11:25
Was Europa bewegt
11:55
(1): Pariser Rinderbouillon: ein Erfolgsrezept (2): Kulinarische Mitbringsel (3): Ran an die Töpfe!
12:25
(1): Das französische Departement Var im Krimi von Vincent Quivy (2): Ghana: Boxen für die Emanzipation (3): Guatemala: Laetitias Pilz-Empanadas (4): In New Orleans sind die Würfel gefallen
13:10
(1): Indien: Allen Ginsbergs mystische Reise (2): Frankreich: Die Merinoschafe von Rambouillet (3): Malaysia: Minas vegetarischer Wok (4): Slowenien: Bereit zum Abflug
14:00
Mexiko, 1750: Der spanische König dehnt seine Herrschaft auf Mexiko aus, und stößt dabei auf den zähen Widerstand des Yaqui-Stamms. Leon Alastray, Rebell und Deserteur, gehört keinem der beiden Lager an. Alastray wird als Fahnenflüchtiger von dem Priester Joseph gerettet, der vor den Truppen des Königs auf den heiligen Schutz der Kirche beharrt. Als Strafe für sein Engagement wird der Priester in das verlassene Dorf San Sebastian geschickt. Der treulose Alastray begleitet den unverbesserlichen Optimisten und wird nach Josephs Tod selbst von den Dorfbewohnern als Priester aufgenommen. Mexiko, 1750: Bis ins kleinste Dorf setzt der spanische Königseine Macht durch.Dabei stößt er auf den zähen Widerstand des indigenen Stammes der Yaquis. Leon Alastray, Rebell und Deserteur, gehört keinem der beiden Lager an. Auf der Flucht vor seinen Pflichten findet er Schutz bei dem Priester Joseph, der vor den Truppen des Königs auf das heilige Asylrecht in der Kirche beharrt. Als Strafe für sein Engagement wird der Priester in das verlassene Dorf San Sebastian geschickt. Aus uneingestandenen Gewissensbissen begleitet Alastray den alten Priester auf seiner Reise und lernt von dem unverbesserlichen Optimisten Joseph. Als der Cowboy nach einem für Joseph tödlichen Angriff in San Sebastian als christlicher Missionar von den Dorfbewohnern in die Gemeinschaft aufgenommen wird, lässt er sich langsam auf die Leiden der Bewohner ein und nimmt Stellung im Kampf gegen die Yaquis... Die Dreharbeiten des Films fanden in den gleichen mexikanischen Kulissenwie John Sturges' "Die glorreichen Sieben" aus dem Jahr 1962 statt. "San Sebastian" ist eine Koproduktion zwischen Frankreich, Italien und Mexiko, und ein seltenes Beispiel des Western-Genres auf französische Art, getragen von der Musik des italienischen Virtuosen Ennio Morricone.
16:10
Über einen Zeitraum von drei Jahren versucht Ben Masters mit Hilfe spezieller Kamerafallen das Verhalten der überaus scheuen Katzen auf ihren Streifzügen durch das dichte Unterholz im Buschland einzufangen. Ben trifft sich mit Wildtier-Experten, die seit Jahrzehnten den Ozelot wissenschaftlich erforschen und mit Artenschutzprojekten versuchen, die texanischen Bestände zu erhalten. Doch nicht nur Wissenschaftler und Mitarbeiter des U.S. Fish and Wildlife Service arbeiten daran, die bedrohte Katzenart zu retten. Der Ozelot ist heute vor allem auf den großen Ranches zu Hause, die meist in Privatbesitz sind. Um die schwindenden Ozelot-Bestände aufzufrischen, denken Naturschützer und Farmer über die Ansiedlung von Tieren nach, die aus Regionen mit stabilen oder sogar wachsenden Ozelot-Populationen stammen. Ben Masters besucht dazu Wildbiologen in Tamaulipas in Mexiko. In der Ozelot-Forschung sind wissenschaftlich fundierte Daten nötig, um Strategien zur Arterhaltung der Katze entwickeln zu können. Dafür wurden einige der wildlebenden Tiere in Texas eingefangen und mit Halsbandsendern versehen. Die so gewonnen Daten sind entscheidend für das Wildtiermanagement der Farmen und der Schutzgebiete. In Texas gibt es heute weniger als 120 Tiere. Einen Ozelot hautnah abzulichten ist ein großer Glücksfall. Die Kamerafallen von Ben Masters und seinem Team helfen, das Verhalten der Tiere zu dokumentieren: Aus nächster Nähe kann man miterleben, wie eine waschechte texanische Ozelot-Mutter ihren Nachwuchs in freier Wildbahn großzieht.
