08:05
(1): Das wildromantische Irland von Benoîte Groult (2): Irland: Von Mooren und Mumien (3): Grahams marinierter Lachs (4): Dublin: Von der Erfindung eines Vornamens
08:55
Seit der Machtergreifung im Jahr 1933 verfolgten die Nationalsozialisten mit geradezu obsessiver Hartnäckigkeit vor allem ein Ziel: Sie wollten sich der Juden entledigen. Von den Nürnberger Gesetzen bis hin zum "Anschluss Österreichs" und den Novemberpogromen 1938 diskriminierten und verfolgten sie die jüdische Bevölkerung systematisch in der Hoffnung, sie ins Exil zu treiben. Als der aus Polen stammende junge jüdische Emigrant Herschel Grynszpan jedoch am 7. November 1938 auf einen Diplomaten an der deutschen Botschaft in Paris schoss, nahmen die Nationalsozialisten das Attentat zum Vorwand, um das Opfer zum Märtyrer zu erklären und zu Pogromen aufzurufen. Das Ziel war, die im Deutschen Reich verbliebenen Juden durch physische Gewalt und Drohungen zur Flucht zu zwingen. Gleichzeitig wurde die Enteignung und "Arisierung" ihres Besitzes in die Wege geleitet. Damit markieren die Novemberpogrome ein unumkehrbares Momentum in der Geschichte des NS-Staates und seiner antisemitischen Politik hin zu einer staatlich gelenkten, systematischen Vertreibung durch Diebstahl, Gewalt und Einschüchterung. Während die deutschen Juden bis dahin versucht hatten, mehr oder weniger geordnet zu emigrieren, kam es nun zu einer panischen Massenflucht. Doch in den meisten Aufnahmeländern begegnete man den Geflüchteten feindselig. Nur wenige Monate später sollte die Falle zuschnappen. Der Krieg brach aus und holte auch jene ein, die geglaubt hatten, dem NS-Wahn entkommen zu sein.
09:55
Die Gewaltexzesse in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 bildeten bis dahin den Höhepunkt des systematischen staatlichen Antisemitismus im Deutschen Reich. Aufgrund der Vielzahl zerstörter Schaufensterscheiben entstand zunächst der Begriff "Reichskristallnacht" für die Ereignisse, die eine neue Phase der offenen Diskriminierung, Repression und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung einleitete. An den Übergriffen beteiligten sich nicht nur Gruppierungen der NSDAP, sondern zum Beispiel auch Schulklassen. Nur wenige Menschen hatten den Mut, ihren jüdischen Nachbarn zu Hilfe zu kommen. Große Teile der nichtjüdischen Bevölkerung mögen die Pogrome stillschweigend abgelehnt haben und über die Vorkommnisse schockiert gewesen sein, die wenigsten jedoch wurden aktiv, als Tausende Menschen getötet, gedemütigt, misshandelt oder verhaftet wurden. Der flächendeckenden Gewalt im nationalsozialistischen Deutschland waren antijüdische Aktionen in Kassel, Fulda und anderen Städten vorausgegangen. Als Vorwand für die als "Volkszorn" deklarierten Novemberpogrome nutzten die Nazis die Tötung des deutschen Botschaftsmitarbeiters Ernst vom Rath in Paris durch den jüdischen Emigranten Herschel Grynszpan. Die Dokumentation veranschaulicht anhand von seltenen Archivaufnahmen und Zeitzeugenberichten nicht nur die bis heute fassungslos machenden Gewaltakte gegenüber deutschen Juden, sondern auch die Veränderung des gesellschaftlichen Klimas im Deutschen Reich seit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933, durch die die Novemberpogrome erst möglich wurden.
