Die Frauen-EM 2025 auf TV.de
Jetzt 20:15 22:30
Zeit auswählen
Datum auswählen
Mo Di Mi Do Fr Sa So 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 01 02 03

TV Programm für ARTE am 27.07.2025

Zu Tisch 05:05

Zu Tisch: Rumänische Schwarzmeerküste

Essen und Trinken

Im Osten Rumäniens, im Hinterland der Schwarzmeerküste, liegt die Provinz Dobrudscha. Hier lebt die Minderheit der Aromunen. Sie sind traditionell Viehhirten - wie auch die Familie von Nicolae Migit im Dorf Stejaru. Ihr Leben hat sich verändert, seit auf den Weidegründen gigantische Windräder errichtet wurden. Tochter Mirabella Migit hat einen der Windrad-Konstrukteure aus Deutschland kennen- und lieben gelernt, nun pendelt sie mit Sohn Bennet zwischen Niedersachsen und der rumänischen Heimat. Doch die Familie hat einen geheimen Plan: dem deutschen Schwiegersohn Stephan das Leben in Rumänien so schmackhaft zu machen, dass die junge Familie ganz dorthin zieht. Eine Grundlage dafür hat Mirabella gelegt: Sie vermarktet den selbst produzierten Käse und das Fleisch über eine Erzeugergenossenschaft. Gekocht wird bei Familie Migit, was im eigenen Garten wächst, dazu gibt es Fleisch, Milch und Käse von den Ziegen. Zu den typischen Gerichten der Region gehören Piperki, mit Tomaten eingekochte gegrillte Paprika, ein salziger Kuchen mit einer Füllung aus Rübenblättern und in Marinade eingelegtes Ziegenfleisch, das auf dem offenen Feuer geschmort wird.

Zu Tisch 05:35

Zu Tisch: Wetterau

Essen und Trinken

Die Wetterau ist eine der ertragreichsten Ackerlandschaften Hessens. Die fruchtbaren Böden erstrecken sich zwischen den Ausläufern von Vogelsberg und Taunus. Mitten in der Wetterau, etwa eine Autostunde nördlich von Frankfurt am Main, liegt in historischer Kulisse des Klosters Konradsdorf ein Bio-Bauernhof. Fünf Familien mit zwölf Kindern leben und arbeiten dort in einer Gemeinschaft. Sie bauen Gemüse, Obst und Kräuter an und versorgen Hühner und Kühe. 1992 hat Helmut Keller den Bauernhof gegründet. Er bewirtschaftet ihn zusammen mit seinem Sohn Tim. Um das leibliche Wohl kümmert sich vor allem Tims Freundin Sabine. Gemeinsam mit anderen Hofbewohnern kocht sie gerne mit Produkten aus der Region. Zum Mittagessen gibt es Schmierschelkuchen, eine deftige Spezialität aus einer Kartoffelbrei-Schmand-Mischung, Speck und Zwiebeln. Für die Abschiedsfeier von Romina, die mit ihrer Familie den Hof für ein Jahr verlässt, um auf Weltreise zu gehen, wird ein Festessen vorbereitet. Es soll Lammbraten geben, gespickt mit Schafskäse. Außerdem Kartoffeln und die traditionelle Grüne Soße, die mit sieben regionalen Kräutern zubereitet wird. Die Texte datieren von 2017, dem Produktionsjahr des Programms.

Versenkte Kriegsschiffe in der Nordsee 06:00

Versenkte Kriegsschiffe in der Nordsee: Gefahr vom Meeresgrund

Dokumentation

Die Zahl klingt unglaublich: Schätzungen zufolge sollen 10.000 Schiffs- und Flugzeugwracks in der Nordsee liegen - darunter etwa 700 Kriegsschiffe aus den Weltkriegen, noch voll beladen mit rostender scharfer Munition. Politik und Behörden in ganz Europa haben dieses gigantische Problem jahrzehntelang ignoriert. Ein Team von internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern möchte das ändern. Erstmals machen sich Forschende aus mehreren europäischen Ländern auf die Suche nach den gefährlichen Hinterlassenschaften der Kriege. 15 Wracks nehmen sie in der deutschen, belgischen, dänischen und niederländischen Nordsee unter die Lupe und untersuchen die Munition an Bord - mit erschreckenden Ergebnissen. Denn aus den Wracks strömt hochtoxisches TNT, das die Tierwelt in der Umgebung und möglicherweise auch die Menschen vergiftet. Doch die Forschung steht erst ganz am Anfang. Allein die giftigen Schiffe zu erfassen und zu katalogisieren ist eine Aufgabe, die Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird. Die Dokumentation von Frido Essen beschäftigt sich aber nicht nur mit dem wachsenden Problem der rostenden Metallkolosse, die schleichend die Umwelt vergiften. Auch sehr viel akutere Bedrohungen wie gefährliche Funde an Stränden oder treibende Seeminen werden gezeigt. Und: Vor der englischen Küste liegt ein Wrack, das so gefährlich ist, dass sogar die Menschen im entfernten London davor seit Jahrzehnten zittern. Das Fatale: Es handelt sich um ein Problem, das nicht lösbar scheint.