16:55
Zahlreiche Tierarten leben in Rudeln, Herden, Schwärmen. Doch wer gibt die Richtung an, wenn es darauf ankommt? Wer entscheidet, wo das Nest gebaut wird? Wer sagt, ob die Jagd weitergeht oder nicht? Der Zweiteiler führt in Wildschutzgebiete von Botswana bis Frankreich und zeigt, wie Tiere zum Wohle der Gemeinschaft ihre individuelle Meinung äußern. Ein spannender Einblick in die Welt der Tiere und ihre kollektive Entscheidungsfindung.
17:50
Erste Station der Reise ist das Naturschutzgebiet Trang An, wo die sehr seltenen Delacour-Languren leben - eine vom Aussterben bedrohte Primatenart. Weiter geht es Richtung Süden: Am 17. Breitengrad überquert der Zug den Ben-Hai-Fluss - einst die Grenze zwischen Nord- und Südvietnam. Während des Vietnamkriegs fanden hier einige der blutigsten Kämpfe statt. Nicht mehr weit ist es bis Hue, das zur Kaiserzeit Hauptstadt Vietnams war. Dort wird eine Aufführung des Königlichen Balletts besucht. Anschließend erreicht der Zug den landschaftlichen Höhepunkt der Reise: die spektakuläre Strecke entlang des Südchinesischen Meeres unterhalb des Wolkenpasses - einer Klimagrenze zwischen Nord- und Südvietnam. In Da Lat geht es per Motorrad auf einen kurzen Abstecher in die Berge, bevor die Fahrt am nächsten Morgen in Ho-Chi-Minh-Stadt endet. Der "Zug der Einheit" - ein Symbol der Aussöhnung zwischen Nord- und Südvietnamesen.
18:35
Auf etwa 300 Kilometern schlängelt sich die Happiness Road durch tropisch grüne Täler, karge Karstgebirge und vorbei an abgeschiedenen Dörfern. Für die Einheimischen ist sie zur Lebensader geworden - Besucher führt sie in eine magische Welt. Die Dokumentation folgt faszinierenden Begegnungen entlang der Happiness Road: Lien, eine Heilerin vom Volk der Dao, vertraut auf die Kraft der Pflanzenmedizin. Giao und seine Familie kultivieren seit Generationen Bambus. Hoch in den Bergen beginnt für die Bäuerinnen die mühsame Reisernte. Der berühmteste Schamane der Region hält die Naturreligion seiner Ahnen lebendig, während Chung, ein Motorradguide, Touristen über den spektakulären Ma Pi Leng Pass führt - sein Lieblingsort liegt etwas abseits der Straße. Doch über dem magischen Naturparadies ziehen bedrohliche Wolken auf, der größte Taifun des Jahrzehnts nähert sich - und bringt Starkregen und Überschwemmungen. Wie werden die Menschen diesem Sturm trotzen?
19:20
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
19:40
Die Stuntbranche erlebt heute einen tiefgreifenden Wandel: Technologische Neuerungen wie Spezialeffekte und künstliche Intelligenz erweitern die Grenzen des Machbaren, werfen aber zugleich viele Fragen auf. Beflügelt von Marvel-Blockbustern und viralen Social-Media-Challenges erobert eine neue Generation von Stuntperformern die Leinwände - nicht nur in Frankreich, sondern auch in den großen Hollywood-Produktionen. Über 500 professionelle Stuntleute sind heute in Frankreich auf Filmsets, Theaterbühnen und in Freizeitparks im Einsatz. Die französische Ausbildung zum "Cascadeur" hat sich zu einem europäischen Referenzmodell entwickelt und zieht Nachwuchs aus ganz Europa an. Im nordfranzösischen Departement Hauts-de-France leitet der 37-jährige Lucas Dollfus den "Campus Univers Cascade". Trotz begrenzter Mittel hat diese Stuntschule einen sehr guten Namen. 24 Monate lang begleitet Dollfus seine Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zur Meisterschaft in der "Kunst des Stunts". Unterstützt von 30 Trainern, allesamt Legenden der Filmbranche, hat er eine bis in die Kindheit zurückreichende Leidenschaft zu seinem Beruf gemacht. Heute absolvieren immer mehr Frauen die Ausbildung. Auch Insa Lipinski aus Aachen wird bald an der Dollfus-Schule beginnen. Die 20-jährige Sportlerin kämpft seit ihrer Kindheit gegen ihre Schüchternheit - Fußball, Klettern und Schwimmen helfen ihr dabei. Dass sie nun Stuntfrau werden will, kommt für ihre Eltern daher keineswegs überraschend. Besonders gefragt sind Stuntleute in Videospiel-Blockbustern. Dieser 200-Milliarden-Dollar-Markt ist mittlerweile fast doppelt so schwer wie die Filmindustrie. Die Schauspielerin und Stuntfrau Estelle Darnault ist eine der nur 50 Frauen in dieser Branche. Im Moment bereitet die 32-Jährige in Paris ihre nächsten spektakulären Einsätze vor, aber sie arbeitet bereits seit sieben Jahren für die größten Hollywood-Studios. Etwa zehn Absolventinnen und Absolventen der Schule schaffen es jedes Jahr über den Atlantik. Die Erfolgsgeschichte des Campus Univers Cascade reicht also weit über die Grenzen Frankreichs hinaus.
