Weihnachten, 2023: Auf dem Kreuzfahrtschiff MS Maud fällt der Strom aus. Eine riesige Welle in der Nordsee hat die Fenster der Brücke zerschmettert und Wasser dringt ein. Das Schiff ist nicht mehr zu navigieren. Nur durch Glück bleibt eine größere Katastrophe aus. Bis Mitte der 90er Jahre wusste man nicht, ob es solch hohe und zerstörerische Wellen überhaupt gibt. Bis erstmals eine riesige, fast 30 Meter hohe Welle zweifelsfrei auf einer Bohrinsel registriert wurde. Heute schätzen Forscher: Eine Monsterwelle kann sogar bis zu 35 Meter hoch werden. Die Gefahr: Monsterwellen entstehen scheinbar aus dem Nichts, treten immer plötzlich auf und selbst modernste Schiffskonstruktionen können den extremen Kräften von Monsterwellen nicht standhalten. Viele in der Schifffahrtindustrie sind deshalb alarmiert. Meeresforscher haben in den letzten Jahren versucht, dieses Phänomen besser zu verstehen. Ihre neuesten Erkenntnisse bieten die Chance, die gefährlichen Kräfte der Meere zu entschlüsseln. Doch können wir uns auch davor schützen?
Als die kleine australische Stadt Northam vor ein paar Jahren beschloss, ihre großen, leerstehenden Weizensilos von einem lokalen Künstler bemalen zu lassen, ahnte noch niemand, was für ein Erfolg dies werden würde. Plötzlich strömten Touristen und Besucher aus allen Teilen des Landes herbei, und der kleine, bis dahin verschlafene Ort war plötzlich in aller Munde. Kein Wunder, dass bereits ein Jahr später eine andere Stadt nachzog und ihre Silos ebenfalls mit Alltagsszenen gestalten ließ. Inzwischen gibt es schon 44 dieser Riesenkunstwerke, die meisten davon auf einer fast 200 Kilometer langen Route, dem Silo Art Trail, dem Silo-Kunst-Pfad. Auch die Stadt Goroke will jetzt dazugehören. Die abgelegene 300-Seelen-Gemeinde möchte sich als jüngster Ort der größten Freiluft-Galerie der Welt anschließen. Die Motive haben die Einwohnerinnen und Einwohner selbst ausgesucht: einen Eisvogel, genauer einen Kookaburra oder Jägerliest, und eine Australische Elster, die im Deutschen auch Flötenkrähenstar genannt wird. Als Künstler entschied sich die Stadt für Geoffrey Carran, der bekannt ist für seine lebensechten Vogelporträts. Ein solch großes Gemälde hat Geoffrey bisher noch nie gemalt, und so ist dieser Open-Air-Auftrag auch für ihn eine Herausforderung. Nicht nur die Größe der stillgelegten Weizensilos muss nämlich in Betracht gezogen werden, sondern auch die Komposition der Bilder ist wichtig. Schnell merkt Geoffrey, dass er mit den beiden Vögeln allein nicht auskommt. Und so will er nun noch einen dritten Vogel malen: einen Rosakakadu, der sich harmonisch zwischen die anderen beiden einfügt. Aber das ist nur eine von vielen Überraschungen und Unwägbarkeiten, die solch ein Projekt mit sich bringt - wenn Kunst auf Silos trifft.
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
(1): Brasiliens Bällchen mit orientalischem Touch: Quibe (2): Nostalgiegeschmack: Mariele, eine Brasilianerin in Paris (3): Ran an die Töpfe!
(1): Äthiopien: Von Hugo Pratt zu Corto Maltese (2): Portugal: Im Land von König Fußball (3): Kolumbien: Cecilias gefüllter Fisch (4): Agen: Das Leben ist bunt!