Das Geheimnis der Moore 06:55

Das Geheimnis der Moore

Dokumentation

Moore und Sumpfgebiete spielen eine wichtige Rolle bei der globalen Erderwärmung, denn sie beeinflussen den Treibhausgaskreislauf. Doch Moor ist nicht gleich Moor: Manche Arten binden Kohlenstoff, andere geben ihn in Form von Kohlendioxid- und Methanemissionen an die Atmosphäre ab. Die Dokumentation begleitet die Arbeit von zwei Forschungsteams, die den Einfluss von Moor- und Sumpfgebieten auf das Klima untersuchen. Beim Abschmelzen der Permafrost-Moore entweichen Treibhausgase. Aber auch aus dem Gleichgewicht gebrachte Sumpf- und Moorgebiete, etwa durch die Plantagenwirtschaft zur Gewinnung von Palmöl, beschleunigen den Klimawandel. Die Dokumentation erklärt, was passiert, wenn Kohlenstoff aus den Sumpf- und Moorgebieten in die Atmosphäre entweicht, und wie man das Potenzial der Natur nutzen kann, um den Klimawandel zu bremsen. "Europäische Moore enthalten fünfmal mehr Kohlenstoff als europäische Wälder. Daher ist es sehr wichtig, dass der Kohlenstoff im Moor verbleibt", sagt Dr. Minna Väliranta vom Umweltforschungszentrum der Universität Helsinki. Die Wissenschaftlerin und ihr Team betreiben Feldforschung zur Erhebung von Daten über die Auswirkungen der globalen Erderwärmung auf die arktischen Permafrost-Moore. Bisher gab es nur wenig Daten aus dem hohen Norden Europas; viele Forschungsergebnisse aus anderen Regionen wurden schlicht verallgemeinert.

Impulse 07:50

Impulse: Mathematik: Die Rechnung geht auf!

Kindersendung

Eine neolithische Hirtin macht sich Sorgen: Als sie die Herde am Morgen aus dem Dorf trieb, hat sie für jedes Schaf, das den Pferch verließ, einen kleinen Stein hinterlegt. Bei ihrer abendlichen Heimkunft von der Weide nimmt sie für jedes Tier, das wohlbehalten in den Stall zurückkehrt, wieder einen kleinen Stein vom Stapel. In der Jungsteinzeit konnte der Mensch noch nicht zählen, aber für diese Hirtin steht fest: Ihr fehlt ein Schaf. Heute können wir mit Zahlen umgehen, die so groß sind, dass alle Bücher der Welt nicht ausreichen würden, um sie zu fassen, und unsere gesamte Gesellschaft basiert auf immer komplexeren Gleichungen. Diese Folge der Dokumentationsreihe "Impulse" blickt auf die großen Etappen, in denen die Menschheit die Mathematik für sich erschloss. "Impulse" hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wissenschaftsbegeisterung jener zu wecken, die sich stets für naturwissenschaftlich unbegabt gehalten haben. Die Reihe will an komplexe Themenbereiche wie Genetik, Strömungsmechanik, elektromagnetische Wellen, Mikrobiologie oder Quantenphysik heranführen und für sie begeistern. Und dann sage nochmal einer, Wissenschaft mache keinen Spaß!

ARTE Junior Das Magazin 08:15

ARTE Junior Das Magazin

Kindermagazin

42 - Die Antwort auf fast alles 08:30

42 - Die Antwort auf fast alles: Wieviel Mathematik steckt im Universum?

Infomagazin

Mathematik gilt vielen als abstraktes Schulfach - trocken, schwierig, weltfremd. Doch was, wenn sie in Wahrheit die verborgene Ordnung hinter allem ist? Mathematik ist verblüffend präsent in unserem Alltag: Sie steckt in den Blättern und Blüten von Pflanzen. Selbst Bienen - das zeigt die neueste Forschung - haben so etwas wie einen Sinn für Mathematik. Pflanzen etwa orientieren sich häufig an der sogenannten Fibonacci-Folge - einer Zahlenreihe, die entsteht, indem man immer wieder die Summe der beiden vorhergehenden Zahlen addiert. Der Pflanzenbiologe David Spencer zeigt anhand von Sonnenblumen und Romanesco, wie sich aus einfachen mathematischen Regeln faszinierende Muster ergeben. Selbst Insekten scheinen ein Gespür für Mathematik zu haben: Die Verhaltensforscherin Aurore Avarguès-Weber hat in Experimenten mit Bienen gezeigt, dass diese nicht nur Mengen unterscheiden, sondern sogar einfache Rechenaufgaben lösen können. Doch ist Mathematik wirklich die Sprache der Natur - oder nur ein Werkzeug des Menschen? Für die Mathematikerin Sarah Hart ist klar: Mathematik und ihre Formeln sind ein Schlüssel zu den Vorgängen im Universum. Der Physiker und Computerpionier Stephen Wolfram geht noch einen Schritt weiter: Er entwirft das kühne Bild eines Universums, das selbst wie ein gigantisches Rechenprogramm funktioniert - gesteuert durch einfache Regeln, die wir gerade erst beginnen zu verstehen.

