04:00
Astoria liegt am Ufer des East River, der Queens von Manhattan trennt. Der Stadtteil mit Blick auf die Manhattan Skyline ist eine Welt für sich - besonders erlebbar im kulinarischen Angebot. Restaurants mit ägyptischer, asiatischer, brasilianischer oder mexikanischer Küche reihen sich dicht an dicht. So ist es kein Wunder, dass Immigrantinnen und Immigranten hier an jeder Ecke aus bunt bemalten Wagen mit eingebauter Küche oder aus kleinen, "push carts" genannten Anhängern, Essen nach Art ihrer jeweiligen Heimat servieren. Sie versuchen, sich damit ihren amerikanischen Traum zu erfüllen - viele von ihnen wollen Foodtruck-König werden. Mohammed Afifi ist ein ägyptischer Foodtruck-Betreiber mit großen Plänen: Er möchte künftig eine ganze Flotte sein Eigen nennen - und vielleicht sogar ein Restaurant eröffnen. Andere haben dieses Ziel bereits erreicht: Der "King of Falafel", der "King Souvlaki" und der "Rey del Taco" betreiben heute mehrere Imbisswagen, Restaurants und beschäftigen Angehörige und Verwandte. Doch auch ihr Weg zum Erfolg war steinig.
04:35
Eine alte Dame lebt allein und zurückgezogen mit ihrer Katze - ihrem Ein und Alles. Eines Tages begegnet ihr ein Dschinn, der ihr einen Wunsch erfüllt. Doch nicht alle Wünsche gehen in Erfüllung ...
05:05
Frauen schwärmten für seinen undurchdringlichen Blick mit den eisblauen Augen, Männer waren von Steve McQueens Stunts und seiner Liebe zum Motorsport begeistert. Sein Durchbruch gelang ihm 1958 mit der TV-Westernserie "Wanted: Dead or Alive" ("Der Kopfgeldjäger"). Mit Kinoproduktionen wie "Die glorreichen Sieben" (1960), "Gesprengte Ketten" (1963), "Bullitt" (1968) - berühmt für die spektakuläre Verfolgungsjagd durch San Francisco - und "Le Mans" (1971) setzte er Maßstäbe für Actionfilme. McQueen fuhr selbst Rennmotorräder und -wagen und bestand darauf, möglichst viele Stunts in seinen Filmen selbst zu machen. Seine natürliche Lässigkeit brachte ihm den Spitznamen "King of Cool" ein. Genau wie McQueen traf auch Ali MacGraw den Zeitgeist. Zunächst arbeitete sie als Assistentin der "Vogue"-Chefredakteurin Diana Vreeland, die als "Modepäpstin" der 1960er galt, wurde dann Fotomodell und kam 1968 zum Film. Ihre Rolle als Jennifer Cavalleri in "Love Story" (1970) machte sie über Nacht zum Star. Zwei Jahre später begegnete sie bei den Dreharbeiten zu Sam Peckinpahs Krimi "Getaway" (1972) Steve McQueen. Sie verliebten sich und Ali MacGraw verließ für ihn nicht nur ihren Ehemann, den Paramount-Chef Robert Evans, der damals zu den mächtigsten Männern in Hollywood zählte, sondern opferte auch ihre Schauspielkarriere. Doch hinter McQueens nonchalantem Auftreten verbarg sich ein Frauenheld, der egozentrisch, launisch und eifersüchtig war. Was als große Hollywood-Liebesgeschichte begann, endete als komplizierte Beziehung, die beide in den Drogenkonsum trieb. Bereits 1978, sechs Jahre nach ihrem Kennenlernen, trennten sie sich wieder. Doch sie werden für immer ein ikonisches Hollywood-Paar der 1970er Jahre bleiben.