(1): Bella Bellow, Gesangsstar aus Togo (2): New York: Vorhang auf für das jiddische Theater (3): Brasilien: Monicas exotische Cupcakes (4): Indien: der blutrünstige Vasco da Gama
Der westlichste Landstrich Irlands beeindruckt mit dramatisch zerklüfteten Bergen und Küsten, Mooren und Seen. Die Natur auf der Halbinsel Kerry entfaltet sich im Wechsel der Jahreszeiten. Rothirsche, Dachse, Papageitaucher und die bedrohte Kornweihe sind hier beheimatet. In den Eichenwäldern spielt sich das geheime Leben der Dachs-Clans ab, wo die Jungen im Schutz der Baue heranwachsen. Vor der Küste, auf den rauen Skellig Islands, bieten zur Brutzeit die Papageitaucher ein Spektakel. All diese Tierarten meistern den Wechsel der Jahreszeiten und sind Teil der Ökosysteme der Grafschaft. Im Fokus stehen auch die vom Aussterben bedrohten Kornweihen. Die geisterhafte Präsenz der Vögel in den Sümpfen und Mooren von Kerry war einst ein Symbol für ein blühendes Ökosystem. Ihre Zahl schwindet, da ihr Lebensraum vor allem durch die Ausweitung von Fichtenplantagen reduziert wird. Der Verlust dieser majestätischen Vögel könnte das empfindliche Gleichgewicht der Natur stören. Leidenschaftliche Schützer der Tierwelt setzen sich für den Erhalt der naturbelassenen Landschaft ein. Ein Jahr in Kerry zeigt, wie die Zyklen der Natur von Leben, Tod und Erneuerung das Land erhalten.
Das irische Wort "boireann" bedeutet so viel wie "felsiger Ort", denn charakteristisch für den Burren ist seine hügelige Karstlandschaft aus silbrig glänzendem Kalkstein, die von zahllosen Spalten und unterirdischen Höhlen durchzogen ist. Auf den ersten Blick wirkt der Burren wie ausgestorben, doch das Leben gedeiht hier in einer Vielfalt, wie sie sonst nirgendwo in Irland zu finden ist. Seltene arktische und mediterrane Blühpflanzen entfalten ihre Pracht in den Felsspalten, mächtige Raubvögel nisten in den Ruinen mittelalterlicher Abteien, Singschwäne aus Island überwintern auf geheimnisvollen, plötzlich verschwindenden Seen, und die riesige Unterwelt des Burren mit ihren Höhlen und Einflugöffnungen für Schwalben ist ein perfektes Versteck für unzählige gefährdete Tiere. Sie bergen auch viele Geheimnisse aus der Vergangenheit und Naturgeschichte Irlands. Mit mehr Schmetterlingsarten als irgendwo sonst im Land und einigen der stärksten Säugetierpopulationen - vor allem des beliebten irischen Hermelins und des scheuen Baummarders - ist der Burren aufgrund seiner biologischen Vielfalt von internationaler Bedeutung. Es ist dank der umsichtigen Pflege durch Menschen, die dieses steinige Land seit Jahrtausenden bewirtschaften und verwalten, auch aus botanischer Sicht ein echtes Paradies. Die Dokumentation zeigt die Widersprüche einer Naturlandschaft, die vor Tausenden von Jahren durch menschliche Zerstörung entstanden ist und auch heute noch menschlicher Eingriffe bedarf, um sie als den Schatz zu erhalten, zu dem sie geworden ist.
Der Ornithologe Seán Ronayne ist schon von Kindesbeinen an ein Naturliebhaber. Den Gesang aller Vögel Irlands aufzunehmen, wurde für ihn zu einer Herzensangelegenheit. Wenn er einen Vogel hört, sieht er die Klangspur mit ihren hohen und tiefen Tonlagen vor seinem geistigen Auge ablaufen. Manche Vögel haben Akzente oder gar Dialekte. Seán wird oft von seiner katalanischen Lebensgefährtin Alba begleitet. An den abgelegensten und mitunter spektakulärsten Orten des Landes nehmen sie die Gesänge der irischen Vögel auf: Auf der Felsinsel Skellig Michael treffen sie auf eine Schar an Meeresvögeln; die Insel Tory entpuppt sich als Bastion des Wachtelkönigs; im Hochland von Donegal lauschen sie dem Gesang einer Ringdrossel; im zentralirischen Westmeath geht ein sonderbares Raunen durch die Lüfte; bei einem Waldspaziergang hört Seán einen Eichelhäher, der das Bellen seines Hundes imitiert. Der Ornithologe reagiert hochempfindlich auf akustische Reize - eine Belastung und Stärke zugleich. Im Rahmen seines Großprojekts hat er bereits mehr als 6.000 Aufnahmen gemacht. 90 Prozent davon sind Vogelstimmen. Der Rest sind Fledermaus- und Fliegenlaute, Flügelschläge und Naturgeräusche wie Meeresrauschen, Flussplätschern und Donnerschläge. Seán hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen für die Schönheit des Vogelgesangs und den dramatischen Rückgang der irischen Biodiversität zu sensibilisieren.