Unhappy 09:00

Unhappy: Von Gemeinschaft und Einsamkeit

Dokumentation

Beim Rudern mit der Berliner Rudergesellschaft "Wiking" lernt Ronja von Rönne den Vereinsvorsitzenden Matthias Herrmann und Jan Szalucki, eines der jüngsten Mitglieder, kennen. Egal ob im Achter oder im Vierer: Rudern geht nur, wenn alle zuverlässig mitmachen und sich im Verein einbringen. Worin liegt für Matthias und Jan die Kraft ihrer Gemeinschaft? Welches Glück haben sie im Ruderclub gefunden? Und warum kann es hilfreich sein, einem Verein beizutreten? Gisela Platzbecker und Josef Meurer dagegen suchen eine noch intensivere Form von Gemeinschaft: eine WG - auch um im Alter nicht zu vereinsamen. Sie haben schon in verschiedenen Gemeinschaften gelebt, ohne irgendwo richtig anzukommen. Jetzt nehmen sie es selbst in die Hand und bauen eine eigene Wohngemeinschaft auf. Warum ist ihnen das so wichtig? Die Psychologen Judith Mangelsdorf, Hannes Zacher und Franz Neyer geben Einblick in die Forschung und erklären, weshalb uns Menschen sozialer Ausschluss so weh tut und wie wir Einsamkeit überwinden können. Wie kommt es, dass wir uns in Gruppen so wohlfühlen und wie kann man Räume gestalten, dass sie Gemeinschaft ermöglichen? Dazu sprechen der Archäogenetiker Johannes Krause, der Mediziner Christian Keßler, die Architektin Wiebke Ahues, der Philosoph Christoph Quarch und die Architekturpsychologin Alexandra Abel.

Nicole Kidman - Eyes Wide Open 09:30

Nicole Kidman - Eyes Wide Open

Künstlerinnenporträt

Ihren Durchbruch als neue Hollywoodikone verdankte die damals vor allem in Australien bekannte Nicole Kidman dem Film "Tage des Donners" mit Tom Cruise - und der Ehe der beiden, die daran anschloss. In der Folge entschied sich die Schauspielerin rasch für anspruchsvollere Rollen und drehte innerhalb von vier Jahren mit renommierten Regiegrößen wie Gus Van Sant, Jane Campion und Stanley Kubrick. Die Filme waren nicht nur für die Schauspielerin selbst, sondern auch für die Regisseure wegweisend. Mit "To Die For", "Portrait of a Lady" und "Eyes Wide Shut" legte Nicole Kidman in den 1990er Jahren den Grundstein für ein Thema, das ihr persönlich am Herzen liegt: der Status der Frau in der Gesellschaft. In 40 Jahren Karriere und 70 Filmen ergründete sie familiäre, soziale und berufliche Strukturen und erklärte jeder Form von Unterwerfung - ob erduldet oder frei gewählt - sowie den Fallen der Gewohnheit, des Schweigens und dem Patriarchat den Kampf. In ihren Rollen stellt sich Nicole Kidman ihren persönlichen Dämonen und spielt sämtliche Dramen durch, vor denen sie sich im wahren Leben am meisten gefürchtet hat und fürchtet: Trauer, Unfruchtbarkeit, Unterwerfung, Vergewaltigung, Verlust, Ablehnung der Mutterrolle, Altern. Ihre Filmrollen werden so zum Spiegelbild des Lebens. Die Konfrontation mit existenziellen Fragen und ihre Rollen in Autorenfilmen und Blockbustern gleichermaßen machen Nicole Kidman zu einer atypischen Schauspielerin der modernen Filmgeschichte. Sie kann glaubwürdig Figuren aus sämtlichen Epochen und Kontinenten verkörpern, ihr Aussehen ist ebenso unverwechselbar wie modulierbar. Als vielseitig begabte Schauspielerin, die sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen weiß, ist sie eine Inspirationsquelle für eine ganze Generation von Zuschauern und Regisseuren. Ihr filmisches Porträt erhält dadurch einen besonderen Wert, dass sie ihren Werdegang selbst kommentiert: in einer Aufnahme eines bisher unveröffentlichten Exklusiv-Langinterviews mit Michel Ciment, dem französischen Filmkritiker und Herausgeber des Kinomagazins "Positif" und Experte für Stanley Kubrick und Jane Campion, sowie weiteren Wegbegleitern und Filmschaffenden wie dem US-amerikanischen Filmregisseur Gus Van Sant.

Raubtiere und ihre Beute, Kampf ums Überleben 10:25

Raubtiere und ihre Beute, Kampf ums Überleben: Der Leopard

Tiere

Leoparden sind Meister der Anpassung. Die Einzelgänger sind äußerst beweglich und tarnfähig. In Sambia muss ein Leopardenweibchen sein Revier verteidigen und gleichzeitig seiner neuen Rolle als Mutter gerecht werden. Der erhöhte Futterbedarf zwingt es, größere Risiken einzugehen. Regelmäßig muss es jagen und zugleich seine Jungen beschützen - ein ständiger Balanceakt. Außerdem ist es nicht mehr nur Jägerin, sondern auch Lehrerin, die ihren Jungen beibringt, wie man überlebt. Kaum ein Speiseplan im Tierreich ist vielfältiger: Impalas, Eichhörnchen, Paviane und Gnus. Für jede Beute haben Leoparden eine speziell angepasste Strategie. Mit Kraft, Cleverness und Beweglichkeit attackieren die gefährlichen Raubkatzen ihre Beute auf höchst unterschiedliche Weise.

Raubtiere und ihre Beute, Kampf ums Überleben 11:10

Raubtiere und ihre Beute, Kampf ums Überleben: Der Wolf

Tiere

Ein Wolfsrudel geht immer gemeinsam auf die Jagd. Die Tiere setzen ihre hohe Intelligenz ein, um gemeinschaftlich Beutetiere zu erlegen, die bis zu 15-mal größer sind als sie selbst. Im kanadischen Polargebiet versucht ein Alphaweibchen nach dem Tod ihres Partners, das Rudel allein anzuführen. Damit alle satt werden, muss sie den Zusammenhalt wahren und beim Angriff auf schwierige Beutetiere wie Moschusochsen mutig vorangehen. Im Yellowstone-Nationalpark kämpft ein relativ neu gebildetes Wolfsrudel darum, sich gegenüber einer starken, etablierten Gruppe zu behaupten, die hauptsächlich Bisons jagt. Jeder Angriff ist eine taktische Meisterleistung, jede Entscheidung birgt ein Risiko. Ein Jahr lang haben die Filmemacher die Wolfsrudel begleitet und ihre Sozialdynamik sowie ihre Überlebens- und Jagdstrategien beobachtet, bei denen Schwarmintelligenz ebenso wichtig ist wie Ausdauer.