10:50
In Brasilien lebt der Jaguarexperte Leandro Silveira mit seiner Frau, der Tierärztin Anah Jácomo, und ihrem 16-jährigen Sohn Tiago mit 70 wilden Tieren zusammen. Davon sind 20 Jaguare. Im Cerrado, einer einzigartigen brasilianischen Savannenlandschaft, direkt am Nationalpark Emas, haben sie das Institut IOP gegründet. Jetzt setzen sie sich dort für die Erforschung und den Schutz der Jaguare ein. Der Cerrado ist mit mehr als zwei Millionen Quadratkilometern fast sechsmal so groß wie Deutschland. Aber nur noch ein geringer Teil ist als Ökosystem intakt und muss dringend geschützt werden. Bis zu 12.000 heimische Pflanzen- und Tierarten sind in dieser Savanne zu finden. Leandro ist in großer Sorge. Weil sich seine Frau und Tiago mit Corona infiziert haben, muss er sich allein um Institut und Tiere kümmern. Die beiden sind deshalb in der Stadt. Vor allem die Tierkinder rauben ihm Schlaf und Nerven: Alle zwei Stunden brauchen sie die Flasche - ob Ameisenbär, Jaguarjunges oder Affenbaby. Plötzlich steht auch noch der Nationalpark in Flammen und der Brand ist nur 40 Kilometer entfernt. Eigentlich wollten Mitarbeiter des Nationalparks Emas eine Brandschneise legen, die größere Brände verhindern sollte, aber das Feuer geriet komplett außer Kontrolle. Die Löschtrupps des Nationalparks sind schlecht ausgerüstet und unterbesetzt, die Helfer schlafen kaum und sind nach zwei Tagen pausenlosen Einsatzes am Ende ihrer Kräfte. Und noch immer breitet das Feuer sich weiter aus. Leandro ist machtlos. Zu allem Überfluss stirbt in der zweiten Feuernacht einer seiner Jaguare - wie sich später herausstellt, an einem Herzproblem.
11:25
Was Europa bewegt
11:55
(1): In Australien beliebt: das Wagyu-Rind (2): Kulinarische Mitbringsel (3): Ran an die Töpfe!
12:25
(1): Louisiana: Clementine Hunter malt die Sklaverei (2): Japan: Shikoku, die indigoblaue Insel (3): Senegal: Rindfleisch mit Erdnusspaste (4): Paris: Eine Sportlerin tanzt aus der Reihe
13:10
(1): Gary Shteyngart, ein Außenseiter in New York (2): Kenia: Die Legende von der chinesischen Vergangenheit der Insel Pate (3): China: Karamellisierte Schweinerippchen von Liu (4): Wales: Fastende Mädchen
14:00
"Manhattan Murder Mystery" war der erste erfolgreiche Film Woody Allens nach einer Zeit privater Krisen und filmischer Seitenwege. Mit der Heldin seiner 70er-Jahre-Komödien und Lebenspartnerin aus früheren Jahren, Diane Keaton, gelang Allen mit dieser betont leichten und "schwarzen" Krimifarce der Anschluss an Filme wie "Der Stadtneurotiker" oder "Manhattan". Die in "Manhattan Murder Mystery" ins Komische gewendete Spannung erinnert an Hitchcocks "Fenster zum Hof". So zum Beispiel, als die chaotische Amateurdetektivin Carol die Wohnung des Nachbarn durchstöbert, während gleichzeitig zu sehen ist, dass dieser sich festen Schrittes aufs Haus zubewegt. Diane Keaton beweist einmal mehr, dass sie die ideale Besetzung für Woody Allens Komödien war und auch die anderen Mitglieder des Teams, Alan Alda und Anjelica Huston, gehörten bereits vorher zum festen Stamm der Filmfamilie. Der Versuch der vier Hobbyermittler, mit Hilfe ihrer Kassettenrekorder live am Telefon einen Erpresseranruf zu simulieren, ist große Komik. Und Larrys Rat an seine Frau: "Save some craziness for menopause" - "Spar' dir ein paar Verrücktheiten für die Menopause auf", ist wohl eine der meistzitierten Dialogzeilen der Woody Allen-Filme.
