TV Programm für ARTE am 27.01.2023
Jetzt
Mehr als 500 Inseln bilden die Hebriden vor der Westküste Schottlands. Ohne Berührung mit dem Festland bieten sie den perfekten Lebensraum für Millionen erstaunlicher Kreaturen. Über 35.000 Kegelrobben liegen in einer winzigen Bucht, um zu gebären und ihre Jungen aufzuziehen. Auf einer anderen Insel bevölkert der weltweit größte Schwarm Seevögel die abschüssigen Klippen. Kleine Felsvorsprünge sind die Kinderstube ihrer Küken. Auf der Insel Rum lebt Großbritanniens größtes Säugetier, der Rothirsch. Über ihm kreisen Goldadler auf der Suche nach Nahrung. Tausende Jahre lang kämpften die Menschen auf den Hebriden gegen die Macht der Elemente. Selbst für die Wikinger war das Leben hier eine Herausforderung. Das Meer gilt als so trügerisch und gefährlich wie sonst nirgendwo auf der Erde. Der Corryvreckan-Strudel ist einer der stärksten Meereswirbel der Welt und hat schon viele Seefahrer das Leben gekostet. Doch er spielt auch eine wichtige Rolle im unterseeischen Ökosystem der Hebriden. Geschichten über Meerjungfrauen, Riesen und Trolle spielen an den Küsten und in geheimnisvollen Dörfern und machen die Hebriden zu einem mystischen Ort.
Danach
In dieser Folge der Dokumentationsreihe wirft Autor Frank Gensthaler einen Blick auf Kaua'i, die älteste Insel des Archipels. Die Tausende Jahre andauernde Isolation Kaua'is führte zu einer erhöhten Evolutionsrate: In relativ kurzer Zeit bildeten sich auf der Insel neue Arten, viele Tiere und Pflanzen gibt es nur hier. Doch sie sind in Gefahr: Auf dem Schildvulkan Wai'ale'ale, einem der regenreichsten Orte der Erde, kämpfen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wie Lucas Behnke für den Erhalt der bedrohten einheimischen Tiere und Pflanzen. Wenige Kilometer entfernt setzt sich Kelli Harshman mit ihrem ROD Response Team dafür ein, den einheimischen Ohia-Baum vor einem heimtückischen Pilz zu retten. Mit seinen elf Ökosystemen ist Kaua'i in Hollywood heiß begehrt. Wenn es darum geht, den richtigen Ort für den nächsten Film zu finden, dann ist Angela Tillson gefragt: Die 64-Jährige arbeitet seit 32 Jahren als Location Scout auf Kaua'i. Besonders die spektakuläre Na Pali Coast ist eine beliebte Filmkulisse. Die unzugängliche Steilküste ist vermutlich eine der faszinierendsten Gegenden Hawai'is. Nur wenige Kilometer weiter östlich bewirtschaftet Lyndsey Haraguchi-Nakayama die Taro-Farm ihrer Vorfahren in der fünften Generation. Ihr Antrieb: Auch die jungen Hawaiianerinnen und Hawaiianer sollen Taro kennen und schätzen lernen, damit die alte Tradition nicht verloren geht.
Vor über 80 Jahren versteigerte der NS-Staat auf sogenannten "Juden-Auktionen" alles, was in den Wohnungen deportierter oder emigrierter Juden übriggeblieben war. Vieles kauften - weit unter Wert - auch Privatpersonen, ehemalige Nachbarn, Kollegen, Freunde. So wie der Großvater von Katrin Meinke. 1941 ersteigerte der Bankangestellte unter anderem eine wertvolle Brillantkette auf solch einer Auktion in Karlsruhe. Woher die Kette kam und wem sie gehörte, darüber hat sich der Großvater jahrzehntelang ausgeschwiegen. Jetzt, viele Jahre nach seinem Tod, möchte die Enkeltochter das Erbstück wieder an die rechtmäßigen jüdischen Eigentümer oder deren Nachkommen zurückgeben - als eine Art "Wiedergutmachung" Katrin Meinke hat sich an Sharon Adler und die Stiftung "Zurückgeben" in Berlin gewandt. Die Publizistin und Fotografin Sharon Adler ist Angehörige der Zweiten Generation von Shoah-Überlebenden. Sie engagiert sich ehrenamtlich bei der Stiftung für die Förderung von jüdischen Wissenschaftlerinnen und Künstlerinnen mittels Stipendien, um Projekte wie Filme, Literatur oder Forschungsarbeiten zu realisieren. Und sie setzt sich auch für Provenienzrecherchen und die Rückgabe von in der NS-Zeit enteigneten Wertgegenständen von Jüdinnen und Juden ein. Mehrere Monate hat Sharon Adler nach den möglichen rechtmäßigen jüdischen Besitzern des geerbten Schmuckstücks von Katrin Meinke gesucht. Gibt es Nachfahren und wo leben sie heute? Wie werden sie auf die Nachricht aus Deutschland rund 80 Jahre nach Beginn des Holocaust reagieren?
