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TV Programm für ARTE am 22.04.2025

42 - Die Antwort auf fast alles 04:20

42 - Die Antwort auf fast alles: Wie lösen wir das Atommüllrätsel?

Infomagazin

Atomenergie. Sauber und billig - dachte man. Aber es gibt da ein Problem: den Atommüll. Bis er nicht mehr strahlt, muss der radioaktive Abfall in ein Endlager - und zwar für eine Million Jahre, eine unfassbar lange Zeit! Wer wird dann auf unserer Erde leben? Wie können wir uns diese Menschheit von übermorgen vorstellen? Ihre Kultur, ihre Kommunikation, ihre Schrift, ihre Technik? Sind wir dann och Menschen im heutigen Sinn? Vieles ist denkbar in einer Million Jahre. Doch nicht nur wir - auch unser Planet wird sich massiv verändern. Der Klimawandel lässt die Meere ansteigen, es kann zu Vulkanausbrüchen, Kometeneinschlägen oder sogar einer neuen Eiszeit kommen. Und nun stelle man sich vor, man müsste den Menschen in dieser Zukunftswelt etwas mitteilen: Achtung, Endlager! Radioaktive Gefahr! Hier nicht graben! Auch keine Felder anlegen, Häuser bauen oder einen Hyperloop. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass unser heutiges Zeichen für Radioaktivität in 100.000 Jahren noch verstanden wird. Grenzen des Verstehens lösen sich über lange Zeiträume auf - und Zeichen sind immer nur die Zeichen ihrer Zeit, eingebunden in Kontexte und Kulturen. Welche universellen Symbole brauchen wir also, um künftige Generationen vor unserem radioaktiven Erbe im Untergrund zu warnen? Wie gelingt es uns, die richtige Botschaft zu senden, damit sie das Atommüll-Rätsel lösen können? Und wie schaffen wir es, die Zeichen möglichst lange zu konservieren?

Stadtratten 05:00

Stadtratten: Unbekannte Parallelwelt

Dokumentation

Kaum ein Tier ist so präsent im gesellschaftlichen Bewusstsein, der Kultur und den Großstädten wie die Ratte. Schaurige Geschichten und Gerüchte, Ekel und Emotionen umschwirren sie. Der Versuch, ihrer Herr zu werden, verschlingt Jahr für Jahr Millionen, doch die wissenschaftlichen Ansätze für ein sinnvolles Rattenmanagement stehen noch am Anfang. Die moderne Wissenschaft hat die Spezies auffällig lange vernachlässigt. Und sieht man einmal von dem Interesse ab, das der Mensch der Ratte als Labortier zukommen lässt, verwundert die Ignoranz der Wissenschaft. Ob in Vancouver, Helsinki, Paris, York oder Berlin - in weltweit großangelegten Forschungsprojekten wird nun erstmals versucht, Antworten auf grundlegende Fragen rund um die Mensch-Ratte-Beziehung zu finden. Denn das Unwissen über unsere städtischen Mitbewohner schürt Angst. Es befeuert den "Krieg" gegen die Ratten, den der Mensch seit Jahrhunderten mit allen Mitteln führt und der sich auf globaler Ebene immer wieder als sinnlos erweist. Stattdessen braucht es nachhaltige Rattenmanagement-Methoden, die den Blick auch auf Natur- und Artenschutz richten und Ratten als Teil des urbanen Ökosystems anerkennen - so schon jetzt die Erkenntnis aus den verschiedenen Forschungsprojekten. Die Dokumentation "Stadtratten - Unbekannte Parallelwelt" ist ein Plädoyer für einen Perspektivwechsel. Sie stellt die Frage, wie der Mensch in Zukunft unbeschadet und angstfrei mit seinen Nagernachbarn koexistieren kann, und schafft somit einen ganz neuen Blick auf ein emotional besetztes und extrem kontroverses Thema.

GEO Reportage 05:55

GEO Reportage: Schignano, ein uralter Karneval in Italiens Bergen

Reportage

Einmal im Jahr legen die Bewohner der Gemeinde Schignano ihre Identität ab, um einen rauschhaften, euphorischen, wild-ungezügelten Karneval zu feiern. Die meisten Bewohner hier fahren täglich zum Arbeiten in die benachbarte Schweiz. Schignano hat eine lange Migrationstradition - schon Anfang des 20. Jahrhunderts suchten die Männer in Australien, Südamerika und den USA ihr Glück. Die Frauen blieben mit Kindern und Hof allein zurück. Damals wie heute waren jedoch einmal im Jahr alle wieder zu Hause: zur Karnevalszeit. Nicht zuletzt deswegen ist in Schignano der Karneval eng an das Thema Auswanderung geknüpft, die "Belli", die Schönen und Erfolgreichen und die "Brutti", die Hässlichen und Erfolglosen liefern sich wilde, deftige Szenen, begleitet von viel Alkohol. Battista, ein alteingesessener, berühmter Maskenschnitzer der Region erklärt die Kostüme: "Der Schöne ist der, der die Welt bereist hat und zu Geld gekommen ist. Sein Bauch steht für Wohlstand, er trägt üppigen Schmuck, große, blumige Hüte, macht sich wichtig und gibt sich arrogant. Der Hässliche ist das exakte Gegenteil - er symbolisiert einen schlechten Lebenswandel, trinkt viel und trägt zerschlissene Kleider. Er ist voller Wut gegenüber den Schönen und Reichen." Das ganze Jahr ist Battistas Frau mit dem Nähen und Besticken der schrillen Kostüme beschäftigt - und hofft, wie alle hier, dass der Karneval auch in Zukunft weiterleben wird.