Guédelon II. Die Burg-Baustelle 11:55

Guédelon II. Die Burg-Baustelle: Die Burg-Baustelle

Dokumentation

Auf vergessene Baudenkmäler aufmerksam zu machen, ist Teil des experimental-archäologischen Forschungsprojekts Guédelon - den Bauprozess einer mittelalterlichen Burg in natura verfolgen, hinterfragen und erleben zu können, ist nicht minder wichtig. Im 21. Baujahr konzentrieren sich die Handwerker von Guédelon in enger Zusammenarbeit mit den Experten des französischen Forschungsinstituts für präventive Archäologie (Inrap), Christophe Meloche und Gilles Rollier, auf drei umfangreiche Projekte: den Ausbau des Dachstuhls des Kapellenturms, den Bau eines befestigten Burgtors mit Torbogen zur Verbindung der beiden Türme und den Nachbau mittelalterlicher Fenster. Welche Techniken und Konstruktionen sind für die Bauvorhaben notwendig? Was lässt sich von den Vorgängerbauten lernen? Der Bauleiter des Projekts, Florian Renucci, vertraut für die Umsetzung auf den Rat von Spezialisten für Befestigungsanlagen wie Nicolas Faucherre, aber genauso auf die Erfahrung der Bauarbeiter. Für den Nachbau der Fenster, für die es kein archäologisches Vorbild gab, brachte eine Reise zur Klosterbaustelle Campus Galli im Landkreis Sigmaringen neue Erkenntnisse. Ein mittelalterliches Fenster existiert nun auch im Herrenzimmer der Burg von Guédelon. Wichtiger Bestandteil der Mission ist nicht nur die Vergangenheit wiederzuentdecken, sondern auch das erhaltene Wissen über ein praktisches Bildungsprojekt an die Besucher weiterzugeben - langfristige Experimente werden dafür fortgesetzt. Das Projekt wurde im Jahr 1997 gestartet und sollte etwa 25 Jahre dauern. Etwa 70 Vollzeitbeschäftigte arbeiten in Guédelon, die Leiterin des Bauprojektes ist Maryline Martin. Außerdem hat das Projekt auch neue Arbeitsplätze geschaffen. Der Baustellenleiter Florian Renucci koordiniert die Arbeit von insgesamt elf Gewerken, darunter Dutzende Maurer, Schmiede, Zimmerleute, Dachdecker und Seiler.

Der Mittler 13:30

Der Mittler

Drama

Anfang des 20. Jahrhunderts in England verbringt der zwölfjährige Leo seine Sommerferien auf dem herrschaftlichen Anwesen seines wohlhabenden Freundes Marcus. Die Klassenunterschiede werden bald noch deutlicher, als Leo zum unfreiwilligen Mittler einer Liebesaffäre zwischen Marcus' älterer Schwester und dem Bauern Ted Burgess wird. Er wird zum Boten ihrer Liebesbriefe, gerät aber zunehmend unter Druck, da die Affäre aufgrund von Marians Verlobung nicht bekannt werden darf. Das historische Drama zeigt die psychologischen und sozialen Konsequenzen der rigiden Klassengesellschaft im England der Jahrhundertwende. England zur Jahrhundertwende: Der zwölfjährige Leo verbringt seine Sommerferien auf dem Schloss der aristokratischen Familie seines Schulfreundes Marcus. Er schwärmt für Marcus' ältere Schwester Marian, die gerne Zeit mit ihm verbringt. Als er bei einem Unfall den Bauern Ted Burgess kennenlernt, der ihn bittet, Marian eine Nachricht zu überbringen, ist er zunächst überrascht. Marian bittet ihn ihrerseits, Ted einen Brief zu bringen. Erst nach einiger Zeit, als die Neugierde ihn übermannt, öffnet Leo den Brief und findet heraus, dass er Liebesbriefe überbringt. Die Affäre zwischen Ted und Marian wäre ein Skandal, da Marian sich bald mit dem Grafen Hugh verloben soll. Leo gerät in ein moralisches Dilemma, da er Marian helfen will, aber auch von ihrer Mutter unter Druck gesetzt wird, das Geheimnis zu verraten. Das historische Drama ist laut Filmdienst eine "entlarvende Analyse großbürgerlich-feudaler Rituale" und zeigt die repressiven Folgen der rigiden Klassengesellschaft für alle Beteiligten. Der Film ist die dritte Zusammenarbeit zwischen dem Regisseur Joseph Losey und dem Drehbuchautor Harold Pinter.

