Wie können unsere Städte lebenswerter werden? Wie wird die Luft sauberer? Wie gehen wir mit den steigenden Temperaturen durch den Klimawandel um? Wie kann Raum geschaffen werden für eine wachsende Bevölkerung? Alle diese Fragen stellen sich Stadtplaner und Politiker auf der ganzen Welt. Und sie bauen ihre Städte um, in rasendem Tempo: In Paris sperrt Bürgermeisterin Anne Hidalgo die Stadtautobahn am Seineufer und macht sie zur Flaniermeile. Gleichzeitig sollen Flugtaxis und eine Verdopplung des Metronetzes die Mobilität ohne Auto vereinfachen. Menschen sollen in Zukunft bestenfalls nur noch in ihrem Viertel wohnen, arbeiten und einkaufen. Kein Weg soll länger als 15 Minuten dauern. Die Regierung in Barcelona unter Ada Colau sperrt ganze Stadtviertel für Autos, um die Luftverschmutzung zu senken. Kopenhagen baut Fahrradschnellstraßen, die bald Städte im ganzen Land miteinander verbinden. Hier soll das Auto auch für Betriebe und Handwerker bald überflüssig werden. In Berlin entsteht eine Modellstadt auf dem Areal des ehemaligen Flughafens Tegel. Hier wird klimagerecht gebaut und Sharing-Stationen sollen das eigene Auto überflüssig machen. Das Ziel der Stadtplaner: mehr Raum für Radfahrer und Fußgänger. Doch die Visionäre müssen auch mit Widerständen kämpfen. Der Umbau dauert oft deutlich länger als geplant. Ist er überhaupt so möglich, wie sie sich ihn vorstellen? Die Dokumentation zeigt bahnbrechende Ansätze für eine gelungene Verkehrswende in unseren Städten - in Europa und auf der ganzen Welt.
Die Lausitz - Heimat der größten Wolfspopulation Deutschlands. Vor über zwei Jahrzehnten ist das Raubtier hierher zurückgekehrt. Die Wildbiologin Lea Wirk erforscht die Reviere der Wölfe zusammen mit Molly, ihrer ausgebildeten Wolfsspürhündin. Sie wollen die Wolfs-Population im Blick behalten - vor allem den Nachwuchs, die Welpen. Jeder Tag ist eine neue, immer wieder überraschende Spurensuche. Lea Wirk und ihre KollegInnen sammeln Daten, aus denen sie abzulesen versuchen, wie viele Wölfe in den verschiedenen Territorien der Region unterwegs sind. Was fressen sie, wie bewegen sie sich, wie verschieben sich die Grenzen ihrer Reviere und wie sieht es mit Nachwuchs aus? Denn eine ausreichende Zahl an Welpen ist wichtig für den Wolf, um sich dauerhaft in ganz Deutschland zu etablieren. Doch wie kommt man den scheuen und klugen Wildtieren auf die Spur? Spürhündin Molly ist darauf trainiert, Wolfskot zu suchen. Anhand dieser und weiterer Spuren wie Fellhaaren, Pfotenabdrücken oder Bildern aus Kamerafallen rekonstruiert Lea den aktuellen Zustand und die Entwicklung der lokalen Wolfspopulationen - das sogenannte Wolfsmonitoring. Leas und Mollys Einsatzgebiet ist die Lausitz, ein im Süden Brandenburgs und im östlichen Teil Sachsens gelegener Landstrich. Um die 30 Wolfsterritorien gibt es hier - es ist das dichteste Vorkommen in Deutschland. Wölfe leben in Rudeln. Diese Familienverbände bestehen aus einem Wolfspaar, dessen Welpen und dem Nachwuchs des Vorjahres. Solange die Welpen klein sind, werden sie vom Rudel mitversorgt. Nach spätestens zwei Jahren wandern sie ab, um selbst ein Rudel zu gründen. So hilft der Nachwuchs, neue Gebiete in Deutschland zu besiedeln und das Wolfsvorkommen weiter zu stabilisieren. Doch was den Wolf freut, sorgt bei anderen für Unbehagen: Schafhalter Rainer Fehrmann hat auf dem Acker vor seiner Weide verdächtige Spuren entdeckt. Ein Wolf auf der Suche nach leichter Beute?
Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.
(1): Goas süße Versuchung: Bebinca (2): Nostalgiegeschmack: Vyjayanthi, eine Inderin in den Niederlanden (3): Ran an die Töpfe!
