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TV Programm für ARTE am 27.04.2025

Covid-19: Der Wettlauf um den Impfstoff 05:10

Covid-19: Der Wettlauf um den Impfstoff

Dokumentarfilm

Nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie wurde schnell klar, dass die Verbreitung des Virus ohne einen wirksamen Impfstoff nicht zu stoppen ist. Die Dokumentation zeichnet die großen Etappen der Impfstoffentwicklung nach - vom Beginn der Forschung an einem Impfstoff im Januar 2020, nachdem die genetische Sequenz des Coronavirus erstmals entschlüsselt worden war, über die klinischen Studien, an denen Hunderttausende mutige Freiwillige auf der ganzen Welt teilnahmen, bis zur Veröffentlichung der ersten Ergebnisse im November 2020, die die hohe Wirksamkeit der Impfstoffe nachwiesen. In China, dem Epizentrum der Krise, wurde Anfang Januar 2020 erstmals die Sequenz des Coronavirus vom Leiter des Chinesischen Zentrums für Krankheitskontrolle und -prävention veröffentlicht. Den US-amerikanischen Virologen Barney Graham und Kizzy Corbett gelang es daraufhin, das Spike-Protein zu stabilisieren, wodurch der NIH/Moderna-Impfstoff in Rekordzeit in die Phase-1-Studie starten konnte. Auch ein Team in Oxford entwickelte innerhalb eines Wochenendes einen Impfstoff und startete unverzüglich die klinischen Studien von Astra Zeneca. Das Filmteam war hautnah dabei, als das Team Biontech/Pfizer ihre beeindruckenden Ergebnisse veröffentlichten - dicht gefolgt von NIH Moderna und Astra Zeneca - und fing die Freudentränen der Forscher mit der Kamera ein. Auch Monate später, als einige von ihnen sich erstmals impfen ließen, wurden sie vom Filmteam begleitet. Die große Freude der Forscher wurde dabei nur von ihrem Wissen überschattet, dass die Bekämpfung des Virus noch in den Kinderschuhen steckt. Es gibt weltweit große Unterschiede beim Impffortschritt der einzelnen Länder; Lieferengpässe erschweren die Verteilung zusätzlich. Das Auftreten von Mutationen zwang die Wissenschaftler schließlich, in die Labors zurückzukehren und ihre Forschung wiederaufzunehmen.

Naturparadiese mit Zukunft 06:45

Naturparadiese mit Zukunft: Norwegen, Rückkehr zu den Enteninseln

Natur und Umwelt

Karg ist die Natur im Vega-Archipel, hoch im Norden Norwegens am Polarkreis. Die Menschen lebten hier jahrhundertlang als Fischer und Bauern und sind mit wilden Eiderenten eine einmalige Partnerschaft eingegangen. Der Vega-Archipel mit seinen über 6.000 Inseln ist das Reich der Eiderenten. Sie kommen jedes Jahr hierhin, um in den flachen Gewässern Nahrung zu finden und sich zu paaren. Doch auf den kahlen Inseln sind ihre Eier und Küken auch immer dem Wetter und Fressfeinden wie Möwen und Adlern ausgesetzt. Die Inselbewohner bieten den Enten einen einmaligen Schutz: Schon seit Hunderten von Jahren bauen sie unzählige Verschläge aus Treibholz, kleine Häuser aus Stein und Nistplätze unter ihren Wohnhäusern. Dort können die Vögel sicher brüten. Als Gegenleistung ernten die Menschen am Ende der Brutsaison die kostbaren Eiderdaunen, mit denen die Enten ihre Nester ausgepolstert haben. Die Federn sind wegen ihrer extrem hohen Isolationskraft und der großen Haltbarkeit ein begehrter Rohstoff. Um eine Daunendecke zu füllen, die dann für mehrere Tausend Euro verkauft wird, braucht es Daunen aus 60 bis 70 Nestern. Diese Lebensweise, die auch die Natur der Inseln geprägt hat, ist in Gefahr. Denn das Leben im Archipel ist einsam und hart. In den vergangenen Jahrzehnten haben die meisten Bewohner die Inseln verlassen. Nur noch wenige von Ihnen kümmern sich im Sommer um die Enten. Doch es gibt Hoffnung: Seit 2004 ist Vega wegen der einmaligen Symbiose von Mensch und Tier UNESCO-Welterbe - und eine neue Generation junger Norweger engagiert sich im Archipel.