ARTE Journal Junior 06:40

ARTE Journal Junior

Kindermagazin

Dieses Nachrichtenformat richtet sich speziell an Kinder und Jugendliche und behandelt, nach dem Vorbild von Nachrichtensendungen für Erwachsene, unterschiedliche Themen aus Europa und der gesamten Welt.

Küchen der Welt 06:45

Küchen der Welt: Peru: Ceviche

Essen und Trinken

(1): Peruanischer Fisch mit japanischem Twist: Ceviche (2): Kulinarische Mitbringsel (3): Ran an die Töpfe!

Stadt Land Kunst 07:20

Stadt Land Kunst: Ontario / Gabun / Tasmanien

Magazin

(1): Alice Munro: Eine Frau aus Ontario (2): Gabun: Vorsicht! Gorilla (3): Vietnam: Nguyens Entensuppe (4): Tasmanien: Ende einer Lebenslüge

Stadt Land Kunst 08:05

Stadt Land Kunst: New Jersey / Piemont / Papua-Neuguinea

Magazin

(1): Bruce Springsteen, der Boss aus New Jersey (2): Piemont: Die besten Haselnüsse der Welt (3): Nizza: Jean-Claudes Mangoldpastete (4): Papua-Neuguinea: Vergessene Helden

Das Geheimnis von Santorini 08:55

Das Geheimnis von Santorini

Dokumentarfilm

Es ist eine der bedeutendsten wissenschaftlichen Expeditionen des 21. Jahrhunderts. Nach sechs Jahren Vorbereitung geht ein internationales Team aus acht Nationen an Bord des Forschungsschiffes JOIDES Resolution. Ihr Ziel: einer der explosivsten Vulkane der Welt - die griechische Insel Santorini. Die Expedition IODP 398 soll die Eruptionsgeschichte des Vulkans erstmals unter Wasser untersuchen. Kilometerlange Bohrkerne aus dem Herzen der Caldera sollen Aufschluss über das Alter des Vulkans und sein Verhalten geben. Vor rund 3.600 Jahren zerriss eine Eruption, größer als die von Pompeji, die Insel und überzog das östliche Mittelmeer mit einer dicken Ascheschicht. Ist es möglich, dass dieser Ausbruch das Ende der Minoer einläutete, der ersten Hochkultur Europas? Archäologen erkunden antike Stätten in der Ägäis und finden neue Hinweise auf das Ausmaß der Zerstörung. Ein spektakulärer Fund an der türkischen Küste zeigt, wie weitreichend die Folgen des Vulkanausbruchs waren - selbst weit entfernte Regionen blieben nicht verschont. An Land haben Wind und Wetter im Laufe der Jahrtausende viele Spuren verwischt. Deshalb hoffen die Wissenschaftler, durch Bohrungen im Meeresboden neue Erkenntnisse über das komplexe Verhalten des Vulkans zu gewinnen. Ziel der Expedition ist es, die vulkanische Geschichte Santorinis zu entschlüsseln und fundierte Prognosen für die Zukunft dieses beliebten Reiseziels im Mittelmeer zu erstellen. Es ist das erste Mal, dass die Geschichte eines Vulkans in solcher Detailfülle untersucht wird. Die Ergebnisse geben neue Einblicke in das Verhalten von Vulkanen - weltweit.

Verborgen im Mittelmeer 10:20

Verborgen im Mittelmeer: Vulkane unter Wasser

Dokumentation

Menschen und Vulkane verbindet eine lange Geschichte. Die Lavahänge der Feuerberge sind fruchtbar, können sich aber als tödliche Fallen erweisen. In Italien ist die Erinnerung an selbst lang zurückliegende Vulkankatastrophen noch heute lebendig. Es ist durchaus möglich, dass sie sich wiederholen, denn die vulkanischen Aktivitäten nehmen offenbar in bestimmten Gebieten zu. Allerdings kann die Forschung noch nicht vorhersagen, wann und wo genau die beunruhigenden Riesen wieder auszubrechen drohen. Etwa 75 Prozent der Vulkantätigkeit findet unter Wasser statt - der italienische Vulkanologe Francesco Italiano ist deshalb davon überzeugt, dass der Schlüssel zum Verständnis der Feuerberge im Meer liegt. Gemeinsam mit einem interdisziplinären Forschungsteam, dem weitere Vulkanologen sowie Geologen und Biologen angehören, untersucht er die bislang unzugänglichen Unterwasserlandschaften von drei sehr unterschiedlichen Vulkanen: des Panarea, des Stromboli und des Vesuv. Unterstützt wird die Expedition von einem Spezialisten für Tiefseegräben und Tiefseetauchern unter der Leitung des Fotografen und Meeresbiologen Laurent Ballesta. In diesen gefährlichen Tiefen wird auch mit Robotern gearbeitet. Doch sie verfügen nicht über die Geschicklichkeit des Menschen, der deshalb weiterhin unersetzlich ist. Insbesondere wenn es darum geht, Vorbereitungen für künftige Forschungsstationen am Meeresgrund zu treffen, Gas-, Wasser- und Artenproben zu nehmen oder Instrumente zu installieren, mit denen die Vulkane "abgehört" werden. Dabei erfassen sie nicht nur kostbare wissenschaftliche Daten, sondern entdecken auch einzigartige Meereslandschaften mit Seefächer-Korallen, bizarren roten Schloten und fleischfressenden Schwämmen, die unter diesen extremen Bedingungen überleben können.