(1): In Australien: Die Stimme einer Aborigine-Dichterin (2): Der Olymp: Berg der griechischen Wunder (3): In den USA: Elzbietas Piroggen mit Kartoffel-Käse-Füllung (4): In Barcelona: ein Hochstapler mit tausend Gesichtern
(1): Japan: Die Haikus von Matsuo Basho (2): Glasgow: Von Schiffen und Arbeitern (3): Gran Canaria: Béatrice' Getreidepüree (4): Frankreich: Ein Arzt, der aufs Herz hört
Vulkane haben ungeheure Zerstörungskraft - und dennoch leben etwa 500 Millionen Menschen am Fuße dieser feuerspeienden Monster. Angesichts ihres Zorns sind die Menschen machtlos. Und wenn alles verloren scheint, können sie nur noch für ein Wunder beten ... In Indonesien wirft man Opfergaben in den rauchenden Krater, am Fuße des Ätna auf Sizilien nehmen Tausende Katholiken an Prozessionen teil und in Hawaii wird die Vulkangöttin mit rituellen Tänzen geehrt. Die erste Folge der Reihe "Vom Wesen der Vulkane" lädt zu einer spirituellen Reise in die von Göttern und Geistern bevölkerte Welt der Feuerberge ein.
Vulkane stehen für Zerstörung und Verwüstung: Sie speien Feuer und verwandeln ihre Umgebung in Mondlandschaften und Aschewüsten. Dennoch leben viele Millionen Menschen in aller Welt auf diesen tickenden Zeitbomben. Was macht die Feuerspucker so anziehend? Sicher nicht zuletzt die Tatsache, dass sie einen unerschöpflichen Ressourcensegen bedeuten: Auf allen fünf Kontinenten schenken Vulkane den Menschen unschätzbare Schätze: Sie sorgen in Japan für fruchtbare Böden, dienen auf Sizilien als Wasserreservoir, ermöglichen die Schwefelgewinnung in Indonesien und liefern in Neuseeland saubere und erneuerbare Energie. Jedoch müssen sämtliche dieser Reichtümer mühsam erkämpft werden - und das erfordert Tapferkeit, Hingabe und Entbehrung.
Der Cotopaxi in den ecuadorianischen Anden ist mit fast 5.900 Metern einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde. Sein Gipfelgletscher wird ständig überwacht, denn bei einem Ausbruch schmilzt das Eis und es bilden sich Schlammlawinen, sogenannte Lahars, die verheerende Schäden anrichten. Die Forschungsarbeit in dieser Höhe ist eine echte Herausforderung. Das erfährt Arnaud am eigenen Leib: Er wird höhenkrank und muss wieder zum tausend Meter tiefer gelegenen Basislager absteigen. An den Hängen des Cotopaxi begegnet er den Chagras. Der letzte Vulkanausbruch hat den ecuadorianischen Cowboys große Probleme bereitet, da sich die Asche wie eine Betonschicht auf das Gras gelegt hat, das somit ihre Tiere nicht mehr ernähren konnte. Im Falle einer Eruption müssen die Chagras ihre Reitkünste unter Beweis stellen und das Vieh mit Hilfe von Lasso und Pferd evakuieren. Doch der Vulkan stellt nicht nur ein Risiko dar, sondern auch eine Einnahmequelle, denn die Schlammströme hinterlassen Ablagerungen, aus denen sich wertvolle Baustoffe gewinnen lassen. Außerdem steht der Berg im Zentrum einer Glaubensrichtung, in der sich Katholizismus und überlieferte Weisheiten vermischen. Der Schamane Santiago Benitez lädt Arnaud zu einem Reinigungsritual ein: Sie begeben sich in eine Schwitzhütte, die mit glühendem Vulkangestein beheizt ist - eine bewegende Erfahrung. Die Menschen am Fuße des Cotopaxi haben gelernt mit der Gefahr, die vom Vulkan ausgeht, zu leben, haben aus ihrer Schwäche eine Stärke gemacht. Der Felsriese ist der Bezugspunkt ihrer Lebensphilosophie, die ihnen hilft, der Zukunft gelassen entgegenzusehen.
Was Europa bewegt
(1): Ein Eintopf, der Geschichten erzählt: Ropa Vieja Canaria (2): Nostalgiegeschmack: Claudia, von den Kanaren in die Niederlande (3): Ran an die Töpfe!