Naturparadiese mit Zukunft 07:40

Naturparadiese mit Zukunft: Bodensee: Rettung für die Vogelwelt

Natur und Umwelt

Der Bodensee ist eines der größten und schönsten Binnengewässer Mitteleuropas. Seit Jahrtausenden ist die Region für ihre fruchtbaren Böden bekannt. Schon vor 4.000 Jahren wurden an den Ufern Äpfel geerntet - heute sind die Weine aus den Spitzenlagen der Region weltberühmt. Doch der Erfolg der industrialisierten Landwirtschaft mit ihren Monokulturen fordert seinen Tribut: Die Vogelwelt ist in den letzten 50 Jahren dramatisch geschrumpft. Rund 65 Prozent aller heimischen Vögel sind verschwunden. Der Ornithologe Prof. Peter Berthold kennt den Grund dafür. Überall, wo großflächig und intensiv Landwirtschaft betrieben wird, haben Vögel und andere Wildtiere wichtige Lebensräume verloren. Es fehlen natürliche Nahrungsquellen wie Wildkräuter, Blütenpflanzen und Insekten. Im Jahr 2003 begann Peter Berthold, dem Vogelsterben aktiv entgegenzuwirken - mit einem simplen wie genialen Plan. Ein engmaschiges Netzwerk aus neu angelegten Weihern, Hecken, Schilfgürteln und Streuobstwiesen soll Vögeln und anderen Wildtieren zurückgeben, was sie zum Leben brauchen. Alles in direkter Nachbarschaft zu Ortschaften und den landwirtschaftlich genutzten Flächen. Der Film begleitet dieses einzigartige Projekt, in dem inzwischen zahlreiche Naturschützer, Bauern und Gemeinden zusammenarbeiten. Er zeigt anhand aufwendiger Tierbilder und Luftaufnahmen, wie Weißstörche, Waldrappe und seltene Singvögel in eine Region zurückkehren, aus der sie lange verschwunden waren.

ARTE Junior Das Magazin 08:30

ARTE Junior Das Magazin

Kindermagazin

42 - Die Antwort auf fast alles 08:45

42 - Die Antwort auf fast alles: Gibt es den perfekten Song?

Infomagazin

Es gibt Lieder, die sehr gute Laune machen und andere, die die Zuhörerinnen und Zuhörer in tiefe Melancholie versetzen - und es gibt Ohrwürmer, die sich so fest im Gehirn verankern, dass man sie stundenlang nicht mehr loswird. Aber warum ist dem so? Sind persönliche Vorlieben ausschlaggebend oder gibt es gar eine Rezeptur für den perfekten Song? Die Neurowissenschaftlerin Daniela Sammler erklärt, dass der Mensch beim Hören von Musik ähnliche Höhepunkte wie beim Geschlechtsverkehr oder Drogenkonsum empfinden kann. Denn Musik kann im Gehirn biochemische Prozesse auslösen und damit Herzschlag, Blutdruck, Atemfrequenz und Hormonhaushalt verändern. Was muss ein Song mitbringen, damit er solch eine Reaktion auslöst? David Stammer von der Popakademie Baden-Württemberg analysiert das Streaminggeschäft von Plattformen wie Spotify. Er stellt fest, dass populäre Songs immer kürzer werden und dass der Gesang immer früher einsetzt. Denn ein Lied muss die Hörerschaft sofort ergreifen. Doch das allein reicht nicht aus, um den Erfolg von Superhits zu erklären. Auch die Sozialisierung beeinflusst die Vorliebe für bestimmte Musik, erklärt der Musikwissenschaftler Volkmar Kramarz. Ein Song muss den Zeitgeist treffen und die Gefühle der Menschen an einem ganz bestimmten Augenblick widerspiegeln. Außerdem liefert Kramarz ein besonders spannendes Indiz für das perfekte Lied: Es gibt eine bestimmte Akkordfolge, die vielen der erfolgreichsten Hits gemein ist. Wie sieht diese "Pop-Formel" aus?

