Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
Slawonien ist ein fruchtbares Gebiet in der Pannonischen Tiefebene im Osten Kroatiens. Die liebliche Hügellandschaft wird von Flussauen und Ackerflächen geprägt und gilt als Kornkammer Kroatiens. Die Flüsse Drau und Donau sorgen dort für eine große Artenvielfalt. Der Naturpark Kopacki Rit erstreckt sich entlang der Mündung der Drau und umfasst auch Gebiete nahe der Donau. Das Feuchtbiotop zählt zu den größten Sumpfgebieten Europas. Durch den Park zieht sich die Grenze zu Serbien, auch dort steht er unter Schutz. Während des Jugoslawienkrieges wüteten die Kämpfe in dieser Grenzregion besonders heftig. Viele der Dörfer und Städte wurden größtenteils zerstört. Die Bewohner flüchteten nach Zentralkroatien oder an die Küste und kamen erst Anfang 2000 in ihre Heimat zurück. Auch Slavica (61) und Andelko Lackovic (60) waren aus dem Dorf Bilje geflüchtet und standen nach ihrer Rückkehr vor dem Nichts. Die Betriebe, in denen sie als Schneiderin und Elektriker gearbeitet hatten, gab es nicht mehr. Um zu überleben, bauten sie mit ihrem Sohn Srdan und dessen Frau Tamara den Hof von Slavicas Eltern wieder auf und fingen an, sich mit der Landwirtschaft und dem Vermehren alter Gemüsesorten eine neue Existenz aufzubauen. Die Familie baut inzwischen alles an, was sie zum Leben braucht, und Slavica bereitet leckere Gerichte wie Mohnstrudel und slawonischen Fis-Paprikas zu. Ihre exzellenten Kochkünste haben sich herumgesprochen. Nach ihren Besuchen im Naturpark melden sich mittlerweile ganze Besuchergruppen bei Slavica an, um sich mit selbst gemachten Gerichten verwöhnen zu lassen.
"Bei einer Hitzewelle mit Spitzentemperaturen von 45 Grad rechnen wir in Sevilla mit einem Anstieg der Übersterblichkeit von 30 bis 40 Prozent", so der Physiker José María Martín-Olalla. Er leitet ein Projekt, das die Bewohner der andalusischen Metropole für die Hitzegefahr sensibilisieren will, indem es bevorstehende Hitzewellen mit Namen versieht. Solche Maßnahmen gewinnen zunehmend an Bedeutung, denn viel zu lange wurden Hitzewellen und ihre Konsequenzen unterschätzt. Zwar kann unser Körper auf eine Reihe von Abkühlungsmechanismen zurückgreifen, jedoch stoßen diese schneller an ihre Grenzen als bisher vermutet, wie die Humanphysiologin Lisa Klous und ihr Kollege Boris Kingma von der niederländischen Forschungsorganisation TNO erklären. Besonders in Städten ist die thermische Belastung hoch. So führte der Rekordsommer 2003 in Paris zu apokalyptischen Zuständen, wie François Michaud Nérard, damals Leiter der Pariser Bestattungsbehörde, erinnert. In Zukunft sind laut dem Klimaphysiker Erich Fischer sogar Temperaturen von 50 Grad Celsius für die französische Hauptstadt nicht auszuschließen. Doch auch außerhalb der Städte stellen uns Hitzewellen vor enorme Herausforderungen. In der andalusischen Provinz Jaén gefährden sie zusammen mit langanhaltenden Dürreperioden die Olivenernte. Und selbst im Mittelmeer steigen die Temperaturen bedrohlich an, wie die Ozeanographin Karina von Schuckmann vom Forschungsinstitut Mercator Ocean International warnt. Welchen Einfluss haben Hitzewellen auf unser bisheriges Leben? Wie werden sie sich in Zukunft entwickeln? Und welche Anpassungsstrategien stehen uns angesichts der neuen Hitzerealität zur Verfügung? Drängende Fragen, auf die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in Europa Antworten suchen.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
Schwertwale, die absichtlich stranden und Vögel, die über 20 Meter tief tauchen - manche Tiere verlassen zum Beutefang sogar ihr gewohntes Element. In der Bucht von Puerto Madryn in Argentinien erklärt Jorge Cazenave eine besondere Jagdtechnik der Orcas: Sie lassen sich an Land gleiten, um Robben zu erbeuten. Luftbilder geben Aufschluss darüber, wie ein Clan seinen Jungtieren diese Strategie beibringt. In der südafrikanischen Küstenstadt Lamberts Bay untersucht die Meeresbiologin Lorien Pichegru das Jagdverhalten von Kaptölpeln, die bis zu zwanzig Meter tief tauchen, um Sardinenschwärme zu erreichen. Tatsächlich beruht diese Beutefangtechnik auf der Zusammenarbeit zweier Arten: Vögel und Delfine jagen gemeinsam.