16:10
Das Stettiner Haff, ein Küstengewässer von unberührter Schönheit und ökologischem Reichtum, erstreckt sich über fast 1.000 Quadratkilometer. Hier brütet die größte Seeadlerkolonie Europas. Zwischen Natur und Mensch herrscht eine sensible Balance. Am Südufer der Lagune liegt das Fischerdorf Mönkebude. Täglich fahren Detlef und Jürgen Reinke von hier ins Haff hinaus, um ihre Reusen zu leeren. Auf dem Wasser erwartet die Fischer dabei oft ein Naturschauspiel: Sie werden von Seeadlern begleitet, die ihre Nester im Anklamer Stadtbruch haben, einem der letzten großen Wildnisgebiete in Deutschland. Im Hafen von Mönkebude liegt ein 100 Jahre altes Segelboot vor Anker. Alwin Harder hat das Zeesboot, ein Segelboot, das traditionell für den Fischfang eingesetzt wurde, mit viel Liebe restauriert. Mit ihren braunen Segeln prägen noch etwa hundert Zeesboote das Bild an der vorpommerschen und mecklenburgischen Küste. Im polnischen Kopice, einem winzigen Dorf in der Gemeinde Stepnica, hat es sich Naturschützerin Iwona Krepic zur Lebensaufgabe gemacht, Menschen die Natur näher zu bringen. Aus der ganzen Welt kommen Hobby-Naturfotografen, um mit ihr und ihrem Mann Reginald Tiere zu beobachten. Ein weiteres besonderes Naturphänomen gibt es beim Fischerdorf Altwarp: Die bis zu 15 Meter hohen Binnendünen ziehen sich über zwei Kilometer hin und sind Relikte aus der letzten Eiszeit. Ohne Rita Hoffmann und ihre Schafe würde es die Dünen vielleicht nicht mehr geben. Die Rauwolligen Pommerschen Landschafe grasen die Fläche ab und sorgen so dafür, dass die Dünen nicht verwuchern.
16:55
Tropische Inseln, vor allem isolierte Inseln vulkanischen Ursprungs, haben die höchste Rate an aussterbenden Arten weltweit. Von den 126 Vogelarten, die in den letzten 300 Jahren ausgestorben sind, waren 90 Prozent insulare Arten. Diese hatten in den letzten 400 Jahren ein 40-fach höheres Risiko, auszusterben, als kontinentale Arten. Mehr als 800 exotische Pflanzenarten wurden auf La Réunion vom Menschen im Verlauf der Kolonisierung eingeführt. Viele dieser Arten stellen keine Probleme für das Ökosystem dar. Aber 131 Arten, die als invasiv gelten, haben sich explosionsartig vermehrt und ausgebreitet. Sie verdrängen einheimische Arten. Viele endemische Arten haben im Verlauf der Evolution ihre Schutzanpassungen wie zum Beispiel Fluchtinstinkte verloren. Vögel und Reptilien brüten am Boden, was sie für invasive Räuber zur leichten Beute macht. Auf der französischen Insel im Indischen Ozean sind einige der seltensten Vogelarten der Erde beheimatet. Die Réunionweihe ist der einzige endemische Greifvogel und ebenso wie der Newton-Raupenfänger, von dem es nur noch 50 Brutpaare gibt, akut vom Aussterben bedroht. Die Dokumentation schildert Beispiele, wie auf La Réunion die einheimische Flora und Fauna geschützt und invasive Arten bekämpft werden.
17:50
Die Balkanhalbinsel ist eine der drei südeuropäischen Halbinseln und 500.000 Quadratkilometer groß. Sinngemäß wird sie oft als Grenze zwischen Okzident und Orient bezeichnet. Ihr Name verweist auf ihren natürlichen Reichtum: Balkan - Berge mit vielen Wäldern. Tatsächlich ist sie eine Schatzkammer ökologischer Vielfalt. Ihr verborgener Reichtum: eine Fülle von National- und Naturparks - von Slowenien bis Griechenland. Die Landschaft in Bosnien und Herzegowina ist geprägt von Flüssen, Seen und dem zerklüfteten Dinarischen Gebirge. Ihre Tier- und Pflanzenwelt ist artenreich und vielfältig und aufgrund ihrer schweren Zugänglichkeit bis heute wenig bedroht. Die filmische Reise von Jeremy J.P. Fekete beginnt im Una-Nationalpark. Der gleichnamige Fluss schlängelt sich durch kilometerlange Schluchten und beeindruckende Kalksteinbarrieren, die das Wasser in zahlreiche Becken und Wasserfälle stürzen lassen. Der Park gilt als eines der größten Fliegenfischerreviere Europas und ist Lebensraum für viele Braunbären. Der Nationalpark Kozara wird liebevoll "Grüne Schönheit" genannt. Ein Gesetz, das den Holzeinschlag zur wirtschaftlichen Nutzung verbietet, soll helfen, dass mit Hilfe von Insekten und Käfern wieder ein Urwald entsteht. Der Naturpark Hutovo Blato ist ein einzigartiger mediterraner Sumpf im Neretva-Delta und einer der größten Überwinterungsplätze für Vögel in Europa. Nur 20 Kilometer von der Adria entfernt leben in seinem wasserreichen mediterranen Moor mehrere Hundert Tier- und Pflanzenarten.