Stadt.Klima.Positiv - Eine Reise in die Zukunft des Bauens 09:05

Stadt.Klima.Positiv - Eine Reise in die Zukunft des Bauens: Norwegen, Schweden, Finnland

Dokumentation

Norwegen, Schweden und Finnland haben viele Dinge gemeinsam: Lange Küsten, viele Wälder und eine ausgeprägte soziale Tradition. Wie geht man hier mit dem steigenden Meeresspiegel und der Notwendigkeit, Emissionen einzusparen, um? Alle drei Länder setzen auf eine nachhaltige Transformation bei Stadtentwicklung und Klimaschutz. Im Jahr 2024 lag der Anteil erneuerbarer Energien, die Norwegenzur Nettostromgewinnen nutzt, bei 99 Prozent. Das Land setzt vor allem auf Wasserkraft und plant bis 2030 klimaneutral zu sein. In Oslo wird autofreies Wohnen gefördert, und Projekte wie "FutureBuilt" demonstrieren nachhaltige Architektur mit umweltfreundlichen Materialien und energieeffizienten Konzepten. Das "Vertikal Nydalen" zeigt, wie Gebäude durch natürliche Belüftung und Erdwärme ohne konventionelle Klimatisierung auskommen können. Schweden, mit doppelt so viel Wald wie Norwegen, setzt ebenfalls auf Holzbau. Das Hochhaus "Sara" in Skellefteå beherbergt ein Kulturzentrum, das nach der Schriftstellerin Sara Lidman benannt wurde, und ist ein Beispiel für innovative Architektur mit dem nachwachsenden Rohstoff. In der Hauptstadt plant man mit "Stockholm Wood City" das nach eigenen Angaben weltweit größte Stadtviertel ganz aus Holz, mit nachhaltigen Büros und Wohnungen. Auch Finnland integriert Nachhaltigkeit in den Alltag. Die Architektur der Zentralbibliothek Oodi in Helsinki wird geliebt. Das stärkt den Ort als öffentlichen Treffpunkt und fördert so soziales Verhalten. Das Architekturbüro ALA setzt verstärkt auf Holz als CO2-speicherndes Baumaterial. Projekte wie die Sauna "Löyly" oder das Museumsprojekt "Amos Rex" verbinden Architektur mit Sinneserlebnissen und Kultur. Alle drei Länder demonstrieren, wie nachhaltige Architektur und gelungene Stadtentwicklung zu mehr Lebensqualität und Klimaschutz beitragen können.

Twist 09:35

Twist

Magazin

Königinnen vom Nil 10:10

Königinnen vom Nil: Teje, Mutter Echnatons

Geschichte

Die Königinnen vom Nil 11:00

Die Königinnen vom Nil: Inzest und Kindermord

Geschichte

Die Königinnen vom Nil 11:55

Die Königinnen vom Nil: Die Tochter der Kleopatra

Geschichte

Cleopatra 12:50

Cleopatra

Monumentalfilm

Im Jahr 48 vor Christus wickelt die ägyptische Königin Cleopatra den Römer Julius Caesar um den Finger, um ihren verlorenen Thron zurückzugewinnen. Nach Caesars jähem Ende tröstet sie sich mit Marcus Antonius. Der soll zwar aus politischen Gründen die Schwester von Octavian heiraten, doch der Staatsräson stehen Cleopatras Verführungskünste entgegen. Antonius schenkt ihr die römischen Ostprovinzen und nimmt sie zur zweiten Frau - was ihm Octavians Truppen auf den Hals hetzt ... Ein aufwendiger Monumentalfilm und Meilenstein der Filmgeschichte. Nach siegreichen Feldzügen gegen Pompeius im römischen Bürgerkrieg in Ägypten angekommen, bekommt Caesar von Pharao Ptolemaios den Kopf seines Gegners auf dem Silbertablett serviert. Zwar ist der Pharao anzutreffen, nicht aber seine Schwester Cleopatra. Nach einem Mordversuch an ihrem Bruder hat man sie in die Wüste verbannt, heißt es. Doch schon bald erhält Caesar ein Geschenk von Cleopatra - einen Teppich, auf dem sie ihm zu Füßen liegt und ihn bittet, sie zur Herrscherin über Ägypten zu machen. Ihr Bruder, der Pharao, lässt nichts unversucht, um seiner Schwester die Mitherrschaft streitig zu machen. Durch seinen Bediensteten Pothinus versucht er, sie zu vergiften, und wird zur Strafe verbannt. Cleopatra besteigt den Thron, geht eine Beziehung mit Caesar ein und bringt den gemeinsamen Sohn Caesarion zur Welt. Doch das Glück der beiden Großherrscher währt nicht lange: Nach dem feierlichen Empfang Cleopatras in Rom und der Ernennung Caesars zum Diktator auf Lebenszeit wird dieser bald getötet. Von nun an wird Rom von Antonius und Octavian regiert. Antonius bittet Cleopatra um Unterstützung in einer bevorstehenden Schlacht und trifft sie in Tarsus, wo sie ein Bündnis zwischen Rom und Ägypten schließen und er ihrem Charme verfällt. Um die politische Ordnung nicht zu stören, soll er jedoch Octavians Schwester heiraten. Zum Leidwesen Cleopatras und der beiden Bündnispartner Ägypten und Rom ... Reich an Wendungen erzählt "Cleopatra" vom Aufstieg und Fall einer legendären Frau, verkörpert von der Hollywood-Ikone Elizabeth Taylor.