06:00
Die Puppenspieler des Wayang Kulit, die sogenannten Dalangs, werden sowohl zu offiziellen Anlässen wie Lokalwahlen, als auch zu privaten Feiern wie Hochzeiten eingeladen. Die Aufführungen dauern bis zu sieben Stunden, vom Abend bis in die frühen Morgenstunden, ohne Pause. In dieser Zeit müssen die Dalangs ihr Publikum unterhalten, Geschichten erzählen und in eine Fantasiewelt aus drangsalierten Königen, schönen Prinzessinnen, mutigen Kriegern und weisen, hinduistischen Gottheiten entführen. Alle werden von demselben Puppenspieler gesprochen, aber mit verschiedenen Stimmen. Zur Verfügung stehen dem Dalang dafür zweidimensionale Puppen, die von einem Teil der Zuschauerschaft nur hinter einer weißen Leinwand als Silhouetten wahrgenommen werden, als Schattenrisse. Daher wird das Wayang Kulit auch Schattentheater genannt. Dalangs, welche diese Herausforderung mit Bravour bewältigen, gelten als Meister ihres Faches, sind populär und zuweilen gar prominent. Sie verfügen über gut gefüllte Auftragsbücher und damit über ein gesichertes Einkommen. Gondo Suharno ist ein solcher Meister. Mit seiner Gruppe aus Musikern, Sängerinnen und Assistenten ist er ständig unterwegs und bildet darüber hinaus noch Studenten aus, die seine Kunst erlernen wollen. Zu ihnen gehört Ganesh, ein junger Student aus bescheidenen Verhältnissen. Wenn er nicht studiert, begleitet er den Meister bei seinen Aufführungen. Inzwischen hat Ganesh so viel Geld zusammengespart, dass er seine eigenen Puppen anfertigen lassen will.
06:45
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
06:50
Anna und Óli Rubeksen kochen aus Leidenschaft. Die Nebenerwerbslandwirte nutzen, was ihnen die karge Vegetation der Heimat auf den Färöer-Inseln bietet. Vor allem Rhabarber entpuppt sich in ihrer Küche als äußerst vielseitiges Gemüse, das nicht nur als Dessert dient. Das Paar verbindet die traditionelle Küche der Inseln im Nordatlantik mit modernen Einflüssen und schafft ganz neue Kreationen. Fisch und Lamm, klassische Bestandteile der Inselküche, gehen bei Anna und Óli überraschende und köstliche Verbindungen mit dem Rhabarber ein: Herzhaftem Salat, einem scharfen Chutney und der bei Niedrigtemperatur im Boden gegarten Lammkeule verleiht das Gemüse seine besondere Note. Ganz klassisch als Kompott kommt der Rhabarber mit Haselnussbaiser und Rahm daher - ein Dessert, das süße und saure Geschmacksnoten vereint.
07:20
Seit Millionen von Jahren beherrschen sie die Meere: Haie. Als geschickte Jäger in den Tiefen der Ozeane kennen wir sie vor allem aus tropischen Gewässern. Über die Haie des Nordens und ihre faszinierenden Überlebensstrategien wissen wir jedoch nur sehr wenig. Christina Karliczek will das ändern - sie begibt sich auf eine spannende Expedition. Die erfahrene Unterwasserkamerafrau ist eine der wenigen in ihrem Metier und speziell für Tauchgänge unter dem Eis sowie in extremer Tiefe ausgebildet. Die Suche nach den kaltblütigen Meeresbewohnern führt das Team von den sonnigen schwedischen Inselwelten entlang Norwegens Fjorden bis nach Grönland. Hautnah trifft Christina auf Dorn- und Katzenhaie und lüftet einige Geheimnisse der legendären Riesenhaie vor der Atlantikküste Schottlands. Einige dieser Protagonisten leuchten in der Finsternis - erstmals gelang es, die Biolumineszenz eines Laternenhais zu filmen. Trotz ihrer erstaunlichen Anpassung an extreme Lebensräume sind die Herrscher der Meere inzwischen fast überall bedroht. Millionen von ihnen sterben in Fischernetzen, landen als Schillerlocken, Seeaal oder Fish and Chips auf dem Teller. Viele Haie verenden zudem als ungenutzter Beifang. Weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat für manche Arten längst ein Wettlauf gegen die Zeit begonnen. Unter der Eisdecke Grönlands trifft Christina schließlich auf den ultimativen Hai des Nordens. Zum ersten Mal gelingt es ihr, einen Eishai zu filmen - einen über sechs Meter langen Jäger, der mehr als 400 Jahre alt werden kann.