(1): Jura: Marcel Aymé und das fantastische Schlangenwesen (2): Panama: Im Reich der Emberá (3): Bulgarien: Juns Rühreier mit Tomaten und Paprika (4): Moldawien: Ein unliebsamer Gast
(1): Japan: Familie, Fortschritt und Melancholie (2): Quimper: Stadt der Fayencen (3): Kolumbien: Felisas Fischsuppe (4): Chicago: Gefährliche Cocktails
In Europa kam Camping zuerst in England in Mode. Ende des 19. Jahrhunderts war das vor allem ein Vergnügen der besseren Gesellschaft. In Deutschland gilt Arist Dethleffs als Erfinder des Wohnwagens. Er entwarf das "Wohnauto" aus Liebe zu seiner Verlobten, die ihn auf seinen Dienstreisen begleiten wollte. Nach dem Zweiten Weltkrieg und mit dem Wirtschaftswunder wuchs die Sehnsucht nach dem sonnigen Süden. Italien war das Lieblingsziel der Deutschen, die Franzosen zog es an die eigene Mittelmeerküste. Bis in die 1970er Jahre dominierte das Zelt. Ein Campingurlaub war erschwinglich. Mit solch bürgerlichen Vorstellungen von Urlaub wollten die Hippies nichts zu tun haben. Für sie war Reisen nicht die kurze Flucht aus dem Alltag, sondern ein Trip mit ungewissem Ausgang. Lieblingsvehikel dieser Zeit ist der ausgebaute VW-Bulli. Die Idee des Kompaktfahrzeugs eroberte Ende der 1970er Jahre auch den Caravan-Markt. Das Wohnmobil verspricht mehr Mobilität als der Wohnwagen, bei gleichem Komfort. Die Faszination für Camping ist bis heute ungebrochen, die Branche wächst und wächst. Es muss wohl die kleine, große Freiheit sein, unterwegs sein und doch ein bisschen zu Hause, die so viele Menschen begeistert.
Für manch einen ist der Swimmingpool ein Sehnsuchtsort, für den anderen der Inbegriff von Freiheit, Luxus und Glamour. Doch wie erklärt sich die Sehnsucht nach dem kühlen Nass? Wie sind öffentliche Schwimmbäder entstanden? Eines steht jedenfalls fest: Gebadet wird schon immer, denn die alten Römer waren bereits wahre Meister darin. Aber sie setzen mehr auf Wellness als auf Sport. Kraul-, Brust- und Rückenschwimmen waren da noch Fremdwörter. Unser Verhältnis zum kühlen Nass hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert. Angefangen bei den Badeschiffen des 18. Jahrhunderts und den öffentlichen Badeanstalten im 19. Jahrhundert bis zu den luxuriösen Pools der Hollywoodstars und modernen Erlebnisbädern. Doch angesichts von Klimawandel, Wasserknappheit und den unheilvollen Auswirkungen von Chemikalien für unsere Gesundheit stehen Pools heute vor neuen Herausforderungen. Haben klassische Pools also ausgeplanscht? Können Angebote wie Naturpools und Schwimmteiche, als ökologische Alternative zur maschinell umgewälzten Chlorbrühe herhalten? Und wie sieht die Zukunft der öffentlichen Schwimmbäder aus? Akuter Wassermangel könnte in Zeiten von Sommerdürre und Sparzwang dem erfrischenden Sehnsuchtsort den Hahn abdrehen - und immer mehr Menschen zu Nichtschwimmern machen.