Was Europa bewegt
(1): Key Lime Pie - Limettentarte aus Florida (2): Nostalgiegeschmack: Heather, von Florida nach Portugal (3): Ran an die Töpfe!
(1): Senegal: Orchestra Baobab, Soundtrack einer Nation (2): Türkei: Land der tanzenden Männer (3): Philippinen: Casianos Rindersuppe "Bulalo" (4): Brest: Der Spanische Bürgerkrieg taucht in der Bretagne auf
(1): Das bunte Neuseeland von Keri Hulme (2): Mexiko: die Kunst der schwarzen Keramik (3): Madeira: Marias Polenta mit Bastardmakrelen (4): Japan: ein prähistorischer Schwindel
Friedrich Klopfer ist todkrank. Sein letzter Wunsch: Anna Conti soll dafür sorgen, dass sein Sohn Falk endlich Gerechtigkeit erfährt. Dieser sitzt seit neun Jahren im Gefängnis - für einen Mord, den er laut Klopfer unmöglich begangen haben kann. Das bestätigt auch der seltsame Anruf einer anonymen Frau. Conti ist skeptisch, da der Anruf keinen konkreten Beweis liefert. Doch Klopfers Entschlossenheit und sein gesundheitlicher Zustand erwecken ihr Mitleid und so beginnt sie, Nachforschungen anzustellen. Schnell stoßen Conti und ihr Assistent Carlo auf erste Ungereimtheiten bei den damaligen Ermittlungen. Nur: Warum beharrt der verurteilte Sohn so vehement auf seiner Schuld? Überraschend findet Conti heraus, dass die anonyme Anruferin, die Friedrich Klopfer kontaktiert hat, entführt wurde. Conti sucht Hilfe bei Staatsanwältin Henry Mahn. Als diese versucht, sich des Entführungsfalls anzunehmen, läuft sie dabei im eigenen Haus gegen überraschend viele Widerstände an, nicht zuletzt sogar in Person ihres Vorgesetzten, Oberstaatsanwalt von Thun. Offensichtlich hat niemand Interesse daran, dass die Wahrheit in diesem Fall ans Licht kommt. Außer Conti und Henry. Zum ersten Mal ermitteln die beiden Frauen gemeinsam gegen eine unsichtbare Kraft, die immer bedrohlichere Zeichen aussendet. Dabei landen sie bald im Dunstkreis eines preisverdächtigen Restaurants und dessen charmanten Chefs.
Hawai'i (oder Big Island) ist die größte und jüngste Insel des gesamten Archipels sowie dessen Namensgeberin. Der aktive Vulkanismus auf dem Eiland offenbart die Urkräfte des Planeten. Der Kilauea gehört zu den aktivsten Vulkanen der Erde. Die Einsamkeit und die Erhabenheit der Landschaft machen das Leben am Rande des Kilauea für Menschen wie Jade Chen so lebenswert. Die aus New York stammende gebürtige Taiwanerin kann sich keinen besseren Ort zum Leben vorstellen. Sie hat sich regelrecht in die Lava verliebt. Auch Sig Zane hat sich verliebt - in die atemberaubende Natur von Big Island. Die Folge: Der berühmte Hawaiihemd-Designer würdigt auf seinen Entwürfen die einzigartige Pflanzenwelt der Insel. Ihre Motive finden sich auf all seinen Kreationen wieder. Big Island ist nicht nur Vulkan-, sondern auch Rinderland. Hier befinden sich einige der ältesten und größten Rinderfarmen der USA. Michelle Galimba leitet seit knapp 25 Jahren die Kuahiwi Ranch, einen Familienbetrieb an der Südspitze der Insel. Ihre Weiden liegen in unmittelbarer Nähe vom South Point, dem südlichsten Landpunkt der USA. Den Überlieferungen nach erreichten hier die Polynesier vor rund 1.500 Jahren die Hawai'i-Inseln. Kailua-Kona an der Westküste ist das sonnige und trockene Zentrum der Insel. Hier trainiert Melanie Kelekolio ein Damenteam in sogenannten Auslegerkanus. Outrigger-Paddeln kennt keine Altersgrenze. Die Frauen in Melanies Team sind zwischen 20 und 75 Jahre alt. Das Auslegerpaddeln ist auf Hawai'i so beliebt wie Fußball in Deutschland. Die Dokumentation entstand vor den verheerenden Bränden auf der Insel Maui im August 2023.