Freiheit für alle! 15:25

Freiheit für alle!: Die Frauen der Französischen Revolution

Dokumentation

Am 5. Oktober 1789, knapp drei Monate nach dem Sturm auf die Bastille, marschierten Tausende aufgebrachte Pariser Marktfrauen, mit Piken und Äxten bewaffnet, unter der Führung der Obsthändlerin Reine Audu zum Schloss Versailles. Grund dafür war eine Brotknappheit. Am darauffolgenden Tag brachten die Frauen Ludwig XVI. ins revolutionäre Paris, wohin König und Hofstaat umziehen mussten. Diese Aktion fand Eingang in die Geschichte der Französischen Revolution - und damit in die Weltgeschichte. Sie beweist, dass Frauen an vorderster Front des Geschehens standen. Sie beteiligten sich an allen wichtigen Ereignissen der revolutionären Bewegung und erhoben neuartige Forderungen bezüglich eines egalitären Geschlechterkonzepts. Sie besuchten die politischen Klubs, gründeten eigene, hielten Reden in der Nationalversammlung und griffen zu den Waffen, um das Vaterland zu verteidigen. Der Dokumentarfilm zeigt einige sehr unterschiedliche Frauenpersönlichkeiten dieser Umbruchszeit: die idealistische Dramatikerin Olympe de Gouges, die 1791 die feministisch-revolutionäre "Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin" verfasste, die belgische Amazone Théroigne de Méricourt, die aristokratische Journalistin Louise de Kéralio, die politisch aktive Schokoladenhändlerin Pauline Léon, die Schauspielerin Claire Lacombe, die zornige Marktfrau Reine Audu und die Soldatin a.D. Catherine Pochetat. Paradoxerweise erreichten die Frauen umso weniger soziale Gleichstellung mit den Männern, je mehr sie für den Umsturz kämpften. Die männlichen Revolutionäre begannen, sie zu unterdrücken: Olympe de Gouges wurde hingerichtet, Théroigne de Méricourt in die Psychiatrie eingeliefert. Den Frauen wurde jegliche politische Tätigkeit und das Versammlungsrecht per Gesetz verboten. Einige Jahre später verankerte der "Code Napoléon" die untergeordnete Stellung der Frau im französischen Zivilrecht. Doch heute werden diese Frauenschicksale durch eine neue Generation von Historikern und Historikerinnen neu bewertet.

UNESCO Weltkulturerbe - Schätze für die Ewigkeit 17:00

UNESCO Weltkulturerbe - Schätze für die Ewigkeit: Arles

Dokumentation

Das südfranzösische Arles erfindet sich neu. Bislang war der malerische Ort am Rande der Camargue vor allem für seine antiken Wahrzeichen wie das berühmte Amphitheater bekannt, die Teil des UNESCO-Weltkulturerbes sind. Mit dem weithin sichtbaren Turm des amerikanisch-kanadischen Architekten Frank O. Gehry hat die Stadt ein weiteres Wahrzeichen erhalten. Auf einer ehemaligen Industriebrache ist rund um den Gehry-Turm ein Kulturcampus entstanden, der sich als "Zukunftswerkstatt" und als Anziehungspunkt für die relevantesten Künstler des 21. Jahrhunderts versteht. Zwischen dem Amphitheater und dem glitzernden Gehry-Turm liegen 2.000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte. Aber auch bedeutende romanische Kirchenbauten gehören zum reichen Weltkulturerbe von Arles. Und immer noch entdecken Archäologen Neues: Spektakulär sind die großformatigen Fresken im pompejanischen Stil, die bei den Ausgrabungen einer altrömischen Villa gefunden wurden und wie ein gigantisches Puzzle zusammengesetzt und restauriert werden. Die Dokumentation zeigt Arles als eine Stadt im Spannungsfeld zwischen Antike und Avantgarde und als einen Ort, der immer schon Künstler und Kreative angezogen hat. Darunter Vincent van Gogh, der hier seine produktivste Phase hatte. Oder Pablo Picasso, der häufig nach Arles kam und eng mit dem Fotografen Lucien Clergue befreundet war, einem Mitbegründer des renommierten Foto-Festivals "Les Rencontres d'Arles".

"Klang der Vielfalt" - Deutsches Chorfest in Nürnberg 17:55

"Klang der Vielfalt" - Deutsches Chorfest in Nürnberg

Konzert

Mehr als 400 Chöre und Vokalensembles jeglicher Genres, Besetzungen und Leistungsstufen haben vom 29. Mai bis 1. Juni ihre "Stimmen der Vielfalt" beim Chorfest in Nürnberg auf den großen und kleinen Bühnen der Stadt erklingen lassen. Mittelpunkt des Chorfestes und der Dokumentation ist die Open-Air-Bühne am Hauptmarkt. Ob Chorfestbesucher, Passant oder Tourist - der Hauptmarkt wurde zum Klangmagnet, dem sich niemand entziehen konnte. Und damit auch die Zuschauer zum Singen kommen, fanden hier zwei bis drei Mal täglich die sogenannten Singalongs statt, bei denen das Publikum von den unterschiedlichsten Chorfestteilnehmern zum Singen animiert werden. Regisseurin Bea Conrad hat die Musik, die vielfältigen Aktivitäten des Chorfests und auch die Emotionen des begeisterten Publikums eingefangen. An der Singbus-Bühne, die in der Nähe vom Hauptmarkt aufgebaut ist, steht der 35-jährige Rémi Leclerc. Er war mit seinem französischen Vokalensemble, den Humanophones, schon einmal in Nürnberg. Dass sich das Publikum auch für Auftritte des üblichen Chorgesanges so aufgeschlossen zeigt, begeistert den Musiker. Mit den Humanophones hat Leclerc 2013 eine neue musikalische Sprache entwickelt, die den Körper, die Stimme, Tanz und Schauspiel vereint. Als Moderatorin und Interviewerin führt die Geigerin und Podcasterin Anne Schoenholtz durch das Klangbad der Stimmen.