Re: 11:25

Re:

Reportage

Was Europa bewegt

Küchen der Welt 11:55

Küchen der Welt: Florenz: Zuccotto

Essen und Trinken

(1): Eine halbgefrorene Versuchung aus Florenz: Zuccotto (2): Nostalgiegeschmack: Gloria, eine Florentinerin in Paris (3): Ran an die Töpfe!

Stadt Land Kunst 12:25

Stadt Land Kunst: Kamerun / Chile / Louisiana

Magazin

(1): Eugène Ebodé: Weltenwanderer aus Kamerun (2): Chile: Die Geschichte des Andenweins (3): Taiwan: Alans gebratene Reisnudeln (4): Louisiana: Eine Dynastie starker Frauen

Stadt Land Kunst 13:10

Stadt Land Kunst: Robert Desnos' Burgund / Kananda / Spanien

Magazin

(1): Robert Desnos und die Freuden des Burgunds (2): Kanada: Ein See mit tragischer Geschichte (3): Griechenland: Diamandos Gemüsepuffer (4): Spanien: Königliche Schwermut

Ostfriesenhölle 14:00

Ostfriesenhölle

TV-Kriminalfilm

Bei einem wolkenverhangenen Strandausflug auf Langeoog wird der 15-jährige Cosmo plötzlich ohnmächtig und stirbt in den Armen seiner Mutter Sabine Schnell. Die ist überzeugt, dass sein bester Freund, Marvin Claudius, Enkel des niedersächsischen Innenministers, ihren Sohn vergiftet hat. Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihr Team tun alles dafür, schnell erste Ermittlungsergebnisse zu erzielen. Doch kurz darauf wird Sabine Schnell erstochen im Hause Claudius aufgefunden. Von Marvin Claudius fehlt derweil jede Spur. Eine großangelegte Suche startet; die Insel wird nachts bis in die letzten Winkel durchkämmt ... Innenminister Thomas Claudius wird am Tag darauf erpresst: Sein Enkel Marvin wurde entführt und die Erpresser fordern eine Liste aller V-Männer in drei Bundesländern - ansonsten werde Marvin getötet. Thomas Claudius gibt nach außen vor, sein Enkel sei sicher zurückgekehrt und brauche dringend Ruhe. Eine Befragung des Teenagers, der weiterhin unter Mordverdacht steht, wird Ann Kathrin Klaasen und ihrem Kollegen Frank Weller vom Innenminister persönlich untersagt. Ihre Fragen sollen die Ermittler schriftlich einreichen und sich von nun an bitte an Claudius' Anwälte wenden. Ann Kathrin spürt, dass hier etwas faul ist, tappt allerdings vorerst im Dunkeln. Ohne es zu ahnen, schlittert sie bei ihren unverzagten Ermittlungen zum Tod von Cosmo und Sabine Schnell in den Bereich des international organisierten, kriminellen Waffenhandels. Und schließlich gewinnt sie dadurch das Vertrauen des verschwiegenen Innenministers, der langsam aber sicher die Nerven verliert ...

Wie Götter speisen 15:40

Wie Götter speisen: Buddhismus in Japan

Kirche und Religion

Auf den Spuren des Buddhismus geht die Reise nach Japan. In Kyoto begegnet Catharina Kleber Mönchen und Köchen, besucht Tempel und Restaurants. Das buddhistische Gebot, keinem Tier Leid zuzufügen, hat die Küche Japans geprägt und eine eigene kulinarische Gattung hervorgerufen: Shojin Ryori. Der Mönch Genbou Nishikawa arbeitet seit mehr als 60 Jahren im Tempel und erklärt die Prinzipien: Alle Zutaten, Produzenten und Lieferanten werden gewürdigt und respektiert. Außerdem wird möglichst alles verwertet. Viele Gerichte basieren auf Tofu, dessen Herstellung kann man in einem kleinen Laden beobachten. Seit mehr als 50 Jahren werden hier die klassischen Sorten nach alten Rezepten produziert. Der Besitzer will von dem Einfluss der Religion aufs Essen nichts wissen: "In Europa hat das Christentum vielleicht mit dem Alltag zu tun, bei uns ist das nicht so." Doch an jeder Ecke steht ein Shinto-Schrein, in jeder Wohnung ein buddhistischer Altar. Voller Verwunderung über diese Diskrepanz kostet Kleber sich durch diverse Zutaten und Gerichte. Von der einfachen köstlichen Misosuppe bis hin zum sehr gewöhnungsbedürftigen, zwei Jahre alten fermentierten Fisch sind es vielfältige Erfahrungen. Sie alle führen in kleinen Schritten zu einer Annäherung an Kultur und Religion, die zunächst fern und fremd scheinen.

