Afrikanische Wildhunde gehören nicht zu den Big Five der Safaris. Dabei hätten die Tiere viele Merkmale, um naturbegeisterte Touristen zu faszinieren. Ihr Problem ist die Nähe zu Viehzüchtern. Sie geraten in Fallen, werden von Wilderern erlegt und von Seuchen dezimiert, die durch Haushunde übertragen werden. Heute sind sie vom Aussterben bedroht. In Simbabwe versucht eine NGO, die Spezies durch Umsiedelungen in Schutzgebiete zu retten. Aber werden diese spektakulären Aktionen ausreichen? Die Dingos kamen vor etwa 10.000 Jahren mit den ersten Menschen in einem Einbaum nach Australien und waren die ersten höheren Säugetiere, die auf diesem Kontinent eingeführt wurden. Obwohl einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sie nicht als Teil der einheimischen Fauna Australiens betrachten, haben sie sich in den letzten 10.000 Jahren einen wichtigen Platz im Ökosystem erobert. Dort, wo es keine Dingos gibt, haben sogar die Dünen eine andere Form. Man sagt ihnen inzwischen die Rolle eines unverzichtbaren Regulators für die neuen invasiven Arten nach, die überall in Australien Probleme verursachen. In Südafrika ist der Schabrackenschakal bei Viehzüchtern ein ungeliebter Zeitgenosse der Viehzüchter. Das Raubtier genießt keinen Schutzstatus und wird zum Schutz der Herden rücksichtslos getötet. Um zu überleben, ziehen sich einige tief in Naturschutzgebiete zurück oder flüchten an die Strände, wo sie ihr Verhalten ändern, um sich an neue Beutetiere anzupassen. In der südafrikanischen Karoo versucht ein Viehzüchter, beides miteinander in Einklang zu bringen: seinen Beruf und den Schakal, den er über alles liebt.
Es ist immer wieder eine ganz besondere Zeitreise, wenn eine hundert Jahre alte Dampflok durch romantische Alpentäler schnauft: In Kärnten, Österreichs südlichstem Bundesland, gibt es ein gigantisches Technikmuseum, in dem Hunderte historische Fahrzeuge wie Lokomotiven, Straßenbahnen, Busse und sogar ganze Schiffe gewartet und betrieben werden. Neben dem Museum unterhält der Verein "Nostalgiebahnen in Kärnten" auch diverse Werkstätten. Ohne Ehrenamt ginge hier nichts - in ihrer Freizeit restaurieren technikbegeisterte Männer und Frauen dort die tonnenschweren und imposanten Relikte vergangener Zeiten, und das schon seit über 30 Jahren. Sie geben alles, damit ihre Nostalgiegefährte auch rechtzeitig zur Saison startklar sind. Es ist der Leidenschaft und dem unermüdlichen Einsatz der Mitglieder des Vereins zu verdanken, dass diese technischen Kulturgüter der Nachwelt erhalten geblieben sind. Jedes Jahr im Frühling geht die Saisonvorbereitung wieder los. Unzählige Arbeitsstunden investieren die insgesamt knapp hundert Enthusiasten dann wieder, darunter Väter mit ihren Söhnen zum Beispiel oder auch Paare, die sich dieser ungewöhnlichen Leidenschaft gemeinsam verschrieben haben. Hans-Georg Prix ist Gründungsmitglied des Museums, auch ihm ist es zu verdanken, dass heute bis zu 4.000 Exponate, darunter historische Feuerwehrwagen, alte Polizeibusse oder eben sogar ganze Züge wieder der Öffentlichkeit gezeigt und auf zum Teil eigens dafür geschaffenen Strecken gefahren werden können. Der schönste Lohn für ihn und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter aber ist das Strahlen in den Gesichtern der Fahrgäste, wenn sie mit Volldampf durch ihr romantisches Kärnten reisen.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
(1): Kabeljau Deluxe - Portugals Bacalhau à Gomes de Sá (2): Nostalgiegeschmack: Rita, eine Portugiesin in Schottland (3): Ran an die Töpfe!