Der Berg ruft - und die Menschen strömen hin. Die Alpen erleben ab den 1950er Jahren einen Touristenboom. Die Menschen können sich jetzt bescheidenen Urlaub leisten und wollen etwas erleben. Der alpine Raum lockt mit Natur, Erholung und dosiertem Abenteuer. Eine unwiderstehliche Mischung aus "zu Hause" und "weit weg". Viele Familien reisen erstmals in die Alpen. Hinter ihnen liegt der Alltag, vor ihnen der Großglockner. Komfort ist auf der Reise damals Nebensache. Glücklich ist, wer sich früh ein eigenes Auto leisten kann. Für die meisten Urlauber liegen zunächst Zug- oder Busreisen eher im Budget. Der Unternehmer Carl Degener hat den Bedarf für erschwingliches organisiertes Reisen früh erkannt und begründet die Pauschalreise innerhalb Deutschlands. Er bringt erholungssuchende Sommerfrischler mit Sonderzügen in die Berge und macht das bayrische Dorf Ruhpolding zu einer Top-Destination. Anreise, Übernachtung, Vollverpflegung und urbayrisches Animationsprogramm sind dabei inklusive. Die Massenmotorisierung in den 1950er und 1960er Jahren treibt Urlauber auch schnell über die Landesgrenzen. Passfahrten mit anfälligen Fahrzeugen und fehlender Erfahrung werden zu einem besonderen Abenteuer. In Österreich lockt die Großglockner-Hochalpenstraße zu alpinen Erfahrungen durch die Windschutzscheibe. Echte Bergsteiger loten derweil ihre eigenen Grenzen aus und erleben bei kernigen Touren auf die höchsten Berge der Alpen ungefiltertes Gipfelglück. In Chamonix eröffnet 1955 die damals höchste Seilbahn der Welt und sorgt mit den Blicken auf das Montblanc-Massiv für Furore bei Besuchern.
Im Adlerhorst geht es gleich nach dem Schlüpfen ums Überleben: Meist tötet das stärkste Küken in den ersten Lebenswochen seine schwächeren Geschwister. Mit etwa drei Monaten unternehmen die Jungen ihre ersten erfolgreichen Kurzflüge, bei denen sie auch das Jagen üben. Die Dokumentation hält die verschiedenen Lebensphasen und Erlebnisse eines Jungadlers mit der Kamera fest. Sie zeigt die Bindung an das Elternpaar, das eine lebenslange Ehe führt, reviertreu ist und bis zu fünf Horste baut, die es über mehrere Jahre nutzt. Außerdem begleitet sie die Pflege des ersten Daunenkleides, das dem Adlerküken in den ersten zwei Lebensmonaten wächst, die Bedrohung durch Fressfeinde wie große Rabenvögel, Dohlen und Falken - und das Aufspüren der ersten Beutetiere wie Murmeltier oder Hase.
In den Savoyer Alpen, am Fuße des Mont Blanc, dreht sich alles um die Berge und den Alpinsport. Startpunkt für viele Gipfelstürmer ist Chamonix. Die savoyische Küche ist deftig und nahrhaft. Fast in jedem Gericht finden sich Dörrobst, Kartoffeln, Käse und Schweinefleisch. Die Ravanels gehören zu den alteingesessenen Familien des Tals. Julie und ihr Ehemann Sylvain leben mit ihren vier Kindern in einem Chalet einige Dörfer oberhalb von Chamonix. Während Sylvain eine Gruppe Skiwanderer zu einem fast 3.000 Meter hohen Gipfel führt, trainiert sein Sohn Hector für ein wichtiges Skirennen. Für das Abendessen nach dem Wettkampf bereitet Julie das Lieblingsessen ihres Sohnes vor: Farçon, einen herzhaften Gugelhupf aus Kartoffeln, Speck, Dörrobst und Eiern. Jede Familie hat ihre eigene Variante dieses Gerichts. Auch Hectors Großmutter Viviane besitzt ein Geheimrezept, das sie an ihre Schwiegertochter weitergibt. Zum Dessert soll es Grolle geben, einen flambierten Kaffee mit Gewürzen. Er wärmt nach einem langen, schneereichen Tag.