Nackte Gestalten 16:45

Nackte Gestalten: Geschichte und Geschichten der Aktskulptur

Dokumentation

Ist Michelangelos weltberühmte "David"-Statue nur ein athletischer Männerakt oder gar pornografische Verschlusssache? Mitten unter uns, unbekleidet oder kaum verhüllt, nackte Gestalten. Aktskulpturen im öffentlichen Raum werden teils gefeiert, teils verteufelt. Welche Rolle spielen Voyeurismus oder Sexismus? Kann eine Aktskulptur auch politisch sein? Und warum faszinieren die Skulpturen von Praxiteles, Michelangelo, Auguste Rodin oder Alberto Giacometti bis in die Gegenwart? Rodins "Kuss" (1888/1889) ist bis heute eine Ikone der Liebenden. "Ich hege eine unendliche Bewunderung für den nackten Körper", sagte der große Bildhauer über seine Nackten in Bronze und Stein. Doch die Aktskulptur war so oft das Ziel von Zensur, Zerstörung und Anfeindung. Sehnen wir uns nach dem nackten Körper und fürchten ihn zugleich? Der italienische Bildhauer Jago meißelt in einer spektakulären Aktion seiner Statue von Papst Benedict XIV. die Kleider vom Leib. Er nennt die Büste des nackten, alten Mannes. "Habemus Hominem" - aus dem Lateinischen übersetzt: "Wir haben einen Menschen gefunden". Stella Hamberg, eine der spannendsten Bildhauerinnen der Gegenwart sagt über ihre Skulpturen: "Für mich ist Nacktheit etwas, was weniger mit der nackten Haut zu tun hat als mit einer inneren Verfassung." Für die amerikanisch-pakistanische Künstlerin Shahzia Sikander ist Nacktheit auch der Ausdruck von Selbstbewusstsein und Widerständigkeit. Ausgehend von aktuellen Positionen blickt der Film zurück auf die Geschichte der "nackten Gestalten". Entstanden ist ein spannender filmischer Exkurs über den nackten Körper - festgehalten in der bildhauerischen Skulptur.

Sternstunden der Musik 17:40

Sternstunden der Musik: Die Wut der Nina Simone, 1965

Dokumentation

Es ist ein besonderer Moment im Leben der weltberühmten Sängerin und Klavierspielerin Nina Simone (1933-2003): Sie ist gerade Mutter geworden, in den USA hat sie sich den Protesten der Bürgerrechtsbewegung gegen den Rassismus und die Diskriminierung der schwarzen Bevölkerung angeschlossen. Simone hofft, dass ihre Stimme Teil der Veränderung der Situation in den USA der 1960er sein kann. Doch ihre Texte und ihr Auftreten gelten in den USA als unbequem, im Süden der USA wird sie teils boykottiert. Der Wechsel ihres Plattenlabels - aus den USA zum niederländischen Label "Philips Records" - führt zu einem TV-Konzert, mit dem sie ein Millionenpublikum erreicht. Entlang des Konzerts, das in schwarz-weiß aufgezeichnet wurde, erzählt der Film von Simones Anfängen in der Musik, wie sie von der Klassik zum Jazz kam. Dabei geht es auch um ihren Mut und unerbittlichen Kampf für Gleichberechtigung und Freiheit. Mit "Tomorrow ist my turn, no more doubts, no more fears" (1965) macht sich Nina Simone ein Stück von Charles Aznavour zu eigen - in seiner Mischung aus Resignation und trotziger Hoffnung ein Höhepunkt in einem höchst intensiven Konzert. Der Film lässt den Auftritt aus heutiger Sicht Revue passieren. Interviewpartnerinnen wie die Pianistin Gabriela Montero oder die Singer-Songwriterin Angélique Kidjo machen deutlich, wie wichtig Zivilcourage, Authentizität und Emotionalität auf der Bühne sind und wie das Vermächtnis von Nina Simone bis heute nachwirkt. Das vollständige Konzert ist auf "ARTE Concert" über arte.tv abrufbar.