(1): In Griechenland: Starke Frauen in Literatur und Wirklichkeit (2): Auf Sri Lanka: Segensreiche Kokosnuss (3): Im Oman: Hajers Gewürzmilch (4): In der Schweiz: Der Tag, an dem es funkte
(1): Gabriele Münters farbenfrohes Bayern (2): Normandie: Auf den Spuren des Apfelweins (3): Usbekistan: Dilfuzas gefüllte Kürbis-Teigtaschen (4): Griechenland: Das Schiff der Hoffnung
In einem Altersheim wird ein Interview geführt. Der Interviewte beginnt seinen Bericht bedächtig: "Vor 111 Jahren, als ich zehn Jahre alt war ..." Jack Crabb, 121-jähriger Veteran der sogenannten Indianerkriege und der Schlacht am Little Big Horn, erzählt aus seinem Leben. Seine Eltern werden bei einem Überfall durch amerikanische Ureinwohner getötet; er wächst bei den Cheyenne unter der Obhut des Häuptlings Old Lodge Skins auf und erhält von den Indigenen den Namen Little Big Man. Bei einem Überfall der US-Kavallerie gibt er sich - nunmehr ein junger Mann - in aussichtsloser Lage als Weißer zu erkennen und gerät so unter die Fittiche der ebenso streng religiösen wie lüsternen Mrs. Pendrake, die ihrem Ziehsohn bald noch andere als mütterliche Gefühle entgegenbringt. Der irritierte Jack reißt aus und beginnt eine abenteuerliche Odyssee durch den Wilden Westen. Er wird Gehilfe des betrügerischen Medizinverkäufers Allardyce T. Merriweather. Als geprellte Käufer ihrem Unmut Luft machen und handgreiflich werden, sucht er das Weite und trifft auf seine Schwester, die ihn im Schießen unterweist und ihm so eine kurze Karriere als Revolverheld ermöglicht. Dann beschließt Crabb, bürgerlich zu werden, heiratet die Schwedin Olga und wird Kaufmann. Doch seine Frau wird von Indigenen geraubt, und sein Geschäft geht pleite. Auf der Suche nach Olga gerät er wieder zu den Cheyenne, wo er die schöne Sunshine zur Frau nimmt. Fast scheint es, als würde er zur Ruhe kommen. Doch Sunshine wird bei einem Überfall von den Truppen des General Custer ermordet. Crabb beschließt nun, Custer zu töten ...
Südafrika ist nicht nur durch weite Savannen, sondern auch durch beeindruckende Gebirgszüge geprägt. Die Felsen der Drakensberge, die an Drachenzacken erinnern, gaben dem größten von ihnen seinen Namen. Die Zulu nennen diese majestätischen Berge "uKhahlamba", die "Wand der aufgestellten Speere". Damit beschreiben sie das sogenannte Amphitheater, die berühmteste Felswand der Drakensberge. Sie erstreckt sich über mehrere Kilometer Länge und bis zu 1.200 Höhenmeter. Zahlreiche Wasserfälle stürzen hier in die Tiefe. Auch der Tugela-Wasserfall, der als der zweithöchste der Welt gilt. Bergführerin Zee Ndaba, eine der ersten schwarzen Südafrikanerinnen in ihrem Beruf, inspiriert junge Menschen aus den umliegenden Dörfern zum Wandern und zeigt ihnen die Schönheit ihrer Heimat. Der Geologe Digby Gold erklärt die Entstehung dieses einzigartigen Gebirges und sammelt Anschauungsmaterial für seine Vorträge an Schulen und Universitäten. Die Drakensberge entstanden durch vulkanische Eruptionen. Vor Millionen von Jahren ergossen sich große Mengen Magma aus der Erde und bildeten die Basaltmassen der Bergkette, die sich über mehr als 1.000 Kilometer durch Südafrika und Lesotho erstreckt. Durch ihre abgelegenen und schwer zugänglichen Täler sind die Drakensberge Heimat seltener und teils endemischer Tier- und Pflanzenarten. Nomaden hinterließen jahrtausendealte Felsmalereien. Doch der Kreislauf der Drakensberge ist in Gefahr. Biologen und Agrarwissenschaftler der südafrikanischen University of the Free State haben sich zusammengeschlossen, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Bergwiesen der Drakensberge zu erforschen.