(1): Frankreich: Nicolas de Staël und das Licht des Nordens (2): Simbabwe: Operation Noah am Karibasee (3): Lettland: Lindas lettisches Rote-Bete-Gazpacho (4): Polen: Das Geheimnis des Bernsteinzimmers
(1): Dänemark: Nicolas Winding Refn und der Underground von Kopenhagen (2): Wien: Ein Revolutionär namens Freud (3): Mexiko: Carmens Suppe mit Schweinefleisch und Yerba Santa (4): Paris: Von Kokain zu Coca-Cola
Im Jahr 1865, kurz nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg, sind viele konföderierte Soldaten in Gefangenenlagern interniert. Als zwei Mitglieder der berüchtigten Riggs-Bande ins Lager gebracht werden, offenbart einer von ihnen Informationen über einen geplanten Angriff auf Fort Yuma. Das Fort beherbergt große Goldreserven und ist Ziel eines heimtückischen Plans: Major Sanders will das Fort mit Hilfe von Outlaws belagern und das Gold erbeuten - koste es, was es wolle. Um das Fort rechtzeitig zu warnen, wird der widerspenstige, aber loyale Lieutenant Gary Tampeko ausgewählt, begleitet von Captain Lefevre und Sergeant Pitt. Die Reise durch das gefährliche Grenzland ist geprägt von Misstrauen, Verrat und der ständigen Bedrohung durch Riggs' Männer. In der Siedlung Alamosa trifft Tampeko auf die Saloon-Sängerin Connie, deren Hilfe sich als wertvoll erweist. Als Sergeant Pitt erschossen wird, erkennt Tampeko, dass auch in den eigenen Reihen Gefahr lauert. Die Mission wird zur Zerreißprobe, als Tampeko schwer verletzt wird und nur dank des alten Goldgräbers Sam überlebt. Tampekos Reise führt durch eine Prärie voller Täuschung und Gewalt, in der er nicht nur um das Gold, sondern auch um seine Ehre und das Leben seiner Kameraden kämpft. Regisseur Giorgio Ferroni inszeniert den Western mit Anleihen an klassische US-Kavalleriefilme und setzt dabei auf die typische Härte des Italowesterns. Giuliano Gemma überzeugt als charismatischer Antiheld, dessen schwieriger Weg von Loyalität und Überlebenswillen geprägt ist.
Der Film wurde 1949 in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Regisseur Henri-Georges Clouzot feierte anschließend weitere große Erfolge, unter anderem mit den Thrillern "Lohn der Angst" (1953) und "Die Teuflischen" (1955). "Manon" ist eine Adaption des Romans "Manon Lescaut" von Antoine-François Prévost aus dem 18. Jahrhundert, stark verändert und in die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg versetzt. Fast 20 Jahre später dreht Jean Aurel 1968 ein weiteres Remake der Geschichte mit Catherine Deneuve in der Hauptrolle.
Sumo ist ein Sport der Selbstaufgabe, bei dem die Ringer bereits ab früher Kindheit lernen, ihren Körper zu beherrschen und Schmerzen zu ertragen. Die Medizin hat es in dieser Welt nicht leicht, nur wenige Ärzte erlangen das Vertrauen der Kämpfer. Bernard Fontanille bekommt die Erlaubnis, eine sogenannte Heya, einen Sumo-Sportlerstall, zu besuchen. Dort trifft er auf Inui Tomoyuki, einen Mann mit einer ungewöhnlichen Lebensgeschichte, der das Milieu sehr gut kennt und mit seinem Wissen in chinesischer Medizin und Osteopathie der perfekte medizinische Betreuer für die Sumoringer ist.