Zu Tisch 18:40

Zu Tisch: Swanetien, Georgien

Essen und Trinken

Familie Tamliani lebt wie viele andere Einwohner in Tsvirmi als Selbstversorger. Das Dorf liegt auf fast 2.000 Meter Höhe. Am Ende eines langen Sommers erntet Archil Tamliani zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder Lascha die Kartoffeln. Sie sind eine wichtige Lebensgrundlage. Den größten Teil verkaufen Johnny und Archil oder tauschen ihn gegen Mehl. Die Tamlianis machen alles noch mit der Hand, Maschinen können sie sich nicht leisten. Statt mit einem Mähdrescher mähen sie ihre Weiden mit der Sense, mit einem Ochsengespann und einem Holzschlitten holen sie das Heu in den Stall. Die swanetische Küche ist deftig: Khatschapuri, mit Sulguni-Käse gefüllte Teigtaschen, sind ein tägliches Muss. Lily Tamliani und ihre Schwiegertochter Khatia sind im Haus fürs Kochen zuständig. Auf einem einfachen Holzofen bereiten sie die Gerichte zu. Zweimal in der Woche macht Lilly Sulguni-Käse. Er hat eine ähnliche Konsistenz wie Mozzarella. Sie gewinnt ihn aus der Milch ihrer sechs Kühe, die sie mit der Hand melkt. Grundlage für Lilys Svanuri Marili, ihr Salz, sind Knoblauch, Koriander, Dill, Paprika und das "fremde Gewürz" - Schabzigerklee. Lily sammelt die Zutaten unweit des Hauses oder baut sie in ihrem Garten an. Über die Bestandteile des Svanuri Marili gibt sie gerne Auskunft, nicht aber über die jeweiligen Mengen. Trotz materieller Not begehen die Menschen in Swanetien immer wieder opulente Festmahle - Supra ist ein Fest inmitten des Alltags. Dabei wird der Tisch mit allerlei Speisen und Getränken überladen. Man gedenkt der Ahnen und der Lebenden, man schwört sich ein auf die Gemeinschaft.

ARTE Journal 19:10

ARTE Journal: 27/07/2025

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Mit dem Postschiff durch die Südsee 19:30

Mit dem Postschiff durch die Südsee: Die magischen Marquesas-Inseln

Land und Leute

Mitten im Pazifik, im größten Ozean der Erde, liegt Französisch-Polynesien. Fernab der bekannten kommerziellen Hauptstadtinsel Tahiti befinden sich die Marquesas: ein Inselarchipel mit einer atemberaubenden Landschaft, voll rauer Schönheit, schroffer Felsen und naturverbundenen Bewohnern. Alle zwei Wochen macht sich die "Aranui", eine kuriose Mischung aus Fracht- und Kreuzfahrtschiff, auf den weiten Weg dorthin durch das unendliche Blau des Meeres. Beladen mit Lebensmitteln, Post, Autos und vielem mehr, was die Menschen hier brauchen, aber nicht selbst herstellen können. 1.500 Kilometer legt die "Aranui" dafür zurück. Nach einem kurzen Zwischenhalt auf dem Tuamotu-Archipel erreicht sie die Marquesas-Inseln - ein größtenteils unberührtes Naturparadies. In den alten Kalderas der Vulkaninseln wächst dichter Wald. Hohe Basaltkegel ragen in die Luft. Die Meeresbrandung kracht an die Küsten. Auf den Klippen leben unzählige Wildziegen, die mit den ersten Europäern hierhergekommen sind, Wildpferde durchkämmen die Steppen unter der sengenden Hitze. An die alten Sitten und Gebräuche erinnern überwucherte Steinskulpturen und Tempelruinen - und die Menschen, die hier ein Leben zwischen Traditionen und moderner Kreativität, zwischen Autonomie und Globalisierung führen. Trotz aller Unabhängigkeit sind sie dankbar für die Lieferungen der "Aranui" - und auch für die Touristen, die sie mitbringt.

Florence Foster Jenkins 20:15

Florence Foster Jenkins

Biografie

Das Biopic "Florence Foster Jenkins" erzählt die Geschichte der gleichnamigen amerikanischen Mäzenin, die Mitte des 20. Jahrhunderts als "Diva der falschen Töne" Bekanntheit erlangte und von Hollywoodstar Meryl Streep gespielt wird. Florence Foster Jenkins lebt mit ihrem Partner und Manager St. Clair Bayfield als reiche Erbin in New York und hat sich in der Klassikszene durch den von ihr gegründeten Verdi Club einen Namen gemacht. Sie träumt jedoch von einer Karriere als Opernsängerin und wird von St. Clair trotz ihres offensichtlich fehlenden Talents dazu ermutigt. New York, 1944: Florence Foster Jenkins ist eine angesehene Mäzenin der New Yorker Klassikszene. Dann beschließt sie, selbst als Opernsängerin aufzutreten. Sie wird darin von St. Clair Bayfield unterstützt, mit dem Florence, die sich bei ihrem ersten Ehemann mit Syphilis angesteckt hat, eine platonische Ehe führt. Obwohl St. Clair jeden Abend zu seiner Geliebten Kathleen fährt, verläuft die Ehe der beiden ausgesprochen harmonisch. St. Clair widerspricht auch nicht Florences Wunsch, Opernsängerin zu werden, obwohl sie gänzlich unbegabt ist. Das Paar stellt den Pianisten Cosmé McMoon ein, der Florences schiefen Gesang begleiten soll. Zunächst ist er begeistert, den begehrten Posten an der Seite der Millionenerbin ergattert zu haben. Doch seine Euphorie wandelt sich schnell in Besorgnis, als er die schrillen Töne der Amateursängerin zum ersten Mal vernimmt. McMoon möchte nicht zur Lachnummer der New Yorker Musikwelt werden. Doch St. Clair überredet ihn, der musikliebenden Florence zum Wohle ihrer Gesundheit nicht die Wahrheit über ihren schrecklichen Gesang zu offenbaren. Die beiden geraten in eine missliche Lage, als Florence beschließt, vor großem Publikum in der Carnegie Hall aufzutreten ... Die im Film von Meryl Streep gespielte Florence Foster Jenkins wurde 1868 im US-Bundesstaat Pennsylvania geboren. Die New Yorker Gesellschaftsdame und Musikliebhaberin sorgte mit ihrem schiefen Gesang für Schlagzeilen. Den Höhepunkt ihrer musikalischen Karriere markierte ihr Auftritt in der Carnegie Hall im Jahr 1944.