08:05
(1): Alexander Hendersons bildschönes Kanada (2): Legendäre Bewohner der Pyrenäen (3): Guatemala: Martas Hühnersuppe (4): Vietnam: Operation Opium
08:55
Geschliffen funkeln sie wie kein anderes Juwel, ihr Wert scheint unermesslich: Diamanten, Symbole für Liebe, Macht, Ewigkeit. Und doch sind sie nichts anderes als gepresster Kohlenstoff. Was macht sie so reizvoll? Wer schrieb die Geschichten, die Diamanten so begehrenswert machen, wer verdient daran? "Diamanten - Mythos und Marketing" erzählt, wie Diamanten zu einem Milliardenmarkt wurden. Schon im 17. Jahrhundert brachten Abenteurer indische Steine nach Europa - und verpackten sie in Erzählungen von Glanz und Reichtum. Seither bestimmen Mythen und Marketing den Wert. Der Dokumentarfilm erinnert an den spektakulären Diamantenraub von Dresden und zeigt, wie der legendäre Koh-i-Noor bis heute Konflikte entfacht. Er erzählt, wie De Beers den Markt monopolisierte und jahrzehntelang kontrollierte, warum ein Großteil der französischen Krondiamanten verkauft wurde und wie einzelne Stücke überraschend im Louvre wieder auftauchen. Der Film führt in die Diamantenviertel von Antwerpen und New York. Er öffnet Türen zu Händlern, Schleifern, Designern und blickt hinter die Kulissen einer exklusiven, milliardenschweren Branche. Er folgt den Spuren kolonialer Beute bis hin zu Blutdiamanten, die Bürgerkriege finanzierten. Expertinnen und Insider berichten von einer Welt, in der Macht, Prestige und Illusionen verhandelt werden - und wie eine einzigartige Marketingidee unser Empfinden und unser Bild von Diamanten bis heute prägt: "A diamond is forever". Am Ende bleibt eine Frage: Wenn gepresster Kohlenstoff im Kern nichts wert ist - warum übt seine funkelnde Form bis heute eine so große Faszination auf uns aus?
10:25
Die nördlichen Vogesen gelten als Wiege der Kristallherstellung in Europa. Vor allem drei französische Manufakturen haben Weltruhm erlangt: die Werkstätten Saint-Louis und Lalique sowie das Internationale Zentrum für Glaskunst in Meisenthal. Dort herrscht erst recht zu Weihnachten alle Jahre wieder Hochbetrieb. Die Nordvogesen sind wie gemacht für die Kristallherstellung. Hier entstehen schon seit Generationen glänzende, durchsichtige, glitzernde Kristall-Körper. Wandernde Glasmacher im 16. Jahrhundert wählten diese Region, weil hier alle natürlichen Ressourcen vorkommen, die für die Herstellung von Glas und Kristall unerlässlich sind: feinster Sand aus Flüssen und Gestein, ausreichend Holz für die pausenlos befeuerten Brennöfen und auch reichlich Wasser zur Kühlung des Glases. Die Arbeit der Glasmacher ähnelt seit jeher der Choreographie eines Balletts. Jeder und jede weiß, was zu tun ist. Alle Arbeitsschritte sind im Sekundentakt aufeinander abgestimmt. Nur dann kann die flüssige, rund 1400° Celsius heiße Glasmasse Qualität und Perfektion erlangen. Nach stundenlangem, vorsichtigem Abkühlen wird das Kristall geschnitten, geformt und poliert. Auch in den Werkstätten von Meisenthal, rund 50 km nordöstlich von Straßburg, sind die Öfen Tag und Nacht in Betrieb. Gerade jetzt, kurz vor Weihnachten, herrscht hier Hochkonjunktur. Im Fokus der Glasmacher stehen Tannenbaumkugeln aus Glas, allesamt Entwürfe von Designern. Kein Wunder, dass Weihnachten hier so kunstvoll zelebriert wird. Schließlich sagt man, dass vor allem die romantische Landschaft der Vogesen die Menschen hier schon immer angetrieben haben mag, Märchenhaftes zu kreieren.