20:15
Es ist nicht leicht, im Verborgenen zu glänzen. Dr. Watson kann ein Lied davon singen. Der scharfsinnige Mediziner schreibt im viktorianischen England Kriminalnovellen für das Magazin "The Strand", in denen ein gewisser Sherlock Holmes wahre Wunder vollbringt. Die von Watson erfundene Figur ist so populär geworden, dass ihr geistiger Vater sich gezwungen sieht, den verkrachten Schauspieler Reginald Kincaid anzuheuern, damit dieser Sherlock Holmes fortan für die Öffentlichkeit verkörpert. Dabei ist dieser Schmierenkomödiant kaum eines eigenen Gedankens fähig und nichts weiter als ein Schluckspecht und Schürzenjäger. Den ehrgeizigen "Kriminaldoktor" Watson wurmt es sehr, derart im Schatten zu stehen, und so setzt er Kincaid auf die Straße, um fortan selbst den ihm zustehenden Ruhm zu ernten. Aber schon bald muss Watson wieder einlenken, als Schatzkanzler Smithwick Sherlock Holmes zur Rettung des britischen Pfunds aufbieten will: Unbekannte haben Druckplatten der Bank von England gestohlen und könnten eine Währungskatastrophe auslösen, wenn der Meisterdetektiv ihnen nicht das Handwerk legt. So bleibt Watson nichts anderes übrig, als Kincaid zu reaktivieren und mit ihm gegen die Fälscherbande zu Felde zu ziehen ...
21:55
François ist ein talentierter, jedoch erfolgloser Stürmer. Nach einem Zusammenprall mit Brochard, dem Star seines Fußballteams, wird er von der Mannschaft ausgeschlossen und landet kurz darauf im Gefängnis. Als der Verein aber für ein wichtiges Auswärtsspiel einen Ersatzmann für Brochard braucht, erinnert man sich wieder an François und holt ihn für die Zeit des Spiels aus dem Gefängnis. Nun ist die Stunde der Rache für ihn gekommen ... Mir hervorragenden Schauspielern besetzte Komödie über den alltäglichen Wahnsinn in einer französischen Industriestadt, in der Fußball der einzige Lebensinhalt zu sein scheint. François Perrin ist ein Verlierer, wie er im Buche steht. Obwohl er ein talentierter Stürmer ist, spielt er nur in der zweiten Mannschaft des städtischen Fußballteams. Als er mit dem Star der Mannschaft, dem unsympathischen Brochard, aneinandergerät, wirft ihn der mächtige Präsident des Clubs nicht nur aus dem Verein, sondern auch gleich aus seiner Fabrik. Doch für François kommt es noch schlimmer: Durch eine Intrige der Clubbosse landet er unschuldig im Gefängnis. Als für ein wichtiges Auswärtsspiel ein Ersatzmann für Brochard benötigt wird, erinnert man sich wieder an François und holt ihn für die Dauer des Spiels aus dem Gefängnis. Nun ist für ihn die Stunde der Rache gekommen ... "Damit ist die Sache für mich erledigt" beschreibt satirisch treffend die Auswüchse des modernen Fußballs wie Starkult und Geldgier. Der Film macht deutlich, dass das berühmte Motto Sepp Herbergers, "Elf Freunde müsst ihr sein", schon in den 70er Jahren oftmals nicht zutraf.