Liza Minnelli, Erbin einer Hollywood-Dynastie 22:00

Liza Minnelli, Erbin einer Hollywood-Dynastie

Künstlerinnenporträt

Liza Minnelli, 1946 als Erbin einer Hollywood-Dynastie geboren, stieg in den 1970er Jahren zur Königin des New Yorker Nachtlebens auf und prägte mehrere Jahrzehnte des Showbusiness. Sie singt, tanzt und schauspielert - ein künstlerisches Allroundtalent und eine unverkennbare Performerin. Liza tritt in große Fußstapfen: Ihre Eltern, Regisseur Vincente Minnelli und Schauspielerin Judy Garland, sind wahre Hollywood-Legenden. Sie wächst vor der Kamera auf und feiert mit Mitte 20 ihren internationalen Durchbruch. Im Filmmusical "Cabaret" schlüpft sie in die Rolle der Sally Bowles - eine ikonische Filmfigur entsteht. Bob Fosse konzipiert das NBC-Special "Liza with a Z" mit Liza Minnelli im Mittelpunkt - das erste öffentliche Konzert, das exklusiv im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Namhafte Broadway-Komponisten lassen sich von ihr inspirieren und schreiben Songs, die heute Kultstatus haben - darunter der Titelsong "New York, New York" aus dem gleichnamigen Musikfilm von Martin Scorsese. Liza Minnelli füllt jahrzehntelang die größten Konzertsäle der Welt. Der Oscar für ihre Rolle in "Cabaret" macht sie - wie einst ihre Mutter - zur Ikone. Die Beziehung zu Judy Garland war nahezu symbiotisch, geprägt von Liebe und Rivalität, harter Arbeit und einem Leben im permanenten Rampenlicht. Vor diesem Hintergrund zeichnet die Dokumentation Liza Minnellis Lebensweg nach. Wie ihre Mutter sieht sie sich auch der dunklen Seite des Erfolgs gegenüber und droht zeitweise daran zu zerbrechen. Doch sie trotzt den Strapazen der Unterhaltungsindustrie - und singt auch heute noch: "Life Is a Cabaret".

Vincenzo Bellini: Norma 22:55

Vincenzo Bellini: Norma

Oper

Norma ist eine Frau zwischen zwei Systemen: Einerseits entscheidet sie als gallische Priesterin in einem besetzten Land über Krieg und Frieden. Andererseits ist sie die heimliche Geliebte des römischen Feldherrn Pollione, mit dem sie sogar zwei Kinder hat. Ihr Doppelleben droht aufzufliegen, als Pollione sie wegen der jüngeren Priesterin Adalgisa verlassen will. Der unerträgliche Konflikt zwischen Liebe und Rachedurst, Emotion und Vernunft treibt Norma beinahe zum Mord an den eigenen Kindern. Doch trifft sie eine andere Entscheidung, die kaum weniger radikal ist. Vincenzo Bellinis 1831 entstandene "Norma" ist seine berühmteste Oper und zählt, unter anderem aufgrund der legendären Arie Casta Diva, zu den Meisterwerken der italienischen Romantik. Regisseur Vasily Barkhatov, der zuvor in der Spielzeit 2022/2023 am Theater an der Wien Mieczyslaw Weinbergs "Der Idiot" inszeniert hat, deutet die Tragödie vor dem Hintergrund eines politischen Systemwechsels. Norma gerät zwischen die Mühlsteine von ideologischen Umwälzungen, bei denen alte Götzenbilder von neuen Götzen abgelöst werden. Der 1983 in Moskau geborene preisgekrönte Regisseur Vasily Barkhatov punktet in seinen Inszenierungen mit spektakulärer Erzählkunst. Er transformiert die Stücke in heutige Welten und zeichnet dabei große Bilderbögen voll psychologischer Finesse, präziser Personenführung und gesellschaftskritischer Spitzen.