Der Anblick ist ebenso atemberaubend wie unerwartet: Unmittelbar nördlich des Äquators erheben sich aus dem Tropenwald in Uganda mit Gletschern bedeckte Berge - das Ruwenzori-Gebirge. Es ist mit 5.109 Metern das dritthöchste Gebirge Afrikas und bildet die Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. 1991 wurde auf der ugandischen Seite der Ruwenzori-Mountains-Nationalpark gegründet, um den Regenwald und die Tiere, die darin leben, zu schützen. Darunter sind zahlreiche Affenarten, Antilopen und eine Vielzahl schillernder Vögel. Am Fuße der Berge erstreckt sich der Queen-Elizabeth-Nationalpark, er gilt als einer der schönsten Afrikas. Die Ausläufer des Ruwenzori-Gebirges sind von hier aus gut sichtbar. Mit fast 100 Säugetier- und mehr als 600 Vogelarten gilt der Nationalpark als besonders artenreich. Eine seiner Besonderheiten sind Löwen, die auf Bäume klettern. Von ihrem schattigen Platz dort oben können sie gut ihre Beute beobachten.
Guyana, das kleine, vielen unbekannte südamerikanische Land, ist das Zuhause von Riesenotter, Jaguar und der majestätischen Harpyie sowie einer Vielzahl anderer eindrucksvoller Tierarten. Das unzugängliche Hinterland ist geprägt durch endlose, unberührte Regenwälder. Es ist auch eine Welt, die reich an Gold und Diamanten ist, deren Förderung streng überwacht wird. Im Südwesten Guyanas liegen die weiten Savannen. In den Ebenen verstreut grasen die Rinder der indigenen Cowboys, der Vaqueros. Einmal im Jahr werden die Tiere für den Verkauf zusammengetrieben. Kleine Teiche und Inselwälder bieten zahlreichen Tieren Schutz und Heimat: Der leuchtend orange Felsenhahn nutzt das Dickicht für seinen außergewöhnlichen Balztanz. Die Anakonda geht im seichten Wasser auf die Jagd. Nimmt die Trockenheit zu, wagt sie eine lange, gefährliche Wanderung durch die Savanne. Die indigenen Farmer bauen überwiegend Cassava an, eine nahrhafte Wurzel, die allerdings giftige Blausäure enthält. Sie muss in einem aufwendigen Verfahren entfernt werden, bevor die Frauen des Dorfes Brotfladen backen können. Ist die Trockenheit auf ihrem Höhepunkt, fallen der Hitze zahlreiche Tiere zum Opfer. Grasbrände brechen aus, und der Tisch für die Aasfresser ist reich gedeckt. Nach monatelanger Dürre setzt endlich die Regenzeit ein. Bald treten die Flüsse über die Ufer und machen die Savanne zu einer einzigen Seenlandschaft. Ist die Überflutung hoch genug, entsteht ein geheimnisvoller See, der Lake Parime. Nur wer in der Regenzeit hierherkommt, kann dessen Wunder entdecken.
Im Nordosten des südamerikanischen Kontinents liegt ein tropischer Regenwald, dessen Geheimnisse noch weniger erforscht sind als die des Amazonas. Guyana beeindruckt nicht nur durch die unberührte Schönheit des Landes, sondern auch durch die atemberaubende Vielfalt seiner Tierwelt. Im Schatten des Blätterdachs durchstreift der Jaguar den Dschungel. Ein junges Männchen steht vor der Herausforderung, sein eigenes Territorium zu finden. Seine Wanderung führt entlang des majestätischen Essequibo, einem der längsten Flüsse Südamerikas. Guyana bietet dem jungen Raubtier eine beeindruckende Auswahl an Lebensräumen, die es zu erkunden gilt. Das verborgene Paradies im Regenwald ist Heimat für eine erstaunliche Artenvielfalt. Sein jugendlicher Übermut wird dem Jaguar harte Lektionen bescheren. Begegnungen mit Kaimanen, Arapaima-Fischen und Riesenottern werden seine Reise prägen und nicht nur die Schönheit, sondern auch die Gefahren seines neuen Lebensraums verdeutlichen. Auch die Harpyie, einer der größten Greifvögel der Welt, macht hier Jagd auf Beute. Gefahren, Überraschungen und faszinierende Begegnungen warten auf den Jaguar in einem der letzten unberührten Naturparadiese unserer Erde.
Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.