In dieser Folge der Dokumentationsreihe wirft Frank Gensthaler einen Blick auf Maui und Moloka'i. In der Mitte des Archipels bilden sie das Herz Hawai'is. Die zweitgrößte Insel Hawai'is - Maui - ist ein wahres Paradies für Surfer. Archie Kalepa war einer der ersten Big-Wave-Surfer und jagt heute noch dem Nervenkitzel hinterher. Für den Klang der Insel steht die Ukulele wie kein anderes Instrument. Eric DeVine baut das kleine Zupfinstrument seit 20 Jahren. In Kula macht er sich auf die Suche nach dem perfekten Holz. Der Tanz der Insel - da gibt es keinen Zweifel - ist der Hula. Pi'ilani Lua ist eine Hula-Lehrerin der vierten Generation. Die Kumu Hula will nun diese alte Tradition auch an die nächste Generation, an ihre Kinder und Enkelkinder, weitergeben. Moloka'i ist das komplette Gegenteil von Maui: Vom Massentourismus verschont, scheint hier die Zeit stehengeblieben. Auf der ganzen Insel gibt es nur ein Hotel und keine einzige Verkehrsampel. Umweltschützerinnen und -schützer wie Matt Yamashita kämpfen hier für den Erhalt der vom Aussterben bedrohten Mönchsrobbe. Eine Besonderheit der fünfgrößten Insel Hawai'is: Vom örtlichen Postamt können bemalte Kokosnüsse in die ganze Welt verschickt werden. Diese skurrile Idee rettete das Postamt vor 30 Jahren vor der Schließung. Die Dokumentation entstand vor den verheerenden Bränden auf der Insel Maui im August 2023.
Die Dokumentation über O'ahu beginnt in Honolulu, der Hauptstadt von Hawai'i, dem 50. Bundesstaat der USA. Hier drängen sich 350.000 Einwohnerinnen und Einwohner auf engstem Raum. Auf der drittgrößten Insel des Archipels befindet sich der legendäre Waikiki Beach. An der malerischen Ostküste O'ahus bereitet Bonnie Kahapea-Tanner ihr traditionelles polynesisches Segelkanu vor. Seit vielen Jahren arbeitet sie mit Jugendlichen und vermittelt ihnen neben dem Spaß am Segeln auch ein Stück hawaiianische Kultur. Kako'o 'Oiwi - das ist O'ahus ehrgeizigstes landwirtschaftliches Projekt. Eine Fläche von rund 400 Hektar Brachland soll wieder fruchtbar gemacht werden, um Taro anzubauen. Die knollenartige Nutzpflanze hat auf Hawai'i eine lange und ist ein Vermächtnis für zukünftige Generationen. Vor den Küsten O'ahus tummeln sich unzählige Haie im Pazifik. Sie sind enorm wichtig für das ökologische Gleichgewicht der Ozeane. Doch sie werden millionenfach gejagt. Um sie zu schützen, gründete Stefanie Brendl auf O'ahu ihre Organisation Shark Allies, mit der sie sich weltweit für den Schutz der bedrohten Jäger einsetzt. In der polynesischen Kultur spielen Tätowierungen eine wichtige Rolle, weil keine Schrift bekannt war. Tattoos waren Ausdruck der Identität und Persönlichkeit. Heute sind es Tätowierer wie Keli'i Makua, die diese Tradition fortsetzen und die uralte Methode des handgeklopften Tattoos auf Hawai'i wiederbeleben.