Extremadura, ein Naturparadies in Europa 16:10

Extremadura, ein Naturparadies in Europa

Landschaftsbild

Die Extremadura bietet eine reiche Vielfalt an Lebensräumen und Ökosystemen und gilt als wahres Naturparadies. Die 40.000 Quadratkilometer große Region liegt im Südwesten Spaniens an der Grenze zu Portugal und den spanischen Regionen Kastilien und León sowie Andalusien. Ein Drittel der Fläche der Extremadura ist Naturschutzgebiet. Hier finden bedrohte Arten wie der Iberische Luchs, der Rabengeier, der Schwarzstorch und der Spanische Kaiseradler Zuflucht. In der Dehesa, einer einmaligen Vegetation mit Stein- und Korkeichenhainen, leben Stiere, Merinoschafe und Schwarzfußschweine. Die Gegend ist zudem reich an Vogelarten: In der Extremadura sind die Großtrappe, der Iberienadler, der Rötelfalke, das Purpurhuhn, der Mittelmeer-Steinschmätzer, der Australische Gleitaar und der Weidensperling beheimatet. Bei einer Bevölkerungsdichte von etwa sieben Einwohnern pro Quadratkilometer erfreut sich die Region einer enormen Biodiversität und abwechslungsreicher Landschaften. Reißende Flüsse und Bäche durchziehen die dichten Wälder im Norden, im Süden erstrecken sich die Dehesas und ebene Flächen. Zahlreiche Tierarten wie der Iberische Rothirsch, die Bergziege, die Ginsterkatze, die Perleidechse, der Steinadler, die Wasseramsel, der Gänsegeier oder der Ichneumon sind hier ansässig. Kraniche und andere Zugvögel aus Europa und Afrika verbringen in der Extremadura den Sommer oder kommen wie der Rötelfalke zur Paarung in die Gegend. Die Dokumentation entstand in einer sechsjährigen Beobachtungs- und einer dreijährigen Produktionsphase. Sie folgt dem Lauf der Jahreszeiten, und gibt einen Einblick in diese einzigartige Natur, ihre landschaftliche Vielfalt mit ihrer Fauna und Flora. Die unterschiedlichen Verhaltensweisen von Arten wurden mitunter zum ersten Mal mit der Kamera eingefangen, wie etwa die der Bienenfresser, die Steinchen schlucken, um ihre Beute besser zu verdauen.

Wildnis Europa 16:55

Wildnis Europa: Der Moschusochse

Tiere

Vor etwa 11.000 Jahren starben die Moschusochsen in Europa aus, nur in Kanada und Grönland konnten die Tiere überleben. Vor 100 Jahren entschied man sich, Moschusochsen wieder in Europa anzusiedeln, und zwar im Gebiet des Nationalparks Dovrefjell. Heute ist die Population auf über 200 Tiere angewachsen. Für ihr Wohl und das Management der Tiere ist Tord Bretten zuständig. Die Moschusochsen werden zweimal jährlich gezählt, denn im Sommer sterben oft Tiere an Krankheiten. Im Frühjahr findet sich überall in der Tundra die weiche Unterwolle der Moschusochsen, die sie im Fellwechsel verlieren. Dann ist Elin Bretten in der Natur unterwegs, um die Wolle zu sammeln und zu warmen Kleidungsstücken zu verarbeiten. Moschusochsen sind in Norwegen zur Touristenattraktion geworden: Guides wie Floris Smeets führen Interessierte zu den Tieren. In den 1970er Jahren hatte sich eine kleine Herde von nur fünf Tieren abgespalten und auf eine weite Reise begeben: Bis ins Nachbarland Schweden sind sie gewandert und haben sich in der Region Härjedalen niedergelassen. Tierschützerin Ida Naslund setzt sich dort für ihren Schutz ein. Nur wenn den Tieren ein ruhiger Lebensraum in der Abgeschiedenheit der nordischen Berge erhalten bleibt, können sie in Europa überleben.