Schon lange vor dem Menschen widmeten sich andere Lebewesen der Architektur und bauten Häuser, Städte und sogar ganze Landschaften. Sorgfältig entwickelten sie dabei bemerkenswerte Fertigkeiten als Töpfer, Erdbauarbeiter, Architekten oder Bodenbelüfter und schaffen Wohnräume, die sich perfekt an die Umgebung anpassen. Ob bloß einen Tag oder ein Leben lang, ob im Wasser oder außerhalb, ob in den Lüften oder auf der Erde - die Bauwut entsteht bei den Tieren genau wie beim Menschen stets aus der Notwendigkeit, die Lebensbedürfnisse zu befriedigen: Nahrung finden und lagern, den Nachwuchs sicher vor Fressfeinden großziehen und sich vor dem Wetter schützen. Im Unterschied zum Menschen verwenden sie für den Bau allerdings nur natürliche, abbaubare Rohstoffe. Die Tiere setzen ihrer Fantasie dabei keine Grenzen und arbeiten mit ihren Füßen, Schnäbeln, Mäulern oder Tentakeln; ihre Werkstoffe sind Blätter, Äste, Steine oder Erde. Die meisten Tiere gehören zur Gruppe der Baumeister. Besonders der Rosttöpfer und der Dachs stechen mit ihren Bauten hervor. Der Vogel mit dem rostfarbenen Gefieder ist in der Lage, aus den spärlichen Ressourcen der Pampa einen perfekt geschlossenen Lehmbau auf den Ästen der Bäume zu errichten. Der Dachs hingegen arbeitet im europäischen Unterholz unermüdlich an einem großen Erdbau, der über Generationen hinweg bewohnt und erweitert wird und zu einem unterirdischen Palast mit mehreren Eingängen und Zimmern heranwächst. Die Dachse können es sich hier gemütlich machen und ihren Nachwuchs ungestört großziehen. Für die Stadtplaner gilt "Einigkeit macht stark" und je nach Herausforderung entstehen dabei extrem komplexe, vielfach nutzbare Organisationen und Infrastrukturen. Die einfache Stadt der Brunnenbauer-Goldstirn-Kieferfische hingegen gleicht fast unseren Wohnsiedlungen, in denen freundliches Miteinander und Individualismus gleichermaßen möglich sind. Die Siedelweber gehen bei den Prinzipien des Zusammenlebens noch einen Schritt weiter: Im Schwarm bauen die Vögel riesige, Städten nicht unähnliche Nester. Doch sobald es an die Inneneinrichtung geht, ist das Pärchen, das einzieht, am Zug. Betrachtet man die landschaftsgestaltenden Tiere über einen längeren Zeitraum, wirken sie fast ein wenig wie die Schöpfer eines Ökosystems. Experten auf diesem Gebiet sind die Regenwürmer. Sie graben Gänge in den Boden und bilden Humus, ein unerlässliches Substrat für das Leben in allen fruchtbaren Böden der Erde. Jedes dieser Tiere erinnert uns auf seine Weise daran, dass jede Form der Baukunst ein schöpferischer Akt in Harmonie mit dem jeweiligen Umfeld sein sollte. Jeder, der ein Haus, eine Stadt oder eine Landschaftsgestaltung plant, sollte über den Tellerrand hinweg denken und die Artenvielfalt berücksichtigen ...
