur George Armstrong Custer die Lage falsch einschätzte und taktische Fehler beging. Kein US-Soldat sollte diese Schlacht überleben, die von Zeitungen und Custers Witwe schon bald zu Custers letzter Heldentat verklärt wurde. Der tapfere General, der auf der Hügelspitze von Indianern umzingelt wird - das Schwert in der einen, den Revolver in der anderen Hand kämpft er bis zum letzten Atemzug. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist diese Version der Geschichte eine Erfindung. Augenzeugenberichte von Indianern schildern eine andere. Buffalo Bills legendäre Show ging mit dem Custer-Mythos auf Tournee. Unter den Schauspielern war Sioux-Häuptling Sitting Bull, der seine Rolle in der Schlacht selbst darstellen durfte. Viele Ureinwohner taten es ihm gleich, um der Tristesse des Reservatslebens zu entkommen. Die allgemeine Vorstellung des Präriekriegers mit gefiedertem Kopfschmuck fand in dieser Massenunterhaltung ihren Ursprung.

ARTE Reportage 17:40

ARTE Reportage

Dokumentation

Ob über den Aufstand von Landarbeitern in Südafrika, die Situation von Prostituierten in Mexiko oder über die neuen Gastarbeiter in Deutschland ... Das internationale Nachrichtenmagazin berichtet von den Brennpunkten der Welt.

Kirgistan - Hochgebirgsland voller Schätze 18:35

Kirgistan - Hochgebirgsland voller Schätze

Land und Leute

In der ehemaligen Sowjetrepublik Kirgistan lagern gigantische Goldvorkommen und im Issyk-Kul, einem der größten Gebirgsseen der Erde, schlummern versunkene Geheimnisse der Seidenstraße. Das Land ist geprägt durch die Gebirgszüge des Tienschan, auch "Himmelsgebirge" genannt. Fast die Hälfte der Fläche Kirgistans liegt auf über 3.000 Meter Höhe. Trotz Unruhen gilt der Staat als einzige parlamentarische Republik Zentralasiens mit demokratisch gewählter Regierung. Die bildstarke Dokumentation zieht mit Nomaden in die Berge, begleitet Goldsucher bei ihren Abenteuern, begibt sich auf die Suche nach Schneeleoparden und bietet viele spannende Einblicke in das Hochgebirgsland voller Schätze. Die Mitglieder der Großfamilie Satybaldiev sind Halbnomaden: Mitte Mai verlassen sie ihr Winterquartier in einem kleinen Dorf im Süden Kirgistans und ziehen in die Berge. Eine besondere Herausforderung ist es, ihre alte Jurte aufzubauen. Tynybek, Myrzabek und Berdibek sind Goldsucher. Früher waren alle drei Männer bei einer großen Kolchose angestellt. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR wurden sie arbeitslos, nun suchen sie nach Gold. Ümöt Dolootov ist elf Jahre alt und wohl der jüngste Rezitator des Manas-Epos über den Nationalhelden und Gründer Kirgistans. Es steht seit 2013 auf der Repräsentativen Liste des immateriellen UNESCO-Weltkulturerbes. Urlanbai Sulaimanov schützt die "Geister der Berge", so nennen Kirgisen die bedrohten Schneeleoparden. Unter der Schirmherrschaft des berühmten Schriftstellers Tschingis Aitmatov wurden Schutzgebiete und eine Pflegestation eingerichtet, mitfinanziert vom Naturschutzbund Deutschland.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal: 28/06/2025

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

GEO Reportage 19:40

GEO Reportage: Tapire, die Dschungel-Gärtner

Reportage

Einst bevölkerten sie die Wälder des ganzen amerikanischen Kontinents, heute leben sie nur noch in wenigen Regionen Mittel- und Südamerikas: Tapire. Die urzeitlich anmutenden Tiere mit ihrem markanten Rüssel sind vor allem durch menschengemachte Gefahren vom Aussterben bedroht. Biologen in Costa Rica und Nicaragua widmen ihre ganze Kraft dem Kampf ums Überleben der Spezies - mit Erfolg? Der Lebensraum der Tapire wird immer kleiner. Neben Rodungen haben auch Wilderer und große Highways dafür gesorgt, dass die Zahl der tapsigen Rüsseltiere in Mittel- und Südamerika drastisch zurückgeht. Aber Tierschützer in Costa Rica und Nicaragua kämpfen dagegen an. Im Zoo von Managua hat Dr. Eduardo Sacasa ein Zuchtprogramm ins Leben gerufen. 23 Tapire leben in seiner Obhut, zwei davon stehen nun erstmals vor ihrer Auswilderung - eine Sensation! Auch im Nachbarland Costa Rica nimmt die Tapirpopulation stetig ab. Wilderer haben es auf das Fleisch der Tiere abgesehen, außerdem ist das Schnellstraßennetz Panamericana eine Todesfalle für viele Tapire. Der junge Biologe Esteban Brenes-Mora ist Gründer der Nai Conservation, die sich der Erforschung und dem Schutz der hier noch wildlebenden Tapire verschrieben hat. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wollen Probleme analysieren, die im Miteinander von Mensch und Tier entstehen, und passende Lösungen finden. Dafür brauchen sie mehr Informationen, wie und wo die Tiere leben, wie nah sie den Menschen kommen und wie man gezielt Gefahren mindern kann. Mit Hilfe von GPS-Halsbändern für freilebende Tapire erhoffen sie sich die notwendigen Erkenntnisse. In Nicaragua wie in Costa Rica steht viel auf dem Spiel - aber die Tierschützer in beiden Ländern scheinen ersten Erfolgen sehr nah zu sein.