Karambolage 18:25

Karambolage: Spezial Zaho de Sagazan

Magazin

(1): Zaho de Sagazan (2): Das Rätsel

Zu Tisch 18:40

Zu Tisch: Losinj, Kroatien

Essen und Trinken

Meerfenchel schmeckt salzig und säuerlich frisch. Die vitaminreiche, mediterrane Delikatesse - eine Zeit lang etwas in Vergessenheit geraten - erlebt seit einigen Jahren ein Revival: als gedünstete oder gegrillte Beilage zu Fisch und Meeresfrüchten, als roher Salat oder als Ergänzung zu Eiern und Käse. Sauer eingelegt kann er das ganze Jahr verwendet werden. Marta Fazlic hat vor einiger Zeit begonnen, die Rezepte ihrer Großmutter zu sammeln, nun entlockt sie auch Marktfrauen die Geheimnisse der Inselküche, mit Spezialitäten wie Lamm-Peka oder Bitterorangen-Crostata. Martas Tipp am Ende der Sendung: Meerfenchelsalat mit Tomaten.

ARTE Journal 19:10

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Schäferin in Montenegro 19:30

Schäferin in Montenegro

Dokumentation

Ein Beruf als Schäferin ist in der Kultur und Tradition ihrer Roma-Gemeinschaft unüblich, erst recht für eine Frau. Doch Slavka Adzovic besitzt 170 Schafe und Ziegen. Sie ist die einzige Schäferin in Montenegro und die einzige Romni im Land, die sich mit dieser Arbeit ihren Lebensunterhalt verdient. Lesen und Schreiben lernte sie nie, aber Slavka Adzovic fand einen Weg, sich als selbständige Landwirtin zu behaupten. Vom Frühjahr bis zum ersten Frost lebt sie mit ihren Tieren auf der windigen Hochebene von Krnovo in 1.500 Metern Höhe. Ihr Weg als Schäferin begann, als sie ein Kind war und ihr Vater zwei Schafe mit nach Hause brachte. Sie bestand darauf, dass diese nicht geschlachtet, sondern zum Ausgangspunkt ihrer Herde wurden. Heute grasen neben ihrer spartanisch ausgestatten Almhütte auch noch vier Kälber und 14 Kühe, deren Milch sie verkauft. Dass die 47-Jährige nicht lesen und schreiben kann, erschwert ihren Alltag als Unternehmerin. Trotzdem ist sie unabhängig, verdient ihr eigenes Geld und lebt inmitten der grandiosen Landschaft des Hochplateaus. In einer Freiheit, für die sie bereit ist, sich jeder noch so großen Herausforderung zu stellen. Seien es die Wölfe, die des Nachts ihre Herde bedrohen, gewaltsame Übergriffe auf ihren kleinen Hof oder die bürokratischen Hürden bei der Finanzierung eines Kühltanks für die Milch. "Ich bin mutig, ich kämpfe, hoffentlich auch weiterhin, aber, es wird schon!", sagt die Schäferin über ihre moderne Hirtengeschichte und ihr selbstbestimmtes Leben zwischen Tradition und Fortschritt.

Der fremde Sohn 20:15

Der fremde Sohn

Drama

Los Angeles, 1928: Christine Collins ist alleinerziehende Mutter und Abteilungsleiterin in einer Telefongesellschaft. Eines Tages verschwindet ihr neunjähriger Sohn Walter. Nach monatelanger Suche behauptet die Polizei, man habe ihn gesund und munter gefunden. Doch Christine glaubt nicht, dass es ihr vermisster Sohn ist. Als sie auf ihrer Geschichte beharrt, wird sie von der Polizeibehörde als geisteskrank abgestempelt und ohne richterliche Verfügung in die Psychiatrie eingewiesen. Etwa zur gleichen Zeit nimmt Detective Ybarra einen Jungen fest, der behauptet, sein Onkel habe ihn gezwungen, arglose Knaben zum Töten zu fangen. Reverend Gustav Briegleb, politisch aktiver Pfarrer der Gemeinde, der seit langem gegen die Korruption bei der Polizei kämpft, beschließt, Christine Collins zu helfen. Basierend auf dem wahren Fall der sogenannten Hühnerstall-Morde von Wineville hat Regisseur Clint Eastwood einen perfekt inszenierten Thriller geschaffen. In einem überzeugenden Szenenbild liefern Stars wie Angelina Jolie und John Malkovich ebenso ergreifende Leistungen ab wie die Darsteller in den Nebenrollen. Seine Weltpremiere feierte der Film 2008 im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspielen in Cannes. Dort wurde Clint Eastwood mit einem Preis für sein Lebenswerk gewürdigt. "Der fremde Sohn" erhielt 2009 drei Oscarnominierungen, in den Kategorien Beste Hauptdarstellerin, Beste Kameraarbeit und Bestes Szenenbild. Der Film wurde auf zahlreichen weiteren Filmfestivals präsentiert und ausgezeichnet.