(1): Paris: Renaud, der sanfte Rebell (2): Los Angeles: Stadt der Engel, Stars und Sternchen (3): Tschechische Republik: Veronikas Rinderschmorbraten mit Gemüsepüree (4): Spanien: Wie die Cedille nach Frankreich kam
(1): Japan: Ein Manga-Gott namens Tezuka (2): Griechenland: Nach den Göttern das Christentum (3): Hawaii: Kumus gefüllte Taro-Blätter (4): Ghana: Ein begehrter Stuhl
Startpunkt der Reise durch Neuseeland ist der Fiordland-Nationalpark. Er wurde 1952 zum Naturschutzgebiet erklärt und gehört mit seinen 15 Fjorden und einer einzigartigen wilden Küstenlandschaft zum Weltnaturerbe der UNESCO. Besonders die beiden Fjorde Milford Sound und Doubtful Sound gehören zu den begehrten Naturreisezielen Neuseelands. Wie in ganz Neuseeland gibt es auch in der Region Fiordland keine einheimischen Landsäugetiere. So hat sich hier einst von Siedlern mitgebrachtes Rotwild dank fehlender natürlicher Feinde zur Plage entwickelt. In den nährstoffreichen Gewässern vor der Küste Fiordlands tummeln sich zahlreiche Fische, aber auch Robben werden vom üppigen Nahrungsangebot angelockt. An den Küsten werden Langusten für den internationalen Export gefangen. Mit dem Dampfschiff geht es weiter nach Queenstown, eine der wenigen Städte im tiefen Süden. Vor den Toren der Stadt befindet sich ein Mekka für Fallschirmspringer. Außerdem dienten einige Plätze als Kulisse für die Fantasyfilm-Trilogie "Herr der Ringe". Nicht weit hinter Queenstown türmen sich die höchsten Gipfel Neuseelands zu einem beeindruckenden Gebirge, das an die europäischen Alpen erinnert und den Namen Southern Alps trägt. Vom Meer her treibt die Tasmanische See feuchte Luft die Hänge hinauf. So gehört die Westseite der Gipfelkette zu den regenreichsten Gebieten der Erde und ist mit ausgedehnten Regenwäldern bedeckt. Neben riesigen Farnen findet man Scheinbuchen, die ihr Wurzelwerk in die dünne, fruchtbare Erdschicht graben, und Moose, die alles überziehen. Auch die rund 580 Meter hohen Sutherland-Wasserfälle stürzen hier die Klippen hinab und bieten gerade nach starken Regenfällen einen spektakulären Anblick. Die Region ist Lebensraum des Kakapo, der einzigen Papageienart weltweit, die nicht fliegen kann. Der Kakapo ist heute stark bedroht und wird durch ein spezielles Brutprogramm im Nationalparkgebiet nachgezüchtet und wieder ausgewildert.
Weite Grasebenen wechseln sich mit majestätisch aufragenden, kargen Bergketten ab. Zwischen diesen Bergen befindet sich der höchste des Landes, der Mount Cook mit mehr als 3.700 Metern. Gletscher haben das Gesicht der Südalpen Neuseelands geformt. Das Wasser der Schmelzwasserflüsse hat die Berge mit tiefen Schluchten durchzogen. Im Landesinneren befinden sich funkelnde türkisfarbene Bergseen. Einige sind mit Kanälen verbunden, deren schnell fließendes Wasser für die Lachszucht genutzt wird. An anderen Seen wird das Wasser gestaut, um Energie zu erzeugen - Neuseeland deckt rund 75 Prozent seines Energiebedarfs aus erneuerbaren Quellen. Etwa 50 Prozent des Gesamtbedarfs werden allein durch Wasserkraft gewonnen. Das Land im Pazifik ist somit ein Vorreiter im Bereich der grünen Energie. Der Nationalpark Aoraki/Mount Cook beherbergt nicht nur den höchsten und längsten aller Gletscher Neuseelands, sondern auch insgesamt 19 Gipfel mit mehr als 3.000 Metern Höhe. Der Maori-Name des Mount Cook, "Aoraki", bedeutet so viel wie "Wolken durchstechend". Ein Meer aus Wolken wogt um die schroffen, vereisten Gipfel und bietet ein atemberaubendes Panorama. Im Gegensatz dazu ist die Region Otago, die nordöstlich der sogenannten Southern Lakes liegt, trocken, heiß und staubig. In den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts lag hier das Zentrum des Goldrausches. Zu Tausenden strömten die Goldsucher aus der ganzen Welt ins Inland. Entlang des Dunstan Trail finden sich noch heute ihre Spuren. Der Weg führt durch unendlich karge Weiten bis hin zu dem ehemaligen Goldsucherstädtchen Bendigo. Die Ruinen ihrer einfachen Steinhäuser sind Zeugen einer goldenen Vergangenheit. Das Gold der heutigen Zeit ist in Neuseeland der Wein, wie Winzer Nick Mills erzählt. Pinot Noir ist die bekannteste Rebsorte der südlichsten aller Weinberge, der international Anerkennung gefunden hat. So wie früher Schiffe voller hoffnungsvoller Goldgräber nach Neuseeland kamen, machen sie sich heute, beladen mit Wein, in die entgegengesetzte Richtung auf.
