Für Zehntausende Menschen ist der Volcán de Fuego in Guatemala eine ständige Bedrohung: Seit knapp 500 Jahren ist der über 3.700 Meter hohe Gigant ununterbrochen aktiv. Jeden Monat kommt es zu heftigen Eruptionen mit Kilometer hohen Aschewolken und schlimmen Folgen für die lokale Bevölkerung. So kamen bei dem Ausbruch im Juni 2018 113 Menschen ums Leben und 329 wurden als vermisst gemeldet. Insgesamt waren 1,7 Millionen Einwohner von der herniedergehenden Aschewolke betroffen. Von dem bedrohlichen Felsriesen gehen noch weitere Gefahren aus: Die Eruptionen hinterlassen vulkanische Ablagerungen an den Flanken des Fuego, die die tropischen Regengüsse wegspülen. Dabei können sich mächtige Schlamm- und Schuttströme bilden, die ganze Siedlungen mitreißen. Mit dem Vulkanologen Gustavo Chigna wagt sich Arnaud in die Gefahrenzone, um das Volumen des Materials zu messen und die Bedrohung einschätzen zu können. Wenn der Fuego sich meldet, sind einige sehr abgeschiedene Gemeinden allerdings ganz auf sich allein gestellt, wie La Trinidad - nur fünf Kilometer vom Krater entfernt. Das Dorf muss selbst in der Lage sein, die Risiken abzuschätzen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten, da die Rettungskräfte zu spät eintreffen würden. Deswegen finden regelmäßig Evakuierungsübungen statt. Aschewolken, Schlammströme, Erdbeben - der Fuego ist unberechenbar und deshalb umso gefährlicher. Die unermüdliche Aktivität des Feuervulkans stellt die Menschen vor harte Bewährungsproben, die bereits viele das Leben gekostet haben. Deshalb sind die Übungen der Bevölkerung so wichtig, damit sie in einem von Vulkanen dominierten Land bestehen können.
Die Schrift entwickelte sich aus einem gemeinsamen Ursprung und nahm im Laufe der Geschichte ganz unterschiedliche Formen an. Heute erobern digitale Technologien die Welt. Werden die neuen globalen Kommunikationsformen auch eine universelle Art des Schreibens hervorbringen? Die Schrift eines Kulturkreises hatte schon immer maßgeblichen Einfluss auf das Denken und das Bewusstsein ihrer Mitglieder. Wenn die Schrift sich verändert - verändert sich dann auch der Mensch? Im 20. Jahrhundert setzten Reformer und Revolutionäre die Schrift zu politischen Zwecken ein: Atatürk, Stalin und Mao. Sie alle versuchten mit unterschiedlichem Erfolg eine Schriftreform durchzusetzen. Was geschieht mit der Identität und Geschichte eines Volkes, wenn sich seine Art zu schreiben verändert? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Schrift und Identität? Im Zeitalter der Digitalisierung vollzieht sich erneut ein Umbruch: Füllfederhalter und Pinsel müssen nach mehreren Tausend Jahren Bildschirmen und Tastaturen weichen. Dabei können auch neue Arten der Sprache entstehen, denn wie soll man sich zum Beispiel auf Arabisch unterhalten, wenn man nur eine Computertastatur mit einem lateinischen Alphabet hat? Wie sieht die Zukunft der Schrift aus? Und welche Folgen hat diese Entwicklung für das Denken der Menschen? Der dritte Teil der Dokumentationsreihe beschäftigt sich mit den Schriftreformen des 20. Jahrhunderts in der Türkei, Usbekistan und China sowie mit dem Siegeszug der digitalen Medien. Dabei wird deutlich, wie eng Schrift und Identität miteinander verknüpft sind.