Mia Farrow - Zwischen Fiktion und Realität 22:30

Mia Farrow - Zwischen Fiktion und Realität

Künstlerinnenporträt

Weit entfernt vom Hollywood-Glamour und den Stereotypen des Vamps und der Femme fatale, verfolgte Mia Farrow ihre eigene Karriere. Ihre Filmrollen waren die einer schwachen oder psychisch labilen, später einer eher traurigen, depressiven, hintergangenen Frau. Seit ihrem Durchbruch 1968 in "Rosemary's Baby" war sie der Inbegriff weiblicher Unschuld an der Schwelle zum Wahnsinn. Unter der Regie von Woody Allen profilierte sie im Autorenkino, das ihr vom Leben gezeichnete Frauenfiguren auf den Leib schrieb: Sie wurde zur Verkörperung einer verunsicherten, melancholischen Weiblichkeit. Dieses Image haftet ihr auch heute noch an, nicht zuletzt aufgrund ihres mit Dramen gespickten Privatlebens. "Mia Farrow - Zwischen Fiktion und Realität" wirft einen doppelten Blick auf das Leben der Schauspielerin: Der Off-Kommentar, veranschaulicht durch seltene Archivaufnahmen und aussagekräftige Auszüge aus ihrer Filmografie, erzählt ihre Geschichte, die erstaunliche Parallelen zwischen ihrem Privatleben und ihren Filmrollen aufweist. Dazwischen werden immer wieder Lesungen aus der eigenen Perspektive aus ihrer Autobiografie eingeblendet. Diese Passagen lassen Raum für Subjektivität und geben Einblicke in Farrows Innenwelt. Die Dokumentation bedient sich auch einer weiteren originellen Erzählform, die der rückwärtigen Chronologie: Den Auftakt bildet der letzte Abschnitt von Farrows Leben, ihr humanitäres Engagement. Wie ein Familienalbum, das man von hinten beginnend durchblättert, öffnet sich immer wieder ein weiteres Kapitel ihrer Geschichte. Schicht um Schicht wird so das öffentliche Image der Schauspielerin dekonstruiert - bis hin zum Kind, das sie einmal war.

Orlando di Lasso 23:25

Orlando di Lasso: Ein Komponistenleben der Renaissance

Musikerporträt

Der franko-flämische Musiker Orlando di Lasso - auch Roland oder Orlande de Lassus - gilt heute als einer der bedeutendsten Komponisten des 16. Jahrhunderts. Bereits zu Lebzeiten (1532-1594) erlangte er Ruhm und Ehre, doch sein Aufstieg aus einfachen Verhältnissen in die höfische Oberschicht verlief abenteuerlich und konfliktreich: Als Sängerknabe im Kirchenchor seiner heute belgischen Heimatstadt Mons wurde er wegen seiner silberhellen Stimme zweimal von Anwerbern ausländischer Höfe entführt, von seinen Eltern wieder zurückgeholt, um schließlich 1544 in den Dienst des Vizekönigs von Sizilien, Ferrante I. Gonzaga, zu treten. Mit ihm bereiste er das Italien der Hochrenaissance und empfing vor allem in Neapel prägende Anregungen aus dem Volksliedgut und der Commedia dell'arte. 1556 wurde er an den Hof Herzog Albrechts V. nach München berufen, entfaltete eine vielseitige musikalische Tätigkeit und brachte es bis zum Hofkapellmeister. "Orlando", wie ihn seine Zeitgenossen nannten, wurde bald zu einem europaweit bekannten Star des Musiklebens und der humanistisch gebildeten Kulturwelt. Doch dieser außerordentliche Ruhm bescherte ihm auch viele Schwierigkeiten. Bis an sein Lebensende kämpfte er gegen die Erniedrigungen, die er als einfacher Diener eines autoritären Herzogs erdulden musste. Mit der Zeit entwickelte er eine eigenwillige und kritische Sicht auf die Gesellschaft. Dies schlug sich in seinem musikalischen Schaffen und in einem Briefwechsel nieder, die zugleich die älteste erhaltene Komponistenkorrespondenz ist. Im Film erschließt sich das Leben dieses faszinierenden Künstlers: durch die originelle Inszenierung von Musik und Wort ebenso wie durch die meisterhaften Darbietungen des Vokal- und Instrumentalensembles La Tempête.