In Großbritannien leiden Schätzungen zufolge rund eine Million Menschen an Demenz. Wie Lorraine aus Darlington in Nord-England. Die 69-Jährige hat immer wieder Erinnerungslücken und Wortfindungsstörungen. "Ich könnte den ganzen Tag zu Hause bleiben und heulen oder fernsehen", sagt sie, "aber das bin ich einfach nicht." Lorraine engagiert sich dafür, ihre Umgebung demenzfreundlicher zu gestalten und berät Arztpraxen, kulturelle Einrichtungen oder auch den regionalen Flughafen, wie sich Menschen mit Demenz dort besser orientieren und sicherer fühlen können. Problematisch sieht sie zum Beispiel weiße Räume mit heller Beleuchtung. "Das wirkt für Demenz-Kranke wie ein riesiges Rechteck aus Licht. Das kann eine ziemliche Herausforderung sein", erklärt sie. "Besser sind beruhigende Farben und klare Konturen." Orientierungsprobleme hat auch Alan aus Ullesthorpe. Der Rentner lebt seit mehr als 15 Jahren mit Demenz und wird von seiner Frau Maggie unterstützt. Durch die Krankheit kann er sich oft an Dinge nicht mehr erinnern, die schon Jahre oder erst fünf Minuten her sind. Regelmäßig besucht Alan ein speziell für Demenzkranke entwickeltes Gehirntraining, das Brain-Gym. Mit Wort- und Zahlenspielen, Fingerübungen oder Puzzeln trainieren die Teilnehmenden ihre kognitiven Fähigkeiten. Maggie glaubt, dass ihr Mann ohne dieses Training sehr schnell abbauen würde. "Ich denke, er wäre dann sehr frustriert", sagt sie, "und ich wahrscheinlich auch!" Diese Form der Gehirn-Gymnastik ist Bestandteil eines Forschungsprojekts und könnte bei Erfolg in ganz Europa eingesetzt werden.
Charles Lindbergh war eine der prominentesten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Sein Ruhm gründete auf dem Gewinn eines Wettbewerbs, der weltweit für Aufsehen sorgte. Der New Yorker Hotelier Raymond Orteig setzte 1919 ein Preisgeld von 25.000 Dollar für den ersten Nonstop-Flug von New York nach Paris aus. Jahre lang blieb der Sprung über den Atlantik eine Utopie. Erst Mitte der 1920er-Jahre wagen sich rund ein halbes Dutzend Piloten aus den Vereinigten Staaten und Frankreich mit ihren Teams an den Start: René Fonck und Charles Nungesser, französische Fliegerhelden des Ersten Weltkriegs, der US-Amerikaner Richard Byrd, ein Offizier der United States Navy, der durch einen abenteuerlichen Flug zum Pol nationale Berühmtheit erlangt hatte, sowie Clarence Chamberlin, der seinen Lebensunterhalt als Fluglehrer und in der Luftzirkus-Szene verdiente. Auch im Hintergrund bereiten sich Kandidaten vor. Einer von ihnen: der junge Postflieger Charles Lindbergh. Der Dokumentarfilm begleitet die einzelnen Konkurrenten und schildert das immer aggressiver werdende Medienumfeld auf beiden Seiten des Atlantiks. Tödliche Unfälle und Totalabstürze überschatten das Rennen über den Ozean. Schließlich gelingt Lindbergh der historische Alleinflug - und der Sieg. Doch damit ist das Atlantikfieber nicht vorbei. Auch die Verlierer jagen weiter dem Traum vom Ozeanflug nach. Der Ruhm der meisten Atlantikflieger ist mit der Zeit verblasst. Geblieben ist die einsame Jahrhundertfigur Charles Lindbergh - und die Erinnerung an einen Helden, der über dem Atlantik verschollen blieb: Charles Nungesser. Sein Flugzeug, der "Weiße Vogel", wurde nie gefunden.