Die Westküste der neuseeländischen Südinsel ist ein landschaftlich spektakulärer, aber gegenüber Menschen gnadenloser Lebensraum. Im 19. Jahrhundert versuchten sich Goldsucher und zugewanderte Europäer an der Besiedlung dieses feuchten und unwirtlichen Gebietes. Davon zeugen verwitterte und vom Regenwald überwucherte Grabsteine. Der schmale Küstenstreifen bietet ursprüngliche und weiße Strände sowie Wiesen, auf denen hier und da Rinder grasen. Begrenzt wird dieser fruchtbare Landstrich von den Südalpen, die sich massig in die Höhe erheben. Die frühen Siedler taten sich schwer, das Gebirge zu überwinden, das von einem undurchdringlichen, sumpfigen Regenwald überwachsen ist, der über eine immense Baumvielfalt verfügt. Das feuchte Klima begünstigt das Wachstum verschiedenster Moosarten. Es heißt, dass Dinge, die sich nicht bewegen, in Sekundenschnelle von einem zarten grünen Teppich überzogen werden. Noch heute ist der Küstenstreifen ein einsamer Lebensraum. Ein Stück weiter nördlich befindet sich die Tasman-Bucht, benannt nach dem europäischen Entdecker Neuseelands, Abel Tasman. Der niederländische Seefahrer plante genau an dieser Stelle seinen ersten Landgang. Doch die dort lebenden Maori vertrieben das niederländische Schiff. Auch diese Region hat viele Gesichter: weiße Sandstrände, Gebirge und weite Ebenen, zahlreiche Flüsse und nur mit dem Boot erreichbare Naturschutzgebiete. Nur in dieser Gegend der Südinsel findet man Pounamo, einen jadeähnlichen Stein, der fast so hart ist wie Diamant. Der Pounamo spielt in der Kultur der Maori eine wichtige Rolle. Traditionell wird er zur Herstellung von Waffen und Schmuck verwendet. An der Nordspitze der neuseeländischen Südinsel bestehen die Klippen aus weichem Kalkstein, an dem die immer wiederkehrenden Wellen Spuren und bemerkenswerte Formen hinterlassen. Und auf dem Farewell Spit tummeln sich Tölpel in einer eindrucksvollen Kolonie. Die Landzunge ist Rückzugsgebiet und Brutstätte des für Neuseeland typischen Vogels.
Was Europa bewegt
(1): Oysters Rockefeller, französischer Twist in Louisianas Küche (2): Kulinarische Mitbringsel (3): Ran an die Töpfe!
(1): Norwegen: Anna-Eva Bergman malt das Unsichtbare (2): Vexin: Ausflug zu den Höhlenmenschen (3): Japan: Masarus gebratene Oktopusbällchen (4): Australien: Ein Deutscher paddelt um die Welt
(1): Vivienne Westwood, ein Punk-Tornado fegt durch London (2): Tuamotu-Archipel: Das menschenfeindliche polynesische Paradies (3): Kroatien: Tanjas Blätterteiggebäck (4): Usbekistan: Die Rache des Emirs
Der Bankräuber Gino wird auf Bewährung entlassen und baut sich mühevoll eine neue Existenz auf. Er lernt die hübsche Bankangestellte Lucie kennen, an deren Seite es eine Zukunft zu geben scheint. Doch der ehrgeizige Kriminalpolizist Goitreau glaubt nicht an Ginos Läuterung. Er setzt Gino so lange zu, bis ein provozierter Rückfall dessen gute Vorsätze zunichtemacht. Verzweifelt kämpft der Sozialarbeiter Germain um das Leben des daraufhin zum Tode Verurteilten ... Zehn lange Jahre schon sitzt Gino Strabliggi wegen eines Bankraubs im Gefängnis, als es dem Sozialarbeiter Germain Cazeneuve endlich gelingt, Ginos vorzeitige Entlassung auf Bewährung zu erreichen. Mit Cazeneuves Hilfe, der sich wie ein väterlicher Freund um ihn kümmert, bekommt Gino wieder festen Boden unter die Füße. Cazeneuve verschafft ihm Arbeit in einer Druckerei in Montpellier. Gino lernt die hübsche Bankangestellte Lucie kennen und sein Wunsch nach einem normalen, bürgerlichen Leben scheint sich zu erfüllen. Als ehemaliger Sträfling muss sich Gino in regelmäßigen Abständen bei der örtlichen Polizei melden. Dort läuft ihm Oberinspektor Goitreau, der ihn vor zehn Jahren verhaftete, über den Weg. Plötzlich ist es mit der Idylle vorbei: Für Goitreau ist und bleibt Gino ein Verbrecher. Dass er ausgerechnet eine Bankangestellte zur Freundin hat, macht ihn in den Augen des Oberinspektors umso verdächtiger. Goitreau will Gino wieder hinter Gitter bringen und setzt ihm so lange zu, bis ein provozierter Rückfall Ginos gute Vorsätze zunichtemacht. Gino wird zum Tode verurteilt. Verzweifelt kämpft Cazeneuve um das Leben seines Schützlings, doch die Maschinerie der Justiz ist nicht mehr aufzuhalten ...
Das nächste Reiseziel Abdul Karims ist Tunesien. Der Maghreb-Staat ist so etwas wie der Mikrokosmos der mediterranen Welt. In der Hauptstadt Tunis trifft der Journalist den Choreographen Rochdi Belgasmi - den wohl einzigen männlichen Bauchtänzer der Hauptstadt. Mit ihm erkundet er die Medina und spricht dabei über das Männerbild und die Klischees, die darüber in den arabisch-muslimischen Ländern existieren. Aus der Perspektive der Frauen ist Tunesien das liberalste Land in der Region - aber immer noch reformbedürftig. Jaafar Abdul Karim besucht die Wissenschaftlerin Dr. Sellin, die den Koran neu kontextualisiert hat. Sie plädiert dafür, dass diejenigen, die ihn heute lesen, ihre Denkweise verändern - und zwar zugunsten der Frau. Abdul Karim reist weiter nach Sfax, die zweitgrößte Stadt des Landes und ein bedeutender Industriestandort. Auf den Schutz des Mittelmeeres wird hier noch wenig geachtet. Das junge Start-up-Unternehmen Ecozone will das ändern. Gründerin Sahar Chakroun erzählt ihm, wie sie auf innovative Weise Lösungen für Umwelt und Nachhaltigkeit miteinander verbinden. Nach dem Besuch in einem traditionellen Hamam fährt Abdul Karim nach Djerba, auf die größte Insel Nordafrikas. Während die Touristinnen und Touristen hauptsächlich die Küstenorte bevölkern, ist das Leben im Landesinneren noch ganz ursprünglich. Zum Beispiel in Erriadh, wo er die Synagoge La Ghriba besucht. Heute leben noch knapp 2.000 Jüdinnen und Juden in Tunesien. Die Hälfte von ihnen ist auf Djerba zu Hause. Am Strand der Insel endet Abdul Karims Reise entlang der Mittelmeerküste von Tunesien.