Sasha Waltz: Bachs Johannes-Passion 00:25

Sasha Waltz: Bachs Johannes-Passion

Geistliche Musik

Im Frühjahr 2024 hat sich Sasha Waltz mit der "Johannes-Passion" (BWV 245) von Johann Sebastian Bach eines der bedeutendsten geistlichen Werke der Musikgeschichte vorgenommen, das 1724 in Leipzig zum ersten Mal öffentlich gespielt wurde. Anlässlich des 300. Jahrestages der Uraufführung interpretiert sie es in ihrer Choreographie als universelle und zeitlose Erzählung über die menschliche Suche nach Wahrheit, Gerechtigkeit und Hoffnung. Damit geht sie über den religiösen Ursprung des Werkes hinaus. Während die "Johannes-Passion" Menschheitsthemen wie Macht und Ohnmacht, Gewalt und Verrat sowie die Sehnsucht nach Erlösung verhandelt, vermag Bachs Musik in Verbindung mit der Sprache des Tanzes Trost in dunklen Zeiten zu spenden. Waltz bringt ihre Vision der "Johannes-Passion" gemeinsam mit elf Tänzerinnen und Tänzern von Sasha Waltz & Guests unter der musikalischen Leitung von Leonardo García Alarcón und der Cappella Mediterranea, dem Choeur de Chambre de Namur und dem Chor der Opéra de Dijon sowie mit den Solistinnen und Solisten Valerio Contaldo, Christian Immler, Sophie Junker, Mark Milhofer, Georg Nigl und Benno Schachtner auf der Bühne in Bewegung.

Glenn Close - Die Kunst der Verwandlung 02:35

Glenn Close - Die Kunst der Verwandlung

Künstlerinnenporträt

Im Trophäenschrank von Glenn Close stehen zwei "Screen Actors Guild Awards", drei "Golden Globes", drei "Primetime Emmy Awards" und drei "Tony Awards", um nur die wichtigsten einer langen Liste von Auszeichnungen zu nennen. Nur ein Oscar fehlt ihr noch - obwohl sie als Schauspielerin acht Mal für diese Auszeichnung nominiert wurde. Seit ihren Anfängen auf den Broadway-Bühnen sind mittlerweile über 50 Jahre vergangen, doch ist sie mit ihren nun 78 Jahren noch mittendrin im Schauspielgeschäft. Close ist die einzige Hollywood-Schauspielerin, der es systematisch und vertraglich zugesichert gelang, ihre wichtigsten Kostüme in einer einzigartigen Sammlung zu vereinen, die in den Archiven der "University of Indiana" lagert. Die Rollen von Glenn Close bilden ein buntes Kaleidoskop an Figuren: ein Pirat, ein irischer Hotelbutler im 19. Jahrhundert, eine Hüterin der Galaxie, eine Disney-Kultfigur, eine amerikanische Hillbilly-Frau, eine intrigante Marquise im 18. Jahrhundert und eine britische Spionin. In gebrochenen, unterworfenen oder freien und kämpferischen Rollen beweist die Schauspielerin einen Facettenreichtum, der auf ihre persönliche Geschichte zurückzuführen ist, und ihre eigenen Kämpfe veranschaulicht. Als junge Frau gelang es Close, sich einer Bewegung loszusagen, die sie selbst als Sekte bezeichnet, und ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen. Ihre Geschichte erzählt die Entwicklung von einem schüchternen Kind, das stets bemäkelt und manchmal auch gedemütigt wurde, zu einer Frau, die zu sich selbst gefunden hat und sich für Frauenrechte und gegen die Stigmatisierung psychisch erkrankter Menschen einsetzt. Mit dem Blick auf ihre Kostüme, begleitet von zahlreichen Filmausschnitten, lässt Glenn Close einen sehr intimen Einblick in ihr Leben zu und offenbart sich als inspirierendes Vorbild.