Niger, Westafrika: Fünf Europäer werden in der Wüste gefangen gehalten. Die Entführer fordern 5.000 Dollar von der französischen Botschaft und dem Außenministerium, doch dort antwortet niemand. Schließlich verkaufen sie die Geiseln an den Chef der AIAO, einer islamistischen afrikanischen Miliz. Diese nehmen die Geiseln mit in ihr Lager in den Bergen, wo sie einen Schafhirten dazu abstellen, die Geiseln zu bewachen. Am selben Tag: Die 45-jährige Marie Tessier, Managerin bei der Organisation Ärzte ohne Grenzen, gibt ein Interview über das Krankenhaus, das sie erfolgreich im Niger aufgebaut hat. Überraschend bietet ihr der französische Präsident den Posten der Außenministerin an. Ihr Amtsvorgänger wurde offiziell von einem Bus angefahren - in Wirklichkeit leidet er an Burn-out. Am nächsten Tag tritt Marie ihre neue Stelle an, mit dabei ist ihr Assistent Harold. Das ist ihre Chance, Verantwortung zu übernehmen! Marie wird vom Präsidenten über die Geiseln im Niger unterrichtet. Gleich darauf findet eine Krisensitzung statt. Verschiedene Optionen werden nun diskutiert: verhandeln, ein Kommando schicken oder warten. Der Präsident sagt klipp und klar: verhandeln, aber nicht zahlen. Offiziell wird jedoch das Gegenteil behauptet. Es findet ein Gespräch mit den Familien der Geiseln statt, die fragen, ob Frankreich zahlen wird. Marie weiß nicht, was sie sagen soll, verspricht aber einer Tochter, dass ihr Vater wiederkommen wird. Hat Marie noch alles "unter Kontrolle"?
Die 45-jährige Marie tritt ihren neuen Posten als französische Außenministerin an und wird direkt mit einer Geiselnahme im Niger konfrontiert. Sie und ihr Team erhalten ein Video, in dem die Geiseln merkwürdige Fragen ihrer Entführer beantworten müssen. Die Forderung an die Regierung ist simpel: 15 Millionen! Aber in Frankreich weiß niemand, von welcher Währung die Entführer sprechen - sind es Dollar, Euro oder afrikanische CFA-Francs? Marie berät sich mit ihren europäischen Kollegen und Kolleginnen. Schließlich wird gelost, wer sich um das Anliegen kümmern soll. Deutschland gewinnt. Aber Marie will unbedingt die Führung übernehmen. Sie verhandelt mit ihrem deutschen Kollegen Günter und ihrem italienischen Kollegen Federico, dann steht der Deal. Wenig später reist ein Vermittler in die Wüste des Niger, um mit den Terroristen zu verhandeln. Nach zwei Tagen können sie sich einigen: acht Millionen für fünf Geiseln. Doch als die AIAO die Geiseln zum Übergabetreffpunkt bringt, macht das Flugzeug mit dem Lösegeld eine Kehrtwende ... Im selben Moment empfängt Marie die Familienangehörigen zur Planung der Empfangszeremonie, als sie per Anruf erfährt: Der nigrische Präsident verbietet den Eintritt des Flugzeugs in sein Territorium. Statt den Familien den geplatzten Deal mitzuteilen, versteckt sich Marie. Sie hat bereits eine neue Idee ...
Marie erhält einen Anruf von dem Vermittler, der sie über den neuesten Stand der Geiselnahme im Niger informiert, als sie gerade im Bad ist. Ein gefundenes Fressen für die Presse! Die Amtskollegen der anderen betroffenen Länder beschwören sie, dass Frankreich nicht zahlen soll. Dies würde Anreize für den weltweiten Kidnapping-Markt schaffen. Sie wollen auf Angriff gehen, aber Marie ist dagegen: Das Risiko für die Geiseln ist zu groß, sie würde sich schuldig fühlen. Marie behauptet, die AIAO sei wieder bereit zu verhandeln. Der französische Präsident weist sie an, die Sache endlich zu regeln. Als ob das nicht genug wäre, möchte ihre Tochter Emma wieder bei ihrem Vater leben, da Marie als Ministerin noch weniger zu Hause ist als zuvor. Marie verspricht, sich mehr Zeit für sie zu nehmen, doch Emma ist nicht überzeugt. Auf dem Weg nach Brüssel zur NATO-Sitzung erfährt Marie, dass ein anderes europäisches Land die Freilassung seiner Geisel verhandelt hat - aber welches? Marie befürchtet, es könnte der deutsche Kollege Günter sein, und stellt ihn zur Rede. Dieser berichtet, dass der Deal schon beschlossen sei und das Flugzeug am nächsten Morgen mit dem Lösegeld in den Niger fliege. Marie bangt. Ohne die deutsche Geisel sind die anderen noch mehr in Gefahr. Marie ruft den nigrischen Präsidenten an, er solle das deutsche Flugzeug stoppen, aber der lehnt ab. Marie weiß keine Lösung. Es bleiben noch acht Stunden, um das Flugzeug aufzuhalten und die Geiseln zu retten ...