Unter dem Baumwipfelpfad innerhalb der Saarschleife wird die Leiche der jungen Putzfrau Camille Bartell gefunden. Kriminalkommissarin Judith Mohn und ihr Kollege Freddy Breyer verdächtigen schnell ihren Ehemann Eric Bartell, der etwas zu verheimlichen scheint. Im Zuge der Ermittlungen kommt es zu einer unverhofften Annäherung zwischen Judith und ihrer Mutter Karen Mohn, die Camille über das Putzen kannte. Karen kann Judith zwar nicht weiterhelfen, überrascht ihre entfremdete Tochter aber mit ungewohnter Energie und Lebenslust. Sie hat vor kurzem einen Mann kennen- und lieben gelernt - im Internet. Judith und Freddy fällt auf, dass Camille ausschließlich bei alleinstehenden Frauen geputzt hat. Und sie alle sind gerade todunglücklich, weil sich ihre neue Internetliebe nicht mehr bei ihnen meldet: ein Belgier, dem sie viel Geld und Vertrauen geschenkt haben, um mit ihm ein neues Leben zu beginnen. Hat dieser skrupellose Love-Scammer auch etwas mit dem Mord an Camille zu tun? Judith und Freddy müssen erkennen, dass es inzwischen nur noch eine aktiv bestehende Verbindung zu dem gesuchten Verdächtigen gibt: Karen. Führt die Spur über die vermeintliche neue Liebe von Judiths Mutter die Ermittler zum Täter?
Die Eagles sind für vieles berühmt. Für ihren Superhit "Hotel California". Für ihren schier unfassbaren kommerziellen Erfolg - "Their Greatest Hits (1971-1975)" ist das meistverkaufte Album des 20. Jahrhunderts. Und dafür, dass sie es wie keine andere Band verstanden, den Geist der ausklingenden Hippie-Zeit durch Songs wie "Take It Easy" in massentauglichen Soft-Rock mit Folk-Anklängen umzumünzen. Mindestens so legendär sind aber auch die persönlichen Zerwürfnisse der Gruppe.
Keine Bezahlung für die Arbeit, genächtigt wird im Hinterzimmer: Das ist in Russland die Realität für viele Arbeitsmigrantinnen und Arbeitsmigranten aus zentralasiatischen Ländern wie Kirgisistan, Tadschikistan und Usbekistan. Der bedrückende Film "Convenience Store" nimmt das Problem in den Fokus anhand einer wahren Geschichte über einen Kiosk in Moskau. Regisseur Mikhail Borodin kommt aus Usbekistan, hat lange in Russland gelebt und dort die Diskriminierung am eigenen Leib erfahren. Was territoriale Machtspiele mit den Menschen machen, die auf deren Schauplatz wohnen, sieht man in Bergkarabach, auch Republik Artsakh genannt. Das von Armenierinnen und Armeniern bewohnte Gebiet liegt innerhalb der Landesgrenzen Aserbaidschans. Im Dezember wird Artsakh blockiert, Lebensmittel und Medikamente werden knapp, Familien können sich über die Feiertage nicht sehen. Sowohl die dort stationierten russischen Friedenstruppen als auch die internationale Gemeinschaft halten sich raus. Die junge Lehrerin Nina Sharvedyan berichtet aus der abgeschnittenen Region und prangert die Machtspiele an, unter denen die Bevölkerung leidet. Egal, ob in West-, Ost- oder Südosteuropa: Roma und Sinti sind überall Vorurteilen und Diskriminierung ausgesetzt. Die bosnische Künstlerin Selma Selman macht sich das zu eigen. In ihrer Performance "Mercedes Matrix" zerpflückt sie mit ihrer Familie einen alten Benz. Damit spielt sie nicht nur auf das Image der Roma als Diebe an, sondern zeigt gleichzeitig, dass ihre Community Recycling und Kreislaufwirtschaft schon betrieben hat, als die Worte noch niemand kannte.
"8m2 Einsamkeit - Einzelhaft in Virginia" erzählt die Geschichte von Insassen in Langzeit-Isolationshaft in einem von Amerikas Supermax-Gefängnissen in den Bergen von Virginia. Die Einzelschicksale der Männer in Isolationshaft sind verflochten mit den Geschichten der Gefängnisaufseher. Gebaut auf einer Bergspitze der Appalachen liegt das Red Onion State Prison annähernd 500 Kilometer von jeglichem urbanen Ballungsgebiet entfernt und fasst über 500 Häftlinge. Der Dokumentarfilm erforscht in noch nie dagewesener Art und Weise die Erfahrungen und Schicksale auf beiden Seiten der Gefängnistüren. Mit beispiellosem Zugang streift dieser Film in eindringlichen Bildern durch die Gefängniskorridore und Zellen. Er fängt dabei die beängstigenden Geräusche und die gespenstische Atmosphäre eines Hochsicherheitsgefängnisses ein. Zutiefst intime und reflektierte Interviews mit den Häftlingen enthüllen deren verlorene Kindheit, die Gefahren des Gefängnisalltags und ihren Kampf, in der unerbittlichen Monotonie der Gefangenschaft nicht den Verstand zu verlieren. Eingewoben in ihre Geschichten sind die Stimmen der Gefängnisaufseher, die an der Seite der Häftlinge ihrerseits darum kämpfen, sich ihre Mitmenschlichkeit zu bewahren. Als das Gefängnis ein Reformprogramm startet, um die Anzahl der Gefängnisinsassen in Einzelhaft zu reduzieren, öffnet dies ein unerwartetes Fenster ins Leben auf beiden Seiten der Gitterstäbe. Gefilmt wurde "8m2 Einsamkeit" über einen Zeitraum von einem Jahr. Der Film zeigt die Widerstandskraft des menschlichen Geistes und wirft provokante Fragen auf zur Art der Bestrafung Krimineller in den USA von heute.
Moderatorin Linda Lorin stellt uns in "Stadt Land Kunst - Inspirationen" von Montag bis Freitag immer zwei Künstler, Literaten oder auch Musiker zu einem Thema vor.
Eine Robbe gibt bei einer Akrobatikvorführung ihre draufgängerischen Kunststücke zum Besten. Nilpferde, Elefanten, Giraffen und Flamingos verfolgen die Tricks gespannt. Noch ahnen sie nicht, dass einer von ihnen gleich Teil der Show werden wird ...