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TV Programm für ARTE am 20.12.2025

Jetzt

Gold 22:35

Gold: Mythos und Realität

Dokumentation

Gier nach Gold - das ist der Kern vieler Märchen, Mythen und Sagen. Das glänzende Metall steht für Schönheit, Reichtum und Macht. Seit jeher wird das Edelmetall verehrt. Es spiegelt die Macht der Sonne wider, in vielen Kulturen gilt es sogar als göttlich. Skythen, Kelten und Römer - alle waren von dem legendären Material fasziniert. Die Kelten perfektionierten die Goldschmiedekunst und hinterließen uns erstaunliche Kunstwerke. Heute analysieren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diese fein gearbeiteten Schätze. Dabei gibt ihnen das Metall immer wieder Rätsel auf, die sich auch mit modernster Technik nicht in jedem Fall lösen lassen. Gold gilt aber auch als Synonym für Reichtum. Historischen Quellen zufolge ließ Krösus, der legendäre König der Lyder, um 560 vor Christus die ersten Goldmünzen mit einheitlichem Gewicht prägen. Lange Zeit bestimmt der Goldstandard den Wert nationaler Währungen auf den internationalen Finanzmärkten. Bis heute hütet jeder Staat seinen Goldschatz als Basis und Ausdruck seiner wirtschaftlichen Potenz. Das 19. Jahrhundert ist die Zeit des Goldrauschs, der Hunderttausende in die unwirtlichsten Gebiete lockt, in den Wilden Westen der USA oder in den Norden Kanadas. Aus abgelegenen Regionen werden boomende Bergbauregionen mit florierenden Städten. Doch die Gier nach Gold hat einen hohen Preis. Vielerorts hinterlässt der Abbau eine Spur der Verwüstung und der Verseuchung mit giftigen Substanzen mit schwerwiegenden Folgen für Mensch und Umwelt - bis heute. Was macht den Reiz dieses Metalls aus, das die menschliche Gier weckt wie wenig anderes?

Danach

42 - Die Antwort auf fast alles 23:30

42 - Die Antwort auf fast alles: Verliert unser Gehirn den Fokus?

Infomagazin

Wird einer der ersten Aufmerksamkeitsforscher William James noch mit dem Satz zitiert, "jeder weiß, was Aufmerksamkeit ist", revolutionieren die Neurowissenschaften und spezifischere, psychologische Methoden inzwischen unser Verständnis über die Aufmerksamkeit. Denn unsere Aufmerksamkeit funktioniert in rhythmischen Zyklen: Alle paar hundert Millisekunden schwanken wir zwischen Fokus und Ablenkung. "Ablenkung" ist also nicht unser Feind, sondern Teil eines uralten Mechanismus, der uns überhaupt erst handlungsfähig macht. Ist unsere Ablenkbarkeit also völlig normal? Oder gerade der Grund dafür, dass wir so anfällig für all die Nebenschauplätze sind? Die Germanistin und Kulturwissenschaftlerin Carolin Duttlinger gibt zu bedenken, dass die ausgerufene "Aufmerksamkeitskrise" nichts Neues ist: Auch der Industrialisierung und dem Kino wurden bereits nachgesagt, die Aufmerksamkeit der Menschen zu stören. Konzentration wird nie neutral bewertet - sie ist immer eine Frage von Macht, Motivation und Kontrolle. Rührt daher also das Gefühl, dass unsere Konzentrationsleistung abgenommen habe, nicht ausreiche? Oder ist vielleicht doch etwas dran - am allgemeinen Eindruck, unsere Konzentration habe sich verschlechtert? Die Neurowissenschaftlerin Sabine Kastner und der Kognitionspsychologe Ulrich Ansorge sind sich einig: Unsere Fähigkeit zur Konzentration ist keineswegs geschrumpft, aber sie hat sich verändert. Wie funktioniert sie also heute, die Mutter aller Kognition: unsere Aufmerksamkeit?