23:25
Nördlich des Amazonasgebiets schlängelt sich der Caño Cristales durch den Nationalpark Serranía de la Macarena im Herzen Kolumbiens. Wegen seiner schillernden Rottöne wird der Fluss auch "Río Rojo" genannt. Erst 2016, nach einem Friedensabkommen mit der Regierung, zog sich die Farc-Guerilla aus dem Gebiet zurück. Die geheimnisvolle Aura dieser einst isolierten Region übt noch immer eine große Faszination auf die Außenwelt aus. Der lang ersehnte Frieden öffnet somit gleichzeitig die Tür für neue Gefahren: Massentourismus, die Ausbeutung von Bodenschätzen und die Abholzung des Waldes. Der junge Oscar wuchs am Ufer des Río Rojo auf. Der Film zeigt Oscars Blick auf die fragile Schönheit der Landschaft, durch die der Junge wie in einem Tagtraum wandelt. Oscar wird zwischen bunten Felsen, dem bedrohten Dschungel und unerwarteten Begegnungen zum Sprachrohr einer Welt im Wandel. Die Erinnerungen seiner 87-jährigen Großmutter Doña María reichen zurück in eine Welt, in der die Bauern im Einklang mit der Natur lebten; sie sind geprägt von einer tiefen Ruhe und Abgeschiedenheit, die sie einst der Guerilla zu verdanken hatten. Der landlose Ureinwohner Sabino, der ganz in ihrer Nähe lebt, hält als wandernder Geschichtenerzähler alte Sagen und Mythen lebendig, die von der Kraft der hiesigen Vorstellungswelten zeugen. Guillermo Quinteros Dokumentarfilm "Roter Fluss" kommt mit wenigen Worten aus. Ihm gelingt es, diese bedrohte Welt mit ihrer Stille, ihren Bewegungen und Geräuschen einzufangen. Was bleibt, wenn ein Ort verschwindet, und Erinnerungen, Legenden und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft im Sog des Wandels untergehen? In einer Mischung aus ländlichen Erzählungen, bildhafter Poesie und politischer Debatte lädt der Film dazu ein, die fragile Verbindung zwischen Mensch und Erde zu schützen.
00:35
Klaus Mäkelä und Sol Gabetta widmen dem Komponisten Dmitri Schostakowitsch einen Abend in der Pariser Philharmonie. Das Orchestre de Paris eröffnet das Konzert mit Schostakowitschs "Suite für Variété-Orchester Nr. 1", einem schwungvollen, kurzweiligen Werk aus dem Jahr 1956, das unter anderem Arrangements verschiedener Filmmusiken umfasst. Die acht Sätze basieren auf Tanzrhythmen und wurden lange Zeit fälschlicherweise als die 1938 in Leningrad entstandene "Suite für Jazzorchester Nr. 2" angesehen. Bei der "Suite für Variété-Orchester" kommen auch Instrumente aus der Volksmusik - wie die Gitarre, das Akkordeon und das Saxofon - zum Einsatz. Die abwechslungsreiche Partitur entfaltet große musikalische Kraft: kurze Phrasen, schwungvolle Rhythmen, ein einfacher Aufbau sowie klare und zum Überschwang neigende Stimmungen. Das "Cellokonzert Nr. 2" sorgt für einen radikalen Wechsel hin zu düsteren, meditativen Klängen. 1966 komponierte Schostakowitsch das Werk für seinen Schüler und Freund Mstislaw Rostropowitsch, der darüber sagte: "Dieses Werk hat mich,angesteckt'. Es wirkt sehr einfach, entwickelt jedoch einen erstaunlichen Klang, wie in einer Offenbarung. Ich liebe dieses Konzert." Während beim "Cellokonzert Nr. 1" der Solopart stärker dominiert, führen Solistin und Orchester hier einen intensiven Dialog mit viel Tiefgang, Farbe und Ausdruckskraft. Auf eine finstere Klage folgt ein betörendes, rhapsodisch anmutendes Ritornell, bevor das Konzert mit einem langen, seufzenden Akkord des Cellos endet und ein überwältigtes Publikum zurücklässt. Die hochkarätige Cellistin Sol Gabetta verschmilzt mit dem Orchester und liefert eine bewegende Interpretation.