18:35
Die Balkanhalbinsel ist eine der drei südeuropäischen Halbinseln und 500.000 Quadratkilometer groß. Im übertragenen Sinne gilt sie als geografische Grenze zwischen Okzident und Orient. Ihr Name verweist auf ihren natürlichen Reichtum: Balkan - Berge mit vielen Wäldern. Tatsächlich ist sie eine Schatzkammer ökologischer Vielfalt. Ihr verborgener Reichtum: eine Fülle von National- und Naturparks - von Slowenien bis Griechenland. Griechenland bietet viele Orte abseits der bekannten Inselwelten. Zahlreiche Mythen und Geschichten ranken sich um unbekannte Lagunen, Seen und das Gebirge des Nordens. Eine Reise von einer Küste zur anderen - vom Ägäischen Meer bis zum Golf von Patras. Auf Alonissos, einer Insel der nördlichen Sporaden, kämpfen Naturschützer bereits Anfang der 1970er Jahre um die gefährdeten Mönchsrobben und verschiedene Delfinarten. Alonissos sowie sechs weitere Inseln bilden den größten Meerespark Europas und zugleich den ersten in Griechenland. Im Axios-Delta eröffnet sich - nahe der nordgriechischen Stadt Thessaloniki - ein ungeahntes Naturparadies zwischen dem Leben spendenden Fluss Axios und weit angelegten Reisfeldern. Das Gebiet ist ein sich ständig wandelndes Biotop für Vögel, Wildpferde und Ziesel. Der Nationalpark Prespa mit dem gleichnamigen See liegt im Dreiländereck von Griechenland, Nordmazedonien und Albanien und beheimatet das weltweit größte Brutgebiet von Krauskopfpelikanen. 2021 sind hier rund 70 Prozent der ansässigen Pelikanpopulation durch die Vogelgrippe gestorben. Im nördlichen Pindos-Gebirge findet sich Griechenlands höchstgelegener Nationalpark. Seine heiligen Wälder sind voller Geschichten - von Religion und Naturglauben. Hier gelten Eichenbäume als heilig und sind in der Volksüberlieferung mit der Unterwelt verbunden. Sie wurden als Orakelbäume verehrt, an denen Menschen Rat suchten. Ein positiver Nebeneffekt dieser Legenden: Sie tragen bis heute dazu bei, den alten Waldbestand vor Abholzung zu schützen.
19:20
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
19:40
Béla Varadi ist Fotograf, queer und Roma. Nachdem die rechtsnationale Fidesz-Partei in seiner Heimat Ungarn die Macht übernahm und die Lage für queere Menschen und Minderheiten immer feindseliger wurde, ist er 2012 nach London gezogen. Doch jetzt kehrt Béla zurück, um als Fotograf ein besonderes Ereignis festzuhalten: die Pride in Budapest, die die größte ihrer Geschichte werden soll - obwohl die Veranstaltung offiziell verboten wurde. In Budapest trifft er seinen Freund Norbert, ebenfalls queer und Roma. Norbert liebt seine Stadt, doch die gesellschaftlichen Spannungen bringen ihn an seine Grenzen. Trotz familiärer Unterstützung denkt er darüber nach, auszuwandern - ein Schritt, den viele queere Menschen in Ungarn bereits gegangen sind. Zsu und Enik? sind ein junges, lesbisches Paar aus Budapest. Kürzlich haben sie ein Haus auf dem Land gekauft und möchten demnächst dorthin ziehen und die liberale Hauptstadt verlassen. Wie wird es ihnen in der ländlichen Gemeinde als Außenseiter ergehen? Alle Protagonistinnen und Protagonisten vereint die Wut über das Verbot der Pride-Parade. Doch statt sich einschüchtern zu lassen, wollen sie Gesicht zeigen und an der Veranstaltung teilnehmen, um sich gegen die autoritäre Regierung unter Viktor Orbán zu wehren.