Kielings wilde Welt 17:50

Kielings wilde Welt: Vogelparadiese

Tiere

Tierfilmer Andreas Kieling beobachtet als Chronist der Zeit, wie Natur- und Artenschutzprojekte überall auf der Welt angesichts der Klimakrise funktionieren. Überflutungen, Dürren und Waldbrände nehmen zu, während natürliche Lebensräume schrumpfen. Ozeantemperaturen steigen, Fischbestände gehen zurück und Meereis schmilzt. Welche Folgen hat das für Ökosysteme und ihre Vogelwelt? Kieling berichtet von wehrhaften Vielfliegern auf Island. Die kleinen Küstenseeschwalben passen gut auf ihren Nachwuchs auf und legen jährlich bis zu 96.000 Kilometer zwischen Arktis und Antarktis zurück. Trotz ihrer ausgeprägten Fähigkeiten auch in extremen Lebensräumen bestehen zu können, schrumpfen ihre Bestände. Der Bartgeier, ein hochspezialisierter Knochenfresser, wurde lange bejagt, erlebt aber durch ein europäisches Schutzprogramm in den Alpen eine Renaissance. In Äthiopien begegnet Kieling dem majestätischen Vogel in atemberaubender Kulisse. Im brandenburgischen Storchendorf Rühstädt und einem verwunschenen Eifelwald entdeckt Kieling die Gegensätze zwischen erfolgreichen Weiß- und seltenen Schwarzstörchen. Während die weißen Störche als Symbole des Glücks gelten, bleibt das Leben der schwarzen geheimnisvoll. Zum Höhepunkt seiner Reise besucht Andreas Kieling Vogelparadiese in der Antarktis. Auf den Falklandinseln, Südgeorgien und den Shetlandinseln trifft er auf unterschiedliche Pinguinarten, die teils abenteuerliche Strapazen meistern, um ihre Jungen aufzuziehen.

Kielings wilde Welt 18:35

Kielings wilde Welt: Säugetierparadiese

Tiere

Andreas Kieling beobachtet als Chronist der Zeit überall auf der Welt, ob und wie Natur- und Artenschutzprojekte angesichts der Klimakrise funktionieren. Starkregen, Überflutungen, Dürren und Waldbrände nehmen zu, während natürliche Lebensräume schrumpfen. Welche Auswirkungen hat das auf Ökosysteme und deren Tierwelt? Der Tierfilmer berichtet von Erlebnissen mit der Saiga, der einzigen Antilope Asiens. 2015 konnte er in Kasachstan Tausende Geburten in einer großen Herde beobachten. Ganz plötzlich aber wurden diese unvergesslichen Eindrücke von Bildern einer Apokalypse verdrängt. Mehr als 200.000 Saiga-Antilopen starben innerhalb kurzer Zeit. Die Wissenschaft stand vor einem Rätsel. Zehn Jahre später bilanziert Andreas Kieling, was dazu führte und wie es der Saiga heute geht. Auf dem Dach Afrikas lebt der seltenste Wolf der Erde, der Äthiopische Wolf, der trotz hohem Schutzstatus als gefährdet gilt. Ähnlich wie der Feldhamster: Einst war er in Deutschlands Ebenen weit verbreitet. Der kleine Nager ist ein mutiger Kämpfer und hat als Kulturfolger lange erfolgreich mit dem Menschen zusammengelebt. Heute ist er vom Aussterben bedroht. Die Steinböcke am Cingino-Staudamm zeigen beeindruckende Kletterfähigkeiten in einer vertikalen Wand. Kieling erklärt, warum nur die Mütter mit ihren Kitzen dieses Wagnis eingehen. Die Gir-Löwen in Gujarat sind die letzten ihrer Art, deren Überleben einem umsichtigen Fürsten und den toleranten Maldhari-Hirten zu verdanken ist. Kielings Reise zu verschiedenen Säugetierparadiesen der Welt zeigt eindrucksvoll, wie wichtig Artenschutz ist.

ARTE Journal 19:20

ARTE Journal

Nachrichten

Die auf vielen Sendern vorgenommene strikte Trennung von Politik- und Kulturnachrichten wird hier aufgehoben. Es werden Schnittpunkte aus beiden Bereichen präsentiert und Zusammenhänge dargestellt.

Re: 19:40

Re:: Jung und wohnungslos in Österreich

Reportage

Die 21-jährige Martina lebt in Klagenfurt und ist wohnungslos. Seit drei Jahren verbringt sie jede Nacht bei wechselnden Bekannten. Bricht eine Schlafmöglichkeit weg, bleibt ihr nur die Straße. Das sogenannte "Couchsurfing" ist typisch für junge Erwachsene ohne festen Wohnsitz und bedeutet ein Leben im Dauerstress. Auch für den jungen obdachlosen Sirius aus Wien. Trotz Ausbildung findet er ohne festen Wohnsitz keinen Job. Er sagt, dass er seine Freiheit liebt, doch das Leben auf der Straße ist gefährlich. Junge Menschen aus prekären Lebensverhältnissen sind besonders gefährdet, wohnungs- oder obdachlos zu werden. Bis 2030 soll in Europa niemand mehr auf der Straße leben müssen, diesem Ziel haben sich 2021 alle europäischen Mitgliedsstaaten verpflichtet. Einige EU-Staaten setzen deshalb auf das Konzept des "Housing First". Dabei hat ein eigener Wohnraum für Betroffene die höchste Priorität. Erst dann wird an komplexen Themen wie psychischer Gesundheit oder Jobsuche gearbeitet. Vor allem in Großstädten ist das Modell vielversprechend. Aber auch in ländlichen Regionen ist Wohnungslosigkeit unter jungen Menschen ein Problem. In Deutschlandsberg in der Steiermark fürchten Laura und Danny, ihre Wohnung zu verlieren. Laura ist arbeitsunfähig und Danny als Deutsche hat keinen Anspruch auf Sozialleistungen in Österreich. Günstiger Wohnraum ist auch in vielen ländlichen Gegenden Österreichs knapp. Wird es dem Paar mit Unterstützung einer Streetworkerin gelingen, der drohenden Wohnungslosigkeit zu entgehen?