Orkhoo Lkhagva und ihr Mann führen ein Leben wie ihre Vorfahren. Obwohl Orkhoo im siebten Monat schwanger ist, muss sie die 60 Kamele der Familie in einen Pferch treiben. Denn im Frühjahr treiben alle Nomaden ihre Tiere zusammen, um zu kontrollieren, wie sie den Winter überstanden haben. Im äußersten Norden des Landes liegt der Chöwsgöl-See. Er ist das größte Süßwasservorkommen der Mongolei und ist als Nationalpark geschützt. Baterdene Zayabayar und ihr Kollege Tumursukh Munkthenger sind die Umweltinspektoren dieses Parks. Sie müssen auf den See hinausfahren, denn es gibt immer wieder Meldungen über illegale Fischer in der Schutzzone. Geprägt von alter Kultur und lebendiger Aufbruchstimmung ist Ulan Bator, die Hauptstadt der Mongolei, das pulsierende Zentrum des Landes. Der 15-jährige Chinguun Batbold lebt in einem Apartmentblock in der Stadt. Fast jeden Tag trifft er sich mit seinen Freunden auf dem Basketballplatz. Seine größten Idole sind Musiker aus dem eigenen Land. Deshalb nimmt Chinguun seit ein paar Jahren auch Privatunterricht in den Fächern Pferdekopfgeige und Kehlkopfgesang. Im äußersten Randbezirk von Ulan Bator entstand vor einigen Jahren eine kleine Firma, die schnell im ganzen Land bekannt wurde: ein Handwerksbetrieb, der Jurten nach altem Vorbild herstellt. Otgonbaatar ist studierter Holzbildhauer, Gründer und Geschäftsinhaber des Betriebs. Seine Kunden sind bereit, bis zu 60.000 Euro für eine voll ausgestattete Jurte zu zahlen.
Seit dem späten 19. Jahrhundert ist die Kleinmarkthalle in Frankfurt am Main ein lebendiger Treffpunkt für Feinschmecker. Nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde sie 1954 wieder aufgebaut. Der lebendige Markt, heute in einem schlichten, funktionalen Gebäude untergebracht, feiert die enge Verbindung der Stadt mit ihrer regionalen Küche. Hier wird eine Vielzahl von Produkten angeboten: von dem in Griesheim geernteten Lauchgemüse, das Kathrin Ludwig und ihre Familie anbauen, bis hin zu den begehrten Mangalitza- oder Wollschweinen, die Nils Mann und sein Vater in Groß-Zimmern züchten. Der Markt bringt das Beste aus der hessischen Landwirtschaft an die Stände und auf den Tisch. Chefkoch Bernd Schweizer führt die kulinarische Tradition der Stadt fort, indem er die berühmte Grüne Soße zubereitet. Sie besteht aus sieben verschiedenen Kräutern, die im Umland geerntet werden. Rings um die Stadt liegen Anbauflächen: Grüner Spargel kommt aus Weiterstadt und Johannisbeeren aus Kriftel. Die bittere Speierling-Frucht wird in Hattersheim für die Herstellung des Apfelweins verwendet. Ilse Schreiber gilt seit vielen Jahren als die Seele des Marktes, bekannt für ihre Tracht, ihre Auswahl an Würsten und ihre herzliche Art. Mit dabei ist auch Tanja Huck, die den berühmten Frankfurter Kranz backt, einen Kuchen wie eine Krone. Inmitten des lebendigen Treibens zeigt die Kleinmarkthalle das Beste der Frankfurter kulinarischen Identität: von Handkäs' mit Musik und Wein bis hin zu den vielfältigen kulturellen Einflüssen der mehr als 170 Nationalitäten, die in der Metropole am Main leben.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
Was Europa bewegt
Der alleinstehende Privatdetektiv François Manéri ermittelt im Fall der verschwundenen Studentin Rachel Siprien. Da die junge Frau seit sechs Monaten unauffindbar ist, hat die Polizei den Fall bereits aufgegeben. François ist einverstanden, sich im Auftrag von Rachels Mutter eine Woche lang der Suche zu widmen, mehr nicht. Die Befragung von Rachels Stiefvater, der Nachbarn und des Ex-Freundes zeichnen das Bild einer geheimnisvollen und unberechenbaren jungen Frau. Die offenbar zwischen zwei Welten pendelte: jener ihres wohlhabenden Elternhauses und dem düsteren Milieu eines Swingerclubs. François verstrickt sich bald in ein Netz gefährlicher Bekanntschaften, wozu auch seine verheiratete Geliebte gehört. Die Auffindung von Rachels Leiche löst neue Fragen aus, und François sieht sich vor die Wahl gestellt: aufgeben oder weiterforschen ... Eine Schlüsselfigur könnte Rachels beste Freundin Clarisse sein, mit der François eine sexuelle Beziehung eingeht. Guillaume Niclouxs Thriller baut die Spannung langsam auf und zieht den Zuschauer in ein Rätselspiel um Lust und Macht.