Die ersten Fliegerinnen - Zwischen Triumph und Tragödie 20:15

Die ersten Fliegerinnen - Zwischen Triumph und Tragödie

Dokumentation

1911 erhält Melli Beese als erste Frau in Deutschland den Pilotenschein - ein Meilenstein in einer Zeit, in der Frauen kaum Zugang zur Welt der Technik haben. Die NDR/ARTE-Dokumentation erzählt ihre Geschichte und die ihrer Zeitgenossinnen Lilly Steinschneider und Marie Marvingt - drei der ersten Fliegerinnen weltweit. Melli Beese, ursprünglich Bildhauerin, kämpft gegen Vorurteile und Sabotage auf dem Flugplatz Berlin-Johannisthal. Sie übersteht Unfälle, wird Fluglehrerin, Konstrukteurin und eröffnet ihre eigene Flugschule. Auch Lilly Steinschneider aus Österreich-Ungarn und die Französin Marie Marvingt trotzen gesellschaftlichen Konventionen und sorgen mit ihren Auftritten auf Flugmeetings für Aufsehen. Bis 1914 machen rund drei Dutzend Frauen weltweit den Pilotenschein - doch mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs endet ihre Karriere abrupt: Die Militärfliegerei bleibt Männern vorbehalten. Der Dokumentarfilm von Stefan Ludwig kombiniert eindrucksvolle Spielszenen mit seltenem Archivmaterial und verfolgt die Entwicklung der Frauen in der Luftfahrt bis heute. Er zeigt, wie Pilotinnen in den 1920er Jahren Rekorde aufstellen und Kontinente überqueren - und ihnen der Zugang zur professionellen Luftfahrt trotzdem lange verwehrt bleibt. Bis heute sind nur fünf bis zehn Prozent aller Piloten weltweit Frauen. "Die ersten Fliegerinnen" erinnert daran, wie Melli Beese, Lilly Steinschneider und Marie Marvingt den Grundstein für ihre Nachfolgerinnen legten - mit Mut, Durchhaltevermögen und dem Traum vom Fliegen.

Mit fliegender Kiste über den Kanal: Louis Blériot 21:45

Mit fliegender Kiste über den Kanal: Louis Blériot

Dokumentation

25. Juli 1909, Sangatte. Der 37-jährige Louis Blériot ist ein passionierter Ingenieur, Erfinder und Pilot. Doch seinen ungebrochenen Glauben an die noch junge Luftfahrt hat er bereits teuer bezahlt - mit unzähligen Abstürzen und einer bösen Verbrennung am linken Bein durch den Versuch, einen Langzeitflug-Rekord aufzustellen. Mit seiner fragil anmutenden Flugmaschine "Blériot XI", die mit einem rudimentären und launischen Anzani-Motor ausgestattet ist, wagt Blériot den damals für unmöglich gehaltenen Flug über den Ärmelkanal. Die Einzelheiten der legendären Überquerung sind kaum bekannt. Warum ging der Unternehmer und Familienvater das Risiko ein, seinen klapprigen Eigenbau selbst zu fliegen? Warum setzte er für diese Pionierleistung der Luftfahrt sein Vermögen, seinen Ruf und sogar sein Leben aufs Spiel? 2021, Melun. Im fantastischen, von Gustave Eiffel konzipierten Hangar des "Vereins der Mechaniker und Piloten historischer Flugzeuge" blickt Didier Chable über eine hochkarätige Oldtimer-Flugzeug-Sammlung. Bald wird ein weiteres Juwel hinzukommen: die "Blériot XI". Seit zehn Jahren baut Didier Chable mit anderen Flugzeug-Fans die legendäre Maschine nach. Dabei verwenden sie Originaltechniken, um Blériots Konstruktionsgeheimnissen auf die Spur kommen. Für die Tüftler ist dieses Abenteuer mehr als nur ein Hobby: Es ist eine Zeitreise zu den Ursprüngen der Luftfahrt, eine Reise in die Belle Epoque, die Zeit der Pioniere, als vieles noch nicht erfunden war. Aus der Perspektive zweier Epochen erinnert der Dokumentarfilm an Blériots bahnbrechende Leistung, die damals weltweite Aufmerksamkeit erregte, heute jedoch in Vergessenheit geraten ist.