Wie Kriege enden 20:15

Wie Kriege enden: und Frieden möglich ist

Dokumentation

In Zeiten eskalierender Konflikte sehnen wir uns nach Frieden. Doch wie beginnt ein Gespräch unter Feinden? Der Dokumentarfilm "Wie Kriege enden - und Frieden möglich ist" gibt Einblicke durch Zeitzeugen, die an Friedensprozessen beteiligt waren. Im Zentrum stehen die Konflikte in Kolumbien, Südafrika, Afghanistan und Israel-Palästina. In Kolumbien und Südafrika herrscht heute Frieden, wenn auch ein fragiler. In Afghanistan ist die Vision eines Friedens für alle gescheitert, und auch der israelisch-palästinensische Konflikt ist geprägt von gescheiterten Verhandlungen. Der letzte große Versuch war Camp David II - ein gescheiterter Frieden, dessen Lehren heute aktueller sind denn je. Der Film befragt Friedensnobelpreisträger, Diplomaten, Verhandlerinnen und ehemalige Guerillakämpfer, die ihr Leben der Aufgabe gewidmet haben, Frieden zu stiften. Wie sind ihre Vermittlungserfolge zustande gekommen und woran sind sie gescheitert? Einblicke geben der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa, der Friedensnobelpreisträger und ehemalige kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos, die afghanische Unterhändlerin Fatima Gailani, der ehemalige israelische Außenminister Schlomo Ben-Ami und die langjährige EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini. Von solchen Friedensstiftern können wir lernen: Jeder Krieg ist anders, aber wer Frieden will, muss bewusste Schritte gehen - politischen Willen entwickeln, in Dialog mit dem Feind treten, den Weg der Versöhnung gehen. Täter müssen sich zu ihrer Schuld bekennen und sie aufarbeiten. Und bei jedem dieser Schritte wird deutlich: Frieden ist eine Kunst, aber er erfordert auch beharrliche, harte Arbeit - zwischen Menschen und Mächten, die zunächst keine Freunde, sondern Feinde sind.

Syriens neue Herrscher 21:45

Syriens neue Herrscher

Dokumentation

Noch vor wenigen Wochen war er ein Unbekannter, doch Muhammad al-Dscholani, der die radikalislamistische Organisation HTS mit eiserner Hand führt, hat es geschafft, innerhalb von zehn Tagen die Assad-Dynastie zu Fall zu bringen - die Syrien und sein Volk mehr als fünf Jahrzehnte lang mit Terror regierte. Die Tage des "Schlächters von Damaskus" sind vorbei. Aber wer verbirgt sich hinter dem neuen syrischen Interimspräsidenten? Die Dokumentarfilmerin und Syrien-Kennerin Sofia Amara hatte exklusiven Zugang zur neuen syrischen Führung. Entstanden ist ein facettenreiches Porträt von Muhammad al-Dscholani und seiner Organisation. Wie entsteht aus einer Miliz eine neue politische Führung? Wird es dieser Regierung gelingen, das Land zu befrieden und alle Fraktionen unter dem Banner des neuen Syrien zu vereinen? Wird sie imstande sein, die radikalsten Kräfte zu kontrollieren, nationale Versöhnung mit Gerechtigkeit für die Opfer in Einklang zu bringen und Syrien seinen Platz in der Völkergemeinschaft zu sichern, um den Wiederaufbau des Landes zu finanzieren? Die Filmemacherin begleitet den allmächtigen Innenminister und eine Einheit der Freien Syrischen Armee, die der islamistischen Ideologie feindlich gesinnt ist; sie trifft christliche Selbstverteidigungsmilizen, alawitische und drusische Lehrerinnen und schenkt den erschütternden Berichten der Angehörigen von Vermissten Gehör. Sie dokumentiert die Emotionen und die Hoffnung einer Bevölkerung, die ihre endlich wiedererlangte Freiheit bewahren will und sich eine Neuordnung wünscht, die das Land nach seinen Vorstellungen wieder aufbaut und den autokratischen Versuchungen des neuen Regimes widersteht.