20:15
Frankreich, 1815: Der Sträfling Jean Valjean wurde für den Diebstahl eines Stückes Brot und zahlreiche Fluchtversuche 19 Jahre lang in Haft gehalten. Nun wird er endlich aus dem Zuchthaus entlassen. Der Bischof Myriel, den er nach seiner Entlassung zu bestehlen versucht, rettet Valjean vor einer erneuten Verhaftung und ebnet ihm mit dem Geschenk wertvoller Silberleuchter den Weg in eine bessere Zukunft. Bestürzt von dieser Erfahrung der selbstlosen Großzügigkeit beschließt Jean Valjean, sein Leben den Bedürftigen zu widmen. Nach dem literarischen Meisterwerk von Victor Hugo. Frankreich, 1815: Der Sträfling Jean Valjean, der wegen des Diebstahls eines Stückes Brot und zahlreicher Fluchtversuche 19 Jahre lang in Haft gehalten wurde, wird endlich aus dem Zuchthaus entlassen. Der Bischof Myriel, den er nach seiner Entlassung zu bestehlen versucht, rettet Valjean vor einer erneuten Verhaftung und ebnet ihm mit dem Geschenk wertvoller Silberleuchter den Weg in eine bessere Zukunft. Bestürzt von dieser Erfahrung der selbstlosen Großzügigkeit beschließt Jean Valjean, sein Leben den Bedürftigen zu widmen. Zwischen Anfang und Ende dieses ersten Films vergeht ein Jahrzehnt, in dem Jean Valjean mehrmals die Identität wechselt, um seiner Vergangenheit zu entkommen. Dabei ist Javert, der Sohn eines früheren Aufsehers im Zuchthaus von Toulon, ihm ständig auf den Fersen. In seinem neuen Leben als Bürgermeister von Montreuil-sur-Mer begegnet Valjean der Prostituierten Fantine, die alles bis auf ihre Zähne und ihr goldenes Haar verkauft hat, um an Geld zu kommen. Das wenige Geld schickte sie an die Familie Thénardier, die ihre Tochter Cosette in ihrem Gasthaus beherbergt. Während die Familie Thénardier immer mehr Geld verlangt, muss Cosette harte Arbeit verrichten und wird misshandelt. Um den letzten Willen der sterbenden Fantine zu erfüllen, macht sich Valjean auf die Suche nach dem kleinen Mädchen. Verfilmung des literarischen Meisterwerks von Victor Hugo mit der französischen Kinolegende Jean Gabin.
21:40
Frankreich, 1830: Das Volk spaltet sich zwischen Anhängern der Republik und der Monarchie. In den Pariser Cafés ist eine neue Revolution zu spüren. Der junge Student Marius, Sohn eines napoleonischen Colonels, zieht zur Familie Thénardier in die Hauptstadt. Neben seinen neuen politischen Aktivitäten beschäftigt ihn auch seine Zuneigung zu einer ihm unbekannten Dame: Es ist Cosette, die unter der Aufsicht von Jean Valjean zu einer sorglosen jungen Frau herangewachsen ist. Zweiter Teil der Verfilmung von Victor Hugos Werk, in dem die politische Dimension des Romans deutlich wird. Frankreich, 1830: Das Volk spaltet sich zwischen Anhängern der Republik und der Monarchie. In den Pariser Cafés ist eine neue Revolution spürbar. Der junge Student Marius, Sohn eines napoleonischen Colonels, verzichtet nach dem Tod seines Vaters auf sein adeliges Leben und zieht in die Hauptstadt zur Familie Thénardier. Neben seinen neuen politischen Aktivitäten beschäftigt ihn auch seine Zuneigung zu einer ihm unbekannten Dame. Es ist Cosette, die ihm während ihrer gewohnten Spaziergänge durch die Pariser Parks immer wieder begegnet. Unter der Aufsicht von Jean Valjean ist Cosette zu einer sorglosen, feinfühligen jungen Frau herangewachsen. Während eines ihrer Spaziergänge durch die Stadt werden Cosette und Valjean Zeugen, wie eine Frau beinahe verhaftet wird. Sie hatte aus Hunger ein Stück Brot gestohlen. Für das gleiche Vergehen musste Valjean einst lange im Zuchthaus büßen. Dank seiner Intervention bleibt die junge Diebin auf freiem Fuß und begleitet ihre Wohltäter in ihr wohlhabendes Zuhause. Dabei erkennen Valjean und Cosette nicht, dass es sich bei der Diebin um die Tochter der Thénardiers, Éponine, handelt. Durch die erneute Begegnung der beiden Familien wird Valjeans neue Identität aufgedeckt, wodurch ihm Inspektor Javert auf die Spur kommt. Derweil bereitet sich Marius mit seinen republikanischen Gesellen auf eine lange Nacht der Barrikaden vor ...