Ein Herz auf Bestellung? 23:15

Ein Herz auf Bestellung?

Dokumentation

Was, wenn ein neues Herz einfach bestellt werden könnte? Die Dokumentation "Ein Herz auf Bestellung?" von Marcus Fitsch beschäftigt sich mit einer der drängendsten Fragen der modernen Medizin: Wie kann dem Mangel an Spenderorganen begegnet werden? Der Film begleitet führende Forschungsprojekte in Deutschland, Japan und Schweden, unter anderem an der Charité Berlin und dem renommierten Riken-Institut in Japan. Dort arbeiten Wissenschaftler daran, Organe nicht nur zu verändern, sondern sie vollständig im Labor zu erschaffen - maßgeschneidert und in ausreichender Menge. Mini-Nieren aus Stammzellen, Leberzellen in tierischen Modellen und die Vision vom künstlichen Herz stehen im Zentrum dieser spannenden Entwicklungen. Dabei bleibt auch der ethische Diskurs nicht außen vor: Was bedeutet es, künstliche Organe herzustellen? Und wie nah sind wir wirklich an einer Revolution in der Transplantationsmedizin? Eine vielschichtige, informative und visuell eindrucksvolle Dokumentation, die zeigt, wie Wissenschaft und Technologie gemeinsam an der Zukunft menschlicher Gesundheit arbeiten.

42 - Die Antwort auf fast alles 00:10

42 - Die Antwort auf fast alles: Wo beginnt der Wahnsinn?

Infomagazin

Die Neurodiversitätsbewegung betrachtet neurobiologische Abweichungen als Ausdruck der natürlichen Vielfalt - nicht als Störung. In ihrem Sinne sollte klar gemacht werden, dass es eine Norm in Wirklichkeit gar nicht gibt. Sie sei ein willkürliches Konstrukt, das die Menschen erfunden haben, meint die Neurobiologin und Psychologin Béatrice Millêtre. Wenn das so ist und es eine "Normalität" gar nicht gibt: Ist dann niemand verrückt - oder sind wir es alle ein wenig? In der Psychiatrie werden oft Menschen behandelt, die etwa manische oder psychotische Phasen erleben - sich selbst überschätzen oder in Angstzustände geraten. Ganz eindeutig lässt sich aber nicht festlegen, wann eine Vorstellung oder Stimmung ins Krankhafte kippt, erläutert Philipp Sterzer, Chefarzt an den Universitären Psychiatrischen Kliniken Basel. Manfred Lütz ist Psychiater und Autor des Bestsellers "Irre! Wir behandeln die Falschen - Unser Problem sind die Normalen". Er würde nur dann therapieren, wenn Menschen unter ihrer Außergewöhnlichkeit leiden. Außerdem lehnt er posthume Diagnosen ab - auch bei offensichtlich größenwahnsinnigen oder paranoiden Figuren wie Hitler oder Stalin. Er ist der Meinung, man verharmlose damit nicht nur deren Verbrechen, sondern diskriminiere auch psychisch Kranke. Sogar bei einem Großteil der gesunden Bevölkerung treten immer mal wieder oder sogar dauerhaft psychotische Symptome auf - ohne dass sie deshalb direkt als krank gelten müssen. Ist das "Verrückte" also wirklich so ungewöhnlich, wie es oft den Anschein hat - oder vielmehr völlig normal?

Kurzschluss 00:40

Kurzschluss: Pride

Magazin

(1) Overnight (2) Begegnung - Madonna Adib (3) Short Cuts (4) Gigi (5) Rohr verlegen (6) Begegnung - Diane Sara Bouzgarro

Mein Herz schlägt für niemanden 01:35

Mein Herz schlägt für niemanden

Kurzfilm

Mein Freund Riccardo ist von Jeffrey Dahmer fasziniert, einem berühmten amerikanischen Serienmörder. Riccardo erkennt sich selbst in diesem Mann, der wie er homosexuell ist, von anderen als Monster bezeichnet wird und für den er ein Liebesgefühl empfindet, das er in seinem Leben sonst nie zu empfinden vermochte. Ich reise mit ihm nach Milwaukee, in die Stadt, in der Dahmer seine Morde begangen hat, um ihn in dem Moment zu filmen, in dem die Begegnung mit der Realität seine Fantasie auf die Probe stellt.