Wie werden Menschen zu religiösen Extremisten? Wie können Mädchen und Frauen in einer von Gewalt und Terror geprägten Welt überleben? Die Tunesierin Olfa ist Mutter von vier heranwachsenden Töchtern. Sie schlägt sich allein durch, seit sie sich von ihrem gewalttätigen Mann getrennt hat. In den Wirren nach dem Arabischen Frühling schließen sich ihre beiden ältesten Töchter 2014 dem Dschihad an. Ghofrane ist 16 und Rahma 14 Jahre alt, als sie in einem Ausbildungslager des IS in Libyen verschwinden. Die Geschichte dieser Familie wurde in den tunesischen Medien aufgegriffen - und ließ die Regisseurin Kaouther Ben Hania darauf aufmerksam werden. Seit international renommierten Filmen wie "Beauty and the Dogs" (2017) oder "The Man Who Sold His Skin" (2020) gilt Ben Hania als eine der aufregendsten Stimmen Nordafrikas. Ben Hania entscheidet sich, die Geschichte von Olfa und ihren Töchtern nachzuerzählen, nicht chronologisch, sondern in Form von Erinnerungsfragmenten, die zusammen mit Schauspielerinnen inszeniert wurden. In dieser schmerzvollen Konfrontation entfaltet sich nach und nach die gewaltvolle, dramatische Lebensgeschichte von Olfa und ihren Töchtern als komplexes Puzzle, in dem es nicht nur eine, sondern viele Wahrheiten gibt. Erst allmählich trauen sich die Frauen, zu erzählen, was ihnen angetan wurde - und was sie einander angetan haben. Olfas Töchter wurde 2023 beim Filmfestival in Cannes mit dem Preis für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet. Der Film war 2024 Tunesiens Oscar-Beitrag in der Kategorie Bester internationaler Film und wurde zudem in der Kategorie Bester Dokumentarfilm nominiert.
Rojda hetzt durch ein griechisches Flüchtlingslager. Sie ist keine Geflüchtete, sie ist Bürgerin der Bundesrepublik Deutschland und sucht nach ihrer Mutter, die mit einem Boot hier angekommen sein soll. Schließlich können sie sich in die Arme schließen. Doch die Stimmung ist schnell getrübt: Dilan, Rojdas Schwester, ist nicht mitgekommen. Sie ist im Irak geblieben, um dort in der Untergrundmiliz zu kämpfen. Also machen sich Rojda und ihre Mutter voller Sorge um Dilan zu zweit auf den Weg nach Deutschland. Rojda ist Bundeswehrsoldatin und geht weiter zur Arbeit, während ihre Mutter versucht, sich einzuleben. Beide denken ständig an Dilan und was wohl gerade mit ihr geschieht. Ein Anruf Dilans gibt Rojda den letzten Impuls, nach ihr zu suchen. Sie will sich als Übersetzerin für die kurdische Frauenmiliz in ihre Heimatstadt Erbil im Irak versetzen lassen. Die Mission stellt aufgrund von Rojdas persönlicher Verbindung einen Interessenkonflikt für die Bundeswehr dar. Niemand darf also wissen, was sie eigentlich vorhat: Sie will ihre Schwester finden. Die irakischen Frauen, die die Bundeswehr vor Ort ausbildet, scheinen anfangs beratungsresistent und wenig erfreut über die Ausbilderin aus Deutschland, die zwar ihre Sprache spricht, aber ansonsten wenig Gemeinsamkeiten aufweist. In Oberfeldwebel Alex Breidmeier scheint Rojda zumindest einen Vertrauten vor Ort gefunden zu haben. Auch zu Berivan, einer der Frauen aus der Verteidigungsmiliz, baut Rojda dann doch nach und nach ein fast freundschaftliches Verhältnis auf. Doch sie vermutet, dass Berivan ihr etwas über Dilan verheimlicht und sogar ihren Aufenthaltsort kennt. Rojda wird während ihrer Zeit im Kriegsgebiet immer wieder von ihren Gefühlen und ihrer Angst um Dilan überwältigt. Die Zeit rennt - wird sie Dilan jemals lebendig wiedersehen?