Unberührte Regenwälder, mystische Tiere, weiße Bilderbuchstrände und Karibikinseln: Honduras ist ein vergleichsweise kleines Land, das zwischen Nicaragua, El Salvador und Guatemala liegt, mit einer unberührten Landschaft von biologischer und kultureller Vielfalt. Die Lage am Karibischen Meer mit dem dazugehörigen zweitgrößten Korallenriff der Welt rund um die Islas de la Bahía, dem Mesoamerikanischen Barriereriff, macht Honduras zu einem wahren Naturparadies. Obwohl die Fläche der mittelamerikanischen Landbrücke kaum ein Prozent der gesamten Erdoberfläche umfasst, entwickelten sich hier über zehn Prozent aller Pflanzen- und Tierarten, die wir heute kennen. Die Dokumentation reist durch urzeitliche Bergnebelwälder im Landesinneren mit scharlachroten Aras und Faultieren, in verwunschene Höhlen mit Fledermäusen und zu traumhaften Stränden im Norden mit Karibikflair und Leguanen, die nach 900 Jahren wieder in ihren natürlichen Lebensraum zurückgekehrt sind. Honduras ist mit seinem kristallklaren Wasser, dem feinen Sand und den Nationalparks mit einzigartigen Tieren ein wahres Paradies. Es inspirierte die Kultur der Maya. Honduras ist dank seiner großartigen Flora und Fauna ein wahrer Schatz Mittelamerikas.
Das Berezinsky-Biosphärenreservat in Belarus ist ein ungestörtes Reich in der südlichen Taiga. Ausgedehnte Sümpfe, ein weit verzweigtes Flusssystem und viele Seen zeugen von den Gletschern, die einst das Gebiet überzogen. Einmalig, weil es so viele unterschiedliche Typen natürlich gebliebener Sümpfe beherbergt. Hier sind die "Big Five" der europäischen Wildnis an einem Ort beheimatet: Bär, Wolf, Luchs, Bison und Elch. Und die in Europa äußerst selten gewordenen Birkhühner finden sich jedes Jahr im April zur Paarungszeit ein. Es ist ein außergewöhnliches Schauspiel, wenn die imposanten blau-schwarzen Birkhähne in den Sümpfen ihre Balzgeräusche von sich geben. Wer in die Welt des Berezinsky-Biosphärenreservats eintaucht, erhält einen unvergleichlichen Einblick in das riesige Mosaik aus Auenwäldern, Seen und sauren Torfmooren. Nicht nur große Tiere sind hier beheimatet, sondern auch erstaunlich viele Insekten- und Vogelarten. Die Flora ist reich an seltenen Orchideen und Sumpf- und Moorpflanzen wie dem fleischfressenden Sonnentau. Seit 1969 schreibt das Reservat die sogenannte Chronik der Natur. Dazu werden jährlich die Prozesse und Phänomene in sogenannten Beobachter-Tagebüchern aufgezeichnet. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Reservats arbeiten gemeinsam dafür und sind international vernetzt. Ihre Beobachtungen über Jahrzehnte lassen Rückschlüsse auf die Entwicklung des Klimas zu. Hier im Schutzgebiet bleibt die Natur noch komplett sich selbst überlassen.