Das große Welttheater - Salzburg und seine Festspiele 02:30

Das große Welttheater - Salzburg und seine Festspiele: Salzburg und seine Festspiele

Film und Theater

Salzburg war das einzige Festival weltweit mit einem gesellschaftsphilosophischen Programm, das sich schon kurz nach dem Ersten Weltkrieg ein vereinigtes Europa und die Kunst als Mittel zum Frieden auf die Fahnen schreibt. Avantgarde bei den Festspielen? In den 1920er und 1930er Jahren bestimmen Regisseurinnen wie Margarete Wallmann mit neuer Sachlichkeit und modernem Ausdruckstanz die Bühne. Salzburg - eigentlich ein Zufall; auch in der Schweiz oder in Deutschland hatte sich der Festspielgründer schon nach einem geeigneten Ort umgesehen. Stardirigent Arturo Toscanini, der 1933 von der deutschen Regierung verlangt, sofort die Verfolgung von Juden zu stoppen, und als dies nicht geschieht, erbost sein Stammfestival Bayreuth in Richtung Salzburg verlässt, um hier eine künstlerische Widerstandsburg gegen den Nationalsozialismus zu gründen. Der französische Schriftsteller François Mauriac schreibt begeistert: "Deutschland hat keinen schlimmeren Feind als Mozart!" Nachdem Hitlerdeutschland die Salzburger Festspiele 1933 boykottiert, erweist sich Frankreich als Retter. Führende französische Zeitungen wie "Le Temps" drängen ihre Landsleute, die Festspiele zu besuchen, um die österreichische Unabhängigkeit und Wirtschaft zu unterstützen. Zur "Association Mozart-Paris-Salzbourg" in Paris gehören 600 einflussreiche Personen, die Mitgliederliste liest sich wie der "Gotha" (Gothaischer Hofkalender). Und so ist es auch dem Anstieg der französischen Gäste zu verdanken, dass die Festspiele 1933 überleben. Der Film enthüllt auch, wie sehr Salzburg immer von der Lokalpolitik abhängig war. Der 28-jährige Erneuerer der Festspiele, Komponist Gottfried von Einem, wird über eine politische Intrige stolpern. Und "Weltmusiker" Herbert von Karajan beherrscht genauso wie die Festivalgründer die Kunst der Vernetzung, bis die globale Klassikindustrie ihre weltweiten Millionengeschäfte allsommerlich in der "bedeutendsten Provinzstadt der Welt" abwickelt.

28 Minuten 03:25

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.

Tattoos - Rätsel der Südsee 04:15

Tattoos - Rätsel der Südsee: Geheimnis

Dokumentation

Mit 33 Jahren ist Heretu Tetahiotupa der markanteste Vertreter eines kulturellen Revivals. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, möglichst viel über die Tattoos und die Kultur seiner Heimat, die Marquesa-Inseln, zu erfahren. Zudem wurde er zum Direktor der wichtigsten Kunst- und Kulturfestivals der Inseln ernannt. Auf den Spuren der Zeichen reist er nach Europa und begegnet in einem Berliner Archiv bislang unbekannter Kunst seiner Ahnen. 1897 reiste der deutsche Forscher Karl von den Steinen inmitten einer kolonialen Katastrophe und eines Massensterbens auf die Marquesas. Was er damals in sechs Monaten sammelte, stellt heute die Grundlage für eine wiedererwachte marquesanische Identität dar. Ein Großteil der Funde wurde erschlossen und nach 150 Jahren erstmals vom deutschen Marquesas-Spezialisten Michael Koch übersetzt. Er stellt infrage, ob der Schlüssel zum damaligen Wissenskosmos wirklich überlebt hat. Sind die heutigen Tattoo-Interpretationen lediglich ein raffiniertes Mittel in einem Streit um politische Macht auf den Inseln? Durch Bücher gelangten die kulturellen Tattoos sogar bis ins bayerische Villach und bescherten der Tattoo-Künstlerin Manu Kelley ein Erweckungserlebnis. Inzwischen gilt die gebürtige Schwäbin als eine der renommiertesten Patutiki-Künstlerinnen Europas. Doch wo liegt die Grenze zwischen Kunst, Kultur und kultureller Aneignung? Diese Frage erforscht das französische Wissenschaftler-Ehepaar Pierre und Marie-Noëlle Ottino-Garanger seit über 40 Jahren. Sie versuchen, mit den Mitteln westlicher Wissenschaft das Universum mündlich überlieferter Traditionen zu kartieren. Was ist belegbar? Wo beginnt Interpretation? Und wer besitzt die Autorität, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden? Beinahe wären die Zeichen ausgelöscht worden. Doch jetzt sind sie zurück - und haben mehr Macht denn je.