Das Leben in den eisigen Weiten des hohen Nordens verlangt Eisbären viel Geduld, Kraft und Instinkt ab. Heute schrumpft ihr Lebensraum zunehmend. Diese Folge begleitet ein Muttertier mit ihren zwei Jungen durch den arktischen Sommer. Das Eis schmilzt, die Beute wird knapp, sie müssen ums Überleben kämpfen. Bis zur Erschöpfung jagt die Eisbärin Robben und Seevögel, ihre Jungen drohen ständig hilflos und allein zurückzubleiben. Nicht weit von ihnen wagt sich ein junges Männchen an weitaus größere oder schnellere Beutetiere wie Walrosse oder Weißwale. Die rasanten Veränderungen der Umwelt machen die eigentlich sehr zähen Eisbären verletzlicher denn je, schließlich bleibt kaum Zeit, um ihre Strategien den neuen Verhältnissen anzupassen.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Im Süden Deutschlands bauen die Brüder Florian und Stefan Unser ein provisorisches Gewächshaus auf. Hier wollen sie und 500 Mitglieder Gras anbauen, ernten und - im vorgeschriebenen Abstand von 100 Metern - sorglos rauchen. Seit der Cannabis-Legalisierung darf jedes Mitglied 50 Gramm im Monat bekommen - ist das im Selbst-Anbau machbar? Die Cannabis-Ikone Micha Knodt streift derweil durch ein Gewächshaus in der Schweiz. Bei "SwissExtract" werden zehn Sorten Cannabis angebaut. Auch das Alpenland arbeitet an einer Legalisierung, geht aber einen anderen Weg als Deutschland. 5.000 Teilnehmer eines Projektes der Universität Zürich dürfen seit 2023 Cannabis konsumieren, das kommerziell erzeugt und verkauft werden darf. Im "Grashaus Allschwill" gibt es dazu eine Beratung durch die Cannabis-Sommelière Adele Hollmann. Wo liegen die Risiken? Was erhoffen sich die Konsumenten? Spaß - oder besseren Schlaf? Ohne Prävention kann Cannabis vor allem für Jugendliche gefährlich sein, das musste die Auszubildende Anni erfahren. In der Klinik für Suchttherapie Weinsberg macht sie einen Drogenentzug. Cannabis war eine von mehreren Drogen, die sie aus der Bahn warfen. Chefarzt Dr. Prager Loos ist nicht gegen die Legalisierung, wünscht sich aber eine umfassende Aufklärung über die Risiken. Bis zu fünf Prozent aller Konsumenten könnten laut Studien eine Psychose erleiden.
Satelliten ermöglichen völlig neue Perspektiven: Beim Blick aus einer Höhe von mehreren Hundert Kilometern erscheint Deutschland als ein Kunstwerk aus Farben, Formen und Mustern. So sind mit Hilfe der Himmelstrabanten für dieses Projekt spektakuläre Aufnahmen gelungen: von der smaragdgrünen Algenblüte an den Küsten der Nordsee, von der Weite der golden blühenden Rapsfelder, von den abstrakten Formen der höchsten Weinanbaugebiete Europas - Bilder, die die Zuschauer in bizarre Lebensräume und magisch anmutende Welten entführen. Eine solche Welt ist die der Alpen - mit ihren dunkelgrünen Waldflächen, knallgrünen Wiesen und blitzenden Eisflächen. Im Zentrum: die Zugspitze auf knapp 3.000 Meter Höhe. Zwei Gletscher befinden sich dort - noch, denn die Uhr tickt. Die Satellitenaufnahmen zeigen auch: Der Klimawandel lässt die jahrtausendealten Eisriesen dahinschmelzen. Insgesamt umkreisen heute rund 3.000 aktive Satelliten unsere Erde. In klaren Nächten können wir Dutzende von ihnen schon mit bloßem Auge erkennen. Doch der Reiz steckt eben im Perspektivwechsel: So ist von oben noch heute der Grenzverlauf zwischen West- und Ostberlin erkennbar - an der Farbe der nächtlichen Straßenbeleuchtung. Auch das zeigt "Deutschland aus dem All" in beeindruckenden Bildern.