11:20
In Zeiten der Klimakrise hat sich in Kanada die Erkenntnis durchgesetzt, dass das Land viel von den indigenen Völkern und ihrem verantwortungsvollen Umgang mit der Natur lernen kann. Im Sinne der Versöhnung und aufgrund ihrer jahrtausendealten Verbundenheit mit dem Territorium ist die Einbeziehung dieser Bevölkerungsgruppe in Entscheidungsprozesse zum Naturschutz und in die Diskussion um die Landnutzung von großer Bedeutung. Zu den Schätzen der Pazifikküste British Columbias gehört der boreale Wald, einer der größten gemäßigten Regenwälder der Erde. Angesichts des ungezügelten Appetits der Forstwirtschaft auf das wirtschaftlich attraktive Holz setzen sich die Gemeinschaften der First Nations für den Erhalt dieser Ressource ein. Die kanadische Prärie erstreckte sich einst über etwa 600.000 Quadratkilometer - heute sind es nur noch rund 80.000 Quadratkilometer. Von allen Ökosystemen Kanadas ist dieses das am stärksten bedrohte. Seit der Wiederansiedlung der im 19. Jahrhundert fast ausgerotteten Präriebisons in Kanadas ältestem, von den First Nations verwalteten Nationalpark konnte eine deutliche Regeneration der spezifischen endemischen Flora und Fauna beobachtet werden. Boreale Ökosysteme bedecken fast 40 Prozent der Fläche Kanadas und machen einen bedeutenden Teil der weltweit verbliebenen Urwälder aus. In dieser von Wasserläufen und Feuchtgebieten geprägten Natur lebt der größte Teil der indigenen Bevölkerung Kanadas. Die First Nations haben es sich zur Aufgabe gemacht, das Land ihrer Vorfahren zu bewahren und vor den Begehrlichkeiten der in Québec sehr einflussreichen Bergbau- und Forstindustrie zu schützen.
12:25
(1): Chicago: Archibald Motley, Chronist des afroamerikanischen Lebens (2): Frankreich: Freiluftapotheke Pyrenäen (3): Bulgarien: Bagdanas Fleisch-Gemüse-Eintopf (4): Simbabwe: Der Monsterzug von Bulawayo
13:10
(1): MC Solaar, der französische Rap-Poet (2): Tai Shan: Der Berg, der China vereint (3): Spanien: Rosalias winterlicher Salat (4): Pennsylvania: Ein erbitterter Kampf
14:00
Ausgerechnet an seinem Hochzeitstag entdeckt Mortimer Brewster, dass seine netten alten Tanten Abby und Martha - neben vielen anderen Taten der Nächstenliebe - einsamen alten Menschen zu einem glücklichen Tod verhelfen. Mortimer will einen weiteren Mord verhindern, ohne den Verdacht seiner Verlobten zu erregen. Filmvergnügen mit Kultcharakter (1944) von Frank Capra mit Cary Grant. Als Mortimer Brewster an seinem Hochzeitstag seine beiden Tanten Abby und Martha besucht, wird er mit einer erschütternden Entdeckung konfrontiert: In einer Truhe unter dem Fenster liegt die Leiche eines Mannes. Seine Tanten gestehen ihm sofort, dass sie aus Herzensgüte mitunter älteren einsamen Männern einen ruhigen Tod bringen, indem sie ihnen ein wunderbares Essen anbieten, bevor sie sie vergiften. Bei den Tanten wohnt auch Mortimers Bruder Theodore: Der hält sich für Präsident Roosevelt und übernimmt die Aufgabe, im Keller Löcher für die Leichen zu graben, wobei er glaubt, am Bau des Panamakanals beteiligt zu sein ... Nun will Mortimer verzweifelt die beiden geliebten Serienmörderinnen beschützen, sie davon abhalten, noch jemanden zu töten, und verhindern, dass seine Verlobte herausfindet, wie gestört seine Familie tatsächlich ist. Dabei hilft das plötzliche Auftauchen seines zweiten Bruders Jonathan kaum - dieser gefährliche psychopathische Mörder kommt nämlich zu Besuch, um eine Leiche im Haus zu verstecken. Die Handlung dieses Broadway-Bühnenerfolgs wurde 1944 triumphal auf die Leinwand verlegt. Da sich fast die ganze Geschichte an einem einzigen Abend im Salon der mörderischen Tanten abspielt, liegt es vor allem an den Schauspielern, das Kammerspiel voranzutreiben. Das gelingt ihnen bravourös mit Josephine Hull und Jean Adair als gewiefte Brewster-Tanten, die Capra direkt aus dem Broadway-Hit übernahm, einem brillant agierenden Cary Grant als Mortimer sowie Raymond Massey als Bösewicht Jonathan und Peter Lorre als versoffener, schäbiger Schurke Dr. Einstein.