Zwischen dem nord- und südamerikanischen Kontinent liegt ein tropisches Paradies: die Karibik. Mehr als 7.000 Inseln und Riffe ankern im kristallklaren Wasser des Karibischen Meeres. Einige Inseln sind nur wenige Quadratmeter groß, andere sind Hunderte von Kilometern lang. Doch sie alle verfügen über eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt. So legen im Schutz der Dunkelheit Lederrückenschildkröten ihre Eier in den Sand von Trinidads Stränden. Und die fruchtbaren Böden der Insel Dominica, ein Erbe ihres vulkanischen Ursprungs, schenken dem Eiland einen überwältigenden Blumenreichtum. Dieses Blütenmeer liefert die Nahrung für den schnellsten Bewohner der Karibik: den Kolibri. Der größte Schatz der Karibik liegt jedoch unter der Wasseroberfläche. Im Korallenriff vor den Inseln suchen Lebewesen Schutz, die an keinem anderen Ort der Erde zu finden sind. Das warme Wasser bietet auch Ozeangiganten einen sicheren Zufluchtsort. Buckelwale schwimmen Tausende Kilometer durch das Meer, um ihre Jungen in der Karibischen See aufzuziehen. Wenn der Sommer sich nähert, wird dieser von der Sonne verwöhnte Fleck Erde ein unruhiger Ort. Die Karibik befindet sich auf der Route der heftigsten Stürme der Welt. Hurrikane treiben über 20 Meter hohe Wellen gegen die Inseln und können dabei auch das vorgelagerte Riff zerstören. Das bedeutet eine große Gefahr für die Tierwelt der Inseln. Einige müssen einen kräftezehrenden Nachtmarsch unternehmen, um sich in Sicherheit zu bringen. Bis vor 12.000 Jahren war Trinidad noch Teil des südamerikanischen Kontinents und zeigt noch heute Spuren des Festlands. Leuchtende, scharlachrote Schwärme von Ibissen versenken ihre Schnäbel im Schlamm auf der Suche nach Krabben. Die lebhaften Kapuzineräffchen flitzen bei Ebbe über den Strand und sammeln Muscheln. Und mitten im Tropenwald versucht ein Schnurrvogel mit seinem Tanz ein Weibchen zu betören. Im Juli verlassen die jungen Lederschildkröten ihre sicheren Nester. Eines Tages werden die Weibchen an die Buchten der Karibik zurückkehren, um hier ihre Eier zu legen. Wie es schon ihre Vorfahren vor 100 Millionen Jahren getan haben.
Ibiza steht für exzessive Partys, für Luxus-Tourismus auf der einen, Hippie-Träume und Aussteiger-Fantasien auf der anderen Seite. Dass Fremde auf der Insel ihr Glück suchen, sind die Einheimischen seit Jahrtausenden gewohnt. Phönizier, Römer, Mauren - alle waren sie da, viele blieben. Die Ibizenker nehmen es gelassen. Ihr Geheimnis: Weltoffenheit pflegen und trotzdem die eigenen Traditionen bewahren. Der Film taucht in den Alltag der Einheimischen ein: Im Naturpark Ses Salines gewinnen Salzgärtner seit Generationen durch ein ausgeklügeltes System von Wasserbecken das berühmte Ibiza-Salz. Das Meer rund um die Insel ist das Reich der Apnoetaucherin Sarah González Tur, die in minutenlangen Tauchgängen die bunte Unterwasserwelt erkundet. Im Innern der Insel hat die Feuerwehr alle Hände voll zu tun. Mit Lösch-Übungen trainieren sie für den Ernstfall. Weil das bäuerliche Leben verschwindet, wächst immer mehr Wald - eine Gefahr angesichts zunehmender Trockenheit. Einige Landwirte aber gibt es noch. Auf der Finca der Familie Marí ist auch die junge Generation eingestiegen, sie wollen die Farm fit für die Zukunft machen. Lokal essen mögen auch die Züchter der uralten Hunderasse Podenco Ibicenco: Mit ihren schnellen Hunden gehen sie auf Kaninchenjagd. Doch am Ende ist die Beute weniger wichtig als der Auslauf von Hunden und Herrchen. Die Reise endet im Süden der Insel. In der Hauptstadt Eivissa weiht die Goldschmiedin Elisa Pomar in die Symbolik des prächtigen ibizenkischen Schmucks ein - über Jahrhunderte Ausstattung vieler Mädchen und bis heute eine lebendige Tradition.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Pierre Hollberg kalkuliert zehn Euro am Tag für Lebensmittel ein. Das muss für sechs Personen reichen. Er lebt mit seiner schwerbehinderten Frau und vier Kindern auf knapp 90 Quadratmetern in einer Vier-Zimmer-Wohnung. Das Elternbett steht im Wohnzimmer. Platz für einen Esstisch gibt es nicht. Schwiegermutter Evi unterstützt die Großfamilie, wo sie nur kann. Alle zwei Wochen besorgt sie Lebensmittel von der Tafel. Es gibt viele Gründe, arm zu werden. Krankheit, Arbeitslosigkeit, Trennung. Vor allem alleinstehende Mütter sind betroffen. Jessica Laue, dreifache Mutter aus Hellersdorf, war nach der Trennung vom Vater ihrer Kinder viele Jahre arbeitslos, trotz zweifacher Berufsausbildung. Seit Kurzem hat sie einen Vollzeitjob, verdient dabei allerdings weniger als das, was sie vorher an Bürgergeld bekommen hat. Dennoch ist ihr die Arbeit wichtig, um ihren Kindern ein gutes Vorbild zu sein. Sie möchte ihnen ein Leben in Armut ersparen. Kindern aus Hellersdorf eine Chance geben, darum bemüht sich seit 30 Jahren die Arche, eine ausschließlich von Spenden finanzierte Hilfsorganisation. Pascal "Kalle" Höhn war ein Arche-Kind. Nach einer belastenden Kindheit, schweren Gewaltausbrüchen als Teenager und zweieinhalb Jahren Jugendhaft macht er jetzt eine Ausbildung zum Sozialassistenten. In der Arche möchte er Jugendlichen helfen, nicht wie er selbst "falsch abzubiegen". Armut hat viele Gesichter, und sie kann jeden treffen. Sie nimmt Menschen ihre Würde, raubt Erwachsenen Hoffnung und Kindern Perspektiven.