Zeitenwende im Nahen Osten 22:45

Zeitenwende im Nahen Osten

Dokumentation

Der Nahe Osten erlebte im Jahr 2024 eine Zeitenwende: Nach nur elf Tagen Aufstand wurde das syrische Assad-Regime gestürzt, islamistische Sunniten übernahmen im Dezember 2024 die Macht in Damaskus - ein schwerer Schlag für den Iran. Das schiitische Einflussnetzwerk, das Teheran über Bagdad und Damaskus bis in den Libanon gespannt hatte, ist in rasantem Tempo zerfallen. Während die Hisbollah empfindlich getroffen und ihre Führung im Libanon dezimiert wurde, erlitt die Hamas herbe Verluste und der Iran selbst wurde stark geschwächt. Das Machtgefüge war aber schon vorher ins Wanken geraten: Israelische Touristen konnten ohne Angst die Vereinigten Arabischen Emirate besuchen - dank der Abraham-Abkommen, welche seit 2020 zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten galten. Das mächtige Saudi-Arabien schaute wohlwollend zu, ein Frieden zwischen Jerusalem und Riad schien greifbar. Doch für viele Menschen in der Region stellte das eine Provokation dar. Die Fragen, was mit den Palästinensern passiert und wie der Weg für einen eigenen palästinensischen Staat geebnet werden kann, drohten an den Rand gedrängt zu werden. Es erscheint als nicht unwahrscheinlich, dass die Hamas mit ihrem Überfall am 7. Oktober 2023 auch das verhindern wollte. Stattdessen wurde eine Verschiebung der Machtstrukturen ausgelöst, die immer noch nachwirkt. Israel demonstriert militärische und politische Dominanz und die Türkei ist dabei, die Rolle des Iran einzunehmen. Ein neues Machtdreieck formiert sich: Israel, die Türkei und Saudi-Arabien. Die Dokumentation nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise durch den Nahen Osten, durch eine Region, die sich nach wie vor im Umbruch befindet.

Tracks East 23:40

Tracks East: Afghanistan: Geschäfte, Macht, Taliban

Reportagereihe

Zahlreiche Akteure bemühen sich um eine Annäherung an die Taliban. Russland, China, Pakistan betreiben aktiv Handel. Europa ist noch vorsichtig, aber zunehmend pragmatisch. Der Film "Hollywoodgate" gibt einen tiefen Einblick in das Regime der Taliban. Ein Jahr lang begleitete der ägyptische Journalist Ibrahim Nash'at Machthaber Afghanistans mit der Kamera. Gezeigt wird, wie aus einer Miliz ein Militärregime wird - durch die zurückgelassenen Waffen der Amerikaner. Nash'at spricht über seine Erlebnisse und seine Angst beim Dreh. Shogufa Bayat ist eine der ersten Bergsteigerinnen Afghanistans. 2018 gelang es ihr und einer Gruppe von Bergsteigerinnen als erste Frauen überhaupt den Noshak zu besteigen, den mit 7.492 m höchsten Berg Afghanistans. Mit der Machtübernahme der Taliban 2021 hat sie das Land verlassen, aber viele ihrer Freundinnen sind noch dort. Hat die Weltgemeinschaft die Frauen in Afghanistan vergessen? Das Nachbarland Usbekistan macht keinen Hehl aus seinen Normalisierungsbemühungen: Direkt an der Grenzregion, nahe der Stadt Termiz, wurde eine Freihandelszone errichtet, mit Shoppingcenter, Basar und einem Luxushotel. Afghanen können sich hier visafrei mit allem eindecken, was es im sanktionierten Land nicht gibt. "Tracks East" bekommt eine exklusive Tour durch das neue Zentrum der usbekisch-afghanischen Freundschaft.

Die Mörder sind unter uns 00:10

Die Mörder sind unter uns

Drama

Berlin, 1945: Unterstützt von der jungen Fotografin Susanne findet der aus dem Krieg heimgekehrte Chirurg Dr. Mertens langsam wieder zu sich selbst. Auch sie kehrt aus der Gefangenschaft im Konzentrationslager zurück in die Stadt. Eines Tages trifft der Chirurg auf Ferdinand Brückner, seinen ehemaligen Hauptmann, der Weihnachten 1942 an der Ostfront die Erschießung von polnischen Zivilisten befahl - unter ihnen auch Frauen und Kinder. Brückner hat es in den Nachkriegswirren sehr bald schon wieder weit gebracht: Als Fabrikant lässt der aalglatte Geschäftsmann aus Stahlhelmen Kochtöpfe stanzen und feiert sein Weihnachtsfest als biederer Familienvater. Schuldgefühle sind ihm fremd. Mertens' Gewissen hingegen rebelliert. Er greift zur Pistole, um am Weihnachtsabend Brückners Verbrechen zu sühnen. Im letzten Moment versucht Susanne, ihn von diesem Akt der Selbstjustiz abzuhalten und zu überzeugen, dass der Kriegsverbrecher vor ein Gericht gestellt werden muss. Der erste deutsche Nachkriegsfilm überhaupt wurde am 15. Oktober 1946 in Berlin uraufgeführt. Als erste Produktion des neuen Filmstudios Deutsche Film AG (DEFA) auf dem früheren Gelände der Universum-Film AG (UFA) vertrat der Film jene kritischen Inhalte, mit denen die kommunistisch dominierte Studioleitung die Jugend zu Demokratie und Humanität erziehen wollte. Wolfgang Staudtes "Die Mörder sind unter uns" ist bis heute einer der bedeutendsten Filme der DEFA. Er bescherte dem deutschen Nachkriegsfilm mit Hildegard Knef den ersten Star und der sowjetischen Besatzungszone in der Filmproduktion einen Vorsprung vor den westlichen Alliierten.