15:50
Es ist nicht leicht, im Verborgenen zu glänzen. Dr. Watson kann ein Lied davon singen. Der scharfsinnige Mediziner schreibt im viktorianischen England Kriminalnovellen für das Magazin "The Strand", in denen ein gewisser Sherlock Holmes wahre Wunder vollbringt. Die von Watson erfundene Figur ist so populär geworden, dass ihr geistiger Vater sich gezwungen sieht, den verkrachten Schauspieler Reginald Kincaid anzuheuern, damit dieser Sherlock Holmes fortan für die Öffentlichkeit verkörpert. Dabei ist dieser Schmierenkomödiant kaum eines eigenen Gedankens fähig und nichts weiter als ein Schluckspecht und Schürzenjäger. Den ehrgeizigen "Kriminaldoktor" Watson wurmt es sehr, derart im Schatten zu stehen, und so setzt er Kincaid auf die Straße, um fortan selbst den ihm zustehenden Ruhm zu ernten. Aber schon bald muss Watson wieder einlenken, als Schatzkanzler Smithwick Sherlock Holmes zur Rettung des britischen Pfunds aufbieten will: Unbekannte haben Druckplatten der Bank von England gestohlen und könnten eine Währungskatastrophe auslösen, wenn der Meisterdetektiv ihnen nicht das Handwerk legt. So bleibt Watson nichts anderes übrig, als Kincaid zu reaktivieren und mit ihm gegen die Fälscherbande zu Felde zu ziehen ...
17:50
Grönland ist die größte Insel der Erde, und abgesehen von der Antarktis wohnen nirgendwo so wenige Menschen pro Quadratmeter wie hier. Ein mächtiger Eisschild bedeckt mehr als 80 Prozent der Fläche, rund zehn Prozent der weltweiten Süßwasserressourcen lagern hier. Nur die Küsten sind bewohnt. Es ist eine Welt der Extreme. Der Meeresbiologe Uli Kunz reist in den Osten Grönlands, um einen ganz besonderen Bewohner der Arktis zu studieren: den Eishai, auch Grönlandhai genannt. Kein anderes Wirbeltier kann so alt werden - mehr als 500 Jahre. In seinem eisigen Lebensraum führt der Hai ein Leben in Zeitlupe. Während die Inuit den gewaltigen Fisch seit Langem kennen, weiß die Wissenschaft kaum etwas über ihn. Die Welt unter dem Eis wirkt lebensfeindlich, doch überall gibt es etwas zu entdecken. Uli Kunz besucht Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem sehr speziellen Forschungscamp: Mitten auf dem grönländischen Eisschild haben sie ihre Zelte aufgeschlagen, um den Klimawandel und die Eisschmelze im Detail zu erforschen. Denn die Welt am Polarkreis verändert sich, Anzeichen dafür sind überall zu finden. Grönland ist eine Art Fieberthermometer für den Klimawandel - und für die Frage, wie sich die Natur an die Veränderungen anpassen kann. Uli Kunz führt durch diesen besonderen Lebensraum und erkundet die Phänomene der Arktis: Wie kommen die mystischen Polarlichter zustande? Wie schützen sich Pflanzen und Tiere vor dem Erfrieren? Und was hat es mit den merkwürdigen Säulen auf sich, die im Ikka-Fjord aus dem Meeresboden wachsen?