Concerto per Milano 03:30

Concerto per Milano

Konzert

Das "Concerto per Milano" ist eine Institution der lombardischen Hauptstadt. Es wird jedes Jahr im Sommer auf dem Platz vor dem Mailänder Dom aufgeführt. Der Eintritt ist frei, sodass mehrere tausend Menschen die Möglichkeit haben, das Konzert zu genießen. Es spielt das Orchester der Mailänder Scala unter Riccardo Chailly. Maestro Chailly dirigiert neben Peter Iljitsch Tschaikowskys "Capriccio italien" op. 45 die erste Suite "Romeo und Julia" von Sergej Prokofjew - ein durch und durch italienisch geprägtes Programm - wenngleich aus russischer Perspektive. Das Teatro alla Scala, das Mailänder Theater, wurde unter Kaiserin Maria Theresia erbaut und im Jahr 1778 eröffnet. Es ist eines der traditionsreichsten und geschichtsträchtigsten Opernhäuser der Welt. Viele der großen italienischen Opern wurden hier uraufgeführt - darunter "Nabucco", "Otello" und "Falstaff" von Giuseppe Verdi, "Turandot" von Giacomo Puccini sowie Vincenzo Bellinis "Norma" mit Giuditta Pasta in der Titelrolle. Der Dom liegt nur einen Steinwurf von der Mailänder Scala entfernt. Um auf den Domplatz zu gelangen, durchqueren die Musiker eine der schönsten Einkaufspassagen Italiens: die klassizistische Galleria Vittorio Emanuele II aus dem Jahr 1867. Die Fassade des Doms ist ganz aus weißem Marmor im gotischen und neugotischen Stil erbaut und stellt so eine imposante Erscheinung dar. Er bietet eine prächtige Kulisse, die ideal für ein Sommernachtskonzert ist. Mi dem Bau wurde bereits im Jahr 1386 begonnen, jedoch wurde der Dom erst im 19. Jahrhundert unter Napoleon fertiggestellt. Er ist neben dem Petersdom in Rom eine der größten Kathedralen Italiens. Programm: - Peter Tschaikowsky: Capriccio italien, op. 45 - Sergej Prokofjew: Romeo und Julia, Suite Nr.1

Leben mit Vulkanen 04:20

Leben mit Vulkanen: Guatemala: Der drohende Feuervulkan

Natur und Umwelt

Für Zehntausende Menschen ist der Volcán de Fuego in Guatemala eine ständige Bedrohung: Seit knapp 500 Jahren ist der über 3.700 Meter hohe Gigant ununterbrochen aktiv. Jeden Monat kommt es zu heftigen Eruptionen mit Kilometer hohen Aschewolken und schlimmen Folgen für die lokale Bevölkerung. So kamen bei dem Ausbruch im Juni 2018 113 Menschen ums Leben und 329 wurden als vermisst gemeldet. Insgesamt waren 1,7 Millionen Einwohner von der herniedergehenden Aschewolke betroffen. Von dem bedrohlichen Felsriesen gehen noch weitere Gefahren aus: Die Eruptionen hinterlassen vulkanische Ablagerungen an den Flanken des Fuego, die die tropischen Regengüsse wegspülen. Dabei können sich mächtige Schlamm- und Schuttströme bilden, die ganze Siedlungen mitreißen. Mit dem Vulkanologen Gustavo Chigna wagt sich Arnaud in die Gefahrenzone, um das Volumen des Materials zu messen und die Bedrohung einschätzen zu können. Wenn der Fuego sich meldet, sind einige sehr abgeschiedene Gemeinden allerdings ganz auf sich allein gestellt, wie La Trinidad - nur fünf Kilometer vom Krater entfernt. Das Dorf muss selbst in der Lage sein, die Risiken abzuschätzen und entsprechende Maßnahmen einzuleiten, da die Rettungskräfte zu spät eintreffen würden. Deswegen finden regelmäßig Evakuierungsübungen statt. Aschewolken, Schlammströme, Erdbeben - der Fuego ist unberechenbar und deshalb umso gefährlicher. Die unermüdliche Aktivität des Feuervulkans stellt die Menschen vor harte Bewährungsproben, die bereits viele das Leben gekostet haben. Deshalb sind die Übungen der Bevölkerung so wichtig, damit sie in einem von Vulkanen dominierten Land bestehen können.