01:45
Alfred de Montesquiou beginnt seine Reise entlang der Seidenstraße in Venedig, Heimatort und auch Ausgangspunkt des wohl berühmtesten Reisenden dieser Route - Marco Polo. Ihren Glanz verdankt die Lagunenstadt ihrem Handel mit dem Morgenland. Auf den Spuren von Marco Polo entdeckt Alfred de Montesquiou das Haus, in dem dieser lebte. Von hier aus brach er 1271 auf, um der Seidenstraße bis nach China zu folgen. Nach 20 Jahren kehrte Marco Polo in das Haus zurück. Einige Jahre später wurde er von den Genuesen - den Erzrivalen der Venezianer - gefangen genommen. In seiner Zelle verfasste er seinen Reisebericht, der später unter dem Titel "Il Milione" zu einem der größten Bestseller der Geschichte wurde. Die kulturelle Mischung aus Orient und Okzident kann man in Venedig sehr eindrucksvoll an der Architektur des Markusdoms erkennen. Die Dekorationen des Kirchenschiffs illustrieren die engen Verbindungen zwischen Venedig und Konstantinopel: Fast die gesamte Oberfläche wird von Goldgrundmosaiken bedeckt. Sie machen deutlich, mit wem Venedig Handel trieb: Arabern, Kappadokiern, Juden, Phrygiern, Asiaten - Völkern, die entlang der Seidenstraße lebten. Im alten Arbeiterviertel Cannaregio trifft Alfred de Montesquiou Luca Chiesura. Sein Betrieb, die Firma Orsoni, stellt Mosaiksteine her und verwendet bei Glas und Farben alte Rezepturen, die noch von den Byzantinern stammen. Die Handelsware, die Marco Polo besonders faszinierte und China reich machte, war Seide. In der Seidenmanufaktur von Alberto Bevilacqua erfährt Alfred de Montesquiou mehr über die Geschichte des kostbaren Stoffs. Zusammen mit Restaurantbesitzerin Irina Greguia geht Alfred de Montesquiou dem kulinarischen Erbe der Seidenstraße auf den Grund. Ein abschließender Spaziergang mit dem Schriftsteller Alberto Toso Fei bietet die Gelegenheit, einen kaum bekannten Schatz zu entdecken: In der Bibliothek des armenischen Klosters stehen Handschriften in zahlreichen Sprachen, die einst über die Seidenstraße nach Venedig gebracht wurden.
02:10
Raphaël Mathevet ist Ökologe und Geograph und will im Gespräch mit Landwirten, Jägern und Naturparkverwaltern mehr über das Leben der Wildschweine herausfinden. Das einst harmonische Zusammenleben mit den Tieren wird aufgrund der Überbevölkerung der Schwarzkittel immer häufiger auf die Probe gestellt. Um die Spannungen zwischen Mensch und Wildschwein besser ergründen zu können, zeigt dieser Teil der Reihe "Wilde Welten" unter anderem das Leben eines Wildschweins aus seiner Sicht. Dicht am Boden, mit verschwommener Sicht, ohne grelle Farben, aber dafür mit intensiven Tönen erlebt der Zuschauer mit allen Sinnen den Alltag einer Wildschweinrotte. Mit beispiellosen Aufnahmen kommt Mathevet den Tieren ganz nahe: ihren Revierkämpfen, ihren Rückzugsorten, ihrer Hierarchie - und räumt so mit Vorurteilen gegenüber Wildschweinen auf. Denn die Tiere erinnern sich, kommunizieren, lernen, denken nach, passen sich an, erfinden Neues und unterlaufen so die Versuche des Menschen, sie einzuhegen. Auf frappierende Weise führen die Wildschweine das Verhältnis zu allem Lebenden vor Augen: Sie sind nicht mehr nur eine Gefahr oder lästig, sondern vollwertige Bewohner ihrer Reviere. Wenn sie sich aus dem Wald in die Stadt wagen, hat das eine politische wie auch eine symbolische Dimension. Dieser Teil der Dokureihe regt zum Hineinspüren, zum Nachdenken über Mensch und Tier an und lädt dazu ein, die bestehende Sicht auf die Schwarzkittel zu ändern.
03:05
Sumo ist ein Sport der Selbstaufgabe, bei dem die Ringer bereits ab früher Kindheit lernen, ihren Körper zu beherrschen und Schmerzen zu ertragen. Die Medizin hat es in dieser Welt nicht leicht, nur wenige Ärzte erlangen das Vertrauen der Kämpfer. Bernard Fontanille bekommt die Erlaubnis, eine sogenannte Heya, einen Sumo-Sportlerstall, zu besuchen. Dort trifft er auf Inui Tomoyuki, einen Mann mit einer ungewöhnlichen Lebensgeschichte, der das Milieu sehr gut kennt und mit seinem Wissen in chinesischer Medizin und Osteopathie der perfekte medizinische Betreuer für die Sumoringer ist.
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Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
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Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.