Im Herbst 2000 führt die Weigerung des serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic, seine Wahlniederlage anzuerkennen, zu Massenprotesten in der Hauptstadt Belgrad. Dem neuen Ministerpräsidenten Zoran Ðindic gelingt es jedoch, ein drohendes Blutvergießen zu verhindern, indem er den Kommandanten der paramilitärischen Spezialeinheit JSO dazu bringt, sich dem Befehl Milosevics zu verweigern und nicht gegen die Demonstranten vorzugehen. Drei Jahre später bemüht Ðindic sich, sein zentrales Wahlversprechen einzulösen und gegen die Korruption und das organisierte Verbrechen in Serbien vorzugehen. Doch Behörden und Polizei kommen kaum voran und die ausbleibenden Erfolge machen ihn in der Öffentlichkeit umstritten. Am 21. Februar 2003 rammt ein Lastwagen Ðindics Wagenkolonne. Im Land wird diskutiert, was tatsächlich passiert ist. Danica Mandic, eine junge und ehrgeizige Journalistin, hält den Unfall für einen PR-Stunt, der vom Büro des Ministerpräsidenten inszeniert wurde. Währenddessen verdingt sich der junge Uros Ristic als Handlanger bei einem serbischen Mafia-Clan. Während Kommissar Boris Rakic mit seinem Kollegen Ljuba Vasiljevic versucht, dem Fahrer des Lastwagens Informationen über die Auftraggeber zu entlocken, nimmt Duca, einer der Gangsterbosse, Uros unter seine Fittiche. Dem beginnt zu dämmern, worauf er sich eingelassen hat ... Am 12. März 2003 wird Zoran Ðindic auf offener Straße vor seinem Amtssitz ermordet.
Nach der Ermordung des Ministerpräsidenten Zoran Ðindic ruft die serbische Regierung den Ausnahmezustand aus und die Polizei startet die großangelegte "Operation Säbel". Kommissar Boris Rakic und sein Kollege Ljuba Vasiljevic übernehmen die Ermittlungen. Es folgen Razzien, Hausdurchsuchungen, Straßensperren und zahlreiche Verhaftungen, doch an die Hintermänner kommt die Polizei zunächst nicht heran. Aufgrund ihres Artikels, in dem sie das erste versuchte Attentat auf den Ministerpräsidenten als inszenierten PR-Stunt dargestellt hatte, wird Danica von ihrer Chefin von der Berichterstattung ausgeschlossen. Heimlich recherchiert sie jedoch weiter. Währenddessen geraten die Mafiabosse Duca und Kum immer mehr unter Druck und müssen untertauchen. Da ihr junger Handlanger Uros nicht auf der Fahndungsliste steht, wird er für sie unverzichtbar und erhält einen brisanten Auftrag. Bei ihren Ermittlungen erhalten Boris und Ljuba Hinweise, dass einer ihrer Kollegen die Mafia mit Insider-Informationen versorgt. Doch Polizeichef Gavric befürchtet, dass eine sofortige Verhaftung in der Öffentlichkeit den Eindruck erwecken könnte, die Polizei wäre in das Attentat verwickelt. Schließlich identifiziert ein Zeuge den Attentäter - als sich herausstellt, dass er der militärischen Spezialeinheit JSO angehört, gewinnt der Fall noch mehr an Brisanz ...
Die serbische Regierung unter dem neuen Ministerpräsidenten Zoran Zivkovic löst die Spezialeinheit JSO auf, doch ihr ehemaliger Kommandant Legija taucht unter. Die Polizei setzt nun alles daran, die Clanbosse Duca und Kum aufzuspüren, um an ihn heranzukommen. Journalistin Danica macht mehrere Männer ausfindig, die bezeugen können, dass die Drahtzieher mehrerer Attentate gegen Politiker von höchster Stelle gedeckt werden. Diesmal kann Danica ihre Chefin davon überzeugen, ein Interview aufzuzeichnen ... Neben seiner Arbeit muss Boris sich um seinen krebskranken Schwiegervater Zarko kümmern, der früher selbst bei der Polizei war. Doch der scheint dank seines immer noch aktiven Netzwerks besser informiert zu sein als sein Schwiegersohn ...