Es sind Wochen voller Virtuosität, voller Anspannung und Emotionen: der Film "Pianoforte" begleitet junge Pianistinnen und Pianisten aus aller Welt, die an dem legendären Chopin-Wettbewerb in Warschau 2021 teilnahmen. Der Wettbewerb findet nur alle fünf Jahre statt und ist weltweit einer der renommiertesten überhaupt. Er hat schon einige Weltstars hervorgebracht. Für die jungen Virtuosen ist er eine emotionale Achterbahnfahrt: Wer schafft es in die nächste Runde? Von den 160 Eingeladenen erreichen in 21 Tagen nur 10 die letzte Runde. Zum ersten Mal durfte ein Filmteam einen Blick hinter die Kulissen dieses legendären Wettbewerbs werfen. Der Dokumentarfilm folgt sechs jungen Pianistinnen und Pianisten bei ihren Vorbereitungen und in den nervösen Minuten vor ihrem Auftritt. Wir sehen sie bei den Proben zu Hause, in Gesprächen untereinander und mit ihren Lehrern. Der Film wechselt von den Entspannungsübungen des einen zum heftigen Drill einer anderen. Der polnische Filmemacher Jakub Piatek begleitet die mit 17 Jahren jüngsten Teilnehmer Hao Rao aus China und Eva Gevorgyan aus Russland, die Italienerinnen Leonora Armellini (29) und Michelle Candotti (25), Marcin Wieczorek (25) aus Polen und den ebenfalls aus Italien stammenden Alexander Gadjiev (27). Wir erleben ihren Jubel, den Druck des Umfeldes, aber auch das entnervte Aufgeben. Der Film zeigt, was es bedeutet, auf höchstem Niveau Musik zu machen, und welchen Preis die jungen Musiker dafür bezahlen müssen. Sechs junge Menschen, sechs unterschiedliche Temperamente mit der Hoffnung auf die Chance ihres Lebens.
Nach dem atemberaubenden Abenteuer der Sonde "Rosetta" auf dem Kometen Tschuri ist die Reise der amerikanischen Sonde "Osiris-Rex" zum Asteroiden Bennu ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Weltraumforschung. Sie zeugt einmal mehr davon, dass die menschliche Spezies zwar nicht unfehlbar ist, aber mit ungebrochenem Optimismus stets nach neuen Entdeckungen strebt! Osiris' jüngster Auftrag bestand darin, auf Bennus Oberfläche Bodenproben zu sammeln, aus denen die Forscher neue Schlüsse über den Ursprung der Erde ziehen wollen. Osiris Rex war 2016 in den Weltraum gestartet und hatte vier Jahre später bereits einiges hinter sich. Ihr erster Kontakt mit dem Asteroiden barg eine weitere Überraschung: Bennu war nicht, wie erwartet, ein Staubbrocken mit einladenden "Stränden", sondern glich vielmehr einer sehr ungastlichen Geröllhalde. Außerdem ist er mit einem Durchmesser von 500 Metern extrem klein. Nach einigen Umrundungen war klar: Landen konnte Osiris auf Bennu nicht. Sollte es der Sonde dennoch gelingen, ihre Instrumente auszuschwenken und die kostbaren Proben zu entnehmen? Es brauchte einiges an Kreativität und Teamgeist, um die Mission noch zum Erfolg zu führen ... Das Team um Filmemacherin Terri Randall ("Die Rettung des Toten Meeres"), die bereits zahlreiche Weltraumabenteuer dokumentiert hat, liefert den mitreißenden Bericht dieser kühnen Reise, bei der nichts so lief wie geplant.
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.