23:20
Wie viele andere Nationen sah sich auch die deutsche Filmindustrie zum Ende des Ersten Weltkriegs mit einer Flut US-amerikanischer Filme in den Kinos konfrontiert. Ab 1918 wandten sich Lubitsch und andere Filmemacher, die sich zuvor überwiegend komödiantischen Sujets gewidmet hatten, ernsteren Stoffen zu. Diese neue Richtung, zu der "Das Cabinet des Dr. Caligari" (1920) von Robert Wiene und andere expressionistische Stummfilme gehören, erwies sich als erfolgreich und ebnete den Weg für den Exporterfolg des deutschen Films. So entstand "Carmen", halb Liebesmelodram, halb Militärsatire, als ambitionierte Großproduktion des Produzenten Paul Davidson. Er setzte ganz auf seine Hauptdarstellerin Pola Negri, die mit "Carmen" ihren internationalen Durchbruch errang. Zweieinhalb Jahre nach seiner deutschen Premiere kam der Film in den USA heraus, und kurz darauf erhielt Pola Negri ihr erstes Engagement für eine Hollywood-Produktion. "In Lubitschs Carmen-Film ist die Hauptfigur niemals Liebende, sie nutzt ihre weiblichen Kräfte als Lockvogel für die Banditen, zur Verführung des Gefängniswärters und zur flüchtigen selbstbetrügerischen Annäherung an das Establishment: berühmter Stierkämpfer und Offizier", schrieb Werner Schroeter 1984 im "Lubitsch"-Buch von Hans Helmut Prinzler und Enno Patalas. ARTE zeigt "Carmen" in der restaurierten Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung, mit neuer Musik von Tobias Schwencke, die im Jahr 2021 im Auftrag von ZDF und ARTE produziert wurde.
00:55
Nach wahren Begebenheiten - Dublin, 1964: Auf einer Hochzeit wird Margaret von ihrem Cousin Kevin vergewaltigt. Am nächsten Tag wird sie mit dem Einverständnis ihrer Eltern vom Dorfpfarrer in ein Magdalenenheim überstellt. Dort landen auch Bernadette, die im Waisenhaus kesse Blicke mit einigen Jungs gewechselt hat, und Rose, die ein uneheliches Kind geboren hat und es auf Druck ihrer Eltern zur Adoption freigeben musste. Wie die anderen "gefallenen" oder "auffälligen" Frauen sollen sie im Heim wieder auf den Weg Gottes gebracht werden. Bei ihrer Ankunft wird ihnen alles Persönliche weggenommen: Kleidung, Familie, Identität. Die Macht der Nonnen ist grenzenlos; von nun an sind die jungen Frauen ihrer Willkür ausgeliefert. Tag für Tag erwarten die Insassinnen schwere Arbeit in der Wäscherei, Hunger, Erniedrigung, Gewalt und Missbrauch. Doch die drei wollen sich nicht brechen lassen und vor allem nicht hinter diesen Mauern sterben. Nach Jahren der Unterdrückung tut sich die Chance auf, dem menschenunwürdigen Dasein zu entkommen.