Kurzschluss 00:05

Kurzschluss: Kurzfilmtag

Magazin

(1): Zoom: Filmtalk mit Nina und Lotta Kummer (2): Butterfly Kiss (3): Storytelling (4): Yes! (5): This Will Not Be a Festival Film (6): Glenn, the Great Nature Lover (7): Gockel (8): A Glimpse (9): Das Spiel

Die Welt nach uns 01:35

Die Welt nach uns

Tragikomödie

Labidi ist Anfang 30 und verdient seinen Lebensunterhalt mit verschiedenen Minijobs, während er zwischen seiner Familie in Lyon und seinem Alltag in Paris pendelt. Zugleich schreibt er an seinem langersehnten Roman. Als seine noch neue Beziehung zu der Studentin Elisa an Bedeutung gewinnt, nimmt sich Labidi vor, nach dem Vorbild seiner Eltern die Liebe zur Priorität zu machen. Das bedeutet aber einen gemeinsamen Umzug von Lyon nach Paris, den sich Elisa eigentlich nicht leisten kann. Unter Druck gesetzt von der Bank, seiner Freundin und seinem Literaturagenten kämpft der junge Mann jeden Tag dafür, seinen neuen Haushalt finanziell über Wasser zu halten. Für ihn zählt aber nicht nur die Beziehung zu Elisa, sondern auch die zu seinem Freund Alekseï und zu seinen alt gewordenen Eltern, deren Hilfsangebote Labidi ausschlägt. Der Film "Die Welt nach uns" wirft soziologische und sozialphilosophische Fragen unserer Zeit nach der eigenen Identität, Selbstbestimmung und der Verbindung zu anderen auf, aber auch existenzielle Fragen nach den Lebensbedingungen in einer Großstadt wie Paris, wenn der Mindestlohn nicht für die Miete reicht. Wie kann man unter solchen Umständen das innere Gleichgewicht und die Liebe zueinander bewahren und schützen? Eine autobiografisch gefärbte Erzählung von Regisseur Louda Ben Salah-Cazanas, in der die Ängste und Ungewissheiten des jungen Erwachsenenlebens mit Ehrlichkeit und Humor dargestellt sind.

Geschichte schreiben 02:55

Geschichte schreiben: Samizdat, gegen die Zensur

Geschichte

Von den 1950er bis in die 1980er Jahre, zwischen Kaltem Krieg und Entspannung, verkörperten Samizdat den gesellschaftlichen Widerstand gegen den totalitären Sowjetstaat. Alexandre Sumpf, Historiker für russische Zeitgeschichte und Spezialist für die Sozialgeschichte der sowjetischen Welt, erzählt die Geschichte dieser heimlich kopierten und verbreiteten Schriften, deren Vermehrung paradoxerweise der staatlichen Zensur zuzuschreiben war. Die Samizdat-Bewegung glich einer Revolution auf Papier. Der Begriff wurde vom sowjetischen Schriftsteller Nikolaj Glaskow geprägt. "Samizdat" bedeutet, sich selbst zu verlegen, wörtlich "selbst Herausgegebenes", und meint das heimliche Verfassen, Lesen und Weiterreichen von nicht-regimekonformen Texten. Wer derartige Schriften las, erklärte sich dadurch bereit, weitere Abschriften anzufertigen. All dies dauerte Jahrzehnte an und verlief so sehr im Stillen, dass selbst die an ihm Beteiligten den Samizdat nicht als Revolution wahrnahmen. Es folgten andere Formen des künstlerischen und politischen Widerstands, zum Beispiel selbst aufgenommene Musik.