Alice oder Die Bescheidenheit 01:35

Alice oder Die Bescheidenheit

Tragikomödie

Die junge Philosophie- und Literaturabsolventin Alice Heimann verlässt Oxford, um eine Stelle im Rathaus von Lyon anzutreten. Nach anfänglicher Verwirrung wird sie schließlich zum persönlichen Gespräch bei Bürgermeister Paul Théraneau geladen. Dieser offenbart ihr verzweifelt, dass er nach 30 Jahren in der Politik "nicht mehr denken kann" - er fühle sich ausgelaugt und leer. Alice soll ihn auf neue Gedanken bringen, ihm Ideengeberin sein. Von nun an ist es ihre Aufgabe, für den Bürgermeister kurze Notizen mit philosophischen Reflexionen zu erstellen. Théraneau ist von Alices Einfällen rasch begeistert. Diese fühlt sich langsam in den hektischen Alltag im Rathaus ein. Dort muss sie neben den vielen Terminen des Bürgermeisters auch Zeit für die ständigen Anfragen seiner Kabinettschefin Isabelle Leinsdorf finden. Schließlich ernennt Théraneau Alice zur Leiterin des Projekts "Lyon 2500", das als Einstimmung auf seine bevorstehende Präsidentschaftskandidatur dienen soll. Doch das zieht den Zorn vieler Kolleginnen und Kollegen auf Alice, die sie als inkompetent ansehen und ihr den Erfolg nicht gönnen. Alice bemerkt, dass sie sowohl beruflich als auch privat unglücklich ist, und so stellt sich auch in ihrem Austausch mit dem Bürgermeister die Frage, ob Philosophie und Politik überhaupt miteinander vereinbar sind. Die Tragikomödie "Alice oder Die Bescheidenheit" wirft einen so kritischen wie komödiantischen Blick hinter die Kulissen der Politik. Dabei steht die Rolle der unvoreingenommenen Alice in direktem Kontrast zu den hierarchisch organisierten Abläufen und der alltäglichen Hektik im Rathaus. Der Film besticht durch seine intelligenten, überaus inspirierenden Dialoge und auch durch sein Porträt der Stadt Lyon.

Mit offenen Karten - Im Fokus 03:15

Mit offenen Karten - Im Fokus

Infomagazin

Mit offenen Augen 03:20

Mit offenen Augen

Infomagazin

Fotos können unser Weltbild beeinflussen. Und jedes Foto hat eine Entstehungsgeschichte. Das Magazin "Mit offenen Augen" ordnet Bilder ein und erklärt Hintergründe. Moderatorin Sonia Devillers liefert faszinierende Aufschlüsse, die über den ersten Blick hinausgehen.

28 Minuten 03:35

28 Minuten

Magazin

Das Kulturmagazin des Senders ARTE wird täglich aus Paris gesendet. Aktuelle Themen aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft stehen im Zentrum der Sendung und werden versiert unter die Lupe genommen.

Leben mit Vulkanen 04:25

Leben mit Vulkanen: Unzen: Der Gefahr zum Trotz

Natur und Umwelt

200 Jahre lang schlummerte der Unzen im äußersten Südwesten Japans, bevor er sich 1991 nachdrücklich zurückmeldete. In den folgenden fünf Jahren spuckte er über 10.000 pyroklastische Ströme aus, die immense Schäden verursachten. Die 400 Grad heißen Lawinen aus Gas und vulkanischer Asche rasten zusammen mit Lavabrocken die Vulkanhänge hinunter und vernichteten alles im Umkreis von mehreren Kilometern. Doch mit dem Ende der Eruptionen war die Gefahr noch nicht gebannt: Die Ausbrüche hinterließen mehr als 200 Millionen Tonnen vulkanisches Material, das bei heftigen Regenfällen noch immer mitgerissen wird. Daraus können Schlammströme, sogenannte Lahars, entstehen, die sich mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 Stundenkilometern ihren Weg ins Tal wälzen. Doch statt zu resignieren, bieten die Japaner dem aggressiven Vulkan die Stirn. Nach dem letzten Ausbruch veranlassten die Behörden den Bau eines Dammsystems. Bis heute dauern die Arbeiten an, denn es ist keine gewöhnliche Baustelle: Das komplette Gebiet ist Gefahrenzone - Zutritt strengstens verboten. Der Baustellenleiter, Herr Matsui, zeigt Arnaud, wie dort gearbeitet werden kann, ohne dass ein Mensch die Baustelle betritt. Wie in einem Videospiel werden die Baumaschinen aus sicherem Abstand via Fernbedienung gesteuert - in dieser Größenordnung eine einzigartige Technik. Trotz allem ist die Sicherheit in dem Gebiet keineswegs garantiert - doch die Menschen haben gelernt, die unvorhersehbaren Launen der Natur als Bestandteil ihres Alltags zu akzeptieren. Auch wenn der Unzen noch so tobt - die Menschen zu seinen Füßen werden nicht weichen.