Es war ein Schock. So empfand es der Historiker David I. Kertzer, als er Geheimdokumente von Pius XII. entdeckte. Hitler brauchte die katholische Kirche an seiner Seite - für den Krieg und für die sogenannte "Endlösung" der Judenfrage. Seine Forderung für einen Burgfrieden mit der Kirche im NS-Staat lautete: keine Einmischung der Kirche in die Politik. Und: Ausklammerung der "Rassenfrage". Als Vertrauensbeweis ließ der Diktator alle Verfahren wegen Kindesmissbrauchs durch Kirchenvertreter einstellen. Und er sicherte der katholischen Kirche finanzielle Unterstützung zu. Die Judenverfolgung war in diesen Jahren bereits in vollem Gange. Die Nazis überfielen das katholische Polen und ermordeten unter anderem polnische Geistliche. Doch Pius XII. sicherte Hitler zu: "Wenn die Katholiken in Übereinstimmung mit ihrer Religion leben können, werden sie treu sein, mehr als alle anderen". Und er hielt sich daran. Was aber hat der als moralische Instanz geltende Pius XII. konkret zur Judenverfolgung und zum Holocaust gesagt? Was hat er konkret dagegen getan? Sagte er, was er sagen konnte? Hat er getan, was er tun konnte? Hat er größeres Unheil abgewendet, wie oft behauptet wird? Und wie tief war der Antisemitismus in der Kirche und selbst im Vatikan verankert? Im Jahr 2020 öffnet der Vatikan seine Geheimarchive für die Forschung. Wie nie zuvor geben Dokumente Antworten auf diese Fragen. Was der Historiker Kertzer im Vatikanischen Geheimarchiv entdeckt, ist eine Weltsensation.
"Hier wohnte" - so beginnen die Schriftzüge auf den meisten Stolpersteinen. Es folgen ein Name und die Eckdaten eines Lebens. Der Künstler Gunter Demnig, der das Projekt ins Leben gerufen hat, verlegte in den 90er Jahren die ersten Stolpersteine in Deutschland, um an die Deportation und Ermordung der Sinti und Roma zu erinnern. So ist ein Mahnmal für alle Opfergruppen des Nationalsozialismus entstanden - getragen vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger. Sie recherchieren die Geschichte der ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner ihrer Nachbarschaft. Inzwischen kommen viele Anfragen aus der ganzen Welt. Die Dokumentation verwebt die Geschichten hinter einzelnen Steinen mit der Geschichte des Projekts selbst - wie die Steine über die Jahre zu einem europäischen Netzwerk der Erinnerung gewachsen sind und wie sie Angehörigen, Freiwilligen und Passanten helfen, eine emotionale Verbindung zu den Opfern herzustellen und aufrechtzuerhalten. In Interviews und emotionalen Erzählungen werden die Bedeutung des Projekts für die jüngere Generation und die Herausforderungen der Erinnerung an den Holocaust und die nationalsozialistischen Verbrechen sichtbar. Das Projekt stößt aber auch auf Widerstände: In München, Paris und anderen Städten wehren sich Anwohner und Verwaltungen gegen die Verlegung der Stolpersteine. Die Dokumentation sensibilisiert für Fragen der Erinnerungskultur und fordert eine intensivere Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit und den Opfern, deren Schicksale durch die Stolpersteine lebendig bleiben.
Das Trident-U-Boot "HMS Vigil" hat die vorrangige Aufgabe, geheim zu bleiben. Doch als ein Fischtrawler von einer mysteriösen Kraft erfasst und langsam in die Tiefe gezogen wird, steht der Kapitän der "Vigil" vor einer unmöglichen Entscheidung: unschuldige Leben zu retten und damit die nukleare Abschreckung des Vereinigten Königreichs aufs Spiel zu setzen - oder in den stillen Tiefen des Atlantiks verborgen zu bleiben und die Besatzung des Trawlers sterben zu lassen. Der Kapitän entscheidet sich entgegen dem Protest des Besatzungsmitglieds Craig Burke für Letzteres. Stunden später wird Burke tot in seiner Koje aufgefunden. Die Glasgower Kommissarin Amy Silva erhält den Auftrag, seinen Tod zu untersuchen - schnell und geräuschlos, so wünscht es sich die Royal Navy, die das Ganze nur als formale Angelegenheit betrachtet. Bei der Lagebesprechung erfährt die Polizistin, dass sie ihre Ermittlungen einzig und allein an Bord der "Vigil" durchführen kann, da für das U-Boot auf seiner Abschreckungsmission erst einmal keine Rückkehr in den Hafen geplant ist. Mit einem Hubschrauber gelangt Amy Silva zu ihrem neuen Einsatzort. Bevor sie aufbricht, bittet sie ihre Kollegin Kirsten Longacre, auch an Land die Ermittlungen aufzunehmen. Auf der "Vigil" kommt Amy Silva in eine Welt, in der es weder Tag noch Nacht gibt und in der Atomsprengköpfe zum Mobiliar gehören. Craig Burke soll an einer Überdosis Drogen gestorben sein, aber bei der Untersuchung seines Körpers findet die Kommissarin Verletzungen, die darauf hindeuten, dass er ermordet wurde. Der U-Boot-Kommandant Newsome steht ihren Behauptungen skeptisch gegenüber und droht, ihre Ermittlungen zu unterbinden. Doch dann kommt es plötzlich zu einer Reaktorstörung. An Land wird auf dem Marinestützpunkt Dunloch eine Demonstrantin vom Friedenslager festgenommen. Sie hat versucht, in Craig Burkes Zimmer einzubrechen. Bei der Demonstrantin handelt es sich um Jade Antoniak, Craig Burkes Freundin. Kann sie die Ermittlungen voranbringen?