Geschichte schreiben 03:15

Geschichte schreiben: Die Hand der Justiz, Symbol der Macht

Geschichte

Unter den zahlreichen Insignien, die bei der Krönungszeremonie der französischen Könige weitergegeben wurden, etablierte sich im 14. Jahrhundert neben dem Schwert, dem Reichsapfel und dem Dagobertzepter auch die "Justizhand" als wichtiges Symbol der Macht. Dieses kurze Zepter mit einer Hand aus Elfenbein an ihrem Ende ist eine Besonderheit der Kapetinger und schlägt zugleich ein neues Kapitel der französischen Geschichte auf. Historikerin Elisabeth Schmit zeigt anhand dieses Gegenstandes, dass das Weitergeben der Insignien dem 'Volk' nicht nur die Aufgabenbereiche des Herrschers anzeigte, sondern zugleich auch die symbolische Macht sicherte, die ihn mit seinen Nachfolgern verbinden sollte. Die Hand der Justiz etablierte sich zwischen der Regentschaft von Ludwig IX. im 13. Jahrhundert und Philipp dem Schönen und seinen Nachfolgern Anfang des 14. Jahrhunderts. Während dieser Zeitspanne wird die Justiz zu einem wesentlichen Vorrecht der Krone, der König delegiert 'durch seine Hand' die Rechtsprechung fortan an Gerichte im gesamten Königreich. Wenn alle Könige und ihre Nachfolger das Recht der Justiz innehaben, so lautete zugleich die symbolische Aussage der zahlreichen überlieferten Abbildungen, etwa in Buchmalereien, auf Siegeln und Münzen, dann ist sie legitim, weil historisch und zeitlich verankert. In schwierigen Zeiten oder bei Unterbrechungen der Nachfolgelinie wird die Bedeutung dieses Herrschaftszeichens noch größer - auch die Könige des Ancien Regime platzierten die Justiz-Hand wie eine Art Souvenir auf ihren offiziellen Porträts. Indem die Revolutionäre der Französischen Revolution Insignien wie die Justizhand zerstörten, zerstörten sie nicht nur ein Objekt, sondern auch seine Geschichte, ein beständig wiederholtes, genealogisches Zeichen, das das Narrativ der französischen Monarchie bekräftigte.

Geschichte schreiben 03:30

Geschichte schreiben: Der gelbe Stern, Symbol der Ausgrenzung

Geschichte

Der "Gelbe Stern" steht heute wie kaum ein anderes Symbol für die Ausgrenzung, Verfolgung, und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland in den Jahren 1933 bis 1945. Der gelbe Stern wurde im Zweiten Weltkrieg von den Nationalsozialisten als Zwangskennzeichen für Personen eingeführt, die nach den Nürnberger Gesetzen von 1935 im Sinne des "Gesetzes zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre" (Nürnberger Gesetze) als Juden definiert worden waren. Das Kennzeichen wurde am 1. September 1941 mit der "Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden" beschlossen und ermöglichte, seine TrägerInnen für die damals beginnenden planmäßigen Deportationen in die von den Nationalsozialisten eingerichteten Ghettos und Vernichtungslager zu identifizieren. Der gelbe Stern wurde als "Judenstern" zur sichtbaren Maßnahme der Durchführung des Holocausts. Der Geschichte eines so unheilvollen Symbols nachzugehen, erfordert eine methodisch präzise Recherche, will man Ausmaß und Systematik gänzlich erfassen. Die auf die Sozialgeschichte des Holocaust spezialisierte französische Historikerin Claire Zalc zeigt anhand von Archivmaterial, Bildern und Zeitzeugenberichten, wie Menschen zur Verfolgung und Vernichtung bestimmt wurden, aber auch, wie die Verfolgten das Bewusstsein für diese unrechtmäßige Stigmatisierung weitergaben, zuweilen bis über den eigenen Tod hinaus.

Geschichte schreiben 03:45

Geschichte schreiben: Batucada-Trommeln, der Rhythmus eines Volkes

Geschichte

Ein Trommelrhythmus aus Afrika kam mit dem Sklavenhandel nach Brasilien - inzwischen hat der Samba Batucada die ganze Welt erobert. In dieser Folge "Geschichte schreiben" geht es um die sogenannten Batucada-Trommeln. Anhand dieses Beispiels sowie der Beleuchtung anderer typischer Samba-Perkussionsinstrumente zeichnet Anaïs Fléchet, Historikerin mit dem Fachgebiet Kultur- und Sozialgeschichte der Musik, die Geschichte eines Volkes nach.

28 Minuten 04:05

28 Minuten: Tödliche Chroniken / Attentat in Sydney

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.