18:35
Wenn im Winter die Temperaturen sinken, der Schnee alle Geräusche dämpft und das Leben auf den Bauernhöfen langsam zur Ruhe kommt, dann wirken viele Ecken Südtirols wie die Kulisse eines Märchens aus längst vergangenen Zeiten. Viele Täler wurden jahrhundertelang von der Außenwelt wenig beeinflusst, besonders im Winter. Doch wie lebt es sich auf einer abgelegenen Alm? Was treibt die Menschen an, und was gefällt ihnen am Leben im Einklang mit der Natur und den alten Bräuchen? Die Dokumentation zeigt Südtirols verschneite Bergwelt und Begegnungen mit echten Südtiroler Originalen. Die Mitglieder eines Krampus-Vereins bereiten alles für den jährlichen Umzug vor. Manfred Unterweger und sein Hund Rocco von der Südtiroler Hundestaffel proben bei einer Lawinenübung für den Ernstfall. Und eine Archäologin entdeckt einen alten Bergwerkstollen im Ahrntal. Jedes Tal erzählt seine eigenen Geschichten, hat einzigartige Traditionen und ist eine kleine Welt für sich.
19:20
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
19:40
Ob als "Herrgottsb'scheißerle" in Schwaben, Jiaozi in China oder Tortellini in Italien - Teigtaschen sind echtes Soul Food und gehören zu den ältesten Gerichten der Welt. Die Geschichte ihrer Entstehung ist oft mit Legenden und Bräuchen verbunden: Die Zuschauerinnen und Zuschauer erfahren, was chinesische Dumplings mit erfrorenen Ohren zu tun haben, wie ukrainische Wareniki als Liebesorakel genutzt wurden und warum Dosenravioli die Emanzipation der Frauen vorangetrieben haben. In Bologna bereiten die Freundinnen Danila und Luisa traditionelle Tortellini zu und streiten über den wahren Geburtsort der italienischen Teigtaschen. Köchin Lucie zeigt praktische Tricks zum perfekten Formen der Teigtaschen und färbt Dumplings mit Kurkuma, Roter Bete und Spirulina.
20:15
London, Anfang des 20. Jahrhunderts: Im Unterschied zu den meisten höheren Töchtern lebt Beatrix mit 30 Jahren noch bei ihren wohlhabenden Eltern, Helen und Rupert Potter, in einem großen Haus mit Dienstboten. Eine standesgemäße Heirat lehnt sie ab, weil sie damit nach den gesellschaftlichen Konventionen ihre Unabhängigkeit und Freiheit verlieren würde. Statt dem weiblichen Rollenklischee zu entsprechen, träumt die talentierte Aquarellmalerin und Geschichtenerzählerin seit ihrer Kindheit von der Anerkennung als Illustratorin. Ihre Geschichten und ihr Leben drehen sich um Hasen, Enten, Mäuse. Erst die Bekanntschaft mit dem Verlegersohn Norman Warne, der sich als Seelenverwandter erweist, rückt ihren Traum in greifbare Nähe. Zusammen bringen sie Beatrix' erstes Buch heraus - es wird ein durchschlagender Erfolg. Von Norman erhält Beatrix tatkräftige Unterstützung, so dass die Veröffentlichung von zwei weiteren Büchern folgt; währenddessen freundet sie sich mit Normans ebenfalls lediger Schwester Millie Warne an. Beatrix und Norman verlieben sich ineinander, aber Helen akzeptiert nicht, dass ihre Tochter einen "Händler" heiratet. Beatrix' Vater schlägt vor, dass seine Tochter den Sommer mit ihren Eltern in deren Landhaus verbringt. Sollte sie sich danach immer noch für Norman entscheiden, will er der Ehe zustimmen. Als nach einer Weile keine Briefe mehr von Norman eintreffen, ist Beatrix enttäuscht. Dann erhält sie eines Tages eine Nachricht von Millie und macht sich sofort auf den Weg nach London ...