Boris und Ljuba vernehmen Uros' Mutter, doch sie weigert sich zu kooperieren. Die Regierung unter dem neuen Ministerpräsidenten Zoran Zivkovic löst die Spezialeinheit JSO auf, doch ihr ehemaliger Kommandant Legija taucht unter. Die Polizei setzt nun alles daran, die Clanbosse Duca und Kum aufzuspüren, um an ihn heranzukommen - und gleichzeitig steigt die Gefahr weiterer Anschläge. Während die flüchtigen Clanführer Duca und Kum immer mehr unter Druck geraten, macht die Journalistin Danica einen Zeugen ausfindig, der nach seiner Aussage schwer verletzt wurde. Danica findet auch noch einen weiteren Zeugen: Nicola Jovic, ehemaliger Agent der Staatssicherheit. Er wurde kurz vor dem versuchten Attentat auf Vuk Draskovic von seinen Kollegen entführt und inhaftiert - nun ist er bereit auszusagen. Neben den Ermittlungen muss Boris sich um seinen krebskranken Schwiegervater Zarko kümmern, der früher selbst Polizist war und über sein altes Netzwerk besser informiert zu sein scheint als Boris ...
Die Lehrerin Aida arbeitet während des Bosnienkrieges 1995 für die UNO als Dolmetscherin. Als die Truppen von General Mladic die Stadt Srebrenica umstellen, versucht Aida vergeblich, ihre niederländischen Vorgesetzten vom Ernst der Lage zu überzeugen. Anders als angedroht bleibt die UN jedoch untätig - und Srebrenica wird eingenommen. Nach ersten Hinrichtungen flüchtet sich die Zivilbevölkerung in einen als UN-Schutzzone ausgewiesenen Industriekomplex. Doch erneut werden die niederländischen Blauhelm-Soldaten von der UN-Führung im Stich gelassen. Das Chaos in der Schutzzone führt zur überstürzten Räumung. Zusagen, dass niemand zu Schaden kommen würde, erweisen sich als wertlos. Im Chaos dieser drei Tage, zwischen Dolmetscherpflichten und medizinischer Notversorgung, versucht Aida verzweifelt, ihren Mann und ihre Söhne zu retten. Für die Aufarbeitung des Massakers von Srebrenica stützte sich Jasmila Zbanic auf das Erinnerungsbuch von Hasan Nuhanovic ("Under the UN Flag"), der als Dolmetscher Ähnliches erlebt hatte wie die fiktionale Figur Aida. Der Film möchte nicht nur die Geschehnisse genau rekonstruieren und den Toten ein filmisches Denkmal setzen, sondern Aidas Rückkehr an den Ort der Verbrechen auch zeigen, um einer jungen Generation die Augen zu öffnen.
Als seine Mutter plötzlich nicht mehr zum Horst zurückkehrt, ist der Jungadler viel zu früh auf sich allein gestellt. Bisher hat sie für ihn gejagt und Futter für ihn geholt - ist nun sein Überleben gefährdet? Doch sein Lebenstrieb verleiht ihm im wahrsten Sinne des Wortes Flügel. Er erkundet sein riesiges Jagdrevier, das bei Steinadlern bis zu 155 Quadratkilometer groß sein kann. Hier wird er vielleicht die nächsten 25 Jahre verbringen, was der Lebenserwartung eines Steinadlers entspricht. Dem Auge des Adlers entgeht nichts. Aus der Luft beobachtet er seine Nachbarn: Alpensteinböcke, Gämsen und Schneehasen, Murmeltiere, Füchse und Steinmarder, Rothirsche, Geier und Turmfalken ...
Die neuen Folgen der Reihe mit Professor Schnauzbart sind am Start! Schräge Wissenschaft für Oberschlaue ganz einfach erklärt. Doch mit den lustigen Comic-Kurzfilmen von Marion Montaigne braucht man keinen Doktortitel, um die Welt zu verstehen. Frei nach dem Motto "Wer nicht fragt, stirbt dumm!" liefern Professor Schnauzbart und sein Assistent Nathanaël wissenschaftliche Erklärungen für kuriose Alltagsphänomene und beantworten auch die schrägsten wissenschaftlichen Fragen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.