Eine Notabschaltung des Reaktors auf der "Vigil" hat katastrophale Folgen und tötet fast Ingenieur Gary Walsh. Ohne den Reaktor wird das U-Boot auf Batteriestrom angewiesen sein. Es herrscht Chaos und Amy Silva kann ihre Ermittlungen nur unter Elliot Glovers Aufsicht durchführen. An Land wird Kirsten Longacre, als sie eines Abends spät nach Hause kommt, von zwei Männern überrascht, die in ihre Wohnung eingebrochen sind. Nach einem erbitterten Kampf können die Männer entkommen. Die Kommissarin vermutet, dass sie auf der Suche nach dem Flash-Laufwerk sind, das sie in Craig Burkes Zimmer gefunden hat. Sie entdeckt, dass ein Familienmitglied von Gary Walsh wegen Heroinbesitzes verurteilt wurde, der Droge, mit der Craig Burkes Ermordung verschleiert werden sollte. Kirsten schreibt ihrer Kollegin Amy eine Nachricht, in der Hoffnung, dass sie an Bord dem möglichen Täter näherkommen kann. Amy Silva durchsucht Gary Walshs Koje und findet Spuren von Heroin. So wird er zu einem Hauptverdächtigen. Kirsten Longacre erfährt, dass Gary Walsh auch einen Bruder hat, der eng mit Simon Hadlow befreundet war, dem Offizier, der Craig Burkes Leiche gefunden hat. Und als Gary Walshs Bruder unehrenhaft aus der Navy entlassen wurde, führte dies zu einer Kluft zwischen den dreien - Gary Walsh, Simon Hadlow und Craig Burke. Amy Silva konfrontiert Simon Hadlow mit diesen Informationen. Sie vermutet, dass er an Craig Burkes Tod beteiligt gewesen sein könnte. Das passt allerdings Officer Prentice überhaupt nicht, er wird handgreiflich und sperrt die Kommissarin kurzerhand in eine Kabine. Dort erleidet Amy eine Panikattacke, die die traumatischen Erinnerungen an den tödlichen Unfall, der ihr Leben so stark verändert hat, wieder lebendig werden lässt. An Land hat Kirsten Longacre endlich Jade Antoniaks Vertrauen gewonnen und erhält nun einen nächtlichen Hilferuf von ihr. Schafft Kirsten es noch rechtzeitig, zu ihr zu kommen?
Kirsten Longacre steht unter Schock, nachdem sie Jade Antoniaks Leiche gefunden hat. Sie vermutet, dass Craig Burke seiner Freundin geheime Informationen weitergegeben haben könnte und dies dazu führte, dass sie beide getötet wurden - eine koordinierte Aktion? Amy Silva untersucht Craig Burkes Leiche und findet Bestätigung: Er wurde vergiftet, es war vorsätzlicher Mord. Kirsten Longacre liefert ihrer Kollegin eine neue Spur von Craig Burkes Flash-Laufwerk. Er hatte Beweise für eine Affäre der Medizinerin auf der "Vigil", Tiffany Docherty. Wenn Craig Burke sie möglicherweise erpresst hat, wäre das ein Mordmotiv. Doch bislang kann Amy Silva den Namen der Affäre noch nicht entziffern. Kirsten Longacre findet auch einen verdächtigen Kontakt zwischen Jade Antoniak und dem örtlichen Abgeordneten Patrick Cruden. Sie befragt ihn und er erklärt, dass Craig Burke über seine Freundin Jade Antoniak streng geheime Informationen an ihn weitergegeben habe. Den Unfall in Florida aufzudecken verweigert er aber. Das MI5 wird gerufen, als die Marine erfährt, dass es ein verbündetes und kein feindliches U-Boot war, das die "Vigil" ohne Erlaubnis Großbritanniens aus dem Hafen verfolgt hat. Unterdessen versucht Gary Walsh, sich auf der "Vigil" das Leben zu nehmen, aber Amy Silva kann ihn retten. Sie befragt ihn zu Florida und er gibt zu, dass es einen schrecklichen Unfall gab, der schnell vertuscht wurde. Craig Burke muss jemanden erpresst haben, um von dem streng geheimen Vorfall zu erfahren. Amy Silva befragt Tiffany Docherty, die darauf besteht, dass Craig Burke nie versucht habe, sie wegen einer Affäre zu erpressen. Die Kommissarin schafft es schließlich, die Nachricht von ihrer Kollegin Kirsten Longacre zu entschlüsseln, und entdeckt die Identität des Mannes, mit dem Tiffany Docherty eine Affäre hat. Und der ein Motiv hat, Craig Burke zu töten ...
Kurz bevor die Euromaidan-Proteste 2013 in Kiew eskalieren, schickt eine alleinerziehende Journalistin und Regimegegnerin ihre Tochter in die Schweiz. Olga, 15 Jahre alt und Profiturnerin, hat das Ziel, bei der Europameisterschaft anzutreten. Lange hat sie in der Ukraine hart dafür trainiert, doch nun muss sie sich im Heimatland ihres verstorbenen Vaters zurechtfinden. Nicht nur die Sprache stellt eine Hürde dar. Auch die Tatsache, dass die Schweizer Turnerinnen Olga als Konkurrentin betrachten, erschwert das Einleben. Regelmäßig telefoniert sie mit ihrer besten Freundin, die sie über die Lage in Kiew auf dem Laufenden hält und selbst aktiv an den Protesten teilnimmt. Olga hat ein schlechtes Gewissen, weil sie nicht dabei ist, um für die Würde und Freiheit ihres Landes zu kämpfen. Dennoch müsste sie, um bei der Europameisterschaft für die Schweiz anzutreten, die Staatsbürgerschaft des Landes annehmen. Etwas, das sich wie Verrat anfühlt, denn eine doppelte Staatsbürgerschaft ist nicht möglich. Schließlich eskaliert die Lage in Kiew und ihre Mutter wird genau an dem Tag, an dem Olga antreten muss, schwer verletzt. Schon vorher hat sie die Sorge um die Mutter sehr mitgenommen, doch nun ist Olga im Ausnahmezustand. Wird sie ihre hart erarbeitete Sportkarriere aufgeben, um ihrer Mutter und ihrer Heimat beiseitezustehen?
Für den Bauer Giuseppe Vadalà und seinen Mitarbeiter Vincenzo ist die Ernte der Bergamotte die schönste Zeit des Jahres: Die Frucht verbreitet nämlich schon beim Pflücken ihr intensives Aroma und erfüllt die ganze Plantage mit ihrem frischen Duft. Anders als in Norditalien gibt es in Kalabrien keine Fabriken mit 10.000 Arbeitsplätzen. In kleinen, vertrauten Familienbetrieben wird hier die Ernte noch per Hand erledigt. Routinierte Pflücker wie Vincenzo und Giuseppe schaffen zwischen 600 und 800 Kilogramm an einem einzigen Tag. Die Bergamotte stellt zudem ein botanisches Rätsel dar: Sie wird zwar auch in anderen Ländern wie der Elfenbeinküste und Argentinien angebaut, doch nirgendwo sind die Bäume so ertragreich und die Früchte so aromatisch wie in Kalabrien. Denn nur hier gibt es die optimalen Wachstumsbedingungen wie den mineralischen Boden und das gemäßigt feuchte Mikroklima. Berühmt für ihr unverkennbares Aroma, findet die Bergamotte in der Parfümindustrie und zum Beispiel beim Earl-Grey-Tee Verwendung. Giuseppe und seine Mutter Maria aber verfeinern mit der Zitrusfrucht zahlreiche Gerichte: marinierten Schwertfisch, Risotto, Farfalle mit Thunfisch sowie Kuchen. Weitere Spezialitäten sind kalabrische Makkaroni und auf dem offenen Feuer gekochter Lammtopf. Es zeigt sich, dass die Esskultur in Kalabrien einen hohen Stellenwert hat: In Giuseppes Familie bedeutet Kochen nicht bloß Mahlzeiten zuzubereiten, sondern auch Vertrautheit und Zusammenhalt zu spüren.
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
Welche Vorbilder sie haben, prägt die Zukunft unserer Kinder - im positiven wie im negativen Sinne? In "Kids" sprechen die Psychologin Isabelle Filliozat, der Entwicklungspsychologe Moritz Daum und die Autorin Tebogo Nimindé-Dundadengar über Vorbilder und ihre Rolle im Leben von Kindern und Jugendlichen. Die achtjährige Ella würde gerne so malen können wie ihre Mama. Sie verrät aber auch, welche Dinge sie nicht nachahmen würde. Wie können Eltern - trotz eigener Laster - gute Vorbilder sein? Und welche Rolle spielt der Umgang mit eigenen Fehlern und Perfektionsdruck dabei? Die 16-jährige Mia hatte in ihrem Leben schon schlechte Vorbilder, auch in der eigenen Familie. Was passiert in der Entwicklung eines Kindes, wenn die Eltern kein gutes Vorbild sind oder sein können? Wie können Eltern und Kinder unterstützt werden? Aber nicht nur Eltern beeinflussen ihre Kinder, sondern auch Kinder und Jugendliche beeinflussen ihre Mitmenschen: Der 17-jährige Noé will selbst ein Vorbild sein. Er setzt sich deshalb für die Jugendlichen in seiner Stadt ein.