Nikotin - Droge mit Zukunft 01:25

Nikotin - Droge mit Zukunft

Dokumentation

Viele versuchen jahrelang mit dem Rauchen aufzuhören und kommen einfach nicht los. Nikotinpflaster, Hypnose, Kurse - nichts scheint zu helfen. Aber jetzt gibt es ein neues Wundermittel, mit dem Raucher ihre Sucht überwinden können: E-Zigaretten. Hier wird das Nikotin verdampft, nicht der Tabak erhitzt. Vertreter der Tabakfirmen sprechen von einem um bis zu 99 Prozent geringerem Gesundheitsrisiko für den Konsumenten. Aber nicht erst seit die rätselhafte Lungenkrankheit Evali in den USA zahlreiche Todesopfer forderte, zweifeln die Kritiker der Tabakindustrie an den neuen Produkten. Denn noch seien die gesundheitlichen Folgen des Dampfens viel zu wenig erforscht. Angeblich konzentriert sich die Werbung auf erwachsene Raucher, die von der Tabakzigarette auf die gesündere E-Zigarette umsteigen sollen. Bei genaueren Hinsehen zeige sich aber, dass das Marketing auf Teenager abzielt, die dazu gebracht werden sollen, dass sie mit dem Rauchen anfangen. Je jünger die Menschen mit Nikotin in Kontakt gebracht werden, desto zuverlässiger bleibt ihre Sucht nach der Droge - diese Erkenntnis findet sich in internen Dokumenten der großen Zigarettenfirmen schon in den 60er Jahren. Und ganz ungehemmt sprechen sie junge Menschen dort an, wo der Staat noch keine Regularien dagegen entwickelt hat: in Schwellenländern wie Indonesien. Nikotin ist eine gefährliche Droge, ihr Suchtpotential wird von Ärzten mit dem von Heroin verglichen. Aber allen Warnhinweisen zum Trotz: Nikotin ist in der herkömmlichen Form der Zigarette oder im modernen Gewand des Verdampfers definitiv eine Droge mit Zukunft.

World White Hate 03:00

World White Hate: Das Netzwerk des rechtsextremen Terrors

Dokumentation

Die erste Folge der Dokumentationsreihe "World White Hate" zeigt die wachsende Bedrohung durch rechtsextremen Terrorismus. Opfer rechter Gewalt erzählen, was sie erlebt haben. Ermittler, Terrorismusforscher und Geheimdienstexperten schildern, wie sich die Terroristen vernetzen. Junge Menschen radikalisieren sich im Internet, propagieren Gewalt und rekrutieren über Social Media oder verschlüsselte Dienste wie Telegram neue Anhänger. Behörden in den USA und Europa halten diese Gefahr für bedrohlicher als den islamistischen Terrorismus. So ermordete zum Beispiel der 18-jährige Payton Gendron im US-amerikanischen Buffalo 2022 zehn Schwarze. Inspirieren ließ er sich durch Videos eines britischen Rechtsextremisten. Auch Frankreich und Deutschland sind betroffen. Anschläge etwa in Hanau, Halle oder München wurden von jungen Tätern mit rechtsextremen Motiven begangen. Die Attentäter berufen sich auf die Ideologien anderer Terroristen wie zum Beispiel Brenton Tarrant, der in 2019 im neuseeländischen Christchurch 51 Menschen ermordete, oder Anders Breivik, der 2011 in Oslo und auf der nahegelegenen Insel Utøya 77 Menschen tötete. Beide Täter veröffentlichten online Manifeste, die rassistische Ideologien und Verschwörungstheorien verbreiten. Eine Großrazzia in Deutschland deckte schließlich 2024 einen geplanten Staatsumsturz durch Rechtsextreme auf. Laut UN-Generalsekretär António Guterres stellen rechte Gewalt und Terror die größte Bedrohung unserer Demokratie dar. Die Dokumentation geht diesen Spuren nach und deckt auf, wie sich Hass und Rassismus weltweit ausbreiten.

Die lange Reise eines Walhais 03:55

Die lange Reise eines Walhais

Tiere

Ein Walhai misst im Durchschnitt fünf bis zwölf Meter und ist damit der größte bekannte Fisch. Die Tiere werden bis zu 130 Jahre alt und sind unglaublich robust. Pro Stunde filtern sie bis zu 6.000 Liter Wasser, aus dem sie täglich eine Tonne Nahrung aufnehmen. Auf dem Speiseplan stehen vor allem Plankton, Algen, Kleinstlebewesen und kleine Fische. Der Rücken ist meist blaugrau oder bräunlich mit einem Muster aus weißen Flecken und Streifen, der Bauch ist einfarbig hell. Die Haut eines ausgewachsenen Tieres ist mit bis zu 15 Zentimetern die dickste aller Lebewesen der Erde und schützt vor Angriffen anderer Haie. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass der Walhai selbst schwere Verletzungen sehr gut überlebt und dass Teile seiner Flossen nachwachsen können. Die größte Gefahr für diese vom Aussterben bedrohte Art ist der Mensch: In Asien sind ihre Rückenflossen und ihr Fleisch sehr begehrt, sei es zum Verzehr oder für die traditionelle chinesische Medizin. Man weiß wenig über diese harmlosen Riesen, aber eines ist sicher: Sie wandern Tausende von Kilometern und leben vor allem in tropischen und subtropischen Meeren. Die Dokumentation begleitet ein 30 Jahre altes Walhaiweibchen namens Domino. Um ihre Wanderung zu verfolgen, haben Forscher sie mit einem Satellitensender ausgestattet. Noch nie wurde die lange Reise eines Walhais so genau beobachtet. Walhaie schwimmen normalerweise zwischen der Wasseroberfläche und zwölf Metern Tiefe, können aber bis zu 1.000 Meter tief tauchen. Sie bewegen sich langsam, aber stetig. Nur durch Bewegung können sie ihr Blut mit Sauerstoff anreichern, Stillstand wäre tödlich. Die Dokumentation gibt Einblicke in die komplexen Ernährungsstrategien der Walhaie und ihre Interaktionen mit anderen Tierarten der Ozeane.