21:40
London, Ende des 19. Jahrhunderts: Der junge Louis Wain träumt von einer Karriere als Künstler, muss aber nach dem Tod des Vaters für seine Mutter und seine fünf Schwestern sorgen. Da trifft es sich gut, dass er eine Stelle als Illustrator bei einer angesehenen Zeitung ergattert. Kurz darauf verliebt er sich in Emily Richardson, die Gouvernante seiner jüngeren Schwestern. Gegen alle gesellschaftlichen Widerstände heiratet er die ältere und nicht standesgemäße Frau. Gemeinsam beziehen sie ein kleines Cottage, wo ihnen schon bald ein streunendes Kätzchen zuläuft. Das von ihnen Peter genannte Tier inspiriert Louis: Fortan malt er Katzen - großäugig, niedlich und vermenschlicht. Der Verleger Sir William Ingram ist von den neuartigen Bildern, die Katzen in menschlichen Alltagssituationen zeigen, sehr beeindruckt und wird Louis' Förderer und Freund. Mit seinen skurrilen Bildern feiert Louis immer größere Erfolge, doch dann schlägt das Schicksal zu: Emily erkrankt unheilbar - und Louis' psychischer Zustand verschlechtert sich ... Louis Wain - eindrucksvoll gespielt von Benedict Cumberbatch - gehörte seinerzeit zu den berühmtesten britischen Malern. Gemeinsam mit der Liebe seines Lebens Emily - gespielt von Claire Foy - eroberte er die Herzen von Millionen Kunst- und Katzenliebhabern. Seine unverwechselbaren Katzenbilder verhalfen ihm bereits zu Lebzeiten zu großem Ruhm und Erfolg. "Die wundersame Welt des Louis Wain" lässt die viktorianische Zeit mit viel Liebe zum Detail auferstehen und setzt dem exzentrischen und liebenswerten Maler ein originelles cineastisches Denkmal.
23:25
"Cagliostro" ist ein selten aufgeführtes, fast vergessenes Stück von Johann Strauss. Die Figur selbst stammt aus Sizilien und lebte dort tatsächlich als Alchemist und Abenteurer. Der bekannte österreichische Erfolgsautor Thomas Brezina deutet die Geschichte gegenwartsnah um. Es handelt sich um eine Erzählung rund um Sehnsüchte, zerplatzte Träume, Lügen und Geldgier, die Leichtgläubigkeit der Menschen und die Suche nach dem großen Glück: Cagliostro, der größte Magier und Erfüller aller Wünsche soll in der Zirkusmanege auftreten. Begleitet wird er von Lorenza, einem angesagten Stern am Musikhimmel. Ein raffiniertes Paar, das es versteht, Menschen mit Oberflächlichkeiten zu verführen und "in einer Welt der Illusionen zu täuschen". Die Gegenfigur Severin versucht, sich den übermächtigen Kräften entgegenzustellen. Die Sinnfrage und das Erkennen wahrer Liebe machen die Kraft der Erzählung aus. Sie spiegelt die Zeit und den Mut, eigene Wege zu gehen. Spektakuläre Artistiknummern runden das Werk ab. Die schmissige Musik arrangierte der aus der Austropop-Szene bekannte Johnny Bertl. Aus seiner Feder stammt etwa der Musicalhit "Falco meets Amadeus". Der Austropop wurde unter anderem geprägt durch Ludwig Hirsch, Erste Allgemeine Verunsicherung, Rainhard Fendrich und Wolfgang Ambros. Komponist und Produzent Bertl steht für einen genreübergreifenden Kompositionsstil, bei dem Klassik, Pop und Weltmusik aufeinandertreffen.