Am Abend trifft Marie Thomas, einen Flirt von ihrer früheren Arbeit bei der Organisation Ärzte ohne Grenzen. Sie ist deprimiert, ihre Libido gedämpft. Thomas berichtet ihr, dass das Krankenhaus, das sie gemeinsam im Niger aufgebaut haben, ein voller Erfolg ist. Und der nigrische Präsident freue sich über die Bekämpfung des Terrorismus in der Region. Das bringt Marie auf eine Idee. Um den nigrischen Präsidenten unter Druck zu setzen, bittet sie ihren Assistenten Harold, die Frachtschiffe von Ärzte ohne Grenzen zu blockieren. Am nächsten Tag wird die deutsche Geisel, die von Maries Amtskollegen Günter freigekauft wurde, von den Terroristen zum Treffpunkt gebracht. Doch als sie sehen, dass das deutsche Flugzeug mit dem Lösegeld eine Kehrtwende macht, will der Chef der AIAO die deutsche Geisel töten. Der französische Präsident stellt Marie zur Rede - sie soll sich bei ihrem deutschen Kollegen entschuldigen. Doch Marie denkt nicht daran. Der Präsident lädt sie zum persönlichen Gespräch und konfrontiert sie mit ihren Fehlern. Marie droht die Kündigung ...
Marie wurde gefeuert und ist nun Ministerin für Sport. Ihr Assistent Harold ist ihr in das neue Ministerium gefolgt. Ihre Aufgaben dort langweilen sie auf ganzer Linie. Doch Marie gibt nicht auf. Von ihrer Assistentin Cléa, die im Außenministerium geblieben ist, erfährt sie, dass die AIAO ein Video geschickt hat, in dem die Organisation den Geiseln droht. Beim neuen Außenminister Gresson fragt sie nach, wieso die Geiseln nicht für die von ihr vereinbarten neun Millionen befreit werden. Aber es wird ihr nur gesagt, dass das nicht mehr ihre Aufgabe sei. Am nächsten Tag wird Marie doch noch zur Verhandlung mit den Terroristen herangezogen. Die Entführer wollen nur mit ihr telefonieren - oder sonst eine französische Geisel töten. Sie fordern nun elf Millionen. Gresson gibt Marie zu verstehen, dass sie das akzeptieren soll. Das Lösegeld soll in 96 Stunden übergeben werden. Auf Maries Nachfrage, wieso 96 und nicht 48 Stunden, weicht Gresson aus. Irgendetwas scheint auch bei ihrem Assistenten Harold verdächtig, aber auch er umschifft ihre Fragen. Am Ende bleibt Marie nur eine Möglichkeit, die Geiseln zu retten: Sie fährt an den Flughafen und steigt in ein Flugzeug Richtung Niger ...
Am Morgen kommt Marie im Niger an und sucht den Vermittler auf. Zuerst möchte der sie nicht zum Lager bringen, sagt dann aber doch zu. Sie telefoniert mit dem französischen Präsidenten, der nun keine andere Wahl hat, als den geplanten Angriff abzusagen und das Lösegeld von elf Millionen loszuschicken. Am Abend wird sie in die Zelle gebracht, in der auch die Geiseln festgehalten werden. Diese berichten ihr von ihrem Plan zu fliehen, da sie nicht mehr daran glauben, noch befreit zu werden. Marie versucht, sie davon abzuhalten. Sie offenbart ihre wahre Identität, aber niemand glaubt ihr. Am nächsten Morgen findet der Hirte Marie gefesselt und geknebelt in der Zelle - von den Geiseln keine Spur. Als man sie wiederfindet, soll direkt am nächsten Tag die Lösegeldübergabe stattfinden. Können die Geiseln endlich befreit werden?