Eulen! Im Mittelalter gefürchtet als Hexenvögel und Todesboten, seit jeher aber auch verehrt als Symbole der Weisheit und als Glücksbringer. Heute sind die nachtaktiven Vögel wieder auf dem Vormarsch und in ganz Europa streng geschützt. Es gibt 13 europäische Eulenarten. Die kleinste ist der sehr seltene Sperlingskauz, die größte der Uhu mit einer Flügelspannweite von bis zu 1,70 Metern. In der Eifel lebt der dichteste und am besten untersuchte Uhu-Bestand Deutschlands. Dank engagierter und leidenschaftlicher "Eulenhüter". Mitte des 20 Jahrhunderts war der Uhu fast vollständig ausgerottet. Als Konkurrent der Jägerschaft wurde er rigoros bejagt, aus Aberglaube an Scheunentore genagelt, seine Jungen gestohlen und verkauft. Inzwischen gibt es ihn wieder zahlreich auch in Deutschland. Stefan Brücher betreut seit über 40 Jahren die Uhus der Eifel - inzwischen 164 Brutpaare. Wenn der Frühling kommt, stehen für den Uhu-Schützer arbeitsreiche Monate an, es beginnt die Brutzeit. Sein Ziel ist es nicht nur, den Bestand wiederaufzubauen, sondern auch dafür zu sorgen, dass die Gefahren für alle Eulen erkannt und minimiert werden. Er seilt sich an Felswänden ab und klettert auf Feuerleitern, um junge Uhus zu beringen. Auch um kranke oder verwaiste Jungtiere kümmert er sich, liefert sie in Pflegestellen ein. Ein junger Uhu mit hängenden Flügeln bekommt in der Wildvogelpflegestation Kirchwald eine zweite Chance. Immer wieder finden aber auch Spaziergänger oder Anwohner hilfsbedürftige Eulen. Eine von Rabenvögeln verletzte Steinkauz-Mutter und ihre Kinder finden Hilfe bei Sylvia Urbaniak, Mitgründerin der Greifvogelhilfe Rheinland. Hingebungsvoll päppelt sie die ihre Findlinge wieder auf, um ihnen schließlich ein zweites Leben in Freiheit zu schenken. Auch Peter Müller und seine Frau Rita sind seit Jahrzehnten leidenschaftliche Eulenhüter. Ihrem unermüdlichen Engagement ist zu verdanken, dass die Steinkäuze im Kreis Euskirchen wieder Nistplätze und geeignete Jagdreviere finden. Was die Zukunft für die Uhus angeht, ist Stefan Brücher vorsichtig optimistisch: "Die Uhus werden in der Eifel überleben, da bin ich mir eigentlich sicher, was spannender ist, ist wie es drum herum ist. Die Eifel ist ja schon ein Stück Welt, das, ich sag mal Uhus produziert, die in alle Himmelsrichtungen fliegen und ob in Holland, Belgien und Frankreich irgendwann die Uhus wieder relativ normal sein werden, das hoffe ich, aber ich weiß es nicht".
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
Jedes Frühjahr beginnt sie aufs Neue - die Spargelzeit, und mit ihr die Leidenschaft für das königliche Gemüse. In Deutschland gibt es zahlreiche Anbaugebiete für Spargel, darunter auch die Altmark. Hier bewirtschaftet Axel Tinneberg seinen Hof und widmet sich mit Hingabe der anspruchsvollen Spargelkultur. Von der mühsamen Pflanzung über die Ernte bis hin zur Verarbeitung. Doch was unterscheidet weißen von grünem Spargel? Warum gilt Deutschland als Spargelnation Nummer eins? Und warum verbannte die Katholische Kirche zeitweise das Gemüse aus den Speisesälen zahlreicher Klöster? Deutsch-Französin Lucie präsentiert zwei Spargelklassiker in neuem Gewand: eine cremige Sauce Hollandaise und eine originelle Spargelstulle - Genuss pur für Spargelliebhaber.