01:20
Marc Bellini, Nachkomme einer wichtigen Schaustellerfamilie, berichtet vom unterschätzten Einfluss der Schaustellerkunst auf die Kunstgeschichte. Wie ein roter Faden zieht sie sich durch die bildenden Künste: von Gemälden aus dem Mittelalter bis hin zu surrealistischen Experimenten, von Werken Toulouse-Lautrecs bis zu den allerersten Kinofilmen. Wer Publikum anziehen will, muss bunt, laut und kreativ sein. Die Dokumentation führt ins Musée d'Orsay, in die Cinémathèque française, ins Mucem nach Marseille und natürlich auf verschiedenste Jahrmärkte mit schillernden Persönlichkeiten. Volkskundliche Experten für Jahrmärkte und Schaustellerei wie Florian Dering aus Deutschland und Zeev Gourarier aus Frankreich, die großen Maler von Karussellen oder Schaustellerpersönlichkeiten wie Louis Joubert und Stéphane Camors von der Foire du Trône - sie alle tragen zum Erhalt der Schaustellerkunst und ihrer kreativen Kraft bei. "Jahrmärkte - Eine andere Geschichte der Kunst" ist ein Wirbel aus Farben und Licht, der sowohl neueste moderne Attraktionen vorstellt als auch mehr oder weniger bekannte Kunstwerke über diese Welt, wie die ersten Schaustellerfilme mit ihrer ganz besonderen Poesie. Eine Hommage an die Schaustellerkunst, der es seit Jahrhunderten immer wieder aufs Neue gelingt, Kinderaugen zum Leuchten zu bringen.
02:15
03:05
Neuseeland liegt abgeschieden im Südpazifik - rund 2.000 Kilometer von seinen nächsten Nachbarn entfernt. Vor etwa tausend Jahren wurde das Land von polynesischen Seefahrern entdeckt, die sich auf der Nordinsel niederließen und die Maori-Kultur begründeten. Erst im 18. Jahrhundert kamen mit den Engländern auch die ersten Bienen nach Neuseeland. Die Europäische Honigbiene, Apis mellifera, wurde auf den von üppiger Vegetation bedeckten Inseln schnell heimisch. Schon bald entdeckten die Tiere eine besondere Delikatesse: die Blüten eines Baumes, den die Maori als Heilpflanze verehren und Manuka nennen. Der Honig aus Manuka-Blüten ist einzigartig - und für viele ein Segen. Er wird von zahlreichen Menschen als Naturheilmittel geschätzt. Das Honiggeschäft hat hier vielen Familien sichere Arbeitsplätze beschert. Nicht nur den Imkern und Honigverkäufern. Auch Landwirte profitieren von der Bestäubungsarbeit der Bienen auf ihren Anbauflächen. Seit mehreren Generationen sind Blanche Murray und ihre Familie vom Maori-Stamm Ngati Kuri die Hüter dieses kostbaren Honigs. In der Bucht von Te Hapua, an der Nordspitze der Insel, begann die Erfolgsgeschichte der Murrays. Großmutter Hana lebte hier in einem Haus im Grünen. Sie kannte die heimische Fauna und Flora wie kaum eine andere. Ihre Leidenschaft für die Bienen hat sie an Blanche und deren Bruder Tae weitergegeben. In der Familie Murray haben alte Traditionen überlebt. Blanche, ihre Mutter und ihre Geschwister nehmen den Auftrag ihrer Ahnen ernst: Sie kümmern sich um das Land, das ihnen anvertraut wurde - und tragen dazu bei, die Maori-Kultur zu bewahren.
03:30
Dringendes Bedürfnis: Zwei Jugendliche lungern auf einer Parkbank herum. Plötzlich muss einer von ihnen dringend pinkeln und er erleichtert sich an einer Hauswand. Ob das so eine gute Idee ist?
03:35
Diese Folge von "Mit offenen Karten" befasst sich mit der Welt der Smartphones - ein Objekt, das aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist. Zwischen den Playern der Branche besteht ein kontinuierlicher Wettlauf in den Bereichen Technologie, Marketing - und Geopolitik. Bei dem Duell der US-amerikanischen und chinesischen Tech-Giganten geht es um Unabhängigkeit, Sicherheit und die Kontrolle über technische Entwicklungen. Im Zentrum der Begehrlichkeiten steht ein besonders strategischer Bereich: Halbleiter, wesentliche Bestandteile aller modernen elektronischen Devices. Die Halbleiterproduktion dominiert das Land Taiwan, ein enger Verbündeter der USA, und erklärtes Angriffsziel Chinas. Damit steht das Smartphone im 21. Jahrhundert im Mittelpunkt einer umkämpften Front.
03:50
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.