Samuel ist zehn Jahre alt. Er führt Tagebuch und hat ein Problem. Sein Problem ist, dass Basil der "großen Julie" erzählt hat, dass Samuel sie liebt. Das stimmt nicht, denn Julie ist ihm egal. Sie hat nur über einen seiner Witze gelacht und das fand er nett von ihr. Gut, eigentlich liebt Samuel die "große Julie", aber das darf niemand wissen. Nicht einmal Corentin, sein bester Freund. Schon gar nicht Dimitri, den Samuel hasst und in den alle Mädchen verliebt sind, weil er so schnell rennt, gute Noten hat und einen besonderen Humor. Auch nicht Bérénice, die in seiner Klasse ist und ziemlich aufbrausend sein kann. Auch nicht seine Lehrerin, seine Eltern oder die ganze Welt. Zwischen Träumereien und Erinnerungen, Grundschule und Gymnasium, erster Liebe und unbekannten Ängsten gibt das Tagebuch des zehnjährigen Samuel einen einfühlsamen Einblick in eine Kindheit und Jugend der Nullerjahre. Eine poetische Reise in animierter Form. Nach dem großen Erfolg der Serie "Samuel" in 21 kurzen Episoden zeigt ARTE nun eine Langfassung, in der alle Geschichten von Samuel nacheinander erzählt werden.
In Begleitung von Goldfisch Maurice taucht "Fische, schlauer als gedacht?" ab in die bunte Welt unter Wasser und erforscht, welche Formen von Intelligenz sich hinter Flossen, Schuppen und Kiemen womöglich verbergen. Vom kleinsten Bach bis zum größten Ozean, in Aquarien und Laboren weltweit beweisen Wissenschaftler, dass Fische alles andere als beschränkt sind. Die Forschung versucht seit einigen Jahren zu verstehen, was in den Köpfen der Wasserbewohner vor sich geht. Und die neuesten Entdeckungen übersteigen alle Erwartungen. Die Dokumentation präsentiert diese verblüffenden Erkenntnisse und veranschaulicht, wie Fische die Welt wahrnehmen, miteinander kommunizieren und mit ihrer Umwelt interagieren. Was sieht Goldfisch Maurice? Wie reagiert er auf Berührungen? Hat er einen Geruchssinn? Vermag er sich seiner Umwelt anzupassen, Werkzeuge zu benutzen und vielleicht sogar Gefühle zu empfinden? Wissenschaftler in Portugal, Polynesien, Großbritannien und auf Korsika geben Antworten auf diese spannenden Fragen. Zu den tierischen Protagonisten der Dokumentation zählen der einfühlsame Zebrabärbling, der Buntbarsch, der seinen ehelichen Pflichten nachgeht, der Putzerlippfisch, der sich im Spiegel erkennt, der Goldfisch, der sich monatelang an komplexe Abläufe erinnert und Musikstücke nach Genres einzuordnen vermag, der clevere Schützenfisch, der rund 40 menschliche Gesichter unterscheiden kann. Wer zweifelt da noch an der Intelligenz der Fische?
Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.
Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.
In Ecuador befinden sich über hundert Vulkane, einer von ihnen ist der explosive Tungurahua. 2006 begrub er einen Teil des Dorfes Palictahua unter einer glühenden Aschewalze. Die Einwohner sind durch die Hölle gegangen, unter ihnen Jorge Totoy: Mitten in der Nacht mussten sie evakuiert werden, doch die Eruption nahm trotz aller Maßnahmen sechs Personen das Leben. Aber die Dorfbewohner lassen sich nicht vertreiben, denn sie lieben ihr Land. Um dem feuerspeienden Riesen etwas entgegensetzen zu können, wird er Tag und Nacht durch ein Netzwerk freiwilliger Wachtposten überwacht, die bei den geringsten Alarmzeichen die zuständigen Behörden informieren. Damit es nicht wie nach der letzten Eruption zu einer Nahrungsmittelknappheit kommt, haben die Bewohner zudem eine von den Inka überlieferte Tradition wiederbelebt: Ein paar Kilometer vom Dorf entfernt bewirtschaften sie gemeinsam ein Stück Land, auf dem Grundnahrungsmittel für alle angebaut werden. Die Nutzfläche liegt weit genug vom Krater entfernt, um von den pyroklastischen Strömen verschont zu bleiben, aber nah genug, um von der mineralreichen Vulkanasche zu profitieren. Auch eine andere Tradition soll nun wiederbelebt werden: Hernan Molina will an den Hängen des Vulkans das Thermalbaden in freier Natur wieder ermöglichen, und das, obwohl das Bad in der Gefahrenzone liegt, etwa zwei Kilometer vom Krater entfernt. Doch als Arnaud zusammen mit Hernan das warme Nass genießt, versteht er dessen Anliegen, im Herzen des Vulkans zu baden. Am Fuße des Tungurahua werden die unbeugsamen Menschen niemals aufgeben, sondern der Bedrohung des Glutriesen durch ihren Zusammenhalt und ihren Glauben trotzen.