(1): Das ungeschminkte Rom der Fahrraddiebe (2): Hongkong: Das Erbe der Hakka (3): Auf Kuba: Schwein mit Honig und Guave von Juan Carlos (4): In Louisiana: Verbrecher oder Nationalheld?
(1): Massachusetts - Das Reich von Moby Dick (2): Martha's Vineyard: Ferienparadies für Weiße, Zufluchtsort für Schwarze (3): In den USA: Die gefüllten Venusmuscheln von Susanne und Elaine (4): Harvard - Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit
Schreiben ist heute für die meisten etwas Selbstverständliches. Die Schrift ermöglicht es, über Zeit und Raum hinweg mit anderen Menschen zu kommunizieren. Ohne die Erfindung des Alphabets hätte die moderne Welt unmöglich entstehen können. Doch wer kam auf diese geniale Idee? Die erste Folge der Dokumentationsreihe nimmt die Zuschauer mit auf eine historische Entdeckungsreise: Von Ägypten über Australien bis nach China ergründet sie die Entwicklung der Schrift - von den ersten Zeichen bis zu den Buchstaben, die heute allgegenwärtig sind. Die Schrift spielte in der Entwicklung von Hochkulturen eine äußerst wichtige Rolle - eine bahnbrechende Erfindung, die nunmehr 5.000 Jahre alt ist. Ohne die Schrift wären das Entstehen moderner Gesellschaften und technische Innovationen nicht möglich gewesen. Einer der bedeutendsten Meilensteine der Menschheitsgeschichte war die Entstehung des Alphabets. Archäologen vermuten seinen Ursprung in Ägypten, wo sie einige simple, in Stein gehauene Symbole fanden. An zahlreichen Orten kamen zu verschiedenen Zeiten erste Formen von Schrift auf, die auch Gemeinsamkeiten aufzeigten: Das Bild ging der Schrift voraus und entwickelte sich weiter zum Schriftzeichen. So resultieren heute zum Beispiel der erste Buchstabe unseres Alphabets A aus dem Abbild eines gedrehten Stierkopfes und das M aus dem welligen Symbol für Wasser. Wie die Buchstaben sich entwickelt haben, ist heute allerdings nur den wenigsten bekannt.
Die Geschichte der Menschheit wurde stark von den Wechselbeziehungen zwischen Europa, Asien und der arabisch-islamischen Welt geprägt. Die Schriftsysteme dieser drei großen Kulturräume spiegeln ihre Gegensätze wider und greifen auf sehr unterschiedliche Techniken zurück. Die zweite Folge der Dokumentationsreihe "Vom Schreiben und Denken - Die Saga der Schrift" beschäftigt sich mit dem Einfluss, den Schreibgeräte und -materialien auf die Entwicklung einer Kultur haben. Die Verwendung von Feder oder Pinsel, Papyrus, Pergament oder Papier bestimmte lange Zeit, wer in einer Gesellschaft lesen und schreiben konnte - bis die Erfindung des Buchdrucks die Karten neu verteilte. Welche Rolle spielte das Schreiben bei der Entwicklung der Zivilisationen? Seit es Schrift gibt, nutzen die großen Imperien der Geschichte sie für Kommunikation und Verwaltung. Darüber hinaus wurde die Weitergabe von Informationen schnell zu einem wichtigen Faktor für das Aufblühen von Kultur und Wissenschaft. Die Erfindung des Papiers ließ in China und später in der islamischen Welt Gelehrsamkeit und Bildung gedeihen - bis in Europa die bahnbrechende Erfindung des Buchdrucks durch Johannes Gutenberg für weitere Umwälzungen sorgte. Buchdrucker, Kalligrafen und Handwerker bewahren jahrtausendealte Techniken und machen den Siegeszug der Schrift für die Zuschauer erlebbar. Die Dokumentation verdeutlicht die zentrale Rolle von Schreibtechniken im Ringen um Einfluss zwischen Europa, China und der arabisch-islamischen Welt.
Der Axolotl ist eine urzeitliche Salamanderart, um die sich zahlreiche Mythen und Legenden ranken - vor allem wegen seiner außergewöhnlichen Fähigkeit zur Regeneration. Er kann verlorene Gliedmaßen vollständig nachbilden und sogar beschädigte Organe wie Herz oder Bauchspeicheldrüse erneuern. Bereits die Azteken verehrten den Salamander, und bis heute ist er ein fester Bestandteil der mexikanischen Kultur und Tradition. Doch der Lebensraum des Axolotls ist heute stark bedroht. Einst bewohnte er ein weitläufiges Seensystem in den Bergregionen Mexikos. Durch die wachsende Metropole Mexiko-Stadt sind davon nur noch wenige, stark verschmutzte Kanäle rund um Xochimilco übrig geblieben. Zudem setzen invasive Fischarten wie der Tilapia dem Axolotl zu, indem sie seine Larven fressen. Auch illegale Siedlungen entlang der Wasserwege verschärfen die Situation und lassen die Zahl der freilebenden Axolotl dramatisch sinken. Die Dokumentation erzählt die Geschichte eines einzigartigen Tieres, das tief in der mexikanischen Kultur verwurzelt ist und gleichzeitig vor dem Aussterben steht. Doch der Axolotl ist nicht nur ein Symbol der Tradition, sondern auch ein Hoffnungsträger für die Medizin: Seine außergewöhnliche Regenerationsfähigkeit könnte neue Behandlungsmöglichkeiten für Menschen eröffnen. Die Rettung dieser bedrohten Art ist daher nicht nur für die Natur von Bedeutung - sie zeigt auch, wie wertvoll der Erhalt der Artenvielfalt für die Wissenschaft und unsere Zukunft ist.
Was Europa bewegt
(1): Toskanischer Pfeffereintopf: Peposo (2): Nostalgiegeschmack: Greta, eine Florentinerin in Spanien (3): Ran an die Töpfe!
(1): Marie Darrieussecqs fantastisches Baskenland (2): Kakao: Das schwarze Gold von Bahia (3): Taiwan: Sheng-yous gedämpfte Brötchen mit Schweinefleisch (4): In Kanada: Fünf Töchter zum Preis von einer
(1): Südfrankreich: Serge Rezvani im Massif des Maures (2): Japan: Das Königreich Ryukyu (3): Griechenland: Emines Polenta-Gratin (4): Irland: Die Belagerung von Kinsale
Sébastien Grenier ist ein französischer Ex-Spion und verbringt jetzt seine Tage mit seiner Frau in Zürich. Als mehrere Agenten getötet werden, wird er von seinen ehemaligen Vorgesetzten um Hilfe gebeten.
Vor etwa 11.000 Jahren starben die Moschusochsen in Europa aus, nur in Kanada und Grönland konnten die Tiere überleben. Vor 100 Jahren entschied man sich, Moschusochsen wieder in Europa anzusiedeln, und zwar im Gebiet des Nationalparks Dovrefjell. Heute ist die Population auf über 200 Tiere angewachsen. Für ihr Wohl und das Management der Tiere ist Tord Bretten zuständig. Die Moschusochsen werden zweimal jährlich gezählt, denn im Sommer sterben oft Tiere an Krankheiten. Im Frühjahr findet sich überall in der Tundra die weiche Unterwolle der Moschusochsen, die sie im Fellwechsel verlieren. Dann ist Elin Bretten in der Natur unterwegs, um die Wolle zu sammeln und zu warmen Kleidungsstücken zu verarbeiten. Moschusochsen sind in Norwegen zur Touristenattraktion geworden: Guides wie Floris Smeets führen Interessierte zu den Tieren. In den 1970er Jahren hatte sich eine kleine Herde von nur fünf Tieren abgespalten und auf eine weite Reise begeben: Bis ins Nachbarland Schweden sind sie gewandert und haben sich in der Region Härjedalen niedergelassen. Tierschützerin Ida Naslund setzt sich dort für ihren Schutz ein. Nur wenn den Tieren ein ruhiger Lebensraum in der Abgeschiedenheit der nordischen Berge erhalten bleibt, können sie in Europa überleben.
"Der Schäferberuf ist sehr schön, aber aus der Sicht der Gesellschaft scheinen ihn nur Menschen auszuüben, die zu nichts anderem taugen." In Spanien herrscht teilweise die Vorstellung, dass auf dem Land lebende Menschen Hinterwäldler sind, die besser in eine Stadt ziehen sollten, um nicht den Anschluss zu verlieren. Aber in den ländlichen Gebieten gibt es noch Schafhirten, die alles daransetzen, ihren jahrtausendealten Beruf weiterzuführen und ihre traditionelle Lebensweise zu verteidigen. Die Dokumentation begleitet ein Jahr lang sechs spanische Schäferinnen und Schäfer aus verschiedenen Generationen, die in unterschiedlichen Regionen Spaniens leben. Einfühlsam und hautnah gibt sie Einblicke in den Alltag und die Lebensphilosophie dieser naturverbundenen Menschen und beleuchtet die Probleme, mit denen sie - und die Gesellschaft generell - konfrontiert sind. Die Protagonisten der Dokumentation sind unterschiedlichen Alters und leben in verschiedenen Landesteilen: in den Hochgebirgen der Pyrenäen, in den Bergregionen Valderrobres, Galve, Visiedo, Linares de Mora und in der Sierra de Gúdar in der Comarca Gúdar-Javalambre sowie in einer Einöde zwischen Pobar und Almajano in der Provinz Soria.
In Englands Süden führt der Pilgrims' Way von Winchester nach Canterbury. Ein Verbrechen machte die Stadt zu einem bedeutenden Wallfahrtsort: 1170 ermordeten hier Gefolgsleute des Königs den Erzbischof Thomas Becket. Der Mord erschütterte die Christenheit und ließ Gläubige aus ganz Europa zu seinem Schrein pilgern. Jahrhunderte später zieht es immer mehr moderne Pilger auf den Pilgrims' Way. Ihre Motive sind vielfältig - für manche ist es der Glaube, andere suchen ein Abenteuer, das Naturerlebnis oder sich selbst. Der Pilgerweg verlässt Winchester entlang der River Itchen. Kreideflüsse wie dieser existieren fast nur in England. Für die Fliegenfischerin Marina Gibson ist es etwas ganz Besonderes, hier die wilde Bachforelle zu fischen. Der Flusswächter Simon Ffennell hat sich den Erhalt dieses einzigartigen Ökosystems zur Lebensaufgabe gemacht. In der grünen Hügellandschaft Surreys entdecken Pilger entlang des Weges jahrhundertealte Eiben. Einst war ihr Holz sehr begehrt in England, der Heimat des Langbogens. In dieser Tradition fertigt Nick McMillen auch heute noch kunstvolle Bögen. In der Grafschaft Kent kehren Pilger in eine der schönsten mittelalterlichen Anlagen Englands ein: Seit dem 13. Jahrhundert empfängt ein Karmeliterorden in Aylesford Priory Reisende. Jeder ist willkommen. In Hothfield Heathlands helfen zottelige Rinder, eine der letzten Heidelandschaften Kents zu erhalten - allein mit ihrem Appetit. Am Ziel ihrer Reise empfängt Emma Pennington Pilger in der prächtigen gotischen Kathedrale von Canterbury und segnet sie mit persönlichen Worten.
Europas Natur hat mehr zu bieten, als man denkt! Leoparden, Blauwale und Eisbären sind Tiere, die kaum jemand in Europa vermuten würde. Die Dokumentation des preisgekrönten Regisseurs Christian Baumeister feiert die wilde Seite des oft unterschätzten Kontinents. Vom größten Tier der Welt, dem majestätischen Blauwal, bis hin zu einem der seltensten Tiere Europas, dem Persischen Leoparden, könnte die Tierwelt unseres Kontinents vielfältiger nicht sein. Und auch inmitten unserer Städte spielen sich im Verborgenen tagtäglich spannende Geschichten ab: Londons Straßen werden nachts zum Schauplatz temperamentvoller Revierkämpfe von Rotfüchsen, in der Londoner Underground leben Mücken, die vom Blut der Pendler leben und das weitläufige U-Bahn-Netz der englischen Hauptstadt nie verlassen. Von den allerkleinsten bis zu den allergrößten Tieren - Europa ist ein Kontinent der Extreme. Den äußersten Rand des Kontinents bilden die Azoren. Das grüne Inselparadies inmitten des Atlantiks birgt viele Geheimnisse. Blauwale stärken sich in den nährstoffreichen Gewässern der Inseln auf ihrer Wanderung, während Tausende Meter unter ihnen bizarre Kreaturen der Tiefsee in einer Welt aus ewiger Finsternis und extremem Druck auf erstaunliche Weise überleben. Am östlichen Rand Europas bildet der Kaukasus die wilde Grenze. Dort streifen Persische Leoparden umher. Die Raubkatzen sind außerordentlich scheu. Über drei Jahre lang haben Filmteams mithilfe von Kamerafallen versucht, Bilder der scheuen Raubkatze einzufangen - mit Erfolg!
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Es ist ein Ritual voller spiritueller Metaphern, und es konnte die Ausbreitung des Christentums und des Islams überdauern: Die Winterhochzeiten der Pomaken in Bulgarien. Jetzt wird diese jahrtausendealte Tradition nur noch im Bergdorf Ribnovo mit rund 3.000 Einwohnern praktiziert. Die weiblichen Mitglieder ihrer neuen Familie bemalen und verzieren das Gesicht der Braut. Sie wird mit geschlossenen Augen in das Haus des Bräutigams geführt und dort abgeschminkt. Erst dann darf sie die Augen wieder öffnen, da sie ihr neues Leben betreten hat. Die Pomaken, bulgarische Muslime, heiraten nach einem vorislamischen Ritual, welches weltweit einmalig ist. Mustafa Emin möchte dafür sorgen, dass diese Hochzeitstradition in das Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen wird. Teil des mehrtägigen Hochzeitsrituals ist auch eine große Mitgift. Bei der 20-jährigen Braut Nevse Kiselova sind es unter anderem 47 Decken. Die harten Winter kommen. Die Wohnungseinrichtung wird vor dem Haus der Braut auf der Straße zur Schau gestellt. Nachbarinnen beäugen die Ausstellung kritisch: Hat die Braut Geschmack und ist auch wirklich an alles gedacht worden? Es ist eine enorme Investition, so dass die Eltern bereits mit der Geburt einer Tochter beginnen, für dieses Ereignis zu sparen.
Frankreich, 1922: Die Brüder Jean und Ferdinand Rezeau leben auf einem Château in der Nähe von Angers unter der Obhut ihrer liebevollen Großmutter - bis deren plötzlicher Tod alles verändert. Die Rückkehr der Eltern aus Indochina verwandelt das Anwesen in einen Ort des Schreckens. Mutter Paule, von den Kindern bald "Folcoche" genannt, ein Wortspiel aus "verrückt" und "Schwein", entpuppt sich als tyrannische Matriarchin. Ihre Erziehungsmethoden sind sadistisch: Sie spart am Essen, sticht Jean zur Strafe mit einer Gabel in die Hand und verbannt die Kinder nachts in ungeheizte Dachkammern. Während der jüngste Sohn, der in Indochina geborene Marcel, verwöhnt wird, behandelt sie die beiden älteren wie Feinde im eigenen Haus. Jean reagiert mit trotziger Rebellion - er starrt Folcoche beim Essen herausfordernd an und ritzt die Abkürzung "VF" für "Rache an Folcoche" ("Vengeance à Folcoche") in die Möbel. Ferdinand hingegen erträgt die Demütigungen schweigend und flüchtet sich in Bücher. Als Folcoche Jean fälschlicherweise beschuldigt, ihren Geldbeutel gestohlen zu haben, um ihn in eine Erziehungsanstalt einweisen zu lassen, spitzt sich der Konflikt zu ... Regisseur Philippe de Broca inszeniert die Adaption von Hervé Bazins Roman als klaustrophobisches Psychodrama. Die Kamera fängt die düsteren Gänge des Châteaus und die nebligen Gärten ein, während Catherine Frots Darstellung der Folcoche zwischen eiskalter Berechnung und hysterischer Wut oszilliert. Für Humor sorgt Hervé Bazins Alter Ego Jean, der Rebell, dessen Erzählerstimme den Film begleitet.
Rex und Saskia, ein junges Paar aus den Niederlanden, haben während ihrer Fahrt in den Urlaub einen heftigen Streit. Als sie kurz darauf an einer großen französischen Raststätte haltmachen, scheinen die Wogen wieder geglättet und die beiden so verliebt wie nie. Rex lässt Saskia für ein paar Minuten allein und ist schockiert, als er sie bei seiner Rückkehr nicht mehr antrifft. Er sucht sie verzweifelt auf der gesamten Raststätte, muss aber feststellen, dass sie verschwunden ist, ohne ein Zeichen zu hinterlassen. Seine Welt zerbricht. Drei Jahre lang durchkämmt er Zeitungsarchive, befragt Psychiater und hängt Fahndungsplakate auf - vergeblich. Bis der Familienvater Raymond ihn schließlich kontaktiert und sich als Entführer zu erkennen gibt. Er stellt Rex vor eine makabre Wahl: Er werde ihm erzählen, was mit Saskia geschehen ist, aber nur, wenn Rex sofort mit ihm nach Frankreich fährt; er solle am Tatort selbst durchleben, was Saskia widerfahren ist. Falls er nicht mitkommt, werde er nie erfahren, was an dem Tag wirklich geschah. Rex lässt sich widerwillig darauf ein ... George Sluizer inszeniert die Begegnungen zwischen Täter und Opfer als klaustrophobisches Psychospiel. Raymond, ein äußerlich scheinbar normaler Chemielehrer, offenbart sich als kühler Manipulator, der Saskias Entführung minuziös als "perfektes Verbrechen" geplant hat. Rex' Verzweiflung nutzt er geschickt aus, um ihn in einen Strudel aus Schuldvorwürfen und Neugierde zu ziehen. Die Kamera folgt beiden durch triviale Alltagsszenen, die den Abgrund hinter der gewöhnlichen Fassade nur unterstreichen. Das legendäre Finale hinterlässt eine bleierne Leere - und Fragen nach der menschlichen Fähigkeit, das Unfassbare zu akzeptieren.
Die 12-jährige Afrin ist Waise und lebt in Bangladesch auf den Schlamminseln im Brahmaputra ganz auf sich alleine gestellt. Auf den Inseln spielen sich jedes Jahr Naturkatastrophen in Form von starken Überflutungen ab, doch die Menschen dort haben sich bereits mit dem Unvermeidlichen arrangiert. Als ihr die Zwangsverheiratung droht, macht sich Afrin alleine auf den Weg nach Dhaka, um vielleicht doch noch ihren verschwundenen Vater zu finden. Hier schließt sie sich anderen obdachlosen Waisenkindern an, die versuchen mit dem Sammeln von Müll und seiner giftigen Verbrennung zu überleben, und findet mitten in der trostlosesten Umgebung Freunde. Der Film wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren gedreht, von der trostlosen Wildnis der Inseln bis zur überbevölkerten und verschmutzten Stadt Dhaka. Dabei mischen sich zunehmend auch fiktive Elemente in die dokumentarische Erzählung. Das Schicksal von Afrin wird zu einer poetischen Parabel für eine Generation, die in verzweifelten Zeiten antritt. Bangladesch ist eines der Länder, die am stärksten von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind. Afrins Kampf gegen die Flut und ihre Flucht nach Dhaka steht für Millionen von jungen Menschen in einer ähnlichen Situation.
Don Pasquale ist schrullig, wohlhabend und bereit für eine letzte lustvolle Liebe. Norina und Ernesto sind zwar glücklich verliebt, aber von der Luft allein können auch sie nicht leben. Ein befreundeter Arzt weiß Abhilfe und hält die perfekte Intrige parat hat, um die individuellen Wünsche in einer Dreieckskonstellation in die Luft gehen zu lassen. Wenn der alte reiche Mann die junge schöne Frau will, die junge schöne Frau aber lieber den reizenden jungen Mann - das Geld aber irgendwie auch ... Die Titelrolle des Don Pasquale übernimmt mit Ambrogio Maestri einer der großen Charaktersänger unserer Zeit. Zuletzt begeisterte er das Hamburger Publikum 2020 in seiner Paraderolle als Falstaff in Giuseppe Verdis gleichnamiger Oper. Wie er ist auch Danielle de Niese regelmäßig auf den internationalen Opernbühnen von Wien bis New York zu Gast. Als Norina ist die Sopranistin an der Seite von Levy Sekgapane (Ernesto), Kartal Karagedik (Dottore Malatesta) und Jóhann Kristinsson (Notario) zu erleben. Als musikalischer Leiter des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg haucht Matteo Beltrami Gaetano Donizettis Partitur neues Leben ein. Regie führt David Bösch, der 2021 mit "Manon" sein Hamburg-Debüt gab. Bühnenbild und Kostüme stammen von Patrick Bannwart und Falko Herold, die bereits in zahlreichen Produktionen mit Bösch zusammengearbeitet haben. Mit der Übertragung der Premiere von "Don Pasquale" läutet ARTE seine Geburtstagswoche ein: Vor 30 Jahren, am 30. Mai 1992, ging ARTE an den Sendestart.
Der Katamaran "Nomade des Mers" setzt seine Reise über den Atlantik fort und nimmt Kurs nach Süden. Die Sahara-Küsten und Saint-Louis im Senegal wurden erfolgreich umschifft, nun legt Corentin einen Zwischenstopp in Dakar ein. Nach drei Monaten und 4.000 Kilometern auf See gehören auch die Hühner als Maskottchen mittlerweile zum eisernen Bestand der Crew. Corentin will ein Mittel zur Stromversorgung finden - und zwar mit Lowtech-Verfahren. Im Senegal ist der Zugang zu Elektrizität ein Riesenproblem. 40 Prozent der Haushalte leben ohne Strom, die anderen mit ständigen Ausfällen. Dakar ist eine Recycling-Metropole. Hier wimmelt es von sogenannten Makern, grandiosen Tüftlern und Bastlern, die vermeintlichen Schrott in nützliche Gegenstände verwandeln. Außerdem gibt es viele FabLabs. Das Konzept: Jeder kann das Know-how und die Produktionsmittel vor Ort nutzen, um etwas zu "fabrizieren". Einzige Bedingung: Alle Pläne müssen Open Source, sprich für alle frei zugänglich sein. Abdulaye aus Mali hält vielleicht die Lösung für die Stromversorgung an Bord bereit. Der erfinderische Fernsehreparateur und Hobbybastler sammelt leidenschaftlich gerne Elektroteile und nimmt die Crew mit in das Stadtviertel Colobane, ein Recycling-Paradies. Mit den dort gesammelten Fundstücken beweist er Corentin, wie Wind zur Stromerzeugung dienen und somit die Bewässerungspumpe auf dem Katamaran antreiben kann.
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.