02:50
Mitten in Amiens beginnen die 300 Hektar grossen Hortillonnages, die in Feuchtgebieten angelegten Kleingärten der Stadt. Früher lagen hier Gemüsegärten, heute bewirtschaftet Francis Parmentier als einer der letzten Gärtner die Wasserparzellen. Von Gemüsekisten bis zum Traktor muss er alles per Boot transportieren. Amiens berühmte mittelalterliche Kathedrale wurde von der Erfolgsgeschichte einer geheimnisvollen Pflanze mitfinanziert: dem Färberwaid. Die gelbe Blume gibt blaues Pigment, das einst teuer verkauft wurde. Hélène und David Brunel experimentieren damit. Sie wollen die alte Färbetradition wiederbeleben. Östlich von Amiens, in Saint-Quentin, liegt auch ein geschütztes Feuchtgebiet mitten in der Stadt. Graureiher und Blaukehlchen verstecken sich im Schilf. Gleich nebenan ziehen Sandrine Lemaire und ihre Kollegen auf einer Vogelschutzstation verlassene Jungvögel auf. Selbst der riesige Wald von Compiègne war vor Jahrhunderten ein Sumpfgebiet. Heute flanieren hier Menschen zwischen Buchen und Eichen und werden von Christian Decamme in die heilende Kraft des Waldbadens eingewiesen. Richtung Norden stösst man auf die Marschlandschaft von Saint-Omer. Hier lebt der Bootsbauer Rémy Colin. Er hat den traditionellen Bootsbau wiederbelebt. Mit seinen Holzbooten schippern Besucher durch die Kanäle. Die Landschaftspflege übernehmen die Ranger vom Naturschutz. Einige störrische Ziegen, die als natürliche Rasenmäher fungieren, müssen von ihnen mit dem Boot von Parzelle zu Parzelle chauffiert werden. Unweit entfernt liegt Französisch-Flandern. Dort will der Sternekoch Florent Ladeyn kochend die Welt verbessern. Er setzt auf hundert Prozent lokale Zutaten, der Natur und seiner Region zuliebe. Erstausstrahlung: 28.07. 2025
03:15
Mitten in Amiens beginnen die 300 Hektar grossen Hortillonnages, die in Feuchtgebieten angelegten Kleingärten der Stadt. Früher lagen hier Gemüsegärten, heute bewirtschaftet Francis Parmentier als einer der letzten Gärtner die Wasserparzellen. Von Gemüsekisten bis zum Traktor muss er alles per Boot transportieren. Amiens berühmte mittelalterliche Kathedrale wurde von der Erfolgsgeschichte einer geheimnisvollen Pflanze mitfinanziert: dem Färberwaid. Die gelbe Blume gibt blaues Pigment, das einst teuer verkauft wurde. Hélène und David Brunel experimentieren damit. Sie wollen die alte Färbetradition wiederbeleben. Östlich von Amiens, in Saint-Quentin, liegt auch ein geschütztes Feuchtgebiet mitten in der Stadt. Graureiher und Blaukehlchen verstecken sich im Schilf. Gleich nebenan ziehen Sandrine Lemaire und ihre Kollegen auf einer Vogelschutzstation verlassene Jungvögel auf. Selbst der riesige Wald von Compiègne war vor Jahrhunderten ein Sumpfgebiet. Heute flanieren hier Menschen zwischen Buchen und Eichen und werden von Christian Decamme in die heilende Kraft des Waldbadens eingewiesen. Richtung Norden stösst man auf die Marschlandschaft von Saint-Omer. Hier lebt der Bootsbauer Rémy Colin. Er hat den traditionellen Bootsbau wiederbelebt. Mit seinen Holzbooten schippern Besucher durch die Kanäle. Die Landschaftspflege übernehmen die Ranger vom Naturschutz. Einige störrische Ziegen, die als natürliche Rasenmäher fungieren, müssen von ihnen mit dem Boot von Parzelle zu Parzelle chauffiert werden. Unweit entfernt liegt Französisch-Flandern. Dort will der Sternekoch Florent Ladeyn kochend die Welt verbessern. Er setzt auf hundert Prozent lokale Zutaten, der Natur und seiner Region zuliebe. Erstausstrahlung: 28.07. 2025
03:40
